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Der Bankrott der MWungskonsmnz. Zweimonatige Vertagung des Genfer Hauptausschusses beschlossen. Das Präsidium der A b r ü stu n g s k o n fc re nz hat Geschloffen, den Hauptausschuß der Konferenz, der Mm 4. Dezember cinbcrufen war, bis Ende Januar 1934 !zu vertagen. In der Zwischenzeit sollen diplo matische Verhandlungen zur Überwindung der igrundsätzlichcn Gegensätze stattfinden. In welcher Richtung und auf welcher Grundlage diese Verhandlungen verlaufen sollen und von welcher Seite die Initiative dazu ergriffen werde, wird in der Entschließung des Präsidiums der Abrüstungskonferenz mit keinem Wort »erwähnt. Der Vertagungsbeschluß wurde in der Form eines Berichtes des Präsidenten Henderson vorgelegt. Henderson weist in ihm auf die letzten diplomatischen Besprechungen der Mächte hin, in denen die Auffassung Zum Ausdruck gekommen sei, daß „ein letzter Ver- jsuch" gemacht werden müsse, das Abrüstungsabkommen vbzuschließen. j Keinerlei Entscheidungen wären jedoch hierbei gefaßt, vielmehr wäre man in den Mächtebesprechungen übereingekommen, daß der tzaupt- jausschuß bis nach der Januartagnng des Völkerbund- rates verschoben werden müsse, da die Gegensätze in den verschiedenen bedeutungsvollen politischen Fragen überaus tiefgehend seien. Henderson hob dann hervor, daß Verhandlungen in der Abrüstungsfrage Zwischen den einzelnen Staaten auf diplomati schem Wege stattfinden sollen. Die Regierungen werden aufgcfordert, den Präsidenten der Abrüstungs konferenz über die Verhandlungen und deren Ergebnis zu unterrichten. Diese Kompromißformel Hendersons wurde zur all gemeinen Überraschung stillschweigend vom Präsidium vhne jede weitere Erklärungen angenommen. Nach kaum Ähn Minuten war die Sitzung bereits zu Ende. Weder Paul-Boncour noch die Vertreter Englands oder Italiens gaben irgendwelche Erklärungen ab. In allen Genfer Kreisen herrschte die Überzeugung, daß das f o r m a l e Ende der Abrüstungskonferenz jetzt nicht weiter hinausgeschoben werden kann, und daß voraus sichtlich die Januartagung zu der offiziellen Be stätigung des bereits erfolgten vollständigen Zu sammenbruchs der Konferenz führen wird. Einführung des Neichsbischofs. Am 1. Advent im Berliner Dom. Die feierliche Einführung des Reichs bischofs in sein hohes Amt ist endgültig auf den ersten Adventssonntag, den 3. Dezember, festgesetzt worden. Die Feier findet im Berliner Dom statt. Die Führer der Landeskirchen aus dem ganzen Reich, Repräsentanten des Reiches und der Länder, hohe Gäste aus dem Ausland und Vertreter des evangelischen Auslandsdeutschtums nehmen an dem feierlichen Akt teil. Es ist geplant, den Reichs bischof durch ein bischöfliches Geleit von der Siegesallee durch das Brandenburger Tor über die Linden zum Schloß zu führen. Dort wird ihn die übrige Geistlichkeit empfangen und zum Dom geleiten. Abordnungen der Verbände werden Spalier bilden. Die Feier wird vom Rundfunk übernommen und in einige Kirchen der Berliner Innenstadt übertragen. Fettverbilligung für Kinderreiche. Auch der Mittelstand wird berücksichtigt. Der Erlaß des Reichsarbeitsministers über ein weitherzigeres Verfahren bei der Einbeziehung von Minderbemittelten in die für die Fett- Verb illigung in Betracht kommenden Kreise be kommt seine besondere Bedeutung durch die darin aus gesprochene Bevorr ech t ung der Kinderreichen. Mit sofortiger Wirkung können nunmehr auch Fa Mi lien mitdreiundWitwenmitzweiKindern in weiterem Umfange berücksichtigt werden, auch wenn es sich um Lohnempfänger handelt. Es heißt in dem Erlaß weiter: „Wir stellen gleichzeitig klar, daß auch bei den dem Mittelstand zuzurechnenden Familien mit mäßigem Einkommen der Anspruch auf die Fettverbilligung in der sNegel zu bejahen ist." Mste AusW gegen Deutschlind lut dSuischeu Sslketing. Kopenhagen, 22. November. In der Mittwochsitzung des dänischen Folkething wurde mit allen gegen die beiden kom munistischen Stimmen der Antrag auf Aufhebung der Immu nität des kommunistischen Abgeordneten Aksel Larsen zur Durch führung des gegen ihn eingeleiteten Verfahrens wegen Ver höhnung der Hakenkreuzfahne angenommen. Die Kommunisten Aksel Larsen und Münch-Petersen hielten daraufhin Hetz- und Schimpfreden gegen Deutschland, ohne daß der Präsident ihnen das Wort entzog, und ohne daß einer der Minister oder einer der Abgeordneten der NegierungsparGien die Angriffe gegen Deutschland zuriickwies. Der Präsident versuchte lediglich ein paar Mal in recht zaghafter Weife einzugreisen. Nur der deut sche Abgeordnete Schmid-Wod-er und der konservative Abge ordnete Puerschel legten Verwahrung gegen die unverschämten Ausführungen der Kommunisten gegen die deutsche Regierung und das deutsche Volk ein. Schuldenregelung Moskau-Washwgton Washington, 22. November. Entgegen den bisheri gen optimistischen Aeußerungen verlautet aus zuverlässiger Quelle, daß die Verhandlungen über die ru'stsch-amerikamsche Schuldenfrage vorläusig sehlgeschlagen sind, weil angeblich die amerikanischen Beamten wegen ihrer Ueberlastung mit inneren amerikanischen Angelegenheiten den russisch-amerikanischen Ver handlungen nicht genügend Zeit widmen konnten. In einem amtlichen Kommunique des amerikanischen Staatsdepartements werden die Verlautbarungen über noch nicht erfolgte Einigung in den amerikanisch-russischen Schulden fragen bestätigt. Litwinow Hal beschlossen, die weiteren Verhandlungen dem neuernannten Botschafter Trojanowski zu überlassen. Litwinow wird am Donnerstag nach Neuqork fahren, um sich dann am Sonnabend nach Sowjetrutzland zurückzubeaeben. Sie innere Mssz 3 776 MO Arbeitslose. Nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung brachten wie regelmäßig um diese Jahreszeit in der ersten Hälfte des Novembers Zugänge aus S a i s o n b e rm fe n ein geringes Anwachsen der Arbeitslosenzahl. Mitte November wurden 3 776 000 Arbeitslose bei den Arbeits ämtern gezählt gegen 3 745 ONO zu Beginn des Monats. Der Zuwachs um rund 31 ONO ist im Vergleich zu den Vorjahren, die für den gleichen Zeitraum 156 ONO für 1932, 220 000 bzw. 232 000 für 1931 und 1930 aufzuwciscn hatten, wenig bedeutsam. Die Entwicklung war bezirklich verschieden. Für die inner, e Festigung des Arbeits marktes spricht neben der im Vergleich zum Vorjahr sehr geringen Zunahme der Arbeitslosen die Tatsache, daß Westfalen und Schlesien noch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit berichten konnten und daß die Zu nahme in den mehr industriellen und für den winterlichen Arbeitsmarkt bedeutsameren Bezirken wie Sachsen mit plus 0,2 und Rheinland mit plus 0,9 Prozent ganz gering fügig geblieben ist. Von den Arbeitslosen erhielten Arbeitslosen unterstützung 328 000 (plus 11000), Kris en- unter st ützung 1063 000 (— 9000). Der Bestand an anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen wird zum Stichtag — Monatsmitte — nicht ausgezählt. Die Zahl der N o tst a n d s a r b eit er, die bei den mit Mitteln der Reichsanstalt geförderten Arbeiten be schäftigt sind, betrug zu Beginn des Monats 314 500 und dürfte inzwischen weiter gestiegen sein; sie hat sich gegen über dem Vorjahr durch das tatkräftige Vorgehen der Reichsanstalt beinahe vervierfacht. Die jetzt vorliegende Zahl der Krankenkassen- mitglieder statt st ik über die Entwicklung im Monat Oktober zeigt bei einem Bestand von über 14 Millionen Beschäftigten am 31. Oktober 1933 eine weitere Zunahme um 141360, Auch hier ist es für die hes Erkenntnis der hinter der Arbeitsmarktentwicklung stehenden Kräfte bedeutsam, daß die industriellen Bezirke die stärksten Zunahmen an Beschäftigten aufzu weisen haben, so in runden Zahlen Mitteldeutschland -s- 28 900, Rheinland -s- 21 000, Schlesien -ft 19500, Sachsen -ft 15 000 und Westfalen -ft 12 000. Demgegenüber hat Ostpreußen einen leichten Rückgang der Beschäftigten zahl um rund 3900. Die Ergebnisse dieser ganz unabhängig von den Arbeitsämtern geführten Beschäftigtenstatistik der Neichs- anstalt bestätigen die aus der Arbeitslosenstatistik abzu- lescnden Erfolge des ersten Abschnitts der Arbeitsschlacht m vollem Maße; sie lassen sogar diesen Erfolg noch größer erscheinen, den» während vom Höhepunkt der Arbeitslosigkeit bis zum 31. Oktober die Zahl der bei den Arbeitsämtern eingetragenen Arbeits losen um rund 2 256 000 zurückgegangen ist, hat vom Tief punkt der Beschäftigung bis zum 31. Oktober die Beschäf tigtenzahl darüber hinaus sogar um 319 000 mehr zu- gcnommen. * Zu dem Bericht über die Arbeitsmarktlage im Reich am 15. November ist darauf hinzuweisen, daß die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen nur einmal im Monat von den Gemeinden abgerechnet wird. Wer im Laufe des Monats Arbeit erhält, scheidet also erst Ende des Monats aus der Statistik aus. Es hat sich bereits in den letzten Monaten gezeigt, daß zwar in den Berichten der Reichsanstalt, die Milte des Monats ausgegeben wurden, eine geringe Zunahme der Erwerbslosen fest- gestellt wurde, daß aber amEnde des Monats stets eine erhebliche Abnahme der Erwerbslosen zahl gegenüberstand. So wurde Mitte Oktober eine Zu nahme von 1500.Arbeitslosen ausgewiesen, während am Schluß des Monats Oktober sich eine Abnahme um rund 120 000 zeigte. Es ist also damit zu rechnen, daß auch Ende November wieder eine Abnahme der Er werb S>losenzahl festgestellt werden wird. Aus mtseeer Seimat. Wilsdruff, am 23. November 1933. Merkblatt für den 23. und 24. November. Sonnenaufgang 7°° 7°° I Mondaufgang 12'° 12°° Sonnenuntergang 15°° 15°' s Monduntergang 22°° 23°' 2 3. November. 912: Kaiser Otto der Große geboren. 2 4. November. 1632: Der Philosoph Spinoza in Amsterdam geboren. Tag des DankeSopfers. Der Totensonntag steht vor uns als Tag der Einkehr, der Selbstbesinnung und des Dankes gegenüber unseren Toten, die für uns arbeiteten, kämpften, litten und starben. Nie zuvor hat dieser Tag seit 1918 eine größere Bedeutung gehabt als in diesem ersten Iahreder nationalen Wiedergeburt. Durch Opfer ist der Neubau des Reiches geschaffen worden, Opfer an Blut und Opfer an Entbehrung. Stolz empfinden wir die Tatsache, daß wir in eine große Zeit hineingeboren sind und daß uns Opfer den Weg zur Gestaltung frei machten. Das Bewußtsein des Besitzes an Kraft und Größe unserer Zeit verpflichtet auch uns, Opfer zu tragen, die im Ver hältnis zu dem, was unsere Toten für uns dahingaben, niemals ein nur annäherndes Opfer sein können. Des halb wollen wir uns in dieser Woche besonders der Tat sache erinnern, daß auch uns, den Lebenden, eine Opfer- pflicht auferlegt wurde, um jenen zu helfen, die das Aufbauwerk des deutschen Volkes noch nicht erfassen konnten, weil die Zahl der arbeitslosen Menschen in Deutschland zu riesenhaft war, um sie mit einem Male beseitigen zu können. Mit jedem Groschen, der für die Lebenden gegeben wird, gedenken wir unserer Gefallenen, und jeder Pfennig wird zu einem Dankes- pfennig und zu einem Opferpfennig zum Aufbau unserer Nation im Sinne der Verstorbenen. Der Kampf gegen den Winter, gegen Hunger und Kälte ist ein Opferwerk von gigantischem Ausmaß. Dieses Winterhilss werk muß ein flammendes und tiefempfundenes Dankes opfer sein, und deshalb soll der Aufruf zur Opfergabe nicht als Belastung, sondern als eine Mahnung zum Dankesopfer empfunden werden. Ergänzungsverordnung über die Erhebung der Gewerbe steuer für das Rechnungsjahr 1933. In Ergänzung der Verord nung über die Erhebung der Gewerbesteuer für das Rechnungs jahr 1933 vom 27. September d. I. hat das Gesamtministerium in dem soeben erschienenen Sächsischen Gesetzblatt Nr 41 eine weitere 2. Verordnung erlaßen, die drei Vergünstigungen für die freien Berufe einschließlich der Notare vorsieht, einmal die Befreiung von der Kapitalabgabe, zum anderen dis Befreiung von der sogenannten Zange des Z 11 Abs. 3 des Gewerbesteuer gesetzes, daß von der Vorschrift, daß, wenn der Ertrag 50 000 j Mark übersteigt, und das Betriebskapital demgegenüber ver hältnismäßig gering ist, dann ein Zuschlag erhoben wird. Und drittens ist, wenn die freie Berufstätigkeit einschließlich der Notare von mehreren Personen gemeinschaftlich ausgeübt wird, die Steuer von jedem Teilhaber nur anteilig zu bezahlen. Filmveranstaltungen der „Volkssürsorge". Im „Löwen" fanden gestern zwei Filmvorführungen der „Volksfürsorge" statt. Nachmittags 5 Uhr kamen die Kinder und füllten den großen Saal. Sie bekamen für den Groschen Eintrittsgeld einen Gutschein für ein Stück der ausgestellten schönen erzgebirgischen Spielwaren, das sich die Kinder selbst wählen konnten. Den am Abend erschienenen Eltern wurden dann die Sachen gratis für ihre Kinder mitgegeben. Das ist praktische Arbeitsbeschaffung für die Svielwarenerzeuger im Erzgebirge, zu denen dann ein wunderschöner Film führte: „Hänschens Fahrt ins Spielzeug land". Er brachte nicht nur eine Ausstellung all der schönen Sachen, sondern ließ in prächtiger Aufmachung auch einen Blick tun in die verschiedenen Werkstätten erzgebirgischen Spielzeugs, der die Kinder sowohl wie den Erwachsenen größ tes Interesse abnötigte. Zum Schluß wurde ein Tierfilm aus Hagenbecks Tierpark gezeigt. — Für abends 8 Uhr war sine öffentliche Filmvorstellung vorgesehen, die ein reichhaltiges Programm aufwies. Eingangs begrüßte Propagandawart Pg. Krippen stapel die Erschienenen und gab seiner Freude über den zahlreichen Besuch Ausdruck, worauf der NSBO.- Kamerad Gansauge-Dresden miteilte, daß die „Volks ¬ fürsorge" durch die Spielzeugverteilung in den Kindervorstel lungen der einzelnen Orte den Heimarbeitern der Spielzeug industrie im Erzgebirge Aufträge in Höhe von 25 000 Mark zukommen lasten konnte. Wahrlich eine Summe, die dort oben segensreich gewirkt hat. Nun rollte als erster der Wastersport- film „Der freie Tag" ab, in dem zwei junge Menschenkinder, der Arbeitsfron entrückt, im Paddelboot die Herrlichkeiten der Natur leuchtenden Auges genosten und sich durch ein frisches Bad erquickten. Der Bergfilm „Die weiße Gefahr" führte uns einen jungen Kraxler vor, der die Gefahren des Bergsportes unterschätzte und sich allein in unbekannte Regionen hegab. Dort stürzte er ab, was aber durch einen erfahrenen Bergsteiger beobachtet wurde, der den Verunglückten mit Hilfe seiner Ka meraden und der Polarhunde rettete. Als Einlage folgte nun ein Stück des Kinderfilms vom Nachmittag, um den Eltern zu zeigen, was ihre Kinder am Nachmittag gesehen hatten. An schließend wurde der Gasfilm „Denke daran!" geboten, der dir verheerenden Wirkungen einer Explosion, aber auch die umfas senden Maßnahmen zur Rettung Gaskranker vor Augen führ te. Hierauf forderte NSBO.-Kamerad Gansauge zum Bei tritt zur „Volkssürsorge" auf und teilte mit, daß dieses gemein nützige Unternehmen der Arbeitsfront bereits 60 Millionen RM. zur Verfügung gestellt hat. Bei 2 200 OOO laufenden Ver sicherungen mit 225 Millionen RM. Versicherungssumme konn ten 56 Millionen RM. Gewinnanteil gutgeschrieben und 18 Millionen RM. an die Hinterbliebenen verstorbener Versicher- ter ausgezahlt werden. Die hier und da bestehenden Sterbekas sen waren nicht immer in der Lage, ihren Verpflichtungen nach zukommen, was bei einer Lebensversicherungsgesellschaft, die un ter staatlicher Kontrolle steht, nicht eintreten kann. Hat doch die „Volkssürsorge" am 1. November d. I. 8.4 Mill. NM. an 53 000 Versicherte ausgezahlt, davon die Nechnungsstelle Dres den allein rund eine halbe Million RM. Wie vorteilhaft das Geld dort angelegt ist, erhellt daraus, daß seit 1929 30 Proz. Gewinnanteil gutgeschrieben wurden. Mit dem Appell an die Anwesenden, recht bald eine Versicherung abzuschließen und so mit am Aufbau des Staates mitzuhelfen, schloffen die Ausfüh rungen. Der den Schluß bildende Vvlksfürsorgefilm „Der rich tige Typ" unterstrich das Gehörte und befriedigt und mit den eingetauschten und gekauften Spielwaren bepackt traten die Be sucher den Heimweg an. Ihren 88. Geburtstag feiert am heutigen Tage Frau verw. Andersen. Wir gratulieren! Ich halt' einen Kameraden . . . Unter den Klängen dieses Liedes senkte am Dienstag nachmittag der 3. SS.-Sturm 11/43 Wilsdruff seinen verstorbenen Kameraden Willy Bachmann aus Oberwartha im Alter von 17 Z4 Jahren auf dem Friedhöfe in Costebaude ins Grab. Willy Bachmann gehörte seit April 1933 der Schutzstaffel an. Er war noch am 11. und 12. Novem ber in Wilsdruff und versah seinen Dienst mit der ihm eigenen Treue und Gewissenhaftigkeit. Er war ein Nationalsozialist im wahrsten Sinne des Wortes. Bereits 4 Jahre diente er der Bewegung. Er scheute keine Mühe und Arbeit für die Partei, er kämpfte und siegte. Ihm zu Ehren hatte Oberwartha reichen Flaggenschmuck angelegt. Ueberall grüßten ihn die Fahnen mit schwarzem Flor auf Halbmast auf seinem letzten Gange. Von seinen schwarzen Kameraden, welche ihm die Ehrenwache stell ten, wurde W. Bachmann zu seiner letzten Ruhestätte getragen, begleitet von allen seinen Formationskameraden, in deren Reihen er früher weilte. Die zirka anderthalb Tausend Perso nen umfastende Trauergemeinde zeugte davon, welch großer Beliebtheit sich der Verstorbene erfreute. Die Grabrede hielt sein Pfarrer, der ihn schon von frühester Kindheit an kannte. An seinem Grabe legte dann die Abordnung des 3. SS - Sturmes einen Kranz mit Widmung nieder, dann folgten dir Abordnungen des II. Sturmbannes, die der 46. SS.-Standar- te, dieSA., der SA.-Motvrsturm, die Ortsgruppe, die HI. der BdM. und das Jungvolk. Letzteres hatte Willy Bachmann n Costebaude gegründet und war ihm lange Zeit Führer und leuchtendes Vorbild. — Der 3. SS.-Sturm hat in ihm einen prachtvollen Kameraden verloren, der immer in ehrendem An denken behalten wird. Der Gewerbeverein hielt am Dienstag im „Löwen" eine Versammlung ab. Musikdirektor Philipp konnte als Vor sitzender den alten Stamm begrüßen, feierte die Einigung des deutschen Volkes durch unsern Volkskanzler, die am 12. No vember in so herrlicher Weise offenbar wurde und brachte ein Sieg-Heil! auf unseren Führer aus. Dann gedachte er ehrend des verstorbenen Uhrmachermeisters Theodor Nicolas, der seit