Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 14.03.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192403146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240314
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240314
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-03
- Tag 1924-03-14
-
Monat
1924-03
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 14.03.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMWsUMWM Der .er,r<rtr«Nch« a»I»Ir«unt» ^g«lnl «Mch mU Ausnahme der Tage na» Sonn, und ^«IUao«n. Der Pret» lür dl« 34 mm breUo Colonel - Anzeigenzell« lm ? ml-.blaUbezirl< ist ro ' Familienanzelgrn uud Slellengeluch« Bedürsliger 11), auswdrls rr, llir die 80 mm brell« Pelli- Neblamezei e so, ousw rl, los, lür di« 80 mm bntte amU. Loionelzmle 11, mswLrls S1 Goldpsennig. Poftlch«cr-aonto! Leipzig Sir. I222S. S«metnde.Siro-Kout0! 1 ue, Srzged, Nr. 78. Es werden außerdem veröffenllicht: Die Bekanntmachungen der Eladlräke zu Aue und Schwarzenberg und der Amtsgerichte zu Aue und Johanngeorgenstadt. — - § » enthaltend die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauvlmannschaft und der Staotsbehvrden in Schwarzenberg, der Staats» u. städtischen Behörden in Schneeberg, Lößnitz, Neustädlel, Grünhain, sowie der Finanzämter in Aue und Schwarzenberg. Verlag E. M. Gärlner, Aue, Srzgeb. , ?en>rpr«»er, «u« »1, SöSnI» iAmt 4lu«) 4«, Schn«tb«rg id, Schwarz«ub«r, «ii »rahianschrifi- D»Wfr«und 4I«««r,g«»Irs«. 4l »»etgra-AuNad»« lgr di« om Nackwiittag «rschrtumd« Üiumm«r dis oormiliags S Uhr in d«a ünupigtschäiN» sl-llrn. Sin« S-wZdr llir di« Aulnahm« d«r An,<ig«n am uorgrlchrirdenin lag« iowt« an b«kimml«r SI«ll» wird uitl g«geb«n, auch ntchi lllr dl« Nichtige«« dir Lurch ^«ra- ipr«ch«r auig«g«h°n«n Anzeigen. — Für Rücke, unorriangi «lng«Iondl«r Schriüüilck, übernimmt di« SchrtlUriiu»! drin« D«rm<iwortung. - Unlrrbr«chung«n des S«Ichgtt»- d«iri«b«s b«gründ«n d,lne Aniprüch«. Bri Zahlungsorrzug und Nandurs g«ll«n Rabatt« als nicht vereinbart. -anpi-rtchätt»»«»«» tu Au«, ULgnth. Schiuzber» im» Schwarzenberg. Nr. 63. Freitag, den 14. März 1924. 77. Iahrg. ! , - ———————————— Amtliche Anzeigen. Im Konkurs des Kaufmamrs Otto Ernst Schmutzler in Lößnitz, alleinigen Inhabers der Firma Ernst Schmutzler Nachf., ebenda, hat der Gesamtschuldner die Einstellung des Verfahrens nach 8 202 K.-O. bean- tragt, weil er seine Gläubiger befriedigt habe. Die Konkursgläubiger können binnen einer mit der öffentlichen Bekanntmachung beginnenden Frist von einer Woche gegen den Antrag Widerspruch erheben. Amtsgericht Lößnitz, am 11. März 1824. Jahrmarkt in Kirchberg Montag und Dienstag, den 31. März und 1. April 1924. MWMlelMNg. AmIeM»« SltMMtMk. 3m Gasthofe zum grünen Baum in Breitenbrunn, Donnerstag, den 2V. März 1824, vormittags S Uhr: 4524 w. Klötze, 7—15 cm, 4664 w. Klötze, 16 und mehr cm; 17,5 rm fi. Nutzknüppel. Aufbereitet auf den Schlägen in Abt. 52, 53, 57, 118 und in den Plenterungen Abt. 35, 49, 57 und 63. Forstrevierverwaltuug Breitenbrunn. Forstrentamt Schwarzenberg. Die Kriegsschul-Mge in -er Schule. Don Professor Dr. Gerhard Dudde-Hannover. Deutschland wird nicht wieder frei atmen können, so lange der Versailler Vertrag auf ihm lastet, da aber dieser nach den Worten Lloyd Georges mit der „Schuldsrage" steht und fällt, so must es un ser aller unermüdliches Bestreben sein, in dieser Frage der Wahrheit zum Siege zu verhelfen. Gottlob sind seit einiger Zeit zahlreiche Hände am Werke, um in dieser Richtung zu wirken, und sie haben mittlerweile so viel Material zutage gefordert und entsprechend ge sichtet, daß nunmehr auch die Schule in die Lage versetzt und damit verpflichtet ist, mit in den Kampf gegen die ungeheuerliche geschicht lich« Lüge von Deutschlands alleiniger Schuld am Weltkriege cin- »utreten. , Diese Aufgache wird in der Schule, vor allem in «der höheren Schule, die hierfür in erster Linie in Betracht kommen muß, beson ders der Geschichtsunterricht übernehmen müssen. Ihm steht dafür schon jetzt ausreichendes und geeignetes Material genug zur Ver fügung. Da wären mit in erster Linie zu nennen die Veröffent lichungen des „Arbcits - Ausschusses Deutscher Verbände" (Berlin 9iW. 6), der in seinem Mitteilungsblatt auch Auszüge aus den diplo matischen Aktenstücken des Auswärtigen Amtes bringt. Außerdem hat er auch zwei kleinere Broschüren veröffentlicht; die eine trägt den Titel .Schuld am Kriege? Sechzig Selbstzeugnisse der Entente". Diese Selbstzcugnisse müssen als ganz besonders wertvoll angesehen werden, denn .Deutsche, die zweifeln, werden sich schwer durch Deutsche überzeugen lassen. Aber Deutsche müßten nicht Deutsche sein, wenn sie sich nicht durch Ausländer überzeugen ließen." Diese Selbstzeugnisse sind von unseren Heeren, als sie mit überraschender Schnelligkeit in Feindesland vordrangen, gefunden worden, und wir können aus ihnen entnehmen, wer es gewesen ist, der den „Frieden Europas" gestört hat. Von besonderer Bedeutung sind unter ihnen die belgischen Gesandtenberichte, die dann noch durch serbische Eesand- tcnberichte ergänzt werden, die aus den Jahren 1908 bis 1914 vor- liegen und unter den zurückgclassenen Akten des serbischen Außen- Ministeriums gefunden wurden. — Sehr zu empfehlen ist auch die zweite kleinere Broschüre, die der erwähnte Arbeitsausschuß unter dem Titel „Merkblatt zur Kricgsschuldfrage" herausgegebcn hat. Sie gibt zunächst einen Ueberblick über die allgemeine Lage in Europa vor Ausbruch des Weltkrieges, behandelt dann „Das Vorspiel des Welt krieges" und im Anschluß daran den „Ausbruch des Weltkrieges" und schließt mit einem Kapitel über den „Schuldsprnch von Versailles und seine Bekämpfung." Aber auch die umfangreichere im Verlag für Politik und Wirtschaft (Berlin W. 33, Potsdamer Str. 45) erschie nene, von Dr. Wilhelm Ziegler in Verbindung mit dem Arbeitsans. schuß deutscher Verbände bearbeitete Schrift „Deutschland und die Schuldfrage" könnte, wenigstens auszugsweise, im Geschichtsunterricht der höheren Schulen mit großem Nutzen herangezogen werden. Der inhaltliche Aufbau dieser Schrift ist in dem Vorwort folgendermaßen gekennzeichnet: „Nachdem die Schuldfrage historisch-politisch formu liert ist, wird die Vorkricgspolitik der drei Entcntcstaaten Frankreich, Rußland und England etwa bis 1913 untersucht. Daran schließt sich als Gegenstück die Schilderung der deutschen Verteidigung gegen die Einkreisung. Ein besonders hartnäckiger Vorwurf gegen die deutsche Politik dieser Zeit ist der, wir hätten die Friedensbestrebungen der Haager Konferenz „sabotiert". Zum ersten Male wird in dem nun folgenden Artikel „Rüstungen und Abrüstungsversuchc" dieser Vor wurf aktenmäng widerlegt. Zugleich wird der defensive Charakter der deutschen Rüstungen nachgewieten. Damit ist die Schwelle des Krieges erreicht. Das Ausbruchsproblem ist das Verhältnis Ruß lands, Serbiens und Oesterreichs 1913/14. Es mündet in die Iuli- krisis der „Dreizehn Tage" aus. Ein besonderes Kapitel ist der bel gischen Neutralität gewidmet, weil mit der Berufung auf deren Schutz England seinen sofortigen Eintritt in den Krieg begründet hat. Der Artikel 231 des Versailler Vertrages, seine Entstehungsreschichte aus der Friedenskonferenz und seine juristische Auslegung bildet den Ab schluß der Sachkapitel." Bei dem unermüdlichen Eifer, mit dem der Arbeitsausschuß deutscher Verbände zur Aufklärung der Kriegsschuld frage wirkt, darf von ihm noch weiteres Material erwartet werden, von dem sicherlich ein Teil sich auch wieder für Schulzwecke cigma wird. Für diese Zweck« könnten auch diejenigen Nummern der „Süd deutschen Monatshefte" wertvolle Dienste leisten, in denen seit 1919 die wichtigsten Dokumente zur Krieqsschuldfrage mst wisseirschaftlich einwandfreien Erläuterungen veröffentlicht worden si:d. In den „Deutschen Blattern für erziehenden Unterricht" macht Dr. Richard Neumann dem Verlag der „Süddeutschen Monatshefte" den sehr be- achtenswerten und lebhafteste Unterstützung ver'ienenden Vorschlag, im Interesse der deutschen Schulen zu erwägen, ob es trotz der, offen baren Schwierigkeiten nicht doch möglich wäre, seine Krieg^schuldheft« in einem ^ammclbande der deutsä)en Schule zu einem crschwinal'chen Preise herauszubringen. Neumann empfiehlt dann auch noch für die Schule die Monatsschrift der Zentralstelle für Erforschung der Kriegsursachen, die unter dem Titel „Die Kr.gsschuldfr-o»" er- steint. die sehr wertvolle Aufsätze und auch iutecessayt» Abschnitt». aus der in- und ausländischen Presse bringt und zu einem sehr nied rigen Preise zu haben ist. Endlich sei auch noch der „Leitfaden zur Kriegsschuldfrage" genannt, den Graf Max Montgelas, der Mither ausgeber der „Deutschen Dokumente zum Kriegsausbruch", im vori gen Jahre veröffentlicht hat. „An der Hand dieses Buches ist es leicht," sagt Neumann, „die Lügen vom deutschen Militarismus als Kriegsursache, über Deutschlands Verhalten auf den Haager Kon ferenzen», über die Zusammenkünfte von Miramar, Konopischt, über den angeblichen Potsdamer Kronrat vom 5. Juli 1914, über das Ex trablatt des „Berliner Lokalanzeigers", über den französischen Schach- zug der 10 Kilometer, über die Kriegserklärungen Deutschlands, um nur ein paar der beliebtesten Schlager herauszugreifen, in ihrer völ ligen Nichtigkeit aufzudecken und zu zerstören." Alle oben genannten Veröffentlichungen würden in der Schul« dem Gesichtsunterricht zufallen, der in dieser Frage naturgemäß die Hauptarbeit zu leisten haben wird, wenngleich er darin auch von anderen Lehrfächern unterstützt werden könnte. So könnte dies z. B. im erdkundlichen Unterricht nach Anleitung der von Georg Wegener, Professor der Geographie an der Handelsschule Berlin, herausgegebc- nen kleinen Schrift „Die geographischen Ursachen des Weltkrieges, ein Beitrag zur Schuldfrage", geschehen, und im englischen Unterricht der Oberstufe der höheren Schulen könnt« das Buch von Stewart E. Bruce über „Kriegsschuld und Friedensverbrechen der Entente" zur Lektüre mit herangezogen werden, das auch in deutscher Uebersetzung vorliegt und über das der Verfasser 1920 an seinen deutschen Per leger schrieb: „Ich habe dieses Buch ohne einen Gedanken an Ge winn geschrieben, nur aus dem Gefühl der Gerechtigkeit gegenüber dem großen Volk, dessen Herz Sie am besten schlagen hören." Die Herausgeber englischer Schulausgaben sollten Veranlassung nehmen, dieses Werk in ihre Sammlungen aufzunehmen und so auch ihrer seits an dem Kampf gegen die Kciegsschuldlüge mit teilzunchmen. Aber den größten und wichtigsten Teil der Arbeit wird auf diesem Gebiete, wie gesagt, der Geschichtsunterricht leisten müssen, dessen Vertreter die Penröffentlichungsn aufmerksam verfolgen, auf ihre Brauchbarkeit für die Schul« hin prüfen und das Geeignete ver wenden müssen. Hier hat die höhere Schule eine schöne Gelegenheit zu zeigen, daß sie nicht so weit- und lebensfremd ist, als manche ihr vorwerfen, sondern daß sie gewillt und in der Lage ist, bei der Lösung der entscheidenden Lebensfragen unseres Volkes bewußt und ' tatkräftig mitznwirken. Eine der entscheidendsten Lebensfragen ist aber für unser Vaterland die Beseitigung der Gcschichtslüge von der deutschen Schuld am Weltkriege. Wo es gilt, gegen diese Lüge den Kampf zu führen, da darf auch di« Schule an d«r Front nicht fehlen. Nur so kann es gelingen, die Schar der Kämpfenden durch neuen Nachwuchs zu ve: starken und zu verjüngen und dadurch den endlichen Sieg zu gewährleisten. Die NeichsprSsi-eKlenwahl abgelehnt. Berlin 12. März. Im Reichstag wurde ein Antrag Helfferichs, die Nentenmark zur Neichswährung zu machen, abgelehnt. Hierauf wurde ohne Debatte in drei Lesungen ein gemeinsamer Antrag der Sozialdemokraten, des Zentrums, der Deutschen Volkspartei, der Deu schnaiionalen, der Demokraten und der Bayerischen Volkspartei auf Aenderung des Reichswahlgesetzes angenommen. Es folgte die Beratung des Neichspostfinanzgesetzes. Die Vorlage wird mit großer Mehrheit in zweiter Lesung angenommen. Die Schluß- abstimmung wurde auf morgen vertagt. Ein deutschnationaler Antrag, wonach unter Aenderung des Artik ls 180 der Rcichsverfassung die Neuwahl des Reichspräsidenten gleichzeitig mit der Neu wahl des Reichstages stattfinden soll, wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Nach debattcloser Erledigung der dritten Lesung des Notetats wurde die Schlußabstimmung auf Donnerstag vertagt. Zu dem Antrag der Deutschnationalen Volkspartei auf Ab änderung des Artikels 180 der Rcichsverfassung und Ver bindung der Neuwahl des Reichspräsidenten mit der Neuwahl des Reichstags gab Vizekanzler Dr. Jarres namens der Neichsregierung folgende Erklärung ab: Der Herr Reichspräsident hat im Laufe der Jahre 1921 und 1922 wioderkolt lebhaft darauf gedrängt, daß die in der ursprünglichen Form der Weimarer Reichsverfassung unbefristet vorgesehene Neu- wähl des Reichspräsidenten alsbald vorgenommen werde. Die Wahl wurde zunächst aufgeschoben, weil die Mitwahl Oberschlesiens noch nicht möglich war. Als dann die neuen Grenzen Oberschlesiens fest standen, wurde in voller Uebereinstimmung mit dem Herrn Reichs präsidenten der 3. Dezember 1922 als Wahltag in Aussicht ge nommen. Aus diesem Hohen Hause entsprang jedoch nachträglich der dringende Wunsch, die Neuwahl zu verschieben. Fünf Parteien des Hauses brachten ein Initiativgesetz ein, wonach der von der National versammlung gewählte Reichspräsident sein Amt bis zum 30. Juni 1925 führen soll. Das Gesetz wurde unter dem 27. Oktober 1922 mit sehr großer Mehrheit als verfassungsänderndes Gesetz angenommen, und zwar in der Form, daß es der Verfassung selbst einverlribt wurde. Damit sollte dieser Frage eine ruhige, feste Grundlage ge geben werden. Seither sind keine Umstände hervovgetreten, die plötzlich eine Aenderung notwendig machen könnten. Eine solche Aenderung würde eine Aenderung der Verfassung sein und könne daher nur mit ver fassungsändernden Mehrheiten beschlossen werden. Die Regierung kann nicht glauben, daß da» Haus sich zu einom so sprunghaften Wechsel seines nach eingehenden Verhandlungen, nivdergelegten Willens entschl.egen wir''. Ganz besonders ungeeignet erscheint die Drrl'ntung der Wahl des Reichspräsidenten gerade mit den Reichotagswahlen. Nach der Rcichsverfassung seil der Reichspräsident dem Reichstag gegenüber eine unabhängige und selbständige Stellung einnehmen. Er soll dem Parteigetttebe und den Parteikämpfen entrückt werden. Aus diesem Grunde ist absichtlich frineLZahlxerdche ander» beikmnt als die d»' Reichstags; er soll auf sieben Jahre, der Reichstag nur auf vier, Jahre gewählt werden. Die Reichsregierung bitte daher, dem von den 2lbg. Hergt und/ Gen. eingcbrachten Gesetzentwurf dis Zustimmung nicht zu geben, i Berlin, 12. März. Im Reichstag wird erwogen, das Diäten^ gesetz zu ändern. In diesem Gesetz heißt es, daß die Freifahrkarten der Abgeordneten bis acht Tage nach Schluß der Tagung Gültigkeit haben. Diese Freifahrkartenvergllnstigung soll dahin abgeändert: werden, daß die Freifahrkarten bis zu den Neuwahlen gWig bleiben. ' Poineares Reparalionsbe-ingungen. London, 12. März. „Daily Harald" meldet aus Paris, dass Poincare jetzt infolge der finanziellen Gefahren bereit sei, in ein» Herabsetzung der deutschen Schuld unter folgenden Be« dingungen einzuwilligen: 's 1. Ein großer Darvorschuß auf zukünftige Reparationsleistungen. 2. Streichung der interalliierten Schulden unter gleichzeitiger? Beseitigung der Bons der Reihe 0 -es Reparationsplones voör Mai 1921. 's 3. Aufrechterhaltung einer nominellen Beset« zung des Ruhrgebietes, bis Deutschland seine Derpflichtun» gen erfüllt hat. - 4. Aufrechterhaltung der deutschen Kohlenlieferungen. 1 5. Herabsetzung der Reparationssumme von SO» Milliarden (die Bons der Reihe und ö) um ein Drit<« trl, also auf etwa 33 Milliarden Goldmark, von denen Frankreichs 26 Milliarden erhalten soll. In der Sicherheitssrage soll Poincare vorgeschlagen haben, daßf Polen und die Tschechoslowakei entweder durch den Völkerbund ge-, gen etwaige deutsche Angriffe gesichert werden, wobei alle Mandats«^ /möchte zur militärischen Hilfeleistung verpflichtet werden, oder daß, England den terriorialen Bestand Frankreichs sichert, falls dieses de» östlichen Bundesgenossen zu Hilfe komme. Der dreiteilige Sachverständigenbericht, Paris, 12. März. Den Blättern zufolge wird sich der Bericht dep Sachverständigenkommission an die Reparationskommission in dreh Teile zusammenfassen lassen: j 1. Ein Mantelentwurf, in dem der Sachverständigenaus» schuß an die Umstände erinnert, unter denen er eingesetzt wurde, di» Mission darlegt, die er von der Reparationskommission erhielt, und dann den Geist, in dem seine Arbeiten ausgefllhrt wurden. 2. Der eigentliche Bericht, der die Ratschläge deck Sachverständigen enthält. Diese Ratschläge sind in allgemeines Worten gehalten. Die theoretischen Einzelheiten sind für den Anhangs aufgespart. 3. Der Anhang. Dieser wird das umfangreichste und auch der! kompakteste Teil des Berichtes sein. Es wird reichlich viel Anhänge- zu den wichtigsten Fragen,, die von den Sachverständigen behandelt worden sind, geben, d. h. einen Anhang über den augenblicklichen Haushalt des DeutschenReiches, einen für jeden Haushalt der kommenden Jahre, einen Anhang über die Goldnote nbank^ einen über die Eisenbahnen und die internationale Anleihe, einen über die Frage der Staatsmonop»le mih je einem Unteranhang über jedes einzelne Monopol. Schachts Niederlage. Senf, 12. Mä«. Die Havas-Agentur meldet: Der Währung»»' ausschuß der Sachverständigen hat gestern nachmittag die von Dr. Schacht gewünschten Abänderungen der Statuten der Golddis kontobank mit allen Stimmen abgelehnt. Die Ueberführung Les' deutschen Anteils an der Golddiskontobank (Goldreserven) nach dem im Auslande befindlichen Sitz der Bank wurde aufrecht erhalten., lieber den weiteren Schachtschen Antrag, die Zahl der deutsche» Mitglieder des Bankdirektoriums zu vermehren, wurde ein Böschluß vertagt. Berlin, 12. März. Der Haushaltausschuß des Reichstages hat deck Gesetzentwurf über die Golddiskonbank mit einigen Aende- rungen angenommen, ebenso den Gesetzentwurf über Aenderungen de» Bankgesetzes. * Amnestiebitte für die Ruhvopfer. Pari«, 12. März. Mi« „Echo de Paris" meldet, war Dienstags mittag der deutsche Botschafter bri Poincare. Er übei» reichte die schriftliche Bitte der deutschen Regierung um eine allge meine Amnestie der Ruhrverurteilten. Die deutschen Offlziersverbänd« gegen die Mlitärkontrolle. ' Berlin, 12. März. Folgende Offiziersverbände: Nationalver« band Deutscher Offiziere, Marine-Offizier-Verband, Deutscher Reichs kriegerbund „Kyffhäuser", Deutscher Offizier-Bund, Reichs-Offizier» Bund, Der Stahlhelmbund der Frontsoldaten, haben eine Kund- gebuno gegen die Noto der Dotichafterkonferenz über die Militär» kontcolle erlassen, worin «s heißt: Wir rufen zum äußersten, Widerstand gegen diese neueste Gewalttat, -ie allein stanzäsi- sch-m Sadrsmus entspringt, auf. Dem Ausland muß der einmütig Ruf des deutschen Volkes in den Ohren gellen: „Raus mtt al«, len fremdländischen Kontrollkommissionen an« Deutsch! an dl" Englischer Kredit a« Frankreich. Lonbo«, 12. März „Daily News" schreibt, große Kredite seieck zwis hen der Banque de France und Londoner Bankiers vereinbart ' worden. Die gesamte Summe sei auf 4 Millionen Pfund Berling und der Zeitraum auf 3 bi» 0 Monate angegeben worden, > —> . zj
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite