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* Neues aus aller Well iltch' « s der Gewerkschaftliches blick) euer Lrde 27e/?/e's KmöermeH^ GeH/ 5e//re 2^r/itee /eH/. W suche war ichen Mit- >un^ Ab uüi Ugo- satte ihn Se- Be-' rnen viels ein jetzt -K ! Ml fH! s» Der «uhhirt. DonOtto Anth « «. «»Mm Berusrangehörlgtn ft daher schon Heuke Vie «kn^g« natio nale Werkmeister Organisation »Der Deutsche Werkmeisterbund* emp. Men. Auskünfte erteilt und Anmeldungen nimmt entgegen der Deutsche Werkmeisterbund, Halle a. S., Albrechtstraße SS. age: ver- äure > die , in i die die ent« Ein iden liegt igen :ohle den oärs and- oecke Fel- ötig. eine »n bilttgll«, Preisen. Vorbestellung nehm« Ich beule Mittwoch von 5 Uhr ab im Hotel „Siche" entgegen. Hantke. Telefon M Achtung! . Verhaute morgen Donnerstag am Gül«r- babndos in Au« an Wiederverkäufer einen Waggon >ney nen, seit ,hen. istett tsses Aue, 13. August. Morgen, Donnerstag, den 14. August, abends 8 Uhr, findet im Stadthaus (Säuglingsfürsorgezimmer) MUtterabend statt, wozu alle Mütter der Stadt Aue eingeladen sind. Zschorlau, 13. August. Auf Zschorlauer Flur wurde von Hrn. Heymann aus Aue ein kapitaler Zwölfender geschossen, ein für hiesige Gegend seltenes Exemplar, das allgemeine Bewunderung fand. Unterscheibe, 13. August. Eine schöne Feier fand am Mon tag Lei der Firma Friedrich Seltmann, Sattlerei und Wagen bauerei, statt. Sie galt dem Mitarbeiter der Firma, Hrn. Moritz Prager, welcher über 33 Jahre bei der Firma tätig ist. Der Inhaber der Firma ehrte seinen treuen Mtarbeiter in herzlichen und anerkennenden Worten und überreichte ihm ein größeres Geldgeschenk. Der Obermeister der Sattler- und Tape zierer-Innung, Albert Gebhardt aus Aue, hob hervor, daß bei der Firma Friedrich Seltmann das Einvernehmen zwischen Ar beitgeber und Arbeitnehmern das beste sei, beglückwünschte den Inhaber der Firma sowie Jubilar und überreichte im Namen der Innung ein wertvolles Geschenk. Schmiedeobermeister Just aus Schwarzenberg überreichte im Namen der Gewerbekammer eine Urkunde. An die Feier schloß sich ein gemeinsames Mahl an. ivde, Be- tung chcif- ihre irfte die Ge- lung be trag mat- rens ge- -ung Ge- man ende rch« Be- Die gen. inen einK, > l a» ast- rfol- > e s-' hen- Lan- bera zahl ;llen mste »llen nent Süt- , ins ; ist Welt Ä nili- DEokt kmmsn1I»I»r Svimsksr XL«« AffgLuor 8ok««k«r ffß«», ällgLu«!- Umdurgsr KL«», liisitsk XL«s «ldt preiswert ad an »«ncklor, VVl«aorverkkukar unä OroüvsrbrinuA« kolnkoat-Uozro» A. 8<dln«IIor. 2wl«kau. Inn. Scknsederusr 8u, lS. bornrul 2lSS, Sine» Wagen prima Speisekarlosfeln, U 4.A, 1WMor.M-ll.MWlM 10 Pfund 1.00 Mk.. Lohnen 1 Piund 20 Pf«., «urken. Möhren, Zwiebeln empstehst Wichael Daler» NeuflSdtel a. Dahnh. Tel. M. — Wnf Personen ertrunken. Bei Grein auf der Donau schlug ein mit elf Insassen besetztes Fährboot um. Fünf Per sonen fanden den Tod. — Sin Gemeindevorsteher ermordet. Im Luftkurort Fran- kenheim (Thüringen) wurde in der Nacht der Gemeindevor- steher Ave auf offener Straße von ortsangehörigen Burschen überfallen und durch Stockschläge, Steinwürfe und Messerstiche so schwer verletzt, daß er verstarb. Drei dieser Burschen konn ten verhaftet werden. Im Frühjahr hatte sich ein ähnlicher Ueberfall auf den greisen Ortspfarrer Schulz ereignet. — Sech» Schüler beim Spiel erschossen. In Barrow bei Hannover vergnügten sich eine Anzahl Schulknaben mit India nerspielen, wofür sie sich Lassos und Schußwaffen beschafft hat- ten. Nachdem sie ihre Spielgenossen mit den Lassos gefangen und an Bäume gebunden hatten, gaben sie auf diese Schüsse ab, ohne zu ahnen, daß die Revolver geladen waren, und töte- tensechs Schulkameraden. — Handgranatenexplosion im Personenzug. In dem von Bad Harzburg abfahrenden Personenzug nach Braunschweig er eignete sich in dem Abortraum eines Vierte-Klasse-Wagens eine Handgranatenexplosion, die einen Todesfall und ernste Ver letzungen mehrerer Personen zur Folge hatte, und durch die der Wagen zerstört wurde. In dem Abortraum wurde eine Leiche gefunden, der der Kopf abgerissen war. Weder iiber die Per- sönlichkeit weiß man Näheres, da die Ausweispapiere fehlten, noch darüber, ob Unglücksfall, Selbstmord oder Verbrechen vorliegt. — Großfeuer. In Babenhausen zerstörte eine Feuers- brunst neun Scheunen und vier Wohnhäuser. — Starkstrom in der Lichtleitung. In Pferdsdorf bei Eisenach trat nachts plötzlich ein Starkstrom von 2000 Volt in die elektrische Dorfleitung. Die Leitung sing in sämtlichen Häusern an zu brennen. Die erschrockenen Bewohner flüchteten ins Freie. Drei Dorfbewohner, die den Leitungsdrähten zu nahe gekommen waren, wurden sofort getötet. Das Unglück wird auf die mangelhafte Anlage der elektrischen Leitung zu- rückgeführt. — Ueberfall aus einen Schnellzug. Der Schnellzug Mara- sisti—Balath wurde in der Nähe von Tecuei (Rumänien) von einer 15 Mann starken Bande überfallen. Eine Anzahl Passa giere und der Postwagen wurden ausgeraubt. — Vom Automobil ins Wasser. In der Nacht zum Sonntag stürzte auf der Straße von Mailand nach Abbiate- grasso ein mit acht Personen besetztes Automobil in den Kanal, wobei fünf Insassen ertranken. — Brand einer Pulverfabrik. In Oldhickory wurde, wie man aus Nashville (Tennessee) meldet, durch Feuersbrunst eine Pulverfabrik zerstört. Etwa 50 Gebäude, die größtenteils an die Regierung als Pulverspeicher vermietet worden waren, brannten nieder. Es wurden 45 Millionen Pfund Pulver ver nichtet, die der Regierung während des Krieges etwa 22)4 Millionen Dollar gekostet hatten und deren jetziger Wert etwa zwei Millionen beträgt. Der Wert der Gebäude beläuft sich auf etwa fünf Millionen Dollar. Menschen sind nicht ernstlich zu Schaden gekommen. — Explosion in einer Kohlengrube. Aus Tokio wird ge meldet: Infolge einer Gasexplosion in einer Steinkohlengrubs ind 65 Bergleute ums Leben gekommen. — Anhaltende Hitzewelle in Spanien. Seit 94 Tagen fiel n Madrid und in einem großen Teile Kastiliens und Arago niens kein Tropfen Regen 'mehr. Die Gluthitze verwandelt die Landschaft zur Wüste. Aus vielen Dörfern finden massenhafte Auswanderungen statt, anderen konnte durch Wasserzufuhr ge- >olfen werden. Zahlreiche Ernten sind durch diese uunatür- iche Hitze zerstört. — Der Verkauf des österreichische« Kursbuches in der Tschechoslowakei verboten. Vor kurzem verfügte ein Erlaß, daß der Verkauf des österreichischen Kursbuches in der Tschechoslo wakei verboten sei. Darob großes Verwundern, weil die Be gründung fehlte. Wie jetzt das Eisenbahnministerium mitteilt, st das Verbot deshalb erlassen worden, weil der Aufforde rung des Eisenbahnministeriums, die Ortsnamen erst in der 't s ch e ch i s ch e n Staatssprache und dann in einer anderen Sprache zu bringen, nicht Folge geleistet wurde. Im österreichischen Kursbuche sei die Mehrzahl der Orte so benamt wie im alten Oesterreich und die tschechische Uebersetzung fehle überhaupt. ; — Ein Angler, der sich selbst angelte. Ein eigenartiges , Mißgeschick ist einem in Ellenborouah wohnenden Angler Orwies Brown zugestoßen. Er hatte nämlich einen großen ' Angelhaken in den Mund genommen, um ihn etwas zu biegen. Dabei mußte er husten; der Haken rutschte nach hinten und durchstach ihm den Ansatz der Zunge. So hatte er sich selbst geangelt und fühlte, wie weh ein solcher Angelhaken tut. Er mußte mit dem Zuge nach dem Krankenhause von Larliso ge- wacht werden und hielt sich die ganze Zeit selbst den Mund offen, um sich vor weiterer Beschädigung zu schützen. Der Ha- ken wurde ihm dann mit einer gange ausgezogen. Das mng e in wer- s zu Er- isen, ge ben mei- Ilich- gbe- Er- «erdslosenunterstUtzuna bi« auf wettere« werktSgltch tn Ren- tenpsenntgen im Wirtschaftsgebiet H (Mitte), zu dem Sach sen gehört, in den Orten der Ortsklassen A, B, C, D und E: 1. für männliche Personen a) über 21 Jahre 100, 93, 86, 79; b) unter 21 Jahren 60, 56, 52, 48; 2. für weibliche Personen a) über 21 Jahre 90, 84, 78, 72; b) unter 21 Jahren 55, 51, 47, 43; 3. als Familien zu sch läge für a) den Ehegatten 35, 33, 31, 29; b) die Kinder und sonstige unter- stlltzungsberechtigte Angehörige 25, 23, 21, 19. * Der sächsische Malerverbandstag wurde in Leipzig unter Leitung des Verbandsvorsitzenden Daylinger-Dresden abgehal- ten. Der Geschäftsbericht für 1923 gewährte ein Spiegelbild der schwierigen Lage des Malergewerbes in der Inflationszeit. Die Arbeits- u. Verdienstmöglichkeit in diesem Gewerbe wurden immer geringer, denn nur wenige Personen waren in der Lage, für die Verschönerung ihrer Wohnung und anderer Räume Mittel aufzubringen. Zudem waren die Hausbesitzer außer stande, irgendwelche Borrichtungsarbeiten ausführen zu lassen. Die zunehmende Beschäftigungslosigkeit führte dazu, daß ein großer Teil der Gehilfen wie auch der Meister aus deni Berufe in die Industrie abwanderte. Viele Meister waren gezwun gen, ihre Selbständigkeit aufzugeben, um wenigstens in den Genuß der Erwerbslosenunterstützung zu kommen. Die Mit gliederbewegung wurde aus diesen Gründen stark beeinflußt. Am Iahresschluß betrug der Mitgliederbestand 2488, das sind 266 weniger als im Vorjahre. Seitens der Wohlfahrts, lasse des Verbandes wurden an die Hinterbliebenen verstorbener Mitglieder Unterstützungen von je 600 M. gewährt, hierzu kommt nach einem neueren Beschluß eine Nachzahlung von je 189 M. Der Vorsitzende gab bekannt, daß seitens des Verbandes Ein heitssätze für Unkostenberechnung aufgestellt worden sind. Im Interesse des gesamten Malergewerbes liege es, daß jeder Be trieb, ob klein oder groß, diese Einheitssätze strikte durch- führe. Die Versammlung genehmigte einstimmig den Ge schäftsbericht, sowie die Rechnungslegung und beschloß, die Mitgliedsbeiträge auf je 1,50 Mk. für 1000 Mk. Lohnsumme zu normieren. Nach Vornahme verschiedener Wahlen hielt Generalsekretär Hermann, Mitglied des Reichswirtschaftsrates, einen Vortrag über: Das Handwerk in der künftigen Wirt- schafts- und Finanzpolitik. Die mit dem Verbandstage ver bundene Fach- und Materialien-Ausstellung hatte sich regen Zuspruches der Interessentenkreise zu erfreuen. * Die Kreuzotternplage ist dieses Jahr ganz besonders groß, und leider lassen es die meisten Besucher unserer Berg- wälder fast durchweg an der selbstverständlichen Vorsicht feh len. Einige Beispiele aus den letzten Tagen mögen Beweis für die vorhandene Gefahr erbringen. So z. B. wurde der Hund eines Försters in dem drei Meter vom Hause entfern ten Gemüsegarten gebissen und verendete; Beerenfrauen wur den mitten auf breitem Fahrwege von einer Otter angefallen, und täglich gehen bei Forstbeamten Meldungen von Kreuz otterfunden und vom Biß dieses gefährlichen Neptiles ein. Unsere in den Kulturen beschäftigten Waldarbeiter lassen es an der nötigen Vorsicht nicht fehlen, aber mit unglaublicher Sorglosigkeit bewegen sich Sommerfrischler und Stadtbewoh ner im Walde. Es muß unbedingt vermieden werden, den Wald barfuß oder mit Halbschuhen, dünnen Flor- oder Waden strümpfen zu betreten. Ebenso untersuche man stets mit dem Stocke genau den Fleck, wo man Pilze oder Beeren ernten will. Nur so kann Unglück vermieden werden. Verantwortlich für die Schriftleltung: Friedrich Menzner, för den Anzeigenteil! Heinrich Selbert. Rotationsdruck und Beria«: L. M. Gärtner, sämtliche In Aue, Srzgeb. Die heutige Nummer umfaßt 0 Seiten. Man schreibt uns: Der Deutsche Werkmeister-Verband (Sitz Düssel dorf) hat auf seinem kürzlich beendeten Verbandstag in Würzburg seine Zugehörigkeit zur linkssozialistischen Afa endgültig bestätigt. Die- scr Beschluß, der unter Stimmenthaltung eines großen Teils der Vcr- 'bandstagsabgcordneten gefaßt wurde, ist von Tausenden der Werk meister innerlich aligelehnt, da sie von einer internationalen Einstel lung nichts wissen wollen und von dem Verbnndstag den Austritt aus der Afa und Rückkehr zur jahrzehntelang gepflegten Neutralität er warteten. Mit dieser Entscheidung verleugnet der D. W. V. seine Vergangenheit und trägt so die Zersetzung in die Wcrkmeistcrbcwegung selbst hinein. Der bisherige Leipziger Geschäftsführer des D. W. V. gab kürzlich im Derbandsvcrlag eine Broschüre „Weniger Klnsscn- kampf — Mehr Bildung" heraus. In dieser wurde der auch von der Afa gepflegte Klassenkampf, wie auch eine Reihe andere marxistische Phrasen abgclehnt. Dafür hat der Verfasser nun seine fristlose Ent- lassung aus den Diensten des D. W. V. erhalten und wurde überdies noch vom Vcrbandstag verwiesen. So gab der D .W. V. zugleich ein erneutes Zeichen „sozialistischer Meinungs- und Gcistcsfreiheit". Durch den Uebergang des D. W. V. zur Afa war bereits 1920 die Grün- düng des christlich-nationalen Deutschen Werkmeister-Bundes notwen dig geworden. Dieser erstarkt von Monat zu Monat und werden Lurch diese neue und endgültige Entscheidung dem D. W. B. tausende von neuen Mitgliedern zugeführt, deshalb wurde auch in Würzburg beschlossen, ihm besonderen Kampf anzusagen. Das kann nur er wünscht sein, denn nur so wird die notwendige Entscheidung, ob marxistisch ,international oder christlich-national von jedem Einzelnen gefällt werden. Mlen national gesinnten Werkmeistern und ver- Der Landjäger stand mit offenem Munde. „Hast du nu verstanden?" fragte ihn Müller. „Nee," sagte der Landjäger. „Denn komm, denn will ich dich erst mal eine kleine Erleuchtung, besorgen." < Er zog ihn auf den Hof zurück und in die Stube hinein. Dort, füllte er ihm ein paar tüchtige Schnäpse ein. Und dann sagte er: „So, mein lieben Kallis, nu gehst du nach Güstrow rin und sag'«' auf'm Amt, du hättest den Kuhhirten gesehen, und es wär allens ick» Ordnung. Hast du das verstanden?" »Ja," sagte der Landjäger. „Na, denn troll dich!" Als der Landjäger aus dem Hofe ging, kam der große Mann gerade mit den Kindern anmarschiert. Sie hatten sich zu einer langen Reihe angefaßt, jedes war mit einem Kränzet oder einem Sträuße! geschmückt. Und mitten drin marschierte der Kuhhirt« Hoffmann mit kurzen Schritten im Takt der Kinbcrfiiße, barhäup tig und mit wallendem Bart. Und allesamt sangen sic mit hellen klingenden Stimmen: „Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!" ämt los: „Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt, wenn es stets zu Schutz und Trutze brüderlich zusammenhält. Don der Maas bis an die Memel, von der Etsch bis an den Belt: Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt. — Di« Oberhofmelsterin der deutschen Kaiserin, Gräfin v. Brockdorff, ist in Potsdam im 73. Lebensjahre gestorben. — Ein furchtbares Gewitter mit -agelschlag vernichtete in der Gemeinde Federsdorf in der Eifel mindestens 15 000 gen- ner Hafer und 5000 Zentner Getreide. Ganze Roggenflächer wurden von dem Hagelschlag buchstäblich ausgedroschen. Auä in den übrigen Feldern, Klee- und Kartoffelfeldern, wurde er- heblicher Schaden angerichtet. In Bleckhausen in der Eifel hob der Sturm von den einzelnen Häusern die Dächer ab, Bäume wurden umgeknickt oder entwurzelt. — BootsunglüS. Zwei Ruderer versuchten bei Coswig (Anhalt) auf der Elbe sich mit ihrem Paddelboote an einen Schleppdampfer anzuhängen. Das Boot kenterte. Einer der Ruderer konnte sich durch Schwimmen retten, der andere, ein dreizehnjähriger Schüler, ertrank. Nach einer Weile aber zog sich die ganze Schar an den Ranks ... Wiese und ließ sich unweit des Busches nieder. Der große! Mann hatte zwischen seinen Knien einen ganzen Berg von Blumen' ausgehäuft, griff mit den großen, scheinbar unbeholfenen Fingern! hinein und fertigte mit unglaublicher Behendigkeit die zierlichsten! Kränzlein und Sträußchen. Selbst ein Landjäger mußte sehen, daß, hier eine ganz merkwürdige Begabung waltete. Aber der brave Kallis wurde dadurch nur mehr gestachelt. Er! trat vor und sagte in strengem Ton, indem er mit dem Amtsfingev aus den großen Mann wies: „Sünd. Sie nun Le Kauhhirt ob der nich?" - Hinter ihm stand Müller und machte dem großen Mann Zei chen. Aber der hatte es nicht nötig, beruhigt zu werden. Er lachte' Lber's ganze Gesicht und sagte: „Ich hab's versucht, lieber Mann- Aber sehen Sie, Lie Kühe nnd Ochsen, die großen nämlich, die er-j wachsenen, die wollten sich von mir nicht hüten lassen. Ich hab' ihnen meine schönsten Derschen und Liedcrchen gesagt, aber sie hörten! nicht. Da hab' ich mich nun an die Kälber gegeben. Und die ver- teh'n mich. Wenn die mal groß sind, Laun werd' ich doch ein rich- iger Hirte gewesen sein. — Wollen Sie mal hören, wie das schon' klappt? — Kinder, paßt auf! — La, la, la, la." > Er sang ihnen den Ton an, und dann schmetterten sie alle» Ülo beste Kinäerserke Lu baden In ^u«: ^<N«r-Xpotd»k«, vababoktn Drogerie 8rl«r L Oo., conlr.-Dro». L. Aman 8e»enpe,cb. Dost. Otto, VVoNIa Drog. tk«rm. Halm» la I-iüo!d« P"«, ttblmmu». ' Der oeutjche Professor und Dichter Hoffmann von Fallersleb«! wurde im Jahre 1S4S, «eil «r allerlei in Leutschen Lame« nicht ft finden konnte, wie er es sich wünschte, vom König von Preuße« seine» Amte» als Professor entsetzt; der deutsche Dichter, -er nm« noch übrig blieb, wußte nicht, wohin er sein langbärtige» Haupu legen sollte. Weil aber Lie frei- und Leutschgesinnten Männer aller^ wegen untereinander in Verbindung standen,^» erhielt er eine Ein ladung von dem Gutsbesitzer Rudolf Carl Müller auf Holdorf i« Mecklenburgischen, daß er zu ihm kommen und bei ihm bleiben solle, bis er etwas Besseres und Lieberes gefunden hätte. Es währte auch nicht lange, da stellte der so freundlich Gerufene sich auf Hol dorf ein, ein riesenhafter Mann mit einem mächtigen Schlapphut auf dem Kopfe, einem langen Patriarchenbart, der ihm geradewegs über»! grobe weiße Hemd wallte, weil er die Weste allezeit offen trug, und einem -erben Knotenstock in der Hand. So kam er und zeigte sicht alsbald willens, sich der Besonderheiten des mecklenburgischen Land-' lebens mit fröhlichem Eifer anzunehmen. Mecklenburg war derzeit «in Mier Ott für «inen Geächtete« und Berfehmten, wenn er erst einmal eine Zuflucht gefunden hatte.! Denn jeder Besitzer hielt sich dort auf seinem Grund und Boden «M ein kleiner König und ließ sich von Regierung und Amtsmännerm und dergleichen verteufelt wenig in seinen Kram Hineinreden. Den noch stellte sich bald die Notwendigkeit heraus, siir den verfolgten' Professor irgendeine amtliche Aufenthaltserlaubnis zu erwirken. Un-j Rudolf Müller kam cuff den ebenso lustigen wie klugen Einfall, ihm auf dem Papier zu seinem Kuhhirten zu machen. Soweit war alles gut. Indessen — es mitßte doch etwaq durchgesickert sein, daß La ein staatsgefährbicher Ulk getrieben wor den war — kurz, eines Tages erschien auf Holdorf ein Landjäger vom Amt in Güstrow und verlangte den Krchhitten Hoffmann zu sehen- „Ja, mein lieben Kallis", sagte Müller, „denn wollen wi mass Nachsehen, ob he ans seine Kammer is." Sie stiegen die Treppe hinauf bis ins Dachgeschoß, und dort! öffnete Müller sine Tür in ein sehr freundliches, Helles Mansarden- zimmer. Zierliche weiße Gardinchen wehten vor den Fenstern, an! den Wänden hingen zahlreiche Bilder, Bücher standen und lagery überall herum, und am Stuhl lehnte eine großmächtige Tabaks-, pfeife mit Quaste und Meerschaumkopf. „Wohnt hei dar?" fragte der Landjäger verdutzt. „Ja," antwortete Müller, „Lat tut he. Oder glaubst du, kD nchme mich en ungebild'ten Kuhhirten? Ich sehe mich meine Leute an." Er wollte ihn sich auch ansehen, beharrte der Landjäger. i „Schön," sagte Müller, „denn wollen wi mal versuchen, ob w» em draußen finden." Sie gingen aus dem Hof hinaus, wo gegen drn Wald hin ein« schöne große Wiese lag. Müller zog den Landjäger hinter eine« Busch und sagte: „Dat is he." . , Mitten in einem Hümpel von Kindern, Buben und Mädel/ bunt durcheinander, kroch ein großer Mann, barhäuptig und miß einem langen Bart behaftet, auf der Wirse umher und schien Blu men zu pflücken. Dabei sagte er allerlei Taktmäßiges, was die Kin der dann im Ehor nachsprachen. Einmal klang's wie: „Alle Vögel sind schon da, alle Vögel alle." Und ein andermal wie: Wer hat Lie schönsten Schäfchen, die hat Ler goldene Mond."