Volltext Seite (XML)
MüSdrufser Tageblatt 3. Blatt Nr. 264 — Sonnabend, den 11. Nov. 1933 Zum 12 November. Volk, das in der deutschen Treue Seinen höchsten Ruhm stets fand — Volk, dich ruft zur Tat aufs neue Heute dein deutsches Vaterland! Volk, die größte aller Stunden Unsrer Lebenszeit beginnt: Zeugen sollst du und bekunden, Daß wir Deutschen einig sind! Daß ein Herzschlag nur, ein Wollen In Millionen heute klingt, Daß e i n Band im Schicksalsgrollen Volk und Führer fest umschlingt, Daß des alten Herrgotts Gnade Uns geeint in einem Geist, Treu und deutsch zu gehn die Pfade, Die der Führer uns nun weist! Volk, erkenn die großen Zeiten; Nicht wie einstmals um Partein Gilt's zu feilschen und zu streiten — Deutschland muß die Losung sein, Deutschland, das im Morgenlichte Aus den Nächten aufersteht — Volk, erkenn, daß Weltgeschichte Durch dein Zeugnis heute weht! Volk, dein Führer rief, nun stehe Fest wie Fels und zaudre nicht! Flamm empor zur Tat und gehe Todgetreu den Weg der Pflicht! Laß die Heilgen Feuer brennen In der Brust, und hoch die Hand, Heut zu schwören, zu bekennen: Deutschland, Deutschland, Vaterland! Felix Leo Göckeritz. Der Bauer steht zu Adolf Hitler! Parole zum 12. November. N8L Das deutsche Bauerntum ist durch Adolf Hitler tvieder auf seine Grundlage, auf sein Wesen zurückgeführt worden. Es wurde wiedcrerkannt, wie der Führer sagte, als der „ewige Quell seit Jahrtausenden", als die Kraft unseres Volkstums. Ein Volk mutz in der Erde verwurzelt sein, damit stets neue, gesunde Kräfte in den Volkskörper einströmen, damit sein Blut frisch, seine Lebenskraft jung bleibt. Das ist der tiefe Zusammen hang von Blut und Boden, von Mensch und Erde, den der Nationalsozialismus erkannt hat. Ein gesundes Bauerntum ist die Voraussetzung für eine gesunde Nation. Nationalsozialistische Bauern politik wird in ihrem Wesen nicht durch die Frage nach der Rentabilität der Landwirtschaft, wie es im liberalen System der Fall war, bestimmt. Ihr Ziel ist nicht durch unvollkommene Hilfsaktionen, durch irgend welche Teilpläne und Bruchstücke zu erreichen. Für den Nationalsozialismus ist das Bauerntum, in seiner Verbundenheit init der Natur, die Grundlage des Volkes überhaupt. Bon dieser Erkenntnis hat die nationalsozialistische Baucrnpolitik, hat der Prozeß zur wirtschaftlichen Gesundung des Bauerntums seinen Aus gang genommen. Aus dem Landvolk fließt ein Strom frischen Blutes in die Stadt, der immer wieder eine Erneuerung ihres Menschentums herbeiführt. Dieser Blutstrom gestaltet die Kultur, das Leben unseres Volkes, trägt die Kräfte der Erde, des Mutterbodens in sie hinein! Adolf Hitler baut einen Staat der Volks gemeinschaft, die auf den Kräften des deutschen Bauerntums ruht. Er fügt eine Einheit, die der Liberalismus zu zerstören drohte, wieder zusammen. Er !baut seine Politik auf den Kräften, die im Volke ruhen, »auf. Der 12. November wird die Gefolgschaftstreue gerade Des deutschen Bauern erneut unter Beweis stellen. Die Parole des deutschen Landvolks lautet: Bekennt euch zu Adolf Hitler. Gebt ihm euer begeistertes Ja! Wählt am 12. November die Männer seines Vertrauens, die Garanten seiner Politik! Rulrul an ckie ckeutlchen grauen Der Führer des Deutschen Frauenwerkes und Reichs führer der NS.-Frauenschaft, Landrat Dr. Krum macher, erläßt nachstehenden Aufruf an die deutschen Frauen: Parteigenossinnen! Volksgenossinnen! Seit 15 Jahren, seit den unseligen Tagen der Unterwer fung des deutschen Volkes unter die entehrenden Bedingungen des Versailler Vertrages, ist es mit Deutschland bergab ge gangen. Ein Volk, daß seine Ehre preisgibt, kann sich in der Welt nicht durchsetzen. Darunter mußte auch das gesamte Wirtschaftsleben und vor allem nicht minder die kulturelle Arbeit leiden, und wir haben es erleot, daß ein Volk ohne Ehre seinen Charakter ver liert und seine Rasse an fremde, unserem Volkstume feindliche Elemente preisgibt. Es ist immer eine Forderung des Nationalsozialismus gewesen und unser Führer Adolf Hitler hat es wiederholt im vergan genen Jahrzehnt und schon vorher ausgesprochen, daß die Vor aussetzung für den Wiederaufstieg Deutschlands die Wieder herstellung der deutschen Ehre in der Welt und damit der deutschen Gleichberechtigung ist. Folgerichtig, wie die national sozialistische Innenpolitik Schritt für Schritt den Schutt und das Gerümpel der Vergangenheit beseitigt und an seine Stelle Fundamente für ein neues Reich aufgebaut hat, wird nun mehr die Geltung Deutschlands in der Welt als eine Aufgabe des deutschen Volkes angefaßt. Deutschland hat selbst aus je nem unseligen Versailler Vertrage her einen Anspruch darauf, daß es gleichberechtigt unter den Völkern der Welt leben und arbeiten kann. Dieses einzige Recht, das der Versailler Ver trag unserem Volke gibt, ist uns vorenthalten worden. Der Kampf unserer Regierung und unseres Volkskanzlers geht um diese Gleichberechtigung und einen ehrlichen Frieden, die beiden Grundpfeiler für den Aufbau des neuen deutschen Reiches auf nationalsozialistischer Weltanschauung. Die Be drohung des Friedens durch Millionenheere, stärker, als sie je vor dem Weltkriege in Europa gestanden haben, durch Bom bengeschwader, Giftgase, Tanks, schwere Kanonen in lausen den von Stücken, wie sie Deutschland nicht besitzen darf, bringt über Deutschland, über das ganze Europa eine unerhörte Un sicherheit und gefährdet damit alle Aufbaupläne. Deutschland selbst will keinen Krieg, denn gerade unter volkspolitischen Gesichtspunkten gesehen, würde ein solcher Krieg unserem Volke wieder die besten rassischen Kräfte rau ben und den Aufbau der Nation und der Rasse in höchstem Maße gefährden. Deutschland will allein Gleichberechtigung, Frieden, Arbeit und Brot. Es dürfte keine Forderungen geben, die unsere Frauen sich in solch starkem Ausmaße zu eigen machen könnten, wie gerade diese. Unsere Jugend soll ein neues Deutschland bauen in Opferbereitschaft, Mut und Treue und dieses Deutschland wird sich, wenn in Europa Frieden herrscht, durch seine Ar beitsamkeit und Klugheit, durch seinen einheitlichen, zielbe wußten Willen durchzusetzen wissen. Niemals aber kann das geschehen, wenn Deutschland allein entwaffnet, wie vielfach in vergangenen Jahrhunderten, dauernd in Gefahr ist, zum Kriegsschauplatz der anderen Völker zu werden. Jede deutsche Mutter, die ihre Kinder lieb hat, hat ge- rode gegenüber ihrer Nachkommenschaft die heilige Pflicht, sich zu diesem Willen unseres Führers zu bekennen. Jede deut sche Frau, die mit ihrer mütterlichen und fraulichen Liebe un serem Volke und unserer Jugend dienen will, die bereit ist, im Dienste der deutschen Kultur und der deutschen Arbeitsamkeit ihre Kräfte einzusetzen, kann nichts anderes als sich mit ihrer ganzen Liebe und Treue unserem Führer zur Verfügung zu stellen. Darum, ihr deutschen Frauen, zeigt, daß ihr mit eurem deutschen Volke, mit eurem Führer verbunden seid, zeigt der Welt, daß es in Deutschland zum ersten Male in einer zwei tausendjährigen Geschichte nach Jahren der Not, Prüfung und Stählung wirklich einmal einen klaren, einheitlichen Willen gibt und kämpft mit, indem ihr alle eure Schwestern sammelt und am 12. November zur Wahlurne bringt, da mit ein millionenfaches innerliches und opferbereites „I a" un serem Führer dargebracht und der Welt zur Kenntnis gegeben werde. In diesem Sinne ein Sieg-Heil der deutschen Frauen unserem Führer für Deutschlands Zukunft und Deutschlands Geltung und Deutschlands Ehre unter den Völkern der Erde. gez. Dr. Krummacher. Zum Gedenken an die Toten des 9. November 1923. Bei den Münchner Erinnerungsfeiern an den 9. November 1923 gedachte man auch der ersten Toten der Bewegung, die an die sem Tage im Kampf für ein neues Deutschland ihr Leben lie ßen; an der Stelle, wo vor zehn Jahren bei der Einmündung der Residenzstraße auf den Odeonsplatz, neben der Feldherrn- halle, die verhängnisvollen Schüße fielen, hielt der Zug der alten Kämpfer, der Führer und seine Getreuen an der Spitze, und ehrte durch eine Minute Schweigen feine toten Kameraden. Den Höhepunkt der 9.-November-Gedenkseiern in München i zeigt den Führer während seiner Rede; neben ihm seine alten bildete die Gedenkstunde der alten nationalsozialistischen Kämp- Mitkämpfer, darunter Ministerpräsident Göring, Stabschef fer in der Feldherrnhalle. Unser Bild von diesem feierlichen Akt I Röhm und Oberstleutnant Kriebel. 25 Millionen für Arbeitsbeschaffung. Bei der Deutschen Reichsbahn. Die Reichsbahn hat im Dienste der Arbeits beschaffung für die kommenden Wintermonate Zusa tz- mittel in Höhe von 25 Millionen Mark zur Verfügung gestellt für Arbeiten, die sofort in Auf trag gegeben werden. Der größte Teil dieser Auf träge kommt den mittleren und kleineren Handwerksbetrieben zugute, da es sich vor wiegend um Instandsetzungen und Herrichtung von Bahn hofsgebäuden, Wohnhäusern und Werkstättenbauten handelt. Gerade in den saisonmäßig ungünstigen Winter monaten sollen diese Mittelstandsbetriebe Beschäftigung behalten. Um eine Gewähr zu haben, daß dieses Ziel er reicht wird, sollen die neuen Aufträge bis spätestens 31. März 1934 erledigt sein. * Vorstand und Krcditausschuß der Deutschen Gesell schaft für öffentliche Arbeiten (Sffa) haben weitere Dar lehen im Betrage von rund 24 Millionen Mark bewilligt. Insgesamt hat die Lfsa nunmehr Krcditzusagcn über 400 Millionen Mark gegeben, d. h. daß rund vier Fünftel der Mittel, die ihr im Rahmen des Arbeitsbeschasfungsprogramms vom 1. Juni zur Verfügung stehen, den Trägern der Arbeiten zugeteilt sind. Auch über den Rest wird schon in wenigen Wochen verfügt sein. In der verhält nismäßig kurzen Zeit, die seit der Einleitung der Aktion verstrichen ist, war dieses erfreuliche Ergebnis nur durch die hingebungsvolle Arbeit aller beteiligten Stellen, ins besondere der Gesellschaft für öffentliche Arbeiten selbst, deren Apparat sich den großen Ansprüchen voll gewachsen zeigte, zu erzielen.