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Ms unserer Heimat. Wilsdruff, am 17. Mai 1933. für den 18. Mat. 4^1 Mondaufgang 1" 1S°°I Monduntergang 13-- «82? Der Freischarenführer Major v. Lützow In Berlin tzekuce«, , Unregelmäßigkeiten in der Zustellung des Wilsdruffer Tage blattes bitten wir, uns unverzüglich mit genauer Adresse zu melden. Nur so sind wir in der Lage, unsern verehrten Lesern Lie pünktliche Zustellung -unseres Tageblattes zu gewährleisten. Unfreundlicher Mai. Da freut man sich das ganze Jahr auf ,den Wonnemonat Mai, schwärmt von seinem verschwen derischen Blühen und Prangen, von seinen sonnigen, warmen Tagen, freut sich auf die lauen Abende bei Maiwein und Mai bowle, träumt von Reisen und Wanderungen und rechnet auf Fremde und Sommerfrischler. Und in Wirklichkeit sieht dieser Wonnemonat Mai doch gar oft ganz anders aus, als Poesie und Sehnsucht es uns vorgaukeln. Die erste Hälfte des Mo nats ist schon bald vorüber. Mehr als ein paar kurze, flüchtige, wirkliche Maientage haben wir Heuer noch nicht genoffen. Wie rar macht sich die Sonne, wie wenig haben wir von der Schön heit der Natur gerade jetzt, wo sie am schönsten, am jüngsten und am frischesten ist. Ein karger, herber Mai ist's diesmal. Bleigraues Gewölk überzieht den Himmel. Kein Tag vergeht ohne Regengüsse und Graupelschauer, kalt und frostig, unwirsch und unfreundlich sind die Tage. Niemand will sich entschließen, seinen Wintermantel einzukampfern. Der Flieder krankt und rostet, die Kerzen der Kastanien stehen blind und glanzlos auf den triefenden Bäumen. Die Vögel kauern frierend hinter nas sem. Gezweig. Jeder Tag ist ein Verlust an Naturfreude und Frühlingsstimmung. Und dabei geht der Frühling so rasch vor über. Umso brennender wird daher der Wunsch, daß der Mai wenigstens in seiner zweiten Hälfte der Retter seines eigenen Rufes werden möchte. Freiw. Feuerwehr. Gelegentlich der gestern abend statt findenden Uebung der Wehr wurde dem Zugführer Alfred Geißler durch Bürgermeister Dr. Kronfeld das Ehren diplom des Landesverbandes Sächsischer Feuerwehren für 20- jährige Dienstzeit unter anerkennenden Worten und unter dem Ausdruck des Dankes auch seitens der Stadt überreicht. Brand meister Beck schloß sich mit herzlichen Wünschen seitens der Wehr an und überreichte dem Jubilar die zweiten Litzen, während Kamerad Bennewitz nach 10jähriger Dienstzeit die ersten Litzen erhielt. Der übliche, für Himmelfahrt angesetzte Feldmarsch wurde abgesetzt und soll durch eine Uebung ersetzt werden. Neues vom Postauto. Während der neue Sommerfahr plan, der am Montag in Kraft getreten ist, auch für den Ver kehr der Postautos nur geringfügige Aenderungen gebracht hat, ist die Abfahrtszeit eines immer gut besetzten Wagens von Wilsdruff nach Dresden eine ganze Stunde vorverlegt wor den: der früher 16.15 Uhr verkehrende Wagen verläßt unsere Stadt in Richtung Dresden bereits 15.15 Uhr. Wir möchten auch hier nochmals besonders darauf hingewiesen haben, um unsere Leser davor zu bewahren, daß sie ft»5 Uhr auf dem Markte stehen, um zu erfahren, daß der Autobus bereits eine Stunde früher abgefahren ist. Gestohlen wurden in der Nacht zum 17. d. M. aus einem verschlossenen Hühnerstalle in der Baumschule ein Hahn (Bar nefelder) und acht Hühner (schwarz, weiß und braun). Die Täter stammen annehmbar aus Wilsdruff und sind über die Wiese von Funke nach der Baumschule gelangt. Nach Aus führung der Tat sind dieselben über die Wiese nach der Staats straße Wilsdruff—Keffelsdorf gelaufen. Da keine Blutspuren vorhanden find, ist anzunehmen, daß die Hühner lebend fortge- Lracht sind und zur Zucht verwendet werden. Irgendwelche Wahrnehmungen wolle man der nächsten Polizeibehörde bzw. dem Gendarmerieposten Wilsdruff mitteilen. Neue Milchpreisvereinbarung. Die Milchpreiskommission für die Stadt und den Bezirk Meißen hat mit sofortiger Wir kung Bestimmungen und Preise für das Liter Milch verein bart, die im amtlichen Teile dieser Nummer veröffentlicht werden. Die Pcsaunenmisfion, einer der neueren Zweige der Ar beit der Inneren Mission, erstrebt durch Veranstaltungen, in deren Mittelpunkt das Kirchenlied steht, neue Freude an der Botschaft der Kirche zu vermitteln. Diese Veranstaltungen fin den teils im Freien statt (Turmblasen usw.), teils im geschlos senen Raum, besonders in der Kirche und tragen dann als Po saunenmissionsabende, Liedgottesdienste, Posaunenpredigtgot- tesdienste den Charakter der Feier. Besonders der Choral im Satz der alten Meister und des großen Johann Sebastian Bach wird von dem Quintett der Posaunenmission dargeboten und von ihrem Leiter Pfarrer Adolf Müller-Dresden musikalisch und religiös erläutert. Dadurch wird die Herrlichkeit des Kir chenliedes vielen nahegebracht, die es ganz vergessen hatten. Besondere Schönheiten aber werden auch dem erschlossen, der es schon lange liebhat. Die Posaunenmission wird auch in un serer Gemeinde einkehren und am 28. Mai in unserer Kirche einen Posaunenpredigtgottesdienst halten mit dem Thema: „Die Gemeinschaft der Not". Programm 20 Pfg., Kollekte für die Posaunenmisfion. Die Meißner Kirchen- und Pastoralkonferenz befaßte sich auf ihrer außerordentlich gut besuchten Tagung mit Fragen und Problemen, die der inneren Lage der Zeit angepaßt waren. In einem festlich gestalteten Morgengottesdienst in der Frauen kirche predigte Sup. Böhme-Meißen. In der Hauptversamm lung im Burgkeller sprach Prof. Dr. Litt-Leipzig über das Problem der Endlichkeit in der philosophischen Anthrologie. Eine ganz große Schau und zugleich eine tiefinnerliche Be sinnung war der Vortrag, den Prof. D. Stählin-Münster über „Die Lebensformen der Kirche in ihrer inneren Einheit" bot. Er führte aus: Man kann von einer Wiederentdeckung der Kirche und von einem neuen Sehen ihres Wesens reden. Kirche ist nicht in erster Linie zu sehen als Organisation, sondern als Organismus. Die Kirche ist in keinem Sinne menschliche Unter nehmung. Es handelt sich um das primäre Reden und Handeln Gottes in der Kirche. Der Vortragende zeigte die drei großen Typen der Lebensform der Kirche. Kultus ist Bekenntnis vor Gott, ist Heiligung des Lebens, ist Vergegenwärtigung besten, was der Lebensquell der Kirche ist. Die innere Einheit der Lebensform der Kirche liegt beschlossen in Christus selbst, dem lebendigen Herrn der Kirche. Der Kultus der Kirche muß für Pfarrer und Laien der Ausdruck dieser innersten Einheit sein. — Eine kurze Aussprache beendete die von Prof. D. Stephan- Leipzig geleitete Konferenz. Außerdem fand die Iahresver- sammlung-des Sächsischen Ierusalemsver^ins statt. Befreiung der Hausgehilfinnen von der Beilragspflichk zur Arbeitslosenversicherung. Wie amtlich bestätigt wird, hat die Reichsregierung unter dem 12. Mai ein Gesetz zur Be freiung der Hausgehilfinnen von der Beitragspflicht zur Ar beitslosenversicherung erlassen. Hiernach sind Beiträge für die Arbeitslosenversicherung der Hausgehilfinnen nicht mehr zu entrichten. Die Befreiung tritt bereits für den laufenden Mo nat in Kraft. Hausgehilfinnen, die bereits Anwartschaften in der Arbeitslosenversicherung erworben haben, werden in ihren Rechten nicht geschmälert. Grumbach. Hitler-Eiche. Am vergangenen Montag, den 15. d. M., abends kurz vor 8 Uhr wurde im Garten des hiesigen Rathauses eine Hitler-Eiche geweiht. Gegen 8 Uhr mrschierte die SA., der sich die Ortsvereine «»geschlossen hat ten, von Günthers Gasthaus unter Gesang nach dem Rathaus. Nach gemeinsamem Gesang des ersten Verses voksi Deutschland lied hielt Ortspfarrer Probst eine kernige Weiherede. Der Männergesangverein verschönte die Feier durch ein Vaterlands lied. Anschließend übergab Ortsgruppenvorsitzender Pg. Mäh ler, nachdem er ein dreifaches Sieg Heil auf den obersten Füh rer, unseren Volkskanzler Adalf Hitler, ausgebracht hatte, die Eiche Pg. Bürgermeister Umlauft in die Obhut der Gemeinde. Dieser übernahm dieselbe mit dem Wunsche, daß das neue Deutschland auch so wachsen und gedeihen möge wie diese junge Eiche, worauf die zahlreich erschienenen Einwohner mit in den Gesang des Horst-Weffel-Liedes einstimmten. Anschließend an diese Feier fand die erste Gemeindsver- vrdnetensitzung des neuen Kollegiums nach dem Gleichschal tungsgesetz im Rathaussihungssaale statt. Sämtliche Gemein- deverordnete (die ja alles Nationalsozialisten sind, da die SPD. durch einen Formfehler im Wahlvorschlag austzeschieden war) waren hierzu, ebenso wie der Bürgermeister im Ehrenkleid des jungen Deutschland, dem Braunhemd, erschienen und zogen nun durch die Spalier bildenden SA.-Reihen in den Sitzungssaal ein. Mit einem „Sieg Heil" auf gute Zusammenarbeit eröff nete Pg. Bürgermeister Umlauft die Sitzung und nahm so dann nach den üblichen Formalitäten die neuen Eemeindever- ordneten durch Handschlag in Pflicht. Fraktionsführer Pg- Mätzler forderte zu gemeinnütziger Arbeit für die Gemeinde un ter dem obersten Grundsatz „Sparsamkeit" auf. Nachdem Pg. Gießmann zwei von Einwohnern für den Sitzungssaal gestiftete Bildniste des Volkskanzlers Adolf Hitler und des Reichspräsi denten von Hindenburg übergeben hatte, die sogleich aufge hängt und geschmückt wurden, übernahm Bürgermeister Umlauft dieselben in den Schutz der Gemeinde mit dem Wunsch, daß sie immer als Vorbild zu gemeinnütziger Arbeit dienen sollten. Sodann ging man zu den Wahlen über. Da ja hier nur der eine Vorschlag vvrlag, sind nachstehende Herren in die ver schiedenen Ausschüsse und Aemter gewählt: Als Stellvertreter des Bürgermeister: Paul Gießmann; Gemeindeverordneten vorsteher: Bürgermeister Umlauft und dessen Stellvertreter Kurt Mätzler; Schriftführer Rudolf Knöbel, Arthur Göpfert und Be amtenanwärter Dachsel. Verwaltungsausschuß: Otto Feiste, Max Schubert und Otto Richter. Steuer- und Finanzausschuß Kurt Mätzler, Paul Gießmann und Otto Winkler. Bauausschuß Paul Gießmann, Max Schubert und Rudolf Kost. Wohl fahrts- und Wohnungsausschuß Otto Winkler, Rudolf Knö bel und Arthur Göpfert. Als Vertreter der Kleinrentner M. Partzsch; als Vertreter der Sozialrentner M. Opitz. Als Vertreter zur Verbandsversammlung des Kastenprüfungsver bandes der Bürgermeister und K. Mätzler, Stellvertreter P. Gießmann. Der Verwaltungsrat der Girokaste setzt sich zusam men aus K. Mätzler, O. Feiste, P. Gießmann, A. Göpfert und R. Knöbel und dem Bürgermeister sowie dem Kassierer. Schulausschuß: P. Gießmann, O. Richter und A. Göpfert. El ternvertreter: Oskar Kuntze und Erich Eydam. Berufsschul- vorstond: Bürgermeister Umlauft und Rudolf Kost. Berufs- schulausschuß: Otto Winkler und M. Döhnert. Die nächste Sitzung der Gemeindevervrdneten findet am kommenden Mon tag, den 22. Mai, abends 7 Uhr statt. X Grumbach. Freitag und Sonnabend bleiben die Geschäfts ¬ räume der Gemeindeverwaltung sowie die der Girosaffe'iveMi Reinigung geschlossen. Dringende Angelegenheiten Sonnabend von 10 bis 11 Uhr. X Keffelsdorf. Gemeindevervrdneten-Sitzung. Das neue rein nationalsozialistische Eemeindeverordneienkolle- gium tritt morgen abend 8 Uhr im Gasthof zur Krone zu seiner ersten Sitzung zusammen. Die Tagesordnung lautet: 1. Ver pflichtung der Gemeindeverordneten. 2. Wahl des 1. und 2. Stellvertreters für den Bürgermeister. 3. Wahl des Gemrin deverordnetenvorstehers und seines Stellvertreters. 4. Mahl der Ausschüsse. 5. Wahl eines Schriftführers und seines Stellver- treters. 6. Gemeindezuschlag zur Grund- und Gewerbesteuer 1933. 7. Hundesteuer 1933. Blankenstein. Bürgermeister. Angesichts des Kamp fes, der in letzter Zeit um den hiesigen Bürgermeisterposten geführt worden ist, seien hier einmal die früheren Gemeinde vorstände bez, Richter genannt. 1730 Georg Rüdiger, 1741 Gottlieb Henker, 1760—1798 Johann Georg Ranft, 1802 bis 1807 Johann Gottlieb Philipp, 1813 Johann George Ranft der Jüngere, 1814 Johann George Sparmann, 1839 Johann George Dittrich, der erste von der Gemeinde gewählte Vor stand war Friedrich Wilhelm Ranft (1840—1846), 1846 Jo hann Adolf Hahn. 1851 I. G. Geißler, 1852—1856 Eduard Röhrborn, 1857—1863 Carl Ernst Ranft, 1863—1885 Ernst Kippe, 1886—1912 Eduard Birkner, 1912—1926 Hugo Bütt ner, 1927—1933 Max Lehmann. Eemeindeälteste waren 1846 bis 1850 Karl Wilhelm Sparmann, auf ihn folgten Gotthelf Ferdinand Weber, Gustav Ranft, Adolf Heinrich Kvhlsdvrf, Ernst Sparmann, Otto Schuricht, Max Ranft, Clemens Rüdiger. Mohorn. Schulausschuß. Donnerstag 1L8 Ahr tritt der neugewählte Schulausschuß im Rathaus zu seiner ersten Beratung zusammen. Mohorn. Mütterberatung. Die zweite Beratungs stunde für Lungenkranke hat das Wohlfahrtsamt auf Montag, den 24. Mai festgelegt mittags von 12—1 Uhr im Rathaus; Mütterberatungsstunde von )<2—^3 Uhr in Pflugs Gast stätte. Scharfenberg. Die hiesige Ortsgruppe der NSDAP, hatte zum Aufklärungsvortrag über das Wesen der NSBO. in den Zentralgasthof eingeladen. Ls sprach der Obmann des Kreises der NSBO., Pg. Sollwedel-Meißen, der ein Kind Scharfen bergs ist. Der Saal des Zentralgasthofes war außerordentlich stark besetzt, zumeist von Anhängern der ehem. marxistischen Parteien. Von großem Interesse war es zu hören, wie Pg. Sollwedel von seinem Flug nach Berlin am 1. 5. 33 erzählte und von seinem Beisammensein mit Hindenburg und Hitler, dem er einen prächtigen Adler in Meißner Porzellan mitge nommen hatte. Pg. Sollwedel war bekanntlich als Arbeiter- Delegierter für den 1. Mai nach Berlin ausgesucht. Weiter hin erklärte er Gewerkschaftsfragen, das Wesen der NSBO. usw. Er erzählte den zahlreich anwesenden ehem. freien Tur nern Wichtiges über die Zukunft der Pflege der Leibesübun gen. Der Versammlungsleiter, Pg. Lehrer Leonhardt-Nau stadt, sprach schließlich noch von der marxistischen Presse und den Auswirkungen ihres Geistes. 11 Uhr wurde die ruhig ver laufene Versammlung von ihm mit dem Gesang des Weffel- liedes beschlossen. Sieg Heil! Kirchennachrichten. Wilsdruff. Donnerstag 8 Uhr Bibelstunde. Vereinskalender. Sänger-Ortsgruppe. 19. Mai 8 Uhr Singstunde. „Sängerkranz". Am Himmelfahrtstage Herrenpartie Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarle für dew 18. Mai: Meist schwache Winde aus westlichen bis nördlichen Richtungen. Veränderlich, vorwiegend stark bewölkt, örtlich Nebel. Allgemeine Temperatuwerhältniffe nicht erheblich ver ändert. Vorübergehend Auftreten von meist leichten Nieder schlägen. Sachs« und Nachbarschaft. Die Dresdner Morgenblätter znr Rede Mutschmanns und Killinger-ErkISrung Dresden, 16. Mai. Zur Rede Mutschmanns und der Erklärung von Killingers in der konstituierenden Landtags sitzung schreibt der „Dresdner Anzeiger" u. a.: Was von der Tribüne des Sächsischen Landtages der Reichsstatthalter und der Ministerpräsident verkündeten, alles atmet den einen ent schiedenen, willensgesättigten, tatkräftigen Geist des deutschen Wiederaufbaues. Besonders gefreut hat uns, daß der neue Ministerpräsident genau so wie bei seiner Rede als Reichs- kommiffar am 1. Mai stark für die Persönlichkeit des Arbeiters eintrat. Gerade aus dem Munde eines alten Offiziers hört man gern den einen Satz wie den, daß das Herrentum des Unter nehmers insofern vorbei sei, als der Arbeitnehmer nicht mehr nur als reines Produktionsmittel, sondern als ein in der Volks gemeinschaft ebenbürtiger Mitarbeiter zu werten sei. Die „Dresdner Nachrichten", die in ihrem Stimmungs bild Vergleiche zwischen der heutigen Landtagssitzung und Sitzungen aus der Zeit vor dem Umschwung ziehen, begrüßen die glatte, schnelle Abwickelung der Wahlen und das Verständ nis des Statthalters und Ministerpräsidenten sür die Belange Sachsens besonders auf wirtschaftlichem Gebiet und sagen dann: „Zum Schluß findet der Ministerpräsident noch Worte der warmen Anerkennung für die Polizei und macht damit viel Unrecht wieder gut, das ihr gerade von der Landtagstribüne aus widerfahren ist. Ihrem Schutz ist der glatte Verlauf der nationalen Revolution zu danken, auf ihre Treue, ebenso wie aus die Ergebenheit des Beamtentums und die freudige Mit wirkung des ganzen Volkes baut sich der neue sächsische Staat auf. Der Anfang war gut. Möge auch die Vollendung den Er wartungen entsprechen, mit denen die Regierung ans Werk geht. Ehrung de- Ministerpräsidenten von Killinger. Wie gemeldet, wurde der Breslauer Polizeipräsident Heines zum Führer der Obergruppe I der SA. ernannt Seinem verdienten Vorgänger, dem sächsischen Minister- Präsidenten von Killinger, hat Adolf Hitler seine besonder, Anerkennung ausgesprochen und ihm das Recht zurr Tragen der Uniform des Obergruppenführers erteilt. Ministerialrat Dr. Knauer leitet sächsische Luftschuhorganisation. Tas Präsidium des Reichsluftschutzverbandes hat dir Leiter der Luftschutzorganisationen in einzelnen Landes teilen ernannt. Die Landesleitung sür den Freistaal Sachsen ist Ministerialrat Dr. Knauer übertrage» worden Dresden. Gesandter a. D. von Stieglitz -f» Hier starb im Alter von 69 Jahren der kgl. sächsische Ge-< sandte a. T., Wirklicher Geheimer Rat und Kammerherr Robert von Stieglitz, Ehrenritter des Johanniterordens. Pirna. Kein Reichskanzler-Besuch. Reichst kanzler Hitler, der ursprünglich zur 700-Jahrfeier Pirnas und zur Einweihung des Richard-Wagner-Denkmals im Liebethaler Grund kommen wollte, hat diesen Besuch im Hinblick auf die politische Lage abgesagt. Königsbrück. Bestrafter Leichtsinn. Bei d-ns Hantieren mit Patronenhülsen zog sich ein junger Mamj erhebliche Verletzungen zu. Er hatte aus angeblich gefun denen Platzpatronen die Munition entfernt. Als er ein« Hulse breitzuklopfen versuchte, explodierte das Zündhütchen und brachte dem Leichtsinnigen schwere Verletzungen an den Händen bet. Annaberg. Verkehrsverbrecher. Auf der Wol-s kensteiner Straße in Drebach fuhr ein Kraftwagen einen Fußgänger und einen Radfahrer an. Der Radfahrer erlitt so schwere Verletzungen, daß er im Krankenhaus starm Der Fußgänger, ein Greis aus Niederdrebach, trug eine Gehirnerschütterung und andere Kopfverletzungen davor» Der Führer des Autos ergriff die Flucht. Jöhstadt. Vom Strom getötet. Der Monteur Epperlein aus Königswalde erhielt bei Reinigung^ arbeiten an einem Transformatorenhäuschen einen eleb Irischen Schlag von der Hochspannungsleitung. Er erlitt schwere Brandwunden, denen er noch an der Unfallstells erlag. Oberwiesenthal. Schnee im Mai. Vom Fichtels berg wurde Schneefall gemeldet; die Schneehöhe betrug einen Zentimeter. Zwickau. Oberstudiendirektor festgenom^ men. Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft wurde der Leiter der Ingenieurschule, Oberstudiendirektor Weidet mann, sowie seine beiden Büroangestellten festgenommen und der Staatsanwaltschaft zugeführt, weil sie im Ver-j dacht stehen, die von ihnen vereinnahmten amtlichen Gelder nicht ordnungsgemäß verwaltet zu haben. Arnsdorf bei Penig. Die Ortsbehörde ver^ haftet. Gegen Funktionäre der KPD. und SPD. ging hier Polizei vor. Es wurden zahlreiche Festnahmen vott genommen. Unter den Verhafteten befinden sich auch de, Bürgermeister und der Gemeindediener. Umfangreiches belastendes Material konnte ficheraestellt werden. Frohburg. In der Heimat Selbstmord) verübt. In den sogen. Tongruben wurde ein Tote, aufgefunden. Alls hinterlassenen Briefen ging hervor, daß es sich um einen Handelsvertreter aus Leipzig Handelft der wegen Nervenzcrrüttung Selbstmord verübt hat und in seinem Heimatort beerdigt sein wollte.