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MsdmfferTaaeblatt um, Beamte, Angestellte u. Arbeiter dri lumzeil tezeile Lurch Frrnrui übrrmiltrllen An^er^be^WWW^ Klage eingczogen werden müs^ Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt» erscheint an allen Werktagen nachmittags 8 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. Hei Haus, bei Postbestellung t,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern iS Rpsg. Alle Postanftalten und Post boten, unsereAusträgeru. .. . Geschäftsstelle, nehmen zu g-d.rI-itBestellung-nent. Wochenblatt fUl WtlsdlUff U. UMgLgeNd gegen. Im Falle höherer Äewalt.Kriegod.sonstigrr Betriebsstörungen besteht bein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Aüchsendung eingesandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. ber M Mn! jnite. AdMRabat »ü^Eipalltenc Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs» '»'M Nachweisungsgebühr 20 Reichspsennige. Dorge- «age und Platzoorschriften t berücksichtigt. Anzeigen» > MrMe Richtigkeit der HUVHidur^ Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zyr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der 7lml «V des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmt Blslt Nr. 266 — 92. Jahrgang Wilsdruff-Dres»"-, Postscheck: Dresden 264N Dienstag, den 14. November 1933 Telegr.-Adr.: „Amtsblatt' Friedensoffensive. „Die Unabhängigkeit, die staatliche Freiheit, die nationale Ehre, geht einem Volk, wie dem unseren, über alles!' Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck sprach das Wort vor der zweiten Kammer des Landtags im Jahre 1867. Am 12. November 1933 hat das deutsche Wolk dieses Wort in einem Maße bestätigt, wie es die siaatspolitische Geschichte bisher nicht gekannt hat. Ä5,1 Millionen Deutsche hatten diesmal das Wahlrecht. Es spielt praktisch keine Rolle, daß zwischen den End ergebnissen der Reichstagswahl und der Volksabstimmung ein Unterschied von einer knappen Million Stimmen be steht. Entscheidend sind und bleiben solgende Tat sachen: 1. Von den fast 43 Millionen für die Reichstagswahl abgegebenen Stimmen haben sich 92,2 Prozent für die NSDAP, erklärt. Von den 43,4 Millionen bei der Volks abstimmung abgegebenen Stimmen haben 95,1 Prozent das Ja gesprochen. 2. Die Zahlen der ungültigen Stimmen (Reichs tag 3,3 Millionen) und der Neinsager und ungültigen Stimmen bei der Volksabstimmung (2,8 Millionen) sind gegenüber dem Gesamtergebnis so gering, daß sic praktisch bedeutungslos sind; so machen bei der Volksabstimmung die Neinsager und ungültigen Stimmen zusammen nur 4,9 Prozent der überhaupt ab gegebenen Stimmen aus! 3. Durch beide Stimmergcbmsse ist die Politik der Regierung Hitler von der Gesamtheit des deutschen Volkes ausdrücklich in freier Abstimmung gebilligt worden. 4. Die besonders von gewissen Teilen des Auslandes immer wieder angczwcifcltc Erklärung der NSDAP., daß sic heute mit der Gesamtheit des deutschen Volkes gleichbedeutend ist, wurde durch die beiden Stimm- crgebnisse in stärkstem Grade als richtig nachgcwiefen. 5. Die Stimmergebnissc bedeuten weiter eine ein mütige Zustimmung zu der bisher von der Regierung Hitler betriebenen Politik einschließlich der Be seitigung aller früheren Parteien. Dies letztere wird besonders dann klar, wenn man sich vergegenwärtigt, daß selbst in solchen Wahlkreisen, die noch im letzten Jahre als uneinnehmbare Hochburgen einer Partei galten, jetzt eine fast restlose Mehrheit sür die NSDAP, brachten; Beispiele, wie etwa der Wahlkreis Oppeln, der früher vom Zentrum beherrscht wurde, oder der Wahlkreis Pfalz, der eine Domäne des bayerischen Zentrums, der sogenannten Bayerischen Volkspartei war, beweisen das zur Genüge. Sie vermochten nicht ein mal mehr 3 Prozent der abgegebenen Stimmen der Negierungspolilik zu entziehen. Damit ist erwiesen, daß der Einschmelzungsprozeß der früheren Parteien in Deutschland nahezu gänzlich durchgeführt ist. Eins der größten geschichtlichen Verdien st e Hitlers, die Beseitigung des übersteigerten Unfugs der Vielparteilichkeit in Deutschland, ist mit den nüchternen Zahlen des 12. November auch rein rechnerisch dargestellt. Damit ist die innerpolitische Bedeutung dieser Wahl noch nicht annähernd erschöpft. Bekanntlich wurden nach dem 14. Oktober auch die Länderparlamente auf gelöst. Es wird mit zu den Aufgaben der Zukunft, auch zu den Aufgaben des neuen aus 661 Abgeordneten bestehenden Reichstages gehören, die Länderfrage einemendg ültigenErgebnis zuzuführen. Schon aus dem Nürnberger Reichsparteitag fiel eine hoch- bedeutsume Andeutung des Sinnes, daß es im Zuge der Reichsvereinheitlichung bei dem durch das Neichsstatthaltergesetz hinsichtlich der Länder geschaffenen Zustand kaum bleiben dürfte. Und die von dem Preußi schen Ministerpräsidenten Göring geschaffene Institution des Preußischen Staatsrates enthält ja bereits alle Vor bedingungen zu einem kommenden Ausbau als Reichs rat. Die zahlreichen Länderparlamente waren bis zum vergangenen Jahr mit ihren mehr als 200 000 Ab geordneten ein getreues Spiegelbild des von 38 poli tischen Parteien heimgesuchten Reiches. Wo ist jetzt noch ein Nörgler oder Besserwisser, der zweifelnd nach der Notwendigkeit dieser Wahlen fragt?! Der 5. März brachte der Regierung Hitler einen Rück halt von insgesamt 51,9 Prozent der abgegebenen Stimmen — der 1 2. November brachte eine Heerschau über mehr als fünfundneunzig Prozent aller ab gegebenen Stimmen. Mit dieser Aktivlegitimation gehen der Führer und sein Kabinett an die kommenden inner und außenpolitischen Entscheidungen heran; sie läßt an Umfang und Reichweite die der Hitler-Regierung schon von dem März-Reichstag erteilte Ermächtigung weit hinter sich. Es ziemt sich nicht für den einzelnen in einem autori tären Staat, Vermutungen oder gar Prognosen über die nun von der Neichsregierung einzuschlagende Außen politik auzustellen. Man braucht hier hinsichtlich der Außenpolitik nur darauf zu verweisen, daß Reichsminister Dr. Goeb, bels noch in der Wahlnacht angesichts des überwältigenden Ergebnisses mit vollem Recht von „neuen außenpolitischen Perspektiven" sprach, und man braucht nur daran zu erinnern, daß durch Mac MO zur MSstWSsrage. Aussprache im englischen Unterhaus. Der Mißtrauensantrag der Labour-Party gegen die englische Negierung MacDonald auf Grund ihrer Ab rüstungspolitik wurde im stark besetzten Unterhaus ein- gcbracht. Der Mißtrauensantrag besagt, daß die englische Regierungspolitik in Genf den starken Wunsch des eng lischen Volkes nach einer internationalen Abrüstungs vereinbarung nicht widerspiegele. Angesichts der wachsen den öffentlichen Stimmung für eine vollkommene Ab rüstung aller Staaten solle die Regierung MacDonald in Genf folgende Abrüstungsvorschläge vorlegen: Vollständiges Verbot des Bombenabwurses aus der Luft, allgemeine Abschaffung der Deutschland durch den Ver sailler Vertrag verbotenen Waffen, sofortige Herab setzung der Rüstungsausgaben aller Staaten, Verbot der privaten Waffenherstellung und des Waffenhandels, in ternationale Rüstungsüberwachung in allen Ländern, Schaffung einer internationalen Polizeimacht und einer internationalen Kontrolle der Zivilluftfahrt. — Mini sterpräsident MacDonald sagte, man solle sich seinerzeit allerdings darüber einig gewesen sein, daß die im Grundsatz zugestandene Gleichberechtigung in Abschnitten erreicht werden solle, und dies sei den Staaten ganz klar gewesen. Die bewaffneten Mächte sollten ihren Beitrag in Forni der Abrüstung geben und die ent waffneten Mächte in der Form der erhöhten Sicher heit. Die Gleichberechtigung habe auch einen zweiten Abschnitt. Diesen Punkt habe er bei der Einbringung des englischen Abrüstungsentwurfes besonders hervorgehoben. Die deutschen Vertreter wie auch die der anderen Mächte hätten keine Einwendungen gegen diese Erklärung er hoben. Sollte jemand fordern, daß sich England nach Er ledigung der gegenwärtigen Schwierigkeiten auch der Zerstörung der einzig bestehenden Maschinerie der internationalen Zusammenarbeit anschließen solle, so sei die Antwort der englischen Regierung „Nein". Der Abrüstungsentwurf der engli schen Regierung bleibe die Grundlage der Genfer Ver handlungen. t Im Verlauf der Aussprache erklärte MacDonald noch folgendes: Wir können nicht zugeben, daß die Abrüstungs arbeiten nicht fortgesetzt werden, weil Deutschland sich von der Konferenz zurückgezogen hat. Wir hatten Deutschland gebeten, sich jetzt an den Verhandlungen zu beteiligen und nicht erst am Ende. Der Meinungsaustausch, aus den ich anspiele (gemeint sind die Besprechungen in Genf vor dem Austritt Deutschlands; D. Red.), sollte nicht deutschfeindlich, sondern europa freundlich sein. Die Verhandlungen sollten nicht geführt werden, um jemanden zu strafen, sondern um dem Frie den zu dienen. Wenn kein Abkommen zustande komme, so würde der Welt klargemacht werden, auf wessen Schul tern die Verantwortung liege. Auf jeden Fall können wir nicht unsere internationalen Verpflichtungen ausdehnen als Preis sür das, was im Interesse einer Vereinbarung gefordert werden könnte. Zu dem Vorschlag, einer internationalen Polizeimacht sagte MacDonald, die Ausführung dieses Vorschlages würde sehr schwierig unt» langwierig sein. Wer sollte die Polizcimacht sühren? Die englische Regierung werde, wie bisher, Änderungen in der Frage des Luftbombardements von der Bedingung abhängig machen, daß die Luftfahrt inter national kontrolliert werden solle, besonders insofern sie im Falle eines Kriegsausbruchs zu einer sofortigen unk» ernsten Bedrohung für die Zivilbevölkerung werden könnte. Ein ziviles Flugwesen zu zerstören, würde nicht nur Wahnsinn, sondern ein Verbrechen jeder Regierung sein. die Wahlergebnisse auch den Ausländsdeutschen,'beson ders den bedrohten Minderheiten, der Rücken gestärkt wird und daß die nationale Bewegung in Österreich, wo Herr Dollfuß seit einigen Tagen mit dem Standrecht regiert, einen noch stärkeren Auftrieb erhält als nach dem 30- Januar und nach dem 5. März. Das „unerbittliche deutsche Ehrgefühl", wie Bismarck es nannte, hat sich dnrchgcsetzt. Noch in der Nacht des Wahltages hat unser Führer Adolf Hitler dem ganzen deutschen Volk seinen Dank ausgesprochen — ihm selbst aber, der das nationale Selbstbcwußtscin des Deutschen überhaupt erst wieder zur Geltung brachte, gebührt der größte Dank! Nun wird sich zeigen, daß er wie immer so auch darin Recht behalten wird, wenn er am Freitag in seiner großen Rede vor den deutschen Arbeitern erklärte, man werde sich draußen in der Welt daran gewöhnen müssen „mit dem zu rechnen, was ist, mit dem deutschen Volk!" P. A. R. Sachsens Za-Wort. Der vergangene Sonntag war kein Wahltag, sondern ein Feiertag! Das bekundeten nicht nur die Kirchenglocken, die zur Mittagsstunde die deutsche Einigkeit festlich ein läuteten, das bekundete der Charakter des ganzen Tages überhaupt. Es gab keine gegenseitigen Verunglimpfun gen und Hetzereien, es gab nur einen einzigen großen Appell, und zu diesem Appell sind sie alle angetreten. Auch das einstmals rote Königreich Sachsen hat bewie sen, daß es mächtig umgelernt hat, und daß es nicht min der fest in der Treue zu unserem Führer Adolf Hitler steht, als die übrigen deutschen Länder. Enorm war auch bei uns die Wahlbeteiligung. Hat sie doch die schon ungewöhnlich hohe Ziffer vom 5. März dieses Jahres, die im Wahlkreis Dresden-Bautzen 90,2, i r Wahlkreis Chemnitz-Zwickau 92 und in dem Wahlkreis Leipzig gar 93 Prozent betrug, noch übertrof fen. So wählten in dem erstgenannten Wahlkreis von 1 389 442 Berechtigten jetzt 1 322 811, in Chemnitz-Zwickau von 1357 473 Wahlberechtigten 1 302 208 und im Wahl kreis Leipzig von 980 684 volle 930 323 Wähler. Noch höher war die Beteiligung bei der Volksabstimmung, und zwar im Wahlkreis Dresden-Bautzen um weitere rund 17 000, im Wahlkreis Leipzig um 20 300 und im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau um rund 15 800. Das ist um so be deutsamer, als ja nicht, wie früher ein ganzer Speise zettel voll Parteien die Wähler an die Urne gerufen hat, sondern einzig und allein die nationalsozialistische Volks bewegung und die von ihr gebildete Regierung es waren, die diese Rekordbeteiligung zustande gebracht haben. In zahlreichen Gemeinden fehlte auch nicht ein einziger Wähler, und man könnte in Variation eines bekannten Zitates mit Recht das neue Wort prägen: Der Kanzler! ries, und alle, alle kamen! Es war aber nicht nnr eine Rekordbeteiligung, son dern auch ein Rekord-Vertrauensvotum, Wann hat je in der Geschichte aller Völker ein Volk so- einmütig hinter seinem Führer gestanden?! Denn daA ist ja gerade für Sachsen das überwältigende dieses Wahlergebnisses, daß von Ost bis West und von Nord biÄ Süd mit einem Male all die unzufriedenen Nörgler undi noch mehr die einstmals von ihren Führern verhetzten Marxisten ihre früheren Anschauungen abgeschwvreni haben. Selbst in den ehemaligen Hochburgen der roten Herrschaft, in den Industriezentren und Kohlengebieten ist bei dieser Wahl, die doch ebenso geheim war, wie jede frühere, und bei der keinem Wähler verwehrt war, seiner gegenteiligen Ansicht oder gar etwa seiner Abnei gung gegen die nationale Negierung und die NSDAP.^ üntrollierbaren Ausdruck zu geben, nur ein so verschwind dcndes Minimum von ungültigen oder Nein-Stimmen zu verzeichnen, daß es selbst zu den doch schon gemindert ten Wahlerfolgen der Linksparteien am 5. März in gar keinem Verhältnis steht. Hatten doch bei jener Wahl dig Sozialdemokraten im Wahlkreis Dresden-Bautzen noch über 28 Prozent, im Wahlkreis Leipzig knapp 28 Prozent und im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau reichlich 21 Prozent Stimmen auf sich vereinigt, während die Kommunisten im erstgenannten Wahlkreis 13,4, im anderen 17,4 undj im Chemnitz-Zwickauer Kreis sogar 19 Prozent der Stimi men erringen konnten. Beide Parteien hatten also zusam men im Durchschnitt über 40 Prozent aller Wähler noch anzulocken vermocht. Nun aber, wo die Agitatoren der Marxisten nicht mehr das Blaue vom Himmel herunter versprechen und in ihrer zügellosen Weise gegen das na-§ tionale Erwachen Hetzen können, ist mit einem Male auch der Glaube an ihre Lehre geschwunden. Das Land, das eine Zeigner-Zeit unter dem Sowjetbanner erlebt hat, in dem sozialdemokratische Polizeipräsidenten den wüste sten Terror der Linken begünstigten, auf dessen Straßes die rote Fahne mit dem Sowjetstern oder den drei Pfeilen vor noch gar nicht so langer Zeit dominierte, steht heutH unter dem Hakenkreuz. Und dieser Umschwung ist nicht! etwa eine Folge anderer Versprechungen, die nun etwa die früheren Versprechungen der marxistischen Führer ab^ gelöst hätten, sondern eine Folge der Tat. Das Volk! braucht nicht zu glauben, sondern es kann mrt oftenen Augen sehen, was in den acht Monaten seit der letzien Wabl von der nationalen Regierung geleistet worden ist. Nicht nur von des Reiches, sondern auch von unsere^ sächsischen Negierung, die Hand in Hand mit dem Reichs statthalter Mutschmann und den Organisationen der NSDAP, in einer ziclbewußten Weise der schUmmsteft G^ßel des Landes, der Arbeitslosigkeit, zu Leibe gegangen ist, daß auch in unserem schwer geprüften GrenzlandZ