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Leutersdorf. 6 006 Mark billiger als ver anschlagt. Die dringend herbeigesehnte Pflasterung der Seifhennersdorfer Straße ist nunmehr beendet, ohne daß die veranschlagte Bausumme von 30 000 Mark voll in ^Anspruch genommen werden mußte. Nur 24 000 Mark wurden dafür aufgewendet. Leipzig. Schlageter - Gedächtnis - Aus - stellung. Die Eröffnung der Wanderausstellung im Grassi-Museum vollzog sich schlicht und einfach, aber unter Teilnahme der Vertreter aller Reichs-, Staats- und Stadt behörden, der NSDAP., der Universität und Handels- Hochschule. Bürgermeister Haake begrüßte die Teilnehmer und führte aus, der Name Schlageter verdiene in den weitesten Kreisen des Volkes bekannt zu werden. Haupt mann a. D. Pordon stattete als Kamerad Schlageters allen beteiligten Stellen Dank ab. Der Leiter der sächsischen Landesstelle des Ministeriums für Propaganda und Volksaufklärung, Salzmann, erinnerte an den Verrat, den die Republik an diesem Manne begangen habe, der nur aus tiefster Liebe zum Volke gehandelt habe. Es sei die Tragik der Weltgeschichte und das traurige Los aller Helden, verraten zu werden. Er erklärte zum Schluß die Ausstellung für eröffnet. Aoch eln Todesopfer -es Chemnitzer pollzettraslwagenunaliicks. Wie gemeldet, verunglückte am Donnerstag voriger Woche in Nöhrsdorf bei Chemnitz ein auf einer Dienst fahrt befindlicher Streifenwagen des Polizeipräsidiums Leipzig, bei dem der Fahrer getötet und vier Polizei offiziere schwer verletzt wurden. Von ihnen starb jetzt im Chemnitzer Küchwaldkrankenhaus der Polizeihauptmann Jäckel, der früher auch beim Polizeipräsidium in Dresden tätig war. , Aufruf an dle Volkswirte! Hiermit werden sämtliche der nachverzeichneten Per sonen ausgefordert, zwecks berufspolitischer Erfassung und späteren Eingliederung in den BNSDJ., Gruppe Volks wirte, sich beim Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen, Gruppe Volkswirte, Dresden-A., Wettinerplatz Nr. 10, 1„ zu melden, soweit sie früher noch keine Mel dung vorgenommen oder den Antrag zwecks Aufnahme in den Juristenbund noch nicht gestellt haben. Diejenigen Personen, die sich etwa früher bei der Landesgruppe Sachsen der Wirtschaftstreuhänder gemeldet haben sollten, brauchen eine nochmalige Meldung nicht vorzunehmen, weil sie schon erfaßt werden. Meldepflichtig sind folgende Personen: a) Geschäftsführer, Referenten und wirtschaft liche Hilfsarbeiter der Industrie- und Handelskammern, der Handwerks- und Gewerbekammern, die Geschäfts führer und Referenten der Jnnungsausschüsse. soweit sie in den bisherigen Wirtschaftsordnungen bereits mit öf fentlich-rechtlichen Befugnissen ausgestattet sind; b) Ge schäftsführer, Referenten und wirtschaftliche Hilfsarbeiter von Verbänden der Industrie, des Handels, des Hand werks, des Gewerbes, soweit sie nicht im Dienst einer Einzelwirtschaft stehen, sondern vielmehr die Beaufsich tigung und Oberleitung über Gruppen von Wirtschafts einheiten zur Aufgabe haben. Die Meldung ist Pflicht und unaufschiebbar! Der kommissarische Fachgruppenleiter, Wirtschaftsrechtler im BNSDJ., Gau Sachsen, (gez.) Dipl.-oec. Schmiedel. Aufruf an die Wirtschaftstreuhänder! Hiermit werden die folgenden Berufstätigen: a) öf- zentlich bestellte Wirtschaftsprüfer, b) vereidigte Dipl. Bücherrevisoren, c) von den Finanzämtern zugewiesene Steuerberater, Diplom-Steuersachverständige und d) alle sonstigen Personen, die vollberuslich im Revisions- und Treuhandwesen tätig sind, letztmalig aufgefordert, soweit sie den Fragebogen noch nicht ausgefertigt und ein gesandt haben, denselben bei der Gauleitung Sachsen, Abteilung Revisions- und Treuhandwesen, Dresden-A., Wettinerplatz 10, 1., anzufordern und ausgefertigt einzu reichen. Ganleitnng Sachsen, Abt. Revisions- und Treuhandwesen, Der Gaufachberater (gez.) Dipl.-oec. Schmiedel. MhlMMlSveranffaltuneen für das WinterMSwerk. 75 Prozent des Ertrages müssen der Winterhilfe zugute kommen. Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, werden künftig Wohltätigkeitsveranstaltungen nur dann geneh migt, wenn mindestens 75 Prozent des Reinertrages an das Winterhilfswerk abgeführt werden. Das gilt für alle Veranstaltungen, für die im Zeichen der Wohltätigkeit geworben wird. Von dieser Maßnahme nicht betroffen sind die Veranstaltungen von Organisationen, die natio nalpolitischen oder ähnlichen Zwecken dienen. GroSfeuer in einer Vautzner Fabrik. In der Essig-Fabrik von Britze u. Söhne in Bautzen orach Feuer aus, das erheblichen Schaden durch Zerstö rung der maschinellen Einrichtungen verursachte. Infolge der starken Rauchentwicklung machte sich die Anwendung von Rauchmasken und Sauerstoffapparaten nötig. Auch der Gebäudeschaden ist groß. Das Feuer ist infolge Durch brennens eines Heizofens entstanden. In dem Gebäude teil befanden sich 43 Essigmaschinen, von denen jede 500 Liter faßte. Weihnachtpatenkinder des Winterhilfswerkes. Durch die groß organisierte Hilfe ist die tätige Nächstenliebe nicht überflüssig geworden. Darum hat das Winterhilfs- werk die Winterhilfspatenschaft geschaffen. Wie aus der Presse bereits bekannt ist, wird angestrebt, daß Familien, besonders kinderlose und Einzelpersonen, die Winterhilfs patenschaft für ein unterstützungsbedürftiges Kind über nehmen. Das Kind soll in der Familie der Eltern ver bleiben. Aufgabe des Paten ist es, dasselbe mit wasmer Kleidung und kräftiger Nahrung bis zum 31. März 1934 zu versehen. Barmittel sollen nicht geleistet werden, aber geeignete Weihnachtsgeschenke sind angebracht. Anmeldun gen für die Übernahme einer Patenschaft, wie auch Patenschaftskinder, sind an die nächste Stelle des Winter hilfswerkes zu richten. Die Patenschaft soll möglichst nahe der Wohnung des Kindes liegen, damit unnötig weite Wege im kalten Winter vermieden werden, überzählige Patenstellen werden an Bezirke weitergegeben, wo Mangel an solchen vorliegt. Die Paten erhalten bei ihrer Ver pflichtung durch den Ortsgruppenwalter des Winterhilfs werkes eine Bescheinigung ausgehändigt. Verleihung goldener Parteiehrennadeln. Auf einer Fraktionssitzung in Berlin wurden unter anderem der Neichsstatthalter in Sachsen, Martin Mutschmann, Kreis leiter Hitzler (Plauen), Brigadeführer Heß (Plauen) und Kreisleiter Dost (Zwickau) mit der goldenen Parteiehren nadel ausgezeichnet. Es handelt sich um ein Abzeichen, das alle Parteigenossen mit der Mitgliedsnummer 1 bis 100 000 erhalten werden. Kein Kraftfahrzeug ohne Winterhilfsplakette. Außer den Kraftfahrer-Verbänden haben sich auch die Kraftstoff- Gesellschaften für den Verkauf der Kraftfahrer-Winterhilfs plakette eingesetzt. An allen Tankstellen, durch besondere Werber der Verbände und auch durch die Organisation des Winterhilfswerkes kann diese Plakette überall be- zogen werden. Das Ergebnis soll in der Presse laufend bekannt gcgeben werden. Vogelnistl.isten im Handsertigkeitsunterricht! Vogel nistkästen, im Handfertigkeitsunterricht der Schulen von den Schülern selbst geschaffen, sind so recht ein Gegenstand, dessen Herstellung zu sorgfältigem und gewissenhaftem Arbeiten erzieht und dessen nachherige Verwendung und Beobachtung der Jugend ein gut Teil der Liebe zur Natur und ihren Kreaturen zurückgibt, die ihr vielfach verlorengegangen ist. Lehrer, die im Werkunterricht Nist kästen Herstellen lassen, fördern damit zugleich in weitestem Kreise den Sinn für den dringend notwendigen wirtschaft lichen Vogelschutz und tragen so nicht unwesentlich bei zur Hebung und Sicherung der heimischen Ernten. Eine Anleitung zur Herstellung praktischer Nistkästen für die verschiedensten Kleinvogelarten kann gegen Einsendung des einfachen Briefportos kostenfrei bezogen werden von der Staatlichen Hauptstclle für landwirtschaftlichen Pflanzenschutz, Dresden-A. 16, Stübelallee 2. von s18 „Und wenn es alt gewesen wäre und häßlich — hätten Sie vas Schicksal dann auch so gepriesen, Rudolf?" Jetzt wurde Altenberg ärgerlich. „Es ist wirklich Unsinn, was Sie da reden, Viktor! Sie sind ganz auf dem Holzwege. Nichts ist zu befürchten. Im übrigen holt die Kleine jetzt gerade das Bild der Gräfin Regina Koltau. Ja, da staunen Sie. Fräulein Siebenhühner kennt die Koltauschen Damen, natürlich nur vom Sehen. Und sie besitzt ein Bild der Gräfin Regina, aus einer illustrierten Zeitschrift. Komtesse Lore kommt bei den Erzählungen der Kleinen nicht so sehr gut weg; aber von Regina ist sie begeistert." „Hm!", machte der Koltauer und verzog ein wenig den Mund. Was war das nun wieder, daß diese herein geschneite Hexe die Koltauer Damen kannte? Wenn das alles nur mit rechten Dingen zuging. Ihm jedenfalls ge fiel es keinesfalls. Und Fräulein Gundula hatte schon recht, daß sie ihn herbeizitiert hatte. Man mußte die Augen offen halten. Jetzt kam die Kleine angaloppiert. Man merkte ihr die sorgenlose Fröhlichkeit an, als sie oahergesprungen kam. Sie stutzte, als sie den Baron Koltau sah, blieb eine Sekunde lang stehen. „Kommen Sie ruhig her, Fräulein Siebenhühner! Oder fürchten Sie sich vor mir?" fragte der Koltauer ironisch. * „Aber — weshalb sollte ich mich fürchten, Herr Baron? Ich habe vor niemandem Angst — auch nicht vor Ihnen." „Die kalte Dusche heute morgen scheint Ihnen ja recht !gut bekommen zu sein. Sie sehen ausgezeichnet aus." „Ja — es hat mir wirklich nichts geschadet! Na, ich kann allerhand aushalten. Hier, Herr Graf, ist das Bild chen!" Rudolf hielt ein sorgfältig ausgeschnittenes Stückchen Papier in der Hand, das eine Dame im eleganten Gesell schaftskleid zeigte, die vor einem Flügel saß. Die. kleine Photographie zeigte die vollendet schönen und eben mäßigen Züge der nicht mehr ganz jungen Frau. Ein ernstes Gesicht, mit großen, träumerischen Augen, glattes, im Nacken zu einem großen Knoten verschlungenes Haar. Die schlanken Hände ruhten auf den Tasten, der tiefe Rückenausschnitt des Kleides zeigte einen wundervollen Körper. „Regina, Gräfin Koltau, die gefeierte Pianistin der Berliner Gesellschaft, die neben ihrem feelenvollen Spiel auch über eine herrliche Altstimme verfügt. Ausgenommen Während eines Gesellschaftsabends im Salon der Fürstin Hohenstein..stand enggedruckt unter dem Bild. „Weshalb haben Sie sich das Bild eigentlich aus geschnitten?" fragte Graf Rudolf. „Gott, ich kannte die Gräfin vom Sehen. Sie gefiel mir sehr gut. Und eine Freundin von mir ist Friseuse und arbeitete eine Zeitlang bei den Gräfinnen Koltau; sie hat mir alles mögliche erzählt..." Leonore freute sich diebisch über ihre Schwindeleien, und sie sah mit Vergnügen, wie neugierig die beiden Männer ihr zuhörten. „Die Gräfin Regina soll reichlich arrogant sein?" fragte jetzt Baron Koltau. „Ich glaube, da irren Sie sich, Herr Baron! Man er zählt genau das Gegenteil. Gräfin Regina ist überall beliebt, ihres feinen, ruhigen, gleichmäßigen Wesens wegen. Auch die jüngere Gräfin hat man gern, obwohl man ihre Sportlcidenschaft nicht so sehr schätzt. Meine Freundin, die Friseuse, konnte jedenfalls die Gräfin Regina nicht genug rühmen. Wie schön sie wäre und wie gescheit. Und wieviel Verehrer sie habe... Kein Wunder bei ihrer Schönheit, ihrem Reichtum und ihrer musikali schen Begabung. Meine Freundin batte sie singen hören; LüWesÄNwM MW Tag der Verteidiger in Leipzig. Zu Beginn der Freitagverhandlung im Reichstags- brandstifterprozetz erklärte Rechtsanwalt Dr. Sack, er möchte erst am Sonnabend seinen Schlußvortrag halten, denn er fühle sich heute körperlich und geistig nicht in der Lage, gegenüber den Anträgen des Oberreichsanwalts mit! genügendem Nachdruck auftreten zu können. Diesem An» suchen wurde vom Senatspräsidenten entsprochen. Tann hatte der Verteidiger der drei Bulgaren, Rechtsanwalt Dr. Teichert, das Wort, um seinen Schlußvortrag zugunsten der bulgarischen Angeklagten zu beenden. Der Verteidiger schloß seine Ausführungen: „Nach meiner Überzeugung sind die Bulgaren nicht im Reichstag gewesen. Auch ein Beweis für die Teil nahme der Bulgaren an der zur Aburteilung stehenden Taktil ist nicht erbracht. Daraus ergibt sich von selbst mein Antrag in Übereinstimmung mit dem Antrag des Oberreichsanwalts: Freisprechung der Angeklagten Dimi- troff, Popoff und Taneff von der Anklage der Brand stiftung im Neichstagsgebäude und des dadurch be gangenen und vollendeten Hochverrats." Dann beginnt, mit Spannung erwartet, das Plädoyer des Rechtsanwaltes Dr. Seuffert. Hohe Richter des Reichsgerichtes, so leitet er seine Rede ein, es ist mir der Auftrag von Amts wegen geworden, den Angeklagten van der Lubbe, den Brandstifter im Reichstag, zu verteidigen. Dieser amtliche Auftrag ver pflichtet den Rechtsanwalt, mit Gewissenhaftigkeit und Zuverlässigkeit alles zu tun, was er kraft eines persön lichen Auftrages tun müßte. Ich habe schon zu Beginn des Prozesses vortragen müssen, daß mir der Angeklagte Lubbe jede Auskunft und jedes Gespräch verweigert j hat. Und zu meinem Bedauern ist das auch so geblieben. So mußte ich mir auf Grund der mündlichen Verhand lung ein Urteil bilden. Die geistigen Urheber der un geheuerlichen Tat der Brandstiftung sind ermittelt in der Kommunistischen Partei, ihren Führern, Red nern und Agitatoren aller Grade. Das deutsche Volk dankt dem Ministerpräsidenten Göring - dafür, daß er mit seiner großen Kraft diese Gefahr gebannt hat. Für mich ist es ein unerträglicher Gedanke, daß deutsche Arbeiter die Befehle für ihre Handlungen im deutschen Staate sich aus Moskau holen könnten. Aber für van der Lubbe sind Schuld und Strafe nach dem geltenden Gesetz zu ermitteln. I Ich gehe davon aus, daß der Entschluß van der LubVeS zur Jnbrandsteckung von drei Gebäuden am 22. Februar in Neukölln frühestens entstanden ist, als er die Gespräche vor dem Wohlfahrtsamt mitanhörte. Der Entschluß für die Inbrandsetzung des Re i ch s t a g e s ist am Montag auf dem Wege von Hennigsdorf nach Berlin entstanden. Im Verlauf seiner Ausführungen kam der Verteidiger bereits aus das Ziel seiner Verteidigung, in dem er erklärte: „Nicht aufrechtzuerhalten ist die Anklage hinsichtlich der Frage des Hochverrats." Der Ver teidiger will die Brandstiftung gelten lassen, aber er behauptet, daß van der Lubbe keinesfalls aus Gründen der Entfachung eines Aufstandes diese Brände gelegt habe, sondern lediglich aus dem Grunde, sein Geltungsbedürfnis zu befriedigen. Der Verteidiger schloß sein Plädoyer mit der Bitte an die Richter, eine Verurteilung wegen des Verbrechens des Hochverrats und wegen des Verbrechens der auf rührerischen Brandstiftung abzulehnen und lediglich ein Urteil zu fällen wegen der vier Brandstiftungen, allenfalls in Verbindung mit einem Verbrechen der Vorbereitung des Hochverrats. Daraus ergebe sich die Folge, daß van der Lubbe als gerechte Sühne seiner Tat eine erheb liche zeitliche Zuchthausstrafe hinnehmen u.. sie. Am Sonnabend wird Rechtsanwalt Dr. Sack für den Angeklagten Torgler plädieren. das Herz bliebe einem vor Entzücken stehen, sagte sie..." Nach Leonores begeisterter Schilderung war es eine ganze Weile still. Der Koltauer hatte das Bildchen in dis Hand genommen und betrachtete es nachdenklich. „Hm! Muß sich ja kolossal verändert haben!" murmelte er dann vor sich hin. Dann besann er sich, reichte das Bild zu Leonore hinüber. „Da, haben Sie Ihren Wisch wieder!" „Nee! Ich will es gar nicht mehr haben. Sie können es ruhig behalten, Herr Baron. Ist ja Ihre Kusine, wie Graf Allenberg mir sagte. Da gehört das Bild mehr zu Ihnen als zu mir." Baron Koltau machte ein undefinierbares Gesicht. In Lores Augen aber blitzte es triumphierend auf, als sie sah, wie der Koltauer das Blättchen Papier dann in seine Brieftasche steckte, obwohl er sagte: „Was soll ich mit dem Wisch? Na, es ist egal, ob ich es in den Ofen stecke oder Sie." Graf Rudolf lachte und meinte: „Nehmen Sie sich nur in acht, manchmal können auch Bilder gefährlich werden." „Unbesorgt, Rudolf. Mir kann keine Frau mehr ge fährlich werden, weder so noch anders." Lore amüsierte sich ausgezeichnet. Wundervoll war dieses Spiel; mal etwas ganz anderes als in Berlin, wo man entweder mit Sport oder mit Vergnügungen die Zeit totschlagen mußte. Hier hielt sie die Fäden in der Hand, hier stand sie mitten drin — und sie würde schon dafür sorgen, daß alles so ausging, wie sie es wünschte. „Ich glaube, es ist Zeit, ins Haus zurückzukehren. Es fängt schon an, kühler zu werden. Sie bleiben doch zum Tee und über den Abend, Viktor? Oder haben Sie etwas Besseres vor?" „Sie wissen doch, was Besseres gibt es hier nicht als Sie, Rudolf. Und meine Staatskarosse steht vor oer Tür. Die k8 warten so lange, bis ich sie in Bewegung setze." (Fortsetzung folgt.)