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Sächsische Amts- Md Anzeigevlatt für Schandau und Hohnstein. Die „Sächsische Elb-Zeit«ng" erscheint regelmäßig Freitags und ist durch die Expedition in Schandau, sowie durch alle Postanstaltcn für Iv Ngr. Vierteljahr!, zu beziehen. — Inserate für auswärts nehmen au: 'Hr. Kämmerer Hesse in Hohnstein, sowie die Annoncenbureaus von H. Engler und E. Fort in Leipzig, welche man an erwähnten Geschäftsstellen spätestens bis Mittwoch Abend, in der Expedition d. Dl. aber bis Donnerstag früh 9 Uhr abzugebcn bittet. 37. Freitag, den 14. September 1866- Wochenschau. Sachsen. Der „Frcib. Anz." schreibt: Alle im Kriege gegen Preußen gestandene Staaten: Oesterreich, Baiern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, erfreuen sich des Friedens und seiner Segnungen, ja zwischen Ba den und Preußen ist bereits die diplomatische Verbindung wieder hergestellt, indem der badische Gesandte, v. Türck heim, auf seinen früheren Posten nach Berlin zurückgckchrt ist, nur über unser Sachsenland schwebt noch immer der Kriegszustand mit allen seinen Lasten, die wir seit dem 18. Juni d. I. so schwer empfunden haben. Täglich grei fen wir mit wahrer Sehnsucht nach den neuesten Berliner Zeitungen, hoffend, daß es endlich einmal heißest werde: Auch mit Sachsen ist der Frieden nun- endlich zu Stande gekommen. Aber vergeblich! Poch lauten die Nachrichten so hoffnungslos wie möglich und wie wir aus den neue sten Wiener Blättern ersehen, gedenkt Se. Mas. der Kö nig Johann der Krone zu entsagen. Die „Debatte" schreibt nämlich, der König wolle zu Gunsten des Kron prinzen Albert abdanken. Inwieweit diese Nachricht auf Wahrheit beruht, vermögen wir ebensowenig zu beurthei- len, als die Angabe der „N. Fr. Pr.", wonach König Johann das Besatzungsrecht der Festung Königstein an Preußen abgetreten habe. Nur das fühlen wir und mit unS gewiß daS ganze Land täglich mehr und mehr, daß die Lasten deS Krieges immer drückender werden, fe länger Handel und Verkehr, die Hauplfactoren des staatlichen Wohlbefindens, durch die fetzigen Zustände lahm gelegt bleiben. Ganz abgesehen von den Opfern, welche der Einzelne durch die Stockung seines Geschäftes, die Ein quartierung rc. zu tragen hat, giebt das Land bekanntlich pro Tag 10,000 Thlr. für den Unterhalt der preußischen Truppen. DicS allein beträgt schon vom 18. Juni bis zum heutigen Tage die Summe von 850,000 Thlr., und diese Last fällt natürlich erst mit Abschluß des Friedens hinweg. Rechnen wir noch hinzu, wie viel der Unterhalt unserer eigenen Armee uns kostet, die in Oesterreich nicht etwa von der Gastfreundschaft, sondern von den Mitteln des Hcimathslandes zehrt, so wird sich Jeder selbst sagen müssen, wie berechtigt der Wunsch nach endlichem Frieden ist. Der Aufgabe, zwei Armeen zu erhalten, ist für die Dauer kein Staat der Erde gewachsen, am wenigsten ein so kleiner Staat, wie Sachsen, zumal ihm seine materiel len Lebensadern von Monat zu Monat unterbunden blei ben. . Wir wünschen daher schnlichst, daß dieser traurige Zustand recht bald sein Ende erreichen möge. Dresden. Uebcr die neuen Befestigungsarbeiten er fährt die „S. Dfztg." auS „verläßlicher Quelle" Folgen des: Der Schanzcngürtel am rechten Elbufer enthält 5 Schanzen und 1 Batterie. Die Schanze Nr. 6 kommt aufö Plateau deS.Waldschlößchenparks, die Schanze Nr. 7 westlich der Königsbrückcrstraße an den Rand der Burschc'schen Alaunfabrik auf Ncudorfer Revier. Zwi schen diesen Schanzen wird auf Fischhäuser Revier, ober halb der Daumeyer'schen künstlichen Hühnerbrütanstalt eine Batterie errichtet. Von den Schanzen Nr. 8 und 9 auf Ncudorfer Revier kommt die erstere westlich der schlesischen Bahn auf die Anhöhe beim Bahnhäuschen Nr. 4, und letztere unweit des Flügels (1 und der Fcldflurcn der Vor stadt Neudorf. Diese letztere Schanze steht in Verbindung mit der Schanze Nr. 10 an der Leipziger Straße. — Daö auf Ncudorfer Revier zum Abtrieb des Holzes be stimmte Areal beträgt ungefähr 300 Acker und auf Fisch- Häuser Revier vorläufig circa 70 Acker. Kommt jedoch der anfänglich zum Abtrieb bestimmte Theil auf Fisch häuser Revier noch hinzu, so würde die Abtriebsflächc auf letzten« mehr denn 200 Acker betragen. Ncbrigens dürfte die Nachricht nicht ohne Interesse sein, daß einige von den Arbeitern, welche jetzt mit dem Abtrieb des Holzes be schäftigt sind, sich noch sehr wohl der Zeit erinnern, wo sic die von Napoleon I. hergestellten Schanzen abgetragen und die jetzt zum Nasiren bestimmten Waldflächcn damals Neu angcpflanzt haben. — Die k. Landescommisfion hat untcrm 3. Septbr. eine, die Aufhebung des Pferde- und Getreideausfuhrver botes (vom 10. April d. I.) betreffende Verordnung er lassen. — Wir vernehmen, daß Se. Ercellenz der General leutnant v. Nostiz aus Wien nach der Festung Königstein zurückgekehrt ist und haben die Befürchtung auszusprcchen, daß auf diese Rückkehr sehr bald die Ucber'gabe des Platzes an daö königl. prcuß. Militärgouverncment folgen''dürfte. Die königl.'sächs. Truppen, die den Königstein zu ver lassen haben würden, sollen, wie man sagt, sich mit un serm, den Landesgrcnzen sich nähernden Heere in der Ge gend von Eger vereinigen. Gleichzeitig mit der Nachricht über die Uebcrgabe des Königsteins verbreitet sich hier daS Gerücht von der Befestigung der Stadt Riesa. (Dr. N.) , — Daö Finanz-Ministerium gewährt den für die Brandcalamitosen zu Ehrenfriedersdorf an das dortige HilfScomitä, die städtischen Behörden oder an die Kreis- dircction zu Zwickau abqcsendcten Unterstützungen, wenn selbige mit der Bezeichnung „Unterstützung für die Abge brannten in Ehrenfriedersdorf" versehen sind, sowie den