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WMOUAWW I-L 77. Jahrg Nr. 118. Mittwoch, den 21. Mai 1924 Reue „Sanktionen". t« gebracht. von neuausgehobenen ß des Abge- leiden ihres tages n den gegen ner in ie Be- !lt die Lohn- » beste tzan- etei- dem vden: r -er h e )u er o« e- !« ld le r/r- »?< »n Englisch« Anleihen für deutsche Städte» Dresden, 19. Mai. Wie der Telunion^sachsendienst l« ,1 uch in halben «üten. Runde hören > Ho- gehörl imern, : (Sy. lieber) gelb- ) ver. ch das (be teilen, Womit lieder- üchnet rt aus berei- ine ist >ie die st ein. mches dertec g den n Ge- derer, amen- nichts usch". blüht, Ein Versuch zur Verständigung. Berlin, 19. Mai. Im Laufe des heutigen Tages finden Besprechungen der derzeitigen Regierungsparteien statt, die der gemeinsamen Ausstellung eines außenpolitischen Programms bezw. gewisser Mindestforderungen gelten, bei deren Annahme seitens der Deutschnationalen eine Verständigung über eine Regierungsbildung gemeinsam mit diese« denkbar Märe. Der ,»r?.g«dIrgU<p« D»l»<r«unb» «rschUn! ISgUck m» Mwnahme der Tage nach Sonn- ond Frsllazon. Der Preis siir di» S4 mm drei!« Lolonei-Snjelgenzeil« im iilmisbioiidezird ist L0 iFamilienanzeigen und Sieliengesuch, D-dllftUg«- 11). auewiirls 55 siir die SO mm breiie Peiii- A«kam«zU1e 50, an-wiiri- 100. str di« SV mm d«II«! am». LolonUzäle 55, auowüris »5 Soldps«nnlg. Postseheet-a»»»» > o eipzig Nr. ILLLS. »em«>nd«-»tro.l»vn«o : ^'»e, Erzgrb. Nr. 70. . Frankreich lehnt die Beguadiguug der verurteilten Deutschen ab. Senf, 19. Mai. Der „Temps" meldet: Die Sonnabend- itzung des Kabinetts hat noch eine endgültige Entscheidung auf die mehrfachen deutschen Begnadigungsanträge für die Verurteilten der Kriegsgerichte der Besatzungsgebiete gebracht. Die Antwort an Deutschland soll noch in dieser Woche ab gehen. Sie lautet in den wesentlichsten Teilen ablehnend ch. eil so ön ll- >ie nd u« e« a- uk ie r Verlag L. M. Gärluer, Aue, Srzgeb. Fernsprecher, Aue 51, SSstnitz (Amt Aue) 440, Schneeberg iS, Schwarzenberg 551. Drahtanschrist, PolNfreun» Aueerzgebirg«. M enthaltend die amtliche« Bekanntmachungen der Amishauptmannschast und der Staatsbehörden in Schwarzenberg, der Staats- u. städtischen Behörden in Schneeberg. Lößnitz, Neustädtel, Srünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Ss werden außerdem veröffentlicht: Die Bekanntmachungen der Stadträke zu Au« und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. Düsseldorf, 19. Mai. Bekanntlich hatte sich die Stadtver waltung geweigert, eine von den Franzosen neugefordorre A r - tilleriekaserne zu erbauen, da das Reich nicht gewillt war, die Kosten dieser Kaserne zu tragen. Der Stadt war auf- gegeben worden, trotzdem am 17. Mat die Bauten zu beginnen, oidrigenfalls die Spitzen der Stadtverwaltung und auch die ^raktionsführer der Stadtverwaltung verhaftet werden ollten. Der Bau ist am 17. Mai nicht begonnen worden. Infolgedessen sind die Franzosen heute dazu übergegangen, zu nächst eine Reihe wichtiger Gebäude zu beschlagnah. men. Cs sisind dies unter anderen mehrere Schlachthäuser,, einer sämtliche seinerzeit für die Schupo errichteten W'hnun- ;en, insgesamt 145, die Konzertsäule des Zoologischen Gartens und der gesamte Kunstpalast. Die Franzosen haben in den etzten Tagen eine große Anzahl Rekruten nach Düsseldorf gel «»»«>,»«^lunabm« Mr bl« am N-chmMa, «rf-HUninb« Nummer bl« vormittag« s Uhr in d«n «auplgischäsw- sl«ll«n. Lin« S«wLH, sbr di« Aosaahm« d«r AozMg« am oorgUckrUben«» Tag« sowie an bestimmter Stell« wird nickt gegeben, anck nickt siir di« Nichtigst«» dir dyrch F«ra- sprtcker ausgegebene,,Anzeigen. — giirNiksta. anorriaagt «tagesandwr öckrtftstllcke üd«rnlmmt die ochriftlitluag stein« Virantwortung. — Untmbrichnngen des S«schllst»» betrieb«» d«-ründ«n d«in« Ansprache. PU Zahiungmwrzng und Kontur» g«ii«n Rabatt« al» nicht o«r«inbart. Haupt-eschllstbstell«» in Aue, Ahnitz, Sinrerberg nckd Schwarzenberg. knechten für das internationale Kapital ma chen, dann ruft nicht etwa die antikapitalistische deutsche So zialdemokratie, die deutschen Arbeiter zum unbeugsamen Wider stand gegen dieses unerträgliche Joch auf, sondern gibt sich zu Helfershelfern jenes raubgierigen Kapitalismus her, ohne mit der Wimper zu zucken, ja rühmt sich noch ihres „Ver antwortungsgefühls" bei diesen Schergendiensten. Allen früheren feierlichen Erklärungen der Sozialdemo kratie von der Unerfüllbarkeit des Versailler Schändfriedens zum Trotz erklärt also nunmehr ihr Zentralorgan laut und deutlich der ganzen Welt: Deutschland kann erfüllen, alle un sere früheren Gegenerklärungen sind eitel Schwindel geweM. Denn: „Die Annahme des Sachverständigengutachtens" ist der Beweis für die Kraft Deutschlands, sich selbst zu helfen;" soll heißen: „euch, den Feinden, alles zu geben, was ihr ver langt." Doch Haiti Die Lasten sollen ja nicht auch die deutschen Arbeiter, sondern die deutschen Kapitalisten tragen. Eine weiße Salbe, mit der den deutschen Arbeitern Augen und Ohren ver schmiert werden sollen! Nun, sehen wir einmal zu, ob es überhaupt möglich ist, den deutschen Kapitalisten die ganze Last oder auch nur die Haupt last der jährlich von uns geforderten 2^- Milliarden Goldmark neben allen sonstigen Leistungen für das feindliche Besatzungs heer usw. aufzuladen. Nehmen wir einmal an, die deutschen Arbeiter würden gar nicht zu diesen Lasten direkt herangezogen, so wäre das doch nur ein Trugbild, ein Trugschluß der aller schlimmsten Art, der leider aber von den sozialistischen Fana tikern und Hetzern gezogen und von den durch die dito Hetz presse verdummten Anhängern geglaubt wird. Und doch kann sich jeder Mensch Mit fünf Sinnen an den Fingern abzühlen, daß die Hauptlasten des Staates, ebenso auch riesige Kriegs kontributionen selbst unter dem raffiniertest ausgeklügelten Steuersystem allzeit von den breiten Schichten des Volkes ge tragen werden müssen. Schreibt doch der „Vorwärts" selbst: „Deutschland kann sich nur retten durch seine eigene Arbeit." Glaubt nun aber ein sozialdemokratischer Partei- und Ge werkschaftsführer, daß die paar Hunderttausend deutschen Ka pitalisten eine solche riesige Arbeitskraft besäßen, um durch eigene Kraft solche Milliardensummen aufzubringen? Wenn ja, dann traut ein solcher Führer den Kapitalisten übermensch liche Kräfte zu, ganz im Gegensatz zu der sonst landläufigen sozialdemokratischen Lehre, daß die Unternehmer nicht arbei ten, sondern sich vom Arbeiter ernähren ließen, oder er ist ein ausgemachter Idiot. Ja, aber die Niesenprofite und die Luxusausgaben der Un nehmer können so beschnitten werden, daß die Last des Sach verständigengutachtens getragen werden kann! Es ist sicher eine durchaus berechtigte Forderung, daß die deutschen Unter nehmer sich an eine bescheidenere Lebenshaltung als ehedem gewöhnen müssen. Aber ebenso stößt eine öde Gleichmacherei: gleicher Lohn und gleiches Essen — auf unüberwindliche Wi derstände nicht nur bei den Unternehmern, sondern bei jedem vernünftigen Menschen und nicht zuletzt — bei den füh renden Genossen. Oder hat man schon jemals gehört, daß die neugebackenen sozialistischen und kommunistischen Mi nister, Oberpräsidentcn, Bürgermeister auf einen Teil ihres hohen Gehaltes, auf ihre großen Dienstwohnungen (von 18 Zimmern und darüber), auf ihre Autos, auf ihre zahlreichen Reisen in vornehme und teure deutsche und ausländische Bä der verzichtet hätten? Um Antwort wird gebeten. Wie sieht es denn in Wirklichkeit mit den hohen Unter nehmergewinnen und Barbeständen aus? Manchmal schreibt auch der „Vorwärts" diesbezüglich die Wahrheit, aber nur in seinem volkswirtschaftlichen Teil, den die meisten Arbeiter nicht lesen und in dem er wegen der harten wirt schaftlichen Tatsachen nicht so unverfroren schwindeln darf, wie in seinen übrigen Teilen. Und so steht es breit und deut lich im „Vorwärts" Nr. 88 vom 20. April 1924: „Jetzt haben wir bereits seit mehr als einem halben Jahre die größte Kreditknappheit, selbst bei solchen Unter nehmungen, deren Produktionswert außer Frage steht und trotz der beträchtlichen, von der Rentenbank in die Wirtschaft gepumpten Kredite." Aha! Das klingt wesentlich anders als die von den Ver- sammlungsrednern in die Welt geschmetterten Schlagworte von den trotz Krieg und Revolution sich im Ueberfluß wälzenden Unternehmern, die selbst im Ruhrgebiet in der Zwangsjacke der. Micumverträge sich sehr wohl befänden. Mit solchen Parolen werden Hunderttausende deutscher Arbeiter in aussichtslose Streiks gehetzt, anstatt ihnen die Wahrheit zu sagen, daß Versailler Vertrag, Reparationen und Sanktionen, Mi- cumverträge, Sachverständigengutachten und Erfüllungspoli tik Verelendung des deutschen Volkes und da mit auch der deutschen Arbeiterschaft bedeuten! Elendspolilik und Erfüllungspolilik. Lon Emil Kloth, ehem. sozialdem. Gewerkschaftsvorsitz. Meder einmal sind -ie Bergarbeiter in einen verfehlten und schädlichen Streik Hineingetrieben worden. Nicht etwa, Saß ich es nicht verstände, daß die Bergarbeiter für ihre schwere Üntsrtagsarbeit eine möglichst kurze Arbeitzeit beibehalten wis sen möchten. Aber verabscheuenswert ist die gewissenlose Art, mit welcher kommunistische und sozialistische Agitatoren ihnen »ie wahren Ursachen ihres Elends verheim lichen und sie anstatt auf die wirklichen Ausbeuter, aufdie tigenen Volksgenossen Hetzen. Elendspolitik und Erfüllungspolitik gehören NM einmal lusammen wie zusammengewachsene Zwillinge. Das hat doch sie sozialdemokratische Partei- und Gewerkschaftspresse nun schon hundertmal selbst zugestanden. Gerade sie war es doch, sie dem Erfüllungspolitiker Rathenau seinerzeit im Reichs- Sage zustimmte, als er als neugebackener Minister den furcht baren Glaubenssatz aufstcllte: Die Erfüllungspolitik ist mög lich, sie hängt von dem Willen ab, wie weit man das deutsche Volk ins Elend hitt einführen will. Bedeutet schon der Friede von Versailles eine Dantesche Hölle, so war er doch nur der Vorhof zu den Höllen höheren Grades der Micumverträge und des Sachverständigengutach tens. Mußte doch selbst das Zentralorgan für Arbeiterverrat, der „Vorwärts", am 11. Mai d. I. zügeben: „Das Sachverständigengutachten bedeutet eine schwere wirtschaftliche Belastung Deutschlands auf lange Zeit hinaus. Es wird niemand in Deutschland sein, der leichtfertig für seine Annahme eintritt. Aber es ist heute der einzige Ausweg, der sich uns zeigt. Ein Wunder wird Deutschland nicht retten, es kann sich nur retten durch seine eigene Arbeit. Die Annahme des Sachverständigengutachtens ist der Beweis für den Willen und die Kraft Deutschlands, sich selbst zu helfen." Und in einem Gewerkschaftsblatt (Buchbinder-Zeitung vom 11. Mai 1924) lesen wir in derselben waschlappigen Tonart, daß es unmöglich sei, die durch das Sachverständigengutachten vorgesehenen Milliarden aus Deutschland herauszupressen, daß das Sachverständigengutachten „aus einem rein kapitali stischen Geist hervorgegangen", und daß die Lebenshaltung des deutschen Volkes nicht unter die der anderen Völker gedrückt werden soll." Aber dann kommt die schleimige Grundsatzlosig- keit und Feigheit vor der eigenen Kurage auch hier zum Vor- schein, indem es heißt: „Es zeugt von hohem Verantwortungsge- fühl, wenn sich die Sozialdemokratische Partei, im Be wußtsein sowohl der riesigen Lasten wie auch der kapitalisti schen Eigenart des Gutachtens fürdieAnnahmedes- selben etnsetzt." „Daß du die Nase im Gesicht behälft." Dalldorfer Logik! Da.spielte sich die Sozialdemokratie wieder als die einzig wahi!e Arbeiterpartei auf bei der verflossenen Neichstagswahl, da predigte sie seit Jahrzehnten die Ausrottung alles Kapitalis- mus, doch wenn französische und belgische Generale als Sold- - knechte des blutigen Kapitalismus in deutsche Lande wie die Räuber einbrechen und Millionen und Abermillionen deut- ArbstÄ: rteüa» Last«, auszwingen Md sie p. Fr« Amtliche Anzeigen. Ucher dem Viehbestände der Firma L. Hutzler in Beierfeld ist die Maul- und Klauenseuche fest-gestellt worden. Sperrbezirk ist das verseuchte Gehöft; Beobachtungsgebiet die Ge- meind« Beierfeld oberhalb der Straße Waschleithe-Bernsbach. Cs gelten die gleichen Bestimmungen wie in der Bekanntmachung der Amishauptmannschast Schwarzenberg vom 28. Livi 1820 (abgedruckt in Rr. 123 -es „Erzgeb. Volksfreundes"). Dies« Bestimmung«» werden an den für die Gemeinden üblichen Anschlagstafeln angeschlagen. Die Vieh- besitzer werden angewiesen, sich über die Bestimmungen zu unterrichten. Di« unter den Viehbeständen des Guido Schmidt und Robert Opp in Breitendrunn festgestellt« Maul- und Klauenseuche ist erloschen. Die Sparmaßnahmen für Breitenbrunn werden aufgehoben. Amishauptmannschast Schwarzenberg, den 19. Mai 1924. Auf Blatt 441 des Handelsregisters ist heut« das Erlöschen der Firma Walter Ziebach in Schneeberg eingetragen worden. Amtsgerichtslaffe Schneeberg, den 19. Mai 1924. iL-k»»«—» Das Stadtbad ist von Dienstag, den VtyWllrzeKverg. ra. Mai 1924, ab wieder geössnet. Bade. »eiten: An Wochentagen von vormittags 9 Uhr und an Sonntagen von früh 7 Uhr an, und zwar: Dienstags von nachm. 1—3 Uhr und Freitags von nach«. 3—S Uhr nur für weibliche Personen, im übrigen, insbeson dere auch an Sonntagen, nur als Familienbad.- Weibliche Personen haben Badehauben oder Kopftücher zu tragen. Kinder bis zu 14 Jah re» haben Sonnabends nachm. 1 Uhr und die übrigen Tage abends 6 Uhr da» Bad zu verlassen. Badepreise: Für Erwachsene: 1 Bad mit Zelle 25 Pfg„ ohne Zelle 1b Pfg., 1 Dauerkarte mit g«lle 8 Mk., ohne Zelle 5 1 Dutzendkarte mit Zelle 2,59 Mk., ohne Zelle 1,50 Mk. Für Kinder: 1 Bad mit Zelle 20 Pfg., ohne gelle 10 Pfg., 1 Dauerkarte mit Zelle 8 Mk., ohne gell« 3 Mk., 1 Dutzendkarte mit Zelle 2 Mk., ohne Zelle 1 Mk. Die Dauerkarten können nur In unserer Etadthauptkasse — StMthaus 2 — gelöst werden. Leihgebühr: für eine Badehose für Erwachsene 10 Pfg., für Kinder 5 Pfg., für einen Badeanzug 20 Pfg. Au Sonn- und Feiertagen wird zu den Badepreisen ein lOOprozentiger Zu schlag xrHobe». Für geliehene Badewäsche wird ein« Einlage erhallen. Hand- «d Badetücher können nicht ausgeliehen werden. Schwarzenberg, am 15. Mal 1924. Der Rat der Stabt. Mittwoch, den 21. Mai 1924, vormittag 10 Uhr, soll im hiesigen Berstedgerungsraume «in Posten Teesiebe, Kaffeesiebe, Feuerzeuge, Wandfmwrzeuse, Durchschlagspapier, Briefumschläge, und Ttzvnerstaa, den 22. Mai 1924, vormittags 10 Uhr, sollen Im Ne- raut Terrasse in Schwarzenberg 309 Dosen-Oeffner meistbietend äffent- vevsteigcrt werden. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgerichts Schwarzenberg. Am die Reparalloneu. Kundgebung der Industrielle» Vereinigung. Die neugegründete Deutsche Industrielle Ver einigung faßte in ihrer ersten Sitzung eine Entschlie - ßuna, in der es u. a. heißt: Die auf die Einladung der Deutsch-Industriellen Vereinigung im Hotel Esplanade zu Berlin versammelten etwa 500 Industriellen erklären, daß sie keineswegs einverstanden sind, mit der Haltung, die die Leitung des Reichsverbandes der Deut schen Industrie seit Jahren zu den Fragen der amtlichen deutschen Exsüllungspolitik eingenommen hat. Sie beklagen insbesondere, daß die Leitung des Reichsverbandes geholfen hat, die völkerrechtswidrige Umwandlung von Teilen der deutschen Kriegsentschädigung^ schuld in eine Privatschuldzufördern. Die Stellungnahme der Leitung des Reichsverbandes zu dem sogen. Sachverständigengutachten halten die Versammel ten für durchaus verfehlt. Anstatt diese Gutachten für an nehmbar zu erklären, hätte die Spitzenvertretung der Deutschen Industrie die Verpflichtung gehabt, auf die s ch weren S ch ä. den hinzuweisen, die dem gesamten deutschen Wirtschafts leben aus einer Annahme der Gutachten drohen. Die Ver sammelten sind der Ueberzeugung, daß es von einer vollkom menen Verkennung der in Deutschland noch verbliebenen Wirt- schaftskräfte zeugt, wenn angenommen wird, daß auf diesem Wege über die Eisenbahn, Industrie, über indirekte Steuern und Zölle und über die Gewinne der deutschen Volkswirtschaft auch nur annähernd solche Summen entzogen werden könnten, wie sie das Gutachten vorsieht, ohne daß diese Volkswirtschaft in wachsendem Maße verelendet und die breitesten Volksschichten auf einen unerträglichen niedrigen Lebensftand hinabsinken. Die Versammelten forder den Reichsverband der deutschen Industrie auf, von seiner Leitung eine Nachprü - fung ihrer Stellungnahme zu dem Gutachten zu erzwingen und dafür zu sorgen, daß der Reichsverband die Reichsregierung vor Wegen warnt, die mit Sicherheit ins Verderben führen. . * O Mailand, 19. Mai. Nach der zweiten Besprechung, die zwischen Theunis, Hysmans und Mussolini statt- iand, wurde folgendes amtlich veröffentlicht: Die belgischen Minister und der italienische Ministerpräsident stellen fest, daß .die Reparationsfrage weiterhin eine ernsthafte Quelle politischer Besorgnis und wirtschaftlicher Krisen bleibt. Sie Men ihre unverzügliche Lösung durch Ausführung des Sach - verstän digengutachtens für notwendig, das die Grundlage für eine Verständigung darstellt, vorausgesetzt, daß die deutsche Regierung loyal die notwendigen Maß- nahmen trifft und ausführt. Die Minister beschäftigten sich mit der Lage, die sich aus absichtlichen Verfehlungen Deutschlands ergeben würde. Eine interalliierte Ver ständigung über diesen Punkt erscheint ihnen möglich. Sie waren gleichermaßen der Ansicht, daß, sobald der Gedankenaus- ausch zwischen den alliierten Regierungen genügend fortge- 'chritten sei, die Einberufung einer interalliier en Konferenz wünschenswert sei, um die so vorbereitete Verständigung zu vollenden. Die belgischen Minister und der talienische Ministerpräsident werden alles in ihrer Macht tehende tun, um unverzüglich zur Verwirklichung des Sach verständigengutachtens zu gelangen. Sie erkennen auf jeden Fall an, daß die Frage der interalliierten Schulden auch weiter hin mit der vollständigen und endgültigen Regelung -er Re parationsfrage verbunden bleibt.