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bims -Hb». ^r«Lm Kob— Lmb^Last.und.dte Motten Lessen und Das Gn-e vom Lied. Satire von Iulius Knopf. LrkAtlicb lm 8ucb- unä 8cbr«ibvsrenban<icl, temer io jeäer ^uto- unä kLbrraäksnälunx. Heraurgeber- Lontincntrl- Osoutckouc- unä 6u1t»-kerck»-Lo.. Hannover. -» ------------—WS. Der Herr Professor hatte eine wunde Stelle berührt. Wie jede Frau, so war auch sie der Meinung, nur das Allernot wendigste an Kleidern zu besitzen. Sie öffnete die Tür zum Schlafzimmer, zerrte ihren Mann hinein und zeigte auf den geöffneten Kleiderschrank, der vollgepfropft mit Kleidern hing. „Sind das etwa Schätze — die paar Fähnchen? Oder soll ich im Badekostüm umherlaufen?" i Kühl erwiderte der Professor: „Ich habe nichts dagegen, vom Billigkeitsstandpunkt billige ich dos vollkommen. Aber -fährtin seiner Tage sind doch ganz nied- und verteilte es ätt seine 'Klassenkameraden. Daraufhin wurde er vom französischen Kriegsgericht wegen Verbreitung einer Schrift verbotenen InhalteszubMonatenGefäng- nis verurteilt. Ferner verurteilte da» Kriegsgericht den Kontoristen Wilhelm Schwarz aus Wiesbaden zu 4 Mo. natenGefängnis, weil er Mitglied des Deutschen Wan. dervogels und des Iungbundes de« deutschen Ordens war. Der rote Schrecken rast durch Rußland. Loudo», 6. August. Stach einer Moskauer Meldung hat Tschitscherin um Enthebung von seinen Aemtern ersucht mit dem Antrag, ihn nach London als Ge sandten zu schicken. Begründet wird dieser Wunsch damit, daß es zwischen Tschitscherin und dem bolschewistischen Terror der obersten Sowjetbehörde zuernstenDifferenzen ge- kommen sei. Das bolschewistische Bureau widersetzt sich aber seiner Ernennung zum Gesandten, da es einen willfährigen Gesandten braucht. Weitere Meldungen, die nicht nur aus Moskau, sondern auch aus Petersburg und überhaupt aus allen Teilen der Sowjetrepublik kommen, betonen, daß tatsächlich wieder der Schrecken über das Land rast, ohne die genauen Ursachen erkennen zu lassen. So wird ungefähr zu gleicher Zeit berichtet, daß in Kasan ein ehemaliger zari stischer Gendarm wegen revolutionärer Tätigkeit er schossen worden sei. Im Gouvernement Kostroma wurde ein Priester erschossen, weil bei ihm ein Bildnis des Zaren Nikolaus gefunden worden war. In Briansk wurde der Adjutant des Stadtkommandanten ins Gefängnis geworfen, in einer anderen Stadt drei Popen erschossen. anrechnete, schien die Mutter kein Verständnis zu besitzen. Sie versetzte ihm einen Backcnstreich, worauf sich Joachim tramp send entfernte. ,„Aber Johanna," meinte der Professor vorwurfsvoll, „warum hast du denn den Jungen geschlagen? Er hatte doch ganz recht. Der Zweck aller lebenden Wesen ist nun mal, zu leben. Warum also sollen Motten nicht auch leben wollen?" Sein Belehrungsversuch prallte an ihrem Zorn ab. „Gut, mögen sie leben, aber nicht ausgerechnet von meinem Woll- Neid." Er suchte zwischen seiner Frau und den Motten zu ver mitteln. „Liebste, dafür kann doch die arme Motte nichts. Tierische Wolle ist nun eben ihre Leibatzung." „Das merke ich; ganz zerfressen ist das teure Kleid von diesen elenden Bestien." Nun hielt es der Professor für geraten, die entomologi- schen Kenntnisse seiner Frau zu bereichern. „Liebe Johanna," belehrte er sie, „sage nicht Bestien. Du hast dieses ebenso häßliche, wie unzutreffende Wort schon einmal gebraucht. Du irrst, Motten sind keine Bestien. Motten gehören zum mun- teren Volk der Schmetterlinge und bilden eine eigene Familie der Gruppe Mikrolepidoptera. — Ich als Lepidopterologe sage dir —" Berll«, 6. August. Im Reichsministerium für Ernährung werden seit einiger Zeit Besprechungen darüber geführt, ob man die Zuckereinfuhr wieder freigeben soll. Im Augenblick ist noch nicht vorauszusehen, wie diese Entscheidung ausfallen und welcher Art die Neuregelung sein wird. Berll«, 6. August. Jin Monat Juli hat sich die Besserung der Einnahmen des Reich Haushalts fortgesetzt. Die Ein nahme» überstiegen wieder die Ausgaben um rund 8,2 Prozent. Auch die deutsche Handelsbilanz zeigt eine rund dreiprozentige Steigerung der Ausfuhr, ohne daß bis her die Passivität der Handelsbilanz beseitigt ist. Dessau, 6. August. Die Gefahr eines Landarbeiter- streiks mitten in der Erntezeit scheint auch für Anhalt im mer drohender zu werden. Die ganze Streikbewegung bat offensichtlich parteipolitische Tewdenz, der man um so stärkeren Nachdruck zu verleihen bemüht ist, als in Anhalt für den November Neuwahlen zum Landtage zu er warten sind. Mülheim a. d. Ruhr, 6. August. Die Friedrich-Wilhelm- Hütte hat gestern sämtlichen Arbeitern gekUnd igt. Ein Teil der Gekündigten wird in Kurzarbeit weiter be schäftigt. Duisburg, 6. August. Der kommandierende Generalleut nant Burguet hat beschlossen, den durch den Befehlshaber des Brückenkopfes am 29. Januar 1923 gegen den Oberbürger meister Dr. Jarres erlassenen Ausweisungsbefehl zurückzuziehen. Trotzdem darf Dr. Jarres in seiner Eigenschaft als Reichsminister das Ruhrgebiet nicht betreten. Graz, 6. August. Die „Tagespost" meldet aus Belgrad: In der heutigen Sitzung der außerordentlichen Session der Skuptschina verlas Ministerpräsident Davidowitsch die Regie rungserklärung, in der betont wird, die Regierung werde trachten, eine allgemeine Berbrüderung der Serben, Kroaten und Slowenen zustande zu bringen. Prag, 6. August. Wie das „Prager Tagebl." erfährt, wird von leitenden Stelen die Frage des Eintritts deutscher Politiker in das tschechische Kabinett neuerlich er- wogen und es werden Verhandlungen mit deutschen Parteifüh rern vorbereitet. Nach dem unmittelbaren Eintritt der Deut- schen in das Kabinett hält das „Prager Tagebl." die Bildung eines Beamtenkabinetkb unter Teilnahme deutscher Beamter für möglich. Prag, 6. August. Der 27. internationale Berg. Frau Professor Seelachs, die für die Gelehrsamkeit ihres Mannes kein Interesse zeigte, wurde ungehalten. ,Laß doch die geschwollenen Ausdrucke, Lipi — Lapid —" Sie gab -den Kampf mit dem holperigen Wort auf, galant half er aus. „Lepidopterologe, was so viel bedeutet, wie ein Schmetterltngskundiger, und unter diesen ist die Tinea sarei- tella, die fatale Kleidermotte, dein spezieller Feind." Seiner Frau scheinen die wissenschaftlichen Aufklärungs versuche durchaus nicht zu imponieren. „So laß mich doch endlich mit dem dummen Zeug zufrieden! Die Hauptsache ist, daß deine sogenannten Schmetterlinge mir das Kleid ruiniert haben." „Ja, meine Liebe, hättest du den Rat der Weisesten der Weisen befolgt, so würde dir das nicht passiert sein." Frau Johanna sah ihn verständnislos an. „Drücke dich gefälligst deutlicher aus." „Wie heißt es doch! Sammelt euch nicht Schätze, die der gnd.di« Motten Lessen und denen die Diebe naLaLaben." arvLneLrongreß üaym eine ResvlutlöN btt fränzösie schen Organisation an, in der die Meinung zum Ausdruck ge- bracht wird, daß die Kriegsgefahr solange nichtbeseitigt! sei, als die Bölter nicht befreit und die Regierungen in mm, Händen der Käpitalisten seien. ' > Warschau, 6. August. Nach amtlichen Angaben betrug dia Zahl der Personen, welche im Jahre 1923 durch dieStand - geeichte abgeurteilt wurden, 330. Davon sind 10S> mit dem Tode bestraft worden. Lo»da», S. August. Im Unterhaus teilte Unterstaatssekre tär Ponsonby mit, daß heute nachmittag 3^ Uhr eine end gültige Uebereinkunft mit den Russe n erreicht! worden ist. j Washington, 8. August. Präsident Coolidge gedenkt)! den Plan einer neuen internationalen Abrüstungskon»! ferenz möglichst Anfang Winter durchzuführen. Washingtons sei als Tagungsort ausersehen. Dor allem solle eine Deschrän-' kung der U-Boot-Waffe, der Schlachtkreuzer und der Lust-- rlistung zur Erörterung gestellt, dann aber auch die Abrüstung besprochen werden. ; I Oerlltche Angelegenheiten. I Aue, 7. August. Anläßlich des Feuerwehr-VerbandstageSi in Oberstützengrün verkehren am Sonnabend, den 9. August,! folgende Sonderzüge: Ab Aue 2 Uhr 25 Min. nachm, an' Wiltzschhaus 3 Uhr 22 Min., ab dort im Anschluß an einen Sonderzug nach Stützengrün. Ab Wiltzschhaus 3 Uhr 32 Min. nachm., an Aue 4 Uhr 26 Min. Gewöhnliche Fahr«! karten gelten. ! Aue, 7. August. Die hiesige Polizei hat einen Menschen!! festgenommen, der sich schon längere Zeit im Stadtpark herum- getrieben und sich weiblichen Personen gegenüber in unsittlicher Weise aufgeführt hat. Es handelt sich um einen Mitte der 20er Jahre alten Arbeiter. Aue, 7. August. Heute früh gegen 8 Uhr kam in der Schneeberger Straße ein Nadfahrerzu Sturz, wobei er mehrere Verletzungen davontrug, die aber glücklicher Weise nicht erheblicher Natur waren. Schneeberg, 6. August. Der Roggenschnrtt hat in der hiesigen Gegend am Freitag voriger Woche begonnen, unge fähr acht Tage später als in günstigen Erntejahren. Die Land-, wirte erhoffen den baldigen Eintritt sonniger Witterung, um! den reichen Erntesegen bergen zu können. - Schwarzenberg, 7. August. Die am 10. März 1924 vock der Wirtschaftlichen Vereinigung für Handel und Gewerbe des Erzgebirges gegründete Gemeinnützige Baugenos senschaft des westerzgebirgischen Handwerks hat gestern einen weiteren Neubau, und zwar ein Sechsfamilienhaus, in Schwarzenberg begonnen. Die Genoxenschaft stellt in diesem! Professor Emil Seelachs, eine bekannte Autorität auf dem Gebiete der Insektenkunde, saß an seinem Schreibtisch, bequem .in einen Lehnsessel zurückgelehnt, und rauchte. Mit Behagen gab er sich dem Genüsse der geliebten Zigarre hin. Da plötz lich wurde er seiner Ruhe entrissen. Die Türe zum benach barten Schlafzimmer flog auf und herein stürzte seine Frau, bleich, aufgeregt, mit verstörtem Gesicht. In der Hand hielt sie ein leichtes, wollenes Frühjahrskleid, das sie erst im ver gangenen Jahre für teures Geld erstanden hatte. Sie rang die Hände und jammerte: „EMil, ich bin sprachlos!" „Das höre ich", sagte der Professor, der sich so leicht nicht Kus der Ruhe bringen ließ. „Doch fetze dich, liebe Johanna, lind rege dich nicht so auf, denn das ist schädlich!" Die liebe Johanna warf ihm einen vernichtenden Blick !zu. „Da soll man sich nicht aufregen! Aber so seid ihr Män ner! Wenn ihr eure Zigarren raucht, so kann euretwegen nicht !nur die Welt untergehen, sondern auch eure arme Frau!" Der Professor erhob sich, tat noch einen kräftigen Zug aus der Zigarre, legte sie auf die Aschenschale, streichelte seiner Frau die fleischigen Wangen und sagte: „Aber Johanna, wie lch sehe, steht die Welt augenblicklich noch, du aber auch. Setz' pich, bitte, das besänftigt die Nerven." Mit leichter Gewalt nötigte er die Gattin in seinen Lehn- stuhl: „Also, nun schieße los! Sage mir, was hat dich denn so Aufgeregt?" , „Eine Motte!" flüsterte sie. ! Befremdet sah der Professor die Ge! du. „Wenn's weiter nichts ist. Motten ! ßiche Tierchen." „Auch wenn sie mein gutes Wollkleid zerfressen, diese ge- ßuetnen Bestien?" , „Mutti, Motten wollen doch auch leben", meinte Joachim, Ler jüngste Sproß des Hauses Seelachs, der in diesem Augen blick in das Zimmer getreten war und den letzten Teil der Unterhaltung mit angehört hatt^ ich fürchte, die Sipo wird es nicht erlauben." , Die Frau Professor schien mit ihren Gedanken schon wie der bei den Motten zu sein, denn ganz unvermittelt klagte sie: „Da habe ich nun alles getan, zur Vertreibung dieser Bestien" — seine zoologischen Belehrungen waren auf unfruchtbaren Boden gefallen — „aber es hat nichts genutzt, weder Kampfer noch Pfeffer, noch Terpentin, noch Naphtalin, sogar mit Knob lauch habe ich es versucht! Und du — du stehst dabei, als ob dich die ganze Sache nichts angeht. Es ist zum Verzweifeln!" „Verzweifle nicht, Johanna", erwiderte der Professor See lachs mit Würde. „Es gibt zwei historische Mittel gegen Motten-- So sagt Plinius, man brauche die Kleider nur. auf einen^Sarg zu legen, um sie für immer vor den Zähnen der Motten zu schützen. Doch diese Prozedur wird dir wenig lym phatisch sein. Dagegen die zweite vielleicht, die der Araber Rases empfiehlt. Gr meint nämlich, daß die Motten nicht in die Kleider kämen, wenn man selbige in die Haut eines Löwen wickele. Gut, damit du meine Liebe erkennst, werde ich auf, der Stelle nach Afrika gehen, um Löwen zu jagen, und dir deren Laut bringen. Mehr kann ich wahrlich nicht für dich und deine Garderobe tun! Also bist du nun beruhigt?" Die Frau seiner Liebe sah ihn prüfend an, mit einem Blick, der bedeutete: „Bei dir ist's nicht ganz richtig, mein Lieber, man wird dich auf deinen Geisteszustand untersuchen, müssen!" Und in dieser Voraussetzung erwiderte sie: „Ja, ich bin beruhigt. Das Kleid hier" — verächtlich warf sie es in die Ecke — „ist ja sowieso schon unmodern. Gestern ist bas Honorar von deinem Verleger gekommen. Ich werbe mir da von dreihundert Goldmark für ein neues Kostüm nehmen." Der Herr Professor Seelachs machte ein verdutztes Ge« , „ , sicht, runzelte die Stirn, krazte sich Hinterm Ohr und sagte mit uaLarabeu." Utarker Stimm«: «Kriegst dis Motten!« -' vXeins Umwege Unentbehrlich kür Kratt- unck E k,«ÜLbr«r.^7Laäerer u. Krise- ( E, verkehr. 50 Karten, tünklarhix, h ^laürtab I: ZOO MO, pro Karte SS kkenn ix. «WtimroMk 'rängten vorzubereiten. Der französische Eisenbähnminister M die Ausgewiesenen angehalten, nicht «her nach Trier zurück, zu kehren, bi» genügend Wohnungen für sie bereit- pünden. Deutsch« Erwerbslos« i« der sPauische» Fremdeulegie». Dem Reichstag ist eine kommunistische Interpellation vor- gelegt worden, au» d«r hervorgeht, daß 3000 deutscheEr« »erdelose, die unter Vorspiegelung falscher Tatsachen (an- geblich zur Verwendung al» Ordnungspolizei oder als Hafen- ardeiter in Hafenstädten) auf deutschem Boden von spanischen Agenten angeworben wurden, in der spanischen Fremdenlegion in Marokko eingestellt worden seien. Sie hätten erschreckende Verluste gehabt, würden mit Gewalt zurückgehalten und an einzelnen sei bereits die Todes- !strafe wegen Fluchtversuch vollstreckt worden. Der Leiter der Hamburger Anwerbezentrale sei ein spanischer Dizekonsul. Die -Regierung wird in der Interpellation gefragt, was sie zu tun »gedenke, um die Freilassung dieser Deutschen zu erwirken, die 'Werbungen in Deutschland zu unterdrücken und die Mitschuldi- !bigen an dem Mord an deutschen Erwerbslosen strafrecht lich zur Verantwortung zu ziehen. Die Kommuulsteuumtriebe i» der Reichswehr. Leipzig, 6. August. Vor dem norddeutschen Senat des ^Btaatsgerichtshofes zum Schutze der Republik begann heute ein greuer Tagungsabschnitt, der kommunistische Umtriebe in der Reichswehr zum Gegenstand hatte. Am ersten Verhandlungs- stage hatte sich der 51 Jahre alte Ingenieur und Reisevertreter Oswald Dieke zu verantworten. Der Angeklagte wird be schuldigt, am 15. Oktober v. I. in Hofgeismar ein hochver räterisches Unternehmen dadurch vorbereitet zu haben, daß er Reichswehrsoldaten Flugblätter mit der Auf forderung zum Ungehorsam und zur Bildung von proletarischen Kameradschaften übergeben amd auch versucht habe, Waffen von der Reichswehr zu er langen. Nach der Anklage soll er weiter seine Reisetätigkeit Hn Auftrag der Zentrale der kommunistischen Partei zu kommu- jntstischen Propagandazwecken, namentlich in der Reichswehr, benutzt haben. Der Angeklagte gab zu, an zwei Reichswehr- 'solbaten Flugblätter gegeben zu haben, deren Inhalt er aber -nicht genau gekannt habe, bestritt jedoch die anderen Anklage ipunkte entschieden. In später Abendstunde wurde das Ur- steil verkündet; es lautete auf2Jahre6MonateZucht° Haus unter Anrechnung von 6 Monaten erlittener Unter- .suchungshast, sowie auf 200 Goldmark Geldstrafe. Das Gericht hielt es für erwiesen, daß der Angeklagte als Funktionär an- huschen sei. Ohne jede ideale Gesinnung, nur um schnöden Geldverdienstes willen, sei der Angeklagte schuldig geworden. Da» Geheimnis der Rentenhauss«. Berlin, 6. August. Bon amtlicher Seite wird erklärt, daß alle Nachrichten von einer direkten oder indirekten Beteiligung der Reichsregierung oder einer Staatsregierung oder auch der Reichsanleihe-A.-G. an den Anleihekäufen in New Aork völlig unzutreffend seien. Eine Bank oder Irgendeine andere Privatfirma handele im Auftrage irgend- jwelcher amtlicher Stellen, wenn sie sich für den Erwerb von Reichs- oder Staatsanleihen interessiert. Aus Kreisen des Reichsbankdirektoriums wird dazu noch erklärt, daß die .Reichsbank ebenfalls keine Käufe in deutschen Anleihen im Auslande vorgenommen hat. Es hat den Anschein, als ob herartige Gerüchte von gewisser interessierter Seite tzu propagandistischen Zwecken verbreitet werden. Düsseldorf, 6. August. Der Polizelleutnant Buenel, her im Dezember v. I. im Schupo-Prozeß verurteilt und später begnadigt wurde, ist jetzt von der Desatzungsbehörde aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen worden. Noch immer drakonische Schreckensurteile. Wiesbaden, 6. August. Der Schüler Bey sieg el aus Rüdesheim hatte von seinem ehemaligen, nunmehr ausge wiesenen Lehrer Dr. Reuter ein Schreiben erhalten, in welchem Dr. Reuter an die Schüler seiner ehemaligen Klasse einen Aufruf richtet. Beysiegel vervielfältigte das Schreiben