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für Schandau, Sebnitz und Hohnstein. MM," Die „Sächsische Elb-Zeitung" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstaltcn für 10 Ngr. vierteljahrl. zu beziehe». — Inserate nehme» an: Hr. Buchbindermstr. Broscp in Sebnitz, Hr. Kammerer Hesse in Hohnstein u. Hr. Kaufm. Angermann in Königstein, welche man an erwähnten GcschästSstcllcn spätestens bis Mittwoch Abend, in der Erpcdttion d. Bl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugcben bittet. 40. Freitag, den 6. December 1861. Wochenschau. Sachsen. Schandau. Nächsten Donnerstag den 12. d. M. findet im Saale deö hiesigen Schützcnhauscö wiederum ein Gesang-Concert statt, in welchem besonders eine Anzahl Schüler und Schülerinnen unter Mitwirkung des hiesigen Gcsaiigvereinü auftreten werden. Ter edle Zweck, um den es sich diesmal handelt — sie fingen sa zum Besten ihrer verwaisten Jugendgenossen — läßt bei dem niedrig gestellten Eintrittsgeld eine allgemeine Be iheiligung erwarten. — Wie sich unser liebes Schandau von Jahr zu Jahr durch Anbau neuer und geschmackvoller Häuser, wie auch durch Anlegung von Promenaden stets verschönert und dadurch der Aufenthalt den uns alljährlich so zahlreich besuchenden Fremden immer angenehmer werden dürfte, verdient gewiß auch fetzt das neugebaute Gewölbe dcö Fleichermstr. Hru. Hering in der Kirchgasse als Zierde dieser Straße betrachtet zu werden, denn dieses steht sicher mit denen Dresdens in einem Range. Dresden. Am 26. Nov. war die Statue August des Starken in Ncustadt-Dreödcn 125 Jahre alt. Sie ist 1733 vom Kupferschmied Wiedemann in Friedrichstadt, einem Schwaben, mit dem Hammer getrieben worden. Den 12. August 1735 wurde der Grundstein zum Monu mente gelegt, den 3. November desselben Jahres die Sta tue auf daö neu errichtete Postament gebracht, aber erst am 26. November 1736 fcierlichst enthüllt. — Im dritten Quartal 1861 wurden auf sämmtli- chen sächsischen Eisenbahnen befördert 1,595,261 Personen und 19,212,940 Ctr. Güter. Davon kommen auf die Staatsbabnen 1,046,219 Personen und 14,082,030 Ctr. Güter. Die Einnahme betrug im 3. Quartal 1,939,368 Thlr. und zwar 693,061 Thlr. für Personen und 1,246,307 Tblr. für Güter. Davon-fommcn auf die Staatsbabnen 1,318,739Thlr., auf die Privatbahnen 610,629 Thlr. In den ersten drei Quartalen 1861 betrug die Einnahme aller sächsischen Bahnen 5,147,751 Thlr., nämlich 1,593,984 Thlr. für 3,943,236 Personen und 3,553,767 Thlr. für 56,590,817 Ctr. Güter. — Die Ucbersicht über den Elbvcrkehr von 1860 — d. h. auf dem sächsischen Theile —, welche das „Dr. I." auf Anordnung des Finanzministeriums veröffentlichte, gibt durch Statistik ein sehr anschauliches Bild und zeigt im Jahre 1860 eine bedeutende Vcrkehrszunahme gegen früher. ES soll der Grund hiervon nicht allein in den außerge wöhnlich günstigen Verhältnissen deö vorigen Jahres "zu suchen, sondern zu einem nicht geringen Theile den Er leichterungen mit zuzuschrciben sein, welche der Elbschiff- fahrl, namentlich in Betreff der Artikel der vollen und halben Elbzollklasse durch die Restitution gewisser Elb- zollbeträge seilens der sächsischen Negierung gewährt wor den sind. In Leipzig wurde vor ein paar Tagen mit seltener Frechheit von einem Verkaufsstande am Marktplatze eine Messingplatte entwendet, und eine dergleichen werthvollere Tags darauf von einem andern Vcrlaufsstande ebenfalls am Marktplätze gestohlen. Nachdem es nun bereits am 27. Nov. gelungen war, beide Platten wieder aufzufindcn, so ist man dann auch am darauf folgenden Tage der Diebe in der Person zweier Schullnaben von 10 und 12 Jahren habhaft geworden. Sie hatten die gestohlenen Planen alsbald auf dem Leihhaufc für 15 Ngr. und 2 Thaler versetzt, daö Geld aber redlich getheilt und vernascht. In Waldheim ging am 24. Nov. früh 8 Uhr der einige 50 Jahr alte Flcischcrmcister Ryssel von hier über die Mordclbachbrücke hiesiger Neustadt nach seiner Woh nung zu und sagte zu dem Maurer M., welcher an dem unweit der Brücke befindlichen Brunnen stand, im Vor- ülzergehen: „Heute wird ein schöner Tag zum Schulden machen," geht noch einige Schritt weiter und fällt plötzlich um. M. springt hinzu, hört Rysseln noch röcheln und trägt denselben mit noch einem Manne in seine nahe Be hausung, wo er nach wenigen Aihcmzügen stirbt. Ein Schlagfluß hatte seinem Leben ein Ende gemacht. In Bischofswerda hatte am 28. Nov. der in der Färberei der Herrmann'schen Tuchfabrik beschäftigte Ar beiter Zenker das Unglück, durch einen Fehltritt in einen lochenden Farbekessel zu stürzen. Obwohl derselbe sofort herausgezogcn und ärztlicher Hilfe übergeben wurde, so ist doch mehr als die Hälfte der ganzen Körperoberfläche, namentlich der Kopf, dergestalt verbrannt, daß an ein Aufkommen kaum zu denken ist. Der Unglückliche ist vcr- hciraihct und Vater von drei noch unerzogenen Kindern. Am 25. Nov. früh 4 Uhr brach zu Ziegenhain bei Lommatzsch in einem Seitengebäude des Gutsbesitzers F. A. Glöckner Feuer aus, wodurch das aus 4 mit Stroh ge deckten Gebäuden bestehende Gut niederbrannte. Die beiden Dicnstknechte Günther und Saupe von dort sind beim Netten deö Viehes rc. zum Theil sehr beschädigt worden, und da das Feuer so schnell um sich griff, yerbranntcn noch trotzdem 1 Pferd, 100 Schafe, 22 Schweine, 2 Hunde und einiges Federvieh. Am 27. Nov. früh brach in der Scheune des Guts besitzers Netsch in Ober-KunnerSdorf bei Löbau Feuer