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Erzgebirgischer Volksfreund : 14.05.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192405142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240514
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240514
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-14
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.05.1924
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s« »» m MM Mk «an» M»? B«cki«, 12. Mai. Ls steht »wch keineswegs fest, daß die DeOschnattonalen mit Hinzunahme der neun Sitze der Land- list» die stärkste Fraktion im neuen Reichstag bilden werden. L» find bet den Mittelparteien Bestrebungen im «Sange, »u» dem Zentrum, der Deutschen Boikspartei und den Demo kraten eine Fraktion zusammenzuschließen, die vielleicht den Namen „N astionaler Block der Mitte" führt und in der die einzelnen Parteien ihr« politische Selbständigkeit be halten würden. Da» Zentrum würde dann mit seinen 65 Stimmen die stärkste Gruppe sei» und könnte also den Reichskanzler Marx auch für den neuen Reichstag präsentie- rpn. Es wird damit gerechnet, daß die neue Fraktion die wohlwollende Neutralität der Sozialdemo kraten finden wird. Dann wäre es möglich, daß sie darauf verzichtet, neben dem Reichskanzler auch de» Reichstagsprüsi- denten zu-stellen, zumal bei den Abgeordneten der Mitte der Wunsch besteht, die anerkannten Fähigkeiten des Reichstags präsidenten Löbe auch dem neuen Reichstag zu erhalten. Nommt die angestrebte Fraktionsbildung zustande, so würden sich die großen Fraktionen nach ihrer Stärke in folgender 'Reihenfolge gruppieren: Block der Mitte 137, Dcutschnationale 105, Sozialdemokraten 100, Kommunisten 62, Deutschvöl- kische 32. (Wir können uns zunächst nicht denken, daß die Wähler der Deutschen Volkspartei mit einer solchen Schie bung, welche die Tendenz der Wahlen auf den Kopf stellt, Einverstanden sind. „E. V.") * Bertin, 12. Rtai. Zu dem angeblichen Plan der Bildung «mer Fraktion sgemeinschaftaus den bürger lichen Parteien des Reichstages erklärt die „Zeit", dies« Frage sei in der Deutschen Volkspartei überhaupt noch nicht erörtert worden. * » Einberufung de» Reichstage» zum 27. Mai. Berlin, 12. Mai. Die Einberufung des Reichstages dürfte Dienstag, den 27. Mai, erfolgen. Als Alterspräsident, dem in einer neuen Wahlperiode die Eröffnung des Reichstages ob liegt, dürfte der sozialdemokratische Abgeordnete Bock- Gotha in Frage kommen. Er ist am 28. "April 1846 geboren, steht also im 79. Lebensjahre. * Frhr. von Lersner gewählt. Berlin, 12. Mai. Der Landbund erhielt auf seine Reichs liste zwei Mandate, so daß außer Maretzky auch Freiherr Äon Lersner als gewühlt gelten kann. Frhr. v. Lersner war bekanntlich auch der Spitzenkandidat der Nationalliberalen Vereinigung im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau, wo er aber kein Mandat erhielt. Durch, die Rückversicherung auf der Reichs liste des Landbundes kommt er nun doch in den Reichstag; da- ,mit erhöht sich die Zahl der auf der Landbundliste gültigen Mandate auf zehn. Da die auf der Landdundliste gewählten Abgeordneten in die Deutschnationale Fraktion eintreten wol len, wird diese nun 106 Sitze zählen. , ., . - - ... . ... - - - - - - Sozialdemokratie und Volksentscheid. Berlin, 12. Mai. Das Reichskabinett hat zu dem sozial- .Demokratischen Beschluß, die Hrage der Annahme oder Ab lehnung des Sachverständigengutachtens dem Volksent scheid zu unterbreiten, eine offizielle Stellung noch nicht ge kommen. Lediglich die Minister Stresemann und Jarres haben sich persönlich scharf gegen diese Absicht erklärt, weil sik eine Virzögerung der Expertenvorschläge um mehren Monate zur Folge haben würde. Inzwischen sind starke Kräfte ain Werke, nm den Beschluß der sozialdemokra tischen Partei rückgängig zu machen. Die Berliner Ge werkschaftssitzung am Sonntag hat bereits mit allen gegen 6 Stimmen sich gegen den Volksentscheid in der Expertenfrage ausgesprochen. Der Grubenarbeilerslreik. Essen, 12. Mai. Die Lage im Ruhrgebiet ist un verändert. Von der Gesamtbelegschaft der heutigen Frühschicht sind 93,5 Prozent gegen 93,2 Prozent am Sonnabend nicht eingefahren. Berlin, 12. Mai. "Nachdem die Verhandlungen der Par teien im Ruhrkohlenbcvgbau über den Mantcltarif am 9. und 12. L. M. in Essen zu keinen, Ergebnis geführt haben, ladet der Reichsarl>eitsmmister die Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Ruhrbergbaucs auf Mittwoch, den 14. Mai, zu Schlichtungsverhandlungen nach Berlin ein. Diesen Ver handlungen soll eine Besprechung beim Reichskanzler voraus- gchen. Esse», 5. Mai. Der Zechrnverband teilt mit: Es haben bislM keinerlei Verhandlungen stattgefunden, an denen der Iechenverband beteiligt gewesen wäre, außer der von 2 Ver tretern des Zechenverbandes am vergangenen Sonnabend ge führten Aussprache mit den, Reichskommissar Mehlich. Der Zechenverband vertritt den Standpunkt, das; angesichts der ab soluten Klarheit der Rechtslage, wie sie durch die in Hamm erfolgte Verbindlichteitserklärung der bekannten Schiedssprüche iiber Löhne und Arbeitszeit geschaffen wurde, zu irgendwelchen Vcchandlungen keinerlei Anlaß besteht. Der Zechenverband legt Wert darauf, in diesem Zusammenhang festzustellen, daß die heutigen Durchschnittslöhne einschließlich der Soziallöhne höher sind als die Fricdenslühne. Berlin, 12. Mai. Wie die Blätter aus Essen melden, ist eine Zunahme der Arbeitswilligen au» innreren Bezirken zu verzeichnen. Heute morgen waren die Kokeveiar-eiter der Zeche „Dietoriä Matthias" nicht zur Arbeit erschienen. In- folgedeffen ist eine Unterbrechung der Gasversorgung von ganz Essen zu erwarten. KLnig»berg, 12. Mai. Die Lage im Landarbeiter- strei k ist im allgemeinen unverändert. Ank 10 Gütern ist die Technische Rvthilfe mit etwa 100 Helfern reu eingesetzt worden. Washington, 12. Äkai. Der Unterstaatssekretär Martine Nosevelt üstätigte, daß die MarinestreitkrLfte Amerikas, Englands und Japan» im Verhältnis 4:5:3 stünden, statt, wie im Washingtoner Vertrage festgestellt worden sei, im Verhältnis von 5:5:3. Di» i» Galle. B«U», 12. Rai. Bon amtlicher preußischer Seite wird über Vie Zusammenstöße in Halle, bet denen ein Schupobeam ter getötet und fünf Schupobeamte verletzt, drei Kommunisten getötet und neun Kommunisten verletzt wurden, noch initgetetlt, daß es unzutreffend sei, daß sich unter den zugelassenen Fahnen Hakenkreuz-Fahnen, die die Kommunisten hätten anreizen können, befanden. Unter den Flagge» waren lediglich die von der preußischen Staatsregtrrung genehmigten schwarz-rot-goldenen und schwarz-weiß-roten Fahnen. Fer- ner sel festzustellen, daß der Vorbeimarsch nicht von Exzellenz Ludendorff, sondern von, Generaloberst Heeringen abgenom- men wurde. Die blutigen Zusammenstöße bei Böllberg wurden durch kommunistische Schießereien veran laßt. Die Nachrichten der kommunistischen „Roieu Fahne", daß d,e Polizei mit Handgranaten und mehreren Panzerautos vor gegangen sei, sind unzutreffend. Festzustellen und auffällig sei vor allen Diugen auch, daß sich die in Halle anwesenden Kommunisten am allerwenigsten ous den eingeborenen kommu- mstischen Hallensern, sondern f ast durchweg aus Kom in u n i st e n aus Sachsen, insbe so ndere Leipzig und Berlin zusammeusetzten. Auf die Tatsache, daß die Kommunisten ein blutiges Vorgehen planten, deutet auch hiu, daß sie mehrere wohl ausgerüstete Sanitäts-Kolonnen mit brachten. Ferner wird noch bekannt, daß die Eisenbahn Sou - derzüge den Fe stteilnehmcru nicht zur Verfügung ge stellt habe. Sie habe lediglich durch Vor- und Nachzüge den starken nach Halle einsetzeirden Verkehr zu bewältige» ver sucht. Die Reibereien zwischen den Teilnehmern an dem Deutschen Tag und den Kommunisten begannen bereits bei der Ankunft auf dem Bahnhof. Beim Verlassen der Bahnhofs halle drängten sich k l e i n e re k o m m u n i sti s ch e T r u p p s, deren Mitglieder meist das Abzeichen der Iugendabteilung trugen, besonders an die Bismarck-Jugend heran. Die Mit glieder der Rechtsorganisationen hatten Weisung erhalten, durch die Stadt möglichst in größeren Gruppen zu gehen, da inan von vornherein mit Prügeleien rechnen mußte. Zwei Stu denten aus Leipzig, Franz Wolff und Herbert Müller, die ge sondert von dem Bahnhof nach dein Denkmal zogen, wurden von einem Trupp Kommunisteu angehalten und es entspann sich ein Streit, in dessen Verlauf die Studenten so erhebliche Kopfverletzungen erhielten, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Zu dem ersten Zusammenstoß kam es an: Sonnabend gegen X10 Uhr vor einem kommunistischen Sammellokal in der Magdeburger Straße. Dort hatten die Kommunisten etwa 150 Leute zusammengezogen, als ein Trupp Stahlhelmleute vor überzog. Im nächsten "Augenblick gingen die Kommunisten auch bereits auf die Stahlhelmlcute los. Auf beiden Seiten gab es Verletzungen, die hervorgerufen waren durch Schlag ringe, Messer und Pistolen sch U s s e. Er einem star ken. Aufgebot von Schupo gelang es nach der Androhung, von der Waffe Gebrauch zu machen, die Kommunisten von der Straße zu treiben. Erheblich ernster war der Zusammenstoß am Sonntag zwischen Schutzpolizei und Kommunisten in dem vor den Toren gelegenen Dorf Böllberg. Die Leitung der kommunistischen Ortsgruppe Halle hatte hier die aus Berlin und Sachsen eintreffenden kommunistischen Trupps bereitgestellt, da Böll- berg selbst züm großen Teil von Kommunisten bewohnt wird. Die Schutzpolizei, der bekannt war, daß von Böllberg aus Der Marsch nach Halle angetreten war, hatte durch mehrere Abtei lungen die Ortschaft nach Halle zu abgeriegeit. Alls einem Hause fiel jedoch plötzlich eiu Gewehrschuß, durch den ein Wachtmeister am Unterleibe verletzt wurde. Die Polizei erwiderte das Feuer und cs wurden Verstärkungen herange- zogen, um das ganze Dorf einzuschließen. Während die ser Aktion kam es zu einem ausgedehnten Fcu erkämpf, bei dem ein Wachtmeister getötet und zwei andere schwerverletzt wurden. Die Schutzpolizei rückte schließlich in das Dorf ein, untersuchte, nachdem die An wesenden, etwa 300 Personen, entwaffnet worden waren, die Häuser und fand dort eine g a n z e A n z a h l R c v o l ve r - Pistolen, Stiel- und Eierhandgranaten. Auch bei den Verhafteten selbst wurden Schußwaffen festgestellt. Beim Feuergefecht sind drei kommunistische Arbeiter schwer ver letzt worden, die von der Feuerwehr in das Krankenhaus ge bracht werden mußten. Nach den bisherigen polizeilichen Fest stellungen ist der kommunistische Widerstand sowohl in Böllberg als auch in der Stadt durchaus organi siert gewesen, und es werden seitens der Kriminalpolizei weitere Erhebungen angestellt, da nach privaten Mitteilungen zwischen dem Volkspark und dem Dorfe Böllberg, sowie eini gen kommunistischen Sammelstellen in der Stadt ein regelrech ter Patrouillen- und Ueberwachungsdicnst stattgefunden habe. G » Berlin, 13. Alai. Zu den Zusammenstößen zwischen Kom munisten und Polizei in Halle melden die Blätter nach, daß sich auch in der Nähe des Gertraudenfriedhofes, wohin ein Zug Kommunisten gelangen wollte, um der Märzgefallenen zu gedenken, ein Zusammenstoß mit Schutzpolizei er eignet hat. Sechs bis sieben Kommunisten wurden durch Stiche verletzt. Auch gegen.einen Teil der Teilnehmer des Fcstzuges mußte die Polizei einschreiten. So wurden etwa 50 Mitgliedern des Bundes Oberland aus Bayern Seitengewehre und Dolchmesser von der Polizei abgenommen. O Erwähnenswert ist, Daß selbst das sozialistische Zwickauer „Polks blatt", das bis vor kurzem im kommunistischen Fahrwasser schwamm, die Schul- an den blutigen Vorgängen lediglich der kommunistischen Parteizentrale zuschiebt. U. a. schreibt es: Beinerlt werden muß noch, daß der Zwischenfall mit den Kommunisten wahrscheinlich weniger furchtbare Formen angenommen hätte, wenn der Redakteur -er Halleschen ,„Klassenkampfes", der Landtagsabgeordnete Schnetter, nicht am Abend vorher in einer Boroersammlung der KPD. im großen Lolkshaussaal ein« wüst« Hetz« gegen die -ollesche Schutzpolizei und ihren Präsidenten, den Genossen Runge, ver anstaltet hätte. Der unter dem Schutz der Immunität stehende Abg. Schnetter kann deshalb als einer der intellektuellen Ur heber des Unglücks betrachtet werden. El« Stahlhelm»««» »m» Kmxmuxtste« erstochen. Leipzig, 12. Mai. In der Nacht zum Montag gegen 12 Uhr wurde der 24 Jahre alte Wirtschaftsgehilfe Hermann Jäh- nicke aus Quesitz bei Markranstädt auf der Dorfstraße in Quesitz überfallen und durch mehrere Messerstiche getötet. Iähnicke, «in Angehöriger des „Stahlhelm", war mit seinen Kameraden am Sonntag zum „Deutschen Tag" nach Halle ge fahren und kehrte in den späten Abendstunden nach Hause zurück. Mit drei etwa gleichaltrigen Kameraden besuchte er nach der Heimkehr die Gastwirtschaft «Lur Erhodwa" i» Quernitz. In -er Gaststube hielten sich etwa zehn Kommunisten auf. Sr kam zu Anrempelungen und Streitereien von fetten der Kommunisten, dt« In «tne'yeftiae Prügelet aurarteten. Di« „Stahlh«lm".veute sahen sich, da sw der Uebermacht nickt ge wachsen waren, genötigt, -a» Feld zu räumen. Auf der Flucht durch dunkle Dorfstraße wurden sie von mehreren Kommu nisten verfolgt. Während es den Kameraden des Iähnicke ge lang, sich in Sicherheit zu bringen, wurde dieser selbst eingeholr und erstochen. Di« zahlreichen Messerstiche, die Jänicke in» Gesicht zwischen Augen und Stirn erhalten hat, Haven seinen Tod zur Folge gehabt. Bier der Beteiligten wurden verhaftet. Au» Scheidemann, Residenz. Kassel, 12. Mai. Der soziaIistische Stadttat Witt rock, Mitglied des preußischen Staatsrates, ist auf Beschluß der Staatsanwaltschaft unter dem dringeirden Verdachte dep. wissentlichen Meineides verhaftet und in das Unter suchungsgefängnis gebracht worden. Die Verhaftung hängt mit einer Beleidigungsklage zusammen, die der Riagistvat der Stadt Kassel gegen den Herausgeber und Redakteur der deutsch- uatioualvn „Kasseler Post" angestrengt hatte. Diese hatte be hauptet, daß der besoldete sozialdemokratische Ober baurat Dr. H ö h l.e und der Leiter des städtischen Wohnungs- nachweisos, der sozialdemokratische Stadtrat Wittrock, sich der Wohnungsschiebung und versuchter Wohnungs schiebung und anderer Unregelmäßigkeiten zum. Nachteil der Steuerzahler schuldig gemacht hätten und baß der Magi ft rat dies geduldet habe. Das Gericht entschied, daß der Herausgeber und der Redakteur der „Kasseler Poft" für ihre Behauptungen den Wahrheitsbeweis erbracht hätten und verurteilte sie lediglich wegen formaler Beleidigung zu einer Geldstrafe. Gegen den städtischen Oberbaurat Höhle hatte schon während der Verhandlung der Staatsanwaltschafts rat den Antrag auf sofortige Verhaftung wegen Etdesver- letzung gestellt. Der Magistrat sah sich genötigt, den Stadtober baurat vom Amte zu suspendieren und gegen ihn das Diszipli». uarverfahren anhängig zu machen. Nunmehr ist auch Stadtrat Wittrock wegen Verletzung seiner Eidespflicht in diesem Prozeß verhaftet worden. — Die Sozialdemokratische Partei in Kassel- Stadt hat aus Anlaß dieser Verhaftung eine Protestversämm, lung (!) auf Mittwoch abend einberusen, weil sie der Meinung ist, daß die Verhaftung zu Unrecht erfolgt sei, da gegen Witt rock ein Fluchtverdacht nicht vorliege. Die Verhaftung erregt in Kassel großes Aufsehen. — Oberbürgermeister von Kassel ist bekanntlich der schöne Philipp Scheidemann. Das gerade in seiner Residenz «solche Dinge passieren müssen! Es ist natürlich nicht zm erwarten, daß er die Folgerungen daraus zieht, denn der Herr hat ein gar dickes Fell. Die Bevölkerung hat mit Hrn. Scheidemann und dem von ihm vertretenen System bereits abgerechnet, denn sie stürzte bei den Gemeinde wahlen am 4. Mai die bisherige sozialistische Vorherrschaft. Die Ptotestversammlung der sozialdemokratischen Partei ist ein Zeichen her Zeit. Wenn einer Sozialist ist, so muß Justitia ihr Haupt verhüllen, das wurde ja von den Sozialdemokraten auch in der Zeigner - Affäre verlangt. E. V. Washington, 12. Mai. Der Leiter des amerikanischen Fluges um die Welt, Majpr Martin und der ihn be gleitende Sergeant, di« von der Unfallstvlle zu Fuß nach Port Meller in Alaska gewandert sind, sind nach Washington be rufen und zeitweilig dem Hauptquartier des Flugdienstes bei geordnet worden. Ahr« Näm-n werden aber mit Rücksicht aus die von ihnM .tzhrrstanden^n Strapazen auf der Liste der Weltflieger weitergeführt werden. Die änderen drei Flieger erhielten Anweisung, den Flug unter dem Befehl des Lcumants. Smith fortzusetzen, k OerMche Angelegenheiten. * Z« de« Waffenschiebungen teilt das Polizeipräsidium Dresden mit: In der „Dresdner Volkszeitung" ist ein Artikel abgedruckt worden mit der Ueberschrift „Unerhörte Korruption in der Dresdner Polizei". Der Inhalt entspricht nicht den Tat sachen. Cs ist nicht richtig, das; die angeblichen Waffenschie- bungen bis in den März zurück-reichen, daß bereits seit 14 Tagen das Ergebnis der Untersuchung dem Polizeipräsidium bekannt sein mußte, sowie, daß Waffen nach Halle und Rtünchen verschoben worden seien. Wahr ist dagegen. Laß bis zum 6. Mai das Polizeipräsidium von den Waffenschiebungen nichts wußte, daß sogleich am 6. Mai eingegriffen worden ist, daß die erste Verschiebung an, 24. oder 25. April stattgefunden hat, sowie daß die nach den bisherigen Feststellungen entwendeten 31 Karabiner bi» auf 6 Stück, und daß sämtliche entwendet« Munition wieder herbeigeschafft worden sind. In den Monaten Januar bis März ist zweimal eine genaue Zählung und Durch suchung von Waffen und Munition durch die verantwortlichen Stellen erfolgt. Außerdem haben bis in die letzte Zeit wieder holt Stichproben stattgefunden. Ein Fehlbestand hat bei den Revisionen und Stichproben nicht festgestellt werden können. * Aue, 13, Rial. Der beim hiesigen Postamt beschäftigte Oberpostsekretär Gräfe ist zum Postinspektor befördert worden. Schneeberg, 13. Mai. Bei dem am vergangenen Sonntag in Kirchberg gelegentlich der Frühjahrshauptversammlung des Verbände» „Wrsterzgebirge" der Gabelsbergerschen Steno- graphenvereine stattgefundenen Wettschreiben erzielten Mit glieder des hiesigen Vereins folgende Preise: 220 Silben: 3. Preis: Fritz Schröder; 160 Silben: 1. Preis: Lisbeth Jäger; 140 Silben: 1. Preis: Milda Mehlhorn, 2. Preis: Martha Hammerschmidt; 120 Silben: 1. Preis: Walter Tautenhahn, Martin Lässig, Rudolf Zeuner, 2. Preis: Karl Blank, Erhard Geipel, 3. Preis: Trude Purucker; 100 Silben: 1. Preis: Erich La^e, Elfriede Becher, Meta Wutzler, Herbert Brabant, 2. Preis; Hermann Kübler. O * 8»icka». Am S. Mai verstarb nach längerer Krankheit im hiesig«« KrankenM der juristische Hilfsarbeiter heim hie- sigen Stadtrat, frühe« Rechtsanwalt In Plauen Dr. jür. Richard Hermann Gutschebau«. Er war am 1S. August 1SS2 in Groß-Tarschau geboren. Seit dem 2«. Juli 1920 war er al» juristischer Hilfsarbeiter beim Stabtrat angestellt und Leiter des Wohnungsschiedsamts und Vorsitzender de» Gewerbe- und Kaufmannsgerichts. (In der Kriegszeit «ar G. längere Zeit beim Stadtrat inAue al» juristischer Hilfsarbeiter tätig. E. V.) " Pl»»e». Ein junger Mann au» Oelsnitz i. V. wollt« auf einen einfahrenden Zug springen, um sich einen sicheren Platz zu verschaffen. Dabei geriet er unter den Wagen, wurde überfahren uiw getötet. " Ehe»«!-. Der demnächst zu wählende Hauptelternrat wird auf Grund de« Wahlergebnisse» vom Sonntag voraus- . sichtlich au« 10 Anhängern der christlichen und 5 Vertretern der weltlichen Schule bestehen. Don besonderem Interesse Ist «1« knrz« Vergleich Mit den Resultaten, her Heiden trüberen. L»
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