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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192408060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-08
- Tag 1924-08-06
-
Monat
1924-08
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.08.1924
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dic- OerMche Angelegenheiten im sei ungUi Oona jBesuch in Berlin hat mein Vertrauen darin bestärkt, daß fser .Plan baldigst und loyal ausgeführt werden wird. 8<»vi UNÜ rskli EiMV Weg nur i «eicht dieser 7. Ai tun, Anke, beruß Volks Mögli Paris, 4. August. Der deutsche Kommunist Höllein, der eine Ausweiskarte auf den Namen des deutschen Abge ordneten Kessel bei sich trug und in einer kommunistischen Versammlung sprechen sollte, ist gestern in Verniers f e st- genommen worden. Bei der Festnahme kam es zu Zwischen- fällen. Die ungeheuren Tumulte machten das Eingreifen der Gendarmerie notwendig. Höllein wurde in das Gefängnis Ringel ief e r t. Er war vor kurzem aus Belgien ausge- !wiesen und von der Polizeibehörde an die deutsche Grenze ge- Mhrt worden. Newyork, 4. Aug. Beim Empfang der amerikanischen Korrespondenten in Berlin erklärte der Staatssekretär Hughes: Ich glaube, wir sind über den Berg! Der Himmel klärt sich auf und ich bin der festen Hoffnung, daß die Welt sich an der Schwelle einer neuen Aera des Friedens und der wirtschaftlichen Gesundung befindet. Zu dieser Aera ist -der Dawesplan die Grundlage. Meine Reise und auch mein gezogen werden. In der Zollfrage treten die Vaterländischen Verbände für einen mäßigen Zollschutz der Landwirt, schäft ein. die W die ge bescher mittel« das E Lößnii ter, f Mülle Ditter einer .wagen durch Haus, Die F des L Schr schichü L ßunx schönst Veits pllübe der L Cchnn Iommi Mittal Bereu schuß Und L Volk! tau In ei tn de« sen, d befini künfti ler V recht, Gebrc München, 4. August. Nach einer Meldung der Münchener Zeitung scheint nun endlich in die Angelegenheit des vor vier Jahren an dem Unabhängigen Sozialisten Gareis ausgeführ- ten Mordes Licht zu kommen. Der Untersuchungsrichter ist seit einer Woche mit der Vernehmung zahlreicher Zeugen beschäftigt. Koblenz, 4. August. Die interalliierte Rheinlandkommifsion hat die Ausweisung von 5 hier wohnenden Personen, darunter zwei Eisenbahnbeamten, verfügt. Wien, 4. August. Die Abgeordneten und der Hauptaus schuß der kroatisch-republikanischen Bauernpartei hielten in Agram eine Vollversammlung ab, in der das Vorgehen von Rad it sch in Moskau gutgeheißen und der neuen Regie rung Unterstützung zugesagt wurde. Wien, 4. August. Wie die Blätter aus Belgrad melden, hat der jugoslawische Außenmini ster auf die Ein ladung von Benesch geantwortet, daß die beiden Minister im Au gu st zusammenkommen könnten. Prag, 4. August. Der Friedensstand des stehen- den Heeres für die Zeit vom 1. Oktober 1924 bis 30. Septem ber 1927 wird jeweils für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. März auf 150 000 Mann und für die Zeit vom 1. April bis 30- September auf 90000 Mann festgesetzt. Budapest, 4. August. Zu Ehren der im Weltkriege gefalle- nen deutschen Soldaten veranstaltete die reichsdeutsche Kolonie auf dem Zentralfriedhof in Budapest, auf dem über 100 deutsche Soldaten bestattet sind, eine erhebende Gedenk feier. Der deutsche Gesandte Graf Welazeck legte an den Gräbern einen Kranz nieder. Paris, 4. August. Der im Dezember 1922 vom Kriegs gericht in Mainz wegen angeblicher Spionage zu 5 Jahren Gefängnis verurteilte Regierungsrat Prange ist begnadigt worden. London, 4. August. Das Reuterburvau erfährt von gut- unterrichteter, jedoch nicht amtlicher Seite, daß in der heute vormittag abgehaltenene Vollsitzung -er engl i sch-ru ss i - schenKonferenz eine wichtige wirtschafts- und finanz politische Vereinbarung abgeschlossen wurde. Kommunistenniederlage in St. Quentin. Paris, 4. August. Die Kommunisten hatten für Sonntag Zine große Versammlung nach St. Quentin einberufen, auf der auch der deutsche Abgeordnete Schwartz eine Rede halten sollte. Die Ordnungsliga forderte alle „gutge- sinnten" Bürger zu einer Gegenaktion auf mit dem Er- folg, daß sich etwa 3000 Leute vor dem Versammlungslokal «rnfanden und gegen die Anwesenheit dese deut schen Abgeordneten und gegen dre Abhaltung einer Kommunistenversammlung überhaupt protestierten. Der Deutsche Schwartz und der Kommunistenführer Marcel Lachin wurden von der Menge mit lauten Rufen „Es lebe Frankreich, nieder mit Deutschland" empfangen. Die Kommunisten ver- fuchten eine schwache Gegendemonstration, indem sie riesen: ^,Es leben die Deutschen, die Deutschen sind unsere Brüder", die Menge drang jedoch auf sie ein und mißhandelten sie. Schwartz hatte sich vor der Dolkswut in ein nahes Eafe geflüchtet. In der Versammlung kam er dann nicht mehr zu Wort. Schließlich stimmte die Menge vor dem Versammlungslokal die Marsellaise an. Äugyes in DerN«. Berlin, 4. August. Staatssekretär Hughes empfing heut« in den Räumen der amerikanischen Botschaft die politi- Phen Leiter der Berliner Presse und die hiesigen Pertveter der auswärtigen deutschen Zeitungen. Der Staatssekretär und der Botschafter begrüßten die zahlreich »erschienenen Herren aufs freundlichste. Sodann richtete der ^Staatssekretär das Wort an die Versammelten und führte etwa «folgendes aus: „Ich bin höchlichst erfreut über meinen Besuch in Berlin lmd weiß die mir entgegengcbrachte Aufmerksamkeit wohl zu würdigen. Berlin ist mir nicht unvertraut, da ich es aus früheren Jahren sehr gut kenne. Ich bedaure, daß mein Besuch so kurz ist, ich muß aber sogleich nach den Vereint gten Staaten zurückkehren. Morgen reise ich aus Bremen ob. Es ist mir besonders angenehm, hier zu einem Zeitpunkt zu weilen, wo eine so ausgezeichnete Aussicht besteht, daß die .Grundlage für den wirtschaftlichen Wiederaufbau geschaffen 'wird. Wir Amerikaner sind aufs höchste an den Maßnahmen für diesen Zweck interessiert." Die politische Lage wird heute weniger durch die Abreise der Deutschen nach London, als durch den Besuch des Staatssekretärs Hughes in Berlin beherrscht. Die «Empfänge der Regierungsstellen für Hughes, die fast 1)4stün dige Unterredung des Außenministers mit Hughes und der Empfang der Pressevertreteer durch Hughes iu der amerika nischen Botschaft beweisen den hohen politischen Wert des Ber- stiner Aufenthaltes des amerikanischen Staatsmannes. Die ^„Neuyorker „World" hatte am Freitag gemeldet: Staatssekre- ckär Hughes Aufenthalt in Berlin hat den Zweck, engere wirt schaftliche und auch politische Beziehungen mit Deutschland an- «zubahnen, und durch die auffällige Dokumentierung des ameri- konischen Interesses für Deutschland das Gefühl der Isolie- rung Deutschlands für dieses zum Verschwinden zu bringen. Die heute vorliegenden Kommentare des „Matin", des „Jour nal" und des „Temps" melden, daß Hughes Besuch in Berlin, in Paris zu gleichen Empfindungen geführt hat. Der „Matin" «schreibt: Staatssekretär Hughes besucht nach London, Paris «und Brüssel nur noch Deutschland, aber weder Rom, noch eine «andere europäische Hauptstadt. Das ist jedenfalls ein Moment «von großer Bedeutung auch für die Alliierten. X Bertrekertag der Vaterländischen Verbände. Eine von über hundert Vertretern aus dem Reiche be- suchte Dertretertagung der Bereinigten Vaterländischen Ver- bände Deutschlands nahm am Sonnabend im Sitzungssaal des Reichslandbundes in Berlin Stellung zur Aufwortungs- frage und zu den Agrarzöllen. Nach lebhafter Aus sprache stellte der Vorsitzende Geisler als Beschl u ß der Ver tretertagung folgendes fest: Den durch die Inflation enteig neten Besitzern von Wertpapieren des Staates und der Ge meinden, die als Alte und Arbeitslose ohne Einkommen sind, ist für die Hergabe ihrer Wertpapiere vom Staat und den Ge meinden eine angemessene Rente zu sichern. Die bürgerlichen Parteien des Reichstages werden aufgefordert, in diesem Sinne ein gesetzgeberisches Vorgehen zu veranlassen. Im übrigen Überweist der Vertretertag die Prüfung der strit- itlgen Aufwertungsfrage einem besonderen Ausschuß, zu dem «pch Vertreter des Hypothek«Ugläubiger-Schutzverbandes Hin ¬ triebswasser mit einem Sohlengefälle von 1:1160 durch Ver mittlung eines Wasserschlosses mit anschließender 50 Meter langer, doppelter Druckrohrleitung dem auf dem linken Schwarz wasserufer dicht unterhalb der oberen Eisenbahnbrllcke der Linie Schwarzenberg—Aue an der sogen. Hakenkrtimme zu er richtenden Krafthause zu. Don dort aus wir- es in einem als Stollen von 8,80 Meter lichten Durchmesser unter dem Schwarz wasser und der Eisenbahn zu führenden Untergraben von 140 Meter Länge, der anschließend auf weitere 4- meter offen ge führt wird, 40 Meter unterhalb der unteren Eisenbahnbrllcke dem Schwarzwasser wieder zugefllhrt. Das mittlere Arbeits- wasser beträgt 5,80 cbm/see und erzeugt bei einem mittleren Nutzgefälle von 14,57 Dieter im Jahresmittel 930 PS. gleich 620 kw Kraft und leistet somit rund 5 400 000 kwh Jahresarbeit, wo durch jährlich rund 8000 Tonnen Steinkohlen fllr die sächsische Volkswirtschaft erspart werden. Die größte Kraftleistung be trägt bei 11,0 cbm/see Kraftwasserzufluß 1625 PS. gleich 1084 kw. Die gesamten Anlagekosten betragen nach Vorkriegspreisen einschließlich etwa zu gewährender Entschädigung für 820 PS. Rohwasserkräfte 830 000 Mark. Die Selbstkosten einer Kilo wattstunde' betragen somit nach Vorkriegspreisen und bei An nahme einer fllnfprozentigen Verzinsung des Anlagekapitals unter den in der „Denkschrift llber den Ausbau der Wasser, kräfte im Freistaate Sachsen" festgelegten Grundsätzen über die Wirtschaftlichkeitsberechnung 1^9 Pfg. Die Anlage ist somit einer gleich leistungsfähigen Dampf kraftanlage wirtschaftlich mindestens gleichwertig. Die Umrech nung der Ausbaukosten nach dem Preisstande vom 1. Februar 1924 ergibt eine Höhe der Gesamtanlagekosten von 1079 000 Goldmark. Bei einer mit Rücksicht auf die schwierige Lage des Geldmarktes angenommenen Kapitalverzinsung von 10 Pro zent, im übrigen aber bei den gleichen Berechnungsgrundsätzen wie zuvor, ergeben sich die Selbstkosten einer Kilowattstunde zu 2,84 Goldpfennigen ab Generatorklemme. Die durch die För- derung aus Mitteln der produktiven Erwerbslosenfürsorge zu erwartende Verbilligung ist hierbei nicht berücksichtigt worden. Von den insgesamt rund 100 000 erforderlichen Arbeitertagr- werken eignen sich rund 60000 Tagewerke für ungelernte Er- werbslose, so daß etwa bis zu 150 Erwerbslose gleichzeitig be schäftigt werden können. Da zurzeit die Steinbruchindustrie in der Umgegend von Aue sehr darniederliegt, werden die erfor derlichen Facharbeiterauch zum Teil unter den Erwerbslosen zu finden sein. Unter der Voraussetzung, daß bei den Bauarbeiten eine Förderung in Höhe des 2)4 fachen Betrages der ersparten Erwerblosenunterstützung gewährt wird, sind 109 000 Goldmark als verlorener Zuschuß zu erwarten. Infolgedessen hat sich der im außerordentlichen Staatshaushaltplan einzustelende Bettag auf 970 000 Mark vermindert. Die Wasferkrafianlage am Schwarzwasser in Aue. Wie im „E. V." schon kurz mitgeteilt, ist von der sächsischen Regierung auch die Schaffung einer Wasserkraftanlage am Schwarzwasser in Aue vorgesehen. Ueber diese Planung ist auf Grund amtlicher Unterlagen noch folgendes mitzuteilen: Der Ausbau der freien Gefällsstrecke im Schwarzwasser zwischen dem Untergraben der Preßspanfabrik A.-G. in Berns bach und dem Wehrteich des Blaufarbenwerks Niederpfannen stiel ist im Interesse einer möglichst vollständigen ilMnützung der verfügbaren Wasserkräfte Sachsens in besonderem Maße er wünscht, da sich die 15,70 Meter Rohgefälle hoch wirtschaftlich ausbauen und verwerten lassen. Auf dieser Flußstrecke liegen rechts Waldungen des Fürsten v. Schönburg-Waldenburg, links die Sächsische Staatsforstverwaltung (früher die Stadt Zwickau), auf kurze Strecken auch die Neichseisenbahnverwaltung und das Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel. Die wiederholt geplante Ausnützung der Gefällstrecke durch private Unternehmer schei terte wohl zum Teil wegen der angegebenen Besitzverhältnisse, zum Teil auch wegen des Fehlens eines geeigneten Industrie- gelündes an den steilen Talhängen. Aus diesen Gründen scheint die Verwendung der Kraft zur Landesenergicversorgung das zunächst Gebotene, zumal der Anschluß an bestehende Dersor- gungsnetze keinerlei Schwierigkeiten bereitet. In Frage kom men das Elektrizitätswerk Obererzgebirge, dessen Kraftwerk etwa 7 Kilometer oberhalb der zukünftigen Kraftstation ge- legen ist und dessen 30 OOO-Volt-Leitung in unmittelbarer Nähe der Wasserkraftanlage vorübcrsiihrt, oder die Kraftwerke Westsachsen, die die Stadt Aue mit elektrischem Strom versor- gen. — Auch eine Abnahme durch das Sächsische Blaufarben werk wäre unter Umständen möglich. Die vorliegende Planung sieht die Anstauung des Schwarz wassers durch ein bewegliches Wehr von 26 Meter Breite in 634 Meter Entfernung unterhalb der Untergraben einmündung der Preßspanfabrik A.-G. in Bernsbach vor. Der Höchststau liegt auf Höhe 371,70 m llber N. N„ das sind rund 3,20 Meter über Bachsohle. Ein 593 Meter langer Freispiegel, stollen von 2,80 Meter lichten Durchmesser (Kreisprofil) mit 15 Zentimeter starker, glatt verputzter Betonauskleidung und 11,0 cbm/see. größtem Wasserfllhrungsvermögen leitet das Be- Aue, 5. August. Unerwartet wurde heute früh ein Mann aus dem Leben abberufen, der nicht allein in unserer Industrie eine große Rolle gespielt hat, son- dein der auch im Gemeindewesen unserer Stadt sich lange und in hervorragender Weise betätigte, dessen unermüdlicher Ar beitskraft und zielbewußter Weitsicht zum guten Teile die Ent wicklung unserer Stadt mit zu danken ist-. Kommerzienrat Friedrich Wilhelm Gantenberg. Mit ihm ist ein Mitbürger dahin gegangen, dessen Namen noch in fernen Zeiten« genannt werden wird, wenn von dem ungeahnten Aufschwung, den Aue in den 70er und 80er Jahren nahm, die Rede seist wird. Als Gründer der seinen Namen tragenden Wüsche- fabriken, einem der größten deutschen Unternehmen dieser Art hat er in Aue und Umgebung im Lause der Jahre vielen, viele« Familien Arbeit und damit Brot gegeben und einen Industrie« zweig in unsere Stadt eingeführt, der für sie von größter Be deutung wurde und der wegen des günstigen Ausgleichs mn dazu beigekagen hat, die wirtschaftlichen Verhältnisse in unse«f rer Stadt besonders stetig zu gestalten. Im Dezember 1920 wurde Kommerzienrat Gantenberg in Anbetracht seiner hohen Verdienste um die Stadt Aue das Ehrenbürgerrecht ver- liehen. Damals vollendeten sich für ihn 30 Jahre, daß er un unterbrochen dem Stadtrat als unbesoldetes Mitglied ange hörte und nach dieser langen, segensreichen ehrenamtliches Tätigkeit legte er das Amt nieder, in dessen Verlauf er fast zwei Jahrzehnte das Gaswerk der Stadt selbständig als Dezer- nant verwaltet hat. Wie gesagt: Die Verdienste des Ver storbenen werden ihm immer unvergessen sein, wie sie auch! schon früher vom ehemaligen Königshause durch Verleihung hoher Orden ausgezeichnet wurden. Auf alle die Wohltaten/ die der Verstorbene der Stadt gewidmet hat, können wir leider nicht eingehen, es sei aber daran erinnert, daß er auch zum Schmucke der Stadt viel beigettagen hat, so vor allem durch die Schenkung des König-Albert-Denkmals. Persönlich war Kom^ merzienrat Gantenberg ein liebenswürdiger, stets hilfsbereite^ Mensch, der überall gern gesehen und willkommen war. Leicht sei ihm die Erde! Aue, 5. August. Aus Anlaß der Gastwirts-Aus«, stellung in Zwickau wird der sonst nur bis Wiesenburg verkehrende Personenzug 2014 in den Nächten vom 10. zum 11., 13. zum 14. und 17. zum 18. August bisSchwarzen < berg durchgeführt wie folgt: Zwickau ab 11,21, Aut (Erzgeb.) an 12,25, ab 12,30, Schwarzenberg an 12,65 nachts. Der Zug hält auf allen Stationen. Schneeberg, 5. August. Dem Schnittpolierer Robert Paul Teubertin Schneeberg ist anläßlich seiner 34jährigen Tätig, keit bei der Firma Georg Linkenheil jun. von der Handels- !ammer Plauen das von den sächsischen Handelskammern ge- tiftete tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen und durch das Kammermitglied Fabrikbesitzer Wilhelm Brück- nrr in Schneeberg namens der Kammer ausgehändigt wordett Schneeberg, 5. August. Je ärmer die Wirtschaft im ganzer, und der Einzelne im besonderen geworden ist, um so dringen- der bedarf er des Dersicherungss chutzes. Je spärlicher die Zuflüsse an die Kreditorganisationen aller Art sind, um so mehr muß einer Zerspaltung und Zersplitterung der Spar- woschen entgegenqewirkt werden. Spar- und Girokassenorgani- ationen der sächsischen Gemeinden finden ihre natürliche Er- zänzung in der von den gleichen Kassen beteriebenen öffent lichen Lebensversicherungsanstalt. Wer sich bei dieser Anstalt, )ie außerordentlich niedrige Beitragssätze erhebt, versichert, 'orgt für sich und seine Familie, sorgt für Sicherstellung lüssiger Mittel für den Zeitpunkt, wo sie am nötigsten sind und stärkt zudem den Geldstock der Gemeindefinanzverbände, der seinerseits wieder lediglich ihm und seiner engeren Heimat >ienen soll. Auskünfte wolle man unverbindlich und kostenlos bei derSpar - und Girokässe einholen. Eibenstock, 5. August. In den letzten Monaten ist di, Klage über zunehmende Bettelei immer lauter geworden Der Wohlfahrtsausschuß hier hat sich mit dieser Frage wieder^ holt beschäftigt und, dem erprobten Beispiele anderer Städte folgend, sich zur Einführung von Unter st Utzungs- narken entschlossen. Es kann gehofft werden, daß die Interstlltzungsmarken von selbst eine regelnde Wirkung aus»" üben, da zweifelhafte Persönlichkeiten sich scheuen werden, dick ( Friedenskundgebung. Berlin, 4. August. Auf Veranlassung der Deutschen Liga Mr Menschenrechte und des Aktionsausschusses „Nie wieder 'Krieg" fand am Montag in der Neuen Welt eine stark besuchte Kundgebung statt. Helmut von Gerlach führte u. a. aus, hoffnungsvoll sehen Lie Völker jetzt nach London und es wäre schlimm, wenn-es hieße, daß an den Deutschen diesmal die Verständigung gescheitert sei. Darauf erklärte der Generalsekre tär der französischen Friedensliga Henry Guermut, der Weltkrieg sei durch die Dynastien (!) und durch die Finanz- leute verschuldet. Ganz Frankreich wolle den Frieden, nur «nicht auf gleiche Weise. Es sei eine Forderung der Gerechtigkeit, fdaß die Mittel zunr Aufbau der zerstörten Gebiete von denen «aufgebracht würden, die diese Gebiete zerstört hätten. Die «Liga für Menschenrechte umfasse heute die Elite der fron- zösischen Intelligenz. Mit der deutschen Demokratie wolle diese an der Versöhnung der Völker arbeiten. Reue Gesetz«. Berlin, 4. Auaust. Der Reichsanzeiger veröffentlicht das Gesetz llber die Aenverung der Reichsverstcherungsovdnung, das Gesetz llber die Sonderzulagen in der Unfallversicherung, fer- ner eine Verordnung zur Durchführung -es Gesetze« über Sonderzulagen in der Unfallversicherung, «ine Verordnung Uber die Wochenhilfe, eine Verordnung über die Ver- längerung der Frist zur Einreichung von Goldbilanzen und Inventare zu Steuerzwecken und endlich «ine Bekanntmachung betreffend die .Umsatzsteuerumrechnungssätze auf Goldmark für den Juli. Die Streiklage i« Oberschlesien. Kattowitz, 4. August. Zur Streiklage in Oberschlesien ist zu berichten, daß die Kommunisten nach Feststellungen der Wojewodschastspolizei eine lebhafte Agitation ent- falten. Auf den Rybniker Gruben seien die Beamten, die Notstandsarbeiten verrichteten, beschossen worden. Für gestern sei die Arbeiterschaft nach Kattowitz gerufen worden, um eine Neubildung des 21er Ausschusses vorzunehmen. Der angebliche deutsch-griechisch« Zwischenfall. Berlin, 4. August. Die vom „Temps" aus Athen gemeldete Darstellung des angeblichen griechisch, deutschen di- plomatischen Zwischenfalls entspricht nicht den Tatsachen. Vor einigen Tagen wurde dem deutschen Gesandten mitgeteilt, daß der Empfang zur Ueberveichung seines Beglau- bigungsschreibens wegen fortdauernder Krankheit des Präsi denten der griechischen Republik zum Bedauern der griechischen Regierung erst nach der Rückkehr des Gesandten von dessen Urlaub stattfinden könne. Irgendein Zusammenhang zwischen der Mreise des deutschen Gesandten aus Athen und dem be haupteten Vorfall besteht um so weniger, als erst vor kurzem der griechische Gesandte in Berlin sein Beglaubigungsschreiben dem Reichspräsidenten mit einer Anrede in griechischer Sprache überreichte. Es entspricht dem Grundsatz der Gegenseitigkeit, - daß der deutsche Vertreter in Athen beim gleichen Anlaß sich der deutschen Sprache bedient.
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