Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 15.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192402153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-15
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 15.02.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
r Neues ans aller Welt L».Sv Fern-NettsGreibrn de» Deutschen Sttnographrnbunde» Da veraw vackosen-n / « 5 tag gen v. Kc L S ten k denn sestzu ten S hab«» grau« Sc 32 lil Kc » L 6« i Nef' re! a 8 8< 1- cli In unserem Bezirk wurden in der Nacht zum heutigen Donner», zwei Handgranatenattentate gegen Industrielle verübt. E» lle- un, hierüber folgende Meldungen vor: Schwarzenberg, 14. Fcbr. In de« Nacht zu« Donner». « a o » « s München, 13. Febr. Der Ministerpräsident Dr. v. Anilling ist »« der Grippe erkrankt. Er muh das Bett hüten. Amerika fordert eine Entwaffnung-konferenz, Nenyork, 13. Febr. Staatssekretär Hughes hat im Senats ausschuß auf die Anfrage Borahs bejaht, daß der Präsident eine in ternationale Entwaffn ungskonserenz für Anfang Mai vor bereite. Zu der Konferenz sollen alle Staaten eingeladen werden, di« Heer und Marin« unterhalten, mit Ausnahme Sowjetrußlands. " Zw'ckcm. Di« SiedlungsgeMschaft Zwickau-Novd hat ein großes Gelände im Stattteil Weißenborn von der Stadt erworben und einen Bauplan für etwa 100 Häuser aufgestellt. Die Bautätig keit soll noch in diesem Jahre beginnen. " Limbach. Der Hauptvorstand des Deutschen Textilarbeiter- verbandrs hat die Geschäftsführer seiner Zentrale in Limbach, die sämtlich der kommunistischen Partei angehären, wegen ihrer ver- bandsschädigenden Tätigkeit ihre» Postens enthoben. " Leipzig. Zur Frühjahrsmesse vom 2. bis 8. März melden sich täglich 100 bis 15V Aussteller, so baß in den Meßabteilungen ihre Unterbingung bereits auf Schwierigkeiten stößt. " Freiberg. Mit 25 gegen 15 Stimmen wurde der stellvertre- tende Kreishauptmann von Bautzen, Oberrcgierungsrat Dr. Har» ren stein, zum Oberbürgermeister unserer Stabt gewählt. Dr. Hartenstein war früher Amtshauptmann von Za ckau wo er seiner zeit dem Genossen Müller weichen mußt«. Enttäuschung über Macdonald, Ned« in London. London, 13. Febr. In hiesigen politischen Kreisen hat Mac- dvnal» Ned« ziemlich Enttäuschung hervorgcrufen. Man er kennt zwar die geschickte Form der Ned« an, ist aber überrascht von ihrem geringen positiven Inhalt. Die Absicht Macdo nalds sei offenbar dahin gegangen, durch eine gemäßigte Haltung den Beifall der Liberalen zu gewinnen, was jedoch nur zu einem gerin gen Teil« gelungen sei, wäbrend umgekehrt bei der eigenen Partei sich eine starke Kritik bemerkbar mach«. Im ganzen scheine es nach chiesem ersten Auftreten sehr zweifelhaft, ob das Arbciterkabinctt den großen parlamentarischen Schwierigkeiten seiner Stellung lang« ge- wachsen s«m wird. London, 13. Fcbr. Im Unterhaus« erklärt« der Führer der Op position, Baldwin, zu der gestrigen Ned« des Premierministers, Macdonald habe keinerlei Auskunft über die Absichten der Ncgie- 'rung hinsichtlich der Stärke des Heeres, der Flotte und der Luft- strcitkräfte gegeben. Da man augenblicklich mit Frankreich verhandle, bezw. zu verhandeln beabsichtige, werde die Opposition keine neuen Fragen aufwerfen, die die Aufgabe der Negierung erschweren könn ten. Er freue sich, daß die augenblicklich« Regierung augenscheinlich die während der letzten zwölf Monat beharrlich verfolgte Politik fortsetze. Der Führer der Liberalen, Asquith, drückte seine Befriedigung über di« Anerkennung Rußlands ans. Der größte Teil des Arbeiterprogramms könne in dem vergangenen Wahl- Programm -er einen oder anderen Partei gefunden werden. Amtliche Notierungen der Produkteu-Mrse zn Chemnitz am 13. Februar. Es wurden notiert: Weizen 168—172; Roggen 15V—16V; Wintergerste —; Sommergerste 185—1S5; Hafer 125—135; Mais 210 bis 215 Goldmark für je 1VVV kg; Weizenmehl 31,50; Noggcnmehl 27H0; Wcizenkleie 7,vv; Noggenkleie 6,5V; Wiesenheu 7,00; Getreide- Stroh, gepr., 3,50 Goldmark für je 1VV kg franko Chemnitz bei Ge- treide in Ladungen von 200—300 Ztr.; bei Mehl in Mengen unter 100 Ztr.; bei Heu und Stroh ladungsweis«. Berliner Produkten Börse. Notierungen vom 13. Februar: Wei- zen, märkischer, 158—162, behauptet; Nogaen, märkischer, 130—137; pommerscher, 127—129; westpreußischer, 126, schwächer; Braugerste 156—161; Futter 135-^-142; Hafer, märkischer, 103—109; vommer- scher, 100—105, ruhig; Mais —; Weizenmehl 24,75—27, rubig; Roq- genmehl 21,75—23,75, ruhig; Wcizenkleie 8, stetig; Noggenkleie 6 60 bis 6,70, stetig; Raps 200-295, stetig; Leinsaat 420-440, stetig; Diktoriaerbsen 13—15; blau« Lupinen, 14—14,50; gelbe, 15—16; Peluschken 13—14; Ackcrbohnen 13—15; Wicken 13—15; Serradella 14—14,50; Napskuchen 10-10,50; Leinkuchen 22—23; Trockenschnitzel 7P0—7,90; Zuckerschnitzel 16; Torfmelaffe 8; Kartoffelflocken 16. «in m da» D der in zwisch das B verdäö mer m mit b und E gelegt der b mager Leger um ik den 4 ander de» L hier n von v Mord, Mädch Stam sei zui sucht, auch v in Ha i -8 ' so » t -8 s LZ, feine Zigeu ist. d sein ! 200 j Stam Wand Tollm fttzlick durch Hamburg, 13. Fcbr. Der kommunistisch« Plan, heut« In ganz Deutschland zu demonstrieren, brachte auch in Hamburg in verschie denen Stadtteilen Ansätze zu Kundgebungen, wodurch aber die Ruhe nirgend» auch nur vorübergehend gestört wurde. Di« Kommu- nisten versuchten unter den Erwerbrlo'en Stimmung für eine Stra- ßtnkundgebung zu machen. Etwa 800 Erwerbslose zogen daraus »ach der Karpfangerstraße, um bei dem Hafenbctriebsrat Forderun- gen zu erheben. Die Ansammlungen konnten ohne Mühe zerstreut w«rden. * Lie Relchsindezziffer für Lebenshaltungskosten (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) beläuft sich nach den Feststellungen des statistischen Reichsamtes für Montag, den 11. Februar, auf das 1,03 billoncnfache der Vorkriegszeit. Gegenüber der Vorwoche (1,04 Billionen) ist demnach eine Abnahme von 1 Proz. zu verzeichnen. * Der Großhandelsindex. Die auf den Stichtag 12. Februar, er rechnet« Großhandelsinüexziffer der statistischen Reichsamt«» ergibt gegenüber dem Stande vom 5. Februar (113,9) eine Steigerung um 1,3 Proz. auf 115,4 Proz. Von den Hauptgruppen stiegen Lebens mittel von 98P um 1,4 auf 99,7 Proz., für die Gruppe Getreide und Kartoffeln von 77,5 um 1,7 auf 78,8, Industriestoffe von 143,2 um 1,2 auf 144 9, .Kohle und Eisen blieben mit 137L nahezu unver ändert. Inlandswaren stiegen von 102,2 um 1H auf 1V3,7, Einfuhr waren von 132,6 um 0,9 auf 174^. Prozent. * Der Landesverein sächsischer Heimatschuß hat zwei Erschieß ungen gefaßt, die sich mit sächstfä-en Kunst- und Kultu^enkmälern bcskhäft'gen. Mit Sora« wird Krnntnis von dem fortschreitenden Verfall der Dresdner Barockbautcn, insbesondere des Zwingers, ge- l ommcn und zur Restaurierung ein« jährliche Geldlotterie nach dem Beispiel der Meißner oder Kölner Dombau-Lotterie angeregt, um die weltberühmten Baudenkmäler zu erhalten. Weiter bittet der Lan- dcsvcrein sächsischer Heima'schütz, d« berühmte Holzbrücke unterhalb Kriebstein» über di« Zschopau keinesfalls, wie es beabsichtigt ist, ab brechen zu lassen, sondern die zum Wiederaufbau od«r zur Erhal tung notwendigen Schritte sofort zu tun. — Eisenbahnzusammenstoß. Auf dem Dahnhose Kleibensticl zwi schen Brake und Nordenham im Oldenburgischen, stieß ein Personen zug mit einem Düterzug zusammen. Tin Mann und eine Frau wurden getötet. — Automobilnnglück. In der Nähe von Bodenwerder a. d. Weser fuhr das Auto des Holzhänülers Neumann infolge falscher Steuerung gegen einen Felsen. Der Besitzer wurde schwer verletzt, sein Bruder wurde getötet. — Zehnfacher Mörder. Einen Verbrecher schwerster Art hat die Polizei in Stadtilm verhaftet. Es bandelt sich um einen polnischen Landarbeiter, dem zehn Mord« und eine Anzahl anderer schwerer Verbrechen in Thüringen, Oberschlesien und Polen zur Last gelegt werden. — Da» al'« Lied. In einer Mühle bei Göschitz hantierte ein Sobn der Müllersleute mit einem geladenen Gewehr. Er drück« ab, wobei der Schuh dem vierjährigen Bruder so unglücklich in den Kopf traf, daß der Tod eintrat. Devlin, 14. Febr. Gestern wurde in der Handelskammer unter starker Beteiligung der Handelskammervcrtreter aus allen Teilen de» Reiches die erste Hauptausschußsitzung des Deutschen Indu strie- und Handelstages in diesem Jahre abgchalicn. Ter Vorsitzende, Handelskammerpräsident Fcanz v. Mendelssohn, forderte in seiner Begrüßungsansprache u. a. völlige Wiederher stellung der Souveränität der Neichsregierung über die Wrischafts- rechte des besetzten G-biets, Festlegung unserer Reparationsleistungen auf ein angemessenes Maß, Bewilligung eines Moratoriums und Bereitstellung einer äußeren Anleihe, ferner sofortige Balanzierung des staatlichen Budgets, alsbaldige Gründung einer Goldnotenbank schließlich Freiheit der Wirtschaft, freie Preisbildung für Waren und Arbeitsleistung. Zu den letzten bedauerlichen Vorgängen am Devisen markt erklärte Dr. Schacht, es müsse von Zeit zu Zeit ein Signal ge geben werden, durch das das Vrantwortungsbewußtsein in jedem einzelnen gestärkt werde. Der Mcderaufbauschwindel. Rotterdam, 18. Febr. Der „Courant* meldet an» Lill«: Die Staatsanwaltschaft hat die Entschädigungsakten der Stabtgemcinöe Hrlle beschlagnahmt. Die Durchführung der Beschlagnahme hat kn Lille große Aufregung hervorgerufen. Sie steht in Verbindung mit der schweren Anschuldigung -»eriots in der Kammer, daß die Stadt Lille 400 Millionen Franken zu Hobe Forderungen an die Generalstaatskaffe für Krirgsschäden gestellt habe. ver Streik im Westen. wtb«f«ld, 13. Febr. Eine Detriebsräteversammlung und Delr- aiertenkonferenz des christlichen Textilarbeiterverbanüe» beschloß heut« d«n Au» standabzubrechen. Die Arbeit wird morgen wi«der aufg«nomm«n. Barmen, 13. Febr. Bei einer erneuten Urabstimmung unter dra Metallarbeitern ergab sich wiederum, daß über 75 Prozent für die Wetterführung de» Streik» stimmten. Der Aus stand dauert also an. Hag«», 18. Februar. Nach mehrtägigen Verhandlungen zwischen Vertretern des Märkischen Arbeitgeberverbandes und der einzelnen Metcllarbciterorgamsationen fällte gestern der Staatskommiffar in Schwerte eine» Schiedssvruch auf eine wöchentliche Arbeitszeit von 47 Stunden und einen Spitzenlohn von 50 Pfg. Nasch«, 14. FeLr. Dieser Tage hielt di, Freiwillig« Feuew wehr im Gasthaus zur Hirtbrück ihr« Hauptversammlung ab. Di« Abwickelung der Tagesordnung, aus welcher der Jahresbericht be sonders hervorzu heben ist, zetgte, daß die Inflation auch auf di» Kaffen der Verein« erheblich eingkwirkt Hal. Dem Kommandanten^ Hrn. Arno Merkel, wurde «ine besonder« Ucbirraschung dadurch zu teil, daß ihm durch den GemeindevorstarH das Ehrenzeichen der Freiwilligen Feuerwehr für 25,ährige Pflichterfüllung mit bekräf tigenden Worten überreicht wurde. Der stellvertretende Komman- don', Hr. Paul Müller, würdigte besondere die Tätigkeit des Kom mandanten. Die Nachbarwehr Mittweida beglückwünschte den Ju bilar m t ihrer Musikkapelle. Die Wehren unterhielten sich dann noch einige Stunden über Ernstes und Heiteres aus dem Feuer- löschwosen vergangener Zetten. München, 18. Febr. Der Aeltestenrat des Landtag» hat ei stimmig vereinbart, daß der Landtag in der Sitzung vom 21. Februar über seine Auflösung Beschluß fassen wird. Letzte Drahtnachrichten Aushebung -es Ausnahmezustandes. Berlin, 14. Febr. Der Reichspräsident hat aus ein befür wortend«» Schreib«« des Chefs der Heeresleitung, General von Seeckt hin den Ausnahmezustand mit Wirkung vom 1. März abaufgehoben. (Nach Schluß der Redaktion eingegangen.) Die Aufwertung. Berlin, 18. Febr. Ueber die gestrigen abschließenden De- sprtchungrn zwischen der Nelchsregieruug und dem Unterausschuß de» FLnszehner-Ausjchujsc» über die 8. Steuernotvrrordouug verlautet au» parlamentarischen Kreisen, wenigsten» zwischen de« bürgerlichen Mittelpa^teien habe eine Einigung insoweit erzielt werde» könne«, als von diese« Parteien ein Widerstand gegen die Rege lung der Aufwertungsfrage innerhalb der Brrordnung nicht mehr zu erwarten ist. Die Aufwbtungsquote für Hypotheken soll von 10 Prozent auf 15 Prozent erhöht worden sein. Die Fri^e der Aufwertung der Reicha-, Staats- und Semeindcanleihen sei dal in geregelt worden, daß eine Auftvertung grundsätzlich nicht verböte« wird, ohne daß positive Angaben übrr oie Köh« der Aufwertung gemacht werden. Nach dem Ergebnis der gestrigen Besprechungen wird angenommen, daß, fall, lm Reichstagsplenum ver Wunsch «ach Aushebung der Verordnung geäußert werden sollte, eine Mehrheit dafür nicht zustaudekommen würde. Lie Verordnung werde heute de, Vollfitzung de» Fünfzehner-Ausschusse» unterbreitet werden; dies, Beratung dürste jedoch im wesentlichen nur formale« Na-nr sein, so daß mit der Veröffentlichung und drm Inkrafttreten der Verordnung sllr den heutig« Donnerstag zu rechne« sei. Pari», 18. Febr. DI« Botschastrrkonf«r«nz hat h«ute „ ^legenheiten beschäftigt«. . «.^'bel-b«ger. Der Deutsch« S'cncgrap^bund Dabeleb«rg«r voran- , Washington, 13. Febr. Im Budgetansschuß beantragte Senator In d'cftm Jahre erstmalig »In großes ffernwettschrelben. Für an « ö"°llll<mnq einer Ehrenpension von 500 Dollar an die !>,- Abhaltung ist Sonntag, 4. Mai. festnsetzt wovdcn. An diesem MW« Milons Au Antrag wurde mit Mehrheit angenommen. sollen möglichst all« dem Bund« angeschloffenen Verein« sür ' tigr« Mitglied« «in Wattschveiben abhalte«. ' Sächsisch, Arbeit« i« der Tschcch^lovrÄe,. Die tschechoslowa kische Regierung hat neuerdings winer verso Lrf« Bestimmungen über die Beschäftigung sächsischer Arbeiter in der Tschecho-Slowakei «lassen und in einigen Fäll« bereit« Firnen in Straft genom men, di« sächsische Arbeiter in ihre Betrieb« Eingestellt hat!«. , stänölich ohne zu liefern, verschwunden. * Der sächsische Saalinhaber-Drrban-, Sitz Dresden, wird sein, diesjährig« Derbandstagung vom 17. bi» 19. Juni in Döbeln ab- OerMche Angelegenheiten. s Die kommunistischen Ausstandsversuche. «ns Befehl ihr« Moskauer Zentral, hast, di. Kommunistisch, Part«t, di, in Deutschland bekanntlich trotz de, verbot«» fortbesteht, für den gestrigen 18. Februar di« Mass«« zu Demonstratlon-zllg«« auf dir Straße «rufen, die den .Generalangriff' auf di« deutsch« Nevublik vorbereiten sollten. Der »Deneralangrtsf ist, abgesehen von einigen Zwischenfällen und kl«ln«ren Ausschreitungen, überall kläg lich zusammengebrochrn, einmal, weil sich di, deutsch, Arbriterschaft zu vernünftig zeigte, sich von den kommunistischen Drahtziehern miß brauchen zu lassen, zum anderen, weil die Landespolizei überall ge- nüaend Sicherheitsmaßnahmen getroffen hatte. Wo es zu Zusammen- stößen kam, wurden die Demonstranten fast überall schnell zerstreut. Der Stallschweiz« als Landrat. Berlin, 18. Febr. Die Bürgermeister und Ortsvorstcher des Kreises Hcrsfeld (Bezirk Kassel) hoben dem preußischen Staatsmini- strrium und dem Reichskommissar einstimmigen Protest zugehcn las sen gegen den vom Minister Severing über den Kopf der beruflich vorgebüdcten Derwaltungsbenmtcn zum Landrat des Kreises hin aus ernannten früheren Stallschweizer und späteren So- zialdcmokraten Hauschild. Die Bürgermeister des Kreises lchncn «in Zusammenarbeiten mit Hauschild ab, auch dcr Kreisausscbuß weigert sich, mit ihm zusammenzuarbriten. Zur Einführung de» Herrn Hairschild wurden zwei neue Amtsposten geschaf. sen und mit zwei juristisch bezw. verwaltungstechnisch vorgebilde- ten Vertretern besetzt, während zu gleicher Zeit im Kr«ise 34 Beamte qbgebaut wurden. Berlin, 18. Febr. Der Sparau »schuß des Reichstag« hat dl, Reichsregierung ersucht, die Gehälter der Beamten und die Löhne der Reichsarbeitcr sobald wie möglich zu erhöhen. Ebenso hat der Ausschuß die Neichsregierung ersucht, die Anstel- lungs- und Beförderungssperre für dl« Beamten mindestens insoweit aufzuheben, daß während der Dauer des Personalabbaues jede zweite freiwerdende Stelle wieder besetzt wird. Braunfchwelg, 13. Febr. Das Braunschweigische Staatsministe rium hat die Stadtverordnetenversammlung von Harzburg ausgelöst. Brüssel, 18. Febr. Mit Rücksicht auf dir Unruhen in der Pfalz hat di, R h r i n l a n d k o m m i ssi o n tlnen btsonderen Ausschuß au» j« kinrm französischen, belgischen und englischen Offi zier beauftragt, sich in die Pfalz zu begeben, um unter Fühlung nahme mit drm pfälzisch« Kreistag und dem militärisch« Ober kommando di« zur Wiederherstellung der Ordnung nötigen Maß nahmen zu treffen. Pari», 18. Febr. Der Berliner Berichterstatter des .Temps' gibt heute zu, daß die französische rheinische Separat) st enpolitik vollkommen scheitere. Man habe die Gefühle der Bevölkerung ver- kgnnt und habe im besetzten Gebiet schweren Schaden erlitten. In der Pfalz sei man weniger furchtsam gewesen, aber man habe Frank reich» Unterstützung Elementen zuteil werden lassen, die nicht geeig- «et waren, da» Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Das ein- ^ge Resultat der Pfalzpolitik sei ein diplomati sch,r Rückzug. Aleinaklionüre schützt Euch vor drohendem Äapikalsverlust durch Beitritt zum »Verband der deutschen Äleinaktionäre*. Berlin 8^V 48, Wilhelmslr. 1» Anwaltsvertrekungen im ganzen Reich. AusMrllch« Auf»lä:ungg!chcift „Wm jeder A'einalUIonSr wisse» ollft" mit Btilräien dekannk« Iurnt« und Slnanrlchrtstiteller, Satzungen. Programm eft. ist gegen Siniendung von 80 Pfennig Neickmgeld von d« L«üdLlt»st»ll« de» .Scdutzoerdand«" zu bezieh«. tag wurde in di« Villa de» Direktor» der Firn« Neinstrom «. Pilz, Hrn. Schmiedel, ei«e Handgranate durch da» Fenster g«- worfe«. Im Zimm« faß« «eben Hr«. Schmiedel «och zwei ander« Her«». Dadurch, daß die Handgranate am Fenster explodiert«, ist 'größ««» Unglück verhütet worden. Hr. Schmied«! ist im Gesicht und am Arm durch Granatsplitter verwundet. Durch die Explosion wurde groß« Schien im Zimmer angerichtet. Lauter, 14. F«br. Heut« Nacht wurde gegen die Gnüch- telsche Villa eine Handgranate geworfen. Durch di« Ex- plosio« wurde gering« Sachschaden »«ursacht. Weiter wird gemeldet: O:l«lß i. v., 18. Febr. Hier wurden fünf Personen in Schutz- hast genommen. E» gab kleinere Zusammenstöße, deren die Polizei leicht Herr wurde. Plauen, 13. Fcbr. Hier hatten die Kommunisten Handzettel ver- breitet, die zu Demonstrationen aufforderten. Aus Gründen der öffentlichen Sicherheit waren schon in der Nacht zum Mittwoch der frühe« Stadtverordnete Kutsch und der Arbeiter Barrmann in Schutzhaft genommen worden. Andere Kommunistenführer, die auch verhaftet werden sollten, waren nicht aufzufinden. Eine Der- sammlung von Erwerbslosen verlief ruhig. Demonstrationen wurden durch verstärkte» Polizeiaufgebot zerstreut. Lk emmnlh, 13. Febr. Die für heute angesetzte Demonstration der KPD. ist infolge der vorbeugenden Maßnahmen der Polizei nicht zur Auswirkung gekommen. Mehrere kleine Demonstrationszüge, die in Bildung begriffen waren, wurden zerstreut und ein Anwachsen zu einer geschlossenen Demonstration verhindert. Einige Ruhestörer, die sich dabei besonders hervorgetan haben, sind fcstgenommcn worden. Obersrohna, 18. Febr. Annähernd 100 Demonstranten drangen in die Fabrik von Schulze u. Grobe gewaltsam ein und richteten ziemliche Verwüstungen an. Die Demonstranten schickten zunächst Jugendliche im Alter von 14—15 Jahren vor, di« „nach Arbeit' fragen mußten. Als man diesen bedeute!«, daß solche nicht vorhanden sei, kehrten sie zu dem großen Haufen zurück, der nun kurz nach 6 Uhr abends mit einem Eicbcnbalken mit Gewalt die verschlaf ene Eisen- tür des Fabrikgebäudes erbrach. Die Masse drang in den Flur und schlug die Fenster der Vorsaaliür der Wohnung des Besitzers ein, von wo sie dann in die Bureauräume gelangte. Obwohl der Inhaber dcr Fabrik sich bereit erklärte, eine Kommission von 3—5 Mitgliedern durch den Betrieb zu führen, um nachzuweisen, daß keine Arbeitsgelegenheit vorhanden sei, drangen die Demonstranten ge schlossen immer weiter vor. Sie erklärten, eine Kommission nicht ent senden zu können, da diese in der Fabrik eingeschlossen werden könnte. Der Bruder de» Inhabers wurde von den Demonstranten rötlich angegriffen und ein Teil des Fabrikinventars zer stört. Dann zog der Kommumstenhaufen zu der Fabrik von H. Ra^er Nachft, wo man die gleichen Ausschreitungen versuchte. Da« Fabriktor gab hier aber den gewaltsamen Schlägen nicht nach. Dem Inhaber der Firma, der, am Fenster stehend, von den Eindring, llngon beschimpft und mit Eisstücken beworfen wurde, erklärten die Rädelsführer, man wolle die in der Fabrik tätigen Arbeiter „heraus- holcn". Auch hier wurden mehrere Fenster eingeschlagen. Während nun die Polizei clngriff, die Massen zerstreute und einige Ver haftungen vornahm, konnten die in der Fabrik tätigen Arbeiter unbemerkt durch ein Fenster hcrausgelasscn werden. Don Chemnitz aus wurde in den Abendstunden eine stärkere PolizeUruppe der Landespolizci zur Wiederherstellung der Ordnung entsandt. Auch in Lugau kam es zu größeren Zusammenstößen mit den Demonstranten, ebenso in Oclsnitz i. Erzgeb., wo mehrere Ver haftungen vorgsnommen wurden. In Siegmar ist dcr kommuni stische Vorstoß mißglückt. Döbeln, 13. Febr. Hier Ist es zu Zusammenstößen gekommen, bei denen es auf feiten dcr Demonstranten drei Verletzte gab. * Sin Betrsi?« in L!sri.be»h«nntform. Seft einig« Zeit tritt in verschiedenen Gegenden Sachsen» «in Scknvindler auf, der seinen Opfern gegenüber in folge t«: Wels« verfährt: Er stellt sicb als Eiftnbahnasslstmt vor, kauft in dem betreffenden Geschäft etwa« . cder wacht dor! Bestellungen irgendwelcher Art und läßt bei dieser Erwerbslose zogen darauf, Gelegenheit durchdl'ckcn, daß den Eisrnbahn^camten von ihrer Der- " ' ' ' ' 'maltunn Kohlen weit unter Tagespreis gclie'crt werd'«. Da» flir ibn bestimmt« Quantum lager« noch auf d'r Dahn, und da er kein« Verwendung für die Kohlen hab«, so bcaLsich lg« er. dieft ranz bll- lig zu verkaufen. Al» Prei» nennt «'etwa 60—80 Goldpfennige für den Zentner. In mehre «» Fällen ist se'n Angebot angenom- nie» worden, und der Betrüger ist mit der Anzahlung, ftlbstver- «»M«. Da» Dezirk»amteg«dSudt »st romk »oig«» brannt. S» stehen nur noch die Umfassungsmauer«. Auf Last, auto» sind heut« srüh zur Verstärkung der französischen Garnison Marokkaner eingrtroffcn. Ueber Pirmasens ist dl« Nachtsver« von abend» 7 Uhr bi» früh 6 Uhr verhängt. DI« Rheinbrück« Mann- htim—Ludwigshafen ist gesperrt. Pirmas««», 14. Febr. Die Nacht mrli«s ohne Zwischenfälle. Don den Schwerverletzten sind noch zwei Separatisten und ein Ein wohner gestorben. In den übrigen Pfalzgebieten herrscht gegen wärtig Ruhe. Zweibrücke«, 18. Febr. Di« Separatisten sind heute früh 4 Uhr i« Richtung Kaiserslaut«« abgezogen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)