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Amtliche Anzeigen. OXKeelL Di« Äreisbauptmannschatt ZwickM bat argen den I. Nachtrag zum Ortsyrundgrleh sür die Stadt Löbnitz vom ö. Juni 1924 Einspruch nicht erhoben. Der Nachtrag liegt im Rathaus (Zimmer Nr. 9) vierzehn Tage lang aus und gilt damit als bekannt gemacht. Löbnitz, am 27. Oktober 1924. Der Rat der Stadt. Wahlmache. Die „starken* Demokrat««. Die Berliner demokratische Presse nimmt den Mund gewaltig voll. Nach ihr besteht kein Zweifel, daß sich in Deutsch land die Demokratie in einem gewaltigen Aufschwung befindet. Diese Behauptung wird wegen der bevorstehenden Wahlen frech ausgestellt, obwohl die Tatsachen das Gegenteil beweisen. Bei den Hamburger Wahlen vom vergangenen Sonntag ist die sozialistisch-demokratische Mehrheit gebrochen worben, sie hat insgesamt 18 Sitze verloren, während die Deutschnationalon 10 gewonnen haben. Gegenüber den letzten Reichstagswahlen beträgt der Verlust der Demokraten 11000 Stimmen (81 SOO gegen 70 500). Das sieht nicht gerade nach Aufschwung aus. Auch ist in der Flucht der demokratischen Abgeordneten aus der Partei — wir erinnern nur an Gerland, Kleinath, Schiffer, Pagenstecher-Hessen, Bob mann-Baden — noch kein Stillstand eingetveten. Erst jetzt hat wieder ein bisheriger ^demokratischer Abgeordneter des preußischen Landtags, Westermann, seinen Uebertritt zur Deutschen Dolkspartei vollzogen. In Sachsen hat vor kurzem der Abgeordnete Dehne öffentlich die Haltung der maßgebenden Presse seiner Partei stark gerüffelt und sie u. a. beschuldigt, es mit dem linken sozialdemokratischen Flügel zu halten. Das ,Leipz. Tagobl", das er in erster Linie deutlich bezeichnete, unterschlägt natürlich diesen Teil der Rede Dehnes. Wie bekannt wird, sind auch der sächsische Finanzminister Dr. Reinhold und der maßgebende demokratische Führer Kül z, der Dresdner Bürgermeister, ganz und gar nicht mit der Haltung ihrer Reichstagsfvaktion einverstanden. Das „Kölner TagM.", das Organ der chemischen Demokraten, hatte sich gegen eine Linkskoalition erklärt, und es ist offenes Geheimnis, daß die Bayern S parrer, Hamm und Dr. Geßler die Politik der Koch und Erkelenz von Grund aus verurteilen. Was besonders Geßler, den verdienten Reichswehrmimster anlangt, so erscheint es uns durchaus fraglich, ob es gelingt, seine politische An schauung mit der Meinung der Parteimehchsit in Einklang zu bringen. Wie tief der Riß ist, zeigt eine Rede, die Geßler am Montag im Rahmen eines von 'der Lessing-Hochschüle in Berlin veranstalteten Vortragszyklus „Deutschlands Stellung im neuen Europa" über das Thema „Wehrmach t" hielt. Der Wehrminister führte da u. a. aus: Die deutsche Wehrmacht ist völlig unfähig zu jeder Kriegführung gegen zeitgemäß ausgerüstete Gegner, wäh- rend Frankreich und seine Vasallenstaaten Deutschland wie ein stählerner Ring umklammern. Unser Heer ist also außerstande, auch nur unsere Grenzen wirksam zu schützen, die Marine ist kaum zum unmittelbaren Küstenschutz verwendbar -- brauchen wir dann überhaupt noch die Wehrmacht, verwandelten wir sie nicht besser ganz in eine Polizeitruppe? Der Minister beantwortete diese Frage mit einem überzeugten Bekenntnis zum deut schen Wehrgedanken, denn er sieht die heutigen Zustände nur als einen Uebergang an. Entweder, führte er aus, werden Lie anderen Mächte ihrerseits end- lich den Vertrag von Versailles erfüllen, in dem die deutsche Entwaffnung ausdrücklich als Einleitung für eine im gleichen Verhältnis stehende Abrüstung der ande ren Mächte bezeichnet wird, oder aber — eine verän derte politische Lage wird es dem Reiche möglich machen, seine Wehrmacht wieder auf den seiner internationalen Stellung und geographischen Lage entsprechenden Stand zu bringen. Für beide Fälle aber muß die Reichswehr unbedingt erhalten bleiben, denn sie selbst ist die einzige Trägerin militärischen Könnens und kriegerischer TugendinunseremDolke. Weiter zeigte Geßler die nicht weniger schwerwiegenden innerpolitischen Gründe, die eine gutdisziplinierte und schlagfertige Was- fenmacht zu einer Lebensnotwendigkeit für das Reich machen. Die Reichswehr ist das einzigereale Machtmittel, das da« Reich als solche» überhaupt besitzt — die Polizei ist Sache der Liider. Darüber hinaus aber ist die Reichswehr auch im idealen Sinne Derkör - perung des Reichsgedankens und der Reichseinheit, die stärkste Klammer um das, was uns von Bismarcks Erbe noch verblieb. Eine ernste Auf gabe des Reichstages ist es, stets dafür Sorge zu tragen, daß den Jünglingen, Lie die zwölf besten Jahre ihres Le- bens dem Vaterlands opfern, nach der materiellen Seite alles gewährt wird, was die beschränkten Mittel des ver armten Reiches gestatten, und daß ihre spätere Zukunft unbedingt sichergestellt wird. Das gesamte Volk aber möge in der Reichswehr über allen politischen Zwist hinweg ein gemeinsames heiliges und teu- resGut erblicken, das niemals etwa zu einer Partei, truppe erniedrigt werden darf. Geßler schloß mit den ehrenden Worten, die im vorigen Jahre ein englischer Of fizier an seine Regierung berichtete: „Das Heer hat allein das Reich vom Zerfall gerettet!" Diese GÄxmkengänge des „Demokraten" Geßler unter scheiden sich in nichts von denen rechtsradikaler Männer. Da- gegen ist die Mehrheit der demokratischen Führer pazifistisch eingestellt. Sie sympathisieren mit dem Franzosen Basch und den dofaitistischen republikanischen Tagen, die das Reichsbanner Schwarzrotgolb jetzt überall unter dem Schutze der Polizei ver anstaltet. Das prominente Parteimitglied Hummel, den man s. Zt. zum Parteiführer berufen wollte, hat erst vor kurzem erklärt, die demokratische Partei sei keine Partei der Mitte, sondern eine Linkspartei, und der Parteiführer Koch prägte den Satz: Wenn es zu einer Spaltung kommt, dann steht di« Demokratische Partei links. Dieselben Leute sind es, die jetzt den RMSgatzen,Deimlin g, den .Frjnd der Reichswehr, zum Reichswehxminister oder gar zum Reichspräsidenten machen Wollen. Man sicht also, wie es in Wirklichkeit um die berühmte Einigkeit in der demokratischen Partei steht. Wenn auch in anderen Parteien nicht alles stimmen mag, so tief sind doch dis Gegensätze nirgends als in ihr. Ihre Mehrheit hat sich der Sozialdemokratie verschrieben. Das ist der historische Fehler, der sich rächen wird. Zum Großtun haben die Demokraten wahr lich keinen Anlaß, was auch die Wahlen beweisen werden. Gefprengle Linksmehrheit. Die Hamburger Bürgerschaftswahle«. Hamburg, 27. Oktober. Die alte Bürgerschaft setzte sich aus 69 Sozialdemokraten, 28 Demokraten, 31 Mitgliedern der Deutschen Volkspartei, 18 Deutschnationalen, 17 Kommunisten und 2 Mitgliedern des Zentrums zusammen. Darnach haben gegenüber den letzten Bürgerschafts-wahlen, die vor drei Jahren stattfanden, bei Len gestrigen Wahlen verloren die Demokraten 2 Sitze, die Sozialdemokraten 16 Sitze, die Deutsche Volks partei 8 Sitze; gewonnen haben die Deutschnationalen 10 Sitze, die Kommunisten 7 Sitze, die Nationalsozialisten 4 Sitze, während das Zentrum den bisherigen Besitzstand behauptete. In der neuen Bürgerschaft werden nach den bisherigen Wahl ergebnissen die Demokraten und Sozialdemokraten nicht mehr über die absolute Mehrheit verfügen. Berlin, 27. Oktober. Zu einer Protestversammlung gegen di« dritte StsuernotvevorÄnung in der Stadthalle war u. a. auch der frühere Staatssekretär und demokratische Abgeordnete Dr. Dernburg erschienen. Bei der Nennung feines Namens und der von ihm vertretenen Partei erhob sich einungeheu re r T u m u l t, der die Versammlung aufzuläsen drohte. Rufe wie: Dernburg raus! Kopitalistenschisber! Rieder mit dem Demokraten! u. a. ertönten, so daß sich Dr. Dernburg schließlich genötigt sah, den Saal zu verlassen. München, 27. Okt. Graf Bernstorff, der frühere deut- sche Botschafter in den Vereinigten Staaten, hat auf eine Auf stellung als Reichstagskandidat verzichtet. Bernstorff ge- hörte äm Dem o kra.ten an. , Blutige Zusammenstöße mit dem „Reichskann«". Breslau, 27. Oktober. Blättermeldungen zufolge fand in Brockau, einem Vorort Breslaus, gestern die Einweihung eines Denkmals für die im Weltkriege Gefallenen statt. Neben den Hinterbliebenen hatten sich auch 300 Sbahlholmleute zu der Feier eingefunden. Nach der offiziellen Feier kam es zwischen den StaWelmleuten und den Angehörigen de« Reichsbanners SchwarzÄlot-Sold zu blutigen Zusammenstößen, bei denen es über 20 Verletzte gab, darunter mehrere ziemlich schwerer Natur. Die Gegner schlugen mit Latten, die sie von einem an der Straße befindlichen Zaune rissen, aufeinander los. Sin «euer Reparalionskonflikl? Berlin, 27. Oktober. Das Reichskabinett hat Sonnabend! nachmittag eine kurze Sitzung abgehalten, um zu dem resul« tatlosen Ausgang der Reparationsliefe« rungs-Derhanblungen mit Frankreich, BÄgion unH Italien Stellung zu nehmen. Die Aussprache ergab, wie De« Stresemann seinen Parteifreunden mitteflte, völlig« Uebereinstimmung, baß über die von Deutschland vovgoschlag« neu Lieferungsbedingungen nicht hinausgegangen werben könne. Eine ausführliche Begründung dieser Stellungnahme witt> an das Reparationskomitee gehen, das am 3. November inj Paris zusammentritt. Morgan borgt Frankreich 3 Milliarden. Pari«, 27. Oktober. „Oeuvre" zufolge soll der Finanz- Minister gestern mit der Bankengvuppe Morgan die Auflegung einer Anleihe in Höhe von 3 Milliarden Frane unter« zeichnet haben, von der ein Teil zur Rückzahlung der von der Banque de Avance geleisteten Vorschüsse dienen soll. Die Ope- ration soll in zwei Abschnitten erfolgen. Die Emission de« ersten Teils soll Anfang nächsten Monats in Amerika statt« finden. Luther über die Erfüllung -es Londoner Abkommens. Hamburg, 27. Okt. Im Uebersee-Klub Hambutg sprach Reichsfinanzminister Dr. Luther über die finanzielle Lagt Deutschlands. Der Redner erklärte, daß jede Stellungnahme zu dem Dawesabkommen und seine Auswirkung von der Anschauung auszugehen habe, daß es sich um Dinge handelt, die durchaus dem Fluß dLuvrnder Entwicklung um terworfen seien. Unsere Aufgabe wird «s sein, daß der Strom der Entwicklung in für uns günstige Bahnen gelenkt wird. Am gesichts der Schwere der Deutschland auferlegten Bedingungen läßt sich mit Gewißheit nur das eine sagen, daß eine Er» füllung auf keinen Fall erfolgen kann, wenn Deutschland nicht wieder in die freie Welt wirtschafteingegliedertwird. Die Forderung nach freier Wirtschaft und Beschränkung aller Kredite auf das abso lut notwendige, d. h. geschäftlich l^dingte Maß, getragen von zäher Arbeit und Sparsamkeit, sei besonders heute zu erheben, wo dieReichstagsauflösung die Entwicklung um Mo» nate zurückgeworfen haben dürfte. Preise und Löhne. Berlin, 27. Okt. Die gestrigen Besprechungen der Gewerkschaften beim Reichswirtschaftsmini ster über die neuen Forderungen nach 35prozentiger Lohn erhöhung und Wiedereinführung der gleitenden Teuerungs skala hat zu keinem Ergebnis geführt. Der Minister hat die Unmöglichkeit erklärt, solange die wirtschaftliche Depression an dauert, von sich aus eine derartige Erhöhung anzuregen. Die Wiedereinführung der gleitenden Lohnskalen sei ganz un diskutabel. Es wurden den Gewerkschaften neuen Maß nahmen des Reiches zur allgemeinen Perbilli gungin unmittelbare Aussicht gestellt. Roch einmal „O. E."-Prozeß. Berit«, 27. Oktober. Wie Ler ,-Lokcklanzeiger" erfährt, üo- absichtigen, die im O.-C.-Prozeß Verurteilten, durch Vorbringen neuer Tatsachen, die dem Gerichte in der ersten Verhandlung nicht bekannt waren, eine Wiederaufnahme Les Ver fahrens zu erreichen, da es gegen Lie Urteile des Staats gerichtshofes keine Berufung gibt. Die Angeklagten stützen sich darauf, Laß Lie Ansicht des Gerichtes über die ,O>. C." sich we sentlich geändert hätte, wenn ein« Reche von Zeugen, wie der Untersuchungsrichter Dr. Richter und der Reichspressechef Dr. Spiecker und andere, gehört worden wären. München, 27. Oktober. Die Korrespondenz Hoffmann mel det halbamtlich: In der Hauptvechandlung, welche vorige Wachs vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik gegen Li« Mitglieder der ,-Organisation L" wogen Geheimbündelei statt fand, ist nach Pressemeldungen di« Berufung der Richter in einer Weise erfolgt, die mit dein Abkommen zwischen der bay rischen Regierung und der Reichsregierung über die Bildung des süddeutschen Senates Les Reichsgerichtshoses nicht vevein- bar zu sein scheint. Die bayrische Etaatsragierung hat unvvr- züglich die erforderlichen Schritte hiergegen bei der Reichsrsgie- rung unternommen. Koblenz, 27. Oktober. Die Rheinlandkommission hat weitere Ausweisungen zuvückgenommen. E« bleiben noch 13 aus politischen Gründen erfolgte Ausweisungen in der fran zösischen Zone und 5 in der belgischen Zone des oltbesetzte« Gebietes bestehen, bezüglich deren die deutsche Abordnung ver handelt. Eine Reihe von Beamten wurde wieder in Hr Amt zuyelossen, wodurch die Zulassungen in den Reichsvevwvltungon nahezu vollständig erledigt sind. In den preußischen Kommu- naloevwaltungen sind noch etwa 10 Amtszulassunqen rück» stS-dt»