Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 04.09.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-09-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192409047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240904
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240904
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-09
- Tag 1924-09-04
-
Monat
1924-09
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 04.09.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2. September. Reuter berichtet a-« Gtbvaltar: Die Stämme der Andjerra und Wadjas zeigen «ine drohend« Hoittung. Der Postwagen Tanger-Tetuan wurde verbrannt. Der Weg »wischen, beiden Städten ist gesperrt. Einige Arbei ter, unter denen sich italienische Staatsangehörige befanden, die an der Eisenbahnstrecke Dunger^Fez tätig waren, wurden ae- tvtrt. Da» GeschUtzfeuer, das anläßlich -er Operationen Im westlichen Abschnitt des spanischen Gebietes im Gange ist, ist in Tanger und selbst in Gibraltar zu hören. Spanische Verstär kungen treffen von Kawache ein. Einschreiten Ler Mächte in Lhina. Washington, 2. September. Die diplomatischen Vertreter »er Vereinigten Staaten, Englands, Japans und Frankreichs in Peking haben wegen des in der Umgebung von Schang hai bevorstehenden Kampfes zwischen chinesischen Streit- krLften dem chinesischen Auswärtigen Amte formell mitgeteilt, daß derartige militärische Zusammenstöße nicht geduldet werden könnten. * Washington, 2. September. Nach einem Bericht des Kom mandeurs der asiatischen Flotte an das Marine-Departement sind weitere amerikanische Kriegsschiffe vor Schanghai zusa m mengezogen worden. . * Pari», 2. September. Wegen der Vorgänge in China wurden die Kreuzer Jules Ferry und Colmar nach Schanghai entsandt. Ein Aviso ist nach Tientsin gegangen, um die drahtlose Verbindung zwischen dem französischen Ge- sandten in Peking und den beiden Kreuzern aufrechtzuerhalten. Revolution gegen Calles. Pari», 2. September. Der „Herold" meldet aus Mexiko: Gegen den in Europa weilertden Präsidenten Calles ist «ine revolutionäre Bewegung ausgebrochen. In Veracruz haben die aufständischen Generäle das Arsenal besetzt. Die Bewegung steht unter starker regierungsfeindlicher Agitation, weil die Anion und England die Regierung Calles nicht anerkennen. Bochum, 2. Sept. In Gerthe wurden bei neunzehn Kommunisten Haussuchungen abgebalten, die schwer belasten des Material erbrachten. Es ist festgestellt, daß in Gerthe eine Tscheka von 33 Mann besteht. Sie hatte sich zur Aufgabe ge macht, unliebsame Polizeibeamte zu beseitigen. Vor einiger Zeit wurden Pistolen und 30 Kilo Dynamit nach Gerthe ge bracht, die von den Tschekisten gestohlen worden waren. Einen Teil der Waffen haben die Kommunisten rechtzeitig beiseite geschafft. München, 2. September. Der bayerische Kultusminister Hat den Schülern der höheren Unterrichtsanstalten, sowie den Fortbildungs- und Volksschülern jede Beteiligung an dervolitischenAgitation und an der Wahlbewegung, besonders durch Verteilung von. Flugblättern und Stimm zetteln, und das Sammeln von Unterschriften für politische Zwecke verboten. Wie«, 2. September. In Anwesenheit des Diplomatischen Korps, darunter -es Vertreters der deutschen Gesandtschaft, Legattonsrats von Scharfenberg, wurden Lie W jener in - terna tio na len Hochschulkurse durch den Bundes präsidenten Harnisch eröffnet. Wien, 2. September. Die Blätter melden aus Belgrad, daß bei Fiume auf jugoslawischem Boden ein deutscher Reichs angehöriger verhaftet wurde, der sich nicht ausweisen konnte. Er gab an, Hans Stark zu heißen und Mitglied eines völki schen Kampfverbandes gewesen zu sein. Wegen verschiedener Vorfälle in Schlesien sei er aus Deutschland geflüchtet. Man vermutet, daß man es mit einem der Attentäter auf Erzber ger zu tun hat. Deutscher Ftiegerge-enktag. Wallende Nebelschleier und ununterbrochener Regen gingen hernieder, als sich die Wasserkuppe zur Totenfeier rüstete. Der Wettergott hatte auch am letzten Tage kein Erbarmen mit uns armen Erdenbewohnern. Aber dessenungeachtet versammelten sich zur Mittagszeit an der vor Jahresfrist eingeweihten Deut schen Fliegergedenkstätte auf dem der Baudenhöhe dicht vorge lagerten Westabhang der Kuppe Tausende vaterlandstreuer deutscher Männer und Frauen, Lie aus allen Gauen und dem Auslande Herbeigeeiltei, Flieger des alten Heeres und der Marine, um in schlichter Feier dankbar ihrer Kameraden zu gedenken, die ihr junges Heldenleben in Kriegs- und Friedens zeit für Deutschlands Lustgeltung geopfert ydben. Der Fliegergedenktag, gleichsam der Abschluß -es dies jährigen Wettbewerbs, wurde von: „Ring der Flieger" ver- anstaltet. Di« Spitzen der Behörden und die kameradschaftlichen Vereinigungen unserer ehemaligen Fliegerverbände bekundeten durch zahlreiches Erscheinen ihr lebhaftes Interesse auch Ler Rhönoeranstaltung gegenüber. Infolge der Ungunst der Witte- rimg konnten unsere Segelflugzeuge und die auf den: Luftwege von Kassel eingetroffenen Dietrich Gobiet-Doppcldecker leider nicht dazu beitragen, mit Ehrenrunden die andächtige Stim mung zu erhöhen. Um 12,18 Uhr mittags eröffnete ein Musikstück einer Reichswehr-Kapelle die Feier. Nach einem wunderbar vorge- tcagenen Vorspruch des Schauspielers Pfeil aus Frankfurt a. Main, umrauscht von den Klängen des Niederländischen Dank- gebetes, folgte die Gedenkrede des 1. Ringvorsitzenden General leutnants a. D. v. Eberhardt, ehemaligen ersten Inspekteurs Ler Fliegertruppe. In markigen Worten, die jeden politischen Einschlag vermieden, rühmte er Lie Taten unserer gefallenen Drüber und wies auf Lie Pflicht der Zukunft hin, auf die Er tüchtigung unserer Jugend, deren Mitarbeit für Len Wieder- aufbau unseres jetzt noch geknebelten Vaterlandes unerläßlich sei. Doli! Fliege du wieder und Lu wirst Sieger durch dich allein! Nachdem das alte Soldatenlied „Ich hatt' einen Kame raden", bei dessen Klängen sich Lio Fahnen der zahlreich ver sammelten vaterländischen Verbände senkten, verklungen und die Ehrensalven abgefeuert worden waren, legte Prinz Hein rich von Preußen als erster der Ehrengäste einen Kranz an der Gedenkstätte nieder. Das Deutschlandlied beschloß die er- hebende Geoenkfeier. „Helden kämpfen Nie vergebens; Kann man ihren Sieg nicht melden, Bilden sich -och neue Helden VÜfer Lebens!" Bo« der Messe. Der Maßstab für die Frequenz der Leipziger Messe ist be kanntlich der Verkauf der Meßabzeichen, die als Legitimation für Len Besuch Ler Messeausstellungen gelten. Am MeßLiens- tag wurden in Leipzig ebensoviel Meßabzeichen ausgegvben, wie an den drei Vortagen insgesamt, Dadurch wird bestätigt, daß der Verkehr noch eine «eitere Zunahme erfahren hat. Hier- zu trug die Ankunft von weiteren 16 SondevzUgen mit starker Besetzung im Laufe des Tages wesentlich bei. Anr Dienstag wurde durch den Leipziger Oberbürgermeister Dr. Rothe das Musikmeßhaus-Konservatorium offiziell eröffnet, das den be kanntesten Firmen Ler Musiktnstrumentenbranche und des Musikverlages als Meßhaus dient und die Zahl der großen Leipziger Meßhäuser um eine Ausstellungsstätte vornehmsten Charakters bereichert. Im Vergleich zum Montag war eine weitere Zunahme des Verkehrs in den Meßhäusern und damit gleichzeitig eine Hebung des Geschäfts unverkennbar. Die Tat sache, daß die Durchführung des Sachverständigeirplanes be- reits in dieser Woche praktisch einsetzt, hat das Vertrauen wei ter Kreise auf eine tatsächlich kommende Stabilisierung der Verhältnisse gestärkt. Als Symptom dafür können Ergän zungskäufe für das Weihnachtsgeschäft gelten, das seitens der maßgebenden Einkäuferkreise, insbesondere der Warenhäuser und großen Spezialgeschäfte, bedeutend zuversichtlicher beur teilt wird als noch vor wenigen Wochen. Für die zweite Hälfte der Meßwoche verbessern sich die geschäftlichen Aussichten weiter dadurch, daß die Aussteller mehr und mehr sich dazu bereit finden, auf die Kveditwünsche solcher Einkäuferfirmen einzu gehen, die zur alten soliden Stammkundschaft zählen. Damit wird die Anpassungsfähigkeit der Verkaufskonditionen wieder- hergestellt, welche die besondere Stärke Ler deutschen Industrie in den jetzt wieder von uns erhofften normalen Zeiten war. Auf der technischen Messe und Baumesse war der Besuch rocht rege, das Geschäft hat sich gegenüber dem Vortag im allge meinen gesteigert. Lebhaftes Interesse bestand für Lastkraft, wagen und Elektrokarren. In eürzeinen Branchen der Eisen- und Stahlwaren sind nicht unbedeutend« Auslandsorders be kannt geworden, u. a. nach Südafrika. * Zu der bevorstehenden Ermäßigung der Eisenbahnsracht- tarife, die das Reichskabinett beschlossen hat, wollen Berliner Blätter erfahren haben, daß die Ermäßigung 10—15 Prozent betragen werde. * Das Jubiläum des Roten Kreuzes. Das Generalsekre tariat des Deutschen Roten Kreuzes schreibt: „Wir wollen uys heute dankbar erweisen. Wir haben bisher nur empfangen, wir wollen deshalb jetzt mit gebenden Händen der Liebestätig keit des Deutschen Roten Kreuzes gedenken, Las nu,unehr 60 Jahve in hilfsbereiter und aufopfernder Arbeit in Krieg Un- Frieden die allgemeine Not und Lie Not des einzelnen zu lindern bestrebt ist. Es ist wohl niemand, Ler nicht einmal vom Deutschen Noten Kreuz Hilfe und Wohltat erhalten hat. Die Verwundeten und die Vertriebeiren, Witwen, Waisen, Mütter, Säuglinge, Kranke, kurz alle, die Lie schweren Folgen Les Krieges und der Nachkriegszeit zu erdulden hatten, haben nicht umsonst -beim Deutschen Roten Kreuz Schutz und Hilfe gesucht. Diese HunderttauserÄe werden die ersten sein, die Lem Roten Kreuz heute ihr Scherflein bringen^ damit es sortfahren kann in seiner Fürsorge, lieber das ganze Reichsgebiet ist Las Deutsche Rote Kreuz verteilt. Es gliedert sich in fast '4000 Zweigvereine und hat etwa 1i4 Millionen tätige Mitglieder. Es helfen 6500 Schwestern vom Noten Krenz. 1750 Sanitäts kolonnen, Pstegerschasten und Samaritervereine stellen rund 65 000 ausgebildete Hilfskräfte zum Dienst. 9400 ständig be setzte Rettungswachen und Unfallmeldestellen nrit einem Park von Hunderten von Kraft- und Pferdekrankenwagen stehen für erste Hilfe, für Krankentransport und Rettungsdienst be reit. 350 Anstalten, wie Krankenhäuser, Säuglings-, Kinder-, Alters- und Erholungsheime mit etwa 20 000 Betten, 2600 KemeindekrankenpflegestatrTxen mit mehr als 4000 Schwestern, 500 Krippen, Kindergärten, Tagesevholungsstätten mit Tau senden von Plätzen dienen dem Werk der gesundheitlichen Für sorge des Deutschen Roten Kreuzes. Diese Fürsorge darf nicht erlahmen oder unterbrochen werben, denn sie dient dem Ge- samtwohle unserer Volksgesundheit. Mögen darum alle, die die Wohlfahrt des Deutschen Roten Kreuzes in ihrer Bedeu tung ermessen oder sie selbst erfahren haben, ihm ihre Dank- barkeit beweisen durch eine Spende zu seiner Jubiläums- Sammlung. * Sächsischer Lehrerverein. Man schreibt uns: Im Riai und Juni gingen durch die Tagespresse Mitteilungen, daß unter dem Namen „Neuer Sächsischer Lehrerverein" in Dresden eine Vereinigung von Lehrern gegründet worden sei, Lie die Schul politik des Sächsischen Lehrervereins ablehnt und diesen bekämpfe. Dein Vernehmen nach sei mit einein Anschluß von etwa 2000 sächsischen Lehrern zu'rechnen. Jetzt kann die Bewegung überschaut werden. Es haben 116 Dresdner Volksschullehrer und 132 aus dem übrigen Sachsen, insgesamt also 248 ihren Austritt aus dem Sächsischen Lehrerverein er klärt. Nach ihrem Ausscheiden beträgt die Mitglivderzahl des Sächsischen Lehrervereins 18 518, darunter 2 353 Ruheständler. Am 1. August 1924 waren an den sächsischen Volksschulen ins gesamt 15 040 Lehrkräfte angestellt und etwa 500 Vertreter und Aushilfskräfte, Lie keine planmäßige Stelle inne haben. Der Sächsische Lchrevverein ist darum nach wie vor Lie Inter essenvertretung der sächsischen Volksschullehrer. * Grenzlandtagung der Kaufmannsjugend. Zum Grenz- lanLtvg -cs Bundes der Kaufmannsjugend im DHV. trafen sich in-Bautzen über 2000 Iungmannen der Gaue Sachsen, Schlesien und Sudeienland. Durch einen Begrüßungsabend unter Eichen im Freilichttheater, zu dem die Teilnehmer in einem Fackelzuge gezogen waren, wurde die Tagung eingelsitet. Nach -er Begrüßung durch den früheren Bundesführer Emil Schneider-Hamburg, sprach Gauvorsteher Ernst Struck-Breslau zu der Festgemeinde. Er ließ seine Ansprache in »iner Mah- nung an den jetzt wiederkehrenden Tag von Sedan ausklingen. Ein Kreis von Leipziger und Dresdner Iungmannen brachte zum Schluß des ersten Tages „Das Tellspisl Ler Schweizer Bauern" von Weinrich zur Aufführung. Der Festtag selbst be gann mit einem Gottesdienst im Dom«, dem sich eine Kund- gebung anschloß. Gauvorstcher Max Hegewald-Leipzig, der Führer der sächsischen KaufmannsgehUfen, weckte die Begeiste- rung der Festteilnehmer durch seinen Vortrag über „Beruf und Volk". Im Anschluß an die Kundgebung fairden die „Germa- Nischen Kampfspiele", Wettschwimmen, Derufsübungen und Führungen durch die Stadt statt. Nach Ler SiegerverkünLung am Nachmittag und einem markigen Schlußworte Les Bundcs- sührers Karl Hahn-Spandau hatte die würdige Tagung ihr Ende erreicht. —^^aMSKgM filr I. TesikeM' der hübsch rein, wird « so den ganzen Monat sein. — Bläst Jakobus weiße Wölkchen in di« Höh', sind's Winterblüten zu vie lem Schnee. Jakobu» in sonnenheller Gestalt, macht uns die Weihnacht kalt. — Regnet» am Michaelistaa, so folgt ein mil der Winter nach. — Wenn Matthäus weint statt lacht, er aus den. Wein ost Essig macht. — Ein Herbst, der warm und klar, ist gut fürs nächste Jahr. — Dringt St. Michel Regen, kann man im Winter den Pelz anlegen. — Herbstgewitter bringen Schnee, doch dem nächsten Jahr kein Weh. — An Septemoer regen für Saaten und Reben ist dem Bauer gelegen. — Sind Zugvögel nach Michaelis noch hier, haben bis Weihnachten lind Wetter wir. — In vielem Herbstnebel seh' ein Zeichen von viel Winterschnee. — Späte Rosen im Garten, schöner Herbst, und der Winter läßt warten. — Ist's am Egidientage schön- dann wird auch gut der Herbst besteh',,. Aue, 3. September. Die 5. Wanderung derV olk s- hochschulesoll als kunstgeschichtliche Führung unter Leitung von Dr. Sieber am Sonnabend, dem 6. September, nach Schneeberg gehen. Der M marsch erfolgt nachmittags 3 Uhr vom Aushangkasten am Riavkt. Teilnahmen kann jedermann, auch wer Lie bisherigen Wanderungen noch nicht mitgemacht hat. Schneeberg, 3. September. Pfarrer Silber i hielt gestern nachmittag um 5 Uhr in der Hospitalkirche die erste seiner fünf Bibel st u nden, Lie wie die ganze Evangelisation dem Ziele dienen sollen: Menschen sollen zu Jesus kommen. Er legt? seinen Ausführungen Apostelgesch. 7,54 ff zugrunde und be handelte die Frage: Wie werden wir gefestigte Christen un- wie bewähren wir uns? — Zu Ler Versammlung am Abend hatte sich eine noch größere Gemeinde versammelt als am Mon tag. Das Schiff Ler St. Wolfgangskirche war von Hörern ge füllt. Am Anfang der Versammlung sang Frau Seidel Len Pilgersvruch von Mendelssohn-Bartholdy „Laß dich nur nichts dauern?. Der Evangelisator behandelte auf Grund von Matth- 5, 13—14, Lem Worte vom Satz der Erde und vom Licht Ler Welt, die Frage: Gibt es noch eine Rettung für unser Volk? Jede politische Partei hat eine Antwort auf diese Frage un weiß ein Rettungsmittel anzupreisen. Für uns lautet Lie Antwort: Ja, wenn sich uüser Volk hält an Gottes Wort und Jesus Christus. Die Christen an die Front! Aber uns genügt nicht ein Christentum, Las nur in der Stille sich seines Heilands freut; kein Christentum, das nur wie eine Etikette uns ange klebt ist, sondern wir brauchen ein Christentum, das in -er Welt sich bewährt und Lie Welt durchdringt. In packenden Bei spielen führt der Redner diesen Gedanken durch. Auch Schnee berg ist zu diesem Christentum berufen. Unserer Stadt gilt Matth. 5,14: Es kann die Stadt, die auf einen. Berge liegt, nicht verborgen sein. — Heute Mittwoch wird um 5 Uhr in der BibelstunLe Pfarrer Gilbert sprechen über „Bekehrung" und um 8 Uhr über „Das Geheimnis der Person Jesu". — In dec Hospitalkirche und in der St. Wolfgangskirche werden vor und nach den Versammlungen Schriften verkauft. Es sei auf zwei Hefte hingewiesen: „Vom Sozialisten zum Christen", Preis 15 Pfg., und auf „Die Ernsten Bibelforscher — entlarvt", Preis 10 Pfg. Diese Hefte seien jedem zur Anschaffung emp fohlen. Reustadtel, 3. September. In Len letzten Wochen sind wie derholt durch Polizeiorgane auf dem Gleesberggebiete, sowie auf den, Bahnhofe in Eisenbahnwagen Personen wegen Nächtigens festgenommen und dem Amtsgericht zur Bestrafung zugefuhrt worden. Bei einer am letzten Sonnabend vorgenom- menen Razzia im Gasthof „Deutsches Haus" wurden zur öffent lichen Tanzmusik nicht weniger wie 20 Landstreicher festgenom- men und zum Teil zur Bestrafung wegen Bettelns und Näch tigens in Scheunen und im Freien sowie wegen steckbrieflicher Verfolgung den, Amtsgericht zugeführt. Don feiten der Ein< wohnerschaft sollte nicht so viel Mitleid für diese Elemente gezeigt werden, damit dieser Landplage endlich gesteuert wird. Schwarzenberg, 3. September. Bezirksarzt Dr. Tietze ist bis 24. 9. beurlaubt und wird während dieser Zett vom Be zirksarzt Dr. Harms zum Spreckel in Annaberg vertreten. Schwarzenberg, 3. September. Den Herren Willy Morgner/ Oskar Wachsmuth und Alexander Unger ist die Deutsche Ehren denkmünze Les Weltkrieges mit dem Kampfabzeichen verliehen worden. Oberfchlema, 3. September. Gemeindekassierer Drechsler wurde unter 150 Bewerbern zum Bürgermeister der Gemeinde Hintergersdorf bei Tharandt gewählt. Sosa, 3. September. Nachdem dem Antrag auf Dolksent- scheid stattgegeben, kam es hier am 31. August zur Abstimmung darüber, ob Vorstand Liebold, der am 1. Moi abgebaut worden war, wieder auf 6 Jahre Gemeindevorstand werden solle, un- ob dementsprechend die jetzigen Gemeindeabgeordneien von ihrem Posten zurllckzutreten hätten. Die Linke hatte aus guten Gründen von ihren Anhängern Wahlenthaltung gefordert. Sis erreichte diese dadurch, daß sie am Wahltage sich unter ihren Führern, den hiesigen Lehrern, in ganzen Scharen vor den, Wahllokal von früh 9 bis abends 6 Uhr züsammenrottete, jeden einzelnen Wähler kontrollierte und damit starken Druck ausübte. Trotzdem wurden 583 Stiinmen mit Ja und nur 6 mit Nein abgegeben, während 17 ungültig waren. Bei früheren Wahlen genügten 583 stets zur absoluten Majorität. Da aber bei dieser Wahl die Hälfte aller Wahlberechtigten des Ortes, nämlich 679 aller Wähler, gefordert wurden, so fiel trotzdem die Wahl gegen Lie Ordnungsparteien aus. Ob man sie aber wohl als freie und geheime ansprechen kann? — Wie schon im „E. V." mitgeteilt, sind in den letzten Wochen nachts in der Wohnung des Kantors Schödl zwei Fensterschei- den eingeworfsn worden. In Ler Nacht zum Sonntag ist einem anderen Ortseinwohner wieder eine Fensterscheibe eingeworfen worden. In beiden Fällen handelt es sich vermutlich um Taten politischen Ursprungs, ausgeführt von radikalen Menschen von, Schlage „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit". Wie lange noch wird sich die Einwohnerschaft Liesen Telrror gefallen lassen? * " A»uah«g. Di« Gastwirte und Gaalinhaber hielten mit Drauereivertretern, Destillateuren und Händlern eine Protest- versqmmlung gegen die Einführung der Getränkesteusr ab und beschlossen, gegebenenfalls die Schankstätten auf acht Tage zu schließen. * Chemnitz. Die mit Erntevorräten gefüllte große Feld scheune der Firma Gustav Clauß an der Wartburgstraße ist niedergebrannt. Der Schaden ist sehr groß. Es wird Brand- stiftung durch Kinder vermutet. " Chemnitz. Oberbürgermeister Dr. Hübschmann ist schwer erkrankt; er befindet sich in einer Heilanstalt. " Rabenau. Dor 39jährige Holzarbeiter Göhlert wurde in Hintergersdorf von einem Personenauto tödlich überfahren. Der Verunglückte wollt« auf sMM Rad« noch vor dem Attty su-u. überaueren-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)