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«Kurze psMsche NachnMeu? Reichskanzler Adolf Hitler wird am Dienstag, dem 24. Oktober, im Nahmen einer Kundgebung der NSDAP., die im Sportpalast in Berlin stattfindet, von 20.15 bis 22 Uhr über alle deutschen Sender sprechen. * Ehrung des Führers ln Regensburg. Ehrenbürgerurkunde überreicht. Aus der Rückfahrt von der Feier in der Befreiungs-^ Halle war der Führer in Regensburg Gegenstand be geisterter Huldigungen. Die ganze Stadt war auf den Weinen. Der Führer und seine Begleitung wurden in das Rathaus geführt. Hier überreichte im altehrwürdigen Reichssaale der Regensburger Oberbürgermeister Dr. Schottenheim dem Führer die Ehrenbürgerurkunde der jStadt. Die bekannten „Regensburger Domspatzen" (ju gendliche Sänger) trugen mit ihren schönen Stimmend Lieder vor, über die sich der Kanzler herzlich freute. Sie ArSeitsmaMlage im Rei mt» 1S Oktober. Der Stand vonEndeSeptember gehalten. Am 15. Oktober wurden bei den Arbeitsämtern rund 3 851 000 Arbeitslose gezählt. Damit ist der Stand vom Ende des Vormonats im wesentlichen gehalten. Während im Vorjahre in der entsprechenden Berichtsspanne rund 48 000 Arbeitslose in Zugang gekommen sind, ist cs in diesem Jahre gelungen, die saisonmäßigen Zugänge bis aus einen geringen Rest von 1700 auszugleichen. Mit der bisher erreichten Unterschreitung der Vier millionengrenze dürfte der erste Abschnitt des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit im wesentlichen ab geschlossen fein. Die Erfolge dieses Kampfes werden durch eine Gegenüberstellung der zur Zeit erreichten Be standszahlen mit den entsprechenden Zahlen am Aus gangspunkt der Arbeitsschlacht Februar 1933 sinnfällig. Rund sechs Millionen Arbeitslosen am Be ginn stehen rund 3,85 Millionen am 15. Ok tober bei den Arbeitsämtern gegenüber. Die zahlen mässig stärksten Erfolge haben naturgemäß die land wirtschaftlichen Bezirke. Erheblich und bei der Schwere der Aufgabe besonders gewichtig sind aber die Erfolge in den engbewohnten, durch die industrielle Wirtschaftskrise betroffenen Gebieten. Die Zahl der H a n p tu nt e r stütz u n g s- empfänger in der Arbeitslosenversicherung beträgt rund 308 000, die Zahl der K r i s e n n n 1 e rstü tz n n g s- empfänger 1 088000. Der Bestand an Wohl fahrtserwerbslosen wird Mitte des Monats nicht ausgezählt. Ab September wurden rund 233 000 Notstandsarbeiter gegen 88000 am gleichen Stichtag des Vorjahres gezählt. Zortsakl der NiSten bei preußischen Lan-tagsabgeordneten. Wie der Amtliche Preußische Presse dienst mitteilt, hat das preußische Staatsministerium ein Gesetz über das Freifahrtrecht und den Fortfall der Aufwandsentschädigung der Mitglieder des Preußischen Landtags beschlossen. Danach endet das Freifahrtrecht der dem Landtage während seiner fünfter: Wahlperiode angehörigen Mitglieder mit Ablauf des achten Tages nach der Neuwahl des Reichs tags. Die Aufwandsentschädigung wird bis zum Tage der Neuwahl des Reichstags gezahlt. Der Präsident des Landtags wickelt die Geschäfte des Landtages ab. Vis znr Beendigung der Abwicklung bleibt seine Amtsstellung un berührt. Der ständige Landtagsausschuß aufgehoben. Durch die zugleich mit der Auflösung des Reichstags erfolgte Auflösung der Landtage hat die Reichsregierung dem Willen Ausdruck gegeben, bis zu einer anderweitigen Regelung Einrichtungen eines Land tags nicht in Erscheinung treten zu lassen. Das Preußische Staatsministerium hat daher ein Gesetz beschlossen, wonach die Einrichtung des ständigen Ausschusses des Preußischen Landtags aufgehoben wird. LKMe DevSMungMÄs. Geburt, Eheschließung, Tod im zweiten Vierteljahr 1933. Die im Statistischen Laudcsamt vorgenommeue Be arbeitung der Statistik der Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle im zweiten Vierteljahr 1933 hat zu folgenden Ergebnissen geführt: Im zweiten Vierteljahr 1933 wurden in Sachsen 12 858 Eheschließungen gezählt gegen 10131 im zweiten Vierteljahr 1932. Die Eheschlicßungszahl hat sich um 2727 (gleich 26,9 Prozent) erhöht im Vergleich zum entsprechenden Vierteljahr des Vor jahres. Die Zunahme der Eheschließungszahl ist auf den Rückgang der Arbeitslosigkeit und auf die Gewährung von Ehestandsdarlehen zurückzuführen. Die Zahl der Arbeitslosen betrug im zweiten Vierteljahr 1933 im Mittel 621 649 gegen 700 832 im zweiten Vierteljahr 1932. — Jin zweiten Vierteljahr 1933 wurden in Sachsen 14 744 Lebendgeborene gezählt gegen 15 743 im gleichen Vierteljahr des Vor jahres. Die Geburtenzahl liegt somit um 999 (gleich 6,4 Prozent) unter der entsprechenden Zahl des Vor jahres. Dieses Sinken der Geburtenkurve ist noch eine Folge des Eheschließungsrückganges und des Abgleitens der wirtschaftlichen Konjunktur im Vorjahre. Unter den Geborenen befanden sich im zweiten Vierteljahr 1933 3070 uneheliche. Die Unehelichenquote, die den Anteil der unehelich Geborenen an 100 Geborenen über haupt kennzeichnet, betrug im zweiten Vierteljahr 1933 20,1 Prozent gegen 21,9 im zweiten Vierteljahr 1932. Mit diesem Rückgang tritt Sachsen etwas von feiner Sonderstellung zurück. Die Totgeborenenquote, die anzeigt, wie viel Totgeborene sich unter 100 Geborenen befinden, stellte sich in Sachsen im zweiten Vierteljahr 1933 auf 3,41 Prozent (3,39). Auch in bezug auf die Totgeborenen- quote zeigte Sachsen bisher irr der Reihe der größeren deutschen Länder den höchsten Wert. — Die Zahl der Stcrbesälle betrug im zweiten Vierteljahr 1933 13 012 (13 226). Die Zahl der Sterbefülle war also um 214 (gleich 4,6 Prozent) kleiner als im entsprechendenVierteljahr 1932. Die Zahl der Sterbefälle im ersten Lebensjahr stellte sich im zweiten Vierteljahr 1933 auf 875 gegen 1064 im zweiten Vierteljahr 1932. Von 100 Lebendgebo renen sind also im zweiten Vierteljahr 1933 5,99 (6,83) im ersten Lebensjahr gestorben. Diese Sterblichkeitsziffer ist die niedrigste, die bisher dank der Maßnahmen auf dem Gebiet der Kinderfürsorge erreicht werden konnte. Bilanz der Bevölkerung. Der Überschuß der Lebendgeborenen über die Gestor benen berechnet sich für das Land Sachsen im zweiten Vierteljahr 1933 auf 1732 (2247). Jir den bezirksfreien Städten Meerane, Zittau, Dresden, Freiberg, Freital, Meißen, Pirna, Leipzig, Mittweida, Wurzen, Reichenbach und Werdau sowie in der: Amtshauptmannschaften Löbau, Dresden und Olsnitz lag auch im zweiten Viertel jahr 1933 noch ein Sterbefallüberschuß vor. SächW-Thöringifche Sandwerkstagung. Gcwcrbekammcrprksidcnt Mutschmann, Plauen, spricht. Unter Vorsitz von Ministerpräsident Marschler fand in Weimar eine Tagung der sächsischen und thürin gischen Handwerkskammern statt, deren Zweck die Förde rung des Berufsstandes im Zeichen der Reichshandwerks woche war. Im Namen des sächsischen Handwerks sprach Gewerbekammerpräsident Mutschmann, Plauen. Er überbrachte ferner die Grütze des Reichsstatthalters in Sachsen, Martin Mutschmann, und des Wirtschaftsmini sters Lenk, die infolge der gegenwärtig gesteigerten Auf gaben am Erscheinen verhindert waren. Weiter sprach er über die Bedeutung des Erfahrungsaustausches auf der Tagung. Das Ermächtigungsgesetz des Reichswirtschafts ministers für den Aufbau des handwerklichen Berufs standes behandelte Handwerkskammersyndikus Dr.Martin Schulze. Zu den einzelnen Fragen, die auf der Tagung behandelt worden waren, nahm am Schluffe Minister präsident Marschler Stellung. Reichsstatthalter Sauckel sprach über die Bedeutung des Handwerks im Leben des deutschen Volkes, Generalsekretär Dr. Schild vom Reichs stand des deutschen Handwerks, über „Die Wirtschafts moral des Nationalsozialismus". 88. Fortsetzung Nachdruck verboten Regungslos stand Elga und starrte auf Boris Petro- witsch nieder, der vor ihr kniete. Und leise wiederholte sie: „Du hast mich lieb..." „Wußtest du das nicht, Elga? Hast du es nicht gefühlt, als ich dich damals rettete?" „Ja, ich spürte es mit jeder Faser meines Herzens, daß du mich lieb hattest und nie, nie vermochte ich später die Er innerung an jene Stunden und an jenen Kuß zu verges sen. Damals hat sich auch mein Herz zu dir gefunden, Bo ris Petrowitsch." Jubelnd preßte der Riese seine Lippen auf die schlanken, weißen Müdchenhünde. A „Elga, so darf ich an das Wunder der Liebe glauben?" „Ja, Boris Petrowitsch..." „O, du, du, du..." Mehr vermochte er nicht zu sprechen. Er riß sie in seine Arme, er hielt sie fest, ganz fest, und sie spürte dabei den stürmischen Schlag seines Herzens. Und er küßte ihren süßen, roten Mund immer und immer wieder, so daß auf Eigas bleichen Wangen eine bräutliche Röte erglühte. Lange, lange hielten sie sich umschlungen. Immer wieder,suchten sich ihre Lippen. Wie Verdurstende waren sie, die endlich den Quell des Lebens gefunden hatten. Doch plötzlich zuckte Elga zusammen und versuchte sich aus Boris Petrowitschs Armen zu lösen. Angstvoll stöhnte sie auf: Mir dürfen uns unseres Glückes noch nicht erfreuen, Liebster. Ein furchtbarer Verdacht lastet auf mir." Doch Boris lachte. „Natürlich habe ich in der Freude des Wiedersehens und im Ueberschwang meiner Liebe ganz vergessen, dir die frohe Botschaft zu bringen, daß du frei bist, daß ich gekom men bin, um dich in die Freiheit zurückzuführen." Fassungslos starrte ihn Elga an. „Frei?... Und der Diebstahl der Erfindung...?" „Er ist aufgeklärt, Elga. Die wirklichen Täter werden nun hinter diesen eisernen Türen und vergitterten Fenstern festgehalten." „Wer sind sie, Boris Petrowitsch?" „Das kannst du noch fragen, Liebste? Niemand anderes als Sonja Jegorowna und Nikita Osinski haben dieses Un glück über dich gebracht. Aber es gibt doch einen gerechter: Gott im Himmel, der nicht duldet, daß Unschuldige leiden müssen. Deshalb mußte ich rechtzeitig von deiner Verhaftung erfahren und konnte dir zu Hilfe eilen." Und nun berichtete Boris Petrowitsch davon, wie er völlig teilnahmslos in der Hoteldiele in London gesessen war und kaum auf die Radiomeldungen geachtet habe. Erst als er plötzlich aus dem Lautsprecher den Namen Eigas vernom men habe, sei er aufmerksam geworden. Sofort hatte er alles getan, um Einzelheiten über den Diebstahl in den Eysoldt- Werken zu erfahren. „Es war nicht leicht, Urlaub zu erhalten. Doch ich wäre um deinetwillen kontraktbrüchig geworden, Elga, denn da ich wußte, daß du wieder in schwerer Gefahr warst, hatte ich nur noch einen Gedanken, dir Hilfe zu bringen." Wieder schmiegte sich Elga in Boris Petrowitschs Arme und flüsterte: j Der Güster Her MHelprelse. Zur hundertsten Wiederkehr von Alfred Nobels Geburtstag. Vor hundert Jahren, am 21. Oktober 1833, wurde in Stockholm der Chemiker Alfred Nobels dessen Name in der ganzen Welt berühmt geworden ist,! geboren. Seine Jngend verlebte er in Rußland, wo sein! Vater mit Unterstützung der russischen Negierung Hütten-! werke gegründet hatte, und wo seine Brüder später inj der Naphthaindustrie eine führende Rolle fpielten und' die Einfuhr amerikanischen Petroleums vollständig ver drängten. Seit 1862 bemühte sich Alfred Nobel, der 1859 in seine schwedische Heimat zurückgekehrt war und Chemie studiert hatte, das Nitroglyzerin als Sprengstoff in die Technik einzuführen. Nachdem 1864 sein Labora torium in die Luft geflogen war, bemühte er sich, die hohe Explodierbarkeit des Nitroglyzerins zu vermindern; dies glückte ihm durch Erfindung des Dynamits. Er ging dann nach, Frankreich und von dort, weil die fran zösische Regierung ein von ihm erfundenes rauchschwaches Pulver nicht angenommen hatte, nach San Remo, wo er eine Schießbaumwolle erfand. Zur Fabrikation seines rauchschwachen Pulvers gründete er Fabriken in Schweden, in Italien und in Düneberg an der Elbe, zwischen Hamburg und Lauenburg. Am 10. Dezember 1896 ist er in San Remo gestorben. Es ist bemerkenswert, daß dieser Mann, der sich während seines ganzen Lebens mit der Erfindung und Herstellung furchtbarer Kriegsmittel beschäf tigte, in seinem Testament beinahe den ganzen Ertrag seines großen Vermögens — es betrug mehr als 31 Millionen schwedische Kronen — für Werke des Friedens bestimmte. Er stiftete fünf jährlich zu ver teilende Preise in Höhe von je 200 000 Kronen. Dieses unter dem Namen „Nobelpreis" oder „Nobel- stistung" bekanntgewordene Vermächtnis war be stimmt: 1. für die wichtigste Entdeckung auf dem Gebiete der Physik, 2. der Chemie, 3. der Medizin und Physio logie, 4. für dasjennige in einer beliebigen Sprache ver faßte literarische Werk, das sich am meisten durch ideale Tendenz auszeichnet, 5. für das verdienstlichste und wirk samste Bestreben zur Förderung allgemeiner Brüderlich keit unter den Völkern (Friedenspreis). Zum ersten Male wurden die Nobelpreise im Dezember 1901 verteilt; unter denen, Welchs damals mit Preisen bedacht wurden,^ befanden sich der deutsche Physiker Röntgen und der^ deutsche Mediziner Emil von Behring, der Ent-! decker des Diphtherieserums. In den folgenden Jahr zehnten sind dann immer wieder deutsche Forscher und deutsche Dichter mit Nobelpreisen bedacht worden. LOM japanische Fischer vermißt. Der verheerende Taifun, der über der japanischen Jnlandssee wütete und zum Untergang des Dampfers „Naschima Maru" führte, hat die Schikoku-Jnsel auf weite Strecken verwüstet. 1000 japanische Fische r- boote, in denen sich rund 2000 Fischer befanden, wer den noch vermißt. Nach den neuesten Meldungen über die japanische Dampferkatastrophe werden siebzig Personen vermißt. 51 Personen konnten geborgen werden. Die meisten Passagiere waren bei Ausbruch des Feuers auf dem Dampfer ins Wasser gesprungen. Die rasende Aus breitung des Brandes wurde durch einen Taifun be günstigt. Mrd im Lemberger Sowjetkonsulat. Racheakt ukrainischer Nationalisten. In Lemberg verübte der ukrainische Nationalist Lemyk einer: politischen Mordanschlag im sowjet russischen Konsulat. Der Ukrainer gab mehrere Nevol - verschüsse ab, die den Beamten Mailow töteten und den Beamten Dzugaia verwundeten. Lemhk gab an, das Attentat auf Befehl der ukrainischen Terroristenorganisa- tion begangen zu haben. Er habe Mailow für den sowjet russischen Konsul Holuba gehalten, an dem er das von ukranischen Nationalisten für die Unterdrückung der Ukrainer in der Sowjetunion verhängte Todesurteil habe vollstrecken wollen. Die polnischen Behörden haben der Sowjetunion ihr Bedauern über das Attentat ausgesprochen. » „Wie soll ich dir je dafür danken können, daß du so viel für mich getan hast." Zärtlich schaute er ihr in die Augen. . „Sei mein, Elga, mein geliebtes Weib, meins treue Weg gefährtin, und ich bin überreich belohnt." Sie lächelte und lehnte ihren Kops an seine Brust. „Nimm mich hin, ich bin dein Eigen, Liebster." „O, du, du, wie selig machst du mich... Ach, ich habe so lange schon auf diese Stunde gewartet." „Und doch sind wir uns schon einmal nahe gewesen..« ganz nahe... Das Christkind wollte uns zusammenführen. Aber meine Augen ließen sich damals täuschen, und so ist das Glück an mir vorübergegangen." Leise erzählte sie nun von ihrem Erlebnis, nach dem Konzert der Donkosaken, so daß Boris Petrowitsch schmerz lich ausstöhnte: „Kind, Kind, du ahnst nicht, wie heiß und sehnsüchtig ich dich gesucht habe. Ueberall, wohin wir kamen, habe ich nur nach dir geforscht. Gar» hoffnungslos war ich schon gewor- den... und hier, gerade hier, wo wir uns häiten wieder- finden können, mußte mir Sonja Jegorowna begegnen." „Und ich glaubte, daß du mich vergessen hättest." „Ach, du Kind, du... könntest du in meinem Herzen! lesen, so würdest du wissen, daß immer und immer nur dein Bild darin gewesen ist." Elga lächelte glückselig. „Nun halten wir das Glück fest, Boris Petrowitsch, nuw ist es nach trüben Tagen wie leuchtender Sonnenschein zur uns gekommen... nun soll uns nichts mehr trennen. „Ja, Elga, nun halten wir uns und unser Glück fest." „Nun werde ich nicht mehr einsam sein. Nun ist dein! Herz meine Heimat geworden. Ach, du, ich habe ja so großes Heimweh nach dir gehabt." (Fortsetzung folgt.)