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Frauen-Zeitung Die Mere Frau als Stiefkind -er Mode. Don Margarete Poch Hammer. Ein lieber, längst verstorbener Vertreter der alten ritter lichen Schule ptleote zu sagen: „Es gibt keine alten Damen, es gibt nur ältere." — Wenn er heute noch einmal auf der Erde Umschau halten könnte, würde er mit Erstaunen feststellen müssen: Es nibt kaum noch ältere Damen, es mbt fast nur noch — Vackfische. sich habe eben erst einen siebnojährigen gesehen. Im mehr als fufikreien Tutanchamon-Klejhchen, mit reichlichem Hals- ausichnitt u"d bloßen Armen. Das araue Haar kunstoerecht frisiert. Es scheint allo Wahrheit zu sein, was behountet wird: die Mode schreibt nor, dass die Frauen aller Vlier-stuten heute-ntaoe den gleichen Ehrgeiz haben — wie Backfische auszusehen. Hat dies Gebot iraend eine Berechtigung? Hat es iraend- einen Zw-ck über den hinaus, der Industrie die Arbeit zu erleichtern? Und s-'egt iraendein triftiger Grund für uns vor, ans Gefälligkeit für die Industrie uns zu Närrinnen machen zu lasten? Ich weiss schon, woran man mich erinnern will: Nicht aanz sind die Frauen, die auf ihre Würde halten, ausnestor- ben. Uns beoeanen wohltuende Erscheinungen älterer Damen, die mit Geschmack die Mode zu benutzen wissen, statt allen ihren Lannen blindlinas zu folaen; Frauen, die ihrer Jahre ""d ihrer Ehre einoedenk bleiben, ohne deshalb auf die Nüschenhaube und die Sammetmantille längst vergangener Jahrzehnte zurückzugreifen. Der Frauentyp der verschiedenen Jahrgänge ist im Ver lauf des leisten halben Jahrhunderts ein anderer geworden. Die ältere Frau steht im Leben so gut wie die jüngere: sie hat Pflichten über die Grenzen ihres Hauses hinaus. Sie mutz praktisch, gesund und geschmackvoll gekleidet sein. Aber dafür eben fordern wir Unterstützung durch die Mode. W-'r wollen nicht in jedem einschlägioen Geschäfte hören müssen, daß es z. B. nur hals- und armfreie Iumoer. nur kurze, enge Röcke, nur Kittelkleider in lebhaften Farben gibt. Es ist ein traoikomischer Widerspruch: die Verwischung der Taillenlinie, die beaueme Weite der modischen Gewan- düng sind wie geschaffen für die ältere Generation. Der Hals ausschnitt aber, die Rock- und Aermelkürre machen alle Ge- eignetheit zunichte. Und die in leuchtenden Farben schwelgende Buntheit mdcht jedes ältere Wesen, das sich damit herausputzt, zur Karikatur. Mehr als je aber ist es für die deutschen Frauen notwen- big, ihrer Ehre und Würde einoedenk zu sein. Mehr als je schaut die Welt auf uns — die immer noch feindliche, neidilche Welt, die hohnlächelnd jede Entgleisung im Leben und Treiben der Deutschen registriert. Darum ist es nicht gleichgültig, für den guten Ruk des Vaterlandes, wie seine Frauen, wie zumal seine älteren Frauen sich kleiden. Denn diese verkörpern, so möchte man wenigstens glauben, den bewussten Willen der Nation. Und sie geben das Beispiel für die Jüngeren. Von „deutscher Mode" ist sehr viel die Rede gewesen, aber die Versuche in dieser Richtung haben keine nennenswerten Erfolge gezeitigt. Nun wohl, hier ist eine ernste Aufgabe für die deutsche Mode-Industrie: den älteren Frauen di« sinn. stand, den sich England und Frankreich vor dem Krieg sehr zunutze gemacht haben. Die richtige Einstellung und Anstel lung deutscher Fürsorgebeamtlnnen in den deutschen Konsu laten würde reichlich Früchte tragen, besonders auch fiir die deutschen Minderheiten in den fremden Ländern. Es ließe sich da» Gebiet noch viel weiter ausspinnen, hier soll nur eine Andeutung gegeben werden. Gin Arbeitsgebiet bleibt aber den Frauen innerhalb und außerhalb der Parlamente noch Vorbehalten, ^n dem sie un verzüglich anfangen sollten, zu arbeiten und unverdrossen dabei bleiben, auch bei anfänglichen Mißerfolgen, das ist die politische Erziehung des deutschen Volkes zu einer notwen digen nationalen Einheit. Anfängen damit in der Familie als Gattin und Mutter, als Lehrerin in der Schule, als be- rufstätkoe Frau in ihrem Betrieb oder Büro, daß jeder erst lerne ein Deutscher zu sein; daß er als Angehöriger seines Volkes geboren wird, aber nicht als Mitglied seiner Partei. Aber falsch angebrachter und so überaus schädlicher Fana tismus wird damit schwinden und die hier nutzlos verschwen- dete Eneraie wird dann Hoffentlich in nicht zu ferner Zeit der Arbeit an dem Ausbau der deutschen Nation und dem Ausbau des deutschen Staates zugemendet werden. Wenn die deutsche Frau dazu ihr Teil beitraaen kann, dann leistet sie höchste und beste politische Arbeit in einem ganz großen und segensreichen Arbeitsgebiet. Politische Ar-eilsgebiele -er Fra«, von Tiara Mende, Mitglied des Reichstags. Die politische Mitarbeit der Frau ist immerhin noch etwas ^tzue» im öffentlichen Leben und immer noch herrscht die Meinuna vor, daß sie ihre Tätigkeit auf bestimmte Gebiete beschränken muß, die „ihr besonders liegen". Wer bestimmt denn das? In erster Linie die männlichen Kollegen, und die Frauen lassen es sich leider gefallen, oder glauben selbst nur in diesen Gebieten etwas zu leisten und darum hineinzugehören, sie sollten aber anfangen Selbstbestim. armngsrecht zu üben. In erster Linie sind es die sozialen Auf gaben, die man der Frau zuweist; das ist richtig, dort gehört K« unbedingt hin, aber nicht nur als Helferin des Mannes, dort sollte sie Führerin sein. Mit viel mehr Mut und Selbst- hewußtsein muß die politisch tätige Frau hier vorgehen und sich auch nicht durch taktische oder Fraktionsgründe von ihrer jlleberzeugung abbringen lassen. In diesen Dingen dürften Rücksichten auf Stellung zur Opposition oder für die Re- aierung gar nickt maßgebend sein, hier kann nur die soziale Notwendigkeit und die finanziele Lage des Staates ausschlag gebend sein. Ein verarmter Staat kann nicht alle unterstützen; puch hier muß die staatsmännische Einsicht mit der politischen Energie verbunden werden, nein zu sagen, auch wenn Parier- Programm oder Parteirücksichten darunter leiden. Vielleicht lernen wir es doch noch einmal, Volksinteressen über Partei- Interessen zu stellen. Kulturelle Aufgaben und bevölkerungspolitische gibt man ben Frauen auch noch zur Mitarbeit frei, gibt schon mit mehr Beschränkungen; bei allen Schulfragen läßt man sie mitreden, sobald es sich um die Mädchenschule und Mädchenbildung bandelt. Äcs ist ja schließlich selbstverständlich, aber nicht so selbstverständlich ist es, wenn der Mann da überall mitreden will, seinen Einfluß geltend machen muß, weil er als „Vater" auch diese Interessen vertritt. Aber die „Mutter" wird bei .Knabenschulen nicht in Betracht gezogen, nur keinen weib lichen Einfluss in Knabenschulen, aber sehr vielen männlichen Dinfluß in Mädchenschulen. Da können keine Frauen in lei bende Stellen im Schulwesen kommen, weil es „den Männern ?n der Mehrzahl nicht zugemutet werden kann, unter einer Frau zu stehen"; solche Ansichten werden noch von hohen Re gierungsstellen im 20. Jahrhundert verkündet, geglaubt und «achgesprochen. Wer man mutet Frauen zu, unter mitunter sehr eigenartigen männlichen Vorgesetzten zu arbeiten. In der Devölkerungspolitik läßt man die Frauen zu Worte kommen, aber sie haben noch zu wenig Einfluß; besonders in der wich tigen Alroholfraae müßten sie sich noch mehr reaen und durch setzen, namentlich in der Fürsorge für die Heranwachsende Jugend. Alle Wohnungsfragen sollten viel mehr mit weib licher Einsicht geprüft werden. Diel weniger kommen die Frauen zu Wort auf volkswirtschaftlichem Gebiet, Ernäh rungsfragen; die Ein- und Ausfuhr von notwendigen und Lupuslebensmitteln ist doch aber sicher etwas, wobei die er fahrene Hausfrau von ungeheurer Bedeutung ist, sickerlich mehr als der in diesen Dingen doch mehr nur theoretisch ar beitende Mann; aber da zieht man die Frau selten hinzu, und sie kommt auch von sich aus nicht oft genug. Ebenso ist es bei den Rechtsfragen und doch wäre es gut. wenn die Ge setze nicht nur von Juristen gemacht würden, sie fallen dann vielleicht mal weniger weltfremd aus. Ehe- und Familien- ,recht ist aber Mr die Frau ebenso interessant und wichtig wie für den Mann. Steuer- und alle Finänzfragen erfordern mehr Dor- kenntnisse als sie die Durchschnittsfrau haben kann, aber ge rade deshalb soll sie sich darum kümmern; denn was man noch nickt kennt, muß man kennen zu lernen suchen, und nicht jeder Mann, der in der Steuerkommission der Parla mente sitzt, ist sachverständig. Alle diese angedeuteten politischen Arbeitsgebiete berüh ren nur Fragen der inneren Politik, ohne sie natürlich erschö pfen zu wollen, das ist im Nahmen eines kurzen Artikels auch nicht möglich. Wie steht es nun mit der auswärtiaen Volitik? Das sehen die meisten männlichen Parlamentarier als eine ausnahmslose Domäne ihres Geschlechts an, mir Ausnahme her Kommunisten und Sozialisten; es mag dabei eine aewisse Eitelkeit mitsprechen, daß sie sich allein für sachverständig hal ten, aber es ist falsch, grundfalsch Zum Verständnis der auswärtiaen Politik ist eine gute Sachkenntnis eine angenehme Voraussetzung, und die haben b-e Frauen in der Regel. Sie haben auch ein feines Gefühl für nationale Würde u"d sind, namentlich in der jetzigen schwierigen Situation Deutschlands, besser in Ler Lage, dem Äuslän^er manche Wahrheit ungeschminkter sagen zu können al» es der Mann darf. Zur Anknüpfung mancher unauffälli- gen Beziehung ist die Frau ebenfalls geeigneter, ein Um- L5 Unterreit irt /kockenzÄt. klane/raa vet», vcevce/ als /kr» >lnLekörk»» mit einem Faten /kock» bereitet; aber ieiaer kätt eie «ter koke öotterpre» att- ^oo/t vom Lacken ab. klier kommt ibr „Sckvan im Siaabanci" ro k/ik/e, vomit eie ibre beeten nnck /eineten /lacken kereteiien kann. l^emvencken Sie /Sr /kr ssertFebäck nor «Le beinkoeimarFarlne „Sckivan im LiaadanU'i Sin ^/»srs U-AA Sine?ackttNA Dir «u r« < Ami! L«dü Rrdl, am». V»»! OeW - OsnaLr Lersammlm inneren I» > tragen » 1. auf in l Willi 2. auf Akin- Robe zur vcr i und mehr S. auf l sellsci Sitz «.auf j ait I 2 3 findet D Prinzeß, offentlick Sch Nacht ist aufgegar er schein: zählt, al Güt« gef Anhal date ero Kraft, so erhalten konnten. 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Aber ei bekennt in einem Pariser Blatt, daß es selten gelinge, den Kleidern der Damen, di« sich von ihm beraten lassen, diesen seelischen Ausdruck zu verleihen. „Ich wünschte, ich hätte di» Macht Uber die Frauen, die man mir manchmal zuschreibt," meint er. „Aber glauben sie, ich könnte ein« Frau davon über zeugen, daß ihr etwas sicht? Keineswegs. Ich glaube, daß es über die Kraft irgendeines Mannes geht, die Frauen von ihren Vorurteilen, Launenhaftigkeiten und abergläubischen Anschauungen abzubringen. Wie oft kommt es vor, daß ich einer Dame sage: „Hier ist das passende Kleid für Sie!" Und wenn ich mich umdrehe, da hat sie sich sicherlich ein gan- anderes Kleid ausgewählt. Es gibt Damen, die Erdteile durch reisen, um einen Nat über die Farben zu suchen, die ihnen am besten stehen. Ich saae ihnen ausführlich meine Ansicht, und sie bezahlen mich dafür sehr gut; aber sie befolgen nicht, was ich ihnen sage. Jede Frau hat ihre Vorurteile über Kleidung, besonders iiber die Farben. Ich kann reden, bis ich selbst schwarz werde, um auseinanderzusetzen, daß schwarz eine der kleidsamsten Farben ist. Immer wieder höre ich: „Schwarz! Um Gotteswillen, das trage ich nicht. Das macht mich zu alt, das verdirbt mir die Stimmung." Alle diese Frauen kennen sich und ihre Seele viel schlechter, als ich sie kenn«. Sie haben die Eigenart ihrer Persönlichkeit nicht be griffen und sind daher auch nicht imstande, sie in ihrer Toilette auszudrücken. Solange die Frauen sich noch an die alten Vor urteile klammern und nicht unbefangen ihre Toiletten nach ihrem innersten Empfinden wählen, werden sie schlecht und un passend angezogen sein. Die wahre Ergründerin der Mode weiß nichts von den alten Flausen, das Not „unmöglich" ist, daß rundherumgehende Streifen dick macken, daß mauve me lancholisch wirkt usw.; sie folgt bei der Wahl ihrer Kleidung der Natur und ihrer eiaenen Natur. Der Schneider kann ihr nur dabei Heiken. Deshalb sollte ied« Dame, die kn ihrem Kleid ihre Seele zeiaen will, das Wort des alten Weisen be herzigen: „Erkenne Dich selbst!" — Was ist eine Frau wert. Ueber die Frage: „Was ist eine Frau wert?" hat die Kopenhagener Zeitung „Politiken" ein Preisausschreiben veranstaltet, wobei derjenige als Sie ger hervorgehen sollte, der nach dem Urteil des Preisrichters die Frage in kürzester Form treffend beantwortete. An dem Wettbewerb beteiligten sich mehrere tausend Leser und Leser innen Dänemarks, die ihre Antworten teils in Prosa, teils in Poesie einsandten. Der Preis fiel einem Rechtsanwalt zu, der seine Antwort auf die Frage: „Was ist eine Frau wert?" in die wenigen Worte kleidete: „Das Heim, das sie schafft". In dem gleicken Gedankenqang bewegen sich auch andere Ant worten wie die beiden folgenden: „Eine Frau ist ein Heim wert, — denn ein Heim ohne Frau ist nichts wert." — „Eine Frau ist für ein Heim so viel wert, wie die Sonne kür die, Pflanzenwelt: Lcbensspenderin, Lebenserhalterin, der Brenn punkt, um den sich großes und kleines dreht." — Ein unheimlicher Brief. Eines Tages gab Frau Jo hansson ibremMann einen Brief und bat ibn eindringlich, ihn erst zu öffnen, wenn er in seinem Kontor sei. Herr Iobans- son sah etwas überrascht aus. nahm aber den Brief und öffnete ihn erst an der bestimmten Stelle. Da las er: „Ich bin leider gezwungen. Dir etwas mitzutellen. was Dir viel Kummer und Schmerz bereiten wird. Es ist nicht meine Schuld, aber Du musst es wissen. Die ganze vorige Woche habe ich schon ge wußt, dass dieser schwere Augenblick kommen müsse. Nun kann ich es nickt länaer verhehlen, es muss heraus, und ich bitte Dick, ich flehe Dich an, mir nicht allzu schwere Vorwürfe zu machen, sondern statt dessen zu versuchen, mir zu helfen, so da» wir das schwere Unglück gemeinsam tragen können." Auf Johanssons Stirn perlte der kalte Schweiß. Er war auf das Schlimmste vorbereitet. Er las weiter: „Wir haben nämlich weder Holz nock Koble mehr. Sei so freundlich und sorge da für, dass wir möglichst schnell Brennstoff nach Hause bekommen. Ich habe Dich mindestens zehnmal erinnert, aber Du hast es immer wieder vergessen. Darum schreibe ich." Johansson be stellte sokort Koble und Holz. — Die Toilette. Die Frau des Hauses macht endlos« Toilette für das grosse Fest. Als das tief, tief ausgeschnittene Kleid endlich zur Zufriedenheit sitzt, fragt sie siegesbewußt ibren hereintretenden Ehegatten: „Nun, wie findest du mein Kleid?" — „Ich finde es gar nicht, ich suche es vergebens." müssen 5is vsrlavgVN-äann Kaden Ls Le 5Lckeckeü,sin vÄ Lcdkc>ck^«»tigss Lrrsugnis rv erkalten! VlXINist ein preis- Wertes LeitenmilvervonLULyv. ractwster^MnELunFunäLr jeäsnVakkrWeck geeignet V