Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 06.02.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-192402064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19240206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19240206
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-02
- Tag 1924-02-06
-
Monat
1924-02
-
Jahr
1924
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.02.1924
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MkSMWW « KNI WM« M Ks «WMWWMS WM«-MeM Mts -as Sahr 1V2S. ' Erstattet k« der <itadtver»rd«ete»Ettz>mg a» 80. Am«« 19S4 dvrch Bürgermeister Dr. Kleeberg. Schneeberg gebankt und ein ehrenvolles Gedächtnis zugesichcrt. Für ihn trat Hr. Stadtverordneter Schneidermeister Heinrich Klein in betrug 8 987 am 1. Iannnar und Geburten erfolgten 209 (1822: und 105 weibliche. Todesfälle Wchnerschc» Hause und eine im Unterkunftshaus auf dem Keilberg. Für sämtliche Wohnungen wurde staatlicher Baukostenzuschuß ge währt. Dadurch, daß nach wie vor jede private Bautätigkeit so gut ! wie aufgehört hat, hat die Wohnungsnot keine wesentliche Linderung ! erfahren. Die Arbeit, di« das Wohnungsamt in der Zuteilung von Wohnungen zu leisten hatte, war infolgedessen wiederum sehr groß. Assessor Kleber übertragen. Die Einwohnerzahl 8 878 am 31. Dezember 1923. . Noch bei seiner Verabschiedung durch t«n im Mai war nicht vorauszusehen, wel- 208) und zwar 104 männliche , , waren 141 (1822: 143) zu verzeichnen und zwar 61 Männer und 80 Frauen. Eheschließungen erfolgten 84 (1822: 110). Di« Finanzlage der Stadt war zu Beginn des Jahres 1823 nicht ungünstig. Sie gestattete sogar, daß in den ersten Monaten des Jahres alle Schulden, die teilweise sogar bis auf das Jahr 1860 zu rückgingen, abgestoßen werden konnten. Nur ein geringfügiger Rest von etwa 30 000 Mark ist noch bestehen geblieben, weil es sich um ein unkündbares Darlehen handelt und der Gläubiger, der erblnndisch ritterschaftliche Kreditverein, mit einer vorzeitigen Rückzahlung nicht einverstanden ist. Gegen Ende des Jahres werden olle Gemeinden . . tigsten Bemühungen noch immer gelungen ist, alle Verpflichtungen zu erfüllen. Berechtigt diese Tatsache auch nicht zu kühnen Hoffnungen für die Zukunft, so darf sie doch ein Ansporn sein, in den Anstrengungen nicht nachzulaffen, um auch über die kommenden schwersten Monate hinwegzukommen. das Ratskollegium ein. Zum ersten stellvertretenden Bürgermeister wühlten die Stadtverordneten den bisherigen zweiten Stellvertreter -es Bürgermeisters, Hrn. Stadtrat Emil Böhm. Einen weiteren Verlust hat di« Stadtgemeinde durch den Tod ihres letzten lebenden Ehrenbürgers zu beklagen. Am 21. November 1923 starb im hohen Alter von 92 Jahren Hr. Grubenrendant und Staütrat i. R. Lei diger. Auch seiner sei hier nochmals in Dankbarkeit gedacht. In das Stadtverordnetenkollegium traten neu ein: Hr. Studienrat Mar tin Schönherr für den Ende 1922 wegen Krankheit ausgeschieüc- ncn Stadtverordneten Maurermeister Walther und Hr. Fabrikar beiter Bernhard Göckeritz für den Stadtverordneten Rudolph, des am 11. September 1923 au« Gesundheitsrücksichten ausschied. Dis städtischen Körperschaften haben wieder eine ungeheuere Ar- Ibeitsmenge bewältigen müssen, die sich am -besten ausprägt in den zahl- reichen Sitzungen, die abgehalten und in den noch viel zahlreicheren Bcratungspunkten, die in den Sitzungen erledigt wurden. Der Gc- samtrat hielt 33 Sitzungen mit 974 Beratungsgegenständen ab. D>« Stadtverordneten erledigten in 11 Sitzungen 362 Sachen. Außerdem 'wurden in einer gemeinschaftlichen Sitzung zwei Deratungspunkte er ledigt. Di« Vorarbeiten, die die Ausschüsse zu leisten hatten, waren infolgedessen auch außerordentlich groß. So wurden von den einzel nen Ausschüssen insgesamt 165 Sitzungen abgchalten. In der städti schen Beamtenschaft sind im Berichtsjahre folgend Veränderung gen eingetrcten: Am 17. Mai 1923 starb der Oberforstwart Mül ler, der lange Jahre der Stadt treue Dienste geleistet hatte. Seine Stelle wurde wieder besetzt am 1. Oktober 1923 mit dem Forstwart Schneidenbach. Der Stadtsteuerinspektor Schneider wurde zum Obersteuerinspektor der Stadt Radeberg gewählt und schied Ende Juli aus. An seine Stelle trat als Stadtsteuerinspektor der Obersekretär beim Finanzamt Aue, Dörrer. Am 1. Dezember 1923 übernahm der Gaswerks-irektor Grunerdie Leitung des Gemeindc- verbandgaswcrkcs Schwarzenberg. Zu seinem Nachfolger wurde der Betriebsassistcnt beim Gaswerk Hohenstein-Ernstthal, Mar Iacob, gewählt, der auch sein neues Amt bereits am 1. Dezember antrat. Mit Iahresschluß schied weiter der Stadtverwaltungsassistent Ker ne r, der beim Stadtsteueramt beschäftigt war, aus, um in den Dienst der Stadt Radeberg überzutretcn. Ferner traten freiwillig aus dem städtischen Dienste aus: Der Bcamtenanwärter Tautenhahn, die Der- waltungsairwärter Schubart, Möckel und Metzner, die Maschinen schreiberin Gerber, der Hilfsarbeiter Deck, die Hilfsarbeiterin Zumpe und die Lehrlinge Biedermann und Hahner. Durch Kündigung sei tens des Stadtrates traten aus: die Hilfsarbeiterinnen Gittler und Dittrich und der Hilfsarbeiter Georgi. Neu angestellt wurden: die Anwärter Dietel, Reißmann, Geißler, Leonhardt, Oehme und Frei tag, die Maschinenschreiberin Bretschneider, die Lehrlinge Weigel, Kalbskopf, Sörgel und Hänel und der Kassenbote beim Gaswerk, Schlimper. Auch rm Lehrkörper der Bürgerschule traten zahl reiche Veränderungen «in: Mit Beginn des neuen Schuljahres uber- ucchmen ständige Lehrerstellen di« Lehrer Meltzer, der bis dahin in Auerbach bei Zwickau tätig gewesen war, und Händel, -er vorher eine Hilfslehrerstelle in Schneeberg bekleidet hatte. Ferner wurden als Lehrerstellvertrctcr und Aushilfskräfte der Schulgemeinde durch den Bezirksschulrat zugewiesenn die Herren Liebold, Starke und Groß, Fräulein Lonrad und Fräulein Reinbracht. Eine bemerkenswerte Ämbildung erfuhr die Fortbildungsschule insofern, als sie vom Beginn des neuen Schuljahres ab vollkommen selbständig neben die Volksschule gestallt wurde und eigen« hauptamtliche Lehrkräfte er hielt, während bis dahin der Fortbildungsschulunterricht ausschliess lich von Dolksschullohttrn in Ueberstmchen erteilt lvorden war. Zu ständigen Lehrkräfen der Forbildungsschule wurden gewählt: Lehrer Wartenberg, Lehrerin Rieger und Fachlehrerin Freitag. Außerdem wurde vom Bezirksschulrat Fräulein Nasch als aushelfende Fachleh rerin der Schul« zugewiesen. Der Aufgabenkreis der Fortbildungs schule wurde außerdem dadurch größer, daß die Landgemeinde Gries bach ihren früheren Vertrag, wonach die fortbildungsschulpflichtigen Mädchen die Schneeberger Fortbildungsschule zu besuchen haben, auch -auf -i« Knaben ausdehnte und die Stadt Neustädtel und di« Land gemeinden Ober- und Niederschlema Verträge über die Teilnahme ihrer fortbildungsschulpflichtigen Mädchen am Kochunterricht der Schneeberger Fortbildungsschule abschlossen. Auch die Handels schule zeigte eine erfreuliche Entwicklung, sodaß mit Genehmigung des Wirtschaftsministeriums eine nichtständige Handelsschullehrcr- stelle neu gegründet wurde. Sie wurde am 4. Juni dem Studien- Auch im Jahr« 1923 hat die Forst Verwaltung zum guten Teile dazu beigetragen, daß den finanziellen Anforderungen genügt werden konnte. Ls haben drei Holzversteigerungen stattgefunden, insgesamt wurden versteigert 1815,95 fm. mit einem Gesamterlös von 7 026 265 050 Mark. Außerdem wurden an die Einwohner der Stadt im August und im November 622H rm Brennholz und Stöcke ver teilt. Die Holzmenge erscheint außergewöhnlich hoch, es ist aber zu bedenken, daß in den Jahren 1921 und 1822 an der zu schlagenden Menge eingeipart worden war, und daß allein reichlich 400 fm. Nutz holz noch aus das Jahr 1922 zu rechnen waren. Der Stadtwald er fuhr einen Zuwachs um 2.706 ha durch Ankauf der Parzelle 972, Flur Weißbach, die von dem Bankdirektor Weymann in Schneeberg ange kauft wurde. Verkauft wurde nichts. Die 1823er Kulturen stehen infolge des günstigen feuchten Frühjahres gut. Selbst dis im Herbst 1822 ausgeführten Ausbesserungen, die durch Froste etwas gelitten hatten, haben sich im Frühiahr durch die anhaltende Feuchtigkeit gut erholt. Don Bränden ist der Wald ebenso verschont geblieben wie von der Nonnenplagc, die anderwärts wieder große Schäden ungerichtet hat und deren Auftreten auch im Erzgebirge befürchtet wurde. In den städtischen Waldungen ist nicht ein einziger Falter beobachtet worden. Der Floßgraben wurde in der Zeit vom 5. bis zum 18. August geräumt. Seine Ufer wurden gleichzeitig befestigt, soweit es nötig war. Die Floßgraben- und Waldbegehungen fanden am 18. Juni und 29. November 1923 statt. Das Gaswerk hatte beson ders schwer unter der in der zweiten Jahreshälfte auftretenden Geld entwertung zu leiden, weil sehr häufig die Kohlenpreise schneller stie gen als die Gaspreise erhöht werden konnten. Diesem Mangel wurde jedoch Ende September durch Umstellung der Gaspreise auf Gold- Währung abaeholfen. Schneeberg war eine der ersten Gemeinden, die diesen Schritt wagten. Trotzdem hat das Gaswerk die finanziel- len Schwierigkeiten noch nicht völlig überwunden. Zum Teil liegt das an dem Rückgang des Gasverbrauches, der bei allen Werke» zu Tage tritt. Die Erzeugung unseres Werkes ist von 570 000 Kubik meter im Jahre 1822 aüf 490 000 Kubikmeter im Jahre 1923 zurück gegangen, dagegen hat sich die Zahl der Gasabnehmer um 21 aus 2133 erhöht. Die Gasabnahme betrug auf den Kopf der Bevölke rung 55 Kubikmeter in Schneeberg und 13,3 Kubikmeter in Neu städtel. Beim Wasserwerk liegen die Verhältnisse wie früher. Obwohl es bei dem nassen Frühjahr nicht für möglich gehalten wor den wäre, trat doch im September und Anfang Oktober eine der- artig« Wasserknapphcit ein, daß das Pumpwerk der Kornzeche wieder in Tätigkeit gesetzt werden mußte. 3600 Kubikmeter Wasser wurden auf diese Weise dem Rohrnetz zugcführt. lieber die Erwerbung eines neuen Ouellengebietes schweben Verhandlungen. Ferner besteht Aus- sicht, daß der Stadt die Verfügung über das Ziegelteichwasser zu fällt, wodurch sich die Wasserverhältnisse bedeutend bessern würden. Das Dr. Curt Geitner-Bad erfuhr durch die außerordentlichen Preissteigerungen einen solchen Rückgang der Besucherzahl, daß es im Herbst geschlossen werden mußte. Diefe Schließung hat cs er möglicht, der Stadt ungeheuere Verluste zu ersparen. Anfang De zember wurden die BLderprcise auf Goldwährung gestellt und das Bad versuchsweise wieder geöffnet. Im ganzen sind 16180 Bäder abgegeben worden und zwar: 10 308 Schwimmbäder, 4 860 Wannen bäder. 457 Braufcbäöer und 555 medizinische Bäder. Von allen städtischen Betrieben wurde wohl der Sparkasse das traurigste Los zu teil. Sie hat unter der Geldentwertung, die jedes Sparen unmöglich gemacht hat, am meisten leiden müssen. Wenn auch rein zahlenmäßig das Einlegerguthaben im Laufe des Jahres von ruird 17)4 Millionen Mark auf rund 267 Billionen gestiegen ist, so kann doch mit dem gesamten Einlegerguthaben noch nicht einmal der Be- solüungsaufwand für einen Monat gedeckt werden. Es ist zu hoffen, daß das Vertrauen zur neuen Währung auch den Sparbetricb wieder fördern wird. Vorläufig und wohl noch auf lange Monate hinaus muß die einst blühende Sparkasse, die Jahrzehnte hindurch große Reingewinne für die Stadt erzielte, als völlig unproduktiver Zu schußbetrieb angesehen werden. Im Gegensatz zur Sparkasse hat sich di« Girokasse immer günstiger entwickelt. Das geht nicht nur ans den Umsätzen hervor, bei denen naturgemäß die Geldentwer tung eine groß« Nolle spielt, solider» auch aus der Zahl der Buchun gen und aus der Zahl der Konten, die von 831 am 1. Januar auf 1063 am 31. Dezember gestiegen sind. Der Umsatz betrug in den ein zelnen Monaten: Dezember 1922 679 Mill. M., Januar 1923 961 Mill. M., Februar 1 712 Mill. M., März 2 368 Mill. M., April 1867 Mill. M., Mai 2 641 Mill. M., Juni 5 751 Mill. M., Juli 23 950 Mill. M., Anaust 352 466 Mill. M., September 6 211510 Mill. M., Oktober 469171854 Mill. M., November 145 051688 915 Mill. M., Dezember 256 341 870 819 Mill. M. Im Dezember wurde der Rentenmarkverkchr ausgenommen und außer dem Paiermarkvcr- kehr ein Umsatz von 110 567 M. erzielt. Neue Wohnungen wären im Jahr« 1923 überhaupt nicht hergestcllt worden, wenn nicht die Stadtgemeinde selbst fünf Woh nungen neu geschaffen hätte, zwei im Hospital, zwei im vormals Da- Jahr 1923 ist kn «KMafkNHn BeMuna sicherlich da»' H"« jeden Fehlbetrag ab. Noch bei feiner Verabschiedung durch Wwerste, das die Stadt Schneeberg in den letzten hundert Jahren die städtischen Arper^ vorauszusehen, wel- durchlebt hat. Nicht nur in wirtschaftlicher Beziehung, sondern auch H-m unglaublichen Derfall die deutsche Wahrung unterliegen sollte, sonst hat es uns schwer« Wunden geschlagen. Da» Natskollegium Wurde,n den Sommermonaten und gegen Ende des Jahres zu da- verlor ^rch den Tod eins seiner hervorragendsten Mitglieder. Am ^urch di« finanzielle Notlage des Reiches wie der Lander immer 24. Oktober 1923 starb Hr. Staütrat Max Jacob, der 1906 in das trMoser, so trat dies bet den Gemernden, die sich ia in finanzieller Stadtverordnetenkollegium eingetreten war und seit der Staatsum- Abhängigkeit des Neiches und de» Landes befinden, nochviel mehr m wälzung von 1918 als unbesoldeter Stadtrat das Amt des stellver- Erscheinung. Ueber die trostlose Finanzlage der Gemeinden, die tretenden Bürgermeisters bekleidete. An seinem Grabe und in einer jetzt noch ^steht und in den kommenden Monaten noch großer ,u öffentlichen Stadtverordnetrnsitzung sind seine Verdienste um seine »roht, ist so viel geschrieben und gesprochen worden, daß ihre Daterstadt anerkannt und gewürdigt worben. Auch an dieser Stelle Schilderung in diesem V-rwaltungsbencht nur eine unnötige W>«der- sei ihm nochmals für seine aufopfernde Tätigkeit im Dienste der Stadt! h°"mg Leuten wurde. Jedenfalls darf fes gestellt werden, daß auch Schneeberg gedankt und ein ehrenvolles Gedächtnis zugesichcrt. Für! l" den schlimmsten Wochen es den nachhaltigsten Bemühungen noch infolge d«r Entwertung in der Lage gewesen sein, ihre Dorkricgs- schulden mühelos zu tilgen. Daß diese Schulütilgung in Schneeberg gerade in den ersten Monaten des Jahres möglich gewesen ist, als die .... , . ..... „ „ Währung verhältnismäßig noch gut stand, und vor allen Dingen sta- 107 Wohnungssuchende wurden in die Listen ausgenommen und zwar: kil war, verdient besonders hervorgehobcn zu werden. Der Haus- 61 sehr dringliche, 7 dringliche und 39 nicht dringliche. Von diesen haltplan wurde äußerlich vollkommen und den modernsten Anforde- Wohnungssuchenden konnten 39 Wohnungen erhalten und zwar: 32 xungen entsprechend umgestellt. Lr lag kurz vor Beginn des Rech- I lehr dringliche und 7 dringliche, sodaß am Iahresschluß noch 68 Woh- «iungsjahrrs vor und konnte auch innerlich voll befriedigen. Er schloß > nungssuchende vorhanden waren. In 8 Fällen wurden vom Woh ¬ nungsamt Wohnräume beschlagnahmt. Sämtliche Beschlagnahm»»» gen wurden mit Beschwerde angefochten. In 4 Fällen wurde die Be schwerde abgewiesen, dreimal wurde ihr stattgegeben, und ein Fall ist noch unerledigt. Im Tiefbau wurden aus Sparsamkeitsgrün den nur wenig Arbeiten ausgeführt. Der im Jahre 1822 begonnen« Fußweg aus der westlichen Seite der Bahnhofstraße wurde vollende- In der Auer Straße wurde vom Haltepunkt ans mit der Anlegung eines Fußweges begonnen, der zunächst in einer Läng« von 80 Dieter hcrgesteUt wurde. Auch an dem Iunghannsschcn Hause am Markt wurde ein Stück Fußweg hergestellt. Im Hochbau blieb es auch im Jahre 1923 bei der Unterhaltung der städtischen Grundstücke. Er* neuert wurde das Dach der Schwimmhalle des Dr. Curt Geitner bades. Das Krankenhaus erhielt einen kleinen Anbau, damit dis dringend nötigen Badezellen endlich geschaffen werden konnten. Der Bestand Ler städtischen Grundstücke hat nur zwei Veränderungen erfahren. Verkauft wurde: das Flurstück 649 e des Flurbuchs für Schneeberg in einer Größe von 4.614 Quadratmeter an den Fabrik, besitz er Kirschen züm Preise von 461400 Mark. Angekauft wurde: das sogenannte Wehnersche Grundstück — Drachenkopf 43 — von den Wimmerschen Erben zum Preis« von 8 DMionen Mark. Während die Geschäftslage in der ersten Jahreshälfte verhältnis mäßig gut war, trat in der zweiten eine erhebliche Erwerbslo sigkeit ein, die ihren Höhepunkt im November erreichte, sodaß dis Stadt erhebliche Mittel für di« Unterstützung -er Erwerbslosen auf bringen mußte. In der Woche vom 10.—15. Dezember waren zu lmterstützen 567 männliche, 302 weibliche in Vollerwerbslose, 427 Kurzarbeiter und 713 Zuschlagsempfänger, sodaß 2019 Personen, d. i. ziemliich ein Viertel der Einwohner, die Erwerbslosensürsorge in An spruch nahmen. Die Unterstützungssätze haben sich im Lause des Jahres dem ständig veränderten Geldwert entsprechend geändert. Insgesamt sind gezahlt worden rund 24 000 Billionen Mark, wovon ein Sechstel die Stadtgemeinde zu tragen hatte. Die Fahl der vom Fürsorgeamt unterstützten Personen betrug am Jahresschluss« 37. Ülußerdem wurden auf Kosten des Fürsorgeamtes 16 Personen im Stadikrankenhaus und eine in einer anderen Krankenanstalt un tergebracht. 18 Personen wurden ausgewiesen. Die Zahl der Ho« spitaliten betrug 26, von denen aber wie im vergangenen Jahr nur 9 im Hospital' wohnten. Di« Zahl der Fürsorgezögling« hat weiter abgenommen und beträgt nur noch 13. Während am Jah resanfang noch 3 davon in Anstalten untergebracht waren, befand sich am Jahresschlüsse kein Fürsorgezögling mehr in Anstaltserzieh ung. Kleinrentner wurden 67, Sozialrentner 238 lau fend imterstützt. Der gesamte Aufwand hierfür betrug 8 517 885 157 506 480 Mark. Das Micteinigungsamt, Lessen Tätigkeit zum größten Teil mit dem 1. Oktober auf das Mictgericht übevgegangen ist, hielt 8 Sitzungen ab, in denen 76 Fälle erledigt wurden. 58 mal wurde cs vom Vermieter, 12 mal vom Mieter und 6 mal von anderen Stellen angerufcn. Dabei handelte cs sich in 40 Fällen um Kündig ung und in 18 Fällen um Festsetzung der Friedcnsmiete. Soweit es sich um vom Vermieter beantragte Kündigungen handelte, erfolgt« in 9 Fällen Genehmigung, in 15 Fällen Ablehnung. Im übrigen wurde» Vergleiche geschlossen oder die Anträge zurückgezogen. Beim Geworbegericht waren 13 Sachen anhängig und zwar mit einer einzigen Ausnahme im ersten Halbjahr. Daß es im 2. Halbjahr fast nicht in Anspruch genommen wurde, mag in dem Darnisderliegen Ler Industrie seine Begründung finden. Angerufen wurde es in 12 Fällen von Arbeitnehmern, in einem Falle vom Arbeitgeber. Zwei Fälle wurden durch Anerkenntnis, zwei Fäll« durch Zurücknahme der Klage, einer durch Dersäumnisurteil, siebe» durch Vergleiche mrd einer auf andere Weife erledigt. Aus der Tätigkeit des Wo h lfahrt.s p flegev e rb a ndes ist folgendes zu berichten: Der Besuch der Mütterberatungsstelle hat ein« bedeutende Zunahme erfahren.' Er stieg von 1098 (im Jahve 1922) auf 1331. Dagegen zeigt Ler Bestich der Beratungsstelle für Lungenkranke eine Abnahme von 1138 (1922) auf 1057. Dem für Stillprämien zur Verfügung stehenden Betrag konnte keine er hebliche Bedeutung mehr beigemessen werden, nachdem der Goldwert immer mehr zurückgiug. Die wöchentliche Stillprämie wurde zwar vom 15. Mai an auf 500 Mark wöchentlich erhöht, trotzdem betrug der insgesamt ausgczahlte Betrag nur 51316 Mark. Ein wertvolle rer Ausgleich wurde aber dadurch geschaffen, daß Gutscheine für Milchvcrbilligung ausgegebcn werde» konnten. Außerdem stellte di« Mütterberatungsstelle wieder Lebensmittel unentgeltlich und zu ver billigten Preisen zur Verfügung. Zu ermäßigten Preise» konnten abgegeben werben: 3 Ztr. Zucker, Ztr. Kakao, 2^ Ztr. Reis, 2 Ztr. Nudeln, Ztr. Schmalz, 30 Pfd. Erbsen, 15 Pfd. Haferkakao und außerdem noch Hafermehl und Grieß in geringeren Mengen. Unent geltlich wurden abgegeben Lebertran, Emulsion, Grieß, Schmalz un- andere Lebensmittel und außerdem 30 Meter Leinen. Auch ine der Lungenfürforge anocrtrautcn Personen konnten wieder mit Lebens- und Kräftigungsmitteln wie Zinker, Mehl, Kakao, Grieß, Erb- >en. Neis, Nudeln, Lebertran und Eissnzucker zu wesentlich verbillig ten Preisen bedacht werden. Auch für rund 12 Billionen Mark Medi kamente wurden in der Lungenfürforge abgegeben. Ferner wurden ein Bott und 18 Decken zum Selbstkostenpreis abgegeben. Die Wald- licgekur Lauerte für lungengefährdete Kinder vom 11. Juni bis 29. September 1923. 48 Knaben und 82 Mädchen nahmen mit gutem Erfolge daran teil. 1080 Liter Milch wurden daboi an die Kinder abgegeben. Quäkerspcisungen fanden vom 1. Januar bis zum 31. März, vom 7. Mai bis zum 13. Juli, vom 27. August bis zum 26. September und vom 11. bis zum 21. Dezember statt. Insgesamt durften 760 Kinder daran teilnchmen. 72 Kinder konnten in Erho lungsheimen untcrgcbracht werden und zwar: 4 in Wiek auf Rügen, 26 in Klosterlausnitz, 2 in Bad Köscn, 29 in Kölpinsee auf Usedom, 5 in Neustadt an der Waldnaab, 2 im Hollandheim, 3 in Nordholz bei Cuxhaven und 1 in Bad Elster. Im Januar schloß sich die Stadtge- mcinde Neustädtel in loser Form unserer Mütterbera tung s st e l l e an. Sie zahlt für jede an der Beratung teilnehmende Mutier den durchschnittlichen Sachaufwand. Auch im Jahve 1923 konnten wieder Kleidungsstücke, darunter allein 274 Paar Schuhe ver teilt werden. Wiederholt wurden auch dem Bürgermeister und der Bcziikspslcgcrin von Wohltätern des In- und Auslandes größer« Geldsinnmen zur Verfügung gestellt, mit denen vielfach der drückend sten Not abgeholfen werden konnte. Zum Schluss« sei der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß im Jahre 1924 endlich die deutsche Währung und mit ihr die öffentlichen Finan zen gesunden möchten, daß das Wirtschaftsleben wieder in ruhigen und sicheren Gang kommt und unserer Stadt eine Zeit friedlicher Entwickelung vorwärts und aufwärts beschicdcn sei. GlückaufI SILnrsnü bsvLfirtl Leisenpulver mit ln roter Packung mit 6er ^Vsscdkrsu sls Lckutzmsrks. kotkenkurger Zeilen- unä Oellakrik ZckmieZ L Zckeib, ^ürnkerA Herstellerin 6er bekannten Seilen. Vertreter: krtsl, Lwlekau, ^nnenstraks 23
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite