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MsdrufferTageblatt Nationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, S Das »Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 5 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. ifrei Haus, bei Postbestellung 1,80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Npfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle, nehmen zu jeder Zeit Bestellungen ent- sUk -ÜZlIslßkUfs U. UlNAtgeNV gegen. Im Falle höherer Gewalt, Krieg od. sonstiger ' ", _ ' - - " Betriebsstörungen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter werden nach Möglichkeit Fernsprecher' Amt Mils-rnkk N l,age und Plagoorschriftrn annahmebisvorm.IVUHr. " » " I V » - «Illi <r>ltsorllss vtr. y beruidsichiig,. Anzeigen, dnrch Fernrnl übermitt.iten Anzeigen üd«n. wir keine D-ran-ie. Jeder Aaba.iansprnch er.isch^wenn dn Bewaa dar» Klage eingezogen werden mutz oder der Austraggeder in Konkurs gerät ° ""ch Das Wilsdruffer Sägeblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Meisten des Am»-- «-richt- und des Stadtrat- z« WU-druff, d°- Forstrentamts Tharand, und d°- Finanzamt- N-ff-n bNrdttch!^ Eine Schuld rächt sich. In Genf führt mit kleinlichen, kurzsichtigen, gehässigen und hinterhältigen Mitteln die weiße Rasse so etwas wie einen Krieg untereinander und reichlich viel Wesens wird davon gemacht, wenn jetzt die Vereinigten Staaten sich endlich ihrer weltpolitischen Verantwortlichkeit bewußt werden und nun als größtes und stärkstes Volk dieser weißen Rasse sich wieder aktiv mit der Aufgabe befassen, die ihnen in dieser Stellung obliegt. Vielleicht ist der Grund hierfür auch in dem weltpolitisch so Bedeutungs vollen zu finden, das sich im Fernen Osten abgespielt hat und in seinen Auswirkungen noch nicht im entsern- testen zu übersehen ist: Japan hat gesiegt über China, und ein vorläufiger Waffenstillstand sah die Japaner auf einer Linie stehen, die zum mindesten die Herrschaft über den Nordteil des chinesischen Niesenreiches bedeutet. Vor knapp zwei Jahren halten sich bei den Kämpfen um Schanghai die Truppen der Regierung von Nanking noch brav ge schlagen; weniger als ein halbes Jahr genügte, um die Japaner von dem neugegründeten Staat Mandschukuo aus bis in die alte Hauptstadt Peking zu führen, wo die Vorfahren des jetzigen Präsidenten der Mandschurei als Kaiser gesessen haben. Vor mehr als dreißig Jahren, beim Boxeraufstand, waren die fremden Truppen in die Haupt stadt Peking eingedrungen, Chinas Regierung hatte um Frieden bitten müssen; Rußlands Vordringen von Norden her schien unaufhaltsam fortzuschreiten, bis ihm die jüngste Großmacht der Welt, Japan, ein festes Halt gebot. Jetzt hat der japanische Sieg die letzte Berüh rung zwischen Rußland und China zerschnitten, wird Rußland früher oder später die durch mandschurisches Gebiet zum Hasen von Wladiwostok führende Ostchinesische Bahn abtreten müssen, und die Sorgen, die man sich in Moskau um diesen letzten Hafen an der sibirischen Ostküste macht, sind mehr als berechtigt. Die innere Schwäche des Sowjetreiches legt es den Japanern und ihrem Man dschureistaat ja überaus nahe, Wladiwostok und den schmalen, jetzt noch russischen Küstenstreifen irgendwie zu i„vereinnahmen". Da der Erfolgreiche stets schnell Freunde gewinnt, dürste sich bei den Staaten der weißen Rasse be stimmt keine Hand rühren, wenn dort die Japaner „in Wahrnehmung ihrer wirtschaftlichen Lebensinteressen" zu greifen, wo sie auf kräftigen Widerstand kaum stoßen werden. Und dann ist die sogenannte „offene Tür" im Fernen Osten, deretwegen Kriege geführt und diploma tische Kämpfe in Massen ausgefochten wurden, mit einem ebenso lauten wie demonstrativen Knall zugeschlagen. Damit ist aber auch — und das ist welthistorisches Geschehen allergrößter Bedeutung — dort die Rolle der Vorherrschaft für die weiße Rasse zu Ende. Japan tritt die Erbschaft an, und die Anlehnung, die das „Reich der Mitte", bisher noch zerrissen und uneins, aber ein Land unbegrenzter Möglichkeiten, bei den Mächten der weißen Rasse vergebens gesucht hat, wird man als Besiegter nun von Nanking aus Wohl bei Japan suchen. Zwar sind die wegen kommunistischer Umtriebe 1927 abgebrochenen diplo matischen Beziehungen mit Rußland jetzt wieder aus genommen, — aber Hilfe kann von Norden nicht mehr er wartet werden. Verständigt sich aber die Nanking-Re gierung mit Japan, dann hat sie einen, wenn auch kümmer lichen Erfolg, von dem sie im Innern gestützt wird. Und Japan ist es gewesen, das über den Völkerbund der Weißen Rasse einschließlich Amerikas höflich lächelnd zur Tages ordnung übergegangen ist. Und was wird dann aus den „Interessen sphären" Englands namentlich, aber auch Amerikas, was z. B. aus der „Internationalen Siedlung" Schang hai, wo die europäischen und amerikanischen Kriegsschiffe dem Bombardement-Geschwader der Japaner Platz machen mußten? Was wird aus all dem, wenn Japan und China auch eine „Monroe-Doktrin" aufstellen und durch führen, den Fernen Osten allein den Menschen der gelben Rasse Vorbehalten zu wollen? An den Ameri kanern hätten sie dabei nur ein Vorbild. Schanghai, diese riesige Hafenstadt am Uangtsekiang, der den frucht barsten und wertvollsten Teil Chinas durchströmt, ist das Tor für dieses riesige Hinterland. Noch haben die Fremden den Schlüssel dazu, aber schon erörtert man in England sehr ernsthaft die Möglichkeit, daß mit der Eroberung dieses Schlüssels die Nanking-Regierung den im Norden erlittenen Prestigeverlust mehr als wettmachen würde. Auf Kosten der weißen Rasse, deren bisheriger Einfluß ge rade in Schanghai seinen Mittelpunkt hat. Unerschöpflich sind auch die wirtschaftlichen Möglich- ikeiten einer Zusammenarbeit zwischen Japan und Cbinä. Rohstofflager in größtem Umfang und dazu Millionenheere billigster Arbeitskräfte können hier der Wirtschaft des Abendlandes und Amerikas eine vernich tende Konkurrenz erstehen kaffen, von der übrigens schon jetzt der europäische Handel allerhand zu spüren bekommt! Die englischen, französischen, holländischen usw. Kolonien in Südasien stehen dem Druck der japanischen Waren ausfuhr hilflos gegenüber, die sich übrigens auch in Europa sehr unangenehm bemerkbar macht. Immer Mhx sind zunächst der Lerne Osten. dann nock weitere MiWlsWlift. Mehrheit in Danzig Nichtamtliche; Gesamtergebnis. Bei den Wahlen zum Danziger Volkstag sind nach einer nichtamtlichen Zählung in sämtlichen Wahlkreisen insgesamt 215135 Stimmen abgegeben worden. Davon erhielten (in Klammern die Ver'gleichsziffern von 1930): Nationalsozialisten 107 619 (32 457) Sozialdemokraten 38 210 (49 965) Kommunisten 14 800 (20 194) Zentrum 31 507 (30 230) Deutschnationale 13 601 (25 938) Hausbesitzer 998 ( - ) Jungdeutsche Bewegg. 1 677 ( 6 708) Polnische Listen 6 726 ( 6 377) Danach haben die Nationalsozialisten etwas mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen erhalten. Um die adsolvte Mehrheit der ASDAk Das 37. Mandat ist ausschlaggebend. Da das amtliche Endergebnis der Wahlen noch nicht 'vorliegt, kann auch die Mandatsberechnung noch nicht einwandfrei erfolgen. Die Nationalsozialisten haben zwar etwas über 50 Prozent aller abgegebenen Stimmen erreicht, zu denen infolge Listenverbindung noch die Jung deutschen Stimmen kommen. Alles wird aber davon abhängen, ob die National sozialisten noch das 37. Mandat erhalten. Nur mit 37 Man daten ist es ihnen möglich, die Regierung allein zu über- > nehmen, da andernfalls, also mit nur 36 von 72 Mandaten I alle im Volkstag vorgcschlagcncn Gesetze als abgelehnt gelten. Man sieht daher mit begreiflicher Spannung der endgültigen Mandatsverteilung entgegen. Aus dem Reich gekommene Danziger dursten nicht wählen. Aus dem Reich waren zur Wahl mehrere hundert dort wohnhafte Danziger Staatsangehörige im Freistaat ein getroffen in der Annahme, daß sie ihre Stimme abgebcn dürften. Rach der Danziger Wahlordnung ist jedoch eine Wahlbeteiligung von im Reiche lebenden Danziger Staats angehörigen unmöglich. Der zahlreichen reichsdeutschen Danziger bemächtigte sich infolgedessen ein großer Unmut. Von der NSDAP, ist für den Fall der Übernahme der Regierung in Danzig die sofortige entsprechende Abän derung der Wahlordnung zugesagt worden. * Hitlers Rundfunkappell. Reichskanzler Adolf Hitler hatte sich am Vor abend der Wahl an die Danziger Bevölkerung in einer Rundfunkrede über den Königsberger Sender gewandt, die vom Braunen Haus in München übertragen wurde. In seiner Ansprache hatte der Kanzler, auf die Nöte der Grenzbevölkerung und des Ostens übergehend, betont: Der Nationalsozialismus kenne keine Politik der Grenz- veränderungcn auf Kosten anderer Völker. Er wolle keinen Krieg nur zu dem Zweck, um Deutschland Menschen zu bringen, die gar nicht deutsch sein wollen und nicht sein können. „Deshalb aber hängen wir National sozialisten mit um so größerer Treue an dem, wasuns gehört, unseres Blutes ist und unsere S p r a ch e r e d e t." Es sei ferner die große Mission der nationalsozialistischen Bewegung, die Brücke zu bilden zwischen allen Volksgenossen auch außerhalb des Reiches, denn auch diese gehörten zu uns, seien Blut von unserem Blute. Der Kanzler beteuerte zum Schluß seinen heiligen festen Glauben an die unzerstörbaren Lebenskräfte des deutschen Volkes und richtete einen Appell an die Danziger Bevölkerung, in diesem Sinne dem deutschen Volk die Treue zu halten. SWemerk sür Oesterreich MOMM Eine Schutzmaßnahme für deutsche Reisende nach Österreich. Amtlich wird mitgeteilt: „Die gegen die national sozialistische Bewegung in Österreich auf dem Notverord nungswege erlassenen Maßnahmen der öster reichischen Bundesregierung, die in dem ab soluten Verbot aller Uniformen, Fahnen, Abzeichen und sonstigen Emblenken der nationalsozialistischen Bewegung gipfeln, haben die Gefahr heraufbeschworen, daß die als Gäste in Lsterreich weilenden reichsdeutschen Nationalsozialisten in Unkenntnis dieser Bestimmungen in Konflikt mit den österreichischen Behörden geraten, was zwangsläufg zu einer Störung der freundschaftlichen Be- Ziehungen zwischen Lsterreich und dem Deutschen Reich führen müßte. In dem Bestreben, die deutschen Reisenden vor un liebsamen Zwischenfällen zu bewahren und alles zu ver meiden, was zu einer Störung des Verhältnisses der Reichsregierung zur österreichischen Bundesregierung führen könnte, wird der Reichsminister eine den Reisever kehr nach Lsterreich betreffende Verordnung erlassen, Wonach ab 1. Juni die Ausreise von Reichsdeutschen nach asiatische Gebiete sür den Warenabsatz der weißen Völker ausgefallen, und wenn auch der chinesische Boykott gegen über den japanischen Ausfuhrwaren zu Ende geht, dann setzt sich diese Ausschaltung des europäischen und amerika nischen Absatzes weiter fort. Aber dann wird es nicht mehr heißen wie einst vor 33 Jahren: „Deutsche, an die Front!" England trat hinter Japan, um Rußlands Vordringen im Fernen Osten eine Schranke zu setzen. England tat im Weltkrieg alles, um die Staaten der gelben Rasse gegen alles Deutsche in Bewegung zu bringen; selbst China mußte uns den Krieg erklären, dafür durfte aber ein Chinese an der Spitze der Völkerbundkommission stehen, die uns Oberschlesien entriß. So manches Mal urteilte ein Japaner über Streitigkeiten zwischen Deutschland und unsern ehemaligen Gegnern. Nun stellt die Weltgeschichte als das Weltgericht hierüber ein Urteil aus, das den überklugen Weltpolitikern in London, Paris, Washington usw. recht unerwartet vorkommen maa. Doch auch hier rächte sich nur eine Schuld! Österreich von der Erteilung eines A u s r e i s e s i ch t - Vermerks abhängig gemacht wird, der gegen Zahlung einer Gebühr von 1000 Mark erteilt wird. Ausnahmen hiervon werden nur ge währt für den oümungsMätzigen Geschäftsverkehr zwischen beiden Ländern und den sogenannten kleinen Grenzverkehr im Sinne der Zollgesetzgebung, nicht da- gegen für den Ausflugsverkehr. Die Verordnung wird am Montag, den 29. Mai, erlassen werden." Zu dieser Verordnung wird von zuständiger Stelle betont, daß es angesichts der gegen den Nationalsozialis mus in Lsterreich ergriffenen Maßnahmen für die deutsche Regierung unmöglich geworden ist, den Fremden verkehr nach Österreich so zu überwachen, daß in Österreich keine Zusammenstöße zwischen deutschen Nationalsozia listen und österreichischen Regierungs- und Polizei organen erfolgen. Die deutsche Reichsregierüng ist nicht in der Lage, die Reisenden an der Grenze nach National sozialisten und Nichtnationalsozialisten zu sortieren. Sie muß es verhindern, daß die deutschen Reisenden in Öster reich der peinlichen Situation ausgesetzt werden, als lästige Ausländer zu gelten un- als solche e v entuellausgewiesenzu werden. Da zwischen Deutschland und Österreich bisher ein be sonders enges freundschaftliches Verhältnis besteht, ist die Reichsregierung bemüht, dieses nicht zu stören, und sie wird daher alles Unterlasten, was den Anschein erwecken könnte, als ob Deutschland eine Weltanschauung, die bei uns die Staatsauffastung geworden ist, Lsterreich auf- oktroyieren wolle. Antwort auf Österreichs Herausforderung. Die Geschichte besonders der letzten Monate in Lster reich hat gezeigt, daß die Innenpolitik des Minder heitskabinetts Dollfuß nicht zuletzt auf Grund der Tatfache, daß es von derDuldungdurchdie ö sterreichischeSoziald emo kratie abhängig ist, in steigendem Maße eine Unterdrückungspolitik gegen- über der nationalen Bewegung in Österreich geworden ist. Um den Schein zu wahren, wurde zwar hier un- da eine sL-ticsidemokratiicke oder kommunM>che B»ria«u»LuLa usw