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BÜMer- schule an der SchwarKenLevaer Strcche im Le^erzimmer; in der 2. Bür- gerschul« am Trnst-Seßner-Platz i» Lehrerzimmer: in der 3. Bürgerschule an der GabelsLergerKxrhe im Aimo»« 12. 2. Die Wechlvoeschlage sind bis spätestens den 12. Juni 1924, nachmittags 6 Uhr, bei dem SchMeit« der betreffenden Schul« eiuzureich«!. Die Listen haben neun Ramen zu trag«. 3. Die Wählerlisten liegen zur Einsicht für die Wcchlberechttg. ten in der Zeit vom 2.-7. Juwi in den Schulen öffentlich ans. Ao«, den 30. Mai 1924. Die Wahltommiflar« für dl« Slternratsmah»««. Dietz«, Wegen«, Fischer. Zur Lage. In Berlin wird das Spiel, das schon vor der Reichstags- wähl zwischen Ebert und Marx im Vordergründe und dem sozialdemokratischen Parteivorstand im Hintergründe abgekartet worden war, fortgesetzt. Der berüchtigte Wahlaufruf der Reichsregierrmg, der u. a. den Rechtsparteien die »wahrhaft nationale Politik" absprach, wurde s. Zt. in der „Zeit", dem Blatte des Außenministers Dr. Stresemann, folgendermaßen kommentiert: Die Regierung gibt durch ihren Aufruf zu erkenne», daß sie fest entschlossen ist, eine Entscheidung im Sinne ihrer bisherigen Politik herbeizufüh- rem Sie will der deutschen Außenpolitik die Möglichkeit sichern, das Entschädigungsproblem in Anlehnung an das Gutachten der Sachverständigen zu lösen, ganz in Ueberein- sttmmung mit der Haltung, die sie in ihren bisherigen Entschlüssen eingenommen hat. Bei dem Ja, das die Regierung gesprochen hat, soll es nach ihrem festen Willen auch bleiben. Daß es sich im neuen Reichstag um diese Frage und um nichts anderes handelt, das soll dem deutschen Volke durch den Wahlaufruf der Regierung zum Bewußtsein gebracht werden, und es soll ihm klar vor Augen gestellt werden, daß die Regierung ent- ' schlossen ist, den einmal beschrittenen Weg weiterzu- gehen und von neuem an das Volk zu appel- lieren, wenn der neugewäblte Reichstag ihr die Unter- stützung versagen sollte. Unter diesen Umständen war es gewiß doppelte Pflicht der Regierung, dem deutschen Volke von vornherein zu sagen, um was es sich handelt. Diese Sätze sagen einfach: Wie die Wahl ausgeht, ist ganz schnuppe. Wir, die Regierung, werden ohne Rücksicht darauf die Politik, die wir für richtig halten, fortführen. Sine größere Verhöhnung des Volkswillens läßt sich kaum denken. Die vier Wochen, die seit der Wahl vergangen sind, haben bewie sen, daß wenigstens die Herren Ebert und Marx auch heute noch gewillt find, den Willen des Volkes nicht zu respektieren. In der Deutschen Volkspartei hat unterdessen der rechte FlügÄ die Oberhand gewonnen, Hr. Dr. Stresemann HW sich im Hintergründe. Die Partei hat durch ihr kräftiges Bekenntnis zu nationalen Forderungen und durch ihre Be- mühungen, eine Rechtsregierung herbeizuführen, die Linie wiedergewonnen, die einige ihrer Führer für einen Augen- blick verlassen hatten. Wir haben immer betont, daß in den Programmen der Deutschnationalen und der Deutschen Volks parei so gut wie kein Unterschied vorhanden ist. Es ist also zu begrüßen, wenn diese Uebeveirrstimmung in den politische« Air- len in den letzten Tagen wieder stärker zum Ausdruck gekommen ist. Der Dank dafür gebührt an erster Stelle dem Fraktions vorsitzenden der Deutschen Volkspartei, Scholz. Im Interesse des Vaterlandes ist zu wünschen, daß die gemeinsame Front, in welche u. a. auch die Mittelstandspartei und die nationalsoziali- stische Freiheitspartei hineingehören, auch in den kommenden Kämpfen zusammenhält. Im Zentrum sind die Meinungen gespalten. Hier stehen die Flügel unter Stegerwald einerseits und Marx andererseits gegeneinander im Kampfe, den man kaum mehr einen heimlichen nennen kann. Stegerwald neigt scharf zum rechtsgerichteten Biirgerblock, während Marx das Heil in der Verbindung mit den Sozialisten sucht. Die Demokraten, deren Führer Ko ch die Wähler der Rechtsparteien im Wahl- kampf als »primitiv denkend" bezeichnete, sie also auf die Stufe der Kruneger stellte, sind einer Rechtsregierung natürlich scharf abgeneigt. Sie gehen lieber mit Erispien, dem Mann ohne Vaterland, als mit Hergt zusammen. Immerhin sind sie vor- sichtig und warten ab. Vielleicht könnte doch die Mission des Hrn. Marx Schiffbruch leiden, da wäre es inopportun, die Brücken nach rechts abzubrechen. Denn es ist doch süß, an der Macht zu bleiben. Bisherherrscht noch keine Klarheit, was werden wird. Der Beschluß der D eutschnationalen, auf eine innen- und aukUwüMchtz Ku»Ünd«.Wa Licht «Nichten M MlKn, R >dea „prtmtttv Denkenden" aus der Seele gesprochen. Wenn alles beim alten bleiben sollte, dann hätten wir uns ja die Wahlaufvegung ersparen können. Es war auch die höchste Zeit, daß He. Hergt zum Ausdruck brachte, daß er des Kuhhandels müde fei. Nu» mag das Duett Sbert-Marx fchen, wie es weiter kommt. Wir haben fünf Jahre lang mit Programmen fort- gewurstelt und der Männer entbehrt. Die Programme find dazu verurteilt gewesen, von den Feinden über den Haufen geworfen zu werden. Ist der Gedanke, eAnun endlich einmal mit Mmmern W versuchen, wirklich fo^faffch? Die Herren Ebert, Marx, Koch, Wels usw. fürchten die Konkurrenz von Mannern. Deshalb versteifen sie sich weiter auf schwankende Programme. WNgvn sie es tun. Lange werden sie diese blut- leere Politik nicht mehr treiben. Das Volk wird immer sehender und damit die Zeit immer reifer für eine Regierung von Mäuuev-m Verein, SY. Mai. In einer heute abend einstimmig ge faßten Entschließung erklärt die Dentschaatioaale Fraktiov, daß fie ans eine Knrsänderuaginder ans- wärtige« und inneren Politik Nichtverzichten kann. Da die vom Abg. Marx geführte« Verhandlungen, namentlich auch, was die entsprechende Kursänderung inPrenßen an- betrifft, keine Gewähr für die vorausgesetzte Kursänderung böte«, verspreche sich die deutsch«atio«ale Fraktion von einer Fortsetzung der Verhandlungen keine« Er folg. Wie dr parlamentarische« Kreisen verlautet, ist nicht a«- z««ehmem daß ans Grund des ablehnende« Beschlusse» der deuttchuationale« Fraktion der Abg. Marz seine« Auftrag zur Regierungsbildung zurückgebeu wird. -G Berliu, 81. Mak. Während das „Berl. Tagebl." und di« „Boss, gtg." der Meinung sind, miß infolge des Beschlusse» der dentschnationalen Fraktion derGedankedesBLrger- blocks endgültig erledigt sei, will der „Bett. Lokal- anzeiger" erfcchren habe«, daß man in der Deutschen Bolks- partei den Versuch, die Dentschnationalen zvr Regie rung heranznziehen, noch nicht ausgebe« «olle. Der Reichs- Präsident empfing gestern Abend «och de« Abg. Dr. Marz u«d de« volksparteilichen Abg. Dr. Scholz. Wie die ,^tre«zztg." wisse« will, soll dabei dem Reichspräsidenten der Vorschlag gemacht worden sei«, den dentschnationalen Abg. Dr. Hergt als den Führer der stärkste« Fraktion de» Reichstages mit der Kabinettsbildnngz« betrauen. Im Segensatz z« dieser Berfio« sicht die Meldung mehrerer anderer Blätter, daß Dr. Marx heute seine Bemühungen um die Bildung eines Kabinetts fortsetze« werde, u«d zwar auf der Grundlage der bürgerlichen Mittelparteke«. » * » »erli«, 30. Mai. Wzellenz Wallraf wird de« Reichs tag zum 3. Juni ei«ber«fen. Bis dahin wird die Regie rungskrise, wie man i« parlamentarischen Kreise« a«- «immt, geklärt sei«. Die Besprechung zwischen dem Abg. Marx nnd den übrigen Parteiführern ist ergebnislos verlau fe«. Heber die Unterredung mit de« Führer« der Deutfch- «atio«alen Reichstagsfraktion verlautet, daß von den Deutsch- nationalen für die Teilnahme an der Regiernngsbildnng die Aushebung der Preußen-Aoalition und die Entfernung Stresemanys vom Auswärtigen Amt gefordert wird. / Bestrafte Landesverräter. Breslau, 30. Mai. Vor dem Strafsenat des Oberlandes- gerichts standen der Dolksschullehrer und Amtsvorsteher Riedel aus Kanterwitz (Kr. Milttsch), der Volksschullehrer Malochny, der Dekorationsmaler Kreisel und der Gastwirt Geide, sämtlich aus Powitzki (Kr. Militsch), wegen versuchten Landesverrates. Verurteilt wurden Riedel und Malochny zu je sechs Icchren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust, Kreisel zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust und Geide zu einem Jahr Gefängnis. In der Urteilsbegründung wird ausgeführt: Den Angeklagten war bekannt, daß sich in ihrem Heimatort ein Waffenlager für den Grenzschutz befand und daß diese Waffen gegen einen etwaigen Poleneinfall benutzt werden sollten. Die Angeklagten versuchten, diese Waffen den Polen in die Hand zu spielen, und erhoMen davon finanzielle Dor- teile. Erschwerend fiel ins Gewicht, daß die beiden ersten An- geklagten dem Dolkschullehrerstande angehören und der Ge- meins« mit gutem Beispiel vorangchen sollten. Laichair, 80. Mai. Das französische Kriegsge- richt verurteilte eine Reihe von Personen, die beschuldigt wa ren, an den Ausschreitungen zur Zeit der Separatistenherr, .schäft beteiligt gewesen zu sein. Finanzsekretär Wolf aus Ger mersheim wurde zu sechs Monaten Gefängnis und 500 Mark Geldstrafe verurteilt. Dier wettere Personen erhielten Ge- fängnisstrafo»;von'1 bis 4 Monaten. Das Militärpolizeigericht verurteilte 16 Personen wegen verschiedener Vergehen zu SO Taaen Gefängnis. > Die Äre-NpoMik -er Reichsbair». «erli«, 30. Mai. In der heutigen Zentralausschußsitzung" der Reichsbank machte Dr. Sch acht u. a. folgende Ausführun gen zur Kreditpolitik der Rei chsbank. Durch die weiteren Einziehungen von Notgeld und kleinen Goldanleihe- stücken ist der gesamte Zahlungsmittelumlauf auf den Stands Anfang des Iahaes zuvückgegangen. Erfreulich ist, daß an Not-! geld zurzeit nur etwa 17D Millionen Mark in Umlauf sinds (gegen 1 Milliarde am Jahresende). Die Wirkung der zu^ rüwhaltenden Kreditpolitik der Reichsbank auf die Devisenlags und auf den Kurs der Mark ist offensichtlich. Die Devisenzu^ teilungen haben ganz erhebliche Erhöhungen erfahren können.- Die Entwicklung der Mark im Auslande ist in letzter Zew dauernd günstig gewesen. Die valutarische Situation der Reichsbank hat sich erheblich verbessert. Die Reichsbank ist nach wie vor entschlossen, ihre Kreditpolitik von währungspoli- tischen Gründen beherrschen zu lassen. Die 300 Millionen- Rentenmark, welche die Reichsbank noch nicht abgehoben hat^ Müssen dienen 1. zur Deckung gegenüber zurzeit 040 Millionen^ täglich fälliger Rentenmark-Giroverbindlichkeiten, 2. zur even^ tuellen Auffüllung der Kassenbestände gegen Rentenmark- scheine, die ist den über 400 Reichsbankanstalten täglich ge^ hatten werde», und 3. als Krisenreserve. Eine Erhöhung der Papiermarkausgabe fettens der Reichs- bank ist ebensowenig möglich, wie die Inangriffnahme dieser. 300 Millionen Rentenmarkreserven, da die Höhe des als Pa- piermarkdeckung dienenden freien Goldbestandes eine Vermehr rung der Papiermarkausgabe nicht zuläßt. Es bleibt deshalb gar nichts anderes übrig, als daß die deutsche Wirt, schäft sich nach der Decke streckt. Eine neue Inflam tion wäre nur eine Scheinhilfe. Das Reichsbankdirektorium hat sich ferner an die zuständigen Regierungsstellen gewandt mit dem dringenden Ersuchen, die G e s chä ft s a u f s i ch t z u beseitigen oder zumindestens ihre Auswüchse «nuEMch^ zu machen. Der Landwirtschaftist über die bisher ge»' währten Kredite von rund 800 Millionen Mark hinaus noch mals ein ansehnlicher Betrag für Auswinterungsschäden zu gewendet worden. Die Reichsbank ist an die zuständigen Re-i Kerungsstellen herangetreten mit Vorschlägen über die weiterst Beschaffung von langfristigen landwirtschaft lichen Krediten. Alle Bemühungen um die Behebung der Kreditnot werden jedoch fehlschlagen, wenn nicht schleu- nigstens Arbeitsfriede im Innern und eine Regelung unserer Verbindlichkeiten an das Ausland eintritt. Da» Dawes-Gutachten wird durchgeführt. Berliu, 30. Mai. Die Gesetzentwürfe zur D u r ch. führungderDawes-Gutachten sind in den Ministe rien bereits fertiggestellt, vor allem das Bank- und Eisenbahn gesetz. Die parlamentarische Erledigung dieser Gesetzentwürfe soll unmittelbar nach Pfingsten erfolgen. Dem Eisenbahn gesetz ist juristisch eine Form gegeben, die eine Verfassungs änderung nicht in sich schließt und damit nur eine einfache par lamentarische Mehrheit für die Verabschiedung erforderlich sein würde. , , Die neue Enkvafftnrngsnore. Berlin, 30. Mai. Die Antwortnote der Entente auf die deutsche Note vom 31. März betr. die Frage der Militär» kontrolle, ist am Freite^ beim Auswärtigen Amte einge laufen. In der Note wird gesagt, daß die Verbündeten nicht be absichtigen, dauernd eine Kontrollkommission zu unterhalten- Sie erklären aber, daß, um die Tätigkeit der Kontrollkommission abzukümen, Lie früher schon einmal geforderte Generalin-; spektion des deutschen Rüstungsstando» durch die Kontrollkommission nach Ansicht der Alliierten nicht zu umgehen sei. Sie verlangen eine schlüssige Antwort, die bis zum 30. Juni eingegangsn sein muß, ob Deutschland diese Generalinspektion zulafsen will, und stellen für den Fall, daß die Antwort bejahend ausfällt, und die vorzunehmende In spektion ein befriedigendes Ergebnis hat, Beschränkungen devi Kontrolle auf die sog. „fünf Punkte"' unter gleichzeitigem Abbau der Kontrollkommission in Aussicht. Von der Ein setzung eines Garanttekomitees wird Abstand genonnnen. Die fünf Punkte umfassen folgende Forderungen: Reorganisation der Poltzei; Umstellung der Kriegsindustrie; Ausliefe rung der restlichen Bestände an nicht -»gelassenen« Kriegsmaterial; Auslieferung der Dokumente übev-da» deutsche Kriegsmaterial im Zeitpunkte des Waffenstillstands- über die Produktion der deutschen Fabriken während deq Krieges und beim Waffenstillstand; Erlaß der nötigen Gesetzes zu dem Zweck, die Ein- und Ausfuhr von Kriegsmaterial tat sächlich zu unterbinden und die Rekrutierung und Organisation! der deutschen Armee in Einklang mit den Mlttärbestimmungenl des Versailler Vertrage» zu Längen. Madrid, 30. Mai. „ABC." schreibt: Die neuen Erfolgs Italiens im Somaliland stellten einen Triumph der Volittr Mussolinis dar und erleichterten ein vollkommenes Einver ständnis -wischen RoM und Londom Spanien empfinde Be friedigung über die Annäherung -wische-M und Italien,-deren,Interessen mit den eidenen meisten- übereinstimmten- .