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Weidwerk und Fischweid im Oktober. Die Bezeichnung des Weldwerks als Sport wird von den deutschen Jägern mit Recht abgelehnt, denn das Erlegen des Wildes soll und darf keine Tätigkeit sein, bei der es Rekorde, das heißt Höchstleistungen, aufzu- stellen gilt, sondern es ist und bleibt eine Notwendig keit, die durch wirtschaftliche Gründe geboten ist. Außerdem ist der Abschuß des jährlichen Zuwachses an Wild nur eine Seite des Weidwerks. Die andere be steht in weitgehender Fürsorge für das im Winter oft darbende Wild, um das in der Wildbahn Deutschlands steckende beträchtliche Volksvermögen zu erhalten, und soweit es der Ackerboden znläßt, zn vermehren. Daß die Begleiterscheinungen des Weidwerks, vor allem die An strengungen und Strapazen, die der Jäger sich auferlegen muß, als sportliche Leistungen bewertet werden können, weil sie zur Ertüchtigung des Körpers und des Geistes beitragen, liegt in der Natur der Sache. Sie recht fertigen jedoch nicht die Bezeichnung des Weidwerks als Sport. Bei den Anglern liegt die Sache anders. Sie haben selbst den Ausdruck „Angelsport" eingeführt, hauptsächlich aus dem Grunde, um die weidgerechte Aus übung der Fischweid in sportlicher Form mit Geräten, die an die körperliche und geistige Tüchtigkeit des Anglers hohe Anforderungen stellen, scharf von dem Stippertum, unterscheiden, das mit ungeeignetem Zeug in träger Be schaulichkeit wertlose Fische fängt und weit davon entfernt ist, für die Hebung des Fischbestandes Opfer zu bringen, wie es die Sportangler, die jetzt alle unter einen Hut gebracht sind, in großartigem Maßstabe tun. Die Hühnerjagd hat, wie ziemlich allgemein be richtet wird, Heuer die Jäger zufriedengestellt. Es sind mehr und stärkere Völker als in den letzten Jahren vor handen, was zu der Annahme berechtigt, daß man nicht mit andauernder Verminderung der Hühner zu rechnen hat, sondern daß man es nur mit einer zeitweiligen Ab nahme zu tun hat, der wieder eine Zunahme folgt. Es wird Heuer auch wohl ein gutes Hasenjahr geben, was auf die günstige Witterung des Frühjahrs zurückzu- führen ist, die an vielen Orten die Märzhasen hochkommen ließ. Man fängt jetzt wieder an, Hasen auch auf der Suche zu schießen, weil die von Altmeister Dietzel aufgestellte Behauptung, daß bei der Suche mehr Häsinnen als ! Rammler geschossen werden, nicht so allgemein zutrifft, wie man bisher annahm. Da es auch seit einigen Jahren immer schwerer wird, die zu einer erfolgreichen Treib jagd erforderlichen Schützen zusammenzubringen, ist es den Jagdinhabern nicht zu verdenken, daß sie schon auf der Suche Hasen schießen lassen und selbst schießen. Im Oktober setzt auch der Entenzug ein, der uns ungezählte Scharen nordischer Enten bringt. Sie pflegen nicht bloß schnell durchzuziehen, sondern verweilen Tage, ja bei schönem Wetter sogar Wochen hindurch auf unseren Ge wässern. Am Tage liegen sie zu Hunderten auf der Mitte großer Seen. Am Abend, sobald der erste Stern am Himmel aufblinkt, stehen sie auf und ziehen in größeren oder kleineren Ketten weit über Land, um auf seichten Flußarmen, Mooren, Brüchen und Torflöchern durch Buddeln ihre Äsung zu suchen. Auch an frisch ab- geerneten Hafer- und Gerstenfeldern ist der Anstand manchmal lohnend. In der Fisch weid ist der Grundangler, der dem Blei und Karpfen nachstellt, noch immer obenauf. Jetzt beginnt auch das Kraut im Wasser aus den Boden hin- unterzusinken, womit der Hechtfang mit der Darre loh nend wird. Von einem etwas engherzigen Standpunkt aus wird die Anwendung des Spinners znm Darren als nicht sportlich betrachtet. Diesen Vorwurf kann man da durch entkräften, daß man beim Darren eine gesplicßte Rute anwendet, so daß man den Hecht, der gebissen hat, sportgerecht drillen kann, was übrigens sicherer zum Petriheil führt, als wenn man ihn an der Schnur durch schnelles Rudern müdeschleppt. Das gilt besonders für die Fälle, wo man einen großen, schwerden Hecht am Haken hat, was in dieser Zeit öfter vorkommt. Bei schönem Wetter sucht man den Hecht dicht am Nohr, wo er auf Beute lauert, bei rauhem Wetter muß man den Spinner bis zu zwei Meter tief gehen lassen, weil dann die Fische in der Tiefe stehen und der Hecht ihnen dahin kolgt. Dr. Fritz Skowronnek. Dersegenheiist'egserung in Madrid. Generalstreikandrohung der Marxisten. In Spanien ist eine neue Regierung unter dem Vorsitz des Rechtsanwalts Martinez Barrios gebildet worden. Ihre parteipolitische Zusammensetzung ist fast dieselbe, wie die des gestürzten Kabinetts Lerroux. Die Sozialisten sind nicht beteiligt. Sieben Minister der alten Negierung sind in die neue übernommen worden. Die Haltung der Sozialisten ist weiterhin un durchsichtig und ihre Generalstreikdrohung hängt wie ein Damoklesschwert über der neuen Regierung. Die Marxisten haben während der ganzen Krise ein Katz- uud Mausspiel nicht nur mit den übrigen Parteien, sondern auch mit der ober st en Staatsautorität getrieben und eine im Interesse des Landes gelegene klare Lösung verhindert. Die Truppen werden in den Kasernen zurückgehalten. Sine Sprengkapsel in den Mund gesteckt. Selbstmörder setzt ganzes Haus in Brand. In einem Vorort von Luxemburg hat ein vier zigjähriger lediger Mann auf entsetzliche Weise seinem Leben ein Ende bereitet. Nachdem er vorher sämt liche Räume seines Hauses mit Benzin übergossen und Feuer angelegt hatte, steckte der Mann sich eine Spreng- kapselindenMund irud brachte sie zur Entzündung. Die verstümmelte Leiche des Lebensmüden wurde später unter den Trümmern des abgebrannten Hauses gefun den. In einem vorher an die Polizei abgesandten Brief hatte der Mann mitgeteilt, daß er den Tod seines kürz lich verstorbenen Vaters nicht überleben wolle. Das Schandurteil von Brünn. Im sogenannten Brünner Volkssport - Prozeß erfolgte das Urteil des obersten Gerichtshofes über die Nichtigkeitsbeschwerde, die gegen das erstinstanz liche Urteil eingelegt worden war. Es erfolgte nur eine Strafherabsetzung bei einzelnen Angeklagten; grundsätz lich wird aber die Nichtigkeitsbeschwerde verworfen, soweit die Verurteilung auf Grund des K 2 des tschechi schen Gesetzes zum Schutz der Republik erfolgt war. Außerdem verlieren die Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte. Dadurch sind sieben junge Sudctendeutsche wegen an geblicher „staatsgefährlichcr Bestrebungen" zu schweren Freiheitsstrafen verurteilt, weil sie Mitglieder der NSDAP, oder einer ihrer Nebenorganisation wie des „Volkssportverbandcs" bzw. des „Sjudentenverbandes" gewesen seien. Die NSDAP, aber wolle die Lostrennung der sudctendeutschen Gebiete von der Tschechoslowakei, eine Behauptung, für die nicht der geringste Beweis er bracht wurde. Außerdem hat das Gericht alle gegen teiligen deutschen Beweisanträge abgelehnt. Meine NaGeichten. Zehnjähriger Gedenktag des 9. November 1923. München. Am 9. November jährt sich zum zchntenmal der Tag, an dem vor der Feldherrnballe in München 16 Kämpfer für die Bewegung und damit für Deutschland sielen. Anläß lich dieses Tages finden in München große Feierlichkeiten statt, mit deren Durchführung die Gauleitung München-Oberbayern beauftragt ist. Hitlerjunge auS dem Hinterhalt überfallen. Stuttgart. Nachts wurde der Httlcrjunge Marquardt von hinten überfallen und durch einen schweren Stoß zu Boden geworfen. Der überfallene blieb bewußtlos liegen und mutzte später ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Daß es sich dabei um einen Racheakt handelt, geht daraus hervor, daß der Täter bei dem übersatt die Worte aussprach: „Das ist die Rache sür van der Lubbe". DoNfnß ans Urlaub. Wien. Bundeskanzler Dollfuß hat in Begleitung seiner Gemahlin Wien verlassen, um, einem Rate der Arzte gemäß, einen kurzen Erholungsurlaub aus dem Lande zu verbringen. Schweres VerkehrSnnglück in London. London. In London ereignete sich ein schweres Verkehrs- unglück beim Aufziehen der Wache vor dem Bucktnghampalast. Ein Kraftwagen wurde infolge eines Zusammenstoßes mit einem anderen Wagen mit großer Gewalt in die Menge ge schleudert, die der Ablösung der Wache beiwohnte. Ein Flieger aus der Zuschauermcnge wurde aus der Stelle getötet, einem zweiten wurden beide Füße buchstäblich abgeschnitten. Der Flieger starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Aus dem Siaaksdieust Äükasse«. Berlin. Auf Grund des 8 4 des Gesetzes zur Widder» Herstellung des Beruisbeamtentums sind aus dem Staatsdienst entlassen worden: Ministerialdirektor i. e. R. Dr. Badt, Ministe-f rialdirektor i. e. R. Dr. Brecht. Ministerialrat t. e. R. Goslars Ein Eisenbahner aus dem Hinterhalt erschaffen. Soltau. Als sich der hiesige Eisenbahnmaschinist Gückeh aus dem Wege zu seiner Arbeitsstätte befand, wurde er auf der Straße in der Nähe seines Hauses aus dem Hinterhalt niedergeschoffen. Die Frau des Eisenbahners, die den Schutz in ihrer Wohnung gehört hatte, fand ihren Mann mit einer, schweren Bauchverletzung aus, der er gleich darauf erlegen ist^ Erstmaliger Start eines schwanzlosen Segelflugzeuges mit einem Motorflugzeug. Hamburg. Im Hamburger Flughafen gelang «s, elw schwanzloses Segelflugzeug mit einem Motorflugzeug mehrfach zu starten. Flieger des Segelflugzeuges war der Hamburger! Huth, des Motorflugzeuges Kraus. Bemerkenswert ist, datz ein derartiger Start in Europa erstmalig gelungen ist. Blitzlichtfabrik durch Explosion zerstört. Opladen. In einer Blitzlichtfabrik in Richrath ereignete sich nach Betriebsschlutz, als ein Arbeiter den Fabrikations raum betreten wollte, eine heftige Explosion, durch die der Arbeiter auf der Stelle gelötet wurde. Die Mauern des massiven Gebäudes wurden auseinandergerisfen und das Dach in die Luft geschleudert. Neves aus aller Wett. , l Flugstützpunkt „Westfalen" erneut ausgelaufen. Der von der Deutschen Lufthansa zum Flugstützpunkt ausge baute Dampfer „Westfalen" hat Deutschland verlassen. Damit läuft die „Westfalen" zum zweitenmal in den Atlantik aus, um die im Mai planmäßig aufgenommenen Versuche, die sich über mehr als zwei Monate erstreckten und voll befriedigten, entsprechend dem zuvor festgelegten Erprobungsprogramm fortzusetzen. Schwere Bluttat. In Sixenried im Bayerischen Wald kam es zu einer furchtbaren Bluttat. Der 67jährige Gastwirt Ruider, der wegen geistiger Störung früher ein mal bereits in Behandlung war, ging gegen seine Ehe frau tätlich vor. Als der 24jährige Sohn der Mutter zu Hilfe kommen wollte, versetzte ihm der Vater einen töd lichen Stich. Der schwer verletzte Sohn gab auf den Vater . einen Schuß aus dem Revolver ab, der den sofortigen Tod zur Folge hatte. /Neue frauzösische Flugrekorde. Die französischen Flieger Bailly und Reainenst haben auf einem weniger als 280 Kilogramm wiegenden Flugzeug bei Etampes 500 Kilometer in 2 Stunden 29 Minuten und 47 Sekun den, d. h. mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 200,300 Kilometer in der Stunde zurückgelegt und damit den bisherigen Weltrekord, der von italienischen Fliegern mit 189,573 Stundenkilometer gehalten wurde, gebrochen. Sie haben ferner 1000 Kilometer in 5 Stunden 6 Minuten und 29 Sekunden zurückgelegt und damit eine Durch schnittsgeschwindigkeit von 195,756 Kilometer erreicht, was ebenfalls eine neue Welthöchstleistung darstellt. Vor einem zweite» russischen Stratosphärenflug. Die Vorbereitungen zum zweiten Stratosphürenflug sind in Moskau begonnen worden. Der Aufstieg des Ballons soll am 22. Oktober bei Moskau stattfinden. Der Ballon wird zu diesem Zweck von Kolomna nach Moskau übergeführt werden. Schwerer Wirbelsturm in Burma. Ein schwerer Wirbelsturm suchte den Henho-Distrikt in Burma heim. Bisher wurden zwei Leichen geborgen. Der Wirbelsturm legte eine große Anzahl von Häusern nieder, entwurzelte viele Bäume und vernichtete an zahlreichen Orten die Ernte. Brasilianischer Staatspräsident lobt „Gras Zcppc- kin". Der brasilianische Staatspräsident, der mit steinen Ministern an der letzten Fahrt des Luftschiffes von Per nambuco uach Rio de Janeiro teilnahm, hat an den Reichspräsidenten ein Telegramm gesandt, in dem er dem Reichspräsidenten zu dem außerordentlich bequemen und sicheren Fahrzeug begeistert gratuliert. Doppelhochzeit der „siamesischen" Zwillinge. Die be kannten „siamesischen" zusammengewachsenen Zwillinge Daisy und Violet Hilton gaben nach ihrer Rückkehr von einer Europareise bekannt, daß sie sich gegen Weihnachten beide verheiraten würden. Daisy ist mit einem Orchcstcr- dirigenten in Chikago verlobt, während Violet einen eng lischen Boxer heiraten will. 57. Fortsetzung Nachdruck verboten „Allerdings . . . dieser Artikel verspricht ein Niesenge- schäft zu werden..." „Auch im Ausland?" Hastig stieß Elga diese Frage hervor und schaute dabei erwartungsvoll Doktor Eysoldt an. Er nickte und bestätigte: „Auch im Ausland ... ich verspreche mir sogar von dem Absatz im Ausland mehr als vom Inland." „Aber Sie werden natürlich die Herstellung des Artikels beschleunigen müssen." Verwundert schaute Walter Eysoldt seine Privatsekre tärin an und fragte: „Fürchten Sie, daß mir jemand den Erfolg im letzten Augenblick streitig machen könnte?" Verlegen wich Elga den forschenden Blicken aus und stammelte: „Nein . . . nein! .. . Aber könnte es nicht vorkommen, daß irgendein anderer LhemÄer die gleiche Erfindung ge macht hatte. Man hat doch schon ost davon gelesen, daß es gerade auf solchen Gebieten eine seltsame Duplizität der Fülle gibt und es wäre doch nicht ausgeschlossen, daß plötz lich in Frankreich oder in der Schweiz ein ähnliches Heil mittel hergestellt würde." Nachdenklich schaute Doktor Walter Eysoldt vor sich hin, such zu Elga irrten seine Blicke und blieben prüfend auf ihrem Gesicht hängen, als wollte er di: Gedanken hinter ihrer hohen weißen Stirne erforschen. Doch plötzlich huschte ein Lächeln um seinen Mund und sorglos entgegnete er: „Von Einzelheiten dieser Erfindung wissen nur Pro fessor Marschall und ich. . . und nun werden Sie noch die Dritte in unserem Bunde sein, Fräulein Elga. Doch ich bin überzeugt, daß von diesem Geheimnis nichts aus diesen Mauern hinausgelangen wird, so daß es meinem Unter nehmen gelingen muß, mit diesem Artikel den Weltmarkt zu erobern..." Elga beugte sich tiefer über den Notizblock, denn die heißen Blicke Walter Eysoldts erschreckten sie plötzlich. Und ihre Stimme zitterte vor Erregung, als sie bat: „Also beginnen wir..." Doktor Walter Eysoldt nickte, denn ihm selbst lag daran, diese geschäftliche Angelegenheit so rasch als möglich zu er ledigen. Am liebsten hätte er setzt gleich die entscheidende Frage an Elga gestellt, denn ihre Nähe erfüllte sein Herz mit hei ßer Sehnsucht nach Küssen und Zärtlichkeiten. Er konnte den Augenblick kaum noch erwarten, da er dieses süße, liebreizende Geschöpf endlich in seinen Armen halten durfte... Aber er fürchtete, sie mit seiner Leidenschaft zu er schrecken, denn er glaubte in ihren großen, seelenvollen Augen zu erkennen, daß ihr reines Mädchenherz noch nichts von den heißen Gluten einer großen Liebe wußte und des halb scheu und behutsam wachgeküßt werden mußte. Und um sich selbst zur Ruhe zu zwingen und einen gün stigen Uebergang zur Werbung zu finden, begann er zu diktieren. Aufmerksam folgte ihm Elga. Ihre Wangen begannen zu glühen ... ab und zu warf sie eine Frage dazwischen, die deutlich ihr Interesse an der Arbeit verriet. Auch Doktor Walter Eysolt ließ sich von seiner Begei sterung fortreißen. Er ging lebhaft im Zimmer hin und her. Er sprach rasch und erregt. Dabei war an dem Hellen Klang seiner Stimme der Stolz auf das Gelingen der Arbeit zu hören. Und als er die letzten Sätze diktierte, blieb er dicht hin ter Elga stehen. Mit leuchtenden Augen schaute er aus ihren schlanken, weißen Hals, der aus dem Ausschnitt des duftigen Kleides wie Alabaster schimmerte.. Er spürte den berückenden Duft ihres blonden Haares , . . und um seine Ruhe war es geschehen... Er vermochte nichts anderes mehr zu denken, als daß er Elga liebte... Sie war ihm nahe ... so nahe, daß er nur die Hände ausstrecken brauchte, um sie an sein Herz zu nehmen... Und er beugte sich tief zu der schlanken Mädchengestalt nieder. Seine Lippen lagen plötzlich auf dem weißen, leuchten» den Hals... Da zuckte Elga erschrocken zusammen und fuhr auf. Ihr Gesicht war totenblaß geworden.... Ihre Augen zeigten einen entsetzten Ausdruck. „Herr Doktor . . . was tun Sie?" Angstvoll wich ste zurück. Ihrs Hände hoben sich in hef tiger Abwehr. Aber Walter Eysoldt eilte ihr nach. Er legte seine Arme um ihre schlanke, zitternde Gestalt und versuchte sie festzu halten. Dabei rief er mit erregter Stimme: „Elga . . . Elga, haben Sie es denn in all den Tagen und Wochen nicht gefühlt, daß ich Sie liebe? Seit Sie mei- nen Weg gekreuzt haben, bin ich ein anderer geworden . . . einer, der sich nach einem stillen Herd, nach wundersamen Stunden der Zweisamkeit sehnt . . . einer, der nichts mehr von den rauschenden Vergnügungen der Großstadt sehen will, sondern nur noch darauf wartet, endlich das große Glück der Liebe kennen zu lernen... Elga, Sie sind es, die alle diese Wünsche erweckt hat. . . Elga, um Ihretwillen bin ich in den letzten Wochen so gern daheim geblieben . . , um Ihretwillen habe ich mit allem Eifer an meiner Erfin dung gearbeitet ... um Ihretwillen macht, mir der Aufbau meines Unternehmens Freude. Elga, Elga, ich liebe Sie, wollen Sie meine Braut... und bald meine kleine, süße Frau werden?"