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stanäwerkei'sprüeke. Installateur: Slfunzeln sind längst pensioniert, Weil Stadt und Land „elektrisiert". Der Klempner wuchs in Ruhm und Ehr' Und heißt jetzt: „Herr Installateur". Klempner: Hier treibt mit Fleiß man und Geschick Die preiswürdigste Blechmusik. Konditor: Konditors steh'n seit altersher Bei Weib- und Mägdlein hoch in Ehr, Dieweilen aller Weiblichkeit Anhaftet die „Süßmäuligkeit". Sa- Srfolgsgeheimms -er Sillerjagend. Baldur von Schirach im Berliner Sportpalast. / Aus Anlaß der Eingliederung der Berliner Jugcnd- Oetriebszellen in die Hitlerjugend sprach Reichsjugend- iführer Baldur von Schirach im Sportpalast vor der kHitler- und Betriebszellenjugend. Die Angehörigen der »großen öffentlichen Betriebe waren in ihren Berufs- mniformen erschienen. Der Andrang war so stark, daß der Sportpalast polizeilich gesperrt werden mußte. i Nach dem Fahneneinmarsch ergriff Baldur von aSchirach, der bei seinem' Erscheinen begeistert begrüßt «wurde, das Wort zu einer Ansprache, in der er unter ianderem ausführte: Wenn ich eure gewaltigen Massen vor hnir sehe, dann vermag ich es kaum zu fassen, daß es nur »ine kurze Zeit her ist, daß nur wenige zu unserer Fahne fftanden. Damals, als das Bekenntnis zu dieser Fahne Ver folgung, ja sogar Tod, bedeuten konnte, waren wir eine -leine Schar von unentwegt Gläubigen, und wir haben »us dieser Schar heraus viele junge Kameraden opfern snüssen, bis diese Millionengefolgschaft entstand. Die breite Masse des Bürgertums vermochte die sieghafte Ge-^ »valt unserer Idee nicht zu erkennen. Anders beim Ar- weiter. Hier fanden wir die Gefolgschaft, die Deutschland jgroß gemacht hat. Hier fanden wir unsere treuesten Kame raden, und ich möchte es auch hier wieder feststellen: Nicht das Bürgertum hat Deutschland befreit, sondern die Arbeiterschaft. ^Stürmischer Beifall und Bravo-Rufe.) Dieser Staat, der an den letzten Tagen des Januar dieses Jahres geboren wurde, ruht nicht auf den Schultern der fogenannten »deren Zehntausend, er ruht auf den Schultern der unteren (Millionen, und das ist seine Kraft, und das ist unser «Glaube an die Zukunft. Wir von der nationalsozialistischen Jugend sind stolz daraus, daß 70 Prozent unserer Gefolg schaft aus der Handarbeilenden Jugend besteht. Das ist «auch das Geheimnis unseres Erfolges. Im Zuge dieser großen Bewegung zur Einheit hat tes sich auch als notwendig erwiesen, alle solchen Forma tionen einzugliedern in die Hitlerjugend, die spezielle Kampfformationen der Zeit des Ringens um die Macht waren und nun ihre besondere Aufgabe erfüllt haben. Und so lösen wir jetzt auch die große Organisation der nationalsozialistischen Jugendbetriebszellen auf, nachdem Wir festgestcllt haben: Diese Organisation hat ihre Pflicht erfüllt und hat ihre Aufgabe hundertprozentig gelöst. (Beifall.) Nun wollen wir die Tore der Hitlerjugend öffnen und diese Pioniere des Nationalsozialismus in den Betrieben eingliedern in die große Front der Jugend. <Erncuter stürmischer Beifall und Händeklatschen.) Wir glauben, daß einmal die Stunde kommt, da die gesamte deutsche Jugend in der Hitlerjugend organisiert ist. (Stürmischer Beifall.) Wenn die ausländischen Zeitungen geschrieben haben, die Hitlerjugend wolle die Welt er obern, dann ist das geradezu lächerlich. Demgegenüber erkläre ich: Wir wollen niemand bezwingen als uns selbst, und erobern nichts als Deutschland! (Beifall.) Später sprach Baldur von Schirach auf dem Winter- seldplatz zu den Tausenden, die im Sportpalast keinen Einlaß mehr gefunden hatten. Sr. Frick mit -er Durchführung der Mchstagswahl beauftragt. Der „Völkische Beobachter" veröffentlicht folgende Verfügungen des Stellvertreters des Führers: Die Vor bereitung und Durchführung der R e i ch s t a g s w a h l (Aufstellung der Wahlvorschläge für die NSDAP.) obliegt Pg. Reichsleiter Dr. Frick mit Unterstützung durch Pg. D r. Fabricius. Büro: Berlin NW. 40, Reichs ministerium des Innern: Rufnummer: Jäger 0027. Alle Amtswalter und sonstigen Parteistellen haben Pg. Dr. Frick bei Durchführung seiner Aufgaben zu unter stützen und seine Ersuchen mit größter Beschleunigung zu Erledigen. Pg. Dr. Frick in seiner Eigenschaft als Führer der Reichstagsfraktion, Pg. Martin Bormann in seiner Eigenschaft als Stabsleiter des Stellvertreters des Führers, erhalten den Titel eines Reichs te i t e r s. Ausnahmegesetz gegen DASAP. und Deutsche Aatioualpartei. Völlige Rechtlosmachung der Parteimitglieder. Dem Prager Abgeordnetenhaus wurde nach längeren Regierungsberatungen ein Gesetzentwurf von einschneiden der Bedeutung vorgelegt. Das „Gesetz über die Einstel lung der Tätigkeit und über Auflösung politischer Par teien" sieht gesetzliche Ausnahmebestimmungen gegen die Angehörigen der aufgelösten Deutschen Nationalsoziali stischen Arbeiterpartei (DNSAP.) und der Deutschen Nationalpartei vor. So wird unter anderem festgelegt, daß die Angehörigen einer aufgelösten Partei in bestimm ten Ortschaften interniert oder unter polizeiliche Aufsicht gestellt werden können, alle öffentlichen Ämter und Funktionen fowie ihre Mandate in der National versammlung verlieren. Ferner wird gesagt, daß das Innenministerium auch die Tätigkeit einer „Ersatzpartei" verbieten kann und die Selbstauslösung einer Partei vor der amtlichen Auflösung an der Geltung dieses Gesetzes nichts ändert. Das Gesetz ist bis zum 1. Januar 1935 befristet. Die Einweihung des „Niobc"-DcnkmalS auf Fehmarn. Unsere Ausnahme berichtet von der Weihe des Ehren mals für die Toten der „Niobe" am Strand von Gammendorf auf Fehmarn. Das Denkmal — ein großer Findling — trägt die Inschrift: „Den Gebliebenen vom Schulschiff .Niobe'. 26. 7. 32." Warnung vor MerMffen gegen Ausländer. Eine Anordnung des preußischen Innenministers. Nach wie vor machen sich Versuche marxistischer oder kommunistischer Provokateure bemerk bar, durch Übergriffe gegen einzelne Ausländer Ver wicklungen zu schaffen und das Ansehen des neuen Reiches und der nationalsozialistischen Bewegung im Auslande zu untergraben oder mindestens der Reichsregierung außenpolitische Schwierigkeiten zu machen. Der preu ßische Minister des Innern hat deshalb durch einen Funkspruch an die entsprechenden Dienststellen an geordnet, daß solchen Vorkommnissen mit aller Schärfenachgegangenwird, und die Erwartung ausgesprochen, daß alles getan wird, um solchen unlieb samen Vorgängen vorzubeugen. überdies hat der Minister die zuständigen Behörden veranlaßt, sich mit der lokalen Leitung der Partei sowie der SA., SS. und des Stahlhelm in Verbindung zu setzen, um Vorkommnissen der geschilderten Art mit allen Mitteln entgegenzutreten in der gemeinsamen Überzeugung, daß es eine selbstverständliche Pflicht eines echten National sozialisten ist, das Gast recht zu schützen und z u a ch t e n. * Die Sonderabteilung des Berliner Schnellgerichts verurteilte den Glasbläser Paul E. und den Kraftwagen- sührer Friedrich W. wegen Körperverletzung zu je sechs Monaten Gefängnis. Es handelt sich um die Be lästigung des amerikanischen Staatsange hörigen Roland Völtz in Düsseldorf, der nach Ansicht der Angeklagten beim Vorbeitragen einer Haken- kreuzsah ne ein verächtliches Benehmen zur Schau trug. Keine Tanfänderungen. Der Reichsarbeitsminister teilt im Ein vernehmen mit dem Reichswirtschaftsmini st er und dem Beauftragten des Führers für Wirtschaftsfragen in der Reichksanzlei mit: „Seit Erlaß des Gesetzes über die Treuhänder der Arbeit hat die Reichsregierung mehrfach zum Ausdruck gebracht, daß es eine wesentliche Aufgabe der Treuhänder sei, die v o r - handenen Tarifverträge und insbesondere das Lohnniveau aufrcchtzuerhaltcn. Nur in besonders dringenden Fällen dürfen die Treu händer eine Änderung von Tarifbedingungen, die sozial oder wirtschaftlich nicht mehr länger zu vertreten sind, vornehmen. An dieser Richtlinie muß die Reichsregierung schon deshalb festhalten, weil sie jede Gefährdung ihres nächsten Hauptzieles, nämlich der Beseitigung der Arbeitslosigkeit, unter allen Umständen ver meiden muß. Eine grundsätzliche Änderung des Lohnsystems wie z. B. die allgemeine Einführung eines Wochenlohnes oder wesentlich verlängerter Kün digungsfristen und dgl. kann jetzt also ebensowenig wie eine materielle Änderung der Lohnhöhe in Betracht gezogen werden. Es ist also zwecklos, daß einzelne Ver bände Anträge auf grundsätzliche lohnpolitische Reformen an die Treuhänder richten; ebenso hält es die Reichs- regiernng für erwünscht, daß in der öffentlichen Diskussion die notwendige Rücksichtnahme auf die erwähnten lohn- politischen Richtlinien geübt wird, um eine Beunruhi- g un g der A r b e i t n e h m e r u n d U n t e r n e h m e r zu vermeiden. " r Die Revolution in Siam. 500 Tote, 1000 Verwundete. — In der Umgebung Bangkoks fanden heftige Kämpfe zwischen den siamesischen Regierungstruppen und den Aufständischen statt. Die Aufständischen, deren Verluste auf 500 Tote und 1000 Verwundete angegeben werden, ziehen sich in nördlicher Richtung zurück. Der Norden der Hauptstadt ist durch die Fremden geräumt worden. Im übrigen herrscht Ruhe in Bangkok. 76. Fortsetzung Nachdruck verboten Doch Osinskis Gesicht verfinsterte sich und zwischen den Zähnen stieß er erregt hervor: „Ich habe kein Glück mehr in meinen Unternehmungen. Alle meine letzten Pläne sind vereitelt worden, so daß mir olles Geld wieder durch die Hände geronnen ist, was ich durch meine Abenteuer zusammengerafft'hatte." „Sage doch lieber, daß die Spielhölle in Monte Carlo dein Ruin geworden ist. Nur weil du deiner Spielleiden- schoft nicht Herr werden kannst, deshalb bist du nun so stark in Verlust gekommen. Aber weshalb sich jetzt mit un nützen Borwürfen quälen. Wir müssen Iussuf seine Beute abjagen, um dadurch allen finanziellen Schwierigkeiten zu entgehen. Wir wissen doch genau, was die Erfindung Ey- soldts wert ist, und können damit in Amerika ein Vermö gen verdienen." Hastig sprang Nikita Osinski auf und zog Sonja nach dem Schreibtisch.. Er befand sich in einer fieberhaften Erregung und drängte: „Ja, schreibe Iussuf. Er soll hierher kommen. Schreibe ihm, daß wir bereit sind, die geforderte Summe zu bezah len. Ich werde dir ein paar zärtliche Worte diktieren, denn Iussuf ist vernarrt in dich, und seine Leidenschaft soll :hm jetzt zum Fallstrick werden. Noch haben wir ein paar Tage Zeit. Wir müssen sie ausnützen. Sind wir dann erst mit der Erfindung über der Grenze, dann Laben wir nichts mehr zu befürchten." „Wird aber Iussuf sich überlisten lassen? Und werden wir über die Grenze kommen, die von der Polizei gesperrt worden ist?" „Daß laß nur meine Sorge sein, Sonja. Wenn wir nur erst die Erfindung vollständig in unseren Händen hal ten, dann muß uns auch die Flucht gelingen." Und mit gehetzten Worten begann er den Brief an Iussuf zu diktieren, den er nach kurzer Zeit einem Boten zur Be stellung übergab. 2 5. Kapitel. So ost Elgas Blicke über die kahlen Wände der Unter suchungszelle irrten und dann an dem schmalen, vergitter ten Fenster hängen blieben, schüttelte sie langsam den Kopf. „Das alles muß ein schwerer Traum sein, der mich quält," dachte sie dann. Sie vermochte es einfach nicht zu glauben, daß dieses entsetzliche Erlebnis Wirklichkeit sein sollte. Aber als ihr am Morgen die Wärterin eine Suppe und Brot brachte, da wußte Elga, daß sie nicht nur geträumt hatte. Die ganze Nacht war sie wach gewesen und hatte immer wieder jene furchtbaren Augenblicke erlebt, da man sie des Diebstahls beschuldigte. Wie war es nur möglich gewesen, daß ein Verdacht auf sie gefallen war? Und sogar Doktor Walter Eysoldt hielt sie für schuldig! Er hatte sie angeklagt. Er hatte sie mit Vorwürfen überhäuft. Die Erinnerung an jene Worte trieben Elga die Scham- röte in die Wangen. Dabei entrang sich ein schmerzliches Stöhnen ihren Lippen. „Das ist Sonja Jegorownas und Osinskis Werk." Verzweifelt preßte sie ihre Fingerspitzen an die klopfen den Schläfen. Sie wußte sich doch schuldlos. Aber würde man chren Beteuerungen glauben, da sie sogar von Walter Eysoldt beschuldigt worden war? Wie schwer mußte sie an ihrem Schicksal tragen. Welche harten Prüfungen wurden iür aukerleat. Und warum das alles? Warum mußte sie durch so viel Leid gehen? Hatte sie denn kein Recht auf Glück? Qualvoll waren die Gedanken, die in der Einsamkeit der Untersuchungshaft auf sie einstürmten und sich wie eine Bergeslast auf ihre Brust legten. Und Stunde um Stunde verging, ohne daß sich irgend etwas ereignete. Bei jedem Geräusch horchte sie auf und schaute erwartungsvoll nach der Türe. Sie klammerte sich in ihrer Verzweiflung an die Hoff nung, daß ihre Schuldlosigkeit an den Tag kommen müsse. Aber dieses Warten auf irgendeine Entscheidung be deutete eine Nerven mar ter, unter der sie fast zusammen brach. Endlich, der Tag neigte sich bereits wieder seinem End« zu, erschien ein Polizist und forderte sie auf, ihm zu dem Untersuchungsrichter zu folgen. Mit bangem, zitterndem Herzen kam Elga diesem Be fehl nach. Sie sah erschreckend bleich aus. Unter ihren Augen lagen dunkle Schatten, und angstvoll schaute sie den Unter suchungsrichter an, neben dem Kommissar Berger Platz ge nommen hatte. Man bot auch ihr einen Stuhl an und stellte zunächst einige belanglose Fragen an sie, deren Antworten von einem Schreiber zu Protokoll gebracht wurden. Dabei bemerkte Elga aber, daß der Untersuchungsrichter und Kommissar Berger wiederholt verständnisvolle Blicke miteinander wechselten, die von einem spöttischen Lächeln begleitet waren. Kommissar Berger beugt« sich schließlich etwas weiter z« Elga vor und fragte: „Können Sie uns den Beweis dafür erbringen, baß Sie wirklich die echte Baronesse von Woltershausen sind? Ueberrascht starrte Elga den Kommissar an. „Beweise?" wiederholte sie. „Im denn es sind Zweifel austaucht, daß Sie diesen Namen mit Recht sichren. Haben Sie Papiere? (Fortsetzuna WMf