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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192405034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240503
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-03
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.05.1924
- Autor
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stui-nn angeordnete einstweilige Beibehaltung des kollegialen Stadtvates Sttrrm zu laufen. Schwarzenberg, 2. Alai. Am vorigen Sonnabend hielt der Heimat- und Familienforschev Lothar Enderlein aus Dresden im Erzgebirgsverein Schwarzenberg einen Vor trag Uber „Das Erzgebirge im Spiegel der Geschichte." Der Vortrag zeigte, wie die Romkirche in die römischen Kulturge biete an Donau und Rhein vordrang, wie sie in Begleitung fränkischer Hecresmacht die christlich-jüdische Ideenwelt in Deutschland verankerte und so z. B. die Grundlage für die Entstehung aller der Familiennamen schuf, die auf solche kirch liche Namen zurückgehcn, wie sich diese Namensfonnen ihren neuen Heimatgebieten anpasiten und sich auch verschiedenartig weiterentwickelten. — Die Christianisierung ging im wesent lichen von Regensburg aus, längs des Rogens nach dem böh mischen Kessel und Franken: aber von Mainz aus längs des Main nach Hessen, Thüringen, Mark Meißen. Zwischen 723 und 742 begründete Bonifatius die Kirche Hessens und Thü ringens. Das Bistum Erfurt wurde bald mit dem Erzbistum Mainz vereinigt. — Auf das Erzgebirge und seine Randgebiete wirkten besonders die Bischofssitze Zeitz-Naumburg in dem Pleißner Lande, Merseburg in dem Osterlande. Ueberall wal tete der Einfluß süddeutsch-fränkischer Herren ob, während in der nordthüringischen Mark der Einfluß der Sachsenherzöge sich wiederspiegelte. — Der Vortragende schilderte die außer ordentliche Bedeutung des Einflusses der Benediktiurrabtei Hirsau bei all diesen kirchlichen Kolonisierungsbestrebungen auch für unser Erzgebirge. Dem 968 begründeten Erzbistum Magdeburg unterstanden bald die Bistümer Meißen, Merse burg. Im Erzgebirgsgebiete bürgerte sich die deutsch-fränkische Dorfform ein. 1115 war das Kloster Bosau bei Zeitz von der Abtei Hirsau aus mit Benediktinermönchen besetzt worden: die beiden ersten Aebte von Bosau wurden von Hirsau aus gestellt. Damit wird für uns der Einfluß dieser süddeutschen Abtei für die Kolonisierung des Erzgebirges klar. Sprachvergleiche und vielerlei Kultuverscheinungen weisen uns stets nach dein süd deutschen Kulturzentrum zurück. 1118 war der Gau Zwickau als Eigengut in den Händen der Gräfin Berta von Morungen. Sie eignete die Zwickauer Grukirchc dem Kloster Bosau zu, damit sic als Benediktinerpropstei mit 6 Mönchen besetzt würde. So reichte der Sprengel des Bistums Zeitz-Naumburg bis etwa östlich von Schwarzenberg, das Bistum Prag bis nördl. Schlettau, das Bistum Meißen schob sich von Norden heran. Der Vortragende erörterte dann die Urbarmachung des Hers felder Erzgebirgswaldlandes durch Markgraf Otto den Reichen und zeigte, wie die Herrschaft Schwarzenberg 1160 bis 1213 im Besitze der Hohenstaufen war und damit der Einfluß süddeutscher Ministcrialer und ihrer Gefolgsleute von selbst gegeben war. Ferner sprach der Vortragende über die Grün dung des Klosters Altzella 1162 und dessen Besetzung mit Mönchen von Kloster Pforta sowie über die Gründung von K l ö st e r l e i n - Z e l l e bei Aue vom Jahre 1173. — Die Gründung der Fisterzienjerklöster Buch b. Leisnig und der Abtei Grünhain, die 1233 mit Mönchen von Sichem oder Sittichenbach im Harze besetzt wurde, gaben unserm Erzge birge schließlich die Linien seiner ferneren geschichtlichen Ent wicklung. Zur Zeit der Hohenstaufen und jener Klostergrün dungen nahmen die Personenrufnamen allmählich die Form von Geschlechts- oder Familiennamen an (Köln um 1106, Zürich um 1140, Frankfurt im 13. Ihd., Wesel um 1233, Ham burg um 1250, Pommern nach 1300). Der Vortragende wies mit Recht darauf hin, daß die Gefchichte der Heimat und des Stammes den Hintergrund jeder Familiengeschichte bilden muß, wenn sie nicht in der Lust hängen soll. Aus diesem Grunde regte der Vortragende an, einen Verein für erzgebirgische Ge- schichts- und Familienforschung ins Leben zu rufen. Aus prak tischen Gründen machte der Redner den Vorschlag, die einzel nen Ortsgruppen des Erzgebirgsvereins etwa als geschichtliche Sektionen der Erzgebirgsvereine zu errichten und durchzu führen. Einen eindringlichen Hinweis auf dir Wichtigkeit der Flurnamenforschung benutzte der Vortragende zu der Auf forderung, auch scheinbar unbedeutsame Flurnamen nicht als wertlos zu betrachten, sondern an Reg.-Rat Beschorner, Hauptstaats-Archw zu Dresden, cinzusenden. Johanngeorgenstadt, 2. Mai 1924. Bei der Eltern - rat sw ahI wurden je 4 Vertreter der weltlichen und christ lichen Liste gewählt. Das bedeutet einen Gewinn der christ lichen Liste. (Bisher 5 :3). — Die S ch uhmach er-I nnu ng veranstaltet« zu Ehren von 12 Iubilaren (ein 40j. und elf 25j. Meister) einen Familienabend, an dem Bezirksvorsteher Schmidt-Aue und Bürgermeister Strobel-Johanngeorgenstadt als Ehrengäste teilnohmen. Schuldirektor Jahn gab tn seiner Ansprache einen Rückblick auf die Geschichte der Innung, die seit dem 8. Januar 1660 besteht. Kvnzerle, Theater, Vergnügungen. Niederschlema, 2. Mai. Der Männergesangverein hielt am Sonnabend in der Zentralhalle sein 40. Stiftungsfest ab, da mit zugleich sein Frühjahrskonzert verbindend. Eine zahlreiche Hvrerschar hatte sich eingefunden und bewahrte, obgleich das Programm bis >-12 Uhr dauerte, mustergültige Ruhe. Die Pianistin Frl. Gretel Schurig-Dresden spielte — leider stand ihr kein Flügel zur Verfügung — ein Impromptu v. Chopin aus „Lyrische Stücke" Opus 43, Schmetterling v. E. Grieg und die 12. Rhapsodie von Franz Liszt. Sie verfügt über ein vorzügliches musikalisches Gedächtnis, eine glänzende Technik und vorzügliche Aufsagung, sowie ticsbesceltrn Vortrag. Erst 17 Jahve alt, steht sie auf einer Höhe der Kunst, die Großes von ihr erwarten läßt, (bleiches ist über Konzertmeister Bleiß-Greiz — Violine — zu berichten. Sein klangvolles In strument sang unter seinem prächtigen Bogenstrich, daß es eine Luit war. Besonders trat sein hohes Können hervor bei seinem Solovortrag Ung. Rhapsodie v. Hauser. Die Begleitung nm Klavier hatte Hr. Kapellmeister Eckstein-Greiz übernommen. Er hat seine Ausgabe gewandt und sicher und mit feinem An passungsvermögen durchgeführt. Beide Künstler vereinten sich mit dem Hofcellisten Noßner-Loburg zu einem guteingespielten Trio, das mit seinen künstlerischen Gaben viel Beifall erntete. Im Mittelpunkte der Vortragsfolge stand die Dichtung in Wort, Ton und Bild: „Des Jahres Lauf" von Alfred Kießling- Greiz. Den Lichtbilderapparat bediente Lehrer Pötzsche von hier, den Text sprach der Verfasser selbst, und die Musik spielte obengenanntes Künstlertrio. Die Dichtung ist in allem ein Kunstwerk, besonders die Bilder, die der Verfasser in langer Arbeit selbst herstellte, sind von ergreifender Schönheit. Schade, daß das herrliche Werk in eine große Vortragsfolge hineinge stellt war. Cs füllt allein einen Abend auf das beste aus. Die gesanglichen Darbietungen bestritt unter der bewährten Leitung des Liedermeistcrs Lehrer Hans Kießling der Verein selbst. Er verfügt über recht gutes Stimmmaterial, besonders gut sind die 2. Bässe. Die Vorträge zeugten, von viel Fleiß und fanden reichen Beifall. Männerchor und Doppelquartett sangen beide klangschön, rein, mit gutem Verständnis und auffallend guter Textaussprache. Der Verein hat unter Leitung seines Liedermeisters im letzten Jahre ganz außergewöhnliche Fortschritte gemacht. An diesem seinem 40. Stiftungsfeste konnte er eine ganze Anzahl Auszeichnungen treuer Mitglieder vornehmen. Der treuverdiente Ehrenvorsitzende Ludwig Georgi, der fast 40 Jahre Mitglied des Vereins ist, war 10 Jahre 2. Vorsteher, 23 Jahre Vorsteher und hat erst vor kurzem Alters halber sein Amt niedergelegt. Es wurden ihm nebst 2 eigenhändigen Schreiben des Bundesvorsitzenden der Sängerpaß und. die silberne Nadel des Bundes und vom Ver ein sein eigenes Bild in schönem Nahmen überreicht. 2 Mit glieder, die länger als 35 Jahre dem Verein angehöven, er hielten die Ehrenmitgliedschaft. Auch sie batte der Bundes vorsitzende mit Glückwunschscdveiben bearüßt. Weiter konnten noch 5 Mitglieder für mehr als 25jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden, aewiß auch eine Ebre für den Verein selbst. Mit der Wahl seines neuen Vorstehers, Walter Eger, hat er einen glücklichen Griff getan. Möge es ihm ge- lingen, seine Sänaer zusammen.ivb-alten in „alter Treu" und gemeinsam mit Liedermeister Kießling den Verein zu er halten als eine rechte Pflegstätte des deutschen Liedes. KkrchSNNKchNkchken für Sonntag, den 4. Mai. Schneeberg. 8 Uhr: Predigt H., nach der Predigt Deichte und Abend mahlsfeier, H.; 11 Uhr: Kindergottesdienst. H.; 1-42 Uhr: Unter redung, H.; 6 Uhr: Männerverrin; 148 Uhr: Iungfrauenverein; 8 Uhr: Iünglingsverein im Straubehouse. — Montag, 3 Uhr: Großmütterchenverein; 8 Uhr: Frauennbend. — Mittwoch in der Hospitatkirche, 8 Uhr: Vortrag des Marinspfarrer a. D. Gabriel über den Iweifronienkampf des Deutschen Protestantismus.— Don nerstag, 8 Uhr: Missionsverein. Reustüdtcl. Borm, 8 Uhr Erziehung-Predigt (Matth. IS, 1—7), dar nach Unterredung mit den Jungfrauen: vorm. 11 Uhr Klndergob tcodieust; nachm. >42 Uhr Taufgottesbienst. — Mittwoch, abd. 8 Uhr Bibelstunde in Lindenau. Lößnitz. Borm. S Uhr Predigt, Pfr. Börner, Beichte und vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst, derselbe; nachm. 3 Uhr Unterredung mit der konf. Jugend im Gemeindcsaal: „Die Schönheit und Kraft des üeutsch-evang. Kirchenliedes". Pfr. Truckenbrodt. — In Affalter, nachm. 3 Uhr Predigt und nachm. ü Uhr Kindergottesdienst bet Hrn. Gutsbes. Lauckner, Pfr. Börner. — Das WockMamt hat Pfm Truckenbrodt. — Montag, abd. 8 Uhr Versammlung des Fraucnvev» eins in Thiels Konditorei. — Dienstag, Iungfrauenverein. — Don^ nerstag, Iungmänncrverein. — Mittwoch, Konfirmandenanmel^ düng, siehe Bekanntmachung in Sonntagsnummer. St. Georgenkirche Schwarzenberg. Erziehungssonntag, vorm. 8 Uhr Beichte u. hl. Abendmahl, Pfr. Hauffe: vorm. 9 Uhr Predigtaot tesdienst, Pfr. Hauffe; vorm. iff11 Uhr Kindcrgottcsdünst, Pfr Hauffe; nachm. 3 Uhr Abcndmahlsgottcsdienst in der Friedhofs kapelle zu Wildenau, Pst. Anacker. — Montag, nachm. 144 Uhr Pastoralkonfercnz im Ratskeller; abd. 8 Uhr Ev. Verein jg. Män ner i. Pfarrhaus u. Iungfrauenverein i. Bermsgrüm — Diens tag, keine Bibelbcsprcchsmnde bei Pfr. Anacker. — Mittwoch unt Donnerstag, abd. 8 Uhr Iungfrauenverein. — Freitag, abd. k Uhr Vorbereitung zum Kindergottesdienst (Gruppe B), Pst. Benne witz. — Sonnabend, abd. 8 Uhr Knabenabteilung des Ev. Verein, jg.'Männer im Pfarrhaus. Emmauskirche Neuwelt. Vorm. XS Uhr Beichte n. Feier des HI Abendmahls, vorm. S Uhr Hauptgottesdienst; nachm. 1 Uhr Kin berg.; danach Kinderg.-Vorber.; nachm. 143 Uhr Taufg. — Im Pfarrhanse: Sonntag, abd. 8 Uhr bibl. Vcrtiefungsst. — Dienstag, abd. 8 Uhr ev-luth. Verein jg. Mädch. — Mittwoch, abd 8 Uh cv.-luth. Verein jg. Männer; abd. 8 Uhr Frauenvcrein. — Don nerstag, nachm. 1-4 Uhr Miitterberatungsst.; abd. 8 Uhr Kirchen- chor. — Freitag, abd. 8 Uhr Posaunenchor Emmaus. — Im Ge meinschaftssaale: Sonntag, vorm. -111 Uhr Kindcrbnnd; abd. 8 Uhr Iugendbund für entsch. Christentum. — Dienstag, abd. 8 Uhr Gemeinschaften. — Mittwoch, abd. 8 Uhr Gemcinsch. u. Jul gendb.-Chor. / Griesbach. >410 Uhr: Predigt, darnach Unterredung. > Obcrschlema. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst, der Jugenderziehung ge» tend, Iugenüverelwe und Eltern sind besonders herzlich eingeladenj vorm. 1411 Uhr Iugendgottesdienst für die Äonfirm.-Iahrgängo 1922—1924. Nachm. 5 Uhr Jünglingsverein. , Niederschlema. Iugendbund für entsch. Christentum, nachm. 3 Uhv Iahresfestseier in der Kirche. Sofa. Vorm. 9 Uhr Predigt und Abendmahl; vorm. 11 Uhr Kinder gottesdienst. — Montag, abd. 8 Uhr Frauenverein bei Frau Un ger i. Niederdorf. — Mittwoch, abd. >49 Uhr Bibelstunde. Lauter. Vorm. 9 Uhr Hauptgottesdicnst mit Predigt (Schmidt); vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst (Schmidt); abd. 8 Uhr hl. Abendmahls- feier (Schmidt u. Kretzschmar): abd. 9 Uhr Vcrtiefungsstunde der Kindcrgottesdiensthelfer (Schmidt). — Montag und Dienstag, abd. 8 Uhr Versammlung des Iunastauenvereins. — Mittwoch, abd. 8 Uhr Versammlung der Zdscrschaften beider Seclsorgcrbezirke i-m Jugendheim. — Donnerstag, abd. 8 Uhr Bibelstunde (Schmidt). Bernsbach. Vorm. 1-9 Uhr Beichte u. hl. Abendmahl i. d. Stille; vorm. 9 Uhr Gottesdienst mit Ecziehungspredigt, Thema: „Der christliche Glaube und die Kindessecle"; vorm. 141L Uhr Kinder- gotteedienst (Frühltngsfeicr), die Konfirmanden der nächsten beiden Jahrgänge haben hierbei vollzählig zu erscheinen. — Montag, abd. 8 Uhr Frauenverein i. d. Meyer-Schänke. — Mittwoch, abd. >48 Uhr Bibelstunde: Der Fricdefllrst und seine Botschaften. — Don nerstag, abd. 8 Uhr Iunamännerverein. Beierfeld. Vorm. >49 Uhr Beichte und Abendmahl; vorm. 8 Uhr Vre- digtgottesdienst (Einweisung des neuen Kantors, Hrn. Lehrer Fuchs, in sein Amt); vorm. 1411 Uhr Gottesdienst für die konf. Jugend (Unterredung. — Montag, abd. 8 Uhr Jungst. (Neuk.) — Dienstag, abd. 8 Uhr Jungst. (2. u. 3. Abtlgp — Mittwoch, abd. 8 Uhr Bibelstunde. — Freitag, abd. 6 Uhr Großm.-Derein; abd. 8 Uhr Jungfr., 1. Abtlg. MethMstenkirche Schneeberg. Vorm. 9 Uhr Predigt; abd. 6 Uhr Vor trag des Deklamatoriums „Naomi". Einweihung der neuen elek trischen Beleuchtung. Mettc-Listengemtinde Neustädtcl. Vorm. 9 Uhr Erf.-Stunde; nachm. 1-3 Uhr Predigt. — Donnerstag, abd. >19 Uhr Bibel- und Gebet« stunde. Boptisten-Gemelnde Schneeberg, Mühlberg 631 8. Sonntag, vorm. 9 Uhr Bibel- und Betstunde; vorm. 1014 Uhr Sonntagsschule; nachm. 3 Uhr Predigt. — Donnerstag, abd. 8 Uhr Predigt. Jeder mann ist herzlich cingeladen. Neuapostolische Gemeinde Aue (Kapelle Schneeberger Straße 74). Vorm. 8 Uhr Hauptgotiesdienst. vorm. 11 Uhr Kindergottesdienst, abd. 8 Uhr Gottesdienst. — Mittwoch, abd. 8 U^r Evangelisations gottesdienst. Freund« und Gönner sind Herzl, willkommen. — ,-'-»»«» Adel im DauenMttt. ' Roman eines Westfalen von Georg Heinrich Taub. >58. tzorüetzung.» „Runneverg hat recht", murmelte der Uhlenhorstcr. -„Der Kerl ist unhöflich wie ein Schwede." > „Warnm arbeitet Ihr nicht?" fragte er den Kötter Nach dessen Begrüßung. i:- „Ich habe mir den Fuß verletzt, Herr Graf." " Harald von Uhlenhorst hörte sich lieber „gnädiger He*r" angeredet. „Herr Graf", das klang ihm nicht devot genug. Gereizt antwortete er: „Wird wohl eine nette Wunde sein." Dunkle Nöte schoß in die Wange des Bauern, als er seinen Herrn so sprechen hörte. Lieber Gott — war er denn sein Lebtag auch nur eins Stunde zu Haus geblieben, wenn er arbeiten konnte? Hatte er nicht allezeit sich sauer geplagt, um dem Grafen pünktlich die Miete zu bringen? „Das starren Sie mich denn so an, Mann", fuhr der Graf fort. „Ueberhaupt scheinen Sie mir ein ganz unbotmäßiger Bursche zu sein." Da stand der Hcidebauer wie starr, und aus seinem Antlitz wich die leiseste Spur von dem stillen Geleucht des Heidefriedeus. Zornig hob und senkte sich seine Brust, und wie Donnergrollen kam es über seine Lippen: / „Ich weiß nicht, was Sie mir armem Mann sagen Wollen, begann er. „Warum Sic bezweifeln, daß ich nicht arbeiten kann, das weiß ich nicht. Was Gerd F!n- kenberg sagte, war all sein Lebtag „ein Mann, ein Wort", Herr Graf!" >> „Hei!" 1-7^ '^^«'7! ' d'„Sie nennen mich einen unbotmäßigen Burschen, Herr Graf. Ich weiß nicht, warum. Ich weiß nicht, warum Sie mich eiuen Burschen nennen, denn ich habe schon graue Haare, Herr Graf, und habe meine Tage tn Ehren verlebt." Der Kötter sah mit einem kurzen Blick an dem Grafen vorbei und zum Himmel hinauf. Dann fuhr er leidenschaftsloser fort: „ES gibt Leute, Herr Graf, die mich „unbotmäßig" yennen; das Wort habe ich schon einmal gehört. Nichts für ungut, Herr Graf, jene Leute sollten lieber ehrliche Leute ehrlich leben lassen, anstatt sie zu Zuträgern M Ler« Bunnebera. „Still!" schrie da der Graf den Sprecher an. „Also so weit geht Ihre Frechheit!? Ich habe es fetzt satt mit Ihnen. Sie sollen mir nicht meinen Verwalter ver leumden und noch mehr Unzufriedenheit unter die Leute bringen. Ich kündige Ihnen den Kotten." „Den Kotten — kündigen?" „Gewiß — in einein Monat haben Sie das HanS geräumt!" „Den Kotten — kündigen? Herr Graf, tun Sie meinem Weib und mir den Schmerz nicht an. Ich habe mein Leben bald ausgelebt. Lassen Sic mir so lange die Heimat. Treiben Sic mich nicht aus der Hütte." Tie Stimme des Bauern zitterte vor verhaltenem Schmerz. Acugstlich schaute er dem Grafen ins Ge sicht, gespannt auf dessen Antwort. Aber kalt und hart klang es von dessen Lippen: „Aha — jetzt können Sie bitten! Doch es ist zu spät. Sie räumen diesen Kotten." „Herr Graf!" I- „Lassen Sie! Ich pflege mein Wort zu halten!" „Gut — so räume ich diese Hütte, — diese Heide! Aber ich verfluche Ihre Ungerechtigkeit, Herr Graf; Ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen, mein Lebtag. Grundlos verjagen Sie mich, weil Sie Ihrem Verwalter einen Gefallen tun." „Lassen Sie das Gerede — es nutzt nichts." „Ich kann schweigen, Herr Graf. Aber Ihre Härte wird mein Schweigen überschreien." Der Graf ritt weiter und ließ den Mann in schmerz lichem Sinnen zurück. Seine Gedanken sind so bitter, weil'S heute fünfundzwanzig Jahre sind. Sonst wären sie nicht so pcinvoll. Gerd Finkenberg sitzt, die Haude auf den Knien, schweigend da. Ein Schlittern geht durch seinen Körper, und von Zeit zu Zeit fällt ein blinkender Tropfen ans seinen Augen in den Sand, gerade auf ein Büschlein Heidekraut. Ta öffnet sich die Tür, und Lina Finkenberg fragt ihre» Mann, was denn der Herr Graf gewollt habe. 43. Ruhelos wird das Mcnschcnherz bewegt von wech- selndcn Gefühlen; ruhelos, gleich, dem Schiff auf hoher Kee.« - - ' , Hilda v. Uhlenhorst sand an jedem Morgen einen neuen Blumenstrauß auf dem Tischchen stehen. Und jedesmal, so oft Maria o. Herberstein die kranke Freun din besuchte, wußte sie zu berichten, daß Graf v. Czer nin, der Frennd ihres Mannes, sich nach dem Befindend der Patientin erkundigt und wieder neue Blumen aus seinem Treibhaus gesandt habe. Noch einmal hatte Hilda versucht, ihre Freundin über die Veranlassung zu diesen Aufmerksamkeiten zu befragen, aber wie beim ersten mal wieder die Antwort erhalte»: er wird es dir sel ber sagen. / So kam es, daß das Interesse der Komtesse für )is Person des Grafen künstlich gesteigert war und iHv Herz einigermaßen schnell schlug, als sie, nach ihrer Ge- icsung, mit der gräflichen Familie beim zweiten Früh stück sitzend, den Diener melden hörte: „So. Exzellenz, Kammerherr Graf Czernin." In der Minute darauf stand er vor ihr, wieder einen prachtvollen Strauß tragend, darin ihr Wieden die kleinen, weißen, kostbaren Orchideen auffielen. j „Ich verlangte nach dem Augenblick, Ihnen persön lich meinen Glückwunsch darbringcn zu können, daß das Unglück im Walde reine schlimmen Folgen hatte," sagte er nach der üblichen Vorstellung. Seine Stimme war sonor und von seltenem Wohllaut. Einen Augen blick sah sie ihn an und vergaß von der Minute an nicht diese fesselnden, feurigen Augen, die unter, dichte« Brauen hervorleuchteten. „Ihr Interesse, Herr Graf?" ' „Ist ein sehr persönliches, wie gnädiges FrSüleitt sicher vermuteten. ES ist nicht ganz ausgemacht, aber höchstwahrscheinlich, daß unglücklicherweise mein ÄH wehr den bösen Schutz tat." - „Also, Sie sind derjenige, welcher ...?" Leider!" 7,Ich hätte mich nicht in die Waldreviere Wagers dürfen, und mich allein trifft die Schuld." „Gnädiges Fräulein hatten aber gewiß große Schmerzen." „Oh, nicht so sehr schlimm. Jetzt Habe ich auch wieder für lange Woyen ausgeruht."
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