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MsdrufferTageblaLt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer Tageblatt» «schein« VN ollen Werktagen oachmillaga 8 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— AM. Irei Haus, bei Postbestcllung 1.80 NM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern I» Apsg. Alle Postanftaltcn und Post boten, unsere Austräger u. . «eschästsstellc, nehmen zu lederZettDesiellungenent- W0kI)eNvlNtt fllr WllsdrUsf U. IlMgegeNd «egen. Im Falle höherer <Sewalt,Kriegod. sonstiger ! 2-2 Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Li-seruns der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Siüchsendung «ingesandter Schriftstücke erfolgt nur, menn Rückporto bciliegt. für Äürgettum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis r die 8 gespaltene Siaumzeile 20 Sipsg» die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs« Pfennige, die 3 gespaltene Reblamezeiic im textlichen Teile » AM. N-chweisungsgebühr 20 Reichspsennige. 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Selbst in jenen Tagen, als das geknechtete deutsche Volk die Forderung der Versailler Diktatmächte auf Aus lieferung der „Kriegsverbrecher" einschließlich des Ge neralfeldmarschalls von Hindenburg einmütig ablehnte, hat es einen solchen geschlossenen Ausdruck des Volks willens noch nicht gegeben,wie am Abend des 24 Okto ber 1 933. Ein seltsames Bild,-das die Reichshauptstadt an diesem denkwürdigen Abend bot: die in den großen Versammlungssälen und vor den Lautsprechern in den Straßen zusammengebaltten Volksmassen, und demgegen über die fast feierliche Stille und Leere anderer Straßen züge selbst in sonst belebten Vierteln. AdolfHitler, der Führer, der Befreier, rief von einer Stätte die Nation auf, die nun schon fast ein historisches Gebäude in der Ge schichte der Wiedergeburt Deutschlands geworden ist. Und es war nicht nur der brausende Jubel allein, der diesem Abend das bestimmende Gepräge gab — nicht weniger ein dringlich war der Aüblick der bewunderungswürdigen Disziplin dieser Volksmassen, die den Kampf um die Unantastbarkeit ihrer Ehre mit der Würde des nationalen Selbstbewutztseins durchzuführen entschlossen sind. Man braucht zu der begeisterten Zustimmung der deutschen Hörer im ganzen Reich nichts mehr zu sagen» man braucht lediglich zu verzeichnen, daß Adolf Hitler wohl selbst nach der Übernahme der Macht derart stür mische Vertrau ensknndgebnngen wie an die sem Dienstagabend noch nicht erlebt hat. Gewiß, der Meister des Wortes und der wahre Volksführer sprach jedem einzelnen von uns aus dem Herzen; aber jeder, der Satz um Satz dieser Rede in sich aufnahm, verspürte, daß hier etwas geschah, was noch keine Nachtriegs- regierung in Deutschland jemals ausge sprochen hat. Noch niemals sind so klare und bei aller Wucht der Anklage doch so maßvolle Worte von einem deutschen Reichskanzler ausgesprochen worden wie etwa die: „Millionen-Armeen von Arbeitslosen sind die leben den Zeugen für die Unvernunft derer, die diese Verträge gemacht haben", oder wie der folgende Satz, für den der Führer vor allem bedankt sei: „DiegrößtenGreuel sind in Deutschland geschehen im Namen des Friedensvertrages von Versailles!" Hier werden endlich Tatsachen bei ihrem wahren Namen genannt — wir haben es vierzehn Jahre lang büßen müssen, daß die Reichsregierungen Weimarischer Prä gung nicht einmal den Mut aufbrachten, vor dem außen politischen Gegner Schwarz schwarz und Weiß weiß zu nennen. Wie nach einem Wort des Reichswehrministers von Blomberg vom April d. I. die Zeit der Diktate vor bei ist, so ist auch die Zeit des Herumredens und der „diplomatischen" Umschreibungen endgültig vorbei. Vor aller Welt hat Adolf Hitler die Mächte, vor allem aber Frankreich, vor die Frage gestellt, was ihnen lieber ist, eine Regierung von der Stabilität und der dar aus sich ergebenden Zuverlässigkeit als Ver tragspartner wie das Kabinett Hitler oder die ewige Unsicherheit jener „demokratischen" Reichskabinette, die die Unehrlichkeit soweit trieben, durch ihre Unterschrift Verträge als erfüllbar zu beglaubigen, die von allen Ein sichtigen drinnen und draußen von vornherein als un erfüllbar erkannt und bezeichnet wurden. Von dieser Basis der Beständigkeit seiner Regierung aus konnte der Reichskanzler erneut die ebenso vornehme wie ehrliche Geste machen und noch ein rn a l Frank reich die Hand hinreichen. Mit vollem Recht ge brauchte er dabei den bedeutsamen Ausdruck „Versöhnung" und verwies damit unausgesprochen auf die Tatsache, daß der „Friedensvertrag" von Versailles ja nichts anderes als die Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln brachte. Es kann dabei auch in den Hauptstädten der Ver sailler Mächte nicht überhört werden, in wie wirksamer Weise Adolf Hitler die sinnlosen Widersprüche in der Politik jener Mächte gegen Deutschland einander gegenüberstellte, einer Politik, die den in der Geschichte einzig dastehenden Wahnsinn des Diktates von Versailles schuf und dem davon betroffenen Lande praktisch jede Möglichkeit der Erfüllung durch den gleichen Vertrag nahm; einer Politik, die ständig von der bedrohten Sicher heit schrie und trotzdem gegenüber den zu jeder Unter werfung bereiten marxistisch dirigierten Reichsregierungen nicht einmal für eine Rüstungsbeschränkung, geschweige denn für eine Abrüstung zu haben war; einer Politik schließlich, die ganz nach Belieben in einem Augenblick von dem politischen Chaos in Deutschland und im nächsten von der Bedrohung der übrigen Welt durch die Disziplin in dem gleichen Deutschland faselt! Keiner von uns aber — und das war wohl der Höhe punkt des Abends — wird jemals das ergreifende feierliche Gelöbnis vergessen, das Adolf Hitler in die Hand seines Volkes dafür ablegte, daß er niemals einen unehrenhaften Vertrag unterzeichnen würde, ja, daß der Kanzler mit seinem Leben dafür einsteht. Wer ver möchte sich seinem Ruf zu verweigern, wenn dieser Mann jeden einzelnen von uns bittet, ihn in dem Werk der endgültigen Befreiung des größten mitteleuropäischen Begeisterter Empfang durch die Menge. Reichskanzler Adolf Hitler traf Mittwoch abend mit dem planmäßigen FD-Zug in Hannover ein. Am Bahnhof hatte sich eine riesige Menschenmenge eingefunden, die dem Führer begeistertzujubelte, als er in Begleitung des zur Begrüßung aus dem Bahn hof erschienenen Oberpräsidenten und Obergruppenführers Lutze, des Gauleiters Schmalz und einer Reihe weiterer Persönlichkeiten vor dem Bahnhofsgebäüde er schien und dann im Auto durch die im Fahnen-und Girlandenschmuck prangende Adolf-Hitler-Straße und weiter zum Oberpräsidium fuhr. An den Straßen kreuzungen, die der Kanzler bei seiner Fahrt zur Stadt halle berühren mußte, bildete die Bevölkerung Spalier und brachte begeisterte Heilrufe auf den Führer aus. Gegen 20.15 Uhr traf der Kanzler bei der Stadthalle ein und schritt unter den Klängen des Badenweiler Marsches zum Podium, wo sich die gesamte Gauleitung und der braunschweigische Ministerpräsident Klagges, versammelt batten. Dann trat Gauleiter Kultusminister Rust zu einer kurzen Ansprache vor: Voll tiefer Bewegung grüßen wir alten Kämpfer Sie in der Hauptstadt Niedersachsens zum ersten Male, seit Sie als Kanzler des Deutschen Reichess die Geschicke des deutschen Volkes in treue Obhut genom-f men haben. Nun sprechen Sie zu Ihren Deutschen nicht! mehr, um zur Einheit zu rufen, Sie verlangen das Zeug-^ nis vor aller Welt, daß Ihre Deutschen sich von Ihnen nicht mehr trennen wollen. (Tosender Beifall.) Die Nieders sachsen sind langsam in Ihre Idee hineingewachsen, aber, es bringt sie keine Macht der Welt aus dieser Welt-! anschauung und von ihrer Fahne und ihrer Gefolgschaft wieder heraus. Dann sprach. Reichskanzler Adolf Hitler vor einer ihm immer wieder begeistert zujubelnden Menge. Der Führer legte einleitend die Gründe dar, die ihn verpflichteten, neuerdings an das deutsche Volk zu appellieren. Die Welt wolle nicht glauben, daß der Wille zum Kampf für unser Recht, für unsere Ehre, für unsere Freiheit, für den Frieden und damit für das tägliche Brot der Wille des ganzen deutschen Volkes sei. Die Welt, die kein Verständnis für unsere Arbeit habe, für unseren Friedenswillen, für unsere Bereitwilligkeit zur Versöh-' nung, solle sehen, daß das deutsche Volk in allen diesen Forderungen hinter ihm stehe. Der Führer geißelte in scharfen Worten.den Versailler Vertrag mit seiner Ver ewigung von Siegern und Besiegten. Es sei zu allen Zeiten das Ergebnis des Krieges ge wesen, daß aus ihm Sieger und Besiegter hervorgingen. Wo wäre die Wett hingekommen, wenn das Ergebnis dieses Waffenkampfes die Grundlage der Verurteilung der Völker für unabsehbare Zeiten geworden wäre? (Sehr richtig! Stürmischer Beifall.) Wo wäre die Wett hinge kommen, wenn daraus die Völker das Recht abgeleitet hätten, für immer und ewig die Unterlegenen als Völker zweiter Klasse, zweiten Ranges, zweiten Rechtes, ja: zweiten Lebensrcchtes seftzunagcln und in dieser Stellung dann zu halten? Die Welt hätte überhaupt keinen Frieden mehr erleben können. Es würde ein ewiger Haß die Men schen verzehren, denn keine Nation würde sich aus die Dauer diese diskriminierende Behandlung bieten lassen können. Der Führer warf einen Rückblick auf den eigenen heroischen Kampf der letzten 14 Jahre, der vom ersten Tage an sich gegen diese verantwortungslose Politik auf gelehnt habe und nur dem deutschen Volke geben wolle, was notwendig sei für seine Zukunft. Was wir 14 Jahre lang als Programm verkündet, sei heute Gebot und Pflicht. In den letzten acht Monaten seien umwälzende Gedan ken verwirklicht worden. Was habe Deutschland in diesen Monaten der anderen Welt getan, woraus rechtfertige sich ihre Haltung gegen Deutschland? Haben wir sie be leidigt oder angegriffen? Haben wir sie verletzt, be schmutzt? Was taten wir ihnen? Nichts! Im Gegenteil: Wir wollten ihnen die Hand reichen. Aber die andere Welt, sie hat kein Verständnis dafür. Das einzige, was wir wünschen müßten, ist, daß die Welt sich einmal überlegt, daß nicht nur sie eine Ehre hat, nicht nur England und Frankreich eine Ehre haben, sondern auch wir. (Stürm. Beifall.) Volkes am 12. November zu unterstützen! Gleichbe rechtigung, nationale Ehre und wirklicher Friede — so heißt das Motto dieser Volksabstimmung und dieser Wahl. Wer den Namen eines Deutschen für sich beansprucht, weiß, was er am 12. November zu tun hat. P. A. R. Ist es nicht einfach beschämend, daß in der Welt eins Pamphlet erscheinen kann, das sich als Braunbuch bezeich net, jede Seite erlogen und erfunden, und daß wir nun gezwungen sind, durch das höchste Gericht in Deutschland Seite um Seite dieses Braunbuches church zahllose Zeugen zu entkräften? Die Welt hat kein Verständnis dafür, daß es nicht fair ist, eine Nation so zu diskriminieren, bloß deshalb, weil sie einmal im Kampfe unterlegen ist. Bisher glaubte ich immer, daß man den tapferen Soldaten in dem Moment, wo er kapituliert, militärische Ehren er weist. Die Welt hat eine andere Auffassung. Wenn man diese Behandlung Deutschlands fortsetze und glaube, dem deutschen Volk damit etwa auch in den Konferenzsälen entgegentreten zu können, dann müsse er allerdings sagens daß die Welt das deutsche Volk von jetzt nicht richtig begreife. Ich habe mich in meinem ganzen Leben in keine illustre Gesellschaft hineingedrängt, von der ich an nehmen konnte, daß ich nicht erwünscht bin und sie mich nicht als gleichberechtigt ansieht, und. ich möchte nicht, daß das deutsche Volk eine andere Meinung als Ausdruck seines politischen Charakters wählt. (Stür mischer Beifall.) Lieber nehme ich den Haß auf mich als die Schande. Der Führer behandelte sodann in eindrucks voller Weise die Argumente, auf Grund deren man uns sachlich die Gleichberechtigung versagt und uns die Ab rüstungsverpflichtungen nicht einlöst, auf die wir ein Recht haben. Die Welt fühlt sich bedroht durch unsere Vicrer- kolonnen; aber Deutschland solle sich nicht bedroht fühlen durch Riesenarmeen, durch Zehntausende von Kanonen, von Tanks und Flugzeugen. Ich habe der Welt öfter als einmal feierlich versichert, daß wir aufrichtig die Verständigung wünschen, daß wir auf richtig mit den anderen Völkern Zusammengehen wollen,' An dieser Versicherung wird sich nie etwas ändern. Denn ich halte jeden Krieg für Europa für einen Wahnsinn. Welchen Beweis solle man denn noch für unsere Frie densliebe geben? Wenn ihr, meine Volksgenossen, mich fragt, was sollen wir denn eigentlich noch tun, dann kann ich nur wiederholen, was wir tun sollen und müssen: Wir müssen uns zu unserem Recht bekennen, unsere Ehre wahrnehmen, hart sein und nicht zurückweichen. Das müssen wir tun. (Beifall.) An unsere Ehre lassen wir für die Zukunft nun nicht mehr rühren. Und wenn die Welt uns irgendwo sehen will, dann muß sie uns als gleichberechtigt anerkennen. Und wenn sie uns nicht als gleichberechtigt anerkennt und glaubt, uns diktieren zu können, dann, meine Herren, aber ohne meine Unterschrift und ohne die Unterschrift des deutschenVolkes. Wir möchten nicht verwechselt werden mit denen, die früher in Deutschland regierten. (Beifall.) Bei ihnen, konnte man hoffen, durch Vergewaltigungen am Ende immer den Umfall herbeizuführen. Ich kann versichern, daß das bei uns ausgeschlossen ist. (Beifall.) Der Führer schloß mit dem Bekenntnis: „Ich habe das Vertrauen, daß das deutsche Volk in dieser Stunde seine geschichtliche Aufgabe erkennt, und daß es sich wie ein Mann zu sich selbst bekennen wird. Zn meinem Schutz und zu meinen« Schirm brauche ich keine neue Volksabstimmung. Diesmal appelliere ich an Sie, daß Sie Ihre Pflicht erfüllen für sich selbst, für Ihre Kin der und damit für die Zukunft, daß Sie den Mut haben, lieber selbst Drangsal auf sich zu nehmen, als unsere ge samte Zukunft preiszugeben. Treten Sie ein für unser Volk, treten Sie ein für Deutschland! (Langanhaltendev stürmischer Beifall.) Nach der Kundgebung im Kuppelsaal der Stadthalls begab sich der Führer in Begleitung von Minister Rust zu dem Zeltbau auf dem Welfenplatz, wo die Begeiste rung der dort versammelten Hnnderttausende bei seinem Erscheinen keine Grenzen kannte. Der Führer sprach auch zu den dort versammelten und betonte noch einmal die Hauptgedanken, die er in seiner großen Ansprache in dev Stadthalle hervorgehoben hatte. Denke daran am 12. Aovember! Im Frühjahr 1933 waren an Kriegsschiffen im Bau: in Japan 15, in Amerika 17, in Italien 38, in England 51, in Frankreich 81, in Deutschland — drei! Willst du keine Gleichberechtigung? Willst du keine Sicherheit?