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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.12.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-12-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192412020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19241202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19241202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-12
- Tag 1924-12-02
-
Monat
1924-12
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.12.1924
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Freundlichst laden AW «utl von mittag an Ausschank eines Kierzu laden sreu 80 ^elelo Wieder zu Haus« angelangt, warf sich Gebhard aufs Sofa, eine wilde Verzweiflung packte ihn. Dr. Wilhelmys Scherz Uber die Eifersucht hatte ihm die Schuppen von den Augen genommen. Was ließ das Blut in seinen Adern stärker pochen, wenn er in die Nähe dieser Frau kam? Warum durchschauerte es ihn mit heißer Lohe, wenn er ihr die Hand kiißte? Jetzt stand es auf einmal hell vor seinem Geiste, dieses Was und Warum — weil er liebte. „Ja", schrie es laut in ihm, „mit allen Fiebern meines Herzens." Und dann begann in diesem weichen, schwärmerischen Iünglingsherzen die siegende Allherrscherin ihre zwingende, dämonische Macht mit erschütternder Gewalt zu üben, er warf sich auf den Boden, drückte den Kopf in das Sofapolster und weinte. Nach einer Weile hörte er leise an seiner Türe klopfen. Leuts D großer van 6 ' Ercebenst lads^ eu Frauen-Mach?. Roman von M. Herzberg. Amerika«. Copyright 1923 by Lit. Bur. M. Lincks, Dresden-2l. ' (Nachdruck verboten.) (24. siorilel'Mg.t MHH Mittww Die Mililarifierung Amerln«*. Washington, 30. November. Der Generalstabschef der Arm« der Bereinigten Staaten hat in seinem Jahresbericht davaelegt, daß eine Vermehrung der Lanostrett- kraft« eine zwingend« Notwendigkeit fUr die Vereinigten Staaten sei. Die Infanterie sei immer noch zu Angriffszwecken das Rückgrat der Armee; auch sei der Gedanke, daß die Grundsähe der Kriegführung sich geändert hätten, nickt in Betracht zu ziehen. Der Generalstabschef verlangt, daß die Stärke der Arme« 13000 Offiziere und 130 000 Mann be tragen soll. Henriette Herz geschwärmt, und wer kennt nicht die Lc'den- schaft Alfred de Mussets und Chopins fitr die geniale Aurore Dudevant, Napoleons für Josephine? Sie überdauerten tau sende jener oberflächlichen, wie sie meinen, natürlicheren, Neig ungen und haben manchem das Leben gekostet. So könnte ich Ihnen noch unzählige Beispiele nennen. Was fragt das Her nach dem Altersunterschied?" „Sie haben mich wahrhaftig überzeugt; ich bin ganz klein geworden", sagte er mit DÜßermlene. „Aber Sie sollten doch mit mir essen kommen, lieber Freund, das wird Ihren Ge- fühlen nicht schaden, im Gegenteil, denn Sie sehen wirklich schlecht au». Lie wollen durchaus nicht? Na, dann auf Dieder- sehen, und aut« Besserung." „Befehlen? Ich bitte Sic darum", entgegnete sie lächelnd. „Also um 4 Uhr. Herrn Dr. Seohagen finden Sie auch da." Gebhard war es bei dem Namen, als ob er eine kalte Dusche erhalten hätte. Es durchschauerte ihn sichtlich, er zit terte an allen Gliedern. „Mein Gott, Sie sind doch wirklich krank", rief FMt Stolzenburg, es gewahrend. „Sie müssen einen Arzt Habfen, oder — warten Sie, ich will Ihr Arzt sein, darf ich?" „Oh, rief Gebhard in überschwänglichem Gesiihlsausdruck. „Wenn Sie, teure Frau, das sein wollten." „Ich weiß ein probates Mittel gegen Ihren Schüttelfrost: Heißen Kamillentee mit Pfefferminze. Ich schicke ihn Ihnen sofort herauf." „Kamillentee mit Pfefferminze für meine Liebe", dachte er Keule L Große Ab 1 spül F Lokal «ui geheizt! dem Kapitän Seott in England gebe es wohl niemand, ver me Verantwortung für den Bau der Luftriesen übernehmen könnt«. Zum Schluß kam Dr. Eckener auf die Manövrierfähigkeit und die Gefahren der zukünftigen größeren Riesen zu sprechen. Die Manövrierfähigkeit in der Luft werde durch die zuneh mende Gröhe der Schiffe keineswegs geringer, wohl aber wach- sm die Gewichtsunterschiede unter Einwirkung von Feuch tigkeit und Sonnenwärme und daher werde die Landung mit der zunehmenden Größe schwieriger. Da» beste Gegenmittel sei bei Nacht aufzusteigen und zu landen. Brauche man denn durchaus mit Taschentüchern zu winken? Berlin, am 30. Nov. 1S24. E. v. Kügelgen. Nathustus lebensgefährlich erkrankt. Kassel, 30. Nov. General Nathustus ist in Nachwir- kung seiner auf nervöser Grundlage beruhenden Unterernäh rung während seiner Gefangenschaft an einem schweren Ruhr- anfall erkrankt. Kassel, 30. Nov. General v. Nathustus hat nunmehr am Freitag schärfsten Protest bei der Reichsregierung erhoben, weil eine Begnadigung herbeigeführt wurde, ohne daß eine Annullierung des ersten Urteilsspruches erfolgt ist. Der Ge neral hat erst nach seiner Ankunft in Deutschland erfahren, daß ihm durch den Gnadenakt des französischen Präsidenten der Weg zu einer Revision des ersten Urteils genommen ist. etwas?" „Mir, gnädige Frau?" fragte er mit bebenden Lippen. „Was sollte mir wohl fehlen?" „Ganz wohl sckeinen Sie mir aber nicht zu sein", bemerkte sie besorgt. „Sie klagten Uber Fieber; es ist gewiß noch nicht gewichen?" „Doktor Wilhelmy meint, dos komme von der Nordsee luft, das gebe sich mit der Gewöhnung an das Klima." „Da mag er wohl recht haben. Wollen Sie nicht herunter- kommen, mit uns speisen? Mein Kleiner fragt so viel nach Ihnen." „Sie sind sehr gütig. Wenn Sie befehlen —" Mahn« mlt el; reiche deutsche Als ich dann s der andern T uhr ich auch, jährigen Kirch ,uch äußerlich mt besetzt, au ucher eingefu -en so getrost vährleistet wc -rag: Pastoral Lier ernste E verlorene Sol Frau Grau WalterSck und H a n s B Hans- Schne Niederschlema. aus Aue, Schr pari absolvier schäft. Wir h und seine Mu daß wir nicht« hinterließ eine Drahms wäre genommen wc schon einmal i gestern wieder wonnen. Die Sohn" war e Eigenschaften seines Taktstc kommt ihm da Chor, das spii Hörerschaft ab, sinngemäße D Zusammen geh! gen auslöscnd das letztemal I Solopartien n bertz und V unsere heimisc lerin von Fra gerin neben s Stand hatte, i ihrer Besänge den Quartett« fen. Die prä Der englisch-ägyptische Konflikt. London, 30. Nov. Die „Morning Post" meldet aus Kairo: Die britische Militärbehörde hat Befehl gegeben, die ägyptischen Zivileinwohner aus den strategisch wichtigen Punk ten aus dem Sudan abzutransportieren. Gleichzeitig wurde der Befestigungsgürtel um Ehartum wieder instand gesetzt. In Port Sudan wurden durch das britische Kriegsgericht vier ägyptische Notabeln wegen Spionage zum Tode verur teilt. Die englische Truppenmacht im Sudan ist inzwischen auf die Stärke eines Armeekorps gebracht worden. London, 30. Nov. Heute liegen den Regierungen in London und in Kairo nur kurze drahtlose Nachrichten aus Lhartum vor, da die Telephonlinien zwischen Kairo und Lhartum an einer noch nicht festgestellten Stelle durch schnitten sind und der Eisenbahnverkehr nach dem Sudan eingestellt ist. Aus diesen Meldungen geht hervor, daß die Kämpfe mit den meuternden Truppen in Lhartum heute nacht noch nicht abgeschlossen waren, da sich kleine Trupps der Em- pörer in einigen Häusern verschanzt und sich dort noch versteckt haben. London, 30. Nov. Die neue „Zarin" von Rußland, die Großfürstin Kyrill, deren Gatte sich zum Zaren aller Reußen proklamiert hat, ist über Paris nach Amerika g e- reist, um Mittel zu einem Agitationsfonds zu sammeln, der für die Wiedererrichtung des russischen Zarentums Propagan da machen soll. Die Großfürstin ist eine englische Prinzessin, die Schwester der Königin von Rumänien. Washington, 30. Nov. Di« republikanische Senatsgruppe hat den Senator Lafolet t.e, der bei der letzten Parlaments wahl kandidierte, und drei andere Mitglieder ausderPar- tei ausgeschlossen. Berlin, 30. Nov. Der Oberkommandierende der belgischen Besatzungsarmee hat dem Reichsminister Dr. Jarres nun- mehr amtlich mitgeteilt, daß er die Amtsgoschäste als Ober bürgermeister von Duisburg von dem Augenblick an wieder übernehmen kann, in welchem er sein Amt als Reichsminister aufgebe. Da Dr. Jarres entschlossen ist, in sein altes Amt zurückzukehren, wird er seine Tätigkeit in Duisburg wieder aufnehmen, sobald das neue Reichskabinett gebildet ist. Berlin, 30. Nov. Die Bergarbeiterorganisationen haben beschlossen, das Ueberzeitabkommen für den Ruhrbergbau am 30. November zum 31. Januar zu kündigen. Im Braunkohlen bergbau Mitteldeutschlands ist gleichfalls die Kündigung des Ueberzeitabkommens erfolgt. Pari», 30. Nov. Die „Agence Havas" meldet aus Pe - ting, daß der junge Exkaiser sich in die japanische Gesandt schaft gefluchtet habe. Wie man glaubt, gaben den Anlaß hier zu die Gerüchte, denen zufolge Fengyuhsiang beabsich tige, in Peking Unruhen zu erregen. Wenn man diesen Ge- rllchten Glauben schenken könne, dann sei die Wiederüber nahme der Regierungsgewalt durch ihn nahezu gewiß. In diesem Falle sei der junge Exkaiser in großer Gefahr. Agram, 30. November. Hier ist der Führer der republi kanischen Bauernpartei Pernarverhaftet worden. Seine Verhaftung habe große Aufregung in die Reihen der republi kanischen Bauernpartei gebracht. Neustädtel, 1. Doz. Am Freitag wurde der im hiesigen städtischen Verwaltungsdienste beschäftigte Bsamtenanwärter K. S. in das Amtsgericht Schneeberg eingeliefert; er wird der Unterschlagung und Fälschung beschuldigt. Eine am genannten Tage vorgenommene Prüfung Ler ihm anvertrauten Kassen- fiihrunq der Erwevbslosenfiivsorge stellte eine Reihe von Ver gehen fest. Ueber die Höh« der veruntreuten Gelder ist noch nichts näheres bekannt. Alberoda, 1. Dez. Dienstag nachmittag wird hier eine neue Alarmsirene auspropiert. Um Beunruhigung in der Bevölke rung zu vermeiden, wird dies bekanntgegeben. Alberoda, 1. Dez. Heute Dienstag, abends 8 Uhr, hält der Frauenverein seine Hauptversammlung ab, die durch einen Lichtbildervortvag des Pfarrers Truckenbrodt verschönt werden soll. Pünktliches Erscheinen ist erwünscht. Wichtige Weihnachtsfvagen kommen zur Beratung. Lauter, 1. Dez. Gestern früh wurde die Leiche des un gefähr 35 Jahre alten Schuhmachers Wenzel Wellner aus Aue aus dem Nenatusteich gezogen. Es ist noch nicht festgestellt, ob UnglUcksfall oder Selbstmord vorliogt. Mittweida, 1. Dez. An dem Unfall, der sich am 24. Nov. auf der Staatsstraße zutrug, wobei der Tischlermeister Apfel städt aus Raschau von seinem Rade gestoßen wurde und tödlich verunglückte, soll ein 29 Jahve alter Geschäftsgehilfe aus Ra schau Schuld sein, Ler mit seinem Geschirr, durch das Apfelstädt angefahren wurde, vorschriftswidrig links gefahren sein soll. - *" Planitz. Bei der gestrigen Gemeindewahl haben von 15 243 Wahlberechtigten 10 485 ihr Wahlrecht ausgeübt. Ge wählt wurden 8 Bürgerliche (bisher 9), 12 Sozialdemokraten (9), 5 Kommunisten (7). Der Zweck der Wahl, eine sichere so- zialdemokratische Mehrheit zu erhalten, ist also nicht erfüllt worden. Zu beachten ist, daß die Sozialdemokraten ihre ge- samte Anhängerschaft auf die Beine gebracht haben. Die 5000 säumigen Wcchler werden restlos dem Bürgertum zuzuzählen sein. Auch eine Warnung Mr die Reichstagswahl! " Leipzig. Zum Superintendenten von Leipzig I ist Pfarrer GrafLü t t ich au von der Dreifaltigkeitskirche Ber lin gewählt worden, Pfarrer Graf Lüttichau war 11 Jahre als Dotschaftsprediger in Konstantinopel tätig und seit dem Kriege an der Kirche Schleiermachers in Berlin. ** Döbeln. Sonnabend nachmittag sind in Döbeln an der Kreuzung der Einfahrt der Linie Leipzig—Döbeln—Dresden und Chemnitz—Riesa, durch Zusammenstoß Güterwagen umge worfen worden, so daß de rVerkehr auf der Strecke Leipzig— Döbeln—Dresden durch Umsteigen aufrechterhalten werden muß. ""Dresden. Musikdirektor Helbig, der langjährige Leiter der Musikkapelle des ehemaligen Schützenregiments 108, scheidet aus Gesundheitsrücksichten aus dem Heeresdienste. ** Kamenz. In einem Steinbruch wurde der in den dreißiger Jahren stehende verheiratete Steinarbeiter Hartmann aus Wiesa durch -hercvbstürzendes Gestein erschlagen. 1 Konzerte, Thraker, Vergnügungen. Niederschlema, 1. Dezember. Als ich gestern nachmittag von Aue aus zum Besuch -es Kirchenkonzerts der Nie- derschlemaer Kirche zustrebte, sah ich vom Turm des Kirchleins die schwarz-weiß-gelbe Fahne wehen. Ich stutzte zunächst; denn ich konnte mir nicht denken, was die republikanische Abstimmungsvorstand zu übergeben, können sich im Abstim. mungsraum einer Dertrauensperson bedienen. Die Der- trauensperson ist allein vom Stimmberechtigten auszuwählen. Weder eine Partei noch der Abstlmmungsvorstand sind bersch- igt, Personen allgemein als Dertrauensperson Mr einen Ab- ttmmungsraum aufzustellen. Die Erfahrungen früherer Wah- en zeigen, daß da, wo anders verfahren wird, Wahlbeeinflus- üngen zu befürchten sind. Die Wahlvorsteher werden daher treng darauf zu achten haben, daß die Vorschriften über Wahl- ;ilfe nicht mißbraucht werden. " Was man auf Brief« schreiben darf. Auf der Außen- feite der gewöhnlichen und eingeschriebenen Briefsendungen läßt die Postordnung von 1921 außer den Angaben über den Empfänger und den Msender nur solche zu, die nicht die Eigenschaft einer brieflichen Mitteilung haben. Werden z. B. Derwaltungsgebühren durch Postnachnahme eingezogen, so darf auf der Außenseite des Briefumschlags stehen, durch den die Veranlassung zur Gebührenerhebung für den Empfänger er sichtlich gemacht ist, z. B. „2 Dlark Derwaltungsgebühren zur Anfrage von . . ." Einen Hinweis wie: „Bei Nichteinlösung erfolgt Zwangsbeitreibung" läßt die Post dagegen nicht zu, weil, er die Eigenschaft einer briofl. Mitteilung hat. Auch allgemein erklärt di« Post, solche Vermerke aus postbetrieblichen Gründen nicht zulassen zu können. . Sich besinnend, sprang er hastig auf, sammelte sich rasch und ! rief „Herein!" Da stand sie vor ihm. Alles Leid war in die- ! sem Augenblicke aus seiner Seele verschwunden. Laut auf- jubeln hätte er mögen, ihr zu Füßen sinken. Aber der Gedanke, sie könnte ihn zurückweisen, wohl gar aus dem Hause, hielt ihn zurück. „Ich muß dock nach Ihnen sehen, lieber Gebhard", sagte Gebhard. Also recht folgsam sein." Sie ging und Gebhard lief ruhelos im Zimmer auf und ab. „Nun wird dieser Mensch mit ihr allein sein." Der Gedanke brachte ihn schon zur Wut. Dieser begehr liche Luchs bet der ungebetenen Frau. Elisabeth war die Erkrankung Gebhards sehr unange nehm. Nun würde sie allein mit Dr. Seehagen speisen müssen. Wenn sie doch einen Ersatzmann wüßte. Sie dachte an Dr- Wilhelmy. Der war dem Rechtsanwalt noch unsympathischer als der junge Ramlow. Sie setzte sich hin und bat ihn dring lich, heute ihr Tischgast zu sein. (Fortsetzung folgt). „Sie soll vor diesem Mann bewahrt bleiben", erwiderte der junge Mann düster. „Hören Sie, das klingt doch ein wenig wie — wie Eifer- sucht", und er lachte sein stilles, lautloses Lachen. Gebhard sah ihn verblüfft an. „Eifersüchtig — ich?" stammelte er. „Lassen Sie's gut sein, es war nur Spaß. Es wäre auch unnatürlich", beschwichtigte ihn der Doktor, den: deutlich der Schalk aus den Augen lugte, und klopfte ihn begütigend auf die Schulter, indessen sie nun beide auf die Straße traten. „In Ihren, Alter verliebt man sich in allcrgrünsts Jungfrauen, aber Mckt in ältere Witwen, und nun kommen Sie mit zum Früh- stück." „Nein denke", erw'derte G-bkard gereizt. „Mcr so ganz unnatürlich, werter Doktor, ist, dächte ich, eine derartige Ne'g-, - . - ung nicht. Hat nicht auch der viel jüngere Börne für die sckönc U. . »—r.tt. »— —r , blicken laßen nach Ihrer kurzen Morgenmsite. Fehlt Ihnen erschaudernd. „Und wenn Sie sich danach besser fühlen", fuhr sie fort, so kommen Sie herunter, nicht wahr?" „Ich fiirckte, ich bin dazu doch nicht wohl genug." „Nun, so legen Sie sich zu Bett, mein Freund, und schwit ¬ zen S'e." „Wenn Sie befehlen." „Ja. das befehle ick", sagte sie lächelnd. „Sie müssen tüch- ... . . . . , „ tig schwitzen. Passen Sie auf, wie gut Ihnen das tun wird. Sie haben sich bei mir ja garnicht wieder Sie wissen, ich muß Mutterstelle an Ihnen vertreten, lieber Düsseldorf, 30. November. In der Hauptversammlung des Vereins deutscher Eisenhüttenleute sprach der Vereinsvorsitzende Dr. Ing. Vogler über den Wieder aufbau Europa«. Im Anschluß an den Dortvag wurde die Karl Lueg-Denkmünze an Dr. mont. Otto Vogel (Düssel- dorf) verliehen in Anerkennung seiner Verdienste um die Eisenhüttenkunde und da» Erfinden praktischer Neuerungen in der Eisenhüttentechnik. Zum Ehrenmitglieds des Vereins wurde Dr. Deumer, der frühere langjährige Leiter des wirt schaftlichen Teils der VereinsMschrift, ernannt. An der Ta- gung nahmen viele Vertreter von Reichs-, Staats- und Pro- vinziakbehörden teil, ferner die führenden Industriellen, wie Dr. Krupp v. Bohlen und Halbach, Dr. Kirdorfs u. a. Mexiko City, 30. Nov. General Calles hat sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Mexiko an genommen. SerMche Angelegenheiten. " Minister Dr. Kaiser und Arzt. Dr. Kaiser erklärt zu dem bekannten offenen Brief des Herrn Arzt an, ihn, er habe erst durch dm offenen Brief des Herm Arzt davon Kenntnis erhalten, daß im Verlage der „Sachsenstimme" eine Broschüre in Vorbereitung sei, die sich mit den der Oeffentlichkeit bekann ten Beziehungen des Herm Arzt zu Frau Krieger beschäftigen soll. Da Herr Dr. Kaiser auf dm Verlag der „Sachsenstimme" aber keinen Einfluß hat, so besteht Mr ihn keine rechtliche Mög lichkeit, die Veröffentlichung der Broschüre zu untersagen. Er hat jedoch im Interesse der unbeeinflußten Durchführung des Disziplinamerfahrens gegen Arzt dm Verlag der „Sach senstimme" ernstlich gebeten, daß die Herausgabe der Bro schüre unterbleibt. " Schiedsspruch im Bankgewerbe. Der Allgemeine Ver band der deutschen Bankangestellten teilt mit, daß im Reichs- arbeitsministerium ein Schiedsspruch gegen die Stimmen sämt licher Beisitzer dahin gefällt wurde, daß Mr die ersten 5 Be- russjahre keine Gehaltserhöhung, sür die zweiten 5 Berufs jahre 4 Prozent und Mr die letzten 6 Prozent Erhöhung ab 1. Dezember eintreten soll. * Sächsischer Feuerwehrtag. Dom 31. Juli bis 3. August n. I. findet in Freiberg der 22. Sächsische Feuerwehrtag statt. * Erhöhung der Erwerbslosennnterstützung. Ini Zusam- menhang mit der Erhöhung der Beamtengehälter und der Krregsbvschädigtenrenten beabsichtigt das Reichsarbeitsministe rium auch eine Erhöhung der Sätze der Erwerbslosenunter stützung vorzunehmen. Die vom Ministerium noch vertraulich behandelten Sätze wurden von den Avbeitnehmervertretern als zu niedrig bezeichnet. Ebenso wurde dagegen Widerspruch er hoben, daß die Erhöhung erst am 15. Dezember in Kraft treten solle. Ueber die Höhe der Sätze wird noch zwischen den einzel nen Ressorts evtl, auch urit Len Landesregierungen verhandelt werden, dagegen haben sich Lie Vertreter der Regierung sich bereit erklärt, die Erhöhung bereits am 1. Dezember in Kraft treten zu lassen. " Ein neuer Unfug. Kaum ist der berüchtigte Geschäfts- nnMg der Preisvätselaufgaben erfolgreich bekämpft, so Laß wohl heute kaum noch ein ,/Dummer" darauf hineinfällt, so treibt er eine andere Blüte. Man versendet heute, natürlich immer mit 'beiliegender Zählkarte, Tabak, Zigarren, Zigaretten, Wecker, Bücher fast ohne jede Bestellung, unterläßt es auch, der Sendung Rückporto beizuMgen, Las ja bei Albnahme mit in Rechnung gestellt werden könnte, und spekuliert auf die Dumm heit, Charakterschwäche und Gutmütigkeit der Empfänger. Wenn die gesandten Gegenstände auch solche des Bedarss öder Verbrauchs sind, so sollte man -och grundsätzlich in allen Fällen die Abnahme ablehnen und eine Rücksendung so lange unter- lassen, als nicht wenigstens das erforderliche Rückporto ein- gegangen ist. Wer anders verfährt, unterstützt Len „Unfug", den zu bekämpfen es an der Zeit ist. * Wahlhilfe sür gebrechliche Wähler. Stimmberechtigte, die durch körperliche Gebrechen behindert sind, den Stimmzettel eigenhändig auszufüllen, in den Umschlag zu legen und dem
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