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ABMAAWW Donnerstag, den 6. November 1924 M. 260 Der Rat der Stadt. Schwarzenberg, am 4. November 1924. Der Rat der Stadt. Schwarzenberg, am 4. November. Polttische Drohnen. Von GrafPosadowsky. Ler .»»»«»treUch« «Ut«kü Uhlich »U Ausnahme der T-o« »ach ko—- imd Mllage». Der Drei» str dl, 34 mm brNl, Lolaxl.ilnzNemM, I« '«»leblalldezlrd O »0 lg-mlllrnaazei,«» und Sl,ll«ng«Iuche Dedllrstlg« II), auewSrl, >1, für die 00 mm brNI« P«M- R»lam«NI« ao, »«wen, 100, sllr dl, »o MI» bwU« am«. LawaUjille 11. auswLrta »1 Sold»!«n»tg. Lagschea-Nont» i Leipzig Ar. ISL2S. lOem^,d«.»tr».a,»t», A«, «rz^d. «r. ro. Bayern gegen die Kreditpolitik de» Reiche». München, 4. November. Der bayrische Ministerrat hat zu der Verordnung des Reichspräsidenten über die Austuchms von Auslandskvediten für Länder, Gemeinden und Gemeinde verbände vom 1. November 1924, die auf Grund des Artikels 48 Absatz 2 der Verfassung des Deutschen Reiches erlassen worden ist, eine ablehnende Stellung eingenommen und verlangt rasche Aufhebung. Der Zweck, der durch die Verordnung erreicht werden solle, könne nach der Auffassung der bayrischen Regierung auch durch eine frei Vereinbarung unter den Ländern und zwischen den Ländern und der Reichs« regierung erreicht werden. Die Stadtverordneten. (Stpl.) gsz. Schuldir. Werner, derz. Vorsteher. Hindenburg vermittelt. München, 4. Nov. Im Konflikt des Generals Ludendorff mit dem Kronprinzen Rupprecht ist Generalfeldmarschall v. Hindenburgam Montag mit einem neuen Handschreiben an beide Vertragsteile herangetreten, was vorläufig zur Folge haben wird, daß die Presseveröffentlichungen zunächst auf hören. England fordert Meistbegünstigung. London, 4. November. „Daily Telegraph" meldet, Bald- w i n habe auf die Gratulation der Londoner Handelskammer erwidert, er werde keine Handelsvertragsverhandlungen mit europäischen und nichtenglischen Staaten abschließen, die nicht die Meistbegünstigung für England enthielten. ..Daily Telegraph" sieht darin eine deutliche Absage an die bisherige Grundlage der Handelsvertragsverhandlungen mit Deutschland. Was geschieht mit der Zeppelinwerst? Berlin, 4. November. Wie von den Friedrichshafener maßgebenden Stellen mrtgeteilt wird, kann im Augenblick von bindenden Abmachungen mit spanischen Gesellschaften ober näheren Einzelheiten über die Uebersiedlung der Friedrichs- Hafener Zeppelinwerft nach Spanien, wie sie in einem Teil der Presse erwähnt werden, keine Rede sein. Falsch sei es in jedem Fälle, von einer Verlegung der Friedrichshafener Zevpe- linwerst nach Spanien oder sonst irgendwo zu reden. Diese Msicht bestche keineswegs, vielmehr hoffe man, das große Werk des Grafen Zeppelin an seiner historischen Stätte er« halten zu können. Macdonald» Rücktritt. London, 4. November. Nach einem heute nachmittag abge»' Haltenen Kabinettsrat begab sich Macdonald um 8 Uhr nach dem Buckingham-Palast, um dem König das Rücktrittsgesuch des Kabinetts zu überreichen, das dieser annahm. Bald wist hat die Reubilduing des Kabinetts tibernomm«. ce! ist a- r« !L N Y ir t. n sie von jedem Abgeordneten eine längere politische Erfahrung eine gereifte Auffassung vom Wesen und den Aufgaben des Staates, eine gründliche Kenntnis der Gesetzgebung und Ver waltung, sowie der wirtschaftlichen Verhältnisse erfordern; vor allem aber die Fähigkeit, sich die Folgen der ein zelnen gesetzgebenden Besch lüssesür das ge samte Volk oder für die davon betroffenen Volksschichtenp la st isch klar zu machen. Es soll ten deshalb nur Männer in die gesetzgebende Versammlung gewählt werden, die imstande und bereit sind, jenen schwie rigen Aufgaben gewissenhaft zu genügen. Leider lehrt die politische Tagesgeschichte, daß eine gewisse rednerische Bega bung, welche in den üblichen Wahlversammlungen entfaltet wird, oder allgemein gehaltene Wahlversprechungen vielfach über den politischen Gehalt der einzelnen Bewerber täuschen. Deshalb müßten die Wähler von ihren Bewerbern mindestens bestimmte und unzweideutige Erklärungen über die einzelnen politischen Aufgaben der Gegenwart fordern und an diese Erklärungen zu geeigneter Zeit erinnern. Ferner dürften die Wähler von den Bewerbern auch die aus drückliche Erklärung erwarten, daß sie bereit und imstande sind, einen etwaigen Volksaustrag für die gesetzgebende Ver sammlung auch tatsächlich auszuüben; es sollte nicht Vorkom men, daß bei Verhandlungen über die wichtigsten Fragen das Haus beschlußunfähig ist und die Redner vor leeren Bänken sprechen. Bei der Behandlung über die wirtschaftlich so tief greifende Aufwertungsfrage konnte ein Redner seine Ausführungen mit den Worten beginnen: „Er wollte zum deutschen Reichstage sprechen, aber es seien nur so wenige da". Ein Reichstag, der 472 Mitglieder zählt, die trotz m o - natelangerVertagungendasganzeJahrhin- durch besoldet werden, und trotzdem ein solches Bild bietet! Gewiß mag es für viele Bewerber eine angenehme Aussicht sein, einen Teil ihrer Zeit als Abgeordnete in Berlin anstatt in der füllen Provinzstadt zu verleben, eine reichliche Iahresentschädigung zu erholten, kostenfrei durch ganz Deutschland fahren zu können und als Beamter während der ganzen Wahlperiode von den Pflichten des Amtes befreit zu sein neben vollem Fortbezug aller Gehaltsansprüche. Solche Vorrechte und Vorzüge bedingen auch ungeteilte Hingabe an die übernommenen politischen Pflichten; wer dieselben nicht erfüllen will oder aus äußeren Gründen nicht erfüllen kann, sollte auf die Mitgliedschaft einer so verantwortlichen Ver sammlung wie ein Parlament verzichten. Durch das noch be- stehende Wahlgesetz für den Reichstag ist den Parteivorständen ein weitgehender Einfluß auf den Vorschlag der Bewerber um einen Volksauftrag eingeräumt worden; sie haben deshalb auch die unbedingte Pflicht, ohne Ansehen der Person die Liste der ag sw >lG Hst h« e« da k, 0« ir« Der Stadtrat. (Stpl.) «ez. Dr. Rietzsch, Bürgermeister. Tageblatts Lößnitz, Neustädlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. -)tz»«»««,«>maö« str di« <n» A-chmw«, «kfchUm»« Amu»« di» oor-IUog» » Uhr «» d« ««»tzEft». Ein« »«wahr für dl« «uf»ah>« d«r -M-Kn» am ommilchrleb«»«» Las« l»»>« « dtftlmmUr Siw« wird »lchl ,«g«d«». auch »>»t für Li, RiMt«U d«r dm» NUunz iui», Deranworümg. — Illi«tmchi>»a«n t«, s». schüstätirkd«, d«graad«n t«ln« Unfpril»«. S«i Sahi»»^» -«kzu, Mld lümkum zelle» Rabatt« al, nicht o«r<i»bait. ! in: «u», Lötzsch, Scha««d«z md I Schwarz«aber^ Amtliche Anzeigen. Libnitz. Die Maul- und Klauenseuche itk unter dem Viehbestands des Landwirts Ernst Schneider in L-Knitz, Chemnitzer Straße Nr. 468 amtlich sestgestellt worden. Der Sperrbezirk wird am das verseucht« Gedöst erstreckt. Das Peobachlungsgrblet wird auf die Umgebung des Seuckengehöstes und zwar die Chemnitzer Sir. von der Fabrik von Krost Äöthner bis zur Schankwirtschaft „Grüner Baum" ausgedehnt. Das Durchtreiben von Klauenvieh und das Durch- tahren mit Wiederkäuergespannen im Beobachlungsaebiet ist verboten. Zuwiderhandlung wird, soweit nicht eine höhere Strass verwirkt ist. Mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Kast bestrast. Löbnitz, am 4. November 1924. Der Rat der Stadt. Bewerber nach deren persönlichen Fähigkeiten und Eigen- schäften ohne taktische Rücksichten zu sichten. Es mag ein Bewerber sich anerkannte Verdienste auf irgendeinem Humani tären oder wirtschaftlichen Gebiete erworben haben oder sich eines hohen Maßes persönlicher Beliebtheit erfreuen, für die Aufgaben und Pflichten eines Gesetzgebers im parlamentarisch regierten Staate sind diese Tatsachen allein nicht zureichend, wenn die ausreichenden Sachkenntnisse fehlen. Selbst der be rühmteste Name genügt nicht, wenn er nicht von dem Träger selbst durch Befähigung, Kenntnisse und Leistungen inneren Wert und Inhalt erhalten hat. Man sollte auch nicht Persön lichkeiten in die gesetzgebende Versammlung abordnen, die von vornherein offenherzig erklären, daß sie den Auftrag zwar an nehmen wollten, aber eine besondere politische Tätigkeit im Parlament nicht ausüben könnten, oder von denen Man weiß, daß sie hierzu infolge anderweiter Verpflichtungen außerstande sind. In dieser sorgenschweren, ernsten Zeit sind Namen nichts, sondern nur vollwertige, gewissenhafte, arbeitsfähige und ar beitsfreudige Persönlichkeiten. Politische Drohnen, die nicht einmal bei den wichtigsten Verhandlungen zur Stelle sind, sondern ihre Vertretung den Parteirednern allein überlassen, gehören nicht in die gesetzgebende Versammlung; jetzt erfor dern deren Aufgaben Männer, die.sich den politischen Pflichten ungeteilt widmen. Abgeordnete, die nur an sogenannten „großen Tagen" zu erscheinen pflegen, können dem schnellen Gange der politischen Stiinmungen und Ereignisse im Parla ment nicht folgen und demgemäß sich weder ein zutreffendes Urteil hierüber bilden, noch ihren Einfluß und ihre politischen Ansichten innerhalb der Partei zur Geltung bringen. Solche, nur zeitweise erscheinende Abgeordneten machen dem politi schen Führer seine Aufgabe unmöglich; 'er muß in der Lage sein, die Abgeordneten seiner Partei von dem Gange der Ver handlungen und seinen politischen Auffassungen fortgesetzt zu unterrichten und die einzelnen Abgeordneten, die seiner Füh rung folgen sollen, entsprechend zu beeinflussen. Fehlt dem Führer diese Möglichkeit, so fehlt ihm die wichtigste Grundlage für die einheitliche Vertretung der Partei und damit das nötige politische Schwergewicht. .Abgeordnete, die nur sprung- weise in den Parteiversammlungen erscheinen und demnächst ohne Kenntnis der jeweiligen parlamentarischen Lage in die Verhandlungen eingreifen, wirken, geradezu zerrütten- auf die Haltung der Partei. Je größer die Anzahl der Parteien in einer politischen Versammlung ist, desto schwieriger ist die Auf- gäbe der Führer und desto höhere Anforderungen müssen an die Sachkenntnis und das Pflichtbewußtsein jedes einzelnen Abgeordneten gestellt werden. Die Wähler sollten deshalb bei den Neuwahlen nicht auf politische Namen, sondern nur aus Persönlichkeiten Wert legen und unter denen, welche ück) selbst für berufen halten, strenge Heerschau halten. EsgeYt um das Geschick des Vaterlandes! Auf Wunsch des Auslande» . . . Münster, 4. November. In einer Versammlung beantwör- tete Reichskanzler Marx die Frage, ob di« Auflösung des Reichstages notwendig war, bejahend. Er wies dabei be sonders auf außenpolitische Gründe hin und betonte, daß die Hinzuziehung deutschnationaler Mitglieder in die Regierung das bisher mühsam bekämpfte Mißtrauen des Auslandes von neuem erweckt Hütte. (!) Mit aller Entschiedenheit wies der Kanzler die Behauptung zurück, daß der Reichspräsident aus die Auflösung des Reichstages hingearbeitet habe. (?) Der Reichspräsident habe in keiner Weise die Schritte des die Ver« antwortüng für die Politik allein tragenden Kanzlers zu be« ' einflussen versucht. Streikgefahr in Rheinland-Westfalen. Essen, 4. November. Heute fanden in sämtlichen Komm», nalbetrieben Rheinlands und Westfalens die von den Ver tretern dex freien und christlichen Gewerkschaften der Gemeinde» und Staatsarbeiter Rheinlands und Westfalens beschlossen«)! Urabstimmungen für und gegen den Streik statt. Di« bis 5 Uhr nachmittags vorliegenden Teilergebnisse lauten mit neun Zehnteln Mehrheit für den Streik. Die morgen in Essen! stattfindende Konferenz der Lohnkommission und der Ge schäftsführer der christlichen und freien Organisationen dürft«! darnach voraussichtlich den Streik für Donnerstag beschließen«. S. Nachtrag zum Ortsstatut, die Errichtung einer Freibank für die Stadt Schwarzenberg betr. Die Bestimmungen in 8 8 erhalten folgende Fassung: An Gebühren sind von dem Erlös in Abzug zu bringen: für Benutzung der Freibank, sür die polizeiliche ucberwachung des Verkaufs, für die Bekanntmachung, d) sür die Zerlegung und den Verkauf, «) für die Aufstellung der Abrechnung, f) für die Remigung des Freibankvaumes 10 v. H. des Erlöses aus den genießbaren Teilen eines Schlachtstückes dann, wenn Fletsch und Fett ohne werteres verkauft werden können. Wenn das nichtLankwüMge Fleisch oder Fett vor dem Verkaufe einer besonderen Behandlung (Kochen, Dämpfen, Pökeln, Du-rchkiihlen oder Ausschmelzen) unterworfen werden mußte, so sind hierfür 15 v. H. des Erlöses in Abzug zu bringen. Von den in Absatz 1 und 2 genannten Gebühren entfallen auf die Gemeinde für die Benutzung der Geräte, auf den Freibank-Ber- käufer sür Mühewaltung und Heizmaterial. Dieser Nachtrag tritt sofort mit seiner Veröffentlichung in Kraft. Schwarzenberg, am 12. September 1924. <2! Der vom Stadtverordnetenkollegium genehmigte 6. Nachtrag zum Ortsstatut, di« Errichtung einer Freibank für die Stadt Schwarzenberg betr., wird nachstehend bekanntgegeben. Argentinien «nd der Vatikan. Berlin, 4. Nov. Aus Buenos Aires wird gemeldet, daß der Haushaltsausschuß der argentinischen Abgeordnetenkam mer beschlossen habe, den Posten des argentinischen Gesan - - ten beim päpstlichen Stuhl abzuschaffen. Di- Ernennung eines Erzbischofs für Buenos Aires, der der Re gierung nicht genehm war, hatte schon vor Wochen Meinungs verschiedenheiten aufiommen lassen, die nun zum Abbruch der Beziehungen zwischen dem Vatikan und Argentinien zu führen! drohen. Schöffen- und Geschworenen-Urliste betreffend. Die Liste, in der di« Einwohner der unterzeichneten Stadtgemeinde eingetragen sind, die zum Amte «ines Schöffen oder Geschworenen be- rufen werden können, liegt vom 5. November 1924 an eine Woche im Stadthaus 2 — Linwohneromt — öffentlich aus. Innerhalb dieser einwöchigen Frist kann Einspruch gegen die Rich- tigkett und Vollständigkeit dieser List« schriftlich oder zu Protokoll daselbst erheben werden. 77. Jahrg > . I a» wirdm außer-«» verdffentticht: Di- Bekannimachungen der Siadtkitt« zu Aue und Schwarzenbera und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. ' * Verlag L. M. Gärtner» Ane» Srzgeh. »«mw^ri «w c«»tam«)n», Sch»»«»««,«, Ech»«»»«^««« DradiaxfchrM, V»Ik»kr«u»d Das Hinscheiden des aus zehn Parteien gebildeten alten Reichstags wird nach dem, was sich dort nach dem Kampf der Worte ereignet hat, kaum jemand bedauern. Zur Zeit der deutschen Monarchie hat man viel geklagt und gespottet über den deutschen Staats-Partikularismus: die monarchische Vielfältigkeit hat aber unzweifelhaft zur Bildung des deutschen Volkes und zur wirtschaftlichen Entwickelung Deutschlands wesentlich beigetragen. Der P a r t e i - Partikularismus er weist sich indes immer mehr als ein unbedingtes Unheil, durch welches die politische Kraft des deutschen Volkes lahmgelegt und sein Ansehen nach außen geschädigt wird. Eine aus zehn Parteien bestehende gesetzgebende und verwaltende Versamm lung kann keine stetige innere oder äußere Politik führen; ihre Beschlüsse hängen von dem unsicheren Umstande ab, wie die einzelnen Parteien sich bei den Endabstimmungen schließlich zusammenfinden und wie stark sie hierbei in jedem einzelnen Falle vertreten sind. Aehnliche Zustände belasteten zwar die Politik des Deutschen Reiches schon zur monarchistischen Zeit und veranlaßten die Regierungen, wenn auch widerwillig, im Wege der Gesetzgebung Tagegelder einzuführen, wenn sie nicht ihre wichtigen Vorlagen vor leeren Bänken vertreten wollten; schließlich lag aber die Schwerkraft der Staatsgewalt doch bei der monarchischen Vertretung, welche im Reich durch Kaiser und Bundesrat das letzte Wort zu sprechen hatte. Wesentlich bedenklicher und schwieriger wirkt deshalb die Parteizersplit terung bei einer parlamentarischen Staatsregierung; hier gehen die jeweiligen Minister aus den Vorschlägen der Mehr heitsparteien hervor; sie sind an deren Ausfaffugen gebunden und verlieren die Grundlage ihrer Machtbefugnisse, wenn sie mit ihrem Auftraggeber, der Mehrheit des Reichtsages, in Widerspruch geraten oder dessen Unterstützung verlieren. Die volle politische Verantwortlichkeit liegt also tatsächlich beim Reichstag; das Reichsministerium ist nur seine ausführende Körperschaft. Hieraus ergibt sich, daß die Zusammensetzung der gesetzgebenden und verwaltenden Versammlung in parla mentarisch regierten Staaten eine wesentlich höhere Bedeutung hat wie im monarchischen Staatswesen. Die politische Ver antwortung jedes einzelnen Abgeordneten ist hier sozusagen eine endgültige, der Entscheidung einer übergeordneten Stelle nicht unterliegend und wiegt deshalb unendlich schwerer wie in einem Staatswesen, deren letzte Entscheidung der monarchi ¬ stischen Spitze zusteht. Demgemäß ist auch die Verantwortlich keit jedes einzelnen ^Wählers gegenüber den Auf- oben und dem Geschick seines Vaterlandes schwerer belastet >ie in der konstitutionellen Monarchie. Die Verhältnisse des , kgenwartsstaates — besonders in der Lage, in welcher sich I ur Zeit Deutschland befindet — sind so überaus verwickelt, daß!