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!7L'!!L^.!»>» Freitag, den 19. September 1924. M. 220 Deutsch-russischer Handelsverkehr. Parole, hinein in die Verantwortung ist uns vaterländische Muster 'sstellungL« Union, die den Besuchern die Rohstoffe MiLt, Mit^ MM dex Urttkel aus gewM» tWWlWMWW Laiches mch W» Nnndriinna veranschaulichte. Bei da» Die „Deutschnationale Korrespondenz" veröffentlicht in einem als parteiamtlich gekennzeichneten Artikel, der für die Stellungnahme der Deutschnationalen von besonderer Bedeu tung sein dürfte. Unter Hinweis auf die Neichstcigsabstimmung vom 29. August heißt cs: „Die Voraussetzung für die Zustim mung deutschnationaler Reichstagsabgeordneter war die Zu- sicherung der Regierungsparteien, daß wir den uns zustehen- Len Anteil an der Verantwortung für die Durchführung des Londoner Paktes erhalten würden, wenn wir auch an der Ver antwortung für seine Annahme unser Teil übernehmen wür- den. Wir haben diesen Teil schweren Herzens und nach schwer- stem inneren Ringen übernommen. Sollten wir Deutschnatio- nalen uns nun nicht zutrauen, diesen Londoner Pakt, seine Unmöglichkeiten, seine unerträglichen Bestimmungen abändern, verbessern und ebenso revidieren zu können, wie wir das Der- saMer Diktat revidieren müssen? Sollten wir vor dieser uns gewordenen Aufgabe zurückschrecken? Nein! Hinein in Lie Reichsregierungl heißt unsere erste und nächste Sozialistischer Abmarsch zu den Kommunisten. Berlin, 17. September. In Oberschlesien hat sich,, wie der „E. D." bereits kurz gemeldet hat, dieser Tage die s o -i zialdemokratische Opposition mit der kommu»! nistischen Partei zusammengeschlossen. Es kam zu einer gemeinsamen Versammlung, an der 24 Ortsgruppen der sozialdemokratischen Partei teilnahmen. 21 Ortsgruppen! sind zu den Kommunisten übergetreten und mit ihnen 13 Stadt»! verordnete und Gemeindevertreter. Bei dieser Gelegenheit wurde ein rotes Banner geweiht, das die Moskauer Metall-! arbeitergewerkschaft gesandt hatte. der Deutschen Volkspartei und des Zentrums, daß auch bei die sen Parteien, wie bei der Neichsregierung selbst, die Ueberzeu- gung herrscht, daß die schwierigen staats- und wirtschaftspoli- tischen Aufgaben Ler nahen und weiteren Zukunft nicht ohne die Deutschnationalen gelöst werden können. Ein Wort- bruch der anderen Parteien würde die Deutschnatio- nalen dazu zwingen, die Opposition mit allen verfügbaren Mit- teln zu verschärfen und neue Männer der schärfsten Opposi tionsrichtung an die Spitze zu stellen. Hierauf erwidert die „Zeit": Es versteht sich von selbst, daß die Reichstagsfraktion der Deutschen Dolkspartei zu ihren Worten stehen wird. Wir haben aber bereits darauf hingewiesen, daß auf dcutschnationaler Seite eine unerläß liche Voraussetzung erfüllt werben muß, wenn jenes Versprechen eingelöst werden soll. Die Zusage der Deutschen Boikspartei geht von der Bereitschaft der Deutschnationalen aus, dir Verantwortung für die Londoner Abmachungen mit zu übernehmen. Es ist ganz selbstverständlich, daß diele lleber- nahme der Verantwortung nun auch die Grundlage sein muß, auf der allein die Anteilnahme der Deutschnationalen an der Regierung zustande kommen kann. Mit der Annahme der Londoner Abmachungen hat der Reichstag und haken die Deutschnationalen selbst anerkannt, daß die Durchführung des Sachverständigengutachtens nunmehr die Richtschnur unserer Politik sein soll. Die Deutschnationalen werden sich also zu diesem Kurs bekennen müssen, wenn sie an der Regierung Anteil haben wollen. Es ist selbstverständ lich, daß wir auch im Rahmen der Londoner Abmachungen uns das Recht nicht nehmen lassen, für Milderungen und Abände rungen zu kämpfen. Aber ebenso selbstverständlich ist cs auch, daß eine Partei, die an der Regierungsverantwortung teil nehmen will, grundsätzlich diejenige Regierungspolitik aner kennt, die sich aus der Unterzeichnung der Londoner Ab machungen und der Zustimmung des Reichstages von selbst er gibt. An einer solchen klaren Zustimmung haben es die Deutsch nationalen als Gesamtpartei bisher fehlen lassen. Der Ver such durch Drohungen einzuschüchtern, wird sehlschlagen. Owen Doungs Zuversichtlichkeit. Berlin, 17. Sept. Der „Neuyork Herald", der engere Ve- ziehugnen zur Repko unterhält, veröffentlicht über die gestrige Sitzung der Repkv einige interessante Einzelheiten. Darnach hat in der Sitzung Owen Doung betont, daß Deutschland ganz wider Erwarten den besten Willen erwiesen habe, um in eder BeziLhung an der Durchführung des Dawes-Planes mit- U'.arbeiten. Dies werde die besten Ergebnisse haben, um die 800-Millionen-Anleihe im nächsten Monat unter zubringen. Auch über die Unterbringung der Industrie- und Eisenbähnobligationen habe sich Doung sehr optimistisch ge äußert. Er habe weiter erklärt, daß das Personal, das für die verschiedenen Organisationen notwendig wäre, auf das denk bar kleinste Minimum beschränkt werden soll, um alle unnötigen Ausgaben zu vermeiden. Die Kriegsschuldfrage erledigt? Berlin, 17. September. Nach den mehrfachen Erklärungen des Neichsaußenministers Dr. Stresemann und nach den offi ziösen Verlautbarungen durch das Wolfsbureau besteht so gut wie gar kein Zweifel mehr, daß die Sitzung des Neichskabinetts am 22. September unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten Ebert die Notifizierung der Kriegsschuldnote nicht be- fließen wird. D«r .»,»,«»»«,Uch« w»lk»Ir«»ub- irscha« »glich mH Ausnahme der Log« nach Sonn- und Festtagen, Der Pret» »r dl« 34 mm Krell« Colonel-Lnt»1g«nM« Im UlMeblaUbezlr» tst ro lgamMenanzelgen und Stellengesuch« B«dürftlg«r 1»), auswLrls »5, s°r dl« SV mm brelt« Pelli. Redlamezelle S<», ouswirts 100, sllr dl« S0 mm brrll« amlt. Colon«lz«il° 11, auswärts Ü1 Soldpstnnlg. Poftscheck-aont», Leipzig Nr. I222S. »««el»d«.»lr»-a»»to i S ue, Srzgek. Nr. 70. Amtliche Anzeigen. Die für Freitag, de» 19. September 1924 angekündigke Derstei. verung in Bockau iinoet nicht statt. Der Doltstreckunasbeamle des Finanzamts Aue. Gefahr im Verzug! Wir sind nun glücklich wieder einmal so weit, daß sich die seiden alten bürgerlichen Rechtsparteien öffentlich in den Haaren liegen. Die Auslassung der '„Deutschnationalen Korrespondenz" und die Entgegnung der volksparteilichen „Zeit" darauf, die wir anschließend zum Abdruck bringen, zeigen die Gefahr, die dem nationalen Bür- gertum von neuem droht. Der Hinweis der deutschnationalen Auslassung auf einen eventuellen Wortbruch und die Ab- wehr des volksparteilichen Mattes, das von einein Versuch der Einschüchterung durch Drohungen spricht, werden Vergnügen bei allen Gegnern einer nationalen Front auslösen. Auf diese Art gewinnen die gefährlichen Bestrebun gen Wirths, der im Bunde mit der sozialdemokratischen Partei arbeitet, an Boden. Man fragt sich, ob diese Auseinanderset zung bei einigem guten Willen auf beiden nationalen Seiten nicht zu vermeiden gewesen wären. Es rächt sich jetzt die in aller Oesfentlichkeit vor sich ge gangene Austragung des häuslichen Streites in der Deutsch nationalen Partei. Es ist dadurch der Anschein erweckt wor den, als ob die Partei in sich zerfallen wäre, was sich auf dem Vertretertag, der demnächst stattfinden wird, als un richtig herausstellen wird. Andererseits wird man von der Partei nicht verlangen können, daß sich die Vertreter, die sie in die Regierung schicken will, ein für allemal auf eine Politik festlegen sollen, die in ihren Einzelheiten noch völlig in Schleier gehüllt ist. Die Forderungen der „Zeit" haben etwas von einem Kaudinischen Joch an sich. Es scheint uns nicht sehr diplomatisch, wenn von beiden Seiten die Dinge auf die Spitze ^getrieben werden. Soviel bisher bekannt ist, hat die Fraktion der Deutschen Volkspartei, als sie mit den Deutschnationalen über den Ein tritt in die Regierung verhandelte, lediglich die Bedingung der 'Annahme des Londoner Abkommens gestellt. Wenn jetzt von der „Zeit" darüber hinaus Forderungen erhoben werden, so muß dieses Verfahren befremden. Es kann sich doch nur um einen Streit umWorte handeln, der zum Auffahren so schwe rer Geschütze auf beiden Seiten keine Veranlassung hätte geben sollen. Der Umstand, daß sich die Deutschnationalen bei der Ab stimmung über London gespalten haben, darf kein Grund da für sein, über feste Zusagen zur Tagesordnung überzugehen. In Sachsen ist, woran bei dieser Gelegenheit erinnert sein soll, Lie Deutsche Volkspartei eine Koalition mit sogar nur einem Teil der sozialistischen Fraktion cingegangen. Im Reiche wer den die Deutschnationalen als Fraktion und Partei geschlossen bleiben. Umsoweniger liegt Veranlassung vor, die einmal ein- gegangenen Abmachungen als nichterfüllt anzusehen. Es steht ungeheuer viel auf Lem Spiele. Wir können nur weiterko-mmen, wenn sich die nationalen Kreise des Volkes in der Regierung vereinigen. Hoffentlich sieht man das allent halben ein, ehe es zu spät ist. ' , Verhandlungen mit Belgien. Berlin, 17. September. Zu Ehren der belgischen De- legation, Lie sich zu Handelsvertragsverhandlungen hier aufhält, gab der Neichsaußenminister am 16. September Än Essen. Der Einladung waren außer der belgischen Delegation und dem diplomatischen Vertreter Luxemburgs in Berlin, Kirsch-Puricelli, der Finanzminister Dr. Luther, Staatssekretär Frhr. von Maltzon, Botschafter von Hoesch, Ministevaldirektor von Stockhommern sowie führende Persönlichkeiten der deut schen Bankwelt und Industrie gefolgt. Dr. Stresemann hob hervor, daß den Verhandlungen eine ganz besondere Be- deutung zukomme, da es die ersten Verhandlungen seien, um die wirtschaftlichen Verhältnisse und Beziehungen Deutschlands zu seinen westlichen Nachbarn auf eine gesunde Basis zu stellen. Er hoffe, daß dieser erste Schritt wirtschaftlicher An näherung zum Vorteil beider beteiligten Zlationen ausschlage und daß die Wirkung sich auch anderen Ländern gegenüber er- weisen rde. Slnzttg««-Annah«« sllr KI« am Nachmittag «rlchelnmid, Nummer dl» vormittags S Uhr ia dm Lauplgeschüft». stellm. Stn« SewShr für dl« Ausnahme der Anzeige, am vokgeschrlebmen Lag« so»!« an bestlmmler Siel« wird nicht gegebm, auch nichi slir dl« Richtigkeit der durch Fernsprecher aufgegekenen Anzeigen. — Filr Rückgabe m>- verlangt elng«sandt«r Schriftstücke übernimmt dl« Schrift- lettung deine Veraawortung. — Unierbrechungm de» 8«- schüstsbetrtebe» degrllnden dein« Ansprüche. Bel Zahlung», verzag und Konkurs gellen Rabatt« al» nicht vereinbart. Saiedtg«sch»fwft<a«i» In; Lu«, Malst, Schneeberg und Schwarzenberg. " ' " ' 77. Sahrg. Köln, 17. September. Einer Einladung der Delegation der Handelsvertretung der Union der sozialistischen Sowjet- republiken in Deutschland auf der Kölner Messe folgen-, besichtigten heute nachmittag zahlreiche Pressevertreter die " illung der Union, die den Besuchern die Rohstoff« Italien und Aegypten. Kairo, 17. September. Die ägyptische Presse erklärt, daß die Lage an der^ripolitanischen Grenze in Verbin dung mit dem Grenzstreit mit Italien sich derart entwickelt Hobe, daß Grund zu Besorgnis bestehe. Berlin, 17. Sept. Zum Landeshauptmann der Provinz Sachsen wurde Geheimrat Huebener Dem.) gewählt. 14 Stimmen entfielen auf den kommunistt. chen Kandidaten. Für Huebener haben die Rechtsaruppen, >ie Demokraten und dir Kozialdemokraten gestiMMt. sich anschließenden Frühstück betonte Generalsekretär Pieper vovt -er Handelsvertretung der USER, in Deutschland, daß Ruß«! land und Deutschland aufeinander angewiesen seien und sich iw mancher Hinsicht gegenseitig ergänzen können. Daß heute schon ein Wirtschaftsverkehr zwischen den beiden Ländern möglich sei/ beweise Lie gesteigerte Handelstätigkeit der Handelsvertretung der USER, in Deutschland während der letzten Jahre. Ev schloß seine Ausführungen mit dem Wunsche, daß der deutsch-, russische Verkehr und Warenaustausch zum Wohle der beiden! Völker sich rasch vergrößern möge. — London, 17. September. Der ExetutivausschuH des Ver bandes Ler britischen Handelskammern hat in einer Sonder sitzung eine Entschließung angenommen, in der das Parlament aufgefordert wird, den englisch-russischen Vertrag nichtzuratifizieren. Mit Ausnahme der russisch-briti schen Kammer hätten alle Handelskammern im ganzen Lande die Verträge einmütig verurteilt. In der Entschließung wird weiter die Forderung ausgestellt, daß mit keinem Lande ein Ab»' kommen abgeschlossen wird, das nicht als fundamentalen Grund satz die Heiligkeit des Vertrages anerkenne. — Eine Konferenz^ des Verbandes der britischen Industrie wandte sich gleichfalls gegen die englisch-russischen Verträge und sprach die Hoffnung aus, daß das Parlament sie nicht ratifizieren werde. Die Enlassung der politischen Gefangenen. ' Zweibrücken, 17. Sept. Aus der Abteilung des hiesigen Gefängnisses, in der sich die politischen Gefangenen aus Lem^ Ruhrgebiet befinden, sind heute 25 Männer entlassen worden^ darunter der Wirtschaftslehrer der Ludwigshafener Anilin-! fabrir, Goerges, der zu lebenslänglicher Zwangsarbeit ver-i urteilt worden war, und der Polizeiinspektor Gottfried aus! Ludwigshafen, der 20 Jahre Zwangsarbeit zudiktiert erhalten; hatte. , D L . z Ein französischer Mädchenschänder z« Zuchthaus verurteilt. Maiirz, 17. September. Das französische Kriegsgy-icht in! Wiesbaden hat den Tirailleur Homnrel Ben Ali vom 20. Regl^ ment wegen Sittlichkeitsverbrechens zu 5 Jahren Zuchthaus ver< urteilt. Der Soldat hatte auf der Chaussee Mainz-Wörrstadt! ein 21jähriges Mädchen aus Udenheim angesprochen, es iw einen Gerstenacker geschleppt und sich qg ihm vergangen. Moskau, 17. Sept. Die Moskauer Pr? sse äußert ihre Entrüstung über den Dölkerbundsbeschluß, wodurch dey Dölkerbundsrat mit der Auffindung von Maßnahmen zur Her« stellung normaler Verhältnisse in Georgien betraut wird« Sie betont, -aß der Völkerbund auf die Initiative Macdonalds und Herriots hin gehandelt habe. „Iswestija" nennt diesen Schritt eine feindliche Handlung gegen die Sowjetunion und eine Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten. Wieder ein Mißverständnis. Berlin, 17. September. Der „Soz. Parlamentsdienst" ver-s öffentlicht eine neue Erklärung Lord Parmoors, wonachs Lord Parmoor am 10. August in seinen: Landhaus« mit den! deutschen Delegierten, dem Botschafter Sthamer und Hrn.. Murray eine private Aussprache über den Völkerbund und die Bedingung für Deutschlands Eintritt gehabt habe. Gegen über dieser Darlegung des Sozialdemokratischen Parlaments dienstes stellen wir fest, daß unsere gestrige Veröffentlichung auf. Grund -er einmütigen Erklärungen des Reichskanzlers, dcS' Reichsaußenministers und des Reichsfinanzministers abgegeben worden ist. Keinem der Herren, die am 10. August bei Lord Parmoor waren, ist von dieser Unterhaltung über den Ein tritt Deutschlands in den Völkerbund etwas bekannt. Jin Gegenteil haben die deutschen Delegierten bereits am Abend des 11. August in London in einer Aussprache ihrem Er staunen darüber Ausdruck gegeben, daß diese Frage in Parmoor nicht berührt worden ist. 'In einer Depesche, die am Abend -es 11. August an das Auswärtige Amt über die Londoner Ver handlungen abgegangen ist, ist daraufhin besonders betont wor den, daß die Frage des Völkerbundes bei der Zusam menkunft mit Lord Parmoor nicht erwähnt worden ist. WWUM » enlhalkend die amtliche« »ekannlmachunge« der Amlshauvkmannschast und der s Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ss werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadkrät« zu Aue uud Schwarzenberg und der Amtsgerichts zu Aue und Johanngeorgenstadt, , > 7-E ! k x k Verlag L. M. Gärtner» Aue» Srzgeb. M W ss V«rnspr«ch«r> «u« ei, Sipnitz (Amt Au«) «0, Sch»««r«raSch»art«»b«rr tt«. Drahianschrtsi, Aol»fr«und Aue«rrü<ü!rg«.