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Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaff, Das .Wilsdruffer Tageblatt* erscheint vu allen Werktagen nachmittags 8 Uhr. Bezugspreis monatlich 2.— RM. Drei Haus, der Postbestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Npfg. Alle Postanstalten und Post- n-nl. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend 5m G-wal^Kri-g od. sonstiger —— 2 2-2 BctricbsftSrungm besteht «eln Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis7 Vie »gespaltene Raumzelle 20 Rpsg., die «gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs» psennige, die »gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile I RM. Nachweisungsgebühr W Reichspscnnige. Borge« schrieben« Eischeinungs« —, _ . „ tage und Platzvorschriste« werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtigt. Anzeigen, -nnahm-bisoorm-lOUHr. ' » Für die Richtigkeit der Lurch Fernrus übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabaltanspruch erlischt, wenn der Betrag durch, Klage eingezogeu werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der AmtshauptmaNnschast Meißen, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 252 — 92. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Freitag, den 27. Oktober 1933 Die Wahlparole -es Führers. In seiner großen Rede, die Reichskanzler Adolf Hitler in Hannover unter dem ungeheuren Jubel einer vieltausendköpfigen Menge hielt, zeigte er, nachdem er die grauenhafte Wirkung der haßerfüllten welt politischen Einstellung nach dem Kriege auf Deutschland dargelegt hatte, die politischen Konsequenzen auf, zu denen diese Einstellung letzten Endes hätte sühren müssen. Der Führer warf dann einen Rückblick auf den eigenen heroischen Kampf der letzten vierzehn Jahre, der vom ersten Tage an sich gegen diese verant wortungslose Politik aufgelehnt habe und nur dem deut schen Volke geben wolle, was notwendig sei für seine Zu kunft. Was wir vierzehn Jahre lang als Programm verkündet, seiheuteGebot und Pflicht. Was habe Deutschland in diesen acht Monaten der anderen Welt getan, woraus rechtfertige sich ihre Haltung gegen Deutsch land? „Haben wir siebeleidigt oder angegriffen? Haben wir sie verletzt, beschmutzt? Was taten wir ihnen. Nichts! Im Gegenteil, wir haben nur für unser Volk gearbeitet und wollten ihnen die Hand reichen. Aber die andere Welt, sie hat kein Verständnis dafür. Das einzige, was wir wünschen müßten ist, daß die Welt sich einmal überlegt, daß nicht nur sie eine Ehre hat, nicht nur England und Frankreich eine Ehre haben,sondern auch wir. Die Welt hat kein Verständnis dafür, daß es nicht fair ist, ein Volk, das sich nicht wehren kann, in dieser Weise beschimpfen zu lassen, daß es nicht fair ist, eine Nation so zu diskriminieren, bloß deshalb, weil sie ein mal im Kampfe unterlegen ist. Bisher glaubte ich immer, daß man dem tapferen Soldaten in dem Moment, wo er kapituliert, militärische Ehren erweist. Die Welt hat eine andere Auffassung. Wenn man diesx Behandlung Deutschlands fortsetze und glaube dem deutschen Volke damit etwa auch in den Konferenzsälen entgegentreten zum können, dann müsse er allerdings sagen, daß die Welt das deutsche Volk von jetzt nicht richtig begreife. Ich habe mich in meinem ganzen Leben in keine illustre Ge sellschaft hineingedrängt, von der ich annehmen konnte, daß ich nicht erwünscht bin und sie mich nicht als gleichberechtigt ansieht, und ich möchte nicht, daß das deutsche Volk eine andere Meinung als Ausdruck seines politischen Charakters wählt. Solange wir das deutsche Volk führen werden, werden wir uns be mühen, vom deutschen Volke ein Bild zu entwerfen, dessen der einzelne Deutsche sich nicht zu schämen hat. Lieber nehme ich den Haß auf mich als die Schande. Ich habe der Welt öfter als einmal feier lich versichert", so suhr der Führer fort, „daß wir auf richtig die Verständigung wünschen, daß wir aufrichtig mit den anderen Völkern zusammengehen wollen. An dieser Versicherung wird sich nie'etwas ändern, denn ich hcflte jeden Krieg für Europa für einen Wahn sinn. Er führt zur gegenseitigen Zerfleischung, ohne daß er wesentliches mehr ändern kann. Wenn ihr, meine Volksgenossen, mich fragt, was sollen wir eigentlich noch tun, dann kann ich nur wiederholen, was wir tun sollen und müssen: Wir müssen «ns zu unserem Recht bekennen, unsere Ehre wahrnehmen, hart sein und nicht zurückweichen. Das müssen wir tun. An unsere Ehre lassen wir für die Zukunft nun nicht mehr rühren. Und wenn die Welt uns irgendwo sehen will, dann muß sie uns als gleichberechtigt anerkennen. Und wenn sie uns nicht als gleichberechtigt anerkennt, dann tut es uns leid, dann werden wir uns zurückziehen. Wir ertragen nicht, daß alle von Sicherheit reden und nur ein Volk ohne jede Sicherheit sein soll, nämlich unser Volk. Und wenn die Welt glaubt, uns das dik tieren zu können, dann, meine Herren, aber ohne Unterschrift des deutschen Volkes. Dann müßt ihr bekennen, daß ihr mit Gewalt das Recht gebeugt habt. Die Welt soll das Eine wissen: WirMöchten nicht ver wechselt werden mit denen, die früher in Deutschland regierten. (Beifall.) Bei ihnen konnte, man hoffen, durch Methoden der Vergewaltigung am Ende immer den Um fall herbeizusühren. Ich kann versichern, daß das bei uns ausgeschlossen ist. Ich habe mich nicht unter worfen, habe bisher nie kapituliert und gedenke, cs solange ich lebe nicht zu tun." Der Führer schloß seine Rede mit dem Bekenntnis: „Zu meinem Schutz und zu meinem Schirm brauche ich keine neue Volksabstimmung, Diesmal appelliere ich an Sie, daß Sie Ihre Pflicht erfüllen für sich selbst, für Ihre Kinder und damit für die Auk« nst, daß Sic den Mut haben, lieber selbst Drangsal auf sich zu nehmen, als unsere gesamte Zukunft preiszugeben. Treten Sie ein für unser Volk, treten S ein für Deutschland!" Ser voNSkanzter wer das Unrecht von Versailles. Adolf Hitler in Köln. Die ganze West mark nahm teil an dem gewaltigen Erlebnis. Reichskanzler AdolfHitler landete im Flugzeug, von Hannover kommend, am Donnerstag auf dem Flug hafen Bonn-Hangelar. Zum Empfang hatten sich der Oberbürgermeister der Stadt Bonn sowie die Spitzen der Behörden eingefundcn. Der Reichskanzler bestieg dann mit seiner Begleitung den bereitstehenden Kraftwagen und traf abends unter unbeschreiblicher Begeisterung der Bevölkerung in Köln ein. Die Riesenkundgebung in den Messehallen zu Köln, wo der Führer sprach, gestaltete sich zu einem Er eignis, wie es selbst die alte Domstadt, die schon viele große Kundgebungen und Feste in ihren Mauern sah, noch nicht erlebt hat. Köln stand schon den ganzen Tag über im Zeichen dieser gewaltigen Kundgebung. Ein Fahnenwald gab der Stadt auch äußerlich das Bild eines großen Tages. Schon in den frühen Nachmittagsstunden sah man die Teilnehmer an der Kundgebung zu den Messe hallen eilen. Gegen 18 Uhr wälzte sich ein ungeheurer Menschenstrom über die Hohenzollernbrücke zum Messegelände. Dauernd trafen Lastwagen aus der näheren und weiteren Um gebung ein, die immer wieder neue Massen her- änführten. Auch auf der Reichsbahn herrschte Hoch betrieb. Die ganze Westmark nahm teil an diesem gewaltigen Erlebnis. Die Messehalle, die über 50 000 Menschen faßt, war schon eine Stunde vor Beginn der Kundgebung bis auf den letzten Platz gefüllt. Von den Emporen grüßten die Fahnen des Dritten Reiches, Tannengrün gab dem Raum einen stimmungsvollen Rahmen. Am Schnittpunkt der West- und Südhalle war eine große Tribüne auf gebaut, von der der Führer zu den Massen sprach. Auf allen Plätzen der Stadt waren Lautsprecher aufgestellt, die die Kundgebung übertrugen. * Das rheinische Voll jubelt dem Mm zu. Eine fiebernde ungeheure Spannung lag über der Riesenversammlung, als sich der Beginn der Kundgebung näherte und unter den Klängen des Präsentiermarsches einige hundert Fahnenträger sich einen engen Weg durch die wogenden Menschenmassen bahnten. Ein ungeheurer Jubelsturm erhob sich, als kurz darauf der Führer in der Halle eintraf. Immer wieder brandeten begeisterte Heil rufe aus und kaum konnte sich Gauleiter Staatsrat Grohe zu einer kurzen Begrüßung des Führers Gehör verschaf fen. In markigen Worten gelobte er dem Führer die treue Gefolgschaft des rheinischen Volkes. Als dann der Führer das Wort ergreifen wollte, brau sten immer und immer wieder Heilrusc auf, und minuten lang mußte der Führer warten, bis sich der ungeheure Jubel der etwa 150 000 Menschen gelegt hatte. Die Rede des Führers. Diese 150 000 Rheinländer stimmten dem Führer be geistert zu, als er in seiner Rede in der Messehalle erneut den Versailler Vertrag und seinen Geist in scharfen Wor ten anklagte sowie seine folgenschweren Auswirkungen nicht nur für das deutsche Volk, sondern auch für die ganze Welt aufzergte. Dieser Vertrag, der zu einem Instrument des Friedens und der Verständigung bestimmt war, sei zu einem Instrument der Zwietracht und zu einer Quelle ewigen Streites geworden. Er habe wirtschaftlich und po litisch das Gegenteil von dem gebracht, was die Völker berechtigt waren, von ihm zu erwarten. Er sei ein Werk zeug geworden für jene, die" sich als vorberechtigt fühlten und andere als zweitberechtigt betrachten. Nicht Frieden sei eingekehrt, sondern Unsicherheit, nicht Abrüstung sei eingekehrt, sondern gegenseitiges Wett rüsten der anderen. Nicht Vertrauen, sondern Mißtrauen und Zweifel überall, wohin wir blickten. Vergeblich warte Deutschland seit 13 Jahren aus die Einlösung der Ver pflichtung der anderen. Wer bedroht die anderen Mächte? Etwa wir? Und mit was denn? Wir können sie nicht bedrohen, und wir haben sie nicht bedroht. (Starker Beifall.) Der Führer sprach über Ausgangspunkt und Werden der Bewegung. Wenn ihn jemand frage, warum er diese Bewegung ge gründet, wer ihm den Auftrag und das Recht dazu ge geben habe, so müsse er antworten: Den Auftrag habe ich mir selbst gegeben, und das Recht nehme ich mir aus der Erkenntnis der kommenden Not! Er habe die Auffassung^ man werde nicht Kanzler um der Ernennungsurkunde; willen, sondern um das Ziel zu erreichen, das man ver sprochen habe. Die Aufgabe, unser Volk vom Bruderkrieg zu befreien, sei gelöst. Unter tosendem Beifall rief deri Führer aus: „Wenn heute in Deutschland noch jemand meint, eH könnte die Zeit dieses Streites wiederkehren, — nein! Sie wird nicht mehr wiederkehren! Die Parteien sind nicht ge schlagen, sondern überwunden. Diejenigen, die gütest Willens sind, wollen wir haben; diejenigen, die keinen Frieden wünschen, wollen wir beseitigen!" Die Geschichte werde einst nicht bestreiten können, daß wir mutig an unsere Aufgaben herangegangen seien, unsere Versprechungen gehalten und mehr eingelöst Habens als in acht Monaten eingelöst werden sollte. Der Führer legte im einzelnen dar, welch gewaltiger politischer und wirtschaftlicher Kampf bereits durchgeführt sei. Insbesondere sprach er unter stärkstem Beifall der Rheinländer von seinem Kampf gegen die Zersetzung der Religion. Nach nochmaliger, von der Menge stürmisch unter strichener Betonung seines außenpolitischen Programms schloß der Führer mit einem Appell, zur Volksabstim mung zu gehen, für einen wirklichen und dauerhaften Frieden der Welt. * Kaum zu beschreiben ist der Sturm, der sich erhob, als! der Führer gegen 21.30 Uhr seine Ausführungen schloß. Begeistert stimmte die Menge in das dreifache Sieg-Heil ein, das Gauleiter Staatsrat Grohe auf das deutsche Vaterland ausbrachte und sang in tiefer Ergriffenheit das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied. Spontan klang sodann durch die Ricsenhaüe das Lied des Rheins „Es braust ei» Ruf wie Donnerhall". Nicht allein Köln hat ein uneingeschränktes Bekennt nis zum Führer abgelegt, nein — die ganze Westmark war Zeuge dieser gewaltigen Kundgebung. Der Westdeutsche Rundfunk hatte die Uebertragung übernommen und überall in den Dörfern und Städten der Westmark waren in großen Sälen die Massen ver sammelt, um wenigstens auf diese Weise mit Teil zu haben an der gewaltigen Kundgebung. Der Kampl um ckie Wahrheit. Kundgebung des Reichsbischofs zu Luthers Geburtstag. Zum 450. Geburtstag Martin Luthers am 10. November veröffentlicht der Reichsbischos durch den „Evangelischen Pressedienst" eine Kundgebung, in der es heißt: Die Kirche der Reformation auf deutschem Boden gelobt an diesem Tage vor dem Angesichte Gottes, fest zuhalten an dem ewigen Evangelium, wie Luther es neu ans Licht gebracht hat. Weil Luther völlig erfaßt war von Christus, der gesagt hat: „Ich bin dazu in die Welt gekommen, daß ich für die Wahrheit zeugen foll", wollte er auch nichts anderes, als eben diese Wahrheit Gottes wieder klar und deutlich zur Geltung zu bringen. Will darum die gesamte evangelische Christenheit des Reformators recht aedenles und ieiu Gedächtnis in Ehren halten, so muß sie dafür forgen, daß Gottes ewige Wahrheit nicht verdunkelt, sondern in dieser Zeit der Lüge und Unwahrheit um so lauter und ge waltiger gepredigt und in die Tat umgesetzt wird. Die Deutsche Evangelische Kirche erlebt den 450. Ge burtstag ihres Reformators in einer ernsten Schick salsstunde des Vaterlandes. Unser Volk ist von seinem Kanzler aufgerufen, aller Welt zu bezeugen, daß er geschlossen hinter der Regierung steht. Wir deutsche evaugelische Christen nehmen die Er rettung unseres Volkes durch unsern Führer Adolf Hitler als ein Geschenk aus Gottes Hand. Wir stimmen von ganzem Herzen zu, daß der Kanzler Leben und Ehre der Nation verteidigt; wir sind mit ihm eins in seinem echten und wahrhaften Friedenswillen gegenüber den anderen Völkern der Erde.