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»dnOrÄgM« Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das »Wilsdruffer T-gebralt» «schein, «Ir ollen Werktagen nachmittags 8 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— SiM. srei Haus, bei Postbestellung l,80 RM. zuzuglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsa. Alle Postanftalten und Post boten, unsereAustrageru. »N .. , Teschäftsftelle, nehmen zu NderZeilB-st-llung-nent. Wochenblatt für Wilsdruff u. Umqeaend gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonst,ger —-— 2-2 Betriebsstörungen besteht kein Anspruch aus Lieferung »er Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingcsandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die 8 gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4 gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs pfennige, die 3 gespaltene Reklamezeile im textlichen Teile 1 RM. Nachweisungsgebuhr 20 Rerchspfenmge. Borge- !A"d-n"Üach-möglich,Ar Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 annahme bisoorm.lOUHr- " ' ' - . 3ür die Rlchtigkrit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Zeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch Klage eingezogen werden muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast Meißen, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Mittwoch, den 25. Oktober 1933 Nr. 250 — 92. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Telegr.-Adr..: „Amtsblatt" Mls Hillers HM m die Mim. Arbeitsfront und Volksabstimmung. Von Hans Biallas, Leiter des Presseamtes der Deutschen Arbeitsfront. N8L. Neben den politischen Parteien aller Richtungen hatte der Nationalsozialismus bei früheren Wahlkämpfen immer einen besonders gefährlichen Gegner: die deutschen Gewerkschaften. Diese stellten bei jeder Wahl, wenn um die Stimme eines jeden Volksgenossen gerungen wurde, ihren gesamten riesigen Apparat den politischen und weltanschaulichen Gegnern zur Verfügung. So benutzten denn die Parteien des verflossenen Svstems eifrig die Millionenorganisationen der schassen den deutschen Menschen, um ihre volkszerstörenden, schäd- lick^n Ideen zu propagieren und bei den Wahlen den Nationalsozialismus zu verleumden, seine Ziele, sein Ge dankengut zu verfälschen und ihn so zum Zerrbild für die Mitglieder der Gewerkschaften und Verbände zu machen. "Es hat wohl keinen marxistischen Führer gegeben, der nicht fest glaubte, daß wenigstens die Gewerkschaften immer in ihren Händen bleiben würden. Auch nach dem Bankerott der politischen marxistischen Parteien blieben die Gewerkschaften noch eine Zeitlang unter der alten Führung. Ja, diese glaubte, durch überraschende Bekenntnisse, „sie seien schon immer national gewesen", weitermachen zu können, um einmal den kata strophalen Mitgliederschwund einhalten, andererseits aber, weil sie hofften, später einmal durch Sabotage dem neuen Staat Schwierigkeiten bereiten zu können. Am 2. Mai, als die NSBO. die Gewerkschaften über nahm, zerflossen diese Hoffnungen. Die Millionenorgani sationen der deutschen Arbeiter und Angestellten kamen unter die Führung erprobter national sozialistischer Kämpfer. Darüber hinaus schlossen sich dann alle Organisationen der Arbeiter, An gestellten und Unternehmer in der Deutschen Arbeits front zusammen. Heute hat nun das deutsche Volk zu entscheiden, ob es die Maßnahmen der Regierung Adolf Hitler billigt und ob es mit seiner klaren Politik des Friedens und der Ehre einverstanden ist. Denn das muß in diesem Zusammenhangs gesagt werden: Kein Ausspruch ist richtiger und trifft den Kern der Sache besser als der, daß es am erstaunlichsten sei, daß das Aus land über den Austritt Deutschlands aus der Abrüstungs konferenz und aus dem Völkerbund erstaunt ist. Durch die Bildung der Deutschen Arbeits front sind die Organisationen des Klassenkampfes rest los vernichtet. Niemand stört heute mehr in Deutschland die einheitliche Willenskundgebung des deutschen Volkes, das Bekenntnis der Nation zu den Grundlagen eines Staates, zu Freiheit, Frieden, Ebre und Gleichberechtigung. Die 14 Arbeiter- und S An gestelltenverbände sowie die vielfältig genlicderten Unter- nebmerverbände und Handwerksorganisationen stehen beute in einer Front und treten geschlossenfürdie Gleichberechtigung des deutschen Volkes ein. Die fünfmonatige Werbe- und Aufklärungsarbeit der Deutschen Arbeitsfront hat bereits ihre Früchte ge tragen. Der Geist der Volksgemeinschaft hat Arbeiter und Unternehmer erfaßt, und die Massen des Volkes, die Millionen der Arbeiter haben er kennen gelernt, daß ihr von den marxistischen Hetzern so ost verfälschter Kampf um Gleichberechtigung im Volke auch der Kampf des ganzen Volkes der Welt gegenüber sein muß. Der Nationalsozialismus hat ihnen in der Arbeitsfront dieses gleiche Recht gegeben. Deshalb sind sie auch bereit, für dieses Recht der Welt gegenüber ein- zutretcn, wenn die Ebre der Nation, die jetzt auch ihre eigene Ehre ist, es fordert. Die Besichtigungsfahrt des Führers der Deutschen Arbeitsfront durch die Betriebe hat den Beweis erbracht, daß dem so ist. Für Dr. Ley und seine Begleiter, die als-erfahrene nationalsozialistische Kämpfer genau ehr liche Begeisterung von gezwungener, rein äußerlicher „Zustimmung" Wohl zu unterscheiden wissen, war es eine Freude und Genugtuung zugleich, zu erkennen, daß überall ein neuer Geist die Herzen und Hirne der schassenden deutschen Volksgenossen erfüllt. Aus jedem Betriebe, aus jeder Werkstatt konnten sie die stolze Gewißheit mitnehmen: Das deutsche Bauerntum hat tn den letzten Monaten sich wiedergefunden. Ebenso aber auch haben sich Unternehmer und Arbeiter zu sammengefunden. Der Zank um die Lohntüte, um Profit und Tarife ist zurückgetreten gegenüber dem einen großen Ziele: Deutschlands Ehre, Deutschlands Gleichberechti gung in der Welt. Die Deutsche Arbeitsfront kann stolz erklären: Die Millionenarmee des schaffenden Volkes steht voll und ganz hinter der Politik des Führers. Fü? das deutsche Arbeitertum ist der 12. November kein Wahl tag und keine Abstimmung, sondern ein Tag des Be kenntnisses zur Freiheit und Ehre der Na tion. Ungeheurer Austum der Masten auf den Berliner Sportpalast. Etwa eine Viertelmillion Menschen hörte« in den Sälen die Worte des Führers. Die Ankündigung, daß Adolf Hitler Dienstag abend imBerlinerSportpalaft über die politische Lage sprechen würde, hatte einen ungeheuren An sturm der Bevölkerung verursacht. Als um 16 Uhr der Saal geöffnet wurde, strömten s o ungeheure Menschenmassen hinein, daß der Riesenraum in kürzester Zeit voll besetzt war. Bald danach erfolgte schon diepolizeilicheSchließung. In der Potsdamer Straße sammelten sich weitere Zehntausende an. Es war das erstemal, daß in dieser verkehrsreichen Straße große Lautsprecher aufgebaut waren, um den dort angesammelten Menschen mengen die Rede des Führers zu übertragen. Der Ver kehr mußte, da die Menge sich in der ganzen Breite der Straße fast einen Kilometer lang ausdchnte, umgeleitet werden. Aus den Läden und Büros, den Fabriken und Werkstätten eilten nach Geschäftsschluß Hunderttausende zu den für die Übertragung der Rede vorgesehenen sechzig Sälen in allen Teilen der Stadt. Alle Versammlungs räume waren überfüllt und fast alle polizeilich geschlossen. Insgesamt waren in den Sälen etwa eine Piertel- million Menschen zusammengekommen. Darüber hin aus aber hörte ganzDeutschlandan den Rundfunk geräten die Rede des Führers und Volkskanzlers. Das Innere des Sportpalastes war mit großen Transparenten geschmückt: „Hitlers Kampf ist der Kampf um den wirklichen Frieden der Welt. — Mit Hitler für einen Frieden der Ehre und Gleich berechtigung. — Das deutsche Volk will den Frieden, aber einen Frieden der Ehre und der Gleichberechtigung." Das Rednerpult war mit einem großen Blümen- gebinde geschmückt. Noch nie war eine solch ungeheure Menschenmenge in diesem Raum versammelt wie am Dienstagabend. Nur ein schmaler Durchgang für den Führer und seine Begleitung wurde freigelassen."Fast alle in Berlin anwesenden ausländischen Journalisten wohnten der Veranstaltung bei. * Huldigungsfahrt -es Volkskanzlers durch die Potsdamer Straße. Hunderttausend« bejubelten Hitler. In derselben Zeit, in der der Berliner Sport palast bereits lange dicht gefüllt war, standen auf der gesamten Potsdamer Straße dicht gedrängt Men schenmassen, die in mustergültiger Disziplin auf die Über tragung der großen Rede warteten. Vor dem Sportpalast ...-4 Ü In Erwartung der Knnzlcrrcde. Ein schönes Beispiel der Begeisterung des Volkes für den Kanzler gibt diese Aufnahme: Am Vormittag, mehr als acht Stunden vor der Rede, haben sich die ersten Zuhörer in der Potsdamer Stratze in Berlin eingefunden, um Eintritt in den Sportpalast zu erhalten, wo der Kanzler seine große Rede an das deutsche Volk hielt. fuhren tn unterbrochener Reihenfolge die Wagen der zahl reichen ausländischen Diplomaten, der ausländischen Ge sandtschaften und die Führer der nationalen Bewegung vor, denen durch die riesige Menschenmenge ein begeisterter Empfang zuteil wurde. Dann traf der Wagen des Führers ein. Von der Reichskanzlei über die Potsdamer Straße bis zum Sport palast pflanzten sich die begeisterten Heilrufe der Hundert- tausende, die die Straßen umsäumten, fort. Diese Fahrt war eine einzige Huldigung für Adolf Hitler. Hoch auf gerichtet stand er in seinem Wagen und erwiderte die be geisterten Zurufe mit dem deutschen Gruß. Zu der Sportpalastkundgebung erschien vor dem Ein treffen des Führers der Kronprinz mit einigen anderen Herren in der Uniform des alten Heeres. Er wurde mit Händeklatschen und Heilrufen begrüßt und mußte immer wieder für die Kundgebungen danken. Außer den Führern der p o l i t i s ch e n Organisationen sah man diejenigen der wirtschaftlichen Organisationen und der stän dischen Vertretungen, vor allem der Deutschen Arbeits front. Jubelnd begrüßt und feierlich eingeholt wurde der alte weißhaarige General Litzmann. Llnbeschceibliche Begeisterungsstürme beim Erscheinen des Führers. Alsdann erschien im Sportpalast der Berliner Polizei präsident, Admiral von Levetzow, in SA.-Unisorm an der Spitze der höchsten Berliner Polizeioffiziere. Vizekanzler von Papen wurde durch ein Ehrengeleit der SS. in den Saal gesührt. Der Einmarsch der Standarten und Sturm fahnen erfolgte unter dem gemeinschaftlichen Gesang des Deutschlandliedes und des Flaggenliedes. Dann, bald nach 20 Uhr, ging ein ungeheurer Sturm der Begeisterung durch den Saal. Der Führer erschien in Begleitung des Reichsministers Dr. Goebbels. Die Klänge der Musikkapelle wurden durch die Heilrufe der Menge übertönt, als Adolf Hitler durch das SA.-Spalicr in den Saal schritt. Länger als eine Viertelstunde feierte die Menge ihren Führer mit Heilruscn. Kundgebungen in diesem Umfang hat selbst der Sportpalast kaum jemals erlebt. Nr. Goebbels eröffnet die Kundgebung. Reichsminister Dr. Goebbels betrat als Erster die Rednertribüne und führte aus: Ich weiß nicht, wie oft der Führer in den vergangenen Monaten von dieser Stelle aus zu den großen entscheidenden Fragen der deutschen Nation Stellung genommen hat. Das aber weiß ich, daß er noch niemals so auf die ungeteilte Zustimmung und Gcfolgstreue der ganzen deutschen Nation rechnen konnte, wie dieses Mal. (Stürmischer minutenlanger, sich immer wiederholender Beifall.) Das ganze deutsche Volk dankt es ihm, daß er nach vierzehn Jahren Nachgiebigkeit zum ersten Male ein deutsches Nein ausgesprochen hat (neuer stürmischer Beifall). Das deutsche Volk ist entschlossen, mit ihm den Kampf um die deutsche Ehre, um die deutsche Gleichberechtigung und damit um einen wahrhaften und dauerhaften Frieden in der ganzen Welt aufzunehmen (neue Heilrufe und Hände klatschen). Weit über diesen Saal hinaus sitzt am heutigen Abend das ganze deutsche Volk an den Lautsprechern, um aus dem Munde des Führer zu hören und zu erfahren, wohin der Weg in die deutsche Freiheit führt. Wir Berliner danken es dem Führer besonders, daß er die Eröffnung des Wahlkampfes im Sportpalast unter uns beginnen will. Wir sehen darin eine besondere Aner kennung für den schweren Kampf, den wir um die Wieder- deutschmachung der Reichshauptstadt geführt haben. Wir begrüßen den Führer aufs herzlichste in Dank barkeit und Treue. Der Führer hat das Wort (neue stür mische Hcilrufe setzten ein, als der Reichskanzler zum Rednerpult schritt). * Sie Rede de- Führer- im Sportpalast. In seiner großen Rede gab der Führer einleitend einen Rückblick aus die Entstehung des Versailler Ver trages und seine grauenhaften Folgen für das deutsche Volk und ganz Europa. Er legte dar, daß Deutschland die Waffen gestreckt habe im Vertrauen auf die feierlichen Zusicherungen der Gegner und führte in eindrucksvoller Weise aus, warum dieser Vertrag nicht zur Befriedung der Welt, sondern zur Verewigung des Hasses fuhren mußte. Millionen Arbeitslose nicht nur bei den Besiegten, sondern auch bei den Siegern seien die Ballen für dis Unvernunft derer, die diese Verträge gemacht hatten In dem der Führer in Lindrinalicher Welse, diesen Zustand