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KWWWAWM v« .»ru«dtr,IIch« «»«>««,»» «ri»8M iLali» m» «»»nahm« »« Lo«« »ach Som», und lftsila,«. D«r Pret» für öt« S4 oua b»il« Ilolon«! - kn ««»dlMH»,»»» P L0 <8amIN«nanz,Ig«n mid Stell«na«>uch« Bitürftg« 1»), auck-Lrt, »», für dt« 99 nun br«U« PrM< «Mamizckl« »0, -nmwSrt» 100, ftr dt« S0 nun bntt« -mit. L»Ii»«lL«iI« «1 ckckwtM»« Soldpft»»!«. P»ftsch«<k»»«t» > Litpiig «k. IMS. Sm^»d«^«r».a»at»> A«, EkMd. Ne. 70. « enthaltend die amtliche« Bekanntmachungen der Amkshaupkmannschaft und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg. Löbnitz, Neustädtel, Srlinhain. sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Es werd«« außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadträte zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. Gürtner» Aue» Srzgeb. 7«rnspmch«r, 41»« 11, Sdlxitz (Amt Au«) US, SGu«<b«r-ia. Schwarz»»»««, 5SI. Drahtanschrlfti «olwfraund 4I»««r,g«dIrg«. 4l»z«l,«»^Il»»ah»« für dl, am NachmtUag «rlchituind« liamm«« dt» »ormtUag» » Uh« di dm Saupleilchlft»- ll«llm. Et» Eiwldr ft« dt« Aolnahm« d«r A»z«tg« am vm,«sch«t«d«n<» La,« lowt, an btstimmtir Swa« wird nicht geg«dm, auch nicht st« di« Richtig»«« dir durch F,rn. tpnch«« aulg«g«b»n«n Auzrigm. — ggrRücha. uno«rl,a,t »iag«Iandt«r Schriftstück« üb«knt>nml dt« Schrtftleilung d«ta, DmantwOktuna. — Uat«rdr«chm>gm d«, «qchltst». . d«tri«b«i »«gkünde, dttm «nlpküch«. Btigaklu,,«»^ »ach Nondur» ,«U«a RodaN« al, »ilchl vnimdar«. -aaht,«schüft»ft«N«» k, L«, Lühntt, Schänd««, a» Schwarz«iid«kg. Nr. 178. Amtliche Anzeigen. Nachstehende ZugUersteuerordnung für den Bezirk der Amtshnupt- mmmschäft Schwarzenberg wird hiermit bekannt gemocht. o---—° 'L"L"US*" Zugtlerfteuerordnmig für de» BezirkErband der Ämtshauptmaunschaft Schwarzenberg. Der Begjrkstog hat folgend« Satzung beschlossen 8 1- Der Bezirksoerband erhebt die nach dem Gesetz über die Zugtiersteuer omn 27. Mürz 1923 — S. S. M. S. 63 — eingefiihrte Zugdiersteuer auf Grand der in S 1 Absatz S dieses Gesetzes erteilten Ermächtigung nach einem Steuersätze bis zu 800 v. H. des einfachen Steuersatzes bez. bi« V» dem jeweils gesetzlich zugelassenen Höchstsätze. 8 2. Nie Höhe des zu erhebenden Hundertsatzes fetzt der Bezirkstag, bis zam 1. Oktober 1924 aber der Bezirksausschuß fest. Der Bezirksausschuß wird ermächtigt, mehrer« Steuerternrine ei«, lprführen. 8 2. Diese Steuerordniuns tritt am 1. April 1924 in «rast, mit dem glei che« Zeitpunkt« tritt die Dezirkssteuerordunog für die Zugtiersteuer vom L. Mai W23 außer Soaft. Schwar^nberg, am 9. IM 1924. Der Bezirksverbaud der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. (Stpl.) (gez.) v. Schwartz. Nachstehende Steuerordnung des Bezirksverbands der Amtshauptmann, schäft Schwarzeaberg, di« Erhebung von Zuschlägen zur staatlichen Ge- werbest«« in den Gutobezirken betreffead, wird hiermit bekannt ge macht. Der Beztrksoerband d« Ämtshauptmaunschaft Schwarzenberg, ( ' de» 29. Juli 1924. für da» Bezirksverband der Schwarzenberg. Zuschläge Mr staatlich«, Gewerbesteuer betreffend. Ser Bezirkstag hat folgend« Satzung beschlossen: Freitag, den 1. August 1924. 77. Jahrg. Der Bezirksverband der Amtshauptmannschast Schwarzenberg er- hebt zu der durch das Sewerbesteuergesctz vom 19. Juli 1923 — S. BI. S. 279 — geordneten Gewerbesteuer auf Grund der 88 34 ff. dieses De- setzes in den selbständigen Gutsbezirken einen Zuschlag bis zu 309 v. H. bez. bis zu dem jeweils gesetzlich zugelassenen Höchstsatz dieser Steuer. 8 2. Die Höhe des zu erhebenden Hundertsatzes setzt der Bezirkstag, bis zum 1. Oktober 1924 aber der Bezirksausschuß fest. Der Bezirksausschuß wird auch ermächtigt, die sonstigen zur Erhebung der Steuer erforderlich«, Maßnahmen zu treffen. 8 s- Dies« Steuerordnung tritt am 1. April 1924 in Kraft, mit dem glei. chen Zeitpunkte tritt die Steuerordnung für den Bezirksverband der Amtshauvtmannschaft Schwarzenberg, Zuschläge zur staatlichen Gewerbe- steuer betreffend, vom 1. November 1922 außer Kraft. Schwarzenberg, am 9. Juli 1924. Der Bezirksverband der Ämtshauptmaunschaft Schwarzenberg. (Stpl.) (gez.) v. Schwartz. lieber das Vermögen der offenen Handelsgesellschaft Emil Friedrich in Raschau wird heute, am 26. Juli 1924, vormittags 11 Uhr 15 Minute», das Konkursverfahren eröffnet. Der Prozcßagcut Max Becher in Schwarzenberg wird zum Konkurs- Verwalter ernannt. Konkursfovderungen sind bis zum 29. August 1924 bei dem Gericht« anzumelden. Es wivd zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Släubigerausschusses und eintretenden Falles über die in 8 122 der Kon- kursordnung bezeichneten Gegenstände — aus den 22. August 1924, vor- mittags 11 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 19. September 1924, vormittags 11 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. All«« Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nicht« an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Ver pflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 9. August 1924 Anzeige zu machen. Schwarzenberg, den 26. Juli 1924. Da» Amtsgericht. Zur Beschaffung von -ei,stoffen und Kartoffeln kann an All". Kriegsbeschädigt« und -intervli«en«, di« vom vrtsMnt kür Kriegerfürsorge Aue Zusatzrent« gezahlt erhalten, et« Borschutz «tf dir gusatzrente in Höhe eines Monatsbetvages der Zusatzrent« gezahlt wer den. Der Vorschuß wivd in sechs Monatsrate« wieder von der Zusatz- rente gekürzt. Vorschußauträg« sind im Fürsorgeamt, Stadthaus, Zim mer 21, spätesten» bi, mit 9. August 1924, einzur sichen. Nach diesem Zeitpunkte eingehende Anträge können nicht mehr berücksichtigt werd««. Aue, den 39. IM 1924. Der Rat der Stadt. — Fürsorgeamt. — Belohnungen. Für nachweislich in Aue erlegt« Bisamratten gewähr» wir ein« Fangprämie von 8 Mark. Au«, den 29. Juli 1924. " ' Der Rat der Stadt. Nach der Verordnung des Justizministeriums VHNeeverg. vom 14. Juni 1924 - 491 1 4 - sind für de» Monat Juli 1924 insgesamt 65 Prozent von der Friedensmiet« zu «r- heben. Hiervon entfallen 38 Prozent auf die Miete und 27 Prozent aas di« Mietzinssteuer. Die 38 Prozent setze« sich zusammen aus: 18 Prozent für die Grundmiete, den Zinsendisnst, den Berwaltungsaufwand und di« übrigen Betriebskosten, 29 Prozent für die lausenden und großen In- standsetzungsarbeiten, zusammen 38 Prozent w. o. Wassenin» und Flur beleuchtung falleu ab 1. 7. 1924 al, Rebrnlristuugen vorbehältlich d« Au- stimmung der Stadtverordneten weg. Schneeberg, de« 39. IM 1924. ' " Der Rat der Stadt. — Wohmmgomut. — schädigt« und ^iegshinterbNeben«. Wie im Vorjahre können auch in diesem Jahre wiederum an die Kriegsbeschädig ten und Kriegshinterbliebenen, die Zusatzrent« beziehen, Vorschüsse zur Beschaffung von Brennstoffen auf die in den folgenden Monaten zahl bare Zusatzrente gewährt werden. Diejenigen vorschußberechtigtsn Kriegs beschädigten und Kriegshinterbliebenen, die von dieser Maßnahme Ge brauch machen wollen, werden aufgefordert, entsprechenden Antrag bis spätestens zum 5. August 1924 während der üblichen Geschäftszeit von vormittags M bis 1 Uhr im Stadthaus 2 — Zimmer 8 — zu stellen. Schwarzenberg, am 39. Juli 1924. ! Der Rat der Stadt. — ^Abteilung Kriegerfürsorge. — " Die amtlichen Bekanntmachungen sämtlich« Behörde« können in den Geschäftsstelle» de» „Lrzgebirgtschen Bolkfremch«* ft Au«, Schneeberg, Lößnitz und Schwarzenberg etugesehe» werd«». s Dach zehn Jahren. < Dem v. Richard Mumm, Mitglied des Reichstags. Bei der Woltemven-e des 1. August 1914 ging ein Geist der Ekmrüttgheit durch unser VoA, wie mir ihn vielleicht nie erlebt hatten. Er erwuchs ans dem Besitz des guten Gewissens, grundlos angegriffen zu sein. Die Einberufenen eilten zu den Fahnen. — „I knmn' scho," rief der mühselige Lastträger von der Zugspitze und erreichte im Gswaltmowsch noch seinen Zug. Wir Rsichsiagsodgemchneten aber — ich selbst fuhr damals im Mittelmeer sMich von Kreta — eilten, was wir konnten, und mochten wir Tag und Nacht auf der Strecke liegen, um zur Bewilligung der Kriogeskve-tte zur Stelle zu sein. Und die Jugend aller Stände drängte sich um die Kaser- nenhöfe, ob sie, zehnmal abgemivsen, vielleicht dos Äste Mal das Glück habe, als Kriegsfreiwilliger eingezogen zu werden. Das war nicht bloße Abenteuerlust, das war Opfergerst! Was waren das für herrliche Jugendgeftalten, die in Däberitz, als ich zu ihnen gesprochen, das Heilige Abendmahl begehrten! Und alles das entsprang aus dem guten Gewissen. And um dies gute Gewissen müssen wir nun erst wieder kämpfen. Die Herren Müller-Franken und Bell haben im Auf- trage der damaligen Reichsvegievung den Artikel 231 des Der- faWer Vertrages unterschrieben, in dem es heißt: W „Die Derbandsvogievungen erklären und Deutschland erSennt an, daß Deutschland und seine Verbündeten als ° Urheber für alle Verluste und Schäden verantwortlich sind, die die Verbandsregierungen und ihre Staatsange hörigen infolge des Krieges erlitten haben, der ihnen durch den Angriff Deutschlands und seiner Verbündeten aufge zwungen wurde." Auf dieser Schuldlüge baut sich der ganze VerfaMer Der- trag, baut sich auch alles das auf, was das Sachverständigen gutachten an Lasten auf uns türmt. 5 Darum ist es so entscheidend, dagegen zu kämpfen — draußen in der Welt, aber auch daheim bei den Volksgenossen, die einer Belehrung durch die Tatsachen zugänglich sind. Dennoch gkbsss in Deutschland eine starke Partei, die da sagt: „Deutschland trug nicht allein die Schuld am Kriege". Das wird natürlich von der Gegenseite sofort dahin gedeutet, daß hier das Gingeständnis einer wesentlichen Mitschuld liegt. Die Frage muß anders, muß ausschließlicher gestellt wer- Lem ,Hat Deutschland den Weltkrieg gewollt oder nicht?" Auf diese Frage kann es nur ein Ja oder Nein geben. Wer, der die Geschichte jener Tage kennt, kann „ja" sagen? Was man zur Stütze der Lüge aufbvachte, so die Nach richt von einem heimlichen Kriogsvat des Kaisers vor seiner Abstchrt nach Norwegen, hat sich als unwahr erwiesen. Alle Aktenstücke, alle noch so flüchtigen Randbemerkungen der gan- zen Zeit vor dem Kriege beweisen nur das eine, daß wir den Welttrieg nicht gewollt hatten. Gewiß gab es einzelne — z. B. den Grafen Jork von Wartenberg, dessen „Weltgeschichte in Umrissen" jetzt geradezu erschütternd rviÄkt —, die ihn kommen sahen. Aber kein Verantwortlicher hat ihn gewollt. Und gäbe es nicht die Überfülle der Zeugnisse — die ein- drucksvollsten Gesandten — so wäre etwas beweisend: die Urlaubsverhältnisse in jenen entscheidenden Tagen. In einer geradezu sträflichen Weise hatte man aber auch «Iles und jeden auf Urlaub gehen lassen, .größtenteils ins Ausland:- Art SsnkEahe» mH den Lheii jein« Aufmarsch. abieilungen, die Thoss mancher Grenzschutzregimenter, die Chefs der wirtschaftlichen und der finanziellen Mobilmachung, den Chef des Auswärtigen Amtes. Alles war so wenig auf den Ernst der Lüge eingerichtet, daß noch am 1. August im Kriogs- minjsterium ein Schreiben des Reichsschatzamtes einlief, man möge doch die Pulveftbestellungen aufschieben, es sei kein Geld da und daß noch Ende Jull große Getreidsmaffon ins Aus land gingen. In seiner Broschüre „Delbrück und Wilhelm H." sagt Karl Kautsky: „Ich kann hier das Geständnis machen, daß es eine Zeit gab, in der ich der deutschen Regierung Unrecht tat." Und nachdem er auscinandevgesetzt hat, warum er früher an einen von Deutschland entfesselten Präventivkrieg geglaubt hebe, fährt Kautsky fort: ,Zch war sehr überrascht, als ich Einblick in die Akten bekam. Meine ursprüngliche Auffassung erwies sich mir als unhaltbar. Deutschland hat auf den Welt krieg nicht planmäßig hingvavbeitvt. Es hat ihn schließlich zu vermeiden gesucht." Schließlich hat Lloyd George in einer Rede vom 23. Dezember 1920 gesagt: ,Ze mehr man die Memoiren und Bücher über die Begebmheiten vor dem 1. August 1914 liest, desto mehr begreift man, daß niemand an leitender Stelle zu jener Zeit geradezu den Krieg gewollt hat." Damit hat einer der vier Schöpfer -es Artikels 231 ihn für unhaltbar erklärt und die Schuldlüge entwurzelt. Steht fA, daß wir den Krieg nicht gewollt haben, so ist gern und willig zuzugestehen, baß Fehler gemacht worden sind, vor ollem der Fehler, daß man die unzulänglichen österrvi- chischen Diplomaten nicht fester am Zügel hatte und daß man, sowohl in ihrem Verhalten gegenüber Serbien wie gegenüber Italien, erst bann ernst zu ihnen wurde, wenn es zu spät war. Fehler genug! Wo wollte man anfangen, wo aufhören! Der Fehler, in den neunziger Jahren Frankreich zu Rußland zu lassen, Fehler über Fehler in der Behandlung Englands. Und auch im Kriege, wie mancher verhängnisvolle Fehler! Es ist Sache der kritischen Forschung, die Fehler aufzuspüren. Der entscheidende Fehler war doch: daß wir nicht das einige Volk von Brüdern blieben, das am Kriogsanstrng zu- sammenstand! Und wollen wir's wieder werben, wollen wir auch im Ausland wieder Achtung gewinnen, dann gibt's nur den Kampf gegen die SchuMüge, dann gibt's nur das, aus immer erneuter, sachlicher Prüfung des ganzen Tatbestandes gewonnene Bekenntni: das deutsche Volk hat den Krieg nicht gewollt! Die Kriegsschuldsrage im Reichstag. Berlin, 30. Juli. Nach einem gemeinsamen Antrag der Demokraten, der Volksportei, des Zentrums und der Sozial- demokvaten soll nach Wiedereinsetzung Änes Ausschusses von 14 Mitgliedern die Frage der Kriegsschuld bereits Anfang AugustimPlenumdes Reichstages zur Erledigung kom men. Die Annahme des Antrages ist gesichert. Die Arbeiten des neuen Ausschusses sollen unmittelbar nach der Verab schiedung der Dawesgesetze ausgenommen werden. Sie Reichstagsdurchsuchung »ar recht-mäßig. Leipzig, 30. Juli. Der Staatsgerichtshof hat heute die Ab- lehnungsgesuche gegen den Landgerichtsdirvktor Vogt für un - begründet erklärt und die Beschwerden gegen die Durch suchungen der Räume der Kommunisten im Reichstag und Landtag verworfen. Die Kriegsschuld Poincares. Moskau, 30. IM. Anläßlich des 10. Jahrestage» des Kviegsbeginnes veröffentlicht ,Lsvestija" einen ArtWel von Professor Adamow, in' dem dieser auf Grun- einer Reihe historischer Dokumente beweist, daß P 0 inearv und Mille rand schon am Ende des Jahres 1912 versuchten, den Welt krieg zu entfesseln. Sie forderten damals Rußland auf, die Feindseligkeiten gegen Oesterreich zu beginnen, angeb lich, um Serbien zu Hilfe zu kommen, in der Tat aber, um Frankreich die Möglichkeit zu geben, zusammen mit Rußland und England den Kampf gegen Deutschland und Oesterreich zu beginnen. Adamow führt in seinem Artikel den BriefwechsÄ und die Unterredungen Poincares mit dem damaligen russischen Botschafter Iswolski an, der die kategorischen Forderungen Poincares vor der russischen Regierung unterstützte. Adamow veröffentlicht zum ersten Mal den Bericht des militärischen Agenten Jgnatieff über eine Unterredung mit dem Kriegs minister Millevand am 18. Dezember 1912; auf eine Erklärung Ignatieffs, Rußland wünsche nicht den europäischen Krieg her vorzurufen, meinte Millevand: ,Das ist natürlich eure Sache, ihr müßt aber wissen, -aß wir zum Kriege bereit sind, und das muß berücksichtigt werben." Adamow kommt zu der Schluß folgerung, daß, wenn die Zavenregierung den Ratschlägen, welche von Poineare und Millerand ausgingen, gefolgt wäre, -er Weltkrieg im Jahre 1912 anstatt 1914 ausgebrochen wäre, Die nationalen Berufsverbände beim Reichsernährnngs- mi»ister. Berlin, 30. Juli. Die vaterländischen Arbeit nehm erverbände im Nationalverband deutscher Be rufsverbände sind am Dienstag beim Reichsernährungsmink ster Graf Kanitz vorstellig geworden, um Auskunft über die Schutzzollfrage einzuholen. Der Minister begründete die Zollvorlage mit der Notwendigkeit, die deutsche Landwirtschaft im Interesse des ganzen Volkes aufrechtzuerhalten- Auf die Frage des Abg. Geisler, ob der Schutzzoll die L e « benshaltung der städtischen Bevölkerung verteuern würde, glaubt der Minister versichern zu können, daß diese Gefahr gering sei, daß aber auf der anderen Seite bei einem Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion in Deutschland! die städtische Bevölkerung schutzlos dem Preisdiktat des Aus« Kindes preisgegeben sei. Im übrigen würde aber die gleich, zeitige Herabsetzung der Umsatz st euer eventuell» Preiserhöhungen ausqleichen. Der Minister sagte ferner ein« Prüfung der Vorschläge zu, welche die Arbeitssehmervertreter zum Zweck einer günstigeren Preisgestaltung der Lebensmittel unterbreiteten. Er betonte dabei, daß den Interessen der; Verbraucher mit einer Förderung der Produk tion am besten gedient sei. Die jetzt vom Weltmarkt durch hohe ausländische Zölle vielfach verdrängte deutsche Industrie könne einen Ersatz nur inderAufn ah ff, «fähig leit der deutschen Landwirtschaft finden, so daß der Schutz der letzteren gleichbedeutend mit dem Schutz der Arbeitsstellen der deutschen Arbeitnehmer sei.