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kn Msset Men Munks äTke emMuhen, Ms so mächtig, daß viele Frauen und auch Männer »hne Scheu ihre Teilnahme unter Tränen erkennen ließen. Kaum je in seiner Geschichte erlebte Deutschland ein so machtvoll einmütiges Bekenntnis, wie es in dieser Minute der Besinnung seinen sichtbaren Aus druck fand. Als die Sekunden vergangen waren, die Stille zerbrach, alle Arme sich wieder zur Arbeit strafften, da brausten tosende Heilrufe auf Deutschland und seinen Führer auf. Nr. Goebbels begrüßt den Führer. Dr. Goebbels führte in seiner Ansprache in den Siemens-Schuckert-Werken, die ganz Deutschland auf die kommende weihevolle Stunde vorbereitete, folgendes aus: „Alle Räder steheN still, wenn Dein starker Arm das will!" Dieses Wort, von den marxistischen Arbeiterverführern jahrzehntelang miß braucht und fast zu Tode geritten, wird in einer neuen Bedeutung klar. Nicht um gegen die Nation und ihren Wohlstand zu demonstrieren, nein, um im Gegenteil die Geschlossenheit der deutschen Ehraus fassung vor dem eigenen Volk und vor der ganzen Welt zu bekunden, sind die Hebel niedergedrückt und die Räder zum Schweigen gebracht worden. Wie eine unsicht bare Parole stehen jetzt über ganz Deutschland die Worte, die der Führer uns als Signal mit in diesen harten Kampf hineingab: Wir wollen den Frieden, aber einen Frieden der Ehre. Es ist kein Zufall, daß der Führer gerade das dem deutschen Arbeiter in der Entscheidungsstunde sagen will- Der Arbeiter hat die Not und das furchtbare Elend eines ehrlosen Friedens mehr als jeder andere Stand am eigenen Leibe zu verspüren kommen. Er stellt sich heute vor die Ehre der Nation, weil er weiß, dc^ in ihr auch seine Arbeitsmöglichkeit und das tägliche Brot für Weib und Kind beschlossen liegt. Das Volk fühlt in seinem dumpfen Instinkt, daß Hitler sein Mann ist. Niemand weiß so gut wie er, wieviel bittere Not noch in Deutschland zu Hause ist. Aber er braucht vor dem Volke nicht die Augen niederzuschlagen, denn in unermüd licher Zähigkeit hat er mit seiner Regierung den Kampf gegen den Verfall ausgenommen. Was men schenmöglich war, das i st getan worden, und der Himmel hat uns seinen Segen nicht vorenthalten. Die Welt wird uns antworten, wenn das deutsche Volk am 12. November dem Führer seine Antwort gegeben hat. Ihm gilt in diesem Augenblick unser Dank und das Gelöbnis unzerstörbarer Treue." . Zum Führer gewandt, schließt dann Dr. Goebbels Mlt folgenden Worten: „Mein Führer! Die Belegschaft der Siemenswerke und mit ihr das ganze schaf- fe n d e d eu ts ch e V o l k dankt Ihnen, daß Sie in dieser Entscheidungsstunde unseres Kampfes um die deutsche Ehre und um einen wirklichen Frieden in Europa hierher gekommen sind, um zur Arbeiterschaft und zum deutschen Volk zu sprechen. Das deutsche Volk gelobt Ihnen, in unerschütterlicher Treue in diesem Kamps hinter Ihnen zu stehen und komme was kommen mag, die deutsche Ehre und die deutsche gleiche Berechtigung und den Frieden Europas zu verteidigen." Meine MÄttÄlen. Frecher Raubüberfall auf einen Kassenboten. Karlsruhe. In Karlsruhe wurde in der Nähe der Reichs bank der Kassenbote einer Ettlinger Bank überfallen. Ms der Bote mit einer Aktentasche und einem Sack mit Silbergeld einige bundert Meter von der Bank entfernt war, fuhr plötzlich ein großer Personenkraftwagen neben ihm vor. Ein Un bekannter sprang aus dem Wagen und gab auf den Kassen boten drei Revolverschüsse ab, von denen einer tras und den Dolen am Bein erheblich verletzte. Infolge des Schrecks ließ der Kassenbote den Geldsack fallen. Im gleichen Augenblick riß der Räuber die Aktentasche an sich und bestieg den Kraftwagen, in dem zwei weitere Personen saßen. Der Kraftwagen fuhr in rasender Fahrt davon. Dmnpfrohrexplofion auf hoher See. London. Eine schwere Dampfrohrexplosion ereignete sich auf dem nach Bombay unterwegs befindlichen englischen 8000- Lcnnen-Passagierdampfer „City of Kairo" im Mittelmeer.,^ Rems Ms Mee' eU. Tochter und Enkelkinder niedcrgcschosscn. Ein furcht bares Familiendrama spielte sich in der Nähe von Toulon ab. Nach einer heftigen Auseinandersetzung mit seinem Schwiegersohn und seinen Enkelkindern ergriff ein acht undsiebzigjähriger Rentner ein Jagdgewehr und versuchte zunächst seinen Schwiegersohn zu erschießen. Die Kugel ging aber in die Wand. Der Bedrohte ergriff darauf die Flucht, um Hilfe herbeizuholen. Währenddessen begab sich der Schwiegervater in das Eßzimmer, wo seine fünf zigjährige Tochter und die beiden zwanzig- und sieben- undzwanzigjährigen Enkelkinder versammelt waren. Ohne ein Wort zu sagen, tötete er seine Tochter durch einen Schutz in die Brust und eines der beiden Enkel kinder durch einen Kopfschutz. Das zweite Enkelkind er litt schwere Verletzungen. Darauf jagte sich der Mörder zwei Kugeln in den Kopf und war sofort tot. / Tragisches Schicksal eines Filmkomikers. Der dänische Volksschullehrer Schenström, der unter dem Namen „Pat" als Teil der dänischen Filmattraktion „Pat und Patachop" bekannt geworden ist, wurde jetzt in ein Irrenhaus gebracht. Er erlitt während einer Filmauf nahme einen Tobsuchtsanfall. 21jähriger Muttermörder zum Tode verurteilt. Das Hamburger Schwurgericht verurteilte den 21jährigen Oszkowski, der seine Mutter mit einem Hammer erschlagen hatte, wegen Mordes zum Tode, und wegen schweren Diebstahls zu einem Jahr Zuchthaus. Neun Tote bei eine« Kraftwagenunglück. Ein Zu sammenstoß zwischen einem großen Lastkraftwagen und einem Arbeiteriransportwagen forderte unweit von Metz neun Tot? und achtzehn Verletzte. Der Zusammenstoß erfolgte in einer abschüssigen Kurve, nachdem der Führer des Lastkraftwagens die Gewalt über seinen Wagen ver loren hatte. „ lDer Stand der Rundfunkteilnehmer. Die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Reich betrug am 1. November 4 635 537 gegenüber 4 524 537 am 1. Oktober des Jahres. Hiernach ist im Laufe des Monats Oktober eine Zunahme von 110 894 Teilnehmern (gleich 2,45 Prozent) eingetreten. Erinncrungsmünzen zum Luthcrtag. Die Pressestelle des „Deutschen Luthertages" teilt mit: Wie der Öffentlich keit bereits Lekanntgegeben werden konnte, werden zum „Deutschen Luthertag" Erinnerungsmünzen ausgeprägt werden. Hierzu gibt das Reichsfinanzministerium noch ergänzend bekannt, daß die Luther-Erinnerungsmünzen aus Grund des Münzgesetzes hergestellt und von der Reichsbank zum Nennwert dem Zahlungsverkehr über geben werden. Die Münzen werden als Zwei- und Fünfmarkstücke ausgeprägt. Für besondere Zwecke werden Polierstücke hergestellt, die mit einem Aufschlag ab gegeben werden. Zwei Eifenbahnunfälle. Auf der Strecke zwischen Kestert und Kamp (Hessen-Nassau) ereigneten sich zwei Eisenbahnunfälle. Ein Eilgüterzug passierte den Bahnhof Kestert in Richtung Niederlahnstein. Infolge Achsenbruchs entgleiste die Maschine, so daß der Verkehr in Richtung Frankfurt-Main—Köln eingleisig bewältigt werden mutzte. Gegen drei Uhr entgleiste unweit der Unsallstelle des Eil güterzuges die Maschine eines D-Zuges. Der Vorderteil der Maschine kipple um, ohne daß hierbei der Führer und Heizer verletzt worden sind. Vier Personen wurden leicht verletzt. Sühne für bestialischen Mord. In Verden a. d. Aller wurde im Hofe des Landgerichtsgefängnisses der zwanzig Jahre alte Dienstknecht Friedrich Wilhelm Stöwer aus Sörhausen hingerichtet. Stöwer hatte seine 18jährige Base übersallen, vergewaltigt und dann viehisch mit einem Stein ermordet. Ein Pariser Restaurant in Flammen. Ein schweres Schadenfeuer brach in einem Pariser Restaurant aus. Als alle Gäste das Lokal verlassen hatten, sollten Teppiche gereinigt werden, weshalb sie vorher mit Benzin ab gerieben worden waren. Beim Einschatten des Staub saugers entstand plötzlich Kurzschluß. Jin Nu stand der ganze Raum in Flammen. Obwohl die Feuerwehr so fort zur Stelle war, gelang es nicht, fünf Angestellte des Restaurants rechtzeitig zu befreien. Der Küchenchef ver brannte bei lebendigem Leibe, während die übrigen mit schwerer Rauchvergiftung in ein Krankenhaus gebracht werden mußten. SeWe- Merkeven M MMlen. Im Verlauf der starken Unwetter, von denen feit Tagen besonders Mittel- und Süditalien heimgesucht wer den, wurde bei Reggio in Kalabrien ein heftiges Meer beben wahrgenommen. Ohne einen Windhauch brachen die Wellen plötzlich über die Ufer und spülten ganze Schiffsladungen von der Mole binwea. Aus Sachsens Gerichtssälen. Das Sondergericht für Sachsen befaßte sich mit folgenden Straffällen: Wegen Verstoßes gegen das Verbot kommuni stischer Druckschriften hatten sich der Spinner Meier, Arbeiter Göhlert, Schlosser Härtwig, Dreher Jahn, Arbeiter Lang, Bauarbeiter Listl, Zementeur Schaarschmidt, Bauarbeiter Greilinger, Maurer Pachtner, Arbeiter Roller und Arbeiter Sander, sämtlich aus Glauchau, zu verantworten. Ein Teil der Angeklagten hatte im Mai versucht, in Glauchau die rote Sportvereinigung wieder aufzurichten. Zu diesem Zweck wurde eine Versammlung mit einem kommunistischen Funk tionär aus Leipzig abgehalten. Als weiteres Wervematerial wurde die Zeitschrift „Roter Sachsensport" verteilt. Es er hielten: Meier und Härtwig je zwei Jahre, Göhlert und Jahn je ein Jahr drei Monate, Lang ein Jahr, Listl neun Monate, Schaarschmidt, Greilinger, Pachtner, Roller und Sander je sechs Monate Gefängnis. — Der Kraftwagenführer Fleisch mann aus Leipzig beleidigte am 5. September in einer Gastwirtschaft in der unverschämtesten Weise den Reichskanzler und den Reichspräsidenten. Bei seiner Vernehmung am 8. September im Polizeipräsidium hatte er einen Fluchtversuch gemacht und bei dieser Gelegenheit einem Hilfspolizisten Widerstand geleistet und diesen angegriffen. Der Angeklagte erhielt eine Gefängnisstrafe von einem Jahre. k'i'sektvolls Winksi-^ZntsI bsbsn wwfsirt suob fertig vorrätig. Ulswr uncI p'aistots sus rswwollsnsn cksutsobsn ttusIitStsstotisn dwtsn wir in rsiober /wswsbl. Wir ksbsn so mZlligs p'rsiss, cksll stob jscksr ttorräonVortei! sinos so gsclisgsnsn lttslclungsstüoköv Isistsn kann I ttsuplpnSisIsgvn: KN, 6S.- 78.- VW« SS.- 1OS.- vas christliche ssechgeschZtt llrssclen kArnaischer f'Iak MS U Stl UM MM Roman von Chlotilde von Stegmann-Stein. 40. Fortsetzung Nachdruck verboten Der Verbrecher wandte sich um; schwer schlug Beates Kopf auf das Pflaster. Blitzschnell zog der Verbrecher ein Messer aus der Tasche — aber Allan Parker machte eine ungeahnte Seitwärts- drehung im Laufen, seitlich sprang er den Mann an, der schlug zu Boden, über ihm kniete Allan und drehte ihm langsam, aber systematisch die Arme aus dem Gelenk mit einem Griff, den er drüben von einem chinesischen Ringer gelernt hatte. Und jetzt erst hatte er Zeit, die bewußtlose Frau am Bo den näher anzusehen, deren Kopf zurückgesunken war. Sie lag im Dunkeln, er schrie auf, ließ den vor Schmerz ohn mächtigen, unschädlich gemachten Mann liegen. „Beate," murmelte er verzweifelt, „Beate!" Hilfesuchend sah er sich um, hörte einen Schlüssel irgend wo im Schlöffe sich drehen. Beates geliebtes Haupt in sei nen zitternden Händen haltend, wandte' er sich um. „Ist da jemand? — Hilfe!" schrie er laut. Aus dem Haus hinter ihm kam ein Herr, dahinter ein junges Mädchen mit angstvollem Gesicht. „Um Gotteswillen, Monsieur, was ist hier geschehen? Ein Ueberfall? Die Dame gehört in unser Haus." „Helfen Sie," sagte Allan verzweifelt. Das junge Mädchen schrie auf, als es die bewußtlose Beate sah und daneben den ohnmächtigen Mann. „Ins Haus, Estercita," sagte del Pueblo heiser, „wecke die Leute, man muß sofort an die Polizei telephonieren, an das Ueberfallkommando, und schicke Johnson heraus." Estercita flog davon, schon wurde Licht oben im Hause; Diener stürzten herbei. „Sie bleiben hier, Johnson, und bewachen den Kerl da," befahl del Pueblo. „Die anderen helfen, Mademoiselle ins Haus tragen." „Nein," sagte Allan mit fester Stimme, „niemand soll sie anrühren, ich trage sie." „Wer sind Sie denn, mein Herr?" fragte del Pueblo miß trauisch, „ich begreife das alles nicht." „Ich auch nicht," sagte Allan mit zusammengebissenen Zähnen, „aber es wird sich aufklären, verlassen Sie sich dar auf." Und dann hob er Beate aus seine Arme und trug sie ins Haus. Während er die Treppen hinaufging, hörte er unten schon die Pfeifen der Polizisten und das Bremsen des Ueberfallkommandowagens. * Beate erwachte von einer sanften Helligkeit, sie konnte nur mühsam die Augen öffnen, der Kopf lag schwer, wie etwas, das ihr nicht gehörte, auf den Kissen. Was war mit ihr geschehen? War es Nacht, war es Tag, sie wußte es nicht. Neben ihrem Bett saß eine Schwester in der weißen Tracht der Schwestern eines französischen Ordens, die sich jetzt leise erhob, ihr freundlich zunickte und wie ein sanfter Schatten im Nebenzimmer verschwand. Und gleich darauf kam ein freundlicher älterer Herr mit grauem Bart und einer Brille, der nach Beates Puls faßte und freundlich sagte: „Nun, Mademoiselle, sind wir schon wieder ganz auf der Welt?" Beate wollte gerade verwundert etwas fragen, aber ihre Zunge war noch eigentümlich schwer, da sagte schon der Arzt: „Nun wollen wir gar nicht sprechen, sondern nur schla fen, aber erst —" er winkte der Schwester, die mit einer Krankentaffe Milch hereinkam. „So, nun sind Sie eine brave Patientin und trinken ein paar Schluck." In halber Betäubung trank Beate und sank schon wieder in tiefen Schlaf, Dr. Bernier, der Arzt, ging in das Nebenzimmer, wo M. del Pueblo mit Allan Parker und einem Kriminalkom missar saß. „Es geht besser," sagte er, „ich bin zufrieden, aber eine Vernehmung ist heute unmöglich, Herr Kommissar, wir wol len der Patientin nicht zu viel zumuten." „Nun, es eilt ja auch nicht, Monsieur," meinte der Kom missar höflich, „wir haben ja eigentlich aus den Aussagen des M. del Pueblo und der Mademoiselle del Pueblo ein ziemlich genaues Bild, wie sich der Ueberfall abgespielt hat. Und das Geständnis, zu dem sich heute dieser Pierre Per- nand bequemt hat, gibt ja auch Aufschluß über die ganzen Hintergründe der Affäre?' „Darf man Näheres darüber erfahren?" Herr Kommis sar?" fragte del Pueblo und auch Allan Parker sah mit banger Erregung dem Polizeibeamten ins Gesicht. „Selbstverständlich, die ganze Sache kommt ja doch bald öffentlich zur Verhandlung. Also dieser Pierre ist ein ganz abgefeimter internationaler Verbrecher, der von der Poli zei vieler Länder gesucht wird. Was er uns gestanden hat, ist folgendes: Er hat vor Jahren, als er mit einer Bande von Falschspielern in Monte war, den Onkel von Made moiselle Diesterweg kennengelernt, den Bruder ihres Adop tivvaters. Dieser jüngere Prüder war schon lange auf die schiefe Ebene gekommen und ging in schlechten Kreisen ein und aus, ohne daß man ihm direkt etwas Kriminelles nach weisen konnte. Der Iustizrat Diesterweg unterstützte ihn durch regelmäßige Zuwendungen, zuletzt, als er plötzlich nach großen Spielverlusten in Wiesbaden bei ihm auftauchte. Pierre folgte ihm nach Wiesbaden, was sich dann weiter abgespielt hat, ist noch nicht ganz geklärt, jedenfalls muß es wohl der Bande um Pierre gelungen sein, die Hand schrift des Iustizrats in die Hände zu bekommen und nach zumachen. Sie spekulierten darauf, daß der Iustizrat einen Wechsel honorieren würde, wenn er mit seiner Unterschrift, als von seinem Bruder gefälscht, präsentiert würde. Dane ben aber hatten sie von dem jüngeren Diesterweg erfahren, daß der Iustizrat in seinem Bürogeldschrank sehr oft größere Geldsummen über Tag aufzubewahren pflegte. Sie ließen nun die Büroräume durch einen Helfershelfer überwachen. (Fortsetzung folgt.)