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Erzgebirgischer Volksfreund : 26.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192402263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240226
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-26
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 26.02.1924
- Autor
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Menü auf se an an belasse Reichs ltne LanLs tunq Aussei 24 üm sich an soweit richtse Aufwe Abs. 1 welche: Berlin Verein i r-i «a «rvs mit ko MN Schir versa nicht und kra!« tionä gerne blick« ihre zialLe kraßer Fasch M V, «ah in S HSlt »an * Der verlin sei »ertretung »und 2V Ll bandee im fistend«, Di Haltung 01 »der zu Kädtische bahndire Orten n, ' S, di« Mit» In Bcrlii Dresden- In Röder, «ieder ei ' Re Reich», n neue Lllb »«geben, i «in bestin daß das vilbergelt eilt. E- kbenso ist rium, i gen de «oird, e düng f Fron nen Ki Descheli erfolgt« und oo nahmsli motdien sen. D des Rei d«n auf . S bolksgej »aren b »olungs« städ^en Minister terung t Die nur rät »on r.7 -an mit Reg Sei wird sprv! sollt, in g s-ssu r-gi- aetei Sine Kundgebung Hindenburgs. Berlin, 24. Febr. Generalfeldmarschall Hindenburg ver öffentlicht folgendes: In letzter Zeit sind vielfach Aufforderungen an mich ergangen, es zu verhindern, daß der unglückselig« Prozeß ge gen meinen treuen Kriegsgefährten Ludendorff statlsindct. Ieder vaterlandsliebende Deutsche wird mit tiefem Berlin, 24. Febr. In seiner Besprechung mit den Deamtsnvev, bänden hat der Reichsfinanzminister Dr. Luther bei weiter günsti- dem Fortgang der Reichseinnahmen für April zugesagt, eine zehn- prozentige Aufbesserung der Beamtengehälter in Erwägung zu ziehen. Wie«, 24. Febr. Oberleutnant Roßbach hat die Aufenthalts« bewilligung für bas Land Salzburg erhalten mit Ler Verpflichtung, keine gegen den Bestand der österreichischen Republik gerichtete Tätig keit auszuüben. Wien, 24. Febr. Die Verhandlungen des österreichisch-italie nischen Grenzvcgnlierungs-Ausschusses haben zu einem Uebrrein» kommen geführt, wonach den Touristen beider Land« der frei« Zu gang zur Dreiherrenspitze zugestanden wurde. Wien, 24. Febr. Das Reuterbureau meldet au» Athen, di« dortigen Blätter veröffentlichen unbestätigte Gerüchte über den Aus bruch einer Revolution in Bulgarien und die Errichtung einer Republik. König Boris sei aufs Land gebracht, der Minister präsident und dec Kriegsminister ermordet worden. Da ähnliche Gerüchte bereit» vor einigen Tagen umgingen, müssen diese Meldungen mit Vorbehalt ausgenommen werden, umsomehr, als eine Bestätigung von anderer Seite nicht vorliegt. Anschlif auf Trotzky? > , » Berlin, 28. Febr. Sine Stockholmer Zeitung berichtet au» Morkalk, in Suchum (Transkaukasien), wo sich Trotzki gegenwärtig aufhält, hätten 3 mit Revolvern und Handgranaten bewaffnete Personen in seine Dilla einzudringen versucht. Sie hätten gefeuert, seien aber selbst niedrrgeschossen worden. Rkickschaffrmg de» geflüchtete» Kapital». Paris, St. Febr. Drr „Matin* meldet aus dom Bureau der Zweiten Sachverständigenkommission, daß der Gesamtbetrag der ins Ausland geflüchteten deutschen Kapitalien mit v Milliarden Goldmark sestgestellt worden ist unter Vorbehalt einiger noch zu kontrollierender Punkte. Die Kommission habe sofort mit dem zweiten Teil ihrer Aufgaben begonnen, die Mittel zu finden zur Rück- fchaff« ng dieser Kapitalien. Lebenswichtige Notverordnungen. Bert«, 2S. Febr. lieber die Stellung, die die Reichsregie- rung der augenblicklichen parlamentarischen Situation gegenüber Matdoualb» Konflikt mit ««blaud. Rotterdam, 24. Febr. Der „Courant" meldet au» London den ersten Konflikt zwischen dom Arbeiterkabinett Macdonald und der Moskauer Regierung. Macdonald hat die Beschlag« nahm« de» Aufrufesder Moskauer International« an die englische Arbeiterschaft angeordnet, der zu einem Druck d« Massen auf das Kabinett Macdonald auffordsrt, damit es eine rein proletarische Politik in England beginne und die Vorrechte des Bürgertums beseitige. Der Witderaufbauschwinbel. Part«, 24. Febr. Die „Humanite" m«ldet «u» Hill» dt« Fest nahme de» Stadtkömmerer» wegen der Begünstigung in der Anmel dung gefälschter Schadenersatzansprüche in Höhe »«« fast 80 Millionen Franken. 7V Stück, nur den kleinsten Teil, etwa II , ckl» lebens- «ichtigan. Jede Abänderung dieser Verordnungen allerdings muß ihrer Ansicht nach da» mühsam balancierte Budget wieder ins Schwanken bringe« und damit die ungebahnte Sanierung gefährden. Dl« R«ich»r«gierung hat darum im Reich»to- mitgeteilt, w«lch« Der» ordnungen st« für lebtnmvichtig in diesem Sinne hält. C» sind die» vor allem bk sozialpolitischen Derordnungen de» Arbekts- ministerium« und die dritte Steuernotverordnnng. DK neu« dentsch, Denkschrift. Mrich» »4. Febr. Der „Corriere della Sera" meldet «m Pari«: Die letzte deutsche Denkschrift wird erst jetzt auszugsweise bekanntge geben. Si« wiederholt im allgemeinen das Angebot Cuno» vom Juli IVA. Grohe» Reinemachen in Thüringen. Weimar, 24. Febr. Do» neu« thüringisch« Ministerium Hai die allgemeine Nachprüfung der Dcamtenernennungen seit 1922 im Frei- staat Thüringen angeordnet. Wie in der Landtngssitzung bekannt ge geben wurde, sind über IVO Dcamtenernennungen ohne die geeignete Vorbildung der Bewerber ausgesprochen worden. Da» Waffenloser de» Ministers Herrmann. Weimar, 23. Febr. Der Polizei ist es gelungen, ein große» Waffenlager aufzuheben. Cs handelt sich um Infantericgewehre Modell 98, leichte M.-G. und Handgranaten, die der verflossene Minister Herrmann zur Bewaffnung der proletarischen Hundertschaften aufgekauft hatte, und zwar aus Mitteln, die das Reich für di« Schutzpolizei zur Verfügung gestellt hatte. Da Herrmann und dis Zeigner-Regierung ein Herz und eine Seele waren, so liegt e» nahe, daß auch in Sachsen ähnliche Waffensammlunge« angelegt worden sind. Cs ist mancherlei in die Oeffenilichkeit gedrungen, was diesen Verdacht bestätigt. Die neue sächsische Regierung wird hoffentlich bas sächsische Volk bald darüber aufklären. E. B. London, 24. Febr. Der Minister de» Innern, Henderson, Ulhrk i» Burnley au», die Tatsache, die am meisten au» der inter nationalen Lage herausrage, sei die, daßdieFriebensverträge f«hlgeschlag«n seien. Den alliierten Staatsmännern, di« ihr« Ländner in Pari» vertraten, sei e» nicht gelungen, einen gerechten «nd dauerhaften Frieden zustande zu bringen. Die Politik nach dem Waffenstillstand habe Europa Chaos, Ruin, Hunger, Krankheit und Tod gebracht. Die Aufgabe Macdonalds und seiner Regierung sei, zu verhindern, daß der bisherige wirtschaftlich« Ruin weiter« Fort schritt« mache. Di« Aufgabe der Regierung sei, einen wirklichen Frieden z» schaffen, Handel und Verkehr wieberherzustellen und st« <nrf eine fest« und sichere Grundlage zu setzen, sodaß die Zivilisa tion niemal» wieder von einer ähnlichen Gefabr bedroht werd«. Da her müßten alle, die den.Beginn einer neuen Aera des internationa len Zusammenwirken» und Wohlwollen» wünschten, auf der möglichst schnellen Revision de» Frirdensvertrage» von Ver sailles al» einer unbedingtem Notwendigkeit bestehen, ebenso wie auf einer Lösung des umstrittenen Reparationsproblem». Er wolle, -aß di« Oeffentiichkeit begreife, auf welchem Standpunkt di« Regie rung steht. Der Premierminister versuche, die notwendige Atmo» Wäre zu schaffen, und er hoff«, Laß Schritt« durch ein« Weltkonferenz den Völkerbund oder durch beide unternommen würden, um zu sehen, »b man nicht zu dem Standpunkt zurückkehren könne, den Wilson - im Gegensatz zu der Politik der ollierten Staatsmänner in den Jah ren 1948/17 eingenommen hatte. Je eher die englische Regierung die nötige Atmosphäre schaffe und aus die Frage der Revision Les Ver klage» komm«, umso besser werd« es für alle sein. Wie London wettet! Dmdrm, 24. Febr. Bei Lloyds wurden am Sonnckdend gewettet fltr ein Nachgeben Frankreichs in der Reparations. und Nuhrfrags 1 gegen 8. Die Lloydversicherung erhöhte die Risikoprämie für vollkommene Dermögcnsverluste im Falle eine» neuen Krieges von S7 aus V9 vom Taufend. richteten Wünsche nur zu begreiflich. Aber bei ruhig«« UeberlegkÄ muß man sich ßagen, daß in einem Staatswesen ein Eingriff in di« Rechtspflege unmöglich ist. Ich glaube auch nicht, daß er in großer und schwerer Zeit bei seinem geraden Charakter die Gedanken gut- heißen würde, ihm «in« Ausnahmestellung erwirken zu wollen. Hal ten wir uns daher in diesen trüben Taj^n an den festen Glaube«, daß «in« «in sachlich« g«richtlich« Klarstellung zeigen wird, daß all« Handlung«« m«in« lieben Kameraden und Gehilfen lediglich auf glühende selbstlos« Vaterlandsliebe zurückzufüh. re« sind, eine Annahme, die ich in dem Bestrebe«, beiden Teile» ge- recht zu werden, auch seinen augenblicklichen Gegnern nicht vorent- halte» will. Der amerikanische Oelfla«dal. Washington, 23. Febr. Die Eenatskommission zur Untersuchung de» Erdölskandals hat eine Reihe bedeutender Börsenkommissio näre vernommen. Aus ihren Erklärungen soll hervorgehen, daß ver schiedene hohe Beamte und zumindest drei Senatoren große Verlust« an der Börse erlitten haben, die dann aus den geheimnisvolle» „Su m p fg e l d er n" ersetzt worden sind. Die republikanische Partei hat in der gestrigen Sitzung des Senats noch einmal die persönliche Aufforderung an Präsident Coolidge gerichtet, den sofortigen Rücktritt de» durch den Petroleumskandal kompromittierten Generalstaat»» anwalt» Daugherty zu veranlassen. DK Steuerlast drr Landwirtschaft. In Berlin tagte am Freitag der Beirat der Betrieb»- und Steuer» stelle beim Deutsche« Land«irtschaft»rat. Gr faßte dir folgende Entschließung: I. Vie gegemvärtige Besteuerung der Landwirtschaft ist: 1. untragbar, weil sie in Ihrer Gesamtheit den gegenwärtigen Betrieb»- und Lrtragsvechältnissen nicht gerecht wird u«d deren Leistungsfähigkeit bei weitem übersteigt; 2. produktionsschüdlich, weil sie den Landwirt zu nn- wirtschaftlichen Betriebseinschränkungen, zur Verringerung und Ver schleuderung dc» Inventar, und damit zur Verminderung seiner Produktion nötigt; S. unsachgemäß, weil sie weder den natürlichen Betriebsbe dingungen noch den betriebswissenschaftlichen Anforderungen an die Berechnung de» Ertrage» und Werte» entspricht; 4. ungerecht, weil sie eine Ueberlastung de» Landwirtschast»- bttriebes im Vrrhältni» zu anderen Erwerbszweigen barstellt, II. Daraus ergeben sich folgende Forderungen: 1. Die Revision der Vesteuerungaweis« und -höhe unter Berücksichtigung der natürlichen Betriebsbedingungen, der betriebswiffenschaftlichen Normen und vor allem der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft. Line sachgemäße Steuerreform und Veranlagung kann nur unter Mitwirkung von sachverständigen Vertretern landwirtschaftlicher Derussorgamsationen erfolgen. 2. Die Schaffung einer einfachen und einheitlichen Steuergesetzgebung und die Verteilung und Begrenzung der Abgaben auf Reich, Länder und Kommunen. 3. Eine gerecht abgewogene und durchgeführt« Heran» ziehungvon Landwirtschaft, Industrie, Handel und freien Berufen zu den Steuern de» Reiches, der Länder und der Kommunen. 4. Die Befreiung der Landwirtschaft von allen Eingriffe» in den Besitz und Betrieb und der Schutz der Landwirtschaft In gleicher Weife wie der Industrie vor produktions vernichtender, die heimische Dolrwirtschaft schwächender Konkurrenz des Auslandes. Hinter diesen Beschlüssen stchen sämtliche landwirtschaftlichen Berufsorganisationen. Berkau«» «Kderkehrea. Deutschland müsse Mkn, da» SG Mckew «ereinigten Länder Curspa» einen «okküchen Frieden aufzwingen. Gin Krieg sei nicht mehr möpsick. F arkreich wollr ihn nicht mehr. Pari», »4. F«br. Die Kammer hat mit ÜÜ4 gegen Sitz Stimmen Bk Regierungsvorlage üher die Finanzierung angenommen. Poi «rar, sprach in feinem Schlußwort der Kammer seinen Dank au», «r wälzt di« Verantwortung für dt« »«uen Strurrlast«« auf da» a » g « bltche v«rsag«n Deutschland» ab. »Wenn -k kommende« Ereignisse, sagte er, sich anscheinend günstiger ent- «lcktln sollten, wenn e» wahr ist, Laß bereit» gewiss« Bericht« über ainen surLi«Allttert«nvort«tlhaft«nAu»gangd«r Bachv, »ständig «n-Snqurtt« verbreitet w«rd«n, «Iss«« Sie, vie «» gekommen ist, daß wir da, erreicht haben. Wir wären nicht soweit gekommen, wenn wir nicht im Ruhrgebiet standen. Wenn «vir morgen imstande sind, einig« Konzession«» von selten Deutschland, durchzufetzen, so de,halb, weil wir ein Gebiet de» Kht haken, auf dem di« größten Reichtümer seiner Industrie gelegen sind. Die Magnaten der deutsche» Industrie wären auf Gnade und Ungnade un, ««»geliefert, wenn sie sich nickt fügten. Nichts- idrstoweniger müssen wir bi» zum Zeitpunkt, wo Deutschland imstande fst, fein« Zahlung«» wledrr aufzunehmen, «in« beträchtlich« Schuld liquidieren, di« wir auf Rechnung Deutschland, übernommen habe»." Poinear» gibt als* zu, Laß dk Ruhrbesetzung ein« allgemeine Pression auf Deutschland sei» sollt«. Im Versailler Pakt ist «in solcher Schritt gegen Deutschland Nicht vorgesehen. Damit entfällt also der Schein Ls» Recht», mit dem Poinvare bisher den Einfall in da» Ruhrgedi«t begründet«. D«r Versailler Pakt ist also von Poincar« auch in dieser Hinsicht zerrissen. Im übrigen kssen di« Aeußerungen Poineare» üb«r di« Ergebntss« der Sachverstän- -ig«»prüfung«n Schlüsse zu, di» »ne zu Optimismus keinen Anlaß geben. Da» sanierte Oesterreich. WK«, 24. Febr. Zn der Sitzung de« christlich-soziale« Partei» rate» erstattete der Finanzminister einen Bericht über den gegen wärtige» Stand der Sanierung de, Staatsbudget» und erklärte, e» sei zu hoffen, daß das laufende Jahr den Abschluß der Sanierung bringe» und damit die Kontrolle de» Völkerbünde» enden werde. Bei der nächsten Jahreswende würde der Völler» bundskredit nicht verbraucht sein. Eine dauernde Fundierung der Währung sei zu erstreben, aber es sei zu bedenken, daß die Ausgaben manchmal auch dort gedrosselt seien, wo dies ohne Schaden für die Volkswirtschaft nicht auf dk Dauer geschehen könnte. »inninmtt, verlautet von unterrichteter Seite folgendes: Die Negierung sieht von dem ganzen Komplex der Notverordnungen, also von etwa I Schmerz dem Prozeß entgegensehen. Dah«r sind die an mich gc> vrunten oder i» vek Stelnbrllchen, die kela Mensch mehr betritt." „Wie kannst du nur so sprechen!" rief eifrig Hilde. „Ich weiß noch recht gut, dass Herr Starke als Gym nasiast mit uns allen um die Wette rannt«, wo e» aalt, in der Ruhr Fische zu fangen oder unter den Flusssteinen Krebse hervorzuholen. Ta hat er nie den Spielverderber gemacht.. . nicht wahr, Herr Starke?" „Gewiss nicht, gnädiges Fräulein!" entgegnete der so ins Gespräch Gezogene. „Doch mag Ihr Herr Bruder in gewissem Sinne recht haben — ich ging wohl stets gern meine eigenen Wege . . ." „Das muss man auch, im Leben hat jeder für sich! einzustehen," entgegnete die Gräfin. „Sie haben schon harte Tage gehabt, im Lebe»."- „Jch mag nicht klagen." „Ja — das Leben legt jedem eine schwere Bürde auf die Schultern," seufzte die alte Dame. „Nur trägt sie der eine leichter als der andere." Tann, in leichteren Ton verfallend, fügte sie hinzu: „Nun aber haben Sie ja auch eine glückliche und zufriedenstellende Zukunft vor sich liegen . . ." „Ja — doch — aber. . ." Komtesse Hilda sah das Unbehagen des Gaste» und suchte das Gespräch auf die brvorsleheude Ankunft der Schulfreunde des Bruders und Lhedo Starke» zu lenken. „So erzähle doch Herrn Starke einmal deine Neu igkeiten, Harald," rief sie eifrig ... „von dem Besuch, den wir hier erwarten." „Sich, ja, Hildchcn," sagte der Slugeredete, keines wegs sehr bereitwillig. „Sehen Sie, Starke, — da kommen in dieser Woche Karl v. Hulkap und Fritz v. Nendburg . .. Vielleicht auch Heinz Steinsurt und Wilm v. Wesseuried. Sie wissen ja vielleicht, — Rendbura ist Jurist und Hulkap studiert alles; Steinsurt wird Magister, und Wessenried weiss noch nicht, in wrlchem Stande er sein ehrlich Philisterbrot essen will. Na — die werden sich wundern, Sie als Agricola wiederzuse hen ... na, ist ja auch ein Beruf! . . . Hab' die Kerls übrigens öfter bei Dressel gesehen." Die Worte an sich mochten ja nicht unfreundlich erscheinen, aber der Ton, in welchem sie der junge Offizier hervorbracht«, veranlaßten de» Vast, die Lip pen aufei.nanderzupressen. „Ta» wird hier ein schönes Stelldichein sein für euch alte Schulkameraden," sagte die Gräfin. „Si-, Herr. Stark«, pürfeg dabet aber kelneSfa^B j Dorts«»»- s»V- Di« Komtesse enthob ihm im Augenblick der Ant wort. „La wird «S aber ein Leben geben auf unsere» Burg!" rief sie voll Freude au». „An einem Abend veranstalten wir ein kleiner Fest mit Damen, vielleicht eine italienische Nacht — Mondschein — Fackeln und Erdbeerbowle; . . . dann werden die lustigen Studen ten uns ihre Streiche erzählen und ihre Erlebnisse auStauschen. Ich werde dann nachher einmal sehen, wer «S am weitesten von euch fünfen gebracht hak Nicht wahr, Herr Starke, Sic sind doch dabei?'^ Ihr Blick traf ihn so voll, und ihre Stimmst war so durchbebt von schmelzendem Wohllaut, daß er nicht abschlagcn konnte, wie er sich'« vorgenommen hatte, und so stammelte er ein wenig unbeholfen: „Ich weiß nicht — wenn ich kann, wenn ich eben kann, werde ich kommen." „Ich würde e« Ihnen nie verzeihen, wenn Sie nicht kämen," bemerkte die Gräfin mit dein wohlwollen den Lächeln, dar ihn so sehr zu dieser hochgeborene« Frau Hintrieb. „Apropos ... Sie haben ja heute schon alles eingescheuert." , „Noch nicht — morgen hoffe ich alle» zu bergen.* „Sie sind doch immer der erste! Ich sah hente von der Altane des Schlosse» herab, wie zwei schwer b« ladene Wagen Ihrem ^ofe zufuhrcn. So reicher Ss» ;en lacht nur schwerer Arbeit... Und wir sitzen hier, )ie Hände im Schoss, und lassen de» lieben Gott sor- ien, und freuen uns, daß er uns einen so köstlichen Übend schenkt. . . ." „L bitte, gnädigste Gräfin, — -a darf ich doch woh! sagen, daß Sie zu bescheiden von Ihrer Arbeit den ken," wandte Starke lebhaft ein. „Alle Welt zollt nicht mit Unrecht der gütigen Schlossherrin von Uhlen horst Hochachtung wegen Ihrer Umsicht ül der Bev- valluug der grossen Liegenschaften." Tie Angeredete schüttelte leicht den Kopf, und HL« ihre schönen Züge glitt ein schelmische- Lächeln. „Sie können also auch schmeicheln» Herr Starke?* „LaS will ich nicht!" versetzte er ernst. „Sie, gnädigste Frau, tragen doch die schweren Pflichten eine« öau»srau und Mutter selbst." , „Selbst?«' ' „Ohne dass Ihnen jemand helfen würde, si» zA tragend Adel im Bauernblut. Roman «in«s Westfalen von Georg Heinrich Taub. Kurze Inhaltsangabe des bisher erschienenen Roman». Hied» Stark« war ein echte» Westfalenkind. Ein stattliches Besitztum nannte er mit Stolz sein eigen, schon zu ordentlichen Zeiten „Starke» Hof" geheißen. Er hatte er vom Vater aeerbt. »inst hatte er ein»in anderen Ziel entgegengestrebt, einem höheren Ziel, mit ungestümen!, heißem Drang. Da riß ihn der Lod de» Vaters heran» an» diesen Träumen. Mit der Stiefmutter und einer jüngeren Schwester lebte er in herzlichem Einvernehmen. H»ute hatte es «ine» besonder» heißen Tag gegeben. Darum wollt» er zu» Nachbar Brinkmann, um sich für mvrg»n »in paar Loute auszubiiten. - — Sines der Nachbargiiter rou „Starkes H-I gisste der Gräfin von Uhlenhorst. Ihr'Sohn Harald ist zu Besuch gekommen, »in stattlicher Darbeleutuant. Er sitzt seiner Mutter aus der Veranda gegenüber und muß — ob er will oder nicht — von seinen Abenteuern und Herzensangelegenheiten beich ten. Erna von Diekamp hat e« ihm angetan. Hilda, seine Schwester, tritt hinzu. Auch si« weiß dem Bruder allerhand Ber kner Neuigkeit«» zu entlocken. Th»b» Starke kommt hinzu, Starke nn» Harold find Schulfreund». <3. Fortsetzung.) „Freut mich, Sie kam es mit kühler Höflichkeit vou des Grafen Lippe». „Ich fühle mich geehrt, Herr Graf!" entgegnete Thedo Kmr'e, während seine Wangen sich mit Glut überzogen. Cr hatte sich das Wiederkehr» mit Harald v. Uhlenhorst, seinem Spielkameraden, anders vorge- stellt, herzlicher... „Sie versäumen die Freuden guter Geselligkeit z» s:hr, lieber Herr Starke," nahm nun die Gräfin- Mniter wieder La» Wort, während der junge Mann, .der der Komtess« eins flüchtige Verbeugung gemacht Hotte, den «»gebotenen Stuhl annahm. Und da ihr Gast in schwerblütiger Aestfalenart den Faden der Unterhaltung noch nicht fand, fuhr di« Sprecherin fort: „Selbst unser guter Pfarrer volkenhoff, der doch sicherlich mit dem lieben Gott und allen Menschen ans gutem Fusse lebt, klagt« über die Weltabaeschieden- heit, in Vie Sie sich hülle». Warum. . , «Fra» Gräfin, die Arbeit. . „Ich weiß, Si- sind aber auch zu fleissig. Araber ftmden Sie doch wohl hier und da einen freien Abend." „So war Stark« immer, liebe Mama," schaltete der jung« Graf ein. „Schon auf dem Pennal nannten wir ihn den „Philosophen", weil er sich gern von un« KUMoa, .ik tkive LehktmntLvLllLa,I»Lrkkcke. tm. r»l
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