Volltext Seite (XML)
zeicyner wurden, Ist jetzt dahin geregelt worden, daß vom Ministerium an die Kreishauptmannschasten die Weisung «- aangerr sei, mit aflen Mitteln dagegen vorzugehen. In der Kremdensteuerfrage sei immer noch zu fordern, daß seitens der Reichsregierung die Reichsfremdensteuer aufgehoben werd«. Segen den Gesetzentwurf eines Schankstättengesetze» wird in schärfster Weise vorgegangen. Der Kassenbericht weist am 81. 3.1V24 einen Dermögensstand von 21714,30 Mk. jnach. Der 1. Vorsitzende, Treutler-Leipzig, der Uber 28 Jahre dem Vorstand angehört, legte sein Amt nieder. Er wurde »um Ehrenvorsitzenden ernannt. Selbke-Leipztg wurde zum 1. Vor sitzenden gewählt. 2. Vorsitzender wurde Schmidt-Leipzig und 4. SchriMhrer Wiebach-Leipzig. Al» nächster Tagungsort wurde Kamenz bestimmt. * Reu« Flugverbindung. Die Sächsische Luftverkehrs- AktiengeseNschaft hat einen regelmäßigen Luftverkehr zwischen Berlin, Dresden und FUrch eingerichtet. Mit dem um 7 Uhr 48 Min. vormittags nach FUrch abgehenden Flugzeug werden günstige Postverbindungen nach München, an 12 Uhr; Zürich, an 2 Uhr 46 Min.; Wien, an 3 Uhr 30 Min.; und Budapest, an 6 Uhr 30 Min. geschaffen. Außerdem finden die Sendungen sn Wien Anschluß an den Schnellzug nach Triest. In der Gegenrichtung treffen mit dem um 8 Uhr 80 Min. nachm. von .Dresden abgehenden Flugzeug die Sendungen um 7 Uhr 10 Min. in Berlin ein und werden daselbst Anschluß an den iNachtflug Berlin—Stockholm haben, der in den nächsten Tagen eröffnet wird. Bei dem regen Verkehr, den gerade sächsische In- duftriekreise mit Schweden unterhalten, wird diese neue Ver bindung für sie schr wertvoll sein. Zur Postbeförderuna mit dieser neuen Linie sind gewöhnliche und eingeschriebene Brief- Sendungen und Pakete zugelaffen. * Eine neue Spende der Deutschamerikaner. Die große Neuyorker Hilfsorganisation der Deutschamerikaner bringt in diesen Tagen wiederum 10 000 Kisten Milch an Wohlfahrtsin stitute in ganz Deutschland zur Verteilung. Diese neue Spende ist ein neues Zeugnis dafür, daß trotz der Länge der Zeit bei den Deutschamerikanern immer noch die alte Gebefreudigkeit besteht. * Li« 35. Jahreshauptversammlung de« Stenographen- Verband«« „Westerzgebirge* findet am 13. und 14. September in Bernsbach statt, verbunden mit großem Wettschreiben von 100 Silben an aufwärts. Mit der Haupttegung ist die Feier des 20jährigen Bestehens des Vereins Bernsbach ver bunden. * Aue, 14. August. In einem hiesigen Betrieb geriet der Arbeiter Ernst Glaser in die Betonmaschine, wobei ihm der rechte Arm mehrmals gebrochen wurde. Der Verunglückte wurde nach dem Kreiskrankenstift in Zwickau gebracht. Aue, 14. August. Auf dem Bahnhof gab es gestern nach- mittag vor Abgang des Dmkauer Zuges einen Auflauf, weil zwei Arbeiter, die auf eine Wochenkarte durch die Sperre wollten, sich den Anordnungen der Bahnbeamten widersetzten. Es mußte Landespolizei herbeigeholt werden, um die Ord nung wiederherzustellen. Der Zug wurde mit Verspätung abgelaffen. Aue, 14. August. In letzter Zeit ist es wiederholt sorge- kommen, daß der Frühzug von Eibenstock keine Einfahrt hatte und in der Nähe der Schwarzenberger Straße halten mußte. Eine Anzahl Arbeiter benutzten diese Gelegenheit, den Zug zu verlassen und die Böschung hinaufzuklettern, um so auf kür zestem Wege an ihre Arbeitsstätte zu kommen. Ein derartiges S«bahr«n ist strafbar und gefährdet nicht nur die Sicherheit de« Bahnbetriebes, sondern auch Gesundheit und Leben der betreffenden Arbeiter selbst. Die Polizei wird jetzt ein wach- same» Auge auf derartige Uebeltäter haben; sie haben sich also die Folgen ihrer Handlungsweise selbst -uzuschreiben. Ane, 14. August. Der Eisendreher Johann Auers- wald aus Lößnitz beging heute das Jubiläum seiner 28- jährigen Tätigkeit bei der Firma Erdmann Kircheis. Der Juki- kar wurde in der herkömmlichen Weise geehrt und beschenkt. Ane, 14. August. Auf bei in Leipzig wurde die Firma F Kernen Medaille ausgezeichnet. Zschorlau, 14. August. Oberlehrer Beyreuther be- ging heute sein 28jähriges Ortsjubtläum. Dem allgemein be- liebten Lehrer wurden Glückwünsche und Aufmerksamkeiten zu- teil. Grünstädtel, 14. August. An, kommenden Sonntag, den 17. August, feiert der obererzgebirgische Kreisverband Ev.-luth. Iungmännervereine in Grünstädtel sein Iahresfest. Dem Fest- tag voran gehen am Sonnabend abend das Festeinläuten, Po- saunenmusik und eine Andacht am Feuer, das oberhalb des Ortes abgebrannt werden soll. Am Sonntag morgen wird in Grünstädtel und Pöhla Posaunenweckruf den Festtag einleiten. Don ^2 Uhr ab werden auf der Wiese am Steilergut tur nerische Vorführungen geboten. Nach 3 Uhr bewegt sich der Festzug vom Bahnhof durch das Dorf zur Kirche, wo ^4 Uhr der Festgottesdienst stattfindet, in dem Pfarrer Anacker die Festpredigt halten wird. A5 Uhr schließt sich in der Kirche die Nachversammlung an mit Ansprachen, Deklamationen und musikalischen Darbietungen. Den Abschluß bildet der Festzug zurück zum Bahnhof. Die Gemeinden aus der Umgebung Grünstädtels sind zur Teilnahme an diesem Feste herzlichst eingeladen. " Plauen. Hier wurde ein arbeitsloser Maschinenschlos- ser verhaftet, der sich in seiner Wohnung mit der Herstellung falscher 50-Pfennigstücke befaßt hatte. Leipzig. Seit voriger Woche steht die riesige Halde des Braunkohlenwerkes Leipzig-Dölitz in Brand. Die Grubendirek tton hatte infolge Absatzmangels die Stückkohle auf die Halde werfen lassen müssen. Infolge Selbstentzündung geriet die Halde in Brand. " Meißen. Dom Tode des Ertrinkens rettete der Bade meister Steiniger zwei auf einer Wanderfahrt begriffene junge Leute aus Dahlem bei Wurzen. Die ihm als Dank angebotene Barschaft der Geretteten lehnte der wackere Mann ab. * Dresden. Durch einen gerissenen Hochstapler aus Sach sen wurde eine große Anzahl von Personen in Schlesien ge schädigt und zwar mit einem Trick, der des Humors nicht ent behrt. In verschiedenen Städten der Provinz tauchte ein ele gant gekleideter Herr auf, der die Haushalte erster Persönlich keiten aufsuchte und dort die immer erfreulich entgegengenom mene Mitteilung machte, er habe Grüße von lieben Verwand ten zu bestellen, die sich gegenwärtig in einem Bade befänden, aber am nächsten Tage auf der Durchreise die betreffende Stadt passieren würden. Leider könnten sie nicht vom Zuge fort und es möchten doch die Verwandten so liebenswürdig sein, auf den Bahnhof zu kommen. Der Ueberbringer der Nachricht habe aber leider den Namen der Verwandten vergessen ebenso einen Brief, den er in seinem Auto liegengelassen habe. Um aber seinen Auftrag auszurichten, habe er verschiedene Auslagen ge habt, die ihm natürlich immer gern erstattet wurden. Er fand Glauven und st krofen sich bimst bke BekkSgriM m Scharen auf dem Bahnhofe. In Reichenbach -. B. hatte der Gauner in der vorigen Woche die halbe Stadt mobil gemacht. E» fanden sich dort hervorragende Mitglieder d«r Bürgerschaft auf dem Bahnhofe zusammen und erwarteten die lieben Ver wandten. Blumensträuße und Präsente wurden mitgenom- men. Leider kamen die Verwandten nicht. Durch Zufall spra chen die Belogenen alsdann miteinander und entdeckten den Bettug. Der Betrüger hatte aber inzwischen längst die Stadt verlassen. Jetzt nun wurde er in Bad Landeck verhaftet, wo er inzwischen neue Adressen für weitere Streiche sammelte. E« ist ein 24jähriger Arbeiter namens E. Strobelt au« Poppitz bei Grimma. Äonzerle, Lhealer, Vergnügungen. I Schneeberg, 14. August. Der Männergesangverein „Lle- derquelle" begeht am Sonnabend und Sonntag, den 16. mst 17. August, die Feier seines 17. Stiftungsfestes, verbunden mit/ der Weihe des neuen Banners. Die Feier besteht aus Kom-! mers, Festzug und Festball. (Näheres ist aus der Anzeige er-I sichtlich.) - Lößnitz, 14. August. Derfassungsfeier und Kleist's »Her-, mannsschlacht!" Verwundertes Kopfschütteln löste wohl bei manchem diese Zusammenstellung' aus. Ist Be fremden am Platze? Was eine hohe Behörde wünscht, kann doch so falsch nicht sein. Nur muß matt sich durch allerhand nicht kleine Bedenken und Einwände ztt folgender Auffassung durchringen, die auch der sprachlich wohl gefügte und inhaltlich beachtliche Vorspruch zum Ausdruck brachte: Eine große Hoffnung erfüllt uns am Verfassungstreu Es ist die Hoffnung, daß nach viel Leid und Mißerfolg alles Sehnen nach Freiheit und Recht, nach innerer und äußerer Ruhe zum Heile unseres so heiß geliebten deutschen Vaterlan des in beglückende Erfüllung gehen möge. Und für diese Hoff-' nung kann der Ausgang der Handlung in diesem Drama als glückverheißendes Symbol gelten. Auch des Schauspiels Grundgedanke „Das Vaterland über alles!" ist eine eindring liche Mahnung, deren Befolgung dem armen Deutschland so dringend nötig ist. Könnte man sich schließlich, wenn auch ge zwungen, mit der Wahl des Stückes einverstanden erklären, so doch nie und nimmer mit der Form, in der es am Montag Abend im Naturtheater geboten werden mußte. Dem Spiä fehlte jeder frische Zug. Das Zusammenspiel war oft vott fühlbaren Pausen zerrissen. Versprechen störte den schönen Fluß der Rede. Die Hauptpersonen hatten sich noch nicht ge nügend in ihre Rollen eingelebt. Die Massenszenen waren wir kungslos, die Schlacht mit ihren polterabendartigen Geräuschen sogar lächerlich. Und was hätten unsere Künstler aus diesem Stück machen können, hätte man ihnen nur Zeit gegönnt, es aus sich wachsen und reifen zu lassen. Und doch trifft sie schließ lich der Vorwurf zu großen Entgegenkommens. Denn 'an anderer, anstoßgebeuder Stelle schien man vollkommen ver gessen zu haben, Paß Kunstwerke und Künstler auch ihre Eigen- gesetze haben, die sich nicht kommandieren lassen. Schade um die trotzdem -gM<,-anerkannten Bemühungen aller Spieler^ schade um Kleist's „Hermannsschlacht!" H. Z. Lernen, Sport «n- Spiel. I Verein für Leibesübungen 07, Schneeberg. Freitag, den 1ö. Aug, abends 8 Uhr, (Spielausschußsitzung im Restaurant „Weißer Hirsch" (SpvrtsMloge Hergert). Fehlen wirb bestraft. , Der S pielausschuß. Beuthner. Frauentum und Kin-erzaht. Von Dr. Alexander Elster. Im ganzen genommen, wird die Kinderzahl von der Frau bestimmt. Dieser Satz ist nicht nur eine Mär des Volksmun des, der da sagt: wenn Mann und Frau abwechselnd Kinder zu gebären hätten, so gebe es in jeder Ehe nur drei Kinder, das erste und dritte von der Frau, das zweite und keines weiter vom Manne. Jener Satz liegt ebenso in der körper lich-geistigen wie in der wirtschaftlich-sozialen Art des Frauen tums begründet. Der Selbstherrscher Asiens oder der Vorzeit brauchte viele Frauen, um in der Kinderzahl unabhängig von den Fristen der Natur zu sein; der Mann der heutigen Zeit - hat andere Wege gesucht und gefunden, um ohne Enthalt- samkeit die Zahl der Kinder zu beschränken. Sein Interesse an der Nachkommenschaft wächst aus dem Wunsche, seinen Namen erhalten zu sehen, seinen Besitz gerundet und gesichert zu halten — beides Gründe für die Aufzucht etlicher, aber nicht gerade vieler Kinder, denn diejenigen wirtschaftssozialen Verhältnisse, in denen eine größere Anzahl von Kindern einen Zuwachs von mitwirkenden Arbeitshänden bedeutet, sind ge ring und in der Neuzeit immer geringer geworden. Auch bei der Frau gibt es selbstverständlich Beweggründe für Kinder losigkeit und für die Beschränkung der Kinderzahl: Sorge um die Erhaltung der eigenen körperlichen Schönheit und selbst süchtigen Lebensgenusses; aber bei der Frau treten solche Ge danken im allgemeinen und überwiegend sehr stark zurück hin- ter dem „Schrei nach dem Kinde", der aus der von Natur ihr innewohnenden Mütterlichkeit hervorgeht, und der geradezu ein Gegengewicht gegen das körperliche Verblühen der viel- gebärenden Frau bildet. Der Stolz, zahlreiche gesunde Kinder zu haben, ist bei der Mutter viel mehr körperlich und seelisch bedingt, als bei dem Manne. So ist es auch die Frau, die den weit höheren Wert auf die Ehe legt, weil sie in ihr den Schutz für ihre Geburten und für die Aufzucht des Kindes sucht gegenüber einer vergangenen Epoche, wo oft genug die Frau mit ihrem Kinde ausgestoßen wurde. Es ist ein Jahrhunderte alter Kampf der beiden Ge- schlechter,' der in der zivilisatorischen Einrichtung der Ehe zu einem sozialen Kompromiß gelangt ist, und in feinsinniger Betonung des darin liegenden Gottesfriedens ist die Ehe in der katholischen Kirche zu einem Sakrament und auch sonst zu einer von der Kirche geheiligten Einrichtung geworden. Es ist dariy M Dokument der Heiligung eines Naturtriebe» zu einer geistig-sozialen Form gegeben! In dieser Form kann das Frauentum den besten Dienst an dem Nachwuchs des Menschengeschlechtes tun, und so ist, nachdem der Trieb in eine Zweckmäßigkeit gebannt wurde, eine grundsätzliche Teilung der sozialen Aufgaben als Friedensschluß zwischen Mann und Frau erfolgt: die Aufgabe der Bevölkerungspflege ist im wesentlichen dem Weibe, die Aufgabe der beruflichen Güter erzeugung im wesentlichen dem Manne zugefallen. Das ist die Norm, die freilich vielfach — unter dein Zwange norm widriger sozialwirtschaftlicher Verhältnisse — durchbrochen wird. Und wenn man auch nachgewiesen hat, daß beispiels weise die Geburtenziffer der studierten Frauen nicht von der allgemeinen Geburtenziffer abweicht, so besagt diese — immer hin noch umstrittene — Erscheinung noch nichts Stichhaltiges gegen die Tatsache, daß jedes Hineinwachsen des Weibes in berufliche Tätigkeit ihren Beruf als Hausfrau und Mutter und ihre Zeit und Kraft für die Bevölkerungspflege beein trächtigt; mit der unnatürlichen Belastung ihres Frauentums sinkt ihre Lust und Fähigkeit zu normaler und gesteigerter Fortpflanzung. Da treffen physische und soziale Gründe eng zusammen. Nicht allein geht die Frau, infolge Verheiratung oder auch schon infolge der Erwartung eines Kindes, meist ihrer Er werbsstellung in Fabrik, Kontor oder Haus verlustig, auch nachttäglich und auf die Dauer wirkt die Mutterschaft ver derblich auf die Berufsstellung, und zwar bei dem erwerbs tätigen Weib jede, auch die erste Mutterschaft, während der Fortpflanzungswille des Mannes zumeist erst bei ge steigerter Kinderzahl durch die wirtschaftlich-sozialen Verhält- Nisse gebrochen zu werden pflegt. Wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Gefahren steigern sich bei der berufstätigen Frau gegenüber dem Fortpflanzungswillen, während sie bei dem berufstätigen Manne nicht in gleicher Stärke wirksam weichen, er also in einer geordneten Ehe dem natürlichen Wunsch der Frau nach normaler Kinderzahl um so weniger im Wege steht, solange er selbst mehr Lebensfreude als Lebens- leid daran empfindet oder erwartet. geigt sich also das Frauentum in seiner geistig-sozialen Normalität als der stärkere, positive Faktor für die Kinder- zahl, so wirken umgekehrt Hemmungen, die von der Frau ausgehen, um so stärker gegen die Fortpflanzung, die stär keren Einflüsse, auf den Rückgang der Ehen und Geburten, sobald die soziale Struktur des Frauentums eben eine andere geworden ist. Denn ich für eine tiefergehende Prüfung dieser Frage auf das verweisen darf, was ich in meinem Buch über „Sozialbiologie" darüber ausgeführt habe, so sei hier' doch einiges daraus noch kurz zusammenfassend gesagt. Obgleich das Junggesellentum sich — auf Grund der statistischen Ermittelungen — nicht stärker verbreitet hat/ so ist doch das Heiratsalter gestiegen, der Mann ist vorsich tiger, überlegender und auch wählerischer geworden. Aber damit allein ist die — etwa als normal anzunehmende — Dreizahl der Kinder einer Ehe an sich noch nicht beeinträchtigt oder gefährdet, viel eher geschieht dies durch eine Wandlung in der ästhetischen Schätzung des Frauentums, und dafür trägt nicht allein der Mann, sondern auch die Frau selbst die Verantwortung. Die Meinung, daß mit steigendem Frauen< kultus die Geburtenziffer sinkt, ist nicht ohne weiteres richtig; vorübergehende Richtungen der Frauenverzärtelung können dazu führen, aber sie werden immer wieder dem Streben Platz machen, daß der Mann die von ihm verehrte Frau zur Mutter seiner Kinder zu machen wünscht. Die der Kinder- aufzucht entgegenwirkende Frauenemanzipation hat ja gerade nichts mit dem männlichen Frauenkultus zu tun. In die gedankenlose Stellung als Hauswesen, wie es die Frau in früherer Zeit gehabt hat, ist sie nicht mehr zurückzubannen, und die soziale Struktur des Frauentums kann heut« nicht, mehr die Frau zur Gebärerin nach Zahl und Menge machen, sondern nur zu einer Schatzbewahrerin der Bolkskrast und der Erbwerte an Seele und Geist. Das heißt mit anderen Worten: die denkende Frau unserer heutigen, nicht eben leichten Zeit wird die willige Pflege der Devölkerungsver- mehrung nur dann auf sich nehmen, wenn sie qualitativ gute, also an Leib und Seele gesunde Kinder in die Welt zu setzen hoffen darf und eine Anwartschaft auf wahre Mutterfreude an gutgedeihenden, tüchtigen Kindern hat, wobei natürlich Sorgen und Schicksalsschläge niemals ganz gebannt werde», können. In solcher denkenden Mutterschaft wird das Frauen-j tum weiterhin die Bevölkerungspflege als, vornehmste Auf gabe bekachten und ihr zu dienen gewillt und berufen sein, und es wird deshalb — gerade in seelischer Rücksicht auf die Frau — immer mehr auf die qualitative Beschaffenheit de» Nachkommenschaft Sorgfalt und Aufmerksamkeit verwendet werden müssen, worin überhaupt die wesentliche Aufgabe der heutigen Bevölkerungspolitik beruht. Das wird auch am ehesten geeignet sein, den echten Stolz der Mutter über eine größ«« Kinderzahl wieder neu zu beleben, entgegen alle« Schwi«i« leiten der wirtschaftlich«, Lqr«,