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ES werden dann weitere Quittungen vorgelegt, die van einem newissen Bruno unterzeichnet sind und über Beträge in Höhe von 8400 Mark, 300 Dollar und 510 Dollar usw. lauten. Vorsitzender: Woher hatten Sie denn das Geld be kommen? — Popoff: Aus Frankreich. Vorsitzender: Ist es Ihnen geschickt worden? — Popoff: Es wurde mir gebracht. Vsn wem, weiß ich nicht. Vorsitzender: Also auch hier ist es so: Bruno kommt Zu Ihnen, Sie kennen ihn nicht und geben im Beträge in Höhe von 8400 Mark, 300 Dollar und 510 Dollar. Senatspräsident Dr. Bünger weist auch hier auf die graste Summe hin, die Popoff bei seiner Verhaftung im Besitz hatte, nämlich nicht weniger als 163 Stück Fünf dollarscheine. , Vorsitzender: Sie hatten also so viel Geld bei sich, nachdem Sie kurz vorher große Summen wie 8400 Mark, 300 Dollar und andere Beträge ausgezahlt hatten, und das in einer Zeit, m der die Welt nicht gerade an Geld überfluß leidet. Sie haben auch Beträge besessen, über die Sie anscheinend gar keine besondere Rechenschaft ab zulegen brauchten. Popoff: Ich habe nur im Auf trage meiner Partei gehandelt. Ich habe auch ganz genaue Abrechnung der Partei gegenüber vorgenommen. Landgerichtsdirektor Parrisius weist aus die auffällige Tatsache hin, daß die Quittungen aus der Zeit vor dem Reichstagsbrand stammen, obwohl Popoff doch schon seit Anfang November 1932 in Berlin gewesen ist. Bemerkenswert sei vor allem, daß die Zahlungen Popoffs an „Bruno" und „Peter" unmittel bar vor dem Reichstagsbrand erfolgten. Damit wird die Verhandlung geschlossen und auf Sonnabend vertagt. Ln den Kerkern Österreichs. Der Innsbrucker Gauleiter Hofer berichtet. In einer nationalsozialistischen Kundgebung im überfüllten Zirkus Krone in München sprach der Inns brucker Gauleiter Franz Hofer zum ersten Male nach seiner abenteuerlichen Flucht aus dem Innsbrucker Ge- sängnis über das Thema „Befreiungskampf um Oster- reich . Tausende von Ratio nalsoziali st ew schmachteten in den Kerkern, Zehntausende seien aus der Heimat Vertrieben, Hunderttauscnde verloren ihr Brot, aber trotzdem nehme die nationalsozialistische Be wegung in Österreich täglich zu. Kiloschwere Fuß- sesseln würden den Gefangenen in den Kerkern an geschmiedet. Wenn einem Juden in Deutschland ein Haar ge krümmt werde, so rege sich die ganze Weltpresse auf. Wenn aber in Österreich deutsche Volksgenossen miß handelt werden, so lasse das die Weltpresse gleichgültig. Der Redner schilderte aus seiner Gefangenschaft, wie aus allen Zellen das Lied der deutschen Freiheits bewegung schallte. Als er einmal im Kerker schon bei nahe verzagen wollte, hörte er seinen Wächter vor der Zelle leise summen: „Die Knechtschaft dauert nur noch kurze Zeit." Ein nationalsozialistischer Staat Österreich werde die beste Gewähr dafür bieten, daß der be dauerliche Bruderzwist für immer unmöglich gemacht werde. Preußens Winierhilse. Vortragsreise des Ministerpräsidenten Göring. Ministerpräsident Göring wird in Ver bindung mit dienstlichen Besprechungen in verschiedenen preußischen Provinzen von nächster Woche ab sich für das Winterhilsswerk einsetzen und in einer größeren Anzahl von Städten Preußens und im Reich für die Winterhilfe sprechen und an die Opferbereitschaft der Volksgenossen aller Berufe und Stände appellieren. Das preußische S t a a t s m i n i st e r i u m hat sich an die Spitze der Bestrebungen der Winterhilfe ge stellt und eine Entschließung gefaßt, von den Bezügen der Staatsminister und Staatssekretäre ab 1. Oktober dieses Jahres allmonatlich einen namhaften Betrag als Unterstützungsbeitrag an das Winterhilfswerk abzu- sühren. Die preußischen Staatsräte haben sich diesem Vorgehen einmütig angeschlossen. Km ungeheuerliches Verbrechen. Selbstmordkandldat vergiftet ein Kind „zur Probe"! In der Nähe von Wien ist im Spital von Stockerau nach furchtbarem Leiden ein vierjähriger Knabe an einer Vergiftung mit Urania-Grün gestorben. Urania-Grün wird im Weinbau zur Be kämpfung der Rebschädlinge verwendet. Die sofort ein geleiteten Nachforschungen danach, wie der Knabe zu diesem Gift gekommen ist, enthüllten eine geradezu un geheuerliche Tat. Es wurde nämlich festgestellt, daß ein siebenund zwanzigjähriger Bindergehilfe Wichtel dem Kinde das Gift ein gegeben hatte. Er selbst wollte Selbst mord begehen, aber zunächst „f e st st e l l e n", ob das Sterben durch dieses Gift besondere Qualen ver ursachte. Für diesen „Versuch" hatte Wichtel den vier jährigen Jungen ausersehen, den er mit Süßigkeiten an sich lockte. Als der Kleine Zutrauen zu ihm gefaßt hatte, löste der Unmensch Urania-Grün in Wasser auf und gab dem Knaben ein mit dieser Lösung ge tränktes Stück Würfelzucker. . Das ahnungslose Kind schluckte das Gift. Kurze Zeit darauf begann es über Schmerzen zu klagen und mußte ins Spital gebracht werden. Der Täter erkun - dann in: Krankenhaus nach der Wirkung des Erstes! Dort war man auf ihn aufmerksam geworden und, als eine bei ihm vorgenommene Haussuchung dre grstrge Lösung zutage förderte, legte er ein Geständ - nis ab. Kurze poliiischr Nachrichten. Reichsbischof Müller nahm in seiner Eigen schaft als preußischer Landesbischof die feierliche Ver- Verpflichtung der neuen Mitglieder des evangeli schen Oberkirchenrates vor. * Der spanische Staatspräsident hat den „Klei n c n Belagerungszustand" über ganz Kata lonien verhängt, da die Erregung der Bevölkerung über den Kuhhandel der Parteien bei der Regierungs bildung so gewachsen ist, daß man blutige Ausschreitungen befürchtet. In Gens ist die seit Jahren ungelöste Minder heitenfrage wieder einmal auf dielange Bank geschoben worden, indem der zuständige Poli tische Ausschuß des Völkerbundes einen Unterausschuß zur weiteren Behandlung der Frage einsetzte. -i- Der frühere russische General Judenitsch, der im Jahre 1916 Oberbefehlshaber der kaiserlich-russischen Armee war, ist in einer Klinik in Nizza gestorben. Er hatte nach dem Sturz der Zarenregierung noch bis 1920 an der Spitze einer der sogenannten Weißen Armeen gegen die Sowjets gekämpft. * Alle vor dem ZI. Januar in die SA. Ausgenommenen werden zum Sturmmann befördert. Wie die NSK. meldet, werden sämtliche vor dem 31. Januar 1933 in die SA. Aufgenommenen entsprechend einer Verfügung des Stabschefs zum 9. November 1933 zum Sturmmann befördert, soweit sie diesen Dienstgrad noch nicht erreicht haben. ' ' * SA.-Mann Woltmann seinen Verletzungen erlegen. Der SA.-Mann Woitmann aus Buer-Erle, der in der Nacht zum 4. Oktober von einem Kommunisten durch einen Unterleibsschuß schwer verletzt wurde, ist im Buer- schen Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Mordanfchlag auf Fieseler in Karis? Verdächtige Individuen festgenommen. Auf dem Flugplatz Villacoublay bei Paris, wo der mit Spannung erwartete Zweikampf im Kunst fliegen zwischen Fielcser und dem Franzosen Dstroyat stattfinden wird, kam es zu einem aufsehenerregen- denZwischenfall. Ein 26iähriger stellungsloser Arbeiter trat plötzlich an den Flughafenkommandanten heran und fragte ihn, ob er der deutsche Flieger Fieseler sei. Als der Kommandant ihm keine Antwort erteilte, kehrte der Unbekannte zur Flugzeughalle zurück, in der die Apparate Fieselers und Dötroyats untergestellt sind. Den Mechanikern fiel schließlich sein Benehmen auf, und sie benachrichtigten die Polizei, die ihn verhaftete. Man sand bei ihm einen geladenen schweren Re volver und etwa 50 Patronen. Auf Befragen erklärte er, daß cs gewisse Ungerechtigkeiten aus der Welt gebe, die er wiedcrgutmachen wolle. Man nimmt an, daß man cs mit einem geistig Anormalen zu tun hat, der es ans das Leben des deutschen Fliegers abgesehen hatte. Die Polizei hat sofort alle erdenklichen Vorsichtsmaßnah men aetroffen. Sechs Todesurteile rechtskräftig. Gegen die Mörder zweier SA.-Männer. Der Erste Strafsenat des Reichsgerichts ver handelte die Revisionen gegen das Urteil des Schwur gerichts Köln vom 22. Juli d. I., durch das die sechs Kommunisten Hamacher, Otto Weser, Willis, Horsch, Moritz und Engel zum Tode und zu insgesamt 65 Jahren Zuchthaus verurteilt wurden. Diese Kommu nisten hatten in Köln am 25. Februar zwei SA. - Männ e r e r m o.r d et. Der Senat hat die Revisionen der Angeklagten als völlig unbegründet ver- worfen. Das Urteil ist dadurch rechtskräftig ge worden. Mit Schrot und Gas gegen Streitende. Ein Toter, 34 Personen verletzt. Im amerikanischen Streikgebiet kam es zu neuen blutigen Unruhen. In Ambridge (Pennsylvania) trieben Hilfspolizisten die vor dem dortigen Stahlröhren werk ausgestellten Streikposten auseinander. Die Polizei ging scharf vor und machte dabei von Schrot- flinten, Tränengasbomben und Gummi knüppeln Gebrauch. Ein Streikender wurde getötet, während neun Streikposten teilweise schwer in Schulter und Rücken verwundet wurden. Weiter trugen 25 Per sonen, darunter auch Frauen, Schlagwunden und Gasvergiftungen davon. Schweres GiMrzmgM in Mailand. Mehrere Tote aus den Trümmern geborgen. Ein furchtbarer Unglücksfall ereignete sich in Mailand. Man ist dort mit dem Abbruch des alten Hauptbahnhofs und des dazugehörigen Schienen stranges beschäftigt. Eine zu diesem Schienenstrang ge hörige, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs die Straße überquerende und vorher aus zwei Vogen bestehende Überführung war bis auf einen Bogen ab gebrochen worden. Offenbar hatte der restliche Teil nun nicht mehr genügend Halt, denn er brach plötzlich in seiner ganzen Breite von 20 Meter in sich zusammen und begrub zahlreiche Menschen unter sich. Bisher sind aus den Trümmern sechs Tote ge borgen worden, doch will man im Augenblick des Zu sammenbruchs ein mit mehreren Personen besetztes Miet auto und ein Lastfuhrwerk an der Unglücksstätte vorbei- sahren gesehen haben. Mim NaGtMien. Gebietsjungvolkführer Ruhr-Niederrhein tödlich verunglückst Düsseldorf. In der Nähe von Mettmann ist der Gebiets- sungvolkführer Ruhr-Niederrhein, Heinz Otto Jahn, aus einer Autofahrt tödlich verunglückt. Der Kraftwagen, der von dem Verunglückten selbst gesteuert wurde und in dem sich kein anderer Fahrgast befand, stürzte eine Böschung hinab. Hersteller von falschen 50-Mark-Schcinen fcstgcnommcn. i Leipzig. Durch die Aufmerksamkeit der Kassiererin eines Warenhauses wurde in Leipzig der Buchbinder Sch. fest genommen. Er hatte Kinder damit beauftragt, einen von ihm angesertigten falschen 50-Mark-Schein in Zahlung zu geben, während er vor dem Warenhaus wartete. Der Täter ist ge ständig. Ein Zehntel der dänischen Rübenernie vernichtet. Kopenhagen. In Nudkoeding ist der große Gebäudekom plex der Saatzuchtgesellschaft einem Riesenbrande zum Opfer gefallen. Das ganze Saatlager, darunter 150 OM Tonnen Nübsamen — etwa ein Zehntel der gesamten dänischen Ernte —, wurde vernichtet. Der Schaden beläuft sich auf un gefähr 800 000 Kronen. Mandschurische Negierung provoziert Rußland. Mulden. Die mandschurische Regierung hat den Fluß Sungari für russische Schiffe gesperrt. Items mis Mee Wett. 6000 falsch« Zweimarkstücke. Bei der Aushebung! einer Falschmünzerwerkstatt in Donauwörth wurden über 6000 falsche Zweimarkstücke entdeckt. Man verhaftete einen Angestellten E. Bäcker und den Arbeitslosen I. Bernecker. Drei Wochen tot in der Wohnung. In Berlin war Bewohn«.» eines Hauses in der Hufelandstratze aus gefallen, daß eine dort wohnende 62jährige Rentnerin, Peuthert, seit langem nicht mehr gesehen worden war. Als Polizeibeamte in die Wohnung eindrangen, fand man Frau Peuthert tot auf einem Stuhle sitzend auf. Ein Arzt stellte fest, daß die alte Frau mindestens schon vor drei Wochen verstorben sei. Frau P. ist anscheinend von einem Unwohlsein befallen und dann von einem Herzschlag ge troffen worden. Vater und Tochter von Einbrechern ermordet. In dem Fischerdorf Kenz- (Vorpommern) wurde morgens der 82jährige Kaufmann Wilhelm Erich mit seiner 42jähri- gen Tochter Marie in seinem Kolonialwarenladen er mordet aufgefunden. Unter Tatverdacht wurden die Brüder Fritz und Kurt Exler festgenommen, die dann auch die Tat eingestanden. Die Mörder hatten etwa 40 Mark bei dem Einbruch geraubt. Langgesuchtcr Brandstifter gefaßt. Der Polizei in Worms ist es gelungen, eine mehrköpfige Einbrecher bande dingfest zu mach und festzustellen, daß sich bei dieser auch die Brandstifter befanden, durch die vor einiger Zeit das Festhaus der Stadt Worms zum Teil ein geäschert wurde. Es handelt sich um einen 20jährigen Tagelöhner und einen 23jährigen Maler, beide aus Worms. Kokain in einer Ladung Seemufcheln. Die Pariser Zollbehörde hat in einer aus 100 Sock bestehenden Ladung von Seemuscheln nicht weniger als 10 Kilogram Kokain gefunden, die von einer holländischen Fischereigesellschaft an eine Pariser und eine Marseiller Adresse geschickt waren. Schweres Flugzeugunglück bei Toul. In der Nähe von Toul (Frankreich) stürzte ein Militärflugzeug aus geringer Höhe ab und ging vollkommen in Trümmer. Der Führer und der Mechaniker wurden schrecklich verstümmelt aus den Trümmern geborgen. Der Beobachter war aus seinem Sitz geschleudert worden und wurde etwa zwanzig Meter vom Apparat entfernt ebenfalls tot aufgcfunden. Opfer der Wissenschaft. Der englische Nadiumforscher Dr. William Fowler ist als Opfer seines Beruses im Alter von 57 Jahren in Edinburg gestorben. Dr. Fowler, der von 1911 bis 1926 am königlichen Krankenhaus in Edinburg angestellt war, hatte durch seinen gefährlichen Beruf bereits früher zwei Finger und im vergangenen Juni einen Arm verloren. Feierliche Freilassung von 1000 Vögeln. Der Ticr- schutzvcrein in Nom ließ am Todestage des Heiligen Franz von Assisi tausend Vögel feierlich im Park der Villa Borghese frei, die während des Jahres bei Jagd frevlern beschlagnahmt worden waren. Der Vogelschutz hat also dank des Eingreifens Mussolinis bereits schon gewaltige Fortschritte im faschistischen Italien gemacht. Aufsehenerregender Diebstahl im Schnellzug. Ein aufsehenerregender Diebstahl diplomatischer Akten er eignete sich im Schnellzug Bukarest—Warschau. Der Sekretär Wolpinski vom polnischen Konsulat in Kischinew war beauftragt, eine Reihe wichtiger Aktenstücke nach War schau zu bringen, die er in einem Handkoffer bei sich hatte. Hinter Czernowitz schlief der Sekretär im Zuge ein. Beim Erwachen stellte er das Fehlen des Koffers fest. Es wur den sofort sämtliche Polizeistationen benachrichtigt. Der Dieb konnte nicht gefaßt werden. Fliegerbombe fällt auf ein Haus. Bei den großen Königsmanövern in Rumänien stürzten zwei Bomben flugzeuge ab, wobei die Flieger getötet wurden. Ein weiteres Flugzeug warf aus Versehen eine Übungsbombe auf ein bewohntes Haus. Die Explosion rief eine Panik im Dorfe hervor. Fast alle Fensterscheiben gingen in Trümmer. Ein kleiner Brand konnte sofort gelöscht wer den. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Gescheiterter Weltrekordslugversuch. Die französi schen Flieger Assolant und Leftvre, die in Oran (Algier) gestartet waren, um den bisherigen Langstreckenwcttrekord zu brechen, haben in Karachi (Indien) landen müssen, nachdem sie in 36 Stunden 6600 Kilometer zurückgclegt hatten. Der Brennstoffverbrauch der Maschine war so groß gewesen, daß die Flieger jede Hoffnung aufgeben mußten, den mit über 9000 Kilometer gehaltenen Welt rekord zu überbieten. 8LN 1VV8 pöwelie! luMsus ll » k 8 0kn. nup 8cttene^8w2ke 21 Herbst- unck Winter - bleubeiten in Zrökter Auswahl einZetrosten -^mtlicko VerksukssteNe cker vorscbriktsmskiLen Unikormtucde kür 8/X, 88 unck -^nitswultsr. Perner kür 8t«KIKelni, lieicdsrvetrr, polirei usw. plaxLenstotko — Wollkriess L 0M18