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Wilsdruffer Tageblatt : 23.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193311239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19331123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19331123
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-11
- Tag 1933-11-23
-
Monat
1933-11
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 23.11.1933
- Autor
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1893 dem Verein angehörte und längere Jahre sein Führer war. Ja stillem Gedenken hatten sich die Anwesenden von den Mätzen erhoben. Ein neues Mitglied wurde einstimmig ausge nommen. Nach Kenntnisnahme verschiedener Eingänge wurde das Winterprogramm besprochen und beschlossen, als Auftakt desselben einen Vortragsabend mit Dr. von Papen-Dresden über das Thema: „Mussolini und sein Werk" zu veranstalten. Verschiedene Rundschreiben wurden noch verlesen und einige Fragen geklärt. Der Iunglandbund Wilsdruff hatte für seine, Vortrags versammlung am Dienstag einen erfahrenen Praktiker, Guts besitzer Krause-Oschatz, als Vortragenden gewonnen. Er sprach nach Grutzwvrten des Vorsitzenden Bruchholz- jRöhrsdorf über das Thema: „Ernstes und Heiteres aus dem Nachbarrecht". Es ist unbestreitbar, so führte er u. a. aus, daß besonders der Bauer auf gute Nachbarschaft in jeder Beziehung angewiesen ist und daß es jedes Bauern vornehmste Pflicht ist, alles zu vermeiden, was den freundnachbarlichen Frieden stören könnte, und alles zu tun, um etwa austauchende Streitfälle in Güte zu regeln. Zunächst ist es unbedingt notwendig, daß der Bauer Anfall- und Haftpflichtversicherung eingeht, die letztere auch für Angehörige, Bedienstete und seine Tiere. Standes dünkel und SLandesunterschiede müßten nun endlich fallen und in der Volksgemeinschaft bekomme die Zusammenlegung von Grunddstücken neuen Auftrieb. Bei einer Zusammenlegung, die in allen Ortschaften angestrebt werden müsse, fielen alle Grund dienstbarkeiten und ersessenen Rechte weg. Bei irgendwelchen Besitzveränderungen und Aenderungen der Rechtsverhältnisse sei die Eintragung ins Grundbuch notwendig. Das Masterge setz sei ein Ausnahmegesetz für den Bauer. Bei Strömen sei das Äser die Grenze, bei Bächen die Bachmitte. Der Rain stein müsse dem Bauer ein Heiligtum sein, er habe nicht das Recht, ihn eigenmächtig zu versetzen. Der Zaun könne mitten auf dem Grenzstein stehen und für den Zaun sei der Besitzer verantwortlich, nach bestem Besitztum der Zaunnagel weise. Es waren der Fingerzeige noch sehr viele, die der Vortragende in Bezug auf Vorkommnisse des täglichen Lebens mit dem Nach bar den zahlreichen Hörern mit auf den Weg gab. Zum Schluß appellierte er an alle, sich als wirkliche Kollegen zu fühlen und gute Freundschaft mit dem Nachbar zu halten. Reicher Beifall und Dankesworte des Vorsitzenden folgten. Zum Schluß wur den noch einige Fragen beantwortet. „Mata Hari" in den „Lindenschlößchen-Lichtspielen". Frei tag, Sonnabend und Sonntag läuft in den „Lindenschlößchen- Lichtspielen" ein Film, den das Leben selbst schrieb und besten Inhalt unsere Leser bereits aus dem von uns veröffentlichten Roman kennengelernt haben: die Geschichte der berühmten Tänzerin und Spionin Mata Hari. Ihr Temperament, ihre fremdartige, zauberhafte Schönheit zog alle Männer in ihren Bann, und es fiel ihr nicht schwer, von ihnen alles zu verlan gen, was sie wollte. Für sie vergaßen ihre Bewunderer Pflicht, Ehre und Ruhm, und Tod und Schande erschienen ihnen als kein zu großer Einsatz, um die Liebe dieser Frau zu erringen. Greta Garbo spielt die Tänzerin Mata Hari in dem gleich namigen Film. Ihr Partner ist Ramon Novarro, in weiteren Hauptrollen sind Lionel Barrymore und Lewis Stone beschäf tigt. Regie führt George Fitzmauritze. Neuer Vorsitzender des Arbeitsamts Meißen. Durch den Herrn Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung wurde Herr Dr. Richter zum kommissarischen Vorsitzenden des Arbeitsamts Meißen be stellt. Seine Einweisung in das Amt erfolgte am 20. Novem ber 1933 durch den stellvertretenden Arbeitsamtsdirektvr Dr. Stockmann, der im Namen des gesamten Personals des Arbeitsamts Meißen erklärte, daß jeder Amtsangehörige seine ganze Kraft dafür einsetze, weiter mit Erfolg am Gelingen der Arbeitsschlacht zu arbeiten. Herr Dr. Richter übernahm die Leitung des Arbeitsamtes mit der freudigen Gewißheit, daß bisher schon ein großer Teil Erfolg im Kampfe um die Arbeits losigkeit im Meißner Bezirke erzielt sei. Mit allen Mitteln wird versucht werden, die gewonnenen Winterstellungen zu halten und noch zu verbessern, um sie als Ausgangspunkt für den be vorstehenden Frühjahrsangriff zu nehmen. Das Ziel des Füh rers der Nation, jedem arbeitslosen Volksgenossen wieder Ar beit und Lohn zu verschaffen, bleibt der Leitsatz des Amtes. Das Auto im Dienste des Kuchensingens. Am vergangenen Sonntag kam nach Huhndorf ein Personenauto, dem 3 Män ner und eine Frau entstiegen. Das Quartett sang dann seine Weisen vor den Häusern, um den erhofften Kirmeskuchen zu erlangen. Die Absicht, auch in den benachbarten Orten Sachs- dorf und WeisLwpp in gleicher Weise auf.-ukreten, wird mit telst des Autos sich haben leicht machen lassen. Weistropp. Wohltätigkeits-Konzert. Die Ortsgruppe Nie derwartha veranstaltete am Kirmesmontag im Gasthof Weis tropp ein Militär-Konzert zum Besten der Winterhilfe. Die Kapelle des Iäger-Batl. I.-R. 10 hatte sich gegen geringes Entgeld zur Verfügung gestellt und bot ein gutes Programm. Anter den Klängen eines schneidigen Marsches marschierte die SA. in den Saal ein. Ortsgruppenführer Hagen-Niederwartha begrüßte die Erschienenen und bat mitzuhelfen am großen Wer ke des Führers. Er schloß seine trefflichen Worte mit einem dreifachen Sieg-Heil! auf den Dolkskamler. Der erste Vers des Deutschland-Liedes und des Horst-Wessel-Liedes wurden be geistert gesungen. Nun kam die Kapelle zu ihrem Recht. In bunter Folge hörte man gute Opern- und Marschmusik und vaterländische Potpourris. Begeistert wurden vor allen Dingen alte und neue Märsche ausgenommen. Mit dem Regiments marsch Hitlers, dem „Badenweiler" wurde die Spielfolge be endet. Leider betrachten verschiedene Besucher eine solche Ver anstaltung als einen „Kaffee-Klatsch in großem Stil" und brach ten durch laute Anterhaltung und lautes Lachen um den erhoff ten Genuß. Tin Deutscher Tanz schloß sich an und fand regen Zuspruch bei Alt und Jung. Limbach. Morgen Freitag, abends 8 Uhr bietet der Mili- tärvcrein zu Blankenstein im hiesigen Gasthof einen Lichtbil dervortrag über Kriegsgräber in Feindesland und Kriegs gräberfürsorge. Der nahe Totensonntag dürfte Veranlassung genug sein, diesen Vortrag zu hören. Es seien darum die Einwohner von Limbach und Birkenhain dazu herzlichst ein- gcladcn. Burkhardswalde. Die 16. Orgelvesper, die Kantor Spindler am Sonntagabend vom Stapel ließ, stand wiederum auf hoher künstlerischer Stufe. Einesteils durch die geschickte Auswahl des Programms, andernteils durch die Mitwirkung zweier rühmlichst bekannter Künstler unserer Heimat: Frau » Else Engler, Wilsdruff (Sopran) und zum ersten Male 'Herr Hentschel, Meißen, als Flötist. Die Vortragsfolge war fast ganz dem großen Meister Johann Sebastian Bach gewidmet. Und man hörte ganz wundervoll geboten zwei «.Präludien" (Vorspiele) in g und 6. Ferner Gesänge für Sopran und Orgel wie „Kommt Seelen..und das sicher Nicht leichte-^Jch folge dir" (mit obligater Flöte) — mit be ¬ strickender Natürlichkeit und prächtigem Ansatz bei hohen Tönen von Frau Engler gesungen. Als ansprechendstes Stück des Abends möchte ich aber das „Larghetto" von Georg Friedrich Händel bezeichnen; ein so feines Merkchen mit so prächtigem Ton und Ausdruck geblasen, muß immer und überall wirken. Schade nur, daß es so kurz war. Eines wäre hierzu noch zu bemerken: Könnte man statt des Fremdwortes „Larghetto" nicht ein entsprechendes deutsches Wort setzen, etwa den Titel so ge stalten: Stücklein in breiter, behaglicher Art? Ein Laie kann sich unter „Larghetto" wahrlich nicht viel vorstellen. — Kantor Spindler war allem ein guter Begleiter, ihm ist man letzten Endes am meisten Dank schuldig, denn er ist ja derjenige, der jederzeit nur gute Solisten herbeiholt und Arbeit und Mühe nicht scheut, um seinen Hörern etwas Gutes bieten zu können. Nicht unerwähnt möchte hier die Ansprache des Herrn Pfarrer Görnitz bleiben, der gutgewählte Worte und Aussprüche Martin Luthers vorlas und mit Gebet schloß. Burkhardswalde. Straßensperrung. Infolge Vor nahme von Bauarbeiten wird die Triebischtalstraße zwischen Miltitz und Munzig vom 21. November ab für allen Durch gangsverkehr und für Lastkraftwagen über 2 Tonnen Gesamt gewicht bis auf weiteres gesperrt. Die Amleitung des Verkehrs erfolgt über Weitzschen, Seeligstadt, Burkhardswalde bzw. Mil titz, Heynitz, Kottewitz. Mohorn. Generalversammlung der Ländwirtschaftsbank. Dienstag nachmittag 3.30 Ahr eröffnete Vorsitzender Kurt Wüstner die 36. Generalversammlung der Landwirtschaftsdank, stellte deren ordnungsgemäße Einberufung fest, begrüßte hier auf die Erschienenen. Die erste Versammlung im Geiste der na tionalen Erhebung läßt alle Deutschen freudig in die Zukunft blicken, auch den deutschen Bauernstand, der sich wieder zum Kraftquell Deutschlands gestalten möchte. Hierauf gedachte der Vorsitzende des Mitbegründers und langjährigen Vorstands mitgliedes Rob. Bennewitz, der durch den Tod aus den Reihen der Genossen scheiden mußte. Die Versammelten erhoben sich von den Plätzen. In seinem Aeberblick über die Geschäftstätig keit des verflossenen Jahres brachte der Vorsitzende zum Aus druck, daß die erste Hälfte des Jahres der Landwirtschaft größ te Verschuldung brachte, eine Besserung sei erst mit der Re gierung Adolf Hitlers eingetreten. Der Gesamtumsatz hat sich um rund 1600 Zentner dem Vorjahr gegenüber verringert. Der Umsatz an Düngemitteln und Kohlen hob sich, während im Umsatz von Getreide und Futtermitteln ein Rückgang zu ver zeichnen war. Im allgemeinen muß der Gesamtumsatz noch als zufriedenstellend qngesprochen werden. Im weiteren Punkt leg te Geschäftsführer Keller die Bilanz und zwar die tatsächliche und Sanierungsbilanz vor, die geprüft und genehmigt worden war. Dieselbe wurde richtig gesprochen und dem Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung erteilt. Besonderer Dank wurde dem Geschäftsführer Keller zuteil für seine umsichtige Eeschäfts- leitung. Da kein Reingewinn zu verteilen war, beschäftigte sich die Versammlung mit den Wahlen. Mit der Bildung des Vor standes und Aufsichtsrates waren der Kreisfachberater Benne witz und der hiesige Bauernführer Willi Diersche beauftragt Vorstand und Aufsichtsrat hatten ihre Aemter zur Verfügung gestellt; für den Vorstand wurden bestimmt: Kurt Wüstner als Vorsitzender, Fritz Hempel als Stellvertreter, dazu Gutsbesitzer Willi Diersche-Mohorn, Müller-Steinbach, für den Aufsichts rat: Rudolf Ullrich als Vorsitzender, Richard Börner-Grund als Stellvertreter, dazu die Gutsbesitzer Paul Kraft, Rudolf Henker und Ehrhardt Hartmann, sämtlich aus Mohorn. Im Laufe des Geschäftsjahres traten zwei Landwirte dem Verein bei, zwei aus, so daß die Genossenschaft mit 115 Mitgliedern ins neue Geschäftsjahr 1933 getreten ist. Vorsitzender Wüstner gab hierauf einen ausführlichen Bericht über die Maßnahmen der Reichsgenossenschaftshilfe. Der Landwirtschaftsbank war ein Zuschuß von 27 400 Mark über rund 2900 Mark in Frage stehenden Außenständen gewährt worden. Nach Kenntnisnahme der einzelnen Bestimmungen stimmte die Versammlung den Be dingungen der Reichsgenvssenschaftshilfe bei. Mit dem Ver lesen des Protokolls und mit eiüem Sieg-Heil! auf den Führer Adolf Hitler nahm die Generalversammlung ihr Ende; 61 Mit glieder waren anwesend. Mohorn. Lier-Ab saß-Zentra le. Die genossen- SEen mS Nachbarschaft. Kurort Hartha. Der Kurort erhält eine Glocke. Eine Lutherglocke aus dem Jahre 1517, die zur Zeit in der Kirche des benachbarten Fördergersdorf aufbewahrt ist, soll in einem Glockenstuhl, der zur Zeit auf dem Harthaberg errichtet wird, angebracht werden. Zum Advent bereits wird die . Glocke ihre eherne Stimme über den Ort erklingen lassen. Ilkendorf. Brandstifter verhaftet. Von der Gen darmerie Nossen wurde ein 18jähriger früherer Fürsorgezög ling verhaftet und dem Amtsgericht Nossen zugeführt. Der Bursche stand seit etwa Jahresfrist beim hiesigen Gutsbesitzer Schlicke in Diensten und hatte sich ohne Grundangabe von sei- i ner Arbeitsstätte entfernt. Hierdurch in Verdacht geraten, gab I er zu, am 13. d. M. die Scheune seines Arbeitgebers in Brand I gesteckt zu haben, die bekanntlich mit reichen Erntevorräten niedcrbrannte. Der Täter hat zugegeben, den Brand aus Rache angelegt zu haben. Dresden. Das Konto der Einbrecher. Durch die Festnahme der beiden Einbrecher, die in der Nacht von der Kriminalpolizei im Plauenschen Grunde beim Dieb stahl eines Kraftwagens überrascht wurden, fand ein wei terer Diebstahl seine Aufklärung. Die beiden Täter sind in Berthelsdorf bei Bischofswerda zweimal in den dortigen Gasthof eingedrungen. Sie räumten die Räucherkammer aus und entwendeten Bargeld, Lederjacken und ein Fahr rad. Dresden. Baldur von Schirach kommt. Am 25. und 26. November findet die Arbeitstagung der sächsischen Hitlerjugend und der Jungvolkführer sowie der Führerinnen des Bundes Deutscher Mädel in Dres den statt. Im Mittelpunkt der Tagung steht eine Rede des Reichsjugendführers Baldur von Schirach im Zirkus Sarrasani. Dresden. Polizeibeamter als Lebens retter. Am Italienischen Dörfchen war ein junges Mädchen in die Elbe gesprungen. Ein Polizeibeamter, der den Vorgang bemerkte, spang ihr nach und zog die Le bensmüde ans Ufer. Sie wurde der Heil- und Pfleae- anstalt zugeführt. Zittau. Gebirgsverband „Lusatia". Der fünfzig Vereine mit 8400 Mitgliedern umfassende Verband „Lusatia" hielt in Spitzkunnersdorf seine Herbsttagung ab. Ter Verbandsvorsitzende, Studienrat Dr. Heinke (Zittau), hielt unter anderem ein Referat über „Volks- tumsforschung und -pflege". Der Tätigkeitsbericht wies 224 Vorträge mit einer Gesamtbesucherzahl von 46 000 Personen nach. MS der LiiM »WSW sich NH btt PnzGmr. Berlin. Im Verlaufe der Donnerstag-Verhandlung des Neichstagsbrandstifterprozesfes hat van der Lubbe seine erste selbständige Frage an den Senat gerichtet. Die Frage hatte au sich mit der im Augenblick zur Debatte stehenden Zeugenaus sage eines gewissen Barz nichts zu tun, sondern van der Lubbe wollte wissen, wie lange denn eigentlich dieses Verfahren noch dauere. Die Untersuchung gegen ihn gehe jetzt 8 Monate, er möchte nun endlich ein Urteil haben. Er sei mit der langen Dauer des Prozesses nicht einverstanden. Aus eine ausklärende Bemerkung des Präsidenten Dr. Bünger, daß cs sich doch var« um handele, seine Mittäter heranszufinden, erklärte van der Lnbbe kurz und bestimmt, er selbst habe den Reichstag ange« steckt, und er habe oft betont, daß er Mittäter nicht habe. Sein Auftreten war sehr frei, seine Rede war verständlich, die ein« zclnen Sätze wurden alsbald vom Dolmetscher übersetzt. Die Krise in Frankreich. Paris, 23. November. Die französische Kammer jetzt am heutigen Donnerstag vormittag die Beratungen des Fi« nanzprogramms fort und man erwartet im Laufs des Nachmit tags das entscheidende Eingreifen der Regierung, die zu dem strittigen Artikel 6 die Vertrauensfrage stellen wird. Der all« gemeine Eindruck in politischen und parlamentarischen Kreisen ist sehr pessimistisch, da der Ministerpräsident unmöglich dis Forderungen der Sozialisten erfüllen kann, ohne sich die Stim« men der Linksrepublikaner zu verscherzen und auf der anderen Seite kaum allen Wünschen dieser Gruppe gerecht werden kann, ohne auf dem linken Flügel der Radilalsozialisten selbst Anzu« sriedenheil ausznlösen. Unter diesen Umständen ist damit zu rechnen, daß sowohl Leon Blum und seine Anhänger wie auch Renaudel und seine Freunde gegen die Regierung stimmen werden. Sarraut wird wahrscheinlich im Lause des Nachmit« tags noch einmal einen letzten Appell an die Kammer richten, sie auf die bestehenden Schwierigkeiten aufmerksam machen mch auffordern, die allgemeinen Interessen Frankreichs über die Parteiinleressen zu stellen. Er wird in Herriot eine große Stütze finden, der ebenfalls beschlossen hat, alle Republikaner! zur geschlossenen Front hinter der Regierung auszufordern« Nichtsdestoweniger sicht man kaum einen Ausweg aus dem ge* genwärligen Dilemma und befurchet eine neue Regierungskrise für heute abend. In den Wandelgängen der Kammer sprach am Mittwoch bereits von einem Kabinett Chauiemps oder Bonnet, da Herriot kaum geneigt sein dürfte, die Führung einer Regie« rung vor dem Fälligkeitstermine für die französische Schuld aU Amerika am 15. Dezember zu übernehmen. Auch der Name des gegenwärtigen Kriegsministers Daladier wird viel genannt« Besonders die gemäßigten Kreise würden seine Betrauung mit der Regierungsbildung begrüßen. Im Groszen und Ganze» herrscht Krisenstimmung und die Mathematiker rechnen bereits mit einer Ablehnung des Regierungsprvgramms mit 300 gegen 200 Stimmen. schaftliche Eierverwertungs-Sammelstelle Mohorn hat sich wie« der aufgelöst, da sich zu wenig Eiereizeuger in der genossen« schaftlichen Eierverwertung zusammengefunden hatten. — Als Sammelstelle für die Eier-Absah-Zentrale galt Tharandt, KirMeMMrich-en Wilsdruff. Heute 8 Uhr Bibelstunde. WetterderiAt. Vorhersage der Sächsischen Landeswekkerwarke für de» 24. November: Bei meist schwachen Winden aus Süd bis Ost vorwiegend geringe Bewölkung, aber vielfach Nebel, bezw« Hochnebel. Im wesentlichen niederschlagsfrei. Etwas stärkere Tagesschwankungen der Temperaturen, nachts verbreiteter Frost. . j Bautzen. Die Milbenseuche. Die Milbenseuche breitet sich unter den Bienenbeständen in der Amtshaupt-s Mannschaft Bautzen leider immer noch weiter aus und ist neuerdings wieder auf 42 Bienenständen in 27 Ortschaften, amtlich festgestellt worden. In der Amtshauptmannschaft wurde vor einigen Jahren die Milbenscuche zuerst iw Crosta-Lomske festgestellt, von da aus breitete sich diese! dermaßen rasch aus, daß zurzeit etwa 82 Bienenstände mit etwa 600 Völkern von der Seuche befallen worden sind. Sebnitz. Unfall rm Betrieb. In einer Dach-! ziegelfabrik in Langburkersdorf wurde dem Arbeiter Hänsel aus Berthelsdorf der linke Arm, mit dem er iw eine Maschine geraten war, bis über den Ellbogen zer malmt. Der Schwerverunglückte wurde in das Kranken haus gebracht Waldheim. Belm Einbruch verunglück tj In Beerwalde wurden von einem Gutsbewohner im Ge höft seines Arbeitgebers Einbrecher bemerkt. Da man alls Türen abgeriegelt hatte, sprangen die Einbrecher durch ein Fenster ins Freie. Einer entkam, der andere brach bei diesem Sprung ein Vein. Im Schutze der Dunkelheit schleppte er sich noch bis in einen Busch. Bei Tagesanbruch fand man ihn halb erstarrt aus. Beide Einbrecher stam men aus Stollberg, wo auch der andere verhaftet wurde. Frankenberg i. Sa. Schweres Autounglück. — Fünk Verletzte. Auf der Chemnitzer Straße fuhr ein Kraftwagen an einen Baum uud stürzte in den Straßengraben. Dabei wurden alle fünf Insassen zum Teil schwer verletzt, zwei von ihnen mußten ins Kranken haus gebracht werden. Chemnitz. Wieder Unter stützungsemp-i fänger als Glücksspieler. In einer Schankwirt-t schäft der inneren Stadt wurden mehrere Personen beim verbotenen Glücksspiel überrascht, von denen einige Un terstützungsempfänger waren. Spielgeld und Karten wur den beschlagnahmt; Strafe blüht den Spielern außerdem noch. Chemnitz. Zwei Ausreißer erwischt. Voß etwa drei Wochen waren zwei 13jährige Schüler inj Schönau ihren Eltern entlaufen. Es gelang jetzt, sie in der, Tschechoslowakei aufzugreifen und zu ihren Angehörigen! zurückzubringen. Lugau. KPD.-Funktionäre fest genom men. Der feit der nationalen Erhebung flüchtige Bau arbeiter Georg B. aus Niederwürschnitz wurde in seiner Wohnung festgenommen. Er war, des unsteten Umber-, ziehens müde, zu seiner Familie zurückaekebrt
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