Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 29.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192410297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19241029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19241029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-10
- Tag 1924-10-29
-
Monat
1924-10
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.10.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«w englischer Dürgerblock? Di« Gtn-ettsftont'geg«« bex Bolschemlimu«. L«ch»«, 27. viktober. Lloyd Georg« definiert» in seiner Gbasgow« Red« erneut di« Haltung, die die Liberalen g«enltder einer konservativen Regierung einnehmen ««den, M» eine solche au« den Wahlen hevvorgchen sollte. Stellen diese ein gute» Programm auf, so «Urden die Liberalen nicht opponieren, solchem sich an der beglichen Regierung betei ligen, um dieBolschewisierungGnglandszn ver hindern. Loudon, 27. Oktober. „Daily Eroniele* meldet: Innerhalb acht Tonen find in England mehr als 20 Emissäre der Mos- lauer Internationale verhaftet «orden. In Liverpool ist ein ooMstLndtges Laboratorium für Sprengmaterial mit großen Vorräten «»»gehoben worden. Auch aus Hull werden Beschlag- nabmungen von Explostonsvorräten gemeldet, die mit falscher D«lawnon aus Rußland gekommen waren. Ungünstiger Kohleuabsatz. Este«, 27. Oktober. Die Grubenvevwaltungen geben be kannt, baß entsprechend den ungünstigen Mbsatzvechältnissen, die sich gegenwärtig auf etwa SO Prozent der Beteiligungs- »iffer beim Ruhrköhlen-Syüdikat belaufen, di« Belegschaf. t»n werter vermindert werden müssen. Die Münchener Kronprinzeureise. München, 27. Oktober. Ju dem Besuch des ehemaligen deutschen Kronprinzenpaares in München wird noch berichtet, daß der Kronprinz und seine Gemahlin den vormaligen Kron- Prinzen Rupprecht, den Prinzen Leopold von Bayern und die Gräflich Törringsche Familie, mit der st« seit langem befreundet sind, besuchten. Außerdem empfing der Kronprinz eine Reihe von Offizieren seiner alten Armee, die in München leben. Da» Kronprinzenpaar wurde überall von der Münchner Be völkerung in freundlichster und taktvollster Weise begrüßt. Ls braucht nach der „München-Augsburger Abendzeitung" nicht besonder» Letontzu werden, daß der Besuch des deutschen Kronprinzen Irgendwelche Hm unterstellte politische Bedeutung nicht gehabt hat. Italienischer Nationalismus. Rom, 27. Oktober. Mussolini richtete an die frei- willige Miliz folgende Kundgebung: Am zweiten Jahrestage des Marsches auf Rom seid Ihr zusammenberufen, um eine feierliche Handlung zu vollziehen, nämlich dem Könige den Gid der Treue zu leisten. Tut dies mit reinem Gewissen, mit unbedingter Aufrichtigkeit und mit lauter Stimmel Als Mitglieder Eurer ehernen Legionen bietet der Nation noch ein- mal das herrliche Beispiel von Kraft und Disziplin! Wenn Ihr mit den Verbänden der heldenhaften Armee, der siegreichen Marine, der ruhmreichen Fliegertruppen gemeinsam marschiert, werdet Ihr die Einheit erneuern, die alle Streitkräfte des Staates miteinander verbindet. Mit den tausenden und aber» tausenden Bajonetten, die zum Himmel ragen, werdet Ihr an dem ruhmreichen Jahrestag Eure Ergebenheit dem Faschismus erneut bezeigen, dessen strahlende Leidenschaft Ihr im Herzen tragt. Heute mehr noch denn je leben die Miliz! Marsch gegen Peking. London, 27. Oktober. Me die „Times aus,„P eking mel den, hat General Wupeifu der neuen Regierung die An- erkennung verweigert. Der General ist mit 25 000 Mann auf dem Marsch gegen Peking. Die „Morning Post" mel det aus Peking: Die Gesandtschaften der Mächte haben vorbe haltlich der Entscheidungen Hrer Negierungen die neue Re gierung du Hsiangs als einzige tatsächliche Macht in Peking vorläufig anerkannt. Der japanische Gesandte hat sich vem Schritt der Gesandten nicht angeschlossen. Wie aus Tientsin be richtet wird, hat Wuprifu in Tientsin vorläufig sein Haupt- quartier ausgeschlagen. Er richtete an das diplomatische Korps eine Erklärung, in der Fen-Yu-Hsiang als Verräter bezeichnet wird. Er teilte weiter mit, daß er eine Armee von 100 000 Mann zusammenbringen werde, um Fen-du-Hsianq zu be seitigen und die Ordnung wieder herzustellen. Wupeifu hat einen Teil der Eisenbahn nach Peking besetzt. Tienstin, 27. Okt. Hundert Matrosen von dem amerikani- schen Kreuzer „Huron", sie in Taku gelandet waren, haben sich heute morgen in Richtung aufPekinginMarschgesetzt. ^Berlin, 27. Oktober. Der Deutsch «Industrie-und Handelstag erhebt in einem Telegramm an die maß gebenden Regierungsstellen schärfsten Einspruch gegen die Ver suche des Weinbaues, dos neue deutsch-spanischeHan- delsabkommenzu Fall zu bringen. Er erwartet, daß die Reichsregierung am Vertrag, der für bestimmte Industriezweige eine Lebensfrage bedeutet, unbedingt festhält. Berlin, 27. Oktober. Don amtlicher Seite ist zu erfahren, daß die Verhaftung des Abgeordneten Höllein auf Grund eines Hochverrats-Verfahrens erfolgt ist, das seine Ur sache in einer-Geheimvevsammlunq der Kommunistischen Partei fand. In dieser Versammlung sollte über den Zeitpunkt und di« näheren Einzelheiten eines bewaffneten Aufstan des Beschluß gefaßt weiben. OerMche Angelegenhellen. LttLezlrlls«MH-erU»MaupM^ tagte am 22. Oktober 1924 unter dem Vorsitz des Amtshaupt, mann» Dr. v. Schwartz in N i e d er sch lema. Die Ab berufung eines Bürgermeisters und die fristlose Entlassung eines Gemeindebeamten wurden beanstandet, da die Beschlüsse der Gemeindeverordneten gegen das Landesrecht verstoßen. Wegen der bevorstehenden Auflösung eines Gemeindeverordne tenkollegiums hat das Ministerium des Innern Vorschläge über die einstweilige Verwaltung der Gemeindegeschäfte gefordert. Ls wurde dementsprechend beschlossen. Die Bestimmung einer Geldstrafe gegen Gemeindeverordnete gemäß Paragraph 27 der Gemeindeordnung wurde abgelehnt. Die Beschwerde der bür- gerlichen Fraktion eines Gemeindeverordnetenkollegiums gegen das Wahlverfahren bei der Wahl der Bürgermeister-Stellver- treter mußte in Anbetracht des Wortlauts der gesetzlichen Be stimmungen abgelehnt werden. Der vorsorglich erhobene Ein spruch gegen die von einer Gemeinde beschlossene Veräußerung von Gemeindeland wurde bestätigt. Die Uebernahme der Bürg schaft selten» de» Dezirksverbandes für Darlehen an zwei Schwerbeschädigte wurde der Folgen wegen abgelehnt. Gegen die von einer Gemeinde beschlossene Aufnahme eines Darlehns zum Kaufe eines Wohnhauses wurde Einspruch erhoben. Die Beschwerde eines ausgeschiedenen Gemeindeverordneten bezüg- Uch der Weiterausüduna keines Amtes wurde als unbegründet verworfen, Zu der Errichtung einer Gtrokasse in der Ge meinde Unterst ükengrün wurde Genehmtguna erteilt, gu «in« Srndstücksabtr«nnung in Zschorlau wurde Nach sicht «teilt. Gin Rekurs au» Ntederschlema gegen die Veranlagung »ur Feuerschukabgabe wurde al» unbegründet verworfen. Al» Aufsichtsratsmitglied derBauhütteErz- gebtrg« m. b. H. in Aue wurde der Amtshauptmann ge- wählt. Lin« Anzahl Zugtiersteuer. und Schankerlaubnis, steuersachen wurde erledigt. Die gegen die Letränkesteuer neuerlich «ingereichten Eingaben soll«» auf sich beruhen blei- den, aber dem Bezirkstag vorlegt werden. Verschiedene not wendige Wahlen wurden vorgenommen und »war: Mitglieder in die Ausschüsse des Bezirksfürsorgeverbandes, Sachverstän dige für die Beztrksschäkungsausschüss« der staatlichen Schlacht- viehverslcherung, Ausschußmitglieder für den Arbeitsnachweis Eibenstock; auch beschloß der Bezirksausschuß die für die Wahl der Vertrauensmänner für die Schöffen- und Geschwore- nenwahlen dem Bezirkstage zu machenden Vorschläge. In nicht- öffentlicher Sitzung wurden mehrere Schankerlaubyjs- und Er- laubntssteuersachen erledigt. i " ? " Di« sächsischen Rechtssozialtsteu «ehren sich. Von sozialistischer Seite wird einer Dresdner Korrespon denz folgendes mitgetetlt: „Die bisher erschienenen Berichte über den sozial- demokratischen Parteitag in Leipzig können bei der Art, wie Li« Geschäfte erledigt worben sind, erklärlicherweise nur unvollständig sein und Arben daher zu mißverständlicher Auffassung Anlaß gegeben. Besonders auffällig könnte es er- scheinen, baß gerade bi« einschneidendsten Beschlüsse ein- stimmig gefaßt worben sind, so daß der Eindruck erweckt wird, die Minister und bi« Vertreter der Landesfvaktion hätten den Beschlüssen ebenfalls zugestimmt, seien also gewissermaßen «mgefallen. In Wirklichkeit hat sich folgendes abgespielt: Die Tagesordnung wurde umgestellt, und zwar wurde der ur- sprünglich letzte Punkt der Tagesordnung, Beschlußfassung über das neue Ovganisationsstatut, zuerst verhandelt. Dieses sicht aber vor, daß nur die gewählten Delegierten auf Lem Parteitag Stimmrecht haben. Mit der Annahme des OrMnisationsstatuts war also den Vertretern der Lanbtagsfraktion das tSimmrechtgenommen, zumal der Vorsitzende des Parteitages, Abg. Arzt, erklärte, das Ovganisationsstatut trete mit seiner Annahme sofort in Kraft. Damit war schon für den zweiten VerhanLlungstag den Vertretern der Landtagsfraktion das Stimmrecht entzogen. Me wenig der Parteitag ge neigt war, objektiv zu verhandeln, geht auch daraus hervor, daß trotz der heftigsten Angrifft des Referenten für den Punkt Reichstags-Wahlen Abg. Fleißner gegen die sächsische Koali- tivns-Politik sprach und es dem Ministerpräsidenten Heldt nur möglich war, die Stellungnahme der Minister und der Landtags-vertreter in folgender Erklärung zu präzi- sieron: „Der Genosse Fleißner hat gegen den Willen und den Beschluß des Landesparteitages den sächsischen Konflikt nicht zu erörtern, die bestehende sächsische Regierungs-Koalition in der schärfsten Weift angegriffen. Da wir durch den Beschluß des Parteitages gehindert sind, den Nachweis zu führen, daß die Behauptungen des Genossen Fleißner über Lie sächsische Koalitions-Politik de »Tatsachen nicht ent spreche n, so erklären wir anwesenden Minister und Vertreter der Landtagsfraktion, daß die bestehende Koalition in Sachsen im Interesse der werktätigen Bevölkerung eingegangen wurde Und -daß wir glauben, dem sächsischen Proletariat in jeder Weift gedient zu hlBen." Das Referat Les Abg. Fleißner -war Wri- gen sdevart inhaltslos und oberflächlich, baß in weiten Kreisen des Parteitages Aeußerungen der Unzufriedenheit und des Un willens darüber laut wurden." Es liegt wieder einmal eine Vergewaltigung Anbrrsdenken- der — diesmal eigener Parteigenossen! — von selten der stich- fischen Linkssozialisten vor. Mit der „Einigung" scheint es also noch gute Wege zu haben. „E. V." ck * Zur Landtagsauflösung. Nachdem sich der sozialdemo kratische Landesparteitag für die Auflösung des Sächsischen Landtages ausgesprochen hat, wird sich der voraussichtlich am 4. November zusammentretende Landtag sofort mit dieser Frage zu befassen haben. Eine Landtagswahl gleichzeitig mit der Neichstagswahl am 7. Dezember wäre indessen nur noch möglich, wenn vorher das sächsische Wahlgesetz, wonach die Wählerlisten mindestens 4 Wochen vor dem Wahltermin acht Tage lang ausgelegt werden müssen, abgeändert würde. Es müßte also vor Auflösung des Landtages noch ein Gesetzent wurf verabschiedet werden, der die vorgesehene Frist von 4 auf 3 Wochen herabsetzt. * Ruchloses Attentat. Dis Stromzuftihrung für das vom Elektrizitätswerk in Oelsnitz i. E. versorgt« Gebiet war heute vormittag mehrere Stunden untevbrochrn, so daß die meisten Betriebe stillgelegt wurden. Als Ursache würbe nach längerem Suchen eine Beschädigung der 30 OOO-Dolt-Leitung zwischen Schneeberg und Griesbach ftstgsstellt. An der betreffenden Stelle war über die Leitung ein starker Ast geworfen worden, an dem eine lange Schnur mit einem Stein befestigt war. Durch die gewaltige Flamme, die durch den Kurzschluß ausgelöst wor- den war, wurden die Leitung, die Isolatoren und auch der Leitungsmast zerstört. Ls bedurfte längerer angestrengter Arbeit, um den Schaden wieder auszubessern. Hoffentlich ge lingt es Ler Polizei, die Täter dieses Schurkenstreiches zu er- mitteln und sie einer exemplarischen Bestrafung zuzuführen. O * Das Sude der Reisesparkarten der Eisenbahn. Die seinerzeit von der Reichsbahn ausgegebenen Neisesparkarten werden vom 1. November ab nicht weiter ausgegeben. Die noch in den Händen des Publikums befindlichen Karten ver- lieren am 31. Dezember ihre Gültigkeit. Die Einrichtung hat im Publikum keinen besonderen Anklang gefunden. * Leberlandprojekte. Das Projekt des Ausbaues der elektrischen Ueberlandbahn von Hohenstein-E. aus bat schon seit 10 Jahren weite Kreise der Bevölkerung interessiert. Es war s. gt. gedacht, die Bahn durch Oberölsnitz über Zschok - ken, Harten st ein nach dem Bahnhof Stein zu führen. Durch das Projekt hätte man die zwei doppelgleisigen^Haupt- eisenbahnstrecken Reichenbach—Dresden und Zwickau—Aue durch eine elektrische Ueberlandbahn verbunden. Die lebhaften Städte und Orte, die sie berührte, und die dahinterliegen, ha- >en nahezu 60 000 Einwohner, so daß schon allein bei Per- önen» und Güterverkehr eine Rentabilität im voraus sicher st. Neuerdings will man aber vorerst eine andere Anschluß, inie bevorzugen, und zwar soll die Dahn von der Kessel- chmicde in Gersdorf durch Lugau nach Stollberg bis Thalheim gebaut werden. Die Vorarbeiten hierzu sind im Gange. Mög licherweise wird man in Luaau die Talstraße zur Wetterfüh rung ab Gersdorf benutzen. Jetzt wirb dl« geplant« vtreckd durch einen Postkraftwagen unterhalten. Es ist bei einer elek trischen Bahn-möglich, öfter Züge je nach Bedarf abzulassen, was bei einer Dampfbahn auf Schwierigkeiten stößt. Die elek- tvische Bahn überwindet auch Steiaungsverhältnisse im Ge lände viel leichter. Die geplante Strecke würde deshalb eben so, viel von Arbeitern benutzt werden, wie die Strecke Hohen- stetn-G.—Gersdorf—Oelsnitz, denn auch diese Linie wird stark bevölkerte Ortschaften und Städte durchfahren. * Einheitlich» Erwerb»lose»fürsorg«. Dom 22. bis 24. Ok tober fand auf Einladung de» Reichsarbeitsministeriums in Dresden eine Besprechung der deutschen Länder über Fragen der unterstützenden und der produktiven Erwerbslosenfürsorge statt. An der Besprechung nahmen neben dem Reichsarbeits- Ministerium auch die Rrichsarbeitsverwaltung, das Reichswirt, sachftsministerium und dos Reichsfinanzminsterium teil. Mit der Besprechung wurde eine Besichtigung der für die Kraft- werke Freital ausgeführten Notstanbsarbeiten bei Edle Krone verbunden. * 4. Gewerkschaftskursus de» Deutschen Beamtenbunbes. Der Deutsche Beamtenbuno veranstaltet für die bis 1. Novem- ber in der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin seinen 4. Gewerkschaftskursus, an dem etwa 150 Beamte aller Gruppen aus dem ganzen Reiche teilnehmen werden. Zweck der Kurse ist, die gewerkschaftliche Orientierung der in führender Stellung in der Beamtenbewegung tätigen Personen zu fördern und über den Stand der aktuellen Beamtenfragen zu unterrichten. Als Dozenten werden tätig sein: Prof. Dr. Bergsträsser, Dr. jur. h. c. A. Damaschke, Ministerialdirektor Dr. Falck, Privatdozent Dr. Palyi, Postrat Dr. Roscher sowie die Referenten im D. B. B. Lenz, Lockenvitz, Remmers, Dr. Waldmann und Winters. * Der Stenographenverband Desterzgebirge hat folgende Entschließung angenommen: Der Verband der Stenographen- Vereine Westerzgebirge erkennt die zwingende Notwendigkeit an, im deutschen Reiche eine einheitliche Stenographie zu schrei ben und begrüßt die vom Staatssekretär Schulz bisher in die ser Richtung unternommenen Bemühungen. Mit großem Befremden hat der Verband Kenntnis genommen, daß inmit ten der stenographischen Kämpfe, die, zu einer gewissen Reifs gediehen, einen erfolgreichen Abschluß bringen konnten, dis preußische Regierung durch ein diktatorisches Vorgehen die natürliche Entwicklung unterbunden und dadurch eine Der- wirrung in die stenographische Einheitsfrage getragen hat. Ditz übereilte Einführung eines noch nicht erprobten Systems wird auch im Hinblick auf bereits angedeutete zukünftige Aenderun- gen einer segensreichen Tätigkeit auf dem Gebiete der Einheits- stenographie zum Wohl des deutschen Wirtschaftslebens hin dernd im Wege stehen. * Schneeberg, 28. Okt. Die Leitung der Volkshoch schule gibt im Anzeigenteil bekannt, daß die Kurse Dr. G er- l a ch und Schönherr erst in dieser Woche beginnen. Stu» dienrat Dr. Gerlach spricht erstmalig am Mittwoch, den 29i Oktober, abends 8—9 Uhr im Gymnasium über Goethes lyrische Dichtungen. Studienrat Schönherr beginnt seine volkswirt schaftlichen Erörterungen über die Probleme der Land- und Wohnungsnot am Donnerstag, den 30. Oktober, abends A.8 Uhr, im Gymnasium. Schneeberg, 28. Oktober. Einen interessanten Vortrag werden Lie Gemeindeglieder am nächsten Sonntag abends 8 Uhr in der Hospitalkirche hören können. Divisionspfarrer a. D. Eick, jetzt Drasporapfarrer in Argentinien und Chile, wird sprechen über Las Thema „Christus, ym Ufex d^s. Stillen Ozeans". Die Gemeinde ist izu zahlreiche. Besuche Les Vpri- träges «ingeladen- Die Hospitalkkrche Mrd. Mheiztz tziy. Oberschlema, 28. Okt. Die 4)4 Jahre alte Ilse Markert war am Sonntag nachmittag von zu Hause weggelaufen. Nachts gegen 12 Uhr wurde das Kind tot aus dem Floßgraben gezogen. Erandorf, 28. Oktober. Am Sonntag veranstalteten 2g Gartenbesitzer von Crandorf und 7 von Bermsgrün im Gast haus zur Linde in Crandorf eine Obst- und Gemüse-Ausstel lung. Die hübsch arrangierte Ausstellung war reich beschickt, auf 205 Tellern lagen 70 Sorten Aepfel und Birnen und außerdem war eine große Menge Gemüse aller Art ausgestellt. Das Obst sowohl wie das Gemüse waren vorzüglich entwickelt und riefen bei den zahlreichen Besuchern Freude und Befrie digung hervor. Es wurde wieder einmal der Beweis erbracht, daß auch in unserer Höhenlage Obst und Gemüse mit Erfolg angebaut werden können. ck " Werdau. Die Stadtverordneten beschlossen die Auf nahme einer Anleihe von 2 Millionen Mark für den Bau einer Knabenschule, eines neuen Stadtbades, Erweiterung des Kran- kenhauses, Wasserwerks- und Straßenbauten. * Crimmitschau. Der flüchtige Kassierer der Girokasse, Dietz, wurde in Berlin verhaftet. Wie sich herausgestellt hat, ist der Kasse ein Schaden von etwa 60 000 Goldmark erwachsen. D. ist ein Opfer seiner Wettleidenschaft geworden. " Leipzig. Als ein Postbeamter nachts auf dem Heim weg war, wurde er in der Riebeckstraße plötzlich von drei Män- nern angehalten, von denen ihm der eine zürief: „Gib mir eins Zigarette oder ich kitzle dich mit dem Messer". Der Beamte wurde sich aber der Gefährlichkeit seiner Lage sofort bewußt, nahm eine ziemlich schwere Kaffeeflasche und schlug damit dem Angreifer so heftig auf den Kopf, daß er zusammenbrach. Die beiden anderen Burschen zogen es darauf vor, das Weite zu suchen. Ehe der Postbeamte Hilfe herbeiholen konnte, war es auch dem dritten Strolch gelungen, die Flucht zu ergreifen. * * Dresden. Der von dem Molkereigehilfen Mietzsch Lurch drei Schüsse verletzte Schlossermeister Eichner ist im Kranken haus seinen Verletzungen erlegen. " Dresden. Ein tragikomisches, in beteiligten Kreisen viel- belachtes Vorkommnis wird aus der Südvorstadt berichtet. Sitzt da eines Abends der Inhaber eines großen Drogeriege schäfts gemütlich beim Dauerskat in seiner Wohnung, als vlötzlich an der Kausklingel Sturm geläutet wird. Atemlos steht ein junger Mann draußen, der den erfahrenen Ingredien- zenmann uni schleuniae Hilfe in folgendem Falle bittet: Gr. der Jüngling, besitzt ein Fahrrad und hatte seine Karre mit fein stem Fahrrablack auf funkelnagelneu lackiert und die Flasche mit der schwarzen Flüssigkeit ins Badezimmer weggestellt, wo unglücklicherweise auch eine Flasche mit Fichtennadelertrakt ihrer Bestimmung harrte. Abends will die stärkunasbedürstigs Großmutter ins Bad steinen und greift versehentlich anstatt zum Dadeextrakt zur Lackflasche, gießt den Inhalt ins Wasser und steigt seelenvergnügt in die Fluten. Wenn auch der Fichten- nadelcxtrakt bekanntlich eine ziemlich klebrige Sache ist, fö war doch di« Lackflüssiakeit dem Nebenbuhler darin noch bedeutend über, und ziemlich verblüfft entsteigt die Badende sobald als möglich dem dickflüssigen Element, das sie bis hoch über bis Brust, soweit sie darin gesessen hatte, mit Glan» und Schimmer umkleidete. Kein Abwaschen, kein Denzin half, und erst das dem Jüngling ansgchändigte Terpentin und der gute Rat, möglichst heiß nachzuwaschen, dürften die wider Willen lackierte Großmutter wieder zu der normalen Hautfärbung ein«» ««« väischen MenkLen verbolftn haben,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)