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Amtliche Anzeigen. Aue. Bausperre. Heber das Gebiet zwischen der binleren Eiienbahnstrab« und -Bockauer Sirabe. umfassend die Flurstücke Nr. 103c und 104 des Flurbuches für Aue. ist ein Teilbebanungsplan ausgestellt worden. Dis zur Fellttellung dieses Teilbebauungsplanes wird über das genannte Gebiet die Äausperre gemäb 8 35 des Sächsischen Baugektzes verhängt. Aue. 3. September 1S24. Der Rat -er Stadt. Baupvlizeiamk. Preisprüfung. Zur Aufklärung bestehender Zweifel weilen wir daraus hin. Lab Klagen über übermäbige Preissorderung oder über Minderwerllgkeit von Waren wie bisher auch sernerbin zur Nach prüfung und Untersuchung bei der Preisprüsungsstelle oder der Polizei zur Anzeige gebracht werden können. Aue. den 6. September 1924. Der Rat der Stadt. Der 5. Nachtrag »um Orlsgesehe. die Errichtung einer Freibank in Aue betr.« wird hiermit öffentlich bekanntgemackt mit dem Kinweise, dab er 14 Tage lang zu jedermanns Einsicht im Stadthause — Zim mer 18 — ausliegk. Die Kreis hauptmannschast hat Einspruch gegen diesen Nachtrag nicht erhoben. Aue. 6. September 1924. Der Rat der Stadt. Der von den städtischen Körperschaften beschlossene 26. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung sür die Stadt Aue. delr. dis Steuersätze der Zugtiersteuer. gegen den die Aufsichtsbehörde Einspruch nicht er hoben hat. liegt zur Einsichtnahme 14 Lage lang in der Kaupikanzlei des Stadlrats aus. Der Nachtrag tritt mit Wirkung vom 1. Juli 1924 ab in Kraft. Aue. den 3. September 1924. Der Rat der Stadt. Dienstag, den S. September 1924. Versteigerung, vorm. 10 Ubr. sollen im Veriteigerunas- raum des Amtsgerichts Aue 1 gr ober Posten Wein. Seife. Nudeln, 1 Ga sglühofen und 1 Ladentafel gegen sofortige Barzahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher -. Amtsgerichts Aue. Montag, de» 8. September 1924. vorm. 10,Uhr. soll an Gerichts« stelle 1 Schreibmaschine öffentlich meistbietend versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schwarzenberg. Brennholz Stadlral Schneeberg, am 4. September 1924. Der Plan über die Errichtung einer unterirdische» Telegraphenlinls in Bernsbach liegt bei dem Postamt in Bernsbach auf di« Dauer vo» 4 Wochen öffentlich aus. Tetegraphen-Bauamt Zwickau Sa. Jahrmarkt in Elterlein (Kirmes) Sonntag und Montag, den 14. und 15. September 1924. Dl« amtlichen Bekanntmachungen sämtlicher Behieben können in den Geschäftsstellen des „Erzgeblrglschen Bolkssreundes* Hs Aue, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg «ingesehen «erde«. Streiflichter. Wenn 8er Reichspräsident, Genosse Ebert, -er Angehörige oer Partei, welche sich jetzt am meisten anttmilitaristisch ge bärdet, die Front einer Ehrenkompanie abschreitet, so paßt bas wie die Faust aufs Auge. Vor kurzem mußte er es wieder tun, als er den präsumtiven mexikanischen Präsidenten, Hrn. Calles, in Berlin vom Bahnhof abholte. Da Calles auch Sozialist ist, so brauchte sich der deutsch« Präsident bei der Prozedur nicht einsam zu fühlen. Der Mexikaner ist dann von Berlin nach Potsdam gefahren und hat am Gral« Fried richs des Großen einen Kranz niedergelegt.Meses ohne den deutschen Kollegen. Der südamerikanische Sozialist, der die deutschen Arbeiter bei seiner Ankunft ausdrücklich durch einen Funkspruch begrüßte und der die Spitzen der deutschen freien Gewerkschaften empfing, am Grabe des Hohenzollernl, In ihm scheint allerhand Gefühl für historische Größe zu stecken. Was bei den deutschen Genossen fehlt oder nicht gezeigt werden darf. Ehrenkompanie, Mexikaner, Reichspräsident, Sozialdemokratie, Hohenzollern ein Film, Lei dem sich so Manches Lenken läßt. * Hrn. Calles' Wahl ist, so melden die Blatter, von Eng land, Amerika und Frankreich nicht anerkannt. Die Regierun- gen, deren Häupter Mund immer überläuft von Selbstbe- stimmung, Dolkswillen und Demokratie mischen sich auch hier in Verhältnisse, die sie nichts angehen dürften. Der Mexikaner schneidet sie dafür und bevorzugt ostentativ Deutschland, in Lem er wohl «inen Leidensgenossen seines Landes sieht. Dazu gehört allerhand Zivilkurage, welche ihm hoch anzu- rechnen ist, und von der er ein Quentchen den deutschen Genossen abgeben könnte. Auch dem englischen Sozialisten Macdonald fehlt es ein wenig an LieserTugenL. Wie schneidig ritt er inGenfseineAttacke, um dann, als die Franzosen und Polen nervös mit Len Fingerspitzen auf den Tisch klopften, zu revozieren und zu deprezieren. Mit Oberschlesien hatte er es nicht so ge meint und mit der Kriegsschuldfrage auch nicht. Im allgemeinen muß man aber dem englischen Premier zugestehen, baß er einiges ausgesprochen hat, was nicht alltäglich ist. Die Auffassung, daß Macdonald die Lanzen für Deutschland um Deutschlands willen gebrochen hat, wäre natürlich falsch. Wie der ganze Dawesplan nichts anderes ist als ein Heilungsversuch der amerikanischen Wirtschaft, so ist des Engländers bringender Hinweis auf den leeren Sitz im Völkerbund ledig lich als eine WaMtzehmung englischer Interessen anzu sehen. Man chland in diesem Gremium, damit Lie Durchführung Ms Londoner Abkommens nicht allzusehr in das französische Fahrwasser gerät. Daß Herriot dem Vorschläge Macdonalds ostentativ zustinnnte, beweist nur Lie Leichtigkeit dieser These. Der Franzose hofft das gleiche von W^Beitritt für Lie französischen Interessen, wie es Mae- die englischen wünscht. Mrist also gewissermaßen plötzlich das Gereiße um Deutschland. Politisch hat man es in London erledigt, wirtschaftlich konnte das nicht in gleichem Maße gelingen, eben weil sich auf diesem Gebiete die angelsächsischen und fvan- zösischen Belange wie Feuer und Wasser gegenüberstehen. Nun wird Deutschland nichts anderes übrig bleiben, als seinen Willen zu erkennen zu geben, der Gesellschaft der Nationen beizutreten, für den Fall, daß es offiziell aufgefordert wird. Die Lage ist so eine andere, als wenn es, was Sozialdemo, kvaten und Demokraten immer wollten, seinen Beitritt ange» boten hätte. Denn nun kann es als umworbener Teil gewisse Bedingungen stellen. Die Fragen der Kriegsschuld und Ler Minoritäten -- in Europa sind von 30 Millionen Menschen, die im staatlichen Verbände fremder Voller leben, 25 Millionen Deutsche! — stehen da an erster Stelle. Auch bei der Regelung der allgemeinen Abrüstung muß dann Deutschland Mitwirken können. Hier bestehen — wie auf anderen Gebieten auch —- ernste Meinungsverschiedenheiten zwischen EnglanL und Frankreich. Letzteres will auch wenn Herriot, der beileibe nicht Frankreich ist, plötzlich sich auf einen anderen Standpunkt stellt —- den Abschluß von Militärverträgen zu seiner Sicherheit. England sieht hierin naturgemäß eine große Gefahr, es legt keinen Wert darauf, in zahllose Konflikte ver wickelt zu werden. Ob Ler angelsächsische Plan einer allge meinen Schiedsgerichtskonferenz und einer Aechtung des Staates, der sich ihr nicht unterwirft, in die Praxis umzusetzen ist, ist natürlich höchst fraglich. Das Recht des Stärkeren wird sich schließlich immer durchsetzen. Bezeich nend ist es, Laß an dem heißen Eisen der allgemeinen Abrüstung sich niemand mehr die Finger verbrennen will. Daß damit eine der Grundlagen des Versailler Paktes be seitigt wird, kann in der Zukunft einmal für Deutschland von Vorteil werden. Jedenfalls ist die Lösung Atacdonalds auch im Augenblick für Deutschland günstiger als die Absicht Frank reichs. Gewisse deutsche Kreise sind an der Arbeit, alles das, was sich für Deutschland einigermaßen günstig gestaltet, zu sabo tieren. Es sind dies sog. Pazifisten, die in ihrer Wut über Len Ausgang Ler Abstimmung im Reichstag jegliches Maß urrL Ziel vergessen. Einer, der den Rest seines Verstandes verloren zu haben scheint, ist der sozialistische Reichstagsabgeordnete unseres Wahlkreises, Hr. Levi in Berlin. Er veröffentlicht einen giftgeschwollenon Artikel, in dem er davon spricht, daß Deutsche „in der Sabotage des Versailler Vertrags bewußt und absichtlich den Ruhrkrieg herbeigeführt haben", lieber die „sog." SchulLlüge schreibt der „deutsch«" Volksvertreter in dem ihm eigentümlichen „deutsch" folgendes: Wir teilen selbst nicht die Auffassung, die von einigen Ge- nassen in den vergangenen Tagen geäußert worden ist und die die Frage der Kriegsschuld im Katzengrau einer allgemeinen Schuldhaftigkeit sich auflösen lassen will. Davon kann keine Rede sein. Gewiß ist für jeden Sozialisten: Der Weltkrieg ist aus den Lurch den Kapitalismus geschaffenen öko nomischen, politischen und sozialen Umständen entsprungen, und insofern trägt die Verantwortung für den Krieg der Kapitalis mus und die herrschenden Klassen in allen Ländern, gu solchen ökonomischen, politischen und sozialen Gründen gehört aber immer auch eine Person oder ein Personenkreis, der die im Untergrund -er Gesellschaft schlummernden Tendenzen zur Tat erhebt. Die im Schoße der Gesellschaft schlummernden Ten denzen zum Weltkrieg im Juli 1914 zur Tat haben werden zu lassen, ist das einzige und ausschließliche Ver brechen derüeu tschenDiplomatieunddesdeut- schen General st aber. Da mögen sich die deutschen Ge- schichtsfäffcher und Professoren drehen und wenden wie sie wol len: die Kriegserklärung an Rußland ist von Deutschland ausgesprochen, dis Kriegserklärung an Frankreich ist von Deutschland ausgesprochen. Der Krieg gegen Frankreich sit gewollt und wäre herbeigeführt worden auf jeden Fall hin. Wenn also just in diesem Augenblick die deutsche Negierung beginnt, La? zu bestreiten, was auf der weiten Welt kein Mensch bestreiten kann, so hat das tiefere Bedeutung. Es hat die Bedeutung, daß jetzt der Kampf gegen die West möchte auf breiterer Basis von neuem be gonnen werden soll: die Herron Marx-Stresemann haben sich mit Hergt-Westarp gefunden auf dem Boden Lerer, die die Kriegsverbrecher von 1914 waren, sind und bleiben werden für alle Zeiten. Dieser Fabian hat noch nicht einmal kapiert, -aß die for- malen Kriegserklärungen mit der Kriegsschuld nichts zu tun haben, oder will es nicht verstehen. Seine sonstigen Ausführungen bewegen sich auf Lem Niveau ähnlicher Blödig keit. Wir sind aber sicher, daß die Auslassungen des Levi in Frankreich in allen imperialistischen Zeitungen zittert werden« Das will ja wohl auch der „deutsche" Volksvertreter. Soi arbeitet der Sozialist Hand in Hand mit Porncare. Im übrigyx sagt Levi von Stresemannr t ... Wir fürchten, die unergründliche Unehrlichkeit dieses Mannes wird Deutschland schwereren Schaden zufügen, als e» die Dummheit eines Ludendorff getan hat. > Der deutsche Außenminister kann wirklich froh sein, Laß ihm das Abstimmungsergebnis vom 29. August von der Levk Partei befreit hat. » Das dunkle Gewerbe, das Levi und andere kq deutschen Zeitungen betteiben, üben Maximilian Har« den und Friedrich Wilhelm Försterin ausländischen Blättern aus. Sie erklären den Neutralen in allwöchentlichen Artikeln, welche verachtenswerte Nation Deutschland war, ist und bleibt. In Genf haben die' Vertreter der kleinen Staaten -er politischen Unlogik Herrtpts frenetischen Bei« fall gespendet. Me genannten „Deutschen« stärken das Miß« trauen gegen Deutschland immer von neuem, sie tragen, daher zum Erfolg Frankreichs bei. In Ler Frage Ler Militär« kontrolle und bei der Aufnahme der Kriegsschuld« not« im Ausland, die nun angeblich am Montag veröffent« licht werden soll, wird sich dieses landesverräterische Gebühren auswirken, und das deutsche Doll wird wieder einmal die Zech«? bezahlen. Die MiMärkonlrolle. Berlin, 5. September. Amtlich wird mitgetvilt: Am Man« tag, den 8. September, beginnt die von der deutschen Regie rung mit der Note vom 30. Juni d. I. zugestandene sogenannte Generalinspektion des deutschen Rüstungs« st an des. Die Generalinspektion ist „als abschließender Akt"^ (?) der interalliierten Kontrolle gedacht. Nach den bindenden Erklärungen der Gegenseite, insbesondere der Ministerpräsiden, ten von England und Frankreich, kann damit gerechnet wer den (?), daß das System der interalliierten Kontrolle mit sei« nen in zahlreichen Städten Deutschlands residierenden Ueber- wachungskommissionen verschwindet (?), wenn die General- inspektton zufriedenstellend und reibungslos verläuft! Die Reichsregierung erwartet hiernach von der gesamten Bevölke« rung, daß sie alles unterläßt, was irgend als Obstruktion oder feindselige Handlung gegenüber den Kontrollkommissionen oder, ihren Mitgliedern gedeutet werden könnte. Jede Handlung die« ser Art beschwört 'die Gefahr herauf, daß sich der jetzige Zu« stand mit all seinen demüttgenden Begleiterscheinungen ver> ewigt. Jederinann muß jetzt, wie er auch immer auf Li« Vor« gänge des Augenblicks gefühlsmäßig reagieren mag, sein Tuff und Lassen ausschließlich darnach einrichten, daß das Ziel er« reicht, d. h., daß die Generalinspektion wirklich zum SchlußaÜ der interalliierten Kontrolle wird. Die Anleihe. Berlin, 5. September. Beim Reichsbankpräsidenten Dy Schacht fand gestern abend eine Besprechung der Vertreter der BerlinerGroßbanken statt. Die Besprechung galt der? Übernahme eines Teiles der internationalen An« leihe auch durch deutsche Banken. In Aussicht genommen find 80 bis 100 Millionen. Beschlüsse wurden in der gestrigen Besprechung noch nicht gesoßt, doch ist eine neue Konferenz für Anfang nächster Woche vorgesehen. Paris, 5. September. Die französischen Großbanken haben n einer Besprechung in der Pariser Handelskammer die Be« teiligung an der internationalen Anleihe für Deutschland an? Mittwoch abend endgültig abgelehnt, und zwar aus wäh« rungstechnischen Gründen. Das „Journal" meldet ausdrück« ich, daß ein gleicher Beschluß der belgischen Großbau« ke n erwartet würde. Rotterdam, 8. September. Die mehrmals vertagt« Schlußsitzung der amerikanischen und englischen Bankiers iber die Auflegung und Verteilung der deutschen Anletze ist nunmehr auf den 16. September anberaumt. Der geichnunas- termin für die London« Börse ist auf den 1. Oktober festgesetzt« 77. Jahrg. ——————— M enthaltend die amtlich«» Bekanntmachung«» der Amkshauvtmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Lrünhain, sowi« s« Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Sonntag, den 7. September 1924 Nr. 210 Der »Srggedirgileh« Poltgsrenub- «scheint uigltch mtt Ausnahme der Tag« nach Soun- und geftlaz«. -Der Preil sür di« S4 nun breit« Colonel. Aozeigengril» Im elml«blattb«z>rd ist so <Famili«anze>g« uud Stellengesuch, Bedachter 15>, aiwwürt, «1, für die 80 mm bretl, Petit. Nedlamezell« «0, -uowtirl, 100, sür bi. So mm breite am II. Loloaelzeil« SS, aurwüri» »1 Soldpseiuiig. P»ftsch«a-S»nt», Leipzig Ar. I222S. »emetube-Stro-aont» i Au», Lrzgeb. Ar. 10. Ls wird«« außerdem veröffentlicht: Dl« Bekanntmachungen der Stadlräk zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue uns Johanngeorgenstadt, Verlag M. GSrlner» Aue» Erzgeb. -«pnsprech«r< ««» »1, SSS«itz lAmt Au«) 4W. 0ch««»«ra 1», «1. DrahjMchrffN Dol»lr«un» Mneirrsihlr»«, Sln»«ts«tt-iUmmh«« für di« am Nachmittag erscheinend« Rümmer bi» norm Mag« S Uhr in dm LauplL«schift«- Men. Lin« ««wühr sür di« Ausnahme d«r Angeig« am oorgeschriebenen Lag« sowie an bestimmter Stell« wird nicht g«geben, auch nicht sür di« Nichtige-» dir durch Fernsprecher ousgegedenen Anzeigen. — »SrNüchgob« im- verlang! «lngeiandter Schrift,tü»» übernimmt di« Schrift- leltuna dein« D«anworlnng. — Untmbrechungen d« ch». schüstobUrieb«, begründen »ein« Ansprüche. Bei Zahlung«. Verzug und Kontur» gellen Rabatt« als nicht »«reinbart. -<mdt,«schllft»MK» in: An,. Lößnitz, Schonberg «ch Schwarzenberg.