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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192408141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-14
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.08.1924
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Hal zu vie bei Hä sog ger ist sich in mu wei Foi wil das lich grö det, teil scha alsc bis! Alli weil Aus dem Gerichlssaal lichen. robel. Löser. Eg. —ss- Erziehung zu wertvollen Charaktereigenschaften, Erziehung zmn Ge meinsinn, zu Mannschaftsgeist, zmn Volksgeist, der nicht im Mit spieler den Vertreter einer anderen sozialen Schicht sieht, sondern nur den Volksgenossen! Schneeberg, 18. August. Ueber das 50jährige Amtsjudi lätnn eines Schneeberger Kindes, eines Sohnes der alten „Schreyer^pchule" wird dem „E. V." berichtet: Dom. 7 n. Trin. feierte der am 3. August 1850 in Schneeberg geborene Pfarrer inG «ising, früher Diakonus in Liebstadt, dann Pfarrer in Geilsdorf und Colm, C. A.Schreyer, in voller körperlicher und geistiger Frische sein 50jähriges Amtsjubi- ISum. Nach einer schlichten Feier im Kreise der Familie bewegte sich unter harmonischem Glockengeläut bei heiteren: Sonnenschein ein statt licher Zug von der Pfarre in das wunderschön geschmückte Gottes haus. An der Spitze stand der Jubilar. Ihm folgten der Kirchen- vorstand, seine noch vier lebenden Geschwister — drei Brüder, ein Kaufmann in Dresden, Studienrat a. D. in Annaberg, Pfarrer a. D. in Geringswalde und ein« Schwester aus Dresden —, der Militär- und Turnverein mit Fahnen, die Zollbeamten und zahlreiche Glieder der Gemeinde. Nach dem einleitenden Präludium ertönte ein zar tes Bläserquartett, ausgeführt von den dort stationierten Zollbeam ten. Im Mittelpunkt stand die Festpredigt, in welcher der geschätzte Kanzelredner in begeisterter und beaeisternder Weise über Hebr. 13,8 zu seiner andächtig versammelten Gemeinde sprach. Vor der Predigt erfreute der dortige Kantor mit seinem wohlgoschulten, Kinderchor durch einen dreistimmigen Gesmvg di« Zuhörer, und nach der Predigt lauschte die Gemeinde der tiefergreifenden Arie aus dem Oratorium Paulus: »Sei getreu bis in den Tod." Alsdann überreichte der Kir- chenvorstanü dem Jubilar eine unter Glas und Rahmen prachtvoll anderes zugrunde liegen sollte — was jedoch nicht ausgeschlossen! ist! — Der Gaumeister der 2. Klaffe, D. f. L., verlor am Sonntag gegen, Alemannia-Aue 2 mit 5:0. Alemannia war in guter Form, die Schwarz-Gelben hatten einen schwarzen Tag. Die 1. Alemannia-Els' schlug den F. C. Lößnitz 1010 mit 4:0. In der 1. Spielhälfte hat ten die Einheimischen mehr vom Spiel, was jedoch Lößnitz in der, zweiten Hälfte ausglich. In allen seinen Teilen wurde der Kampf vom Unparteiischen Hempel-Beierfeld umsichtig geleitet. Das Ehren tor, wenn nicht noch 1 bis 2 Treffer mehr, hätte Lößnitz verdient. Ale-j mannias Verteidigung und Mittelläufer waren glänzend, ebenso der! Torhüter Lorenz-Lößnitz. P. Gerber, Gaupressewart. Die Sieger des am Sonntag in Aue stattgefundenen 1. Gau» schwimmfestes. Knabcnbrustschwimmen, 50 Meter: 1. Willy Rieß, Schwft Aue; 2. Oelsner, Tv. Schwarzenberg: 3. Uhlmann, Tv. Lößnitz; 4. Meyer» Schwft. Aue; 5. Michel, Tv. Schwarzenberg; 6. Pohlheim, Tv. Bete» selb; 7. Herbert Hähnel, Schw. Aue. Jugendschwimmen, 50 Meter: 1. Badstübner, Fritz, Tv. Harten« stein; 2. Weinrich, Tv. Reichenbach; 3. Grimm, Tv. Reichenbach; 4. Oehm, Tv. Zschorlau; 5. Kirsten, Tv. Schwarzenberg; 6. Lorenz, Tv. Schwarzenberg. Vercinsstaffel, 4 mal 50 Meter, beliebig: Tv. Borna v. 1844. Mädchenbrustschwimmen, SO Meter: 1. Meyer, Dora, Schwft. Äue- 2. Hübner, Erna, Schwft. Aue. Turnerbrustschwimmen,100 Dieter: 1. Siegel, Kurt, Tv. Borna; 2. Schwarz, Tv. Schwarzenberg; 3. Götz, Arno, Tv. Zschorlau; 4. Barth, Tv. Lößnitz; 5. Pohlheim ,Tv. Beierfeld; 6. Weinrich, Tv? Reichenbach; 7. Ritterlich, Tv. Beierfeld. , Turnerin »enbrustschw immen, 50 Meter: 1. Sauerbrunn, Emnn» Tv. Lößnitz; 2. Lrmes, Hilde, Tv. Lößnitz; 3. Rudnir, Ruth, Schwft. Aue. Tellertauchen: 1. Fritz Zeuner, Schwft. Aue; 2. Hermann Gruhls Tv. Borna; 3. Richter, Tv. Schwarzenberg. Löfselschwimmen, 25 Meter: 1. Windisch, WiM, Schwft. Aue- 2. Siegel, Kurt, Tv. Borna; 3. Grießbach, Tv. Lößnitz; 3. Oehm, Tv«! Zschorlau; 4. Sonntag, Schwft. Aue. ' Turnerschwimmen, 50 Meter: a) über 30 Jahre: Leichaoer, Ta, Grünstäldtel; b) über 40 Jahre: Langer, Tv. Lößnitz. Kopfweitspruhg: 1. Endt, Martin, Schwft. Aue; 2. Hähnel, Osw^ Schwft. Aue; 3. Schulze, Schwft. Aue. j Kleiderschwinnnen, 25 Meter: Weidlich, Paul, Tv. Löbnitz. > Hindernisschwimmen, 50 Meter: 1. Seifert, Tv. Borna; 2. Horns« Tv. Dorna; 3. Pohlheim, Tv. Beierfeld; 4. Rockstroh, Tv. Reichen« bach. , Iugendspringen: 1. Bruno Münnich, Tv. Zschorlau; 2. Hell muth Arnold, Schwft. Aue. - . - - Turncrspringen: 1. Fritz Zeuner, Schwst. Aue; 2. Fritz Barchs Tv. Lößnitz. » « Mi Turner-Seitenschwimmen, 50 Meter: 1. Beyer, Tv. Borna; Siegel, Tv. Borna; 3. Gruhl, To. Borna. Rückenschwimmen, 50 Meter: 1. Grimm. Tv. Reichenbach; 2. Leh mann, Tv. Borna; 3. Blechschmidt, Tv. Grünhain; 4. Kellig, Tv« Grünhain; 5. Barth, Tv. Lößnitz. Streckentauchen: 1. Hepke, Tv. Lößnitz; 2. Kruhl, To. Dorna. Wasserballspiel: Schwft. Aue — To. Borna 1:4 Turne«, Sporl und Spiel Ständige Vellage des Srzg «birglfchen Dolkssreundes. Amtliche Bekanntnmchungen de» Gaues Erzgebirge i. V. M. D. B. Geschäftsstelle: Paul Löser, Auerhammer 9c, bei Aue. Verbandsspiele am 17. 8. 24: 1. Klasse: 3 Uhr Grünhain — Zwönitz, Schiedsr. Rudolf Ebebt, Thalheim. 4 Uhr 30 Min. Schneeberg — ÄU«, neutraler Schiedsrichter. 4 Uhr Thalheim — Beierfeld, Schiedsr. Röder, Löß nitz. 4 llhr Lauter — Bernsbach, Schiedsr. Sellach. Aue. Da Saxonia- Bcrnsbach laut M. S. Z. Nr. 33 disqualifiziert ist, erhält Lauter die Punkte kampflos. 2. Klasse, A.-Bezirk: 2 Uhr 45 Min. Schneeberg — Eibenstock, Schiedsr. Aue. 3 Uhr Zwönitz — Aue, Schiedsr. Thalheim. 3 Uhr: Lößnitz — Auerhammer, Schiedsr. Zwönitz. 2. Klasse, B.-Bczirk: 3 Uhr Bernsbach — Thalheim, Schieds richter Schwarzenberg. 3 Uhr 30 Min. Schwarzenberg — Lauter, Schiedsr. Eibenstock. 3 Uhr Beierfeld — Grünhain, Schiedsr. Berns bach. Da Saxonia-Bernsbach laut M. S. Z. Nr. 33 disqualifiziert ist, erhält Thalheim die Punkte kampflos. 3. Klasse, 2 Uhr 15 Min. Thalheim — Grünhain, Schiedsr. Beierfeld. 1 Uhr Schneeberg — Beierfeld, Schiedsr. Aue. 3 Uhr Aue — Bernsbach, Schiedsr. Thalheim. Da Saxonia-Bernsbach laut M. S. Z. Nr. 33 disqualifiziert ist, erhält Aue die Punkte seit 18VS, fett 1887. Im verflossenen Verwaltungejahr wurden vier Bezirks-Ausschußsttzungen abgehalten, davon »wei in Schwär» zenberg, eine in Aue und eine in Mittweida-Markersbach, sämtlich« Ausschussmitglieder waren vertreten. In einer Ver sammlung der Bezirks-Ausschüsse der Feuerwehr-Verbände Annaberg und Schwarzenberg wurde am 20. Januar 1S24 die Gründung eines Kreisverbanoes Annaberg-Gchwarz«nberg be schlossen. Die nächste Sitzung dieses neugegrvndeten Kreis- Verbandes wird verbunden mit dem Feuerwehrtag des Ober- erzgebirgischen Bezirks-Feuerwehr-Derbandes in Annaberg am S. und 7. September d. I. Vorsitzender de» Landesverbandes ist Reinhold-Meerane, nachdem Reiche-Bautzen altershalber den Vorsitz niederlegte. Nach dem Beschlusse der Hauptmannsver sammlung wurden in diesem Jahre geprüft: Freiwillige Feuerwehr Bernsbach, Lauter, Freiw. Fabrikfeuerwehren der Sachs. Emallier- und Stanzwerke in Lauter, Freiw. Feuerwehr Beierfeld, Grünhain, Freiw. Fabrikfeuerwehr der Bingwerke in Grünhain, Freiw. Fabrikfeuerwehr Srla und Freiw. Feuer- wehr Trandorf. Der Kassenbericht weist an Einnahmen 1121,07 Mk., an Ausgaben 593,76 Mk. auf, so daß ein Kassenbestand von 627,31 Mk. vorhanden ist. Die Mitglieder des Bezirksausschusses Körner, Lenk, Remus und Ullmann wurden wiedergewählt. Branddirektor Tilsen -Schwarzenberg hielt einen Vor- trag über „Rohrleitungen und Hydranten.* Die Ausführungen wurden sehr beifällig ausgenommen. Der nächste Bezirksfeuerwehrtag soll im nächsten Jahre in Schneeberg und die Hauptmannsversammlung in Albe- roda stattfinden. Der Ehrenkommandant des Bezirksaus schusses, Kamerad Müller, erhielt die 40jährige Dienstaus zeichnung. Den Tag beschloß ein Kommers, der allgemein gut an sprach. Am Sonntag früh lockte der Weckruf Gäste und Ein wohner aus den Betten. Bon weit und breit strömten am Vormittag auswärtige Wehren herbei. Um !412 Uhr setzte nach vorangegangenen gut ausgeführten Schulübungen der Sturmangriff auf das angenommene Brandobjekt ein, der jedoch anfangs nicht alle Erwartungen befriedigte. Es griffen ein die Freiw. Feuerwehren Unterstützengrün und Neuheide, ferner die Eibenstocker Motorspritze und eine Iöhstädter Auto mobilspritze. Den offiziellen Abschluß des Festes bildete ein langer Festzug, welcher vom herrlichsten Wetter begünstigt war. und ÄvMnglkchkeit. Genannt seien die Kameraden, die wer 2S Jahre an der Spitze ihrer Wehren stehen: Hauptmann Hugo Ullrich-Bermsgrün seit 18SS, Branddirektor Albert Steinbach-gschorlau seit 1897, Hauptmann Ernst Unger-Sofa Brandmeister Hermann Körner-Johanngeorgenstadt . Im verstossenen Verwaltung»jahr wurden vier au»g«Whrte Aner»mMng»urrunde und erfwutt ihn durch «in Ge schenk. Seine AmtebttLer, viele Beteranen (der Jubilar ist unter den ,70/71 Veteranen* der einzige der noch amtierenden Geistlichen Sachfen»), Freunde und Bekannte haben durch Wort und Tat oe» Festtage» gedacht. Unter den zahlreichen Gratulationen fand siö auch ein Glückwunschschreiben au» Kibyllenort vom ehemaligen König Friedrich August. gwUka«. Die Wirtschaftslage im hiesigen Bezirk ist nach wie vor trübe. Die Zunahme verkürzt arbeitender Be triebe wird immer stärker. Auch ist eine starke Zunahme der Arbeitslosen zu verzeichnen. ' velsnitz i. ». Ein von Plauen kommender Kraftwagen wurde unweit der Stadt von einer Rotte von etwa 20 Burschen anzuhalten versucht. Da dies mißlang, warf einer der Lümmel einen schwerenSteinindas Auto und zertrümmerte eine Scheibe. Es gelang, einige der Rowdies festzunehmen. " Werdau. Die Vaterländischen Verbände hatten den General Maerckerzu einem Dorttage: „40 Jahre deutscher Kolonialarbeit" gewonnen. Der Redner führte u. a. aus, die glänzende Entwicklung der deutschen Kolonien, die durch zahl reiche Stimmen der Eingeborenen bewiesen sei, strafe die Be hauptung der Gegner von der kolonialen Unfähigkeit Deutsch- lands Lüge. Die Rückforderung der uns geraubten Kolonien sei Deutschlands gutes Recht und eine wirtschaftliche Not wendigkeit. " Riesa. In der Nähe der Station Glaubitz geriet ein mit gelluloseabfällen beladener Eisenbahnwagen in Brand. Das Feuer dehnte sich schnell aus und setzte vier weitere Wagen in Brand, die mit Koks, Eisenbahnschwellen, Pack papier usw. beladen waren. Ein Hilfszugschaffner wurde er heblich verletzt. Er ist im Krankenhause gestorben. Zeitgemäße Betrachtungen. Seit einigen Wochen haben nun die Gauvereine des Gaues Erz gebirge die Fußballtätigkeit wieder ausgenommen und kämpfen be reit» hartnäckig in allen Klassen um die Gaumeisterschaften des Jahres 1924/25. Die knappen Resultate sind der deutlichste Beweis zähen Ringens um wertvolle Punkte. Dor allem haben in der 1. Klass« die Vereine Sturm-Beierfeld, Oiympia-Grünhain, Saxonia- Bernsbach, Viktoria-Lauter, Lößnitz 1910 an Spielstärke wesentlich ge wonnen, dafür bürgen die bis jetzt erzielten guten Resultate. Ale- manma-Aue scheint sein Durchschnittsspiel zu behalten und wirb in dieser Serie ein großes Wörtchen mitreben. Thalheim und Zwönitz im Süden stich beachtenswerte Gegner, ebenso werden der Ballspiel- Club Eibenstock und Rasensport-Auerhammer in ihrer Klasse die Farben würdig vertreten. Der Daumeister der 1. Klasse, V. f. L., Schneeberg, scheint nach seiner 4:3- Niederlage gegen F.-C Lößnitz 1910 in die großen Ferien gegangen zu sein, da er am vergan genen Sonntag zum fälligen Verbandsspiele in Bernsbach nicht er schienen ist. So etwas nennt sich Gaumeister! Mit einem zerrissenen Mannschaftsgebilde wirb man sehr wenig noch treffen können. Eine Meister-Glf hat die Pflicht, sein« Titel bezw. die Ehre des Verein» zu vertreten und muß auch Niederlaaen vertragen können, wenn nichts Etwas vom deutschen Turnspiel. Die Meisterschaften der Deutschen Turnerschaft im Schlagball, Fmstball, Trommelball und Echleudcrball sollten in diesem Jahre in Köln abgehaiten werden. Sic mußten leider infolge der in Köln bestehenden Wohnungsschwierigkeiten abgesagt werden und gelangen nunmehr am 13. und 14. September im schönen Altenburg in dem spielerisch sehr regen thüringischen Turnkreis zur Durchführung. Sie krönen die oft langjährige, eifrige Uebungsarbeit der Mannschaften, die sich zur Teilnahme an den Endrunden um di« Meisterschaft durch gerungen haben. Nicht leicht fällt der Mannschaft der Siegerpreis und die Meisterschaft in den Schoß. Ernst mrd Mühe, stete treue Zusammenarbeit aller Spieler der Mannschaft, Gemeinschaftssinn und Siegeswille gehören dazu, um bis in die Entscheidungsrunden zu gelangen. Di« Spiele um die Eaumeotcrschaften in den einzelnen Spiel arten bilden den Auftakt der Kämpfe. Die Gaumeister treffen sich bann innerhalb der 18 Turnkreisc der Deutschen Turnerschaft zu Spielen um die Ärcismeisterschaft, die Sieger in den Kreismeister- schasten werden zu Spielen innerhalb von Kreisgruppen vereinig! und erst die Sieger der Kreisgruppenschaftcn dürfen den höchsten, ehrenvollsten Kampf um die Meisterschaft der Deutschen Turner schaft bestreiten. Im Wettbeverb mit den besten Mannschaften aus ganz Deutsch, land wird um die Ehre, Bester zu sein, gerungen. Gleichzeitig aber wird durch die Spiele die Vieseitigkeit des deutschen Turngedankens vor breitester Oefjenrlrchleit dargetan. Turnen ist heute kein Geräte turnen oder Hallenturnen schlechthin, sondern im Johnschen Sinn« Inbegriff der Leibesübung überhaupt. Das Turnspiel mit seinen mannigfachen Formen hält Hunderttausende in seinem Bann und gibt ihnen Gelegenheit zn fr>sch-fröhlicher, gesunder Betätigung in frischer Luft. Turnspiele stellen heute die Erfüllung alles dessen dar, was Jahn von, Turnspm sagt. Der Turnvater hat in seiner »Deut- scheu Turnkunst", die er :m Verein mit Eiselen im Jahre 1916 her ausgab, vom Wesen des Turnspieles geurteilt: „In jedem echten Turnspiel regt sich eine Welt, in ihnen lebt ein geselliger, freudiger, lebensfrischer Wettkampf." „Hier paart sich Arbeit und Lust und Ernst mit Jubel, da lernt die Jugend von klein auf gleiche» Recht und Gesetz mit andern halten. Da hat sie Brauch, Sitte, Ziem und Schick im lebendigen Anschauen vor Augen." Jeder Einling verirrt so leicht zur Selbstsucht, wozu den Erspielen die Gespielschaft nicht kom men lasset". »Die Gespielschaft ist der scharfsichtigste Richter, dem nichts entgeht, ein unbestechlicher Richter, der keinen Nennwert für voll nimmt. S" erzieht sich di- Jugend auf eigenen und geselligen Wegen in «Micher Gemeinde und lebt sich WM und Recht ins Herz hinein". „Turnspiel geht um Sieg und Gewinn, aber niemals um Gewinnst". Diese erzieherisch so werttollen und da» Wesen des Turnspiele» so trefflich darstellenden Aussprüche de» Turnvaters soll ten auch heute noch in weitesten Kreisen bekannt werben unh Ver breitung finden, damit dg» Turnspiel sein« vielseitigen volkserziehe risch«« Eigenschaften in» weitesten Umfang zur Auswirkung bringen kann: Vermittlung von Frisch«, GesunHett. Krott und Gewanddeit, Der Pockauer Landfriedensbruch vor dem Schwurgericht. Mit den Vorgängen in Pockau-Lengefeld im Februar d. I. beschäftigte sich nunmehr auch das Schwurge- richt Freiberg in einer zweitägigen Sitzung. Angeklagt waren der 27 Jahre alte Maurer Klemm, der 27 Jahre alte Maurer Hübler, beide aus Pockau, und der 26 Jahre alte Maschinen arbeiter Fritzsche aus Olbernhau. Die Angeklagten hatten sich im Februar in Pockau einer bewaffneten Menschenmenge angeschlossen und waren mit nach Marterbüschel gezogen. Der Anlaß dazu war folgender: Gegen den Kommunisten Max Roscher lag Schutzhaftbefehl des Wehrkreiskommandos vor und Roscher sollte verhaftet werden. An demselben Tage hatte der Bürgermeister von Pockau eine Gemeinderatssitzung ein berufen, um über den Einspruch gegen die Geemindewahl zu beraten. Zu dieser Sitzung waren nur die Linksparteien er schienen. Nach einiger Zeit kam Roscher in die Sitzung und warf dem Bürgermeister vor, er hätte die Sitzung nur zu dem Zwecke einberufen, damit Roscher verhaftet werden könne. Der Bürgermeister wandte sich gegen diese Unterstellung. Nun mehr hielt Roscher vor der Schule eine Ansprache und er- stärte, daß eine Abteilung Reichswehr oder Sipo unterwegs 'ei und ihn verhaften wolle. Er verteilte an seine Genossen Waffen und zog mit seinen Leuten nach Marterbüschel, um dort mit Gewalt gegen die Reichswehr vorzugehen. Auf dem Wege kam ihnen im Schlitten der Lehrer Richter aus Pockau entgegen. Richter wurde von der Menge aus dem Schlitten herausgerisscn und mißhandelt, weil er von der Menge für einen Spitzel gehalten wurde. Richter wurde nun als Geisel mitgeführt..unter der Drohung, er würde erschossen, falls er einen Fluchtversuch mache oder Sipo käme. Der Angeklagte Klemm bewachte ihn mit einer Armeepistole, die er umge- chnallt hatte. Während der Angeklagte Hübler freigesprochen vurde, verurteilte das Gericht Klemm wegen schweren Land- riedensbruchs und unbefugten Waffenbesitzes, Beihilfe zur Gefangenenbefreiung und Anschluß an einen bewaffneten Haufen zu 8 Monaten Gefängnis. Fritzsche erhielt wegen der gleichen Straftaten 11 Monate Gefängnis. I Äon-erle, Theater, Vergnüg««-»». I Raschau, 13. August. Wie aus dem Anzeigenteil ersicht lich ist, bringt die Augustpflichttorstellung der Volksbühnen« gemeinde am 14. d. M. im Bad Raschau das Drama „Ge spenster" von Henrik Ibsen. Nichtmitglieder zahlen wieder erhöhte Preise. Wer sich also einen billigen, guten Platz sichern will, melde sich baldigst zur Volksbühnengemetnde an. Meldeschluß am Tage vor der Aufführung. Ferner wird auf Folgendes hingewiesen: Um Störungen des Spiels zu ver hüten, werden die Saaltüren Punkt 8 Uhr geschlossen. Nach«, zügler müssen den Aktschluß vor der Tür abwarten. Zur schnelleren Abwicklung der Kassengeschäfte werden die Be sucher gebeten, sich genügend mit Kleingeld zu versehen. Da« Servieren während der Vorstellung fällt künftig weg. E« wolle sich Jeder in den Pausen tunlichst am Büfett selbst, bedienen. Das Rauchen.ist für den ganzen Abend im Saal« unbedingt zu unterlassen. I j Stimmen aus -em Leserkreis. Zu den beiden letzten Verordaetensitznngen in Zschorlau. Um die Gemeinde vor weiterer Belastung durch Tragung det Kosten eines jeden Verfahrens vor dem Wohnungsschieosamt« in Au« zu schützen, wurde dem Kollegium der Antrag zur Aussprache vor-- gelegt, es wolle beschließen, daß die Kosten des Verfahrens vor dem! Wohnungsschiedsamte der Unterliegend« zu tragen habe. Hierbei wurde! mit Recht die Frage nach der Zuständigkeit zu bedenken gegeben. Oded mit anderen Worten: steht dem Verordnetenkolleyium «n« gesetz liche Bestimmung zur Seite, auf Grund deren es einen Beschluß wie den obigen fassen und durchführen darf? Man vertagt«, um Zeit zur, Informierung zu gewinnen. Sollte hier ein« Lücke im gesetzgeberischen Sinne vorhanden sein, so steht offensichtlich den Verwaltungsinstanzen in Wohnungsfachen die entschließende Entscheidung zu. — Bei Be^ ratung über den Antrag betreffs Versetzung des in dichter Nähe de« Kriegerdenkmals stehenden Hydranten wurde darauf hingewiesen, daß! im Falle einer Versetzung des Hydranten ein benachbartes Harrst grundstück außer Feuerlöschbervich geraten würde. Durch ein« Feuer« wchrprbbe hätte der Feueölöschbereich leicht begrenzt werden kön4 nen. Um allen Weiterungen aus dein Weg zu gehen, will man abev den Hydranten auf seinem Platz belassen. Dieser Punkt der Tagest orünung gab der Linken passende Gelegenheit, das Ventil des Miß^ behagens über die Verwirklichung der Errichtung des Krisgerbencki mals ein wenig zu öffnen. Nicht ohne Temperament und Stimmens aufwand wurde von links die strikte Forderung ausgesprochen, daß! durch die Errichtung des Denkmals der Gemeinde keinesfalls Kosten^ entstehen dürfen, was . aber zweifelsohne schon geschehen sei. Aust nachdrückliche Aufforderung des ersten stellv. Bürgermeisters, sich näher zu erklären, wurde behauptet, daß ein Gemeiiche beamter, der! Wassermeister, während seiner Dienstzeit auf dem Denkmalsplatz imj Interesse des bauführenden Militärvereins tätig gewesen sei (e» handelte sich wohl um eine Auskunsterteilung an Ort und Stelle) undl daß seine Tätigkeit nicht zu Lasten des Militärvereins auf dem Ge^ meindeomt in Rechnung gestellt worden sei. Der stellv. Bürgermeie stcr war nicht in der Läge, die Anklage zu entkräften. Und das Ver« säumte nachzuholen, wird man nicht umhin können. Es liegt in die-! sem Falle nicht ein Tat-, sondern ein Unterlaffungsvergehen vor, so« nach handelt es sich nicht um „Kosten", sondern um das Entgehens einer Einnahme. — In der Aussprache über das Gesuch um Be« reiung vom Kraftfahrzeug-Fahrverbot zu Gunsten der Bockmühle mndelte es sich in der Hauptsache um die Benutzung der in das Ge« üch mit eingeschlossenen, für schwere Belastung nicht geschaffenen sog^ Bockbrücke. Cs wurden annehmbare, aber auch überschlaue Vor-« chlägc gemacht. Schließlich einigte man sich dahin, die Tragkraft dep Brücke feststcilen zu lassen und zwar, um Kosten zu sparen, nicht vom Amtsstraßenmeistcr, sondern vom Straßenmeister, ohne zu bedenke»^ daß dazu weder der ein« noch der andere in der Lage ist. Nur vor-^ zllglich geschulte technische Kräfte sind befähigt, derartige statisch«! Berechnungen auszuführen, aus Konstruktion und Material Tragkraft und Haltbarkeitsdauer eines Brückenbaues zu errechnen. Hat maw aber die Tragkraft der Brücke ermitteln lassen, dann muß dieselbe! entgegen dem amtlichen Sitzungsbericht nicht nur von den Kraft« ahrzeugen, sondern von Fahrzeugen aller Art respektiert werden. —< Jian begnügt sich für diesmal, kurz darartf hinzuweisen, daß es eim-i ges Befremden erregen muß, daß in den nichtöffentlichen Sitzungent meistens vielmehr Punkte zur Verhandlung stehen als in den öffenM
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