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Wilsdruffer Tageblatt : 16.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193311167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19331116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19331116
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-11
- Tag 1933-11-16
-
Monat
1933-11
-
Jahr
1933
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 16.11.1933
- Autor
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Wo es irgend möglich ist, sollte man den Hühnesstall ebener Erde legen. In älteren Gebäuden, in denen er sich noch in einem vberen Stockwerk befindet, ist ein nach einer Seite offener Scharmum recht angebracht (siehe Abbildung), den die Hühner tagsüber als Futterplatz und bei schlechtem Wetter als Unterkunstsort benutzen können. Jeder Geflügelhalter sollte sich einmhl ernstlich überlegen, ob nicht auch auf seinem Hof «in Raum ist, der Unter Auftomdung von geringen Mitteln und ein wenig Sorg falt in einen brauchbaren Hühnerstall um-, gewandelt werden kann- Er braucht die Mühe nicht zu scheuen ; sie lohnt sich bestimmt. Mege des Maissaatgutes Bon Wintcrschnldircktor Ackermann Der Anbau von Mais ist in Deutschland erfreulicherweise in Zunahme begriffen. Leider hört man aber häufig von Fehlschlägen bei der Kultur dieser Frucht. Zu allermeist liegt deren Ursache im schlechten Saatgut. Mit der sachgemäßen Ernte der reifen Kolben im Laufe des' Septembers ist noch lange nicht alles getan. Ungemein wichtig ist vielmehr deren Nachtrocknen in den nächsten Monaten, und die zweckentsprechende Aufbewahrung der Mais körner bis zur Aussaat im nächsten Frühjahr. An der richtigen Erfüllung dieser Forderungen scheitert sogar mancher Anbauversuch. Man sieht es nämlich dem Maissaatgute nicht an, ob es noch voll keimkräftig ist. Dabei ist die Erhaltung der Keimfähigkeit des Maises bedeutend schwieriger als bei Ge treide. Sein Korn ist im hohen Maße wasser anziehend — es zieht in feuchter Luft Wasser an. Wenn nun das Saatgut falsch behandelt wird, namentlich in dumpfer Luft aufbewahrt oder beim Lagern zu großen Temperatur schwankungen ausgesetzt wird, dann quillt es etwas auf, füllt die Lufthohlräume infolge seines durch Feuchtigkeit vergrößerten Umfanges aus, es atmet stärker, entwickelt Kohlensäure und — er stickt, d. h. seine Keimkraft erlischt. Dieses Übel tritt besonders leicht beim Versande von Mais saatgut in Säcken ein. Man soll deshalb sofort bei Empfang desselben, wenn es nicht sogleich gebraucht wird, den Sack entleeren, den Mais flach an trockener, luftiger Stelle ausbreiten und erst knapp vor dem Aussäen wieder ein ¬ sacken. Auch mit selbstgebautem Mais wird genau so verfahren. Vorerst aber wollen wir hören, wie ein erfahrener Maisbauer die geernteten Kolben am einfachsten und zweckmäßigsten anfbewahrt. Zunächst werden immer je zwei Stück davon mit den zurückgestreiften Lischen, also den Schutzblättern des Kolbens, zusammengebunden, ehe Paar neben Paar — eng bei knappem Raume und weiter, was natürlich vorteilhafter ist für die Nachtrocknung, wenn mehr Platz zur Ver fügung steht — über gespannte Schnüre oder Drähte, auch über Stangen aufgehängt wird. Im Aufbewahrungsraum ist für dauernde Luft zufuhr zu sorgen, was um so nötiger ist, je dichter die Kolben hängen. Sonst fallen die Körner dem Schimmel und der Verstockung an heim, verlieren dadurch die Keimfähigkeit, werden aber auch als Futter entwertet und für den Verkauf überhaupt wertlos. In Gegenden mit mildem Klima, so z. B. in Südtirol, wird der Mais unter vorspringenden Dächern, auf über dachten Altanen der Süd- und Oüseite der Gebäude im Freien aufgehängt. Mancher Mais züchter bringt die Kolben hängend im Gebälk des Stadels oder des Getreidebodens, auch im Wagenschuppen unter. Hier muß aber für guten Luftwechsel gesorgt werden, auch sind die Kolben öfters umzuhängen, und zwar so, daß die Außen reihen den Platz tauschen mit jenen, weniger von der Luft umstrichenen in der Mitte. Von den sechs bis acht Lischblättern am Maiskolben streift man zwei bis drei zum Zu ¬ sammenbinden zurück und läßt den Nest über den Körnern. Sie bilden in ihrer strohigen Trockenheit eine wertvolle Schutzschicht für diese gegen die Feuchtigkeit der Luft und verhüte» dadurch die gefürchtete Schimmelbildung. Die Maiskolben verlieren beim Nachtrocknen fast die Hälfte ihres Gewichtes. Sie bedürfen dazu einer Zeit von sieben bis zehn Wochen, gehen dabei bei einem Erntegewicht von etwa 300 Z auf 175 Z zurück und liefern pro Stück 120 bis 150 trockene Körner. Wenn besonders auch die Spindel im Innern der Kolben vollkommen trocken geworden ist, dann erfolgt das Abrebbeln, d. i. das Ab trennen der Maiskörner, bei kleineren Mengen mit der Hand, bei größeren mittels Maschine. In flachen, etwa handhohen Haufen werden die Körner dann an einem luftigen, trockenen Raume aufgeschüttet, von Zeit zu Zeit umgeschaufelt, und — wie schon oben gesagt — erst ganz knapp vor der Saat oder Vorm Versande eingesackt. Man setze Maissaatgut keinen großen Temperatur unterschieden aus und bringe es nach dem Empfange an kalten Tagen, aber nicht sofort, in einen warmen Raum. — Bei Beobachtung dieser obigen Maßnahmen wird es keine Beanstandungen und Klagen wegen Versagens der Keimfähigkeit des Maissaatgutes mehr geben. Erwähnt seien auch noch die sogenannten Maisreuschen, wie sie in Ländern mit starkem Maisbau, z. B- in Ungarn, üblich, auch bei uns in großen Betrieben schon zu sehen sind. Es sind dies Schuppen, die alle Vorteile einer sachgemäßen Trocknung der Maiskolben bieten. Recht wohlschmeckende Eintopfgerichte Bekanntermaßen sollen am ersten Sonn tag jedes Monats seit Herbstbeginn Eintopf gerichte in jedem deutschen Haus auf den Mittagstisch, kommen, nm dadurch die Ver bundenheit aller Volksgenossen untereinander zu bekunden, besonders mit denen, die sich auch am Sonntag «in anderes Mittagessen nicht zu leisten vermögen. Das Eintopf gericht ist gemeinhin wesentlich billiger als das sonst übliche Sonntagsessem Der da durch eingesparte Betrag soll an die „Win terhilfe für Hunger und Kälte" abgeliefert werden. Mit Recht verspricht man sich von der Befolgung dieser Vorschläge große Ein nahmen, die dann den im Winter Not leidenden so schnell wie irgend möglich zu geleitet werden sollen. Die landläufigen Eintopfgerichte, wie „Rindfleisch mit Brühkartoffeln", „Hammel fleisch mit Möhren", „Löffelerbsen nnt Spitz bein", „Makkaroni mit Schinken" usw. usw., werden in den letzten Monaten zumeist auf den Mittagstisch der ersten Sonntage ge kommen sein. Jedenfalls ist nun vielfach Zweifel vorhanden, wie filr genügende Ab wechslung in den Eintopfgerichten gesorgt werfien soll. Deshalb wird in nachstehen dem Anleitung zu wohlschmeckenden Ein topfgerichten geben. Man kann diese Gerichte tm Dampftopf, im sogenannten Küchen wunder, in der Kochkiste, aber auch in der Puddingform kochen. Zu den Gerichten, die überbacken werden, sei auf die praktischen schönen Jenaer Glasgeräte aufmerksam gemacht. Als Zuspeise zu den Eintopfgerichten reicht man ohne merkbare Versteuerung Salat, möglichst grügen Wintersaiat. sonst solchen von Bohnen, Sellerie oder Tomaten. Sehr gut fchmvkt auch ein Fruchtsalat, den man aus allen vorhandenen deutschen Früchten (Aepfel, Birnen usw.) bereitet. Man schneidet die weichen Fruchte in feine Scheiben, in Stifte oder Würfel und schmeckt alles mit Zucker, Zitronensaft und, wo vorhanden, etwas Obst wein ab. Der Salat muß einige Stunden durchziehen. Fette Milch oder, wo man es fick leisten kann, rohe süße Sahne dazu be sonders gereicht, erhöht noch den Wohl geschmack des sehr gefunden Salates als billige Zugabe zu den Eintopfgerichten. Pichslsieiner Fleisch. 250 g Rindfleisch und 250 g Hammelfleisch ohne Knochen werden ge klopft und in Stücke geschnitten. Sehr reich lich Mohrrüben werden geputzt und in Schei ben geschnitten, ebenso Kartoffeln. In einem Dampftopf schichtet man zuerst Kartoffeln, dann dis Mohrrüben und Fleischstücke abwechselnd in Lagen darüber, gibt dazwischen Salz, Pfeffer, geriebene Zwiebel, Butterflocken und etwa 100 x Rindermark. Die oberste Schicht ist wieder Kartoffeln. Zn das Gericht kommen einige Kellen Wasser. Dann läßt man alles ganz langsam kochen, damit die Brühe klar bleibt. Fricco-Kartosfsln. 500 bis 750 x Fleisch, dauon etwa die eine, Hälfte Rind-, die andere Schweinefleisch, wird geklopft und in Würfel geschnitten, Kartoffeln werden roh in Schei ben geschnitten, etwa zwei tiefe Teller voll. Kartoffeln und Fleisch — zuerst und zuletzt Kartoffeln — legt man schichtweise in das Küchenwunder — etwa System Deha-Brat- form. Zwischen die einzelnen Lagen gibt man noch klein geschnittene in Butter gelb geröstete Zwiebeln und etwa 100 x in kleine Würfel iaeschmUE Speck. Das. Ganze übergießt MU Bon Fra« A. in L. mit etwa einem viertel Liter saurer Sahne oder Buttermilch und läßt alles etwa anderthalb Stunden bei geschlossener Ventilation gar dämpfen. Wsißkohlpudding. Man kocht zwei bis drei Kahlköpfe halb gar und bereitet von 500 g gewiegtem Rind- und 500 g gewiegtem Schweine- fleiscy, zwei Eiern, etwas geriebener Semmel, gedünsteten Zwiebeln, Salz und Pfeffer einen Teig. Eine Puddingform wird mit Butter ausgestrichen und mit dem gut erkalteten Kohl und Fleisch schichtweise recht fest voll gepackt. Der Pudding muß zwei Stunden im Wasserbad kochen, wird gestürzt und mit einer Mostri ch-Kap ern-Tunke aufgetragen. Kalbfleisch mit Gemüse. Eine Kalbsbrust zerlegt man in Stücke, die man klopft, salzt und tüchtig anbrät. In einen Dampftopf legt man das Fleisch, gibt Fleischbrühe daran und dann nach und nach folgende Gemüse: junge Kohlrabi und Mohrrüben in Scheiben, junge Erbsen, kleingeschnittenen Wirsingkohl, eine zerschnittene Gurke, Tomaten und Blumenkohl- röschen, auch einige kleine, ganze Zwiebeln. Alles muß langsam durchdämpfen. Dann richtet man das Fleisch in tiefer Schüssel an und das Gemüse als Rand herum. Schweins-Gulasch mit Sauerkraut. Hier zu braucht man 1 kg mageres Schweinefleisch, in Würfel geschnitten. Fünf Zwiebeln, klein geschnitten, werden in Speck hellbraun ge röstet, zwei Teelöffel Paprika hinzugegeben, da hinein die Fleischwürfel mit etwas Salz und alles ohne Wasserzutat 35 Minuten ge dünstet. Dann gibt man einige Löffel Tomaten mark oder Tomaten in Scheiben dazu und läßt das Fleisch völlig weich werden. Eine halbe Stunde vor dem Anrichten gibt man, ohne es mit dem, Fleisch zu vermengen, 500 g SMer- krMt darauf, das so weich dünsten muß. Dann vermengt man alles, gießt noch etwas laupen Rahm .tzgrM Wd gibt LZ zg Tisch' -- Pilof. Fettes Hammelfleisch wird kn Por- tionsstücke geteilt und jm eigenen Fett mit Putter, wenig Hasser, Salz und reichlichen Zwiebelscheiben und Tomaten langsam Mr gedünstet. Dann gibt man für je zwei Per sonell eine Tasse Reis dazu, kocht alles auf tzanz kleiner Flamme weiter und gießt immer ein wenig kochendes Wasser dazu, damit Ler Reis nicht ansetzt. Die Reiskörner müssen ganz bleiben, es darf daher nicht gerührt werden. Türkisches Mischgericht. Dazu gehören 500 Gramm Hammelfleisch, 500 g Tomaten, 1 kg grüne Bohnen, 500 g Kartoffeln, Zwiebeln, Fleischbrühe, Salz. Das Hammelfleisch wird in Stücke geschnitten und in Butter mit reich lich Zwiebeln angedünstet, dann kommen Bohnen und Kartoffeln dazu und später die in Scheiben geschnittenen Tomaten. Das Ganze wird anderthalb bis zwei Stunden im Dampf topf gedünstet, Weißkraut mit Hirse. Ein Weißkrautkopf wird sein geschnitten und gebrüht. Einen Tassenkopf voll Hirse brüht man desgleichen. 125 g Speck schneidet man würflig und brät ihn hellbraun. Das Weißkraut tut man in den Kochkistentopf, macht in der Mitte des Krautes eine Vertiefung, gibt die Hirse hin ein, würzt mit Salz und etwas Majoran, ohne zu rühren, gibt den Speck darüber und so viel Wasser, daß es etwas über das Gericht reicht, läßt es auf dem Herd ankochen und dann in der Kochkiste zwei Stunden gar werden. Man rührt vor dem Anrichten alles durcheinander. Irish Stew von Hirsch. Hierzu benötigt man: einen Suppenteller voll rohes Hirsch- Wildbret (Lappen am Bauch, Rippen oder Blatt), einen kleinen Kopf Wirsing, einen Suppenteller voll roher Kartoffelscheiben, einen Teller voll Gemüsescheiben (Kohlrabi, Mohr rüben, Sellerie und Zwiebeln), Salz, Pfeffer und Speckscheiben. Man brät dis Fleischstücke in Speck an, bestreut sie mit einem Eßlöffel Mehl und läßt auch dieses bräunen und kocht es mit etwas Wasser an. In einen Dampftopf gibt man alle Zutaten in Schichten, zuerst Kartoffeln, Gemüse, Kohl, Fleisch und Tunke, schließt mit Kartoffeln ab und füllt die Form dreiviertel hoch mit Wasser. Drei Stunden muß das Gericht dämpfen. Kaninchen mit Sauerkraut. Das Kaninchen wird gebraten, das Sauerkraut mit Fett, Zwiebeln, Aepfeln weich gedämpft. Ist beides erkaltet, löst man das Fleisch von den Knochen und gibt es abwechselnd mit dem Sauerkraut in eine Backform. Dazwischen'legt man Butter slöckchen und gießt die mit saurer Sahne ver quirlte Tunke des Bratens darüber. Ganz zu letzt kommt noch geriebene Semmel auf das Gericht, das im Ofen schön braun backen muh. Altes Huhn mit Gräupchen. 250 g feine Perlgraupen werden gewaschen und mit 60 g Butter im Wasser langsam angequollen und in der Brühe, in der man ein altes Huhn weich gekocht hat, vollends gar gemacht, wobei man die kleingeschnittene Schale und Saft einer Zitrone hinzufügt und die Gräupchen zuletzt mit zwei Eidottern und etwas Obstwein ab quirlt. Man zerlegt das Huhn und gibt eine» Kranz der Gräupchen um das Fleisch, zu dem man noch Blumenkohlröschen legen kann. Fisch mit Makkaroni. Der Fisch (Schell fisch, Kabeljau oder ein mehrpfündiger Hecht) wird mit Salzwasser, Zwiebeln und Wurzel werk gekocht, von Gräten befreit und in Stücke zerlegt. Die Makkaroni kocht man ebenfalls in Salzwasser ab. Nun macht man folgende Tunke. In einem Stück Butter dämpft man Zwiebeln, brennt dieses mit Weizenmehl und reichlich Parmesankäse ein, verdünnt die Tunke mit Fischbrühe und dicker saurer Sahne oder guter Buttermilch und zieht mit zwei bis drei Eidottern ab. Saft einer Zitrone und etwas weißer Pfeffer würzt die Tunke, die man durch Pilze verfeinern kann. Fisch und Makkaroni werden in einer Schüssel vermengt, in eine Mehlspeisenform getan, mit Parmesankäse be streut und eine halbe Stunde im Ofen gebacken. Diese Rezepte finden hoffentlich den Bei fall unseres Leserkreises; einzelne mögen in den Zutaten über dm Zweck eines billigen Eintopfgerichtes herausgehen-. Das läßt sich aber bequem dahin abändem, daß man die teueren Beigaben entweder ganz wegläßt oder sie durch billigere ersetzt, wozu jede kundige Hausfrau sehr wohl in der Lage ist. Neues aus Feld, Garten, Stall und Hof, Haus, Küche und Dlumenzimmer Die Anzahl der Pflugfurchen wird meistens durch die Vorfrucht bestimmt. Nach Hack früchten, die den Boden unkrautarm und ordent lich durchwühlt und mürbe hinterlassen, pflegt man im Herbst nur einmal zu pflügen, dann aber auch zur vollen Tiefe. Anders bei Halm früchten und Oelsrüchten.' Hier sollte nach der Ernte die Stoppel flach geschält werden. Vor Wintersbeginn wird dann noch eine tiefe Furche gegeben. Bei stark verkrustetem Boden, der zur Schollenbildung neigt, die sich schwer wieder zerkleinern läßt, kann ein Eggenstrich nach dem Pflügen angebracht sein. Sz. Etwas vom Heckenschnitt. Alle form-mäßig gehaltenen Heckenpfla-nzen, einerlei, -ob sie im Rahmen schönheitsmäßiger Gartengestaltung ihren Wesenszweck als Zier- -oder Schutzhecken finden, bedürfen alljährlich einer zweckmäßigen Schnittpflege. Ohne sie würden die Hecken bald aus der gewollten Z-wangssorm heraus- wachsen und damit nicht nur an schönem Aus sehen verlieren, sondern auch ihren Wesens zweck im Rahmen gartenkünstlerischer Raum gestaltung nicht mehr erfüllen. Je nachdem die Hecken aus Nadelhölzern (Tannen, Fichten, Eiben (Taxus), Thuya oder Lebensbä-umen), Laubhölzern (Schneebeeren, Liguster, Rotbuchen, Hainbuchen, Pappeln, Linden «und Weißdorn) oder aus blühenden Sträuchern (Schottischen Zaunrosen, Syringen, Quitten u. ä.) hergestellt sind, muß der. Schnitt im Sommer, Herbst oder Frühling vorgtnommen werden. Für Laubholzhecken ist die beste Zett hierfür von Anfang bis Ende Juli, je nachdem der erste Holztrieb zum Abschluß kommt. Mit dem Schneiden früher zu beginnen, ist nicht ratsam, da sonst die Gefahr besteht, daß die Pflanzen noch einmal von neuem durchtreiben und ein zweiter Schnitt erforderlich wird. Außerdem wird aber auch die Vogelwelt vorzeitig in ihrem Brutgeschäst gestört, was im Interesse des praktischen Vogelschutzes und der Schäd lingsbekämpfung unbedingt vermieden werden sollte. Treiben bei günstigem Wetter die Hecken bis zum Herbst doch noch wieder durch, so muß man nochmals im Spätherbst und im Laufe des Winters nachschneiden, damit sie bei gutem und glattem Aussehen- bleiben. — Alle Nadelholzhecken werden dagegen besser erst von Mitte August an beschnitten, weil erst dann ihre Triebkraft zur Ruhe kommt und ein zweiter Durchtrieb normalerweise nicht mehr zu erwgrten ist. — Blühende Heckep schneidet man am besten gleich nach der Blüte, damit st« rechtzeitig kräftiges, Jungholz für den nächstjährigen Blumenflor entwickeln können. Eine regelmäßige Zwangsform wie bei Laub und Nadelholzhecken läßt sich jedoch bei ihnen nicht durchführen, weil dadurch ihre Blüh- fähigkeit verl-orengehen würde. — Als Schnitt- sorm ist der nach oben konisch verlausende Schrägschnitt der gleichmäßigen Vierkantform nicht nur aus Dchönheitsgründen, sondern mehr noch aus praktischen Gründen vorzuziehen, denn die Erfahrung hat gelehrt, daß schräg zuge schnittene Hecken weniger von Kahlstellcn als gleichmäßig breit verschnittene Hecken zu leiden haben. Insbesondere gilt dies von Nadelholz hecken, vor allem von Rottannenh-ecken (k>ieea excelsa). Gi Schaf oder Ziege? In letzter Zeit ist der Schafhaltung infolge der ungünstigen Fleisch- und Wollpreise weniger Interesse entgegen gebracht worden. Dagegen hat sich die Ziegen haltung, besonders bei den Siedlern, immer mehr eingebürgert, manchmal zu Unrecht; denn Schaf und Ziege sollen infolge ihres größeren Nutzens gleichmäßig empfohlen werden. Das Schaf bat für die bäuerliche Siedlung und Kleinsiedlung eine große Bedeutung. Die Ziege liefert: Milch (Rahm, Butter, Käse), Fleisch, Dünger, das Schaf, z. B. das ostfriesische Milchschaf, die gleichen Wertobjekte, außerdem noch die Wollnutzung! Die Milchleistung ist bei beiden Tieren gleich hoch zu schätzen. Dabei ist natürlich zu berücksichtigen, daß innerhalb der beiden Tierarten die Schwankungen in der Milchproduktion sehr hoch sind. Haupt- untcrschied bleibt, daß die Ziege in erster Linie Stalltier, das Schaf aber ausgesprochenes Weideticr ist. Wer sich also im Zweifel ist, ob er Ziege oder Milchschaf hält, muh sich zunächst einmal darüber klar werden, welche Fütterungs- und Haltungsbedingungen er am ehesten gewähren kann. Durch das Schaf er folgt die restlose Ausmerzung der nicht markt gängigen Futterstoffe besonders vorteilhaft, während die Ziege sich durch die Verwertung der Abfälle von Haus- und Gartenwirtschaft besonders nützlich erweist. Wer dem Schaf die notwendige Weide nicht zur Verfügung stellen und weiter nicht ermöglichen kann, daß es während des größten Teils des Jahres aus dem Stall herauskommt, der sollte sich für die Ziegenhaltung entschließen. Das Schaf verträgt übrigens besser Külte als die Ziege, was bei der Unterbringung im Stall berücksichtigt werden muß. Beide Tiere verlangen aber stets einen gesunden Stall, zu dem Licht, Luft und Sonne Zutritt haben. Abgeschlagene, fensterlose, feuchte Buchten, z. , B. im Schweinestall, kommen nicht in Frage. Tiere, die in diese gesundheitswidrigen Ställe gebracht werden, können keine Leistungen hervorbringen. R. Eingemachte Nüsse zu Tortsnbelag. Reife Walnüsse werden geöffnet, die Kerne von der gelben Schale befreit und in kleine Weckgläser geschichtet, mit einer Zuckerlösung (375 g Zucker auf ein Liter Wasser) begossen und dann steri lisiert. M. Fn. Wie muß ein Strickkleid gepflegt werden? Das Strickkleid erfreut sich heute allgemeiner Beliebtheit, und das mit Recht, denn es hält an kalten Tagen sehr warm und ist schier un verwüstlich; außerdem hat es nach den Vor teil, daß es sich nicht zerdrückt und durch seine Schmiegsamkeit nicht schnell zerreißt. Leider wird ein Strickkleid mitunter geradezu miß handelt, von Pflege keine Spur; die Trägerin mutet ihm Außerordentliches zu. Das Strick kleid verlangt aber, soll es lange gut aussehen, genau so viel Pflege wie jedes andere Kleid. Oftmals kann man sehen, daß in dem schönen Strickkleid eine Masche heruntergefallen ist und eine lange Bahn hinter sich gelassen hat. Solch eine entschlüpfte Masche fällt unangenehm auf und beeinträchtigt den guten Eindruck. Entdeckt man also eine lockere Masche, muß sie sogleich festgenäht werden; ist sie bereits einige Fäden hinabgeglitten, läßt sie sich mit Hilfe einer Häkelnadel leicht wieder herauf- hoien. Alle Flecke müssen aus dem Kleids entfernt werden, denn auch sie sind deutlich sichtbar aus dem Strickgrund: Fettflecke mit Benzin, Zuckerflecke mit warmem Wasser, Staub niit Saimiakwasser usw. Man entfernt die Flecke zuerst von der Innenseite des Kleides, um zu prüfen, ob die Farbe echt ist. Unsaubere Ränder am Halsausschnitt und an den Aermelabschlüssen werden ebenfalls mit Benzin beseitigt. Man reibt sie mit Hilse eines weißen Leinenlappens gut ab. Nun geht es ans Bügeln. Das ist bei einem Strick kleid zwar nur selten notwendig, weil es nicht so leicht gedrückt aussieht. Ist Las Kleid aber lange Zeit im Gebrauch gewesen, läßt sich das Aufbügeln doch nicht vermeiden. Es geschieht von rechts, mit Hilfe von feuchten Tüchern, doch muß man dabei Vorsicht walten lassen, daß das Kleid nicht aus der Form kommt. Dann wird das Kleid auch von der linken Seite leicht überplätiet um alle Feuchtigkeit zu beseitigen. Auf diese Weise wird ein lange n-traaenes Strick kleid wieder so gut wie ne» 2>
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