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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.04.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-04-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192404038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240403
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240403
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-04
- Tag 1924-04-03
-
Monat
1924-04
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.04.1924
- Autor
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Erzgebirgiscyer DoMssreuno BeiblaN. 1 Verlag L.M. TSrkner, Aue. o ksckmSnnkclis ksOioaunq. lioslsncos« Anleitung. U- e« e« Nr. so. 3. April 1924. t i> . f «1>L ls -N er n s * Sächsischer Index. Nach den Preisfeststellungen vom A. März sind vom Statistischen Lanüesamt folgende Indexziffern der Lebens- haltungskosten (1913 bis 1914 — 1) berechnet worden: Gesamtindcx für Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Löhnung und Bekleidung 1,086 Billionen, Gesamtindex ohne Bekleidung 1,034 Billionen. Am 84. März betrug der Gesamtindex mit Bokleidungskosten 1,072 Billi onen und ohne Dekleidungskosten 1,022 Billionen. Vom 24. März bis 31. März sind mithin die Preise der bei der Teuerungsstatistik berück sichtigten Güter um 1,3 bzw. 1,2 vom Hundert gestiegen. pdologk. Appsrste (les, kbnsmaan, Oosrr, Leiss, dlettel) sowie sLmIl. Ssüsrrssrllksl la tackeUosvr kssrkskksaksit empüeklt kr!sr L Lo. Sl26kf. lnk.: Karl Sommer rsl. 14. ^ius i. LrLgsli. Usrkt S. den Grundsätzen der Verhältniswahl erfolgen kann. Einer dement sprechenden Bestimmung wegen wird die Geschäftsordnung als Orts gesetz angenommen. Für die infolge ihrer Wahl zu Gemeindcältesten ausfcheidenden Herren Riedel und Nier werden die Herren Müller und Wunderlich zu Vorsteherstcllvcrtretern gewählt. Die Volksbil- dungsausschußfrage wurde an die Ausschüsse verwiesen und die Zu sammenstellung der alten Ortsgesetze anstelle des beanstandeten Nachtrages wurde angenommen. Für di« Ausstellung des Ortsbe bauungsplanes werden für 1924/25 3000 Mark in den Haushaltplan vorgesehen. Die Aufstellung des Planteiles für das Gelände am Bahnhof soll im Wege des Wettbewerbs ausgeschrieben werden. Von der beantragten Wiedereinführung der Vorkriegsfahrzeiten auf der Linie Zwönitz-Scheibenberg wurde zustimmend Kenntnis genommen. Mit den rochieren Verhandlungen wurde der Vorsitzende beauftragt. Von dem Beitritt zum Sächs. Seidenraupenzü^terverband sieht man bis auf weiteres ab. Die Kosten für die Milchzufuhr von Wasch- lcithe wurden noch für eine Zeit genehmigt. Die Pächter von Ec- meindegrundstücken sollen verständigt werden, daß nach 88 93—94 j des D. G. B. Bäume und Sträucher wesentliche Bestandteile des Grundstückes gewordenn sind und daher nicht Gegenstand besonderer Rechte sein können. Die Pächter haben infolegdessen kein Eigentum daran. Vom 1. 4. 1924 an werden Schriftführerdienste im Ee- meindcverorünctenkollegium und in den Ausschüssen den Gcmcinde- beamten, sofern sie nicht Mitglied sind, als Ueberstnnden mit dem 200. Teile des Monatsgehalts und 25 Prozent Aufschlag vergütet. Der Dauernwcg soll, sobald der Frost heraus ist, beschleust und durch Schlackenschüttung gebessert werden. 1 OerMche Angelegenheiten. ? Sitzung -es Bezirksausschusses der Amtehauptmannschaft Schwarzenberg am 28. März 1924. Vorsitzender: Amtshauplmann Dr. v. Schwartz. Di« Sitzung wurde zum großen Teile init der Beratung von Gemcindeverfassungen ausgefüllt. Es wurde in den meisten Fällen Einspruch erhoben. Ein vrtsgesetz über die kostenlos« Totenbestattung wurde genehmigt. Der Umbezirrung eines Tronnstücks des Staatsforstreviers Larlsfeld und des Forsthauses Wiesenhaus aus dem Schulbezirk Earlsfeld in den Schulbezirk Schönhoiderhammer wurde zugestimmt. Der Nachtrag zur Satzung des Stromversorgungsverbandes Oelsnitz i. G. fand Befür wortung. Die Einführung einer Dezirksgctränkesteuer fand ein stimmige Zustimmung. Ferner wurde genehmigt, daß die in« Rech- nungsjahre 1923 oingrgangcne Augticrsteuer mit der im Rechnungs- iahre 1924 eingehenden Zugtiersteuer zur Verteilung gelangt und daß der Straßenbau Auc-Niodcrschlema-Stein bei Eintritt günstiger Witte- rung gemeinsam mit dem Dezirtsvcrband Zwickau endgültig fertig- gestellt wird. Eine Anzahl Gesuche um Erlalkbnis zum Kleinhandel mit Frischfleisch wurde mangels Vorhandenseins eines volkswirtschaft lichen Bedürfnisses abgelehnt. Von mehreren Schankerlaubnisgesuchen wurden einige genehmigt, einige abgelehnt. In nichtöffentlicher Sitzung wurden Bezirksstiftsangelegenheiten erledigt, u. a. wurde dem im Dezirkkstift untergebrachten, aus holländischen Mitteln unterhal tenen Kinderheim eine Bezirksbeihilfe von 1000 Nik. bewilligt. „Wir werden beide alt, Brinkmann," sagte sie, nachdem sie dem Greis Zeit gegönnt hatte, sich zu er holen. »Ja, gnädigste Gräfin — ich wenigstens bin sehr schwach geworden. Es ist mir auch sehr nahe gegangen. Der selige Herr —" In diesem Augenblick ging die Tür auf und Graf Harald trat ein. Er ging mit freundlichem Grun auf de» Alten zu und sah fragend auf dessen Begleiter. !,,! „Sie bringen Ihren Sohn mit, Brinkmann?" ' ' »Ja — meinen Sohn Thedo, Herr Graf, mei nen Aeltcsten." Nach einer Weile, als man ihn Langend ansah, fuhr er fort: „Ja, das Alter macht sich bei mir geltend. Des halb bin ich auch hier, gnädigste Frau Gräfin. Hier, Herr Graf, hier find die Schlüssel des Pachtgutes. Ich bin zu alt, «m länger Verwalter zu bleiben. Dort, mein Sohlt, ist bereit, in feines Vaters Amt zu treten, Herr Graf." So ernst klang seine Stimme, so fest fein Ton, daß niemand versuchte, ihn eines anderen zu bestimmen. „Ich bedauere sehr, lieber Brinkmann, daß ich Ihres Nates entbehren fall," sagte Graf Harald herzlich. Die Gräfin fügte hinzu: „Sie haben ein arbeitsreiches Leben hinter sich, Brinkmann, Sie haben die Ruhe wohl verdient. Aber es ist sicher, daß Sie uns überall fehlen werden." Damit gab sie ihm nochmals die Hand. „Sind Sie bereit, unter denselben Bedingungen wie Ihr Vater in meine Dienste zu treten?" fragte der Schloßherr darauf den jüngeren Brinkmann. Einen Augenblick lang ruhten die Blicke der beiden jungen Männer ineinander, nur eine Sekunde lang; aber lange genug, um beide erkennen zu lassen, daß sie entschlos sene Naturen waren, jeder bereit, seine Rechte zu wahren. . „Ja", entgegnete Thedo Brinkmann. " „So wäre die Sache ja befriedigend erledigt," meinte die Gräfin. „Sie, lieber Brinkmann, werden auch vom Ruhesessel aus noch ratend Ihrem Sohne zur Seite stehen können., KZ ist ein. ko beruülLUdex Gedankt wenn Aue, 2 April. Zu einer erhebenden vaterländischen Kundgebung gestaltete sich die B i s m a r ck - G e d e n k f e i e r, die die Bereinigung vaterländischer Verbände gestern abend im Bürgergarten veranstaltet hatte. Der Saal war dicht besetzt. Vor der Bühne prangte die Büste Bismarcks, umrahmt von Pflanzengrün und mit den früheren Reichs- und Landesfarben geschmückt, flankiert von den Fahnen der Krieger und Militärvereine. Mit dem Hohenfriedberger Marsch eröffnete die städtische Kapelle unter Kapellmeister Drechsels Leitung die Reihe der Darbietungen; darauf spielte sie die Jubel-Ouvertüre von Weber. Der Vorsitzende der Vereinigung, Lehrer Bergmann, begrüßte die Erschienenen und gab in seiner Ansprache der Hoffnung Ausdruck, daß ks auch irr unserer Stadt gelingen möge, alle Kreise nn Dismarck- !chen Geists zusammenzuschließen. Nur im Zusammenschluß lebt Macht, end Bismarckscher Geist kann uns wieder hinausführen aus den« Lumps, denn Gott läßt keinen Deutschen zugrunde gehen, am aller- venigsten Deutschland. Freudig stimmten die Versammelten den ,Wahtspruch aller Deutschen" an. Opernsänger Drechsler vcm Koblenzer Stadttheater, dec für den Wend gewonnen worden war, sang packend mit klangvollem Organ das „Friedrichsruh" von Karl Pretzsch. Die Festrede hielt Geheimrat Prof. Dr. Poeschel aus Meißen. In kaleidoskopartigen Bildern ließ er das Deutschland der kismarckschen Zeit an seinen Zuhörern vorüberziehen. Wie der junge Pismarck die Geschicke Preußens und damit auch die des künftigen Deutschen Reiches in seine Hand nahm, wie er 1834 Schleswig-Holstein befreite, wie er 1866 gleich nach dem Krieg mit Oesterreich in kluger Voraussicht das Bündnis mit Oesterreich schloß und schließlich am 18. Januar 1871 sein Werk krönte, indem er den deutschen Gedanken verwirklichte und der Schöpfer des Deutschen Reiches wurde — das alles wußte der Redner seinen Zuhörern wieder lebhaft ins Gedacht- nis zurllckzurufen. Aber an Widersachern fehlte es Bismarck nicht: die Widerstände in der inneren Politik erwuchsen ihm aus dem Volk. Ls hatte noch nicht national, vaterländisch denken gelernt. Und so ist cs auch heute noch. Bis in unsere Tage erhofft der Deutsche Kettung vom Internationalismus. Das muß anders werden. Wir muffen sozial wirken in nationalem Geist, in Bismarckschem Geist. Heute sind wir wchrlos. Solche Zustände müssen Haß erzeugen. „Aber was Du auch tust, das tue mit Bedacht und bedenke das Endel" war Bismarcks Wahlspruch. Darum wollen auch wir immer daran denken, aber nie davon reden. Alles muß vorläufig darauf abziclen, «ins innere Geschlossenheit herbeizuführen. „Einigkeit und Recht und Freiheit" erstehen wir heute am Geburtstage Bismarcks. Dann kann es auch wieder heißen: „Blüh' im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vatc/.Iand!" Die Versammlung hörte die letzten Worte des Redners stehend an, leise klang dazwischen-hinter der Bühne die Melodie des Deutschlandliedes. Als der Redner geendet, erscholl Beierfeld, 2. April. Oeffentliche Gemeindeverordnetensitzung am 28. März. Anwesend sämtlich« 13 Gemeindevcrordnete und 35 Zuhörer. Dor der Sitzung wurden durch Verhältniswahl gewählt: 1. Zu Geme'indeiiltesten von der Vorschlagsliste 1 (bürgsrl.): Uhr machermeister Paul Riedel und Fabrikbesitzer Brnno Nier, von, Vorschlagsliste 2 (sozial.): Sekretär Oskar Weigel; 2. in die Aus» schllffe die G«m.-V.: Verfassungs- und Finanzausschuß: Fröhlich, Brodel, Totzauer, Schreier; Bauausschuß: Müller, Schmidt, Wunder lich, Krüger; Fürsorgeausschuß: Müller, Stiehler, Schreier, Totzauer; Spar- und Girokaffcnausschuß: Fröhlich, Bredel, Krüger, Serlitzky j und von der Bürgerschaft: Kaufmann Th. Ficker, Prokurist Ewald Prob und Klempner Eduard Schlegel; Gas- und Wafferwerksaus- schuß: Schmidt, Brodel, Schreier, Wunderlich; Feuerlöfchausschuß: Schmidt, Sterlitzky; Destattungsausschuß: Stiehler, Müller, Wunder- V sich, Weigel; Fürsorgeausschuß für Erwerbslose: Fröhlich, Schmidt, Stiehler, Serlitzky, Weigel. Die Gewählten erklärten sich zur Amts übernahme bereit. Der Wohnungsausschuß soll, wie an« 15. 2. ge wählt, auch weiter bestehen bleiben. Zur Tagesordnung übergehend, wurde Kenntnis genommen von der Einladung zu den Entlaffungs» feierlichkeiten der Handels- und Gewerbeschule Schwarzenberg; von der Aenderung der Wahlbezirkscintcilung und davon, daß der Be zirksausschuß gegen das Ortsgesetz über die Wahlen keinen Einspruch zu erheben hat. Die Reihenfolge der Stellvertretung nach 8 83 G.» O. soll sich nach ß 9 des Wahlortsgesetzes bestimmen. Anf Anfrage hat das Ministerium mitgetsilt, daß die Wahl des Gemeindeverord- notenvorstehers und seiner Stellvertreter in einen« Wahlgange nach Ate? im Bauernd?»?. Roman eines Westfalen von Georg Heinrich Taub. (35. gorlsehung.) Dks' grüßte Sorge des junge» Pächters war es, oa» der junge Schloßhcrr sich wieder die alten Sitten angewöhnen und ihn behandeln könnte, wie er viel leicht als Leutnant die Rekruten angefahrsn hatte. Er kannte sich viel zu gut, um nicht zu wissen, daß er slch eine solche Art nie würde gefallen lassen. Der Vater aber beruhigte ihn durch die Versicherung, seiner Ansicht nach habe sich Graf Harald seit seines Vaters Tode gewaltig geändert. Im Herze» aber dachte der alte Bauer: „Für Thedo kommen noch harte Tage." Am Nachmittag ging der greise Pächter den schwer sten Gang seines Lebens, den Äbschicdsgang zum Schloß. Wer ihn seine Straße gehen sah, der mußte in der Tat einsehen, daß der alte Mann in den letzten Monaten sehr an Rüstigkeit verloren hatte. Ganz langsam ging' er durch den von Mauern eingefaßten Gang zum Schloß hof hinunter; die zottigen Schlinggewächse, die über die Mauerkronen hinüberlugten, zeigten ihm znm letzten mal ihre iungen, hellgrünen Triebe. Thedo, sein Sohn, der vor Ungeduld brannte, wie er den Grafen finden werde, war seinem Vater immer zwei Schritte voraus. Als man den Schloßhof betreten hatte, blieb Brink mann «inen Augenblick stehen und schöpfte tief Atem. Dann zupfte er seinen Sohn am Arm und sagte: „Nicht so schnell, J»nge, meine Brust wird schwach!" Besondere Anstrengung kostete es den greisen Ver walter, die hohe Freitreppe zu ersteigen. Oben mußte er eine Zeitlang stehenbleiben, ehe er zur Tür schrei te» konnte. 2 , Der Diener führte den Alten sofort in das Ge mach, in dem sich die Gräfin befand. Sie war in ihrer Wttwentrauer eine so ehrfurchtgebietende Erscheinung, daß Thedo Brinkmann verlegen seinen Hut in den Hän den drehte, Hls sie ihn begrüßte. A^r die alte Milde war ihr eigen, . >e alte Freundlichkeit, mit welcher sie selbst den Stuhl zurechtschob, aus dem Brinkmann Watz stllrmischer Beifall und brausend erklang es dann durch den Saal: „Deutschland, Deutschland über alles." Etudienrat HohlselLt bot hierauf eine stimmungsvolle Rezitation „Und Bismarck spricht! Tin Potpourri vaterländischer Märsche und Weisen von Seidenglanz, von der Stadtkapell« schneidig gespielt, erweckte Helle Begeisterung, so daß noch einige Zugaben folgen mußten. Der übrige Teil des Abends wurde ausgefüllt durch Orchestermusik, ein Streichquartett, zwei von Opernsänger Drechsler gesungenen Löwcschcn Kompositionen, Rezitationen von Studienrat Hohlfeldt und allgemeinen Gesängen. Oberschlema, 2. April. Dom Prokuristen Friedrich Karl Kluge ist anläßlich seiner Läjähngcn Tätigkeit bei der Firma E. F. Leon hardt von der Handelskammer Plauen das von Len sächsischen Handels kammern gestiftete tragbare Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen worden. Bockau, 2. April. Gemeinderatsfitzung am 31. März. Folgenden Beschlüssen des Bauausschusses wird zugestimmt: Die Verbesse rung der Wasserleitung von Tischlermeister Gustav Friedrich bis zum Simnodel, sowie der Neuanfchluß bei Günther wird wieder der Firma Kallenbach-Freiberg übertragen; zum Bau des Gemcindeschuppens, der in eigner Regie erbaut werden soll, wird Holz und das nötige Material angekauft. Den vorgeschlagcnen Wcgebauten für 1924 wird zugestimmt und für die Bauten am Bösewetterweg werden Flucht linien festgesetzt; doch kann zwei Antragstellern dort kein Land zu Industriezwecken abgelassen werden. Der Gartenzarm an« neuen Gemeindehaus wird nach der ersten Planung ausgesührt und eine durch den Frost bvsä-ädigte Anschlagsäule ausgebessert werden. Der durch Gutsbesitzer Hermann Schwotzer vorgöschlagencn Einziehung eines Stückes des sog. Poststeigs «st bereits durch Anlieger schriftlich widersprochen worden. Die Mehrheit beschließt, den Steig «reu vermessen und in seiner ursprünglichen Breite wieder Herstellen zu lassen. Bis 1925 sollen überhaupt keine Straßcnbäume mehr be seitigt- werden; dem UcbelstanL bei Leichsenring 99h soll Lurch ver nünftiges Ausästen ak geholfen werden. In Erwartung eines ent- prochcnden Zuschusses durch den Bezirk beschließt man, den Auer Weg von Ernst Lorenz bis zur Wcgabbiegung gründlich zu erneuern und die Mauer mit gekauften Steinen aus dein Steinbruch aufzuführen, da der Forst zuviel dafür fordert. Dem Verband der Seidenraupen- zllchter wird nicht beigetreten. Der geplanten Kricgersiodlung aber soll großmögliche Unterstützung der Gemeinde zuteil werden. Das Schnittgerinne bei 125b und an der Pfarre soll ausgebessert werden; wegen einer neuen Zufahrt zum Friedhofs erwartet man Anregungen des Kirchcnvorstandes. Da der Uebelstand am Verbindungsweg bei Roth 90b nur vorübergehend ist, soll nichts dort vorgenommen werden. Die Gemeindefuhrcn werden nach dem vereinbarten Tarif 7 Pferde- besitzcrir übertragen. Dem Anbau Bibers und dem der Landeskirch- lichen Gemeinschaft stehen keine Bedenken entgegen. Der wichtigste Beschluß des Verwaltungsausschusscs betraf das Ortsgesetz betr. kostenlose Totenbestattung. Mit Mehrheit wird u. a. beschlossen, auf die Sterbegelder zu verzichten, als Gebühr für ein großes Grab an den Totenbettmeister 6 Mk. festzusctzen und die tatsächlichen Kosten für ein Reihcngrab zu erstatten; die Festsetzung der Pauschalsumme für Friedhofsgcbllhrcn usw. aber dem Bestäctungsausschuß zu über lassen. In diesen werben die Gemeindevcrordncten Louis Leichsenring, Richard Humanik, Richard Helbig, Johannes Lauckner und Emil Weiß abgeordnet, wozu noch ein GemeinLeratsmitglied tritt. Die Mehr- losten für bessere Ausstattung haben die Bckreffnwen selbst zu tragen. Eine Anregung des Gcm.-Derordn. Seidel, Uebernahme Les Friedhofs durch die politische Gemeinde betr., soll Lem KirchenvorstanL unter breitet werden. Die Gobührsn für die Leichenfrau betragen ab 1. April 4 Mk. für die große Leich« und umfassen alle ihr« Dienste. Nachdem eine Umfrage wegen Ler Kosten für di« Dullenhaltung nur ein unvollständiges Bild lieferte, wird nach längerer Aussprache ein Satz von 200 Mk. jährlich bewilligt. Den Hebammen wird zu amt lichen Konferenzen das Fahrgeld, den Führern der Feuerwehren ins gesamt 200 Akk. auf 1923 Vergütung gewährt. Auf Gemeindekesten sollen die Mitteilungen des Sächsischen Gemeindetwgs in 10 Stücken bestellt werden. Der Einbürgerung Rabensteins steht nichts entgegen. Der Gicokasse hat die Gemeinde 920 Goldmark Dsbetzinsen zu zahlen, mit 190 Mk. tritt sie auch als dividendsnberechtigtes Mitglied der Eczgoöirgischen Dank bei. Ein Bericht des Vorsitzenden gibt Auf schluß über den Verlauf der Einwohnerversammlung am 28. d. M.; zu einer Ausschußsitzung sollen auch die Sanrmler gebeten werden. Da die Kraftwerke Wcstfachscn eingehend auf die Radioaulagen in Wilden fels Hinweisen, sollen diese gelegentlich einmal besichtigt und darnach Beschluß über Ra.dioanlagc im Orte gefaßt werden. Zur Begleichung einer Rechnung bewilligt man 2950 Mk. der Volksbücherei, die anch noch im Haushaltplnn bedacht werden soll. Zum Schluß wird mit- gctcilt, daß sowehi die Versicherung der Feuerwehr oder Schulk'nder als auch die Haftpflicht-Versicherung auf Goldmark umgcstellt sind. Dabei wird vom Vorsitzenden Auskunft erteilt über den Stand einer UnfallenischMgung eines Schulkindes. Die Listen zur Neichstagswahl werden vom 6.—13. April au-gelegt und sind auch Sonntags' cinzu- fehcn. Bis 8. April sollen alle Wahlborechtigcen im Besitz der grauen Wahlanswciso sein. Eine voraussichtlich länger: Verhinderung des G.-D. Ernst Brückner an der Teilnahme an den Sitzungen wird durch ärztliches Zeugnis als berechtigt anerkannt. GswerkWaWches. Der Gewcrkschaftsbund der Angestellten, welcher am 17. und V 18. Mai 1924 in Zwickau seinen diesjährige«« Gautag veraustaltct, hat vorher in den einzelnen Lcrndcsteilen Dczirkstagungen. Für den Bezirk Zwickau findet diese am Sonntag, den 6. April 1924, im Stadtthcaier zu Glauchau statt. Die Tagung wird sich insbesondere mit den Vorgängen in unserer engeren Heimat beschäftigen und die notwendigen Entscheidungen zu fassen haben, welche den in Frage / , kommenden Regierungsstellen unterbreitet werden sollen. Nach den bisher vorliegenöcn Anmeldungen ans den Ortsgruppen geht her- vor, daß die Teilnahme an Lieser für die Angestelltenschaft wichtigen Tagung ein« überaus groß« sein wird. man sein Gut «n treuen Händen Weitz unv wenn Mmrer, wie Ihres, vom Vater auf den Sohn übergehen," Und, sich an den jungen Verwalter wendend, sagte sie: „Ich hoffe, daß Sie mit meinem Sohne in ebenso guten? Verhältnis bleiben, wie Ihr Vater bei meinem seligen Gatten und dessen Vater." Brinkmann nahm die Einladung der Schloßherri» an, zum Vesperbrot dazubleiben. Nun er die Last seiner Verantwortung glücklich geborgen wußte bet seinem Sohne, atmete er auf, so weh ihm sonst ums Herz war. Er sagte es offen heraus, daß er nicht glaube, noch öfter an Ler Seite seiner gütigen Herrschaft sitzen zu können. Einmal sei ihm der Weg heute sauer geworden; dann müsse er hübsch aus seinem Altenteil bleiben und Feier abend machen. i „Wenn Sie nicht mehr zu mir kommen können, dann besuche ich Sie," sagte die Schloßherrin gütig. Und der alte Mann drückte ihr bewegt die Hand. Auch Hilda nahm an dem Vesperbrot teil. Auch! sie fand herzliche Worte, die dein greifen Verwalter sagten, wie recht gewogen alle Glieder seiner Herr schaft ihm seien. Aus diesem Gefühl heraus bat er, Laß man all das Vertrauen und Wohlwollen! das ihm so gut tue, auf seinen Sohn übertrage» möge« Bian versprach cS ihm gern. AIS der Greis endlich Abschied nehmen wollte, entfernte sich die Gräfin einen Augenblick und truU als sic wiederkam, ein kleines Kästchen in der Hand, i „Mein lieber Brinkmann", sagte sie. „Niemand! besser als ich, weiß, daß nur der droben Ihnen alleS vergelten kann, was Sie unserem Hause gewesen sind» Ietzt, wo sie zum letztenmal als unser treuer Verwalter! hierher kamen, drängt eS mich doppelt, Ihnen das zu! sagen. Mein Sohn hat mir versprochen, alles zu tun, was in seinen Kräften steht, um Ihre Ratschläge zu be-, folgen, damit das Gut wieder auf die alte Höhe kommh All Ihre Sorgen und Mühen, die Sie für uns sich gemacht, kann Ihnen niemand vergelten. Aber — um Ihne» einen kleinen Beweis meiner Dankbarkeit zu geben, nehmen Sie bitte diese Uhr an — mein heim« gegangener Gatte selbst hat sie noch für Sie gekauft.^ lSorNevin«
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