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KNWWWWM 77. Iahrg Freitag, den 1l. Juli 1924 Ar. 160 bekannt- Finanzamt. findet. Der Rat der Stadt. Aue, am 8. Juli 1924. ihn zum Bahnhof. x. besorgt werden müssen, werden die beiden Negierungen ihre Schwarzenberg, am 8. Juli 1924. Der Rat der Stadt. t England ist mit Berlin zufrieden. ier Seite wird mir- Berlin, 9. Juli. Paris, 9. Juli. Alacdonald und Herriot haben um 3 Uhr Im ganzen ist Deutschland wieder der Priigeljunge. Von ! wieder hergestellt wird, sobald die Reparationskom- ÜhW Gleichberechtiauna aus de? DondonerKonferrn» iS pach (Mission festgestellt hat, daß der Bericht Dawes' ausgeführt ist^. Bedeutung würde alsbald die Frage der Loyalitä Deutschlands aufwevfen. Sollte die Neparationskonv Anstrengungen vereinigen, um die Anwesenheiteines Amerikaners inderReparationskommission zu erreichen für den Fall, daß diese deutsche Verfehlungen sest- zustellen hätte. Sollte diese Lösung unmöglich sein und die Reparationskommission sich über die Beurteilung der Tatsachen nicht verständigen können, so würden beide Negierungen Vor schlägen, daß die Reparationskonrmission den Generalagenten für die Reparationszahlungen hinzuzieht, der amerikanischer Staatsangehöriger sein soll. Sine vorsätzliche Verfehlung von Mission eine derartige Verfehlung feststellen, so würden sich die" beteiligten Regierungen verpflichten, sich sofort über die Mittel zu verständigen, mit deren Hilfe die Maß nahmen ins Werk gesetzt werden sollen, über die sie sich zu ihrem eigenen Schutz und zum Schutze der Interessen der Geld geher geeinigt haben. , Paris, 9. Juli. Die heute zwischen Macdonald und Herriot verabredete gemeinsame Erklärung be sagt, die britische und die französische Regierung hätten sich ge einigt, den alliierten Regierungen eine Note zu übermitteln, deren Schlußfolgerungen sie ihnen zur Annahme empfehlen. Danach bezweckt die Londoner Konferenz die Rege- lung der Inkraftsetzung des Sachverstän digengutachtens und die Entscheidung der Fragen, deren Lösung den interessierten Regierungen zusteht. Die bei den Regierungen erkennen die Notwendigkeit an, einen Zu stand des Vertrauens herbeizuführen, der etwaigen Geldgebern die nötige Beruhigung verschafft; aber sie sind nicht der Ansicht, daß diese Notwendigkeit mit der Innehaltung der Bestimmun gen des Versailler Vertrages unvereinbar sei. Die Erklärung wiederholt dann die Vorgeschichte der Einsetzung des Sach verständigenausschusses und des Sachverständigenplanes und stellt weiter fest, daß die beiden eingangs erwähnten Regierun gen über folgende Punkte einig geworden sind: Am 16. Juli tritt in London eine Konferenz zusammen. Die beteiligten Regierungen werden zuerst für ihr Teil die Annahme der Entschließungen des Dawesschen Planes be stätigen. Die zustande kommenden Abmachungen dürfen die Autorität der R e pa ration s ko mm i s si on nicht beeinträchtigen. Da aber den Zeichnern der Anleihe von 800 Parks, 9. Juli. MacdonaldhatdieRiickreisenachi London angetreten. Ministerpräsident Herriot begleitete. wegen Nichtabführung der Lohnsteuer eine Geldstrafe von 1000 Goldmark festgesetzt worden. Die Bestrafung ist auf Kosten des Genannten -umachen. Scharzenberg, am 7. Juli 1924. geteilt, daß der englische Botschafter bei der Reichsregierung an^ gefragt habe, ob sie ihre Zustimm u n g zu dem vachver - ständigengutachten von der Räumung der Ruhe abhängig mache. Die Antwort sei derart gewesen, daß sie iw London als befriedigend angesehen werde. Dir «»»»lr«»»»- «stb«fta mi! N umuHm« d«r To,« »ach Smm. IM» K«lNa,«a. Dir Prell für N« »4 mm br«ft« Loi»»«i - l« Nmistlaüdizir» ist L» lgomMrnoazUgm uud SUllmzisuch« »«dLrfti,« 1»), ««Sri» »1 für di« V0 mm brUI, P«M- MdlamtzM« SO, -u-wdrw 10», für di« 90 mm breit« amtl. Loto»<lz«il« 11, omwüris »1 Soldpf«n»Ig. P»fts<-«a-aout» i Leipzig Nr. IMS. »«meiude-Oiro-Nonto > Nu«, Erzgeb. Nr. 70. _ enthaltend die amtliche« «ekanntmachnngen der Amishauvtmannschast und der * Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Au« Md Schwarzenberg. wie vor nicht die Rede. Man wird daher bei uns gut tun, den kommenden Dingen mit äußer st em Mißtrauen ent- gegenzusehen. Zugleich aber sollte unsere Regierung damit rechnen, daß der Riß zwischen Frankreich und England nur überklebt ist. Die Gegensätze zwischen den beiden Mächten bleiben trotz der Einigungsformel, die man eben sand, be stehen. Die Einigungsformel. In den Armen liegen sich beide . . . Herriot und Macdo nald haben die Einigungsformel gefunden, die auf einem richtigen Auhhandelsgeschäft — beide Herren sind ja oder nennen sich wenigstens Demokraten — beruht, bei dem allerdings der englische Premier als der über das Ohr Ge hauene dasteht. Der eigentliche Sieger ist aber auch nicht Herriot, sondern Poineare, dessen Schatten auf der Pariser Zusammenkunft der beiden Ministerpräsidenten lastete. Damit dieser Umstand nicht allzu augenfällig wird, schickt inan, wie gemeldet wird, den Verbindungsmann Poincares im Kabinett Herriot, den allgewaltigen Peretti della Nocea, offi ziell in die Wüste. Hinter den Kulissen kann ihn aber Huriot nicht entbehren. Selbstverständlich wird das „Mißverständnis", das durch die Not« Macdonalds an die englischen Vertreter bei den Ne gierungen hervorgerufen worden war, als völlig unbegründet hingestellt. Mit anderen Worten: der Engländer wechselt unter dem Eindrücke der allmächtigen Opposition des französischen nationalen Blocks seine Farbe. Die ausgeschaltete Repara tionskommission wird wieder eingeschaltet. Sie ist den Engländern ob ihrer antienglischen Streiche (Besetzung des Ruhrgebietes usw.) zwar ein Dorn im Auge, aber um des lieben Friedens willen wird sie von Macdonald noch einmal geschluckt. Für den Fall der Feststellung deutscher Verfehlun- gen soll als Gegengewicht ein Amerikaner (wenn Coolidge mit macht) dienen. London traut Paris nicht, daher wird so ein» Unparteiischer vorgesehen. Man bemäntelt den Ruf nach Ame rikas Hilfe damit, daß man sagt, die Leute von dort drüben geben (vielleicht) das Geld, also sollen sie auch mitreden. Wir nehmen an, daß Amerika sich das nicht zweimal sagen läßt, es hat ja eine so feine Witterung dafür, wo es etwas zu ver dienen gibt. Bei vorsätzlichen Verfehlungen Deutschlands soll — und das ist das einzige, was Macdonald erreicht hat — Frankreich nicht auf eigene Faust Sanktionen anordnen kön nen, sondern die beiden Regierungen sollen sich vorher Uber die zu ergreifenden Maßnahmen verständigen. Man wird nicht fehlgehen, daß sowohl bei der Feststellung des Vorsatzes als auch bei den dann zu treffenden Maßregeln die Gewalt- Politik, die wir von Poineare her kennen, eine — wenn auch vielleicht etwa» gemilderte — Rolle spielen wird. Amtliche Anzeigen. Unter Nr. 34 des Bereinsregisters »st heute der Sportverein Ale- »annia in Aue eingetragen worde». Amtsgericht Au«, den 8. Juli 1924. Es werd« außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachung« der Stadträt« zu Aue uud Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Au« uud Johanngeorgenstadt. Verlag E. M. Gärtner, Aue» Erzgeb. F«rnspr«<her < «ne »1, Sipnitz (AmlBu«) 4«. S»n««»«r, IS. 0ch»ar»«ad«r« «t. Drahtanschrift, «otttzfreun» «ueer^edirg«. Bekanntmachung. Durch rechtskräftige Unterwerfungsverhandlung vom 7. Juli 1924 — Nr. 45, Strafs.-Buch 1924 — ist gegen den Prokuristen der Firma Emaillier- und Stanzwerk in Beierfeld, Paul Bitzethum in Beierfeld, Nr. 86 E, 3l»»«ttz«»«»»atz»« tür »I« «m N-Lstllag «rfch»im»d« Ramm« bi, »»rmilla,, » Uhr t» d«» S-imta«I»D»- iM«» ««Er für di, AuEin« d« N»i«tgm o» oar^fchrtch«n«i> Ta« Isak« <m desttm«I«r Si«!l« wirb nicht ,«,«b«n. auch Mcht 1ür di« RichttMlUl »«durch ch.ru- wr»ch«aus,«,«b«amA»j«i,«il. — FürNücha. um>«n,»gt Äjisaati«« Schriftstücke bdrruimmi di« Schriftleiiuuz drin« Verantwort»»,. — Unter» nchmijen d» Äeschüft»- detried«» begründ«» d«dw Anspruch«. B«i Jad1i»o««kjug uud tloudue» z«Il«n RabaUe al» aichi o«r«i»bari. HovVtgeschafttzftrU«« in Au«, Lülinii,, Schneriirrz ua» Echwarz«nb«rg. Die ausgelteferte Reichsbahn. Pari», 9. Juli. „Echo de Paris" meldet, daß der Eisen- »ahmmsschuß am Sonnabend in London zusammentritt. Di« Beratungen im Ausschuß ständen vor den, Ende. Die Frage >es Abbaues des Reichsbahnpersonals bleibe der späteren nternationalen Leitung -er Reichsbahn vorbehalten, womit ch die deutschen Vertreter nach langem Widerstande einoer« landen erklärt hätten. Die Regiebahnen blieben für die Daueit der Ruhrhvsetzung außerhalb der Organisation Hx RtzichabaHn/ Schwarzenberg. der Mietzinssteuer. Bis 15. Juli 1924 nicht entrichtete Steuerbeträge werden zwangsweise eingczvgcn; außerdem tritt mit diesem Tage die Zuschlagspflicht ein. Hierbei weisen wir darauf hm, daß die Mietzins- steuer vom 1. Juli 1924 ab auf 27. v. H. des Nugungswertes festgesetzt worden ist. Schwarzenberg, am 8. Juli 1924. Der Nyt der Stadt. — Steueramt. — Mailand, 9. Juli Dsr „Lorrisrc della Sera" meldet aus Rom: Der englisch-französische Konflikt läßt in Rom völlig« kühl. Mussolini hat erklärt, er werde dem italienischer^ Vertreter für London nur Vollmacht geben, den Expertenplaw alsGanzes anzunehmen. „Eecolo" meldet: Die Ruhr- undi die Besetzungsfrage interessiere Italien nur insoweit, als deq Staat an ihnen beteiligt sei,' das treffe aber nur auf di« rein wirtschaftliche In gen icu rkom mis sio» deq Ruhr zu. . - - , Neuyork, 9. Juli. Die Anzeichen, daß eine Verstän^ digung über das Programm der Londoner Konfe^ renz erfolge, haben zu dem Entschluß geführt, Houghton sofort nach Berlin zurllckkehren zu lassen. Von Be amten im Weißen Hause wurde erklärt, ob Deutschland offiziell ans dieser Konferenz vertreten sei oder nicht, werde die Kon ferenz doch das ganze Reparationsproblsm aufrol^en. Dabet wäre es wünschenswert, daß Amerika seinen wohlinformiertent Vertreter in Berlin habe. ' Paris, 9. Juli. Der „Herald" meldet aus NeuyorkL Coolidge hat am :N:nrag erneut General Dawes empfangen- Die Presse ergeht sich m Mutmaßungen über ein aktives E i n - greifen Amerikas in der Reparationsfrage, falls dis Londoner Konferenz ergebnislos ausgehen würde. 8k« a Erleichterungen im Wohnungsbau. Wer Wohnungsbauten »»UL. ohne öffentliche Zuschüsse errichtet, erhält künftig folgende Vorteile gewährt: a) Die Daupolizeigebühron werden nur mit 50 Prozent in Ansatz gebracht, b) Di« für den Flachbau bestehenden polizeilichen Erleichterungen werden bis zum dreigeschossigen Sechsfamilienhaufe zu- gelassen, c) Es wird freie Wahl unter den 'Wohnungssuchenden, soweit diese wohnungsberechtigt sind uqd einen Dringlichkeitsansweis besitzen, für die durch Errichtung der/ neue» Wohnungen freiwcrdenden Alt wohnungen gewährt. Auf die näheren Ausführungen im textlichen Teile dieses Blattes wird verwiesen. wird von der interalliierten Konferenz festgestellt werdens Vorschläge für diesen Plan sollen von der Reparationskom^ misston der interalliierten Konferenz unterbreitet werden» Etwa notwendige Abänderungen am Sachverständigenplan« können nur mit allen erforderlichen Garantien und gegense» tig zwischen den beteiligten Regierungen vorgenommen wer4 den. Zur Einziehung der Reparationszahlungen werden diq Alliierten ein Spezialorgan schaffen, das den beteiligt ten Regierungen ein Gutachten über ein System zur Nutzbar^ machung der deutschen Zahlungen übergeben soll. Jede Rechts« schwierigkeit, die sich anläßlich der Interpretation des vor», stehenden Textes ergeben sollte, wird an die Rechtssachver« ständigen der beiden Regierungen verwiesen werden. Di^ beiden Regierungen haben einen vorläufigen Meinungsaus^ tausch über die Frage der interalliierten Schulden« gepflogen. Hierzu erklärt die englische Regierung, daß siÄ mit den interessierten Regierungen eine gerechte Lösung an4 streben werde. Diese Frage wird zum Zweck einer ersten« Prüfung an die Sachverständigen der Finanzverwaltung überwiesen. Desgleichen haben die beiden Regierungen einen« vorläufigen Meinungsaustausch über die Sicherheitsfrag«l vorgenonimen. Sie haben festgestellt, in welchem Grade die« öffentliche Meinung die Herstellung eines völligen Friedens wünscht, und sie sind darüber einig, daß sie dieses Ziel miß den besten Mitteln anstreben werden, bis das Problem der« allgemeinen Sicherheit der Nationen eine endgillige Lösung nachmittags die Presse empfangen. Der englische Pre mierminister schickte seinen Erklärungen voraus, daß dasMiß - Verständnis zwischen Paris und London völlig unbe gründet gewesen sei. Beiderseits sei gleicherseits guter Wille vorhanden. Es werde eine Mitteilung an die Presse ergehen, die die gemeinschaftlichen Empfindungen der beiden Regierungen darlege, wie ihre Risse und schadhaften Stellen nicht ausfindig zu machen, sondern leidenschaftslos im Inter esse der beiden Länder zu prüfen seien. Es sei eine.Lösung möglich, aber sie brauche Zeit. Man sei beiderseits zu einer ersten Verständigung gelangt: „Wir sind keine Feinde, die sich den Anschein von Freunden geben, sondern Freunde, die den Versuch machen, die in den letzten Jahren entstandenen Schwie rigkeiten zu beheben. DieLondonerKonferenzist nach wie vor auf den 16. Juli angesetzt. Es wäre sehr gefähr lich gewesen, sie zu vertagen. Wir haben Amerika ausgefordert, daran teilzunehmen. Wenn wir sie auch nur um einen Tag verschieben, so würden Eie die Folgen erleben. Das Ergebnis unserer Zusammenkunft hat Gestalt angenommen in einer ge meinsamen Note, die an die Stellen der beiden Memoranden, enthaltend den englischen Standpunkt einerseits und die fran zösische Auffassung andererseits, treten würde. Herriot stellte fest, daß in der gemeinsamen englisch-französischen Note die Tagesordnung der Konferenz nicht endgültig geregelt worden sei und daß in der Folge vielleicht noch Fragen von minderer Bedeutung hinzugefügt werden könnten. Macdonald erklärte: Die französisch-englische Note ist eine gemeinsame Erklärung über unsere Absichten. Sie wird sämt lichen unserer Alliierten zugehen, nicht als eine endgültige Entscheidung, die sie bietet, sondern als eine Reihe von fran- zösifch-englischen Vorschlägen. Der Plan, auf Grund dessen die deutsche Wirtschaft»- und Finanzeinhett ' " - -- srd, sobald die Reparattonskom Erst Kriegsschuldfrage, daun Expertengesetze. Stuttgart, 9. Juli. Auf der Berliner Konferenz der Staats-, und Ministerpräsidenten der deutschen Länder hat der württem4 bergische Staatspräsident Bazille nach einer im heutigen? „Staatsanzeigcr" erschienenen Mitteilung ausgeführt, dies Hoffnung, daß das Sachverständigengutachten Europa dem Frieden bringen werde, könne er vorläufig nicht teilen. Cim Widerstand dagegen setze einmütige Entschlossenheit des deu« schen Volkes voraus. Statt dessen sei das deutsche Volk von! Parteiungen zerrissen, und die Wirtschaftslage werde immer bedrohlicher. Es bleibe uns nichts an deres übrig, als das Gutachten zur Grundlage inter nationaler Verhandlungen zu machen. Man müsse aber in« London auch fragen, wie sich unsere Gegner die Aufbrin 4 gungderMittel denken. Bei der Notlage der Landwirt« chaft und dem Achtstundentag seien die vorgesehenen Leistung gen ganz unmöglich. Vor allem aber müsse die moralische Grundlage der Leistung erstritten werden durch das Vere angen, die Kriegsschuld frage einem unpari teiischen Gerichtshof zu überweisen. * 8 Infolge Ausscheidens des Schlossers Albert Ryter ist Herr Schlosser —... Paul Teumer neu in das Stadtverovdnetenkoilegiiun emgetreten. Die! Millionen Goldmark und den Obligationstrpgern Garantien Verpflichtung und Einweisung des Herr» Teumer ist in der Stadtvcr- - - - -- - - - - — . ordnetcnsitzung vom 4. d. M. erfolgt