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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.07.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192407061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-06
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.07.1924
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Verantwortlich für die Schriftleitung: Friedrich Menzner, süv den Anzeigenteil: Heinrich Seibert. Rotationsdruck und Verlag: L. M. Gärtner, sämtliche In Aue. Erzgeb. Neues aus aller Welt ", aus Nsntsnmark S.K.KMW v'L'Utt 81^ evarüMe lleullüNei o>mm» e m, ro dle — Ein Auto in eine Hochzeitsgesellschaft gefahren. Bei einer Hochzeitsfeier in Ober-Lindow (Kr. Lebus) fuhr ein Automobil in die vor dem Hause stehende Hochzeitsgesellschaft. Preisermäßigung auf Eisen. Esten, 4. Juli. In der gestrigen Sitzung des Noheisenver- , dandes wurde berichtet, daß die Nachfrage nach Roheisen in folge der schwierigen Geld- und Kreditverhältnisse in letzter Zeit erheblich nachgelassen habe. Wenngleich die jetzigen Roh eisenpreise unter Berücksichtigung der inzwischen cingetretcnen Kokspreisermäßigung für die Hochofenwerke noch verlust bringend bleiben, würden dennoch, um den allgemeinen Preis abbau zu fördern, für neue Abschlüsse mit Wirkung ab 1. Juli folgende Preisermäßigungen beschlossen: Haematit um 5,50 Ml. durchschnittlich, Gießerei-Roheisen um 7 Mk. durch schnittlich, Stahleisen um 5,50 Mk. durchschnittlich, Iiegeleieisen um 7 Mk. durchschnittlich, Siegener Zusatzeisen und Temper Eisen um 5 Mk. durchschnittlich. Die Ermäßigungen für Hae matit und Gießerei-Roheisen 1 und 3 sind Durchschnitts-Sätze und werden für die einzelnen Berkaufsgebiete entsprechend den Konkurrenzverhältnissen gestaffelt. kam es wsarn Lobndisserenzen »u ein zwischen Schnittern und dem Vorlchnitb »ende Kattuns einnahmen, aad der Dori Angreifer ab. Ein Schnitter wurde geil und Bauchverlebungen. Hecht war noch ttbenü. (ko ist anzunrhmsn, daß der Storch an! diesem -echt «stickt ist. Dl» Störchin hat nicht nur di« Jungen verhungern lasten, sondern ist auch selbst vor Kummer ge storben. — Der tauft« General. Gin deutscher General, der sich während des Weltkrieges verschiedentlich ausgezeichnet hat, be sitzt eine hübsche klein« Locht«, di« sehr furchtsamer Natur ist- Der Vater bemühte sich vergebens, dem Kind das törichte» Furchtgefühl auszutreiben, aber ohne Erfolg. Eines Tages unterhielt er sich mit dem Töchterchen über Gespenster. Ev machte ihr klar, daß es Unsinn wäre, sich vor irgend etwas zu! fürchten. Die Kleine hörte aufmerksam zu und fragte ihn dann, ob er denn nicht vor einer Kuh Angst hätte, was der General verneinte. „Vor einem Hunde auch nicht?" fragte sie- Der General verneint« wieder. Auch nicht vor einer Wespe?" „Nein", sagte der General. „Ja, ängstigst Du Dich denn nicht- wenn es donnert?" „Nein, mein Kind", antwortet« der General und lachte. Kopfschüttelnd betrachtete die Kleine nun ihren Erzeuger und sagte: „Ja, Papa, hast Du denn vor nichts auf der Welt Angst als vor Mama?" Vier Personen wurden schwer, sechs leicht« verletzt, eine Frau wurde getötet. — Abgrstürzt. Freitag früh st ür »t e der Oberleutnant Zak von der Flugschule in Eg « r mit seinem Flugzeug nord westlich von Eger aus einer Höh« von 900 Metern a b und war auf der Stelle tot. — Eisenbahnunglück. Auf der Eisenbahnstation Eamogli (Italien) fuhr ein Personenzug auf ein Gleis, auf dem bereits ein anderer Zug stand. Durch den Zusammenprall wurden sechs Wagen umgeworfen, acht Personen getötet und 25 ver- letzt. Die ganze Organisation muß militärisch aufgezogen wer den. Man formiere Kompagnien, Bataillone, Regimenter, Brigaden usw., in denen die straffste 'oldatische Zucht herrschen muß. Angemessene Beförderungen und Auszeichnungen werden den Eifer anspornen. Die auf diese Weise ausgebildeten Leute müssen nach der Dienstzeit in ein Neserveverhältnis treten, ähnlich wie es ei dem einstigen Heere der Fall war. Um nicht mit einem Male eine allzugroße Menge von jungen Leuten anzusammeln, befreie man in den ersten Jahren eine Anzahl von ihnen, die sich in einer dem Spatenjahre ähn lichen Beschäftigung befinden, die ihnen angerechnet werden mag. Da die neue Zeit darauf aus ist, dem weiblichen Geschlechte dieselben Rechte wie dem männlichen zuzubilligen, so ist es angebracht, den jungen Mädchen gleichen Alters ein Schür- zcnj a h r aufzuerlegen, das heißt: sie sollen dem Vaterlande ebenfalls werktätig in einer ihren Gaben und Kräften ange messenen Weise durch ein Jahr dienen. So wird sich das Jahr für sie zu einer Art von Wirtschaftsjahr gestalten. Einrich tungen dieser Art, die bisher auf Freiwilligkeit aufgebaut waren, bestehen bereits in vielen Haushaltungsschulen, von denen eine Anzahl größeren Anstalten ungegliedert ist. Hier lernen die jungen Mädchen alles, was ihnen zur Ertüchtigung nottut und erhalten Uebung in allerlei Fertigkeiten, die man von Frauen erwartet. Unsere Zeit leidet außerordentlich durch die unwirtschaft lichen Frauen, die an dem ausgebreiteten Kinderelend große Schuld tragen. Es ist nicht richtig, alles Elend allein auf die Unterernährung zu schieben. Es gibt genug Familien, für welche der Vater hinreichende Mittel verdient, uni die Kinder anstän dig durchzubringen; aber sein Fleiß ist vergeblich, wenn ihm nicht eine geschickte und arbeitsame Gehilfin zur Seite steht. Von dieser Not wissen die Fürsorge und Fürsorgerinnen zu erzählen. Es finden sich viele Hausfrauen, deren ganze Koch kunst in dem Aufwärmen von Konserven besteht, und die für ein Loch im Kleide keinen andern Rat als die Sicherheitsnadel wissen. Unter ihnen gibt es genug, die sich mit Kindersorgen überhaupt nicht befassen wollen. Man wendet wider den Kin dersegen die bedenklichsten Mittel an, und werden dennoch Kinder geboren, so tut man sie zu Ziehwoibern, die dafür Sorge tragen, daß diese armen Wesen kein allzuhohes Alter erlangen. Man greift nicht zu hoch, wenn man die auf diesem Wege her vorgerufenen Menschenverluste bei uns fürs Jahr auf 150 000 schätzt. Was für Segen würde es sein, wenn einmal auf diesem Gebiete Wandel geschähe. Man vermehre zunächst die vorhan denen Haushaltungsschulen, indem man den Anstalten, die sich mit dieser Arbeit befassen, Mittel zum Ausbau gibt. In erster Linie kommen die Diakonissenanstalten und eine Anzahl von Klöstern mit ähnlicher Tätigkeit in Betracht. Aber auch die zahlreichen Landes-, Heil- und Pflegeanstalten, die meisten Krankenhäuser, Krüppelheime und sonstigen Anstalten zur Pflege Gebrechlicher lassen sich für die neue Aufgabe verwen den. Wo die Anstalten nicht ausrcichen, erwäge man, 4b man nicht größere landwirtschaftliche Betriebe und Gärtnereien für die MüLchenLIenstpflicht heranziehen kann. D - ' Spaten- und Schürzenjahr wird viel dazu beitragen, Das Spaten- und Schürzenjahr. Von Dr. Martin Ulbrich. Die Klagen über die Zucht losigkeit der Jugend sind derart allgemein, daß man daran nicht länger vorüber gehen kann. Schon das Betragen vieler Jugendlicher im Ver kehr gibt Anstoß. Sie sind unhöflich, aufsässig, lärmend, sie neigen zu Müßiggang und Ausschweifungen und sind an der Kriminalität in steigendem Maße beteiligt. Spricht man doch davon, daß in manchen Gegenden die Zahl derjenigen, die vor den Strafrichter kommen, achtmal so groß sei als vor dem Kriege. Nicht mit Unrecht sucht man bei den männlichen Jugendlichen den Grund für diese unerfreulichen Erscheinun gen in dem Wegfall der Militärdien st pfl Acht. Man zerbrach eine starke Säule der Ordnung und Volkswohl fahrt, ohne dafür einen Ersatz zu geben. Dazu kam die Ver leihung des allgemeinen Wahlrechtes an die Jugendlichen, die dadurch in den Strudel des Parteilebens gezogen wurden, ob wohl sie dafür noch lange nicht reif waren. Erfahrene Erzieher wissen, daß die Jugend um die Zwanzig am erregbarsten und urteilslosesten ist. Daher bedeutet das Wahlrecht der Jugend lichen nicht einen Fortschritt, sondern eine weitere Lockerung der Zucht. Dieser Verfall darf nicht weitergehen. Daher hat man für die Jugendlichen die W i ed eraufnah m edesDien st- jahr.es in anderer Form vorgeschlagen, ohne jedoch zu einem greifbaren Ergebnis gekommen zu sein. Es sei daher in diesen -Zeilen gestattet, einige Vorschläge zu machen. Um den Staat nicht zu sehr durch neue Ausgaben zu be lasten, muß das Dienstjahr produktiv gestaltet werden. Das wird am besten möglich sein, wenn man für die männlichen Jugendlichen ein Spaten ja hr einführt, das heißt: die jungen Leute sollen dem Paterlande in dem Jahre, worin sie die Zwanzig vollenden, mit wirtschaftlicher Spatenarbeit dienen. Gibt es doch in dieser Hinsicht gewaltige Aufgaben, die nur durch ein kräftiges Arbeiterheer geleistet werden können. Da sind Kanäle zu graben, Ufer und Deiche zu verbessern, Forst arbeiten zu leisten und weite Strecken von Oedland urbar zu machen. Bei der großen Wohnungsnot können die Jugendlichen die Neubauten wesentlich fördern, wodurch das ganze Bau wesen sich bedeutend verbilligen würde. Es gibt noch große Wegstrecken, die noch nicht von Obstbäumen eingefaßt sind. Was für Einnahmen könnten erzielt werden, wenn in dieser Hinsicht mehr getan würde. Noch liegen in Deutschland mäch tige Wasserkräfte unausgcnützt, die durch Errichtung von Tal sperren für die Beleuchtung und die Industrie nutzbar gemacht werden könnten. Besonders wertvoll dürsten die Spatensol daten bei elementaren Ereignissen, wie großen Bränden oder Ueberschwemmungen, durch Hochwasser und Wolkenbrüche wer- den, deren Furchtbarkeit stets durch sachgemäßes Eingreifen genügend großer Hilfskräfte gemindert werden kann. Zur Be schaffung von Unterkunft fiir die Dienstpflichtigen müßten nach Möglichkeit die früheren Kasernen benützt werden. Reichen diese nicht hin, so schaffe man Notbehelfe durch Baracken oder durch Unterbringung in Privatquartieren, wie es bei den kleineren Militärgarnisonen bis zum Jahre 1870 üblich mar. Die heutige Nummer umfaßt 10 Seiten, E/ 7 MV»" - ' Diensthabende Aerzte am Sonntag: Aue; Dr. med. Müller, Wettinerstraße (nur für dringende Fälle), Diensthabende Apotheken am Sonntag; -1, Aue: Kuntze» Apotheke, am Markt. Neustädtel: Löwen-Apotheke. > — Der Massenmörder Haarmann. Nach dem gegenwärti gen Stand der Erhebungen in der Mordangelegenheit Haarmann beträgt die Zahl der festgestellten Opfer 15. Außer dem Genannten wurde der 23jährige Kaufmann Franz Granz verhaftet. Dieser ist bereits überführt, Haarmann wie- derholt Burschen zugeführt zu haben. Es besteht auch der drin- gende Verdacht, daß er von den Morden Haarmanns wußte. — Ein allzutüchtiger Arzt. In Kristiania wurde der junge Arzt Meyer-Lie zu 60 Tagen Gefängnis und 100 000 Kronen Buße verurteilt, weil er in der Zeit vom 1. Januar bis Ende September 1923 insgesamt über 30 000 Rezepte ausgeschrieben hatte auf Spirituosen, für die bekanntlich in Norwegen ein allgemeines Verbot besteht. Die Buße von 100000 Kronen wurde dem geschäftstüchtigen Arzt mit Rücksicht aus die aus dem Mißbrauch seiner ärztlichen Befugnisse erzielten Einnah. men auferlegt, die sich auf weit über 300 000 Kronen belaufen. — Ein praktischer Bevölkerungspolitiker. Am Schluffe eines Ballfestes in Baues in Frankreich, das zu der dort all jährlich stattfindenden Messe stattfand, richtete der Bürger meister an die tanzende Jugend die Frage: „Welche Paare unter euch sind bereit, sich zu verloben?", und unter dem Jubel der Anwesenden traten sogleich eine Anzahl Pärchen vor. Die Verlobungszercmonie fand darauf sofort in den Bureauräum lichkeiten des Bürgermeisters statt, wobei dieser den Wunsch aussprach, auch bald die Trauung vornehmen zu können. — Die Klettertour eines Sechsjährigen. Auf der Strecke München-Garmisch-Partenkirchen oder Oberammergau ragt aus den Waldbergen neben der Bahnlinie ein Felsenkopf weit her aus, das bekannte „Ettaler Mandl". Die Besteigung dieses Felsens ist für ungeübte Bergsteiger nicht ungefährlich. Jetzt ist sie von einem sechsjährigen Jungen allein unter nommen worden. Vater und Bruder des Jungen hatten den Felsen erklettert und dem Jungen aufgetragen, am Fuß auf sie zu warten, da die Besteigung für ihn zu schwierig sei. Als die beiden auf dem schmalen Gipfelband in Betrachtung der Gegend versunken saßen, erschien plötzlich der Knabe, der die Besteigung des Mandls allein unternommen hatte, da ihm das Warten zu langweilig geworden war. Die Erkletterung war für den Kleinen, der die angebrachten Versicherungen nicht be nutzen konnte, mit großen Beschwerden und Gefahren ver bunden gewesen. — Storchentragödie. Auf dem Grundstück eines Hüfners in Friedersdorf bei Görlitz nisten schon feit Jahren Störche. Als der männliche Storch vom Ausflug mit Futter heimkam und die Jungen speisen wollte, fiel er plötzlich rücklings vom Giebel der Scheune und war sofort tot. Herbeieilende Leute zogen ihm drei Frösche, eine Eidechse und zwei Hechte aus dem Schnabel. Der größere, etwa ein halbes Pfund schwere Berlin, 5. Juli. Nach einer Meldung des „Vorwärts*, nimmt man in parlamentarischen Kreisen an, daß die Ver - ab sch iedungderAusführungsgesetzezun: Sach verständigengutachten in den gemischten Kommission nen noch längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Man rech« net mit dem Zusammentritt des Reichstages etwa am 28. Juli, sodaß etwa Mitte August die Entscheidung gefallen sein dürfte. Berlin, 5. Juli. Reichsfinanzminister Dr. Luther be« suchte gestern Essen, wo er mit dem Magistrat und der Stadtverordneten-Persammlung eine längere Besprechung ab« hielt. Er erklärte dabei seinen Rücktritt vom Ober 4 bürg er meisteramt der Stadt Essen. « eine brennende Frage unserer Zeit zu lösen, die der Er werbslosen. Zieht man die Jugendlichen aus den Arbeits plätzen, so wird für die älteren Leute Raum geschaffen, so daß! sie vom Arbeitslosenmarkte verschwinden. Dadurch wird di« Erwerbslosenfürsorge materiell entlastet, so daß ihre Mittel für andere Zwecke frei werden. Das Arbeitsjahr muß durchgeführt werden unter mvg« lichster Beschränkung der Volkslaster, des Alkoholismus und des Unsittlichkeit. Verboten muß die Zigarette werden, deren über mäßiger Genuß nicht wenig zur Vergiftung der Volksgesundheit beiträgt. Die Freizeiten müssen mit guter Lektüre und geistig fördernder Beschäftigung ausgefüllt werden. , Es ist nicht zu besorgen, Laß von selten der Jugend einem: Arbeitsjahre in vaterländischem Sinne wesentliche Schwierig keiten bereitet werden. Geht doch durch weite Kreise der Drang ! nach Erneuerung und Ertüchtigung, wie das Aufkommen der Iugendringe, das Streben der Wandervögel und Pfadfinder und vor allem die Betätigung der christlichen Organisationen beweist. Daher muß man der Jugend helfen, hindernde Ele mente abwehren und die Widerwilligen zwingen, das zu tun, was ihnen heilsam ist. Von wesentlicher Bedeutung wird es sein, wenn man die Jugend vom politischen Treiben und von der Dressur zur „Staatsbürgergesinnung" befreit, an deren Stelle Erziehung zum Nationalgefühl und zur Vaterlandsliebv treten muß. Schließlich ist auch auf die Bedeutung des Arbeitsheeres für die Industrie hinzuweisen. Wie die alte Armee, so wirb auch das Heer der Jugendlichen ihr Verdienstmöglichkeiten schaffen. Man denke nur an die Kleidung und Werkzeuge zur Arbeit, an die maschinellen Einrichtungen. , Die Schaffung des Arbeitsheeres dürfte ein bedeutendes! Stück deutscher Aufbauarbeit sein, um das Vaterland uns von seinem Jammer genesen zu lassen. Die Burschen und Mädchen von heute sind die Männer und Frauen von Morgen. Es ist nicht gleichgültig, wem wir die Zukunft von Volk und Vater« land anvertrauen. Nur durch tüchtige Persönlichkeiten, die er« füllt sind von den Forderungen der Pflicht, Ler Hingabe und der Treue, kann Deutschland wieder aufgebaut werden. E» genügt nicht, daß einzelne Führer mit Mut und Tatkraft auf« stehen und den Werberuf zur Schaffung neuer Verhältnisse er« heben. Unser ganzes Volk muß vom rechten Geiste durchdrungen sein. In den Jahren 1807—1912 bewirkte die allgemeine Wehr pflicht in dem kleinen, schwer bedrückten und bis aufs Marl ausgesogenen Preußen eine derartig wunderbare Kraftentfal tung, daß das ganze deutsche Volk aufstand und das Franzosen« . voll zertrümmerte. Warum soll ein Neuwerden in der Gegen wart vergeblich sein? Deutschland ist immer noch groß genug und seine Bevölkerung noch lange nicht so verarmt, daß da» Wiederaufstehen unmöglich wäre. Wir müssen wieder tüchtig' und einig werden, neue Werte schaffen und die rechte Kraft « entfalten, damit unser Volk wieder Len Platz unter den Natio nen der Erde einnehme, der ihm gebührt. Hier ist ein Weg. Mögen klare Köpfe weiter darüber nach denken und kraftvolle Persönlichkeiten zu wirksamem Handel« aufstehen, die, allen fremden Geist ablehnend, den echten Geist pflegen und Lie Jugend dahin führen, daß sie des deutschen Reiches Herrlichkeit in der rechten Art baue und bewahre. Lößnitz, 5. Jun. Mn« aehvrtae Portton Ausgelassenheit, chickte Verwirrung komisch« Ereignisse und Zufälle mit em bißchen Bedenklichkeit und Rührseligkeit zusammenge- scht, das ergibt den Schwank „Charley« Tante", den einem schönen, linden Sommerabend das Naturtheater ren Besuchern zum zweiten Male darbot. Man mußte oft zlich lachen. Bek bescheidenem Maßstab muß man das ftspiel wohl einmal gelten lassen, umso mehr, da es sehr t gespielt wurde. Flott, lebhaft und sicher waren die bei- a Studenten der Herren Diefenthal und Gühne, enso ihre Gegenspielerinnen (Fr. Frohn und Frl. Quais«.) le beiden alten Herren (Lissel und Häußler) waren lßerst ergötzlich in ihrer späten, von der Sehnsucht nach den Millionen der Tante begründeten Verliebtheit. Und nun der strenge künstlerische Leiter als Pseudo-Tante! Man schüt- lt den Kopf, staunt und lacht herzlich. Was doch in einem ienschen alles drin stecken kann. Die echte Tante glänzte ei Grete Böhme durch vornehmes Spiel und meist sehr ewissenhafte Sprechweise. Frau Wiedenfeld erfüllte )re kleinere Rolle ausgezeichnet. Das gilt auch von dem Spieler des Dieners. Das Zusammenspiel der einzelnen Herrschaften war tadellos, besonders fein bei einzelnen ern- :eren Rollen. Leider verpuffte ein Teil der Wirkung da- urch, daß man bei der Heransarbeitung komischer Momente u stark auftrug. Bühnenbilder und Lichtwirrung waren mächtig. H. I. Rad-iumbad Oberschlema, 5. Juli. Sonntag, den 6. Juli, Kur- konzert von vormittag 5411—!41 Uhr, ausgefilhrt von der Stadt mud Kurkapelle Schneeberg-Oberschlema. Leitung: Stadtmusikdirektor Max Haustein. 1. Fest-Parademarsch Nr. 1 von Möllendorf. 2. Ouvertüre (1888): Aus der Zeit — für die Zeit, von Kiesler. 8. Die Uhr, Ballade von Löw«; für Posaunen-Solo. 4. Wenn die Liebe weint. (Quand l'amour pleurt.), Deilse Boston von Lüddcmanu. S. Fantasie über Motive aus der Operette „Die Fledermaus", von 'Strauß. 6. Ouvertüre zu der Operette: „Dnnüitenstwiche", von , Suppe. 7. Paraphrase über das Volkslied „Aennchen von Tharau", von Silcher. 8. Zwei ungarische Tänze, Nr. 5 und 6, von Brahms, g. Unter siegenden Fahnen, Marsch v. Blankenburg. Kandel, Jn-uslrle, Volkswirtschaft. -Blutt« Auseinandersetzuna. Im Dorfe Ziemitz in Bommern i « wesen Lobndisserenzen »u einer heiligen Auseinanoersetz 's«. Da die Schnitter eine l rlchnilter mehrere Schüsse aut - - miet, zwei erlitten schwer« Kops- Letzte Drahtnachrichten Der neue KommunistenskUndal. M Berlin, 5. Juli. Die Durchsuchung der kom munistische« Fraktionszimmsri« Landtag murdo von dem Untersuchungsrichter de» Ttaatsgerichtshose», Land- gerichtsdirettor Bogt, persönlich geleitet, «ährend sie im Reichs tag von einem Landgerichtsrat überwacht wurde. Da» im Ver lause der zweistündige« Durchsuchung beschlagnahmte Material besteht hauptsächlich au» Briesen, teilweise uo» sehr erheblicher Länge, die anscheinend bestimmte Berichte ans den verschiede nen Bezirken und Antworte» aus die Anweisungen der Partei zentrale und der Mo»ka«er Instanzen enthalten. Dl* Prü fung der zahlreichen Schriftstücke dürste geraume Zeit In An spruch nehme». Im Anschluß an die Durchsuchungen in de« Parlamenten hatte der Antersuchungsrichter eine Konferenz mit Vertretern des Reichsjustizministerium». )
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