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Auch aus schlechten sandigen Wegen ist bei Spurenfahren der Luftgummireifen dem Holz rad erheblich überlegen. Im hügeligen Gelände wird die Ladefähigkeit des Fahrzeuges weniger durch den Fahrwiderstand als vielmehr durch die Steigung bestimmt, über die die Last gehoben werden muß. Aber auch hier kann bei dem Luftgummireisen eine erhebliche Vergrößerung der Nutzlast vorgenommen werden, ohne daß die Pferde mehr zu ziehen hätten als beim alten Holzradwagen. Die Folgerungen aus dem Gesagten sind für jeden Fall einzeln zu entscheiden. Wo viel Straßenfahrten durchgeführt werden, da ist der Fahrwiderstand der verschiedenen Laufwerke auf der Straße zu berücksichtigen. Wo der Hos in der Mitte des Ackers liegt, spielen die Fahr- Abbildung 3 Beladefähigkeit eines Acker wagens auf schwerem, sehr nassem Boden bei gleich bleibender Zugkraft widerstände des Ackers die hauptsächliche Rolle. Jedenfalls wird die Berücksichtigung der Fahr widerstände und die richtige Wahl der Laufwerke für die Fahrzeuge neben anderen Maßnahmen die Möglichkeit unterstützen, den Zugviehbestand in den Betrieben von seiner jetzigen über triebenen Höhe aus eine wirtschaftliche Höhe abzubauen. Dit Aufzucht der Ziegen Bon Hugo Hoth Die erste Milch (Bieftmilch) muß den Jung tieren unbedingt verabreicht werden, iveil diese die Därme der Lämmer von dem anhaftenden Darm pech reinigt. Soll man die Lämmer saugen lassen oder nicht? Darüber gehen die Meinungen noch auseinander. Man sagt zwar, daß bei Ziegen, die zum ersten Male gelammt haben, das Saugen lassen von Vorteil sei, weil hierdurch das Euter der Mutter eine schöne runde Form annimmt. Hierbei ist jedoch zu bemerken, daß in diesem Falle ein gründliches Nachmelken unbedingt erforderlich ist, um Eutererkrankungen zu ver meiden. Bei dieser Auszuchtsart bedeutet jedoch das Absetzen und Abgewöhnen einen schmerzlichen Eingriff in das Leben der Mutter und des Zickleins. Voll Trauer stoßen sie Klagelaute aus, und das Lamm will nichts von der Nahrungs aufnahme wissen, kommt von Kräften und bleibt im Wachstum zurück. Um dies zu verhüten und um früher in den Genuß der Milch zu kommen, schreitet man besser zur künstlichen Aufzucht. Zu diesem Zweck melkt man die Ziege und gießt die Milch in ein flaches Gefäß, taucht den Finger hinein und läßt das Lamm hieran so saugen, daß es mit der Schnauze allmählich die Milch von selbst aufnimmt. In der ersten Zeit reicht man vier- bis fünfmal Milch, später dreimal. Wasser dürfen die Lämmer, solange sie Milch saufen, nicht erhalten. Bei dieser Aufzuchtsweise ist es möglich, später dann verdünnte blutwarme Kuhmilch und auch dünne Schleimsuppen zu verabreichen. Sechs Wochen Sauge- bzw. Tränkezeit soll man jedem Lamm mindestens gewähren, besser noch Ziegen lämmern acht und Bocklämmern zehn Wochen. Nach vier bis fünf Wochen fangen die Lümmei schon an zu knabbern und gewöhnen sich dann allmählich an das Futter der Altziegen. Ist Weide vorhanden, so sollen die Lämmer auch allmählich an diese gewöhnt werden. Die Lämmer sollen nicht angebunden werden, sie müssen im Lämmerstall srci umherlaufen. Ein selbst herzuftellender Regenmesser Wie allgemein bekannt ist, wird die Nieder schlagsmenge stets in Millimetern ausgcdrückt. Die jeweilige Regenhvhe ist die auf ein Quadratzentimeter gefallene Regenmenge. So wohl für den Landwirt als auch für den Gärtner ist es immerhin interessant, einmal zu wissen, wie hoch die jeweilige Regenhvhe für sein Ackerland beziehungsweise für seinen Garten ist. Es sei darum dem dafür Interessierten nachstehend mitgeteilt, wie er sich ohne große Kosten einen Regenmesser selbst Herstellen und damit die Regenhöhe sich selbst errechnen kann. Zunächst suche man sich eine 1 - stg- Konservenbüchse, säubere den Rand recht sorg fältig, vor allem an der Innenseite. Sodann klopfe man den Boden mit einem abgerundeten Holz zu einer nach außen gerichteten Wölbung recht sorgfältig aus. Das Ausklopfen muß vorsichtig vorgenommen werden, da das immer hin dünne Blech zuweilen rissig wrrd. Ist nun das Auswvlben gelungen, so schlage man in die Mitte des Bodens ein Loch von innen her und löte an dieses einen kleinen Leitungs oder Gashahn, den man eventuell bei einem Klempner sich für wenig Geld beschaffen kann. Um die nunmehr zum Regenmesser gewordene Konservenbüchse senkrecht im Freien aufhängen zu können, löte man sich außen einen längeren Blechstreifen an, den man vorher mit zwei ösen versehen hat. Damit nun die Regenhöhe auch einwandfrei festgestellt wird, muß man die Regenbüchse an einem freistehenden Pfahl 1 m über dem Erd boden aufhängen. Der Pfahl muß von einem hohen Gegenstand, Haus, Baum oder Scheune, so weit entfernt sein als dieser Gegenstand hoch ist. Ist also ein Haus oder dergleichen tO m hoch, so muß die Entfernung zwischen Haus und Pfahl 10 m betragen. Es sei noch darauf hingewiesen, darauf zu achten, daß der Hahn beim Aufhängen der Meßbüchse auch wirklich geschloffen ist. Hat es nun ausgehört zu regnen, so wird der ausgefangene Regen in einem Meßglas gemessen, von welchem man die Anzahl der Kubikzentimeter Regen ablesen kann, die in die Meßbüchse gefallen sind. Meßgläscr in ver schiedenen Größen sind gewöhnlich in Geschäften photographischer Artikel zu haben. Die Errechnung der Regenhöhe kann nun mehr beginnen. Mit einem Zollstock messe man den Durch messer der Meßbüchse, teile die ermessenen Praktischer Regenmesser Millimeter durch zwei und nehme die so ge wonnene Zahl (den Halbmesser der Büchsen öffnung) mit sich selbst mal. Die so erhaltene Zahl wird mit der Zahl 3,14 malgenommen. Wir kennen damit die Größe der Büchsen öffnung, also mit anderen Worten die Fläche, auf der wir den Regen aufgefangen haben, in Quadratmillimetern. Wir rücken nun in dieser Zahl das Komma um zwei Stellen nach links und erhalten damit die Größe der Büchsen öffnung in Quadratzcntimetern. Die im Meßglas vorhandene Regenmenge (Kubikzentimeter) wird nun durch die errechnete Anzahl der Quadratzentimeter geteilt und damit hat man die auf ein Quadratzentimeter gefallene Regenmenge- Erhält man beispiels ¬ weise 1,3 vom als Resultat, so beträgt unsere Regenhöhe 13 wm. Bei den Berechnungen ist selbstredend genau daraus zu achten, daß das Komma stets richtig gesetzt wird, da sonst die Berechnung nicht stimmt. Wir wollen uns die Berechnungen noch an einem Beispiel näher erläutern. Nehmen wir an, der mit dem Zollstock gemessene Büchsen durchmesser betrage 100 ww. Der Halbmesser beträgt dann 50 nun. Diesen haben wir mit sich selbst malzunehmen, also 50 mal 50 ergibt 2500. Diese Zahl muß mit 3,14 malgenommen werden. 2500 mal 3,14 gleich 7850,00 gmm. Das Komma ist nun in dieser Zahl um zwei Stellen nach links zu rücken. Wir erhalten damit die Größe der Büchsenöffnung in Quadratzentimetern, die in unserm Falle also 78,5 gern beträgt. Nachdem es sich nun ausgercgnet hat, holen wir die Meßbüchse und messen im Meßglas die ausgefangene Regenmenge. Nehmen wir an, sie ergäbe 41 oem. Die Aufgabe heißt in diesem Falle 41 : 78,5. Um die Aufgabe zu vereinfachen, nehmen wir beide Zahlen mit 10 mal. 410: 785. Wir rechnen: 410:785 --- 0,52 4100 3925 1750 1570 180 Wir erhalten also 0,52 aow. (Zehntel ge nügen im allgemeinen für unsere Berechnung. Wer genauer berechnen will, möge auch die Hundertstel mit berücksichtigen und falls diese fünf und mehr betragen, die Hinterm Komma stehenden Zehntel erhöhen. Erhält man beispiels weise 1,58, so ändert man auf 1,6 aom.) Ein Kubikzentimeter ist 10 wm hoch. 0,5 oom sind 5 Miu hoch, also beträgt unsere festgestellte Regenhöhe 5 rum, d. h. auf ein Quadratmeter Bodenfläche sind 5 Liter Regen gefallen. Neues aus Feld, Garten, Stall und Hos, Haus, Küche und Blumenzimmer Durch Folgesaaten — Folgeernten. Durch Vas gleichzeitige Heranreisen der im Garten angebauten Obst- und Gemllsefriichte erwächst nicht nur die Gefahr der wirtschaftlichen Ver geudung, sondern auch das allgemeine Garten- interesfe wird dadurch erheblich beeinträchtigt. Denn einmal ist die Haussrau bei einem Massenanfall von Gartenerzeugnisscn nicht in der Lage, sie küchenwirtschastlich voll auszu nutzen, und andererseits gehen auch die Freuden am Gartenleben vorzeitig verloren. Um diesen Gefahren vorzubeugen, sollte jeder Garten besitzer bemüht sein, beim Gemüse durch Folge saaten und bei dem Beerenobst durch richtige Auswahl der zeitverschieden reifenden Sorten die Erntezeiten so zu verteilen, daß die täg lichen Mahlzeiten möglichst den ganzen Som mer über Lurch Obst und Gemüse gesunder und bekömmlicher zubereitet werden können. So lassen sich beispielsweise von Erbsen, Bohnen, Wurzeln, Karotten, Spinat, Salat, Kresse, Kohlrabi und Blumenkohl nach der ersten Aussaat bis Mitte Juli in acht- bis vierzehn tägigen Zwischenräumen mehrere Folgesaaten machen, deren letzte willkommene Herbsternten liefern. Bei Spinat, Salat, Radieschen und Kresse muß man allerdings in heißen und trockenen Sommern damit rechnen, daß die Aussaat einmal sehlschlägt, indem der Salat „schießt" und die Radieschen pelzig und holzig werden. Diesem allgemein bekannten Uebel stand kann mau aber mit gutem Ersolge da durch begegnen, daß man während der Heißesten Wochen die Aussaat an schattigen Plätzen vor nimmt und cs am Hacken und Gießen nicht fehlen läßt. Nach Mitte Juli haben Folge saaten von Erbsen, Bohnen und Karotten keinen Zweck mehr, weil dann die für sie er forderliche Entwicklungszeit zu kurz wird, und zumal noch dann, wenn der Nachsommer un günstiges Wetter bringt und^ der dann unaus- bleioliche Nachttau Mehltanvefall im Gefolge führt, Ler dem Schotengemüse sehr gefährlich werden -kann. — Zu beachten ist außerdem, bei den letzten Folgeanssaaten nur frühreifende Sorten zu benutzen, um dadurch die Wachs- tumszeit abzukürzen. Gi. Welch« Eiweißsorm in der Schweinemast? Die Kartoffel - Getreidefntterung der Mast schweine enthält einen zu geringen Eiweißanteit und ist wegen ihrer einseitigen Zusammensetzung mehr für die Fettmast älterer Tiere geeignet. Der Eiweißbedarf bei der Mast jüngerer Tiere läßt sich mit der Kartoffel als Grundsu-tter besser teils durch Magermilch, teils durch die eigentlichen Eiweiß-Krästfuttermittel befriedigen. Unter ihnen kommen die Gruppe der pflanz lichen Eiweitzsutter (Oelkuchen usw.) und der tierischen' (Fisch- und Fleischvieh!) in Frage. Die pflanzlichen Eiweißfutter zeichnen sich durch die billigere» Nährstoffpreise aus. Da das Schwein jedoch Allesfresser ist, kommt es auf die Gewichtszunahmen bei einseitiger oder ge mischter Eiweißart an. Nach Versuchen in Ruhlsdorf genügt die alleinige Gabe non pflanzlichem Eiweiß aus Oelkuchen nicht, um eine genügende Zunahme der Tiere hervor zurufen. Die Wachstumsfreudigkeit der Tiere wird durch Zugabe von tierischem Eiweiß wesentlich erhöht, die gesamten Fütterungs- Kosten werden dadurch also vermindert. Es empfiehlt sich demnach, pflanzliches und tierisches Eiweiß zusammen etwa je zur Hälfte zu geben. Bei Tieren unter 50 Kg Gewicht hat sich eine Gabe von 100 g Fischmehl als notwendig er wiesen, bei schwereren Tieren läßt sich der Fischmehlanteil etwas herabsetzen. Da auch säugende Sauen bei Rübensütterung das Oei- Kucheneiweiß gleich gut wie tierisches Eiweiß verwerten, ergibt sich die Regel, vor allen Dingen den Fuugschweinen tierisches Eiweiß zu kommen zu lassen, das bei ihnen offenbar un entbehrlich ist. Or. E. Fg. Schutzvorrichtung für nistende Vögel. Mit Abbildung). Daß die Singvögel im Harten großen Nutzen bringen, weiß jeder Gartenbesitzer. Wenn man beobachtet hat, wie Lie kleinen munteren Sänger emsig jeden Strauch, jeden Baum nach Ungeziefer ab- fuchen, wird man erkennen, daß es fehr wichtig ist, recht viele Vogel in seinem Grundstück an zufiedeln. Das ist aber nur dann möglich, wenn man ihre Feinde, d. h. sämtliches Raub zeug, von ihnen fernhält. Ganz besonders sind es die Katzen, die die Vögel oft in Gärten l vertreiben,, weil sie nachts auf Raub ausgehen. Was nützen die schönsten Nistkästen, wenn ihre Bewohner nicht in Ruhe gelassen werden? Wie ist aber diesem Uebel zu steuern? Vielleicht hat der Gartenbesitzer selbst Katzen, von denen er sich nicht gern trennen möchte. Dies führt zu dem Gedanken, daß man die Bäume, auf denen Vögel nisten, vor den Katzen schützen muß. Witz dies gemacht werden kann, zeigt die Abbildung Zwei Gurte oder Bänder find um den Baumstamm gebunden. Am ersteren werden Drahtstllcke befestigt, deren Enden schräg nach unten zeigen und die Katzen hindern, daß sie in die Krone des Baumes klettern können. Schutzvorrichtung für nistende Vögel. Schutzvorrichtung am Baum an gebracht. 8: So werden die Draht- stücke zurechtgebogen. L: Leilansicht des fertigen Schutzringes Diese Schutzringe können ohne große Schwierig keiten selbst hergestellt werden. Die Abbildung L zeigt, wie die einzelnen Drahtstücke zu- rochtgebogen werden sollen. Hier sind alle Maße in Zentimetern «ingezeichnet. Die Länge der einzelnen Drähte, die natürlich nicht zu schwach sein dürfen, beträgt 53 cm. Alle Einzel heiten sind aus der, Abbildung L zu ersehen, so daß die Anfertigung ohne weiteres ver ständlich ist. Von diesen Drahtstücken braucht man natürlich eine ganze Anzahl, die so auf zwei Bänder aufgenäht werden, wie das die Abbildung 0 erkennen läßt. Der Abstand von einem Drahtstück zum anderen soll etwa 3 cm betragen. Die Länge der Bänder und die An zahl der auszunähenden Drähte richtet sich natürlich nach dem Umfange Les Baumes, der geschützt werden soll. Biel Mühe macht die Ansertigung dieser einfachen Schutzringe nicht, ! aber der Nutzen ist unverkennbar. Se. Spinat mit Käsegebäck. Jungen Spinat s sauber waschen, in kochendem Wasser aus- i wallen, abgießen und zweimal durch die Ma- ! schine treiben. Dann läßt man reichlich Butter zergehen, rührt Mehl darin glatt, füllt Spinat- wasser dazu und läßt es fünf Minuten kochen., Zehn Minuten vor Lem Gebrauch gibt man s den Spinat hinzu, verrührt gut, gibt zuletzt l etwas saure Sahne dazu und läßt einmal auf- s kochen. Weißbrot schneidet man stäbchenförmig, s röstet sie schnell in Butter kroß und verziert den Spinat damit. Man reicht dazu folgendes Käsegebäck: 50 g Butter und Vi Liter Milch erhitzt man, gibt 100 § Mehl hinein und ve» rührt es zu einem glatten Teig, läßt ihn «ar Weilchen abkühlen, gibt dann zwei bis «drei. Eidotter, etwas Salz, 100 g geriebenen Käs« und zuletzt den steifen Eierschnee hinzu. Dann se^' man mit einem Löffel kleine Häufchen ein gefettetes Blech, bäckt die Plätzchen . spria und reicht sie heiß. Frau E. S. Marmeladenpndding. Zu diesem Pudding verarbeitet man 125 g Butter, 20 g Zucker^ ein Ei, 250 g Weizenmehl, zu dem man ein einhalb Backpulver getan hat, zu einem ge schmeidigen Teig. Man rollt dann davon einem 2 cm dicken Kuchen aus, vestreicht ihn dick mit Apfelmarmelade und rollt ihn zusammen. Man formt dann die Rolle zu einem Hufeisen, legt sie auf ein mit Butter gestrichenes Kuchen bleck und backt sie in mittelmäßiger Ofen wärme. Die gebackene Roll« wird dann in Scheiben geschnitten und mit Schlagsahne oder Banilletunke serviert. Frau K. R.-G. Sehr feine Brottorte. 750 § Zucker werden mit zwanzig Gelbeiern fünfzehn Minuten lang recht schaumig gerührt, dann gibt man dazu 500 g süße und 100 § bittere Mandeln, die vorher unabgezogen gerieben wurden, ferner 100 g geröstete und gestoßene Brotrinde. Als Gewürze kommen hinzu die abgeriebene Schale einer Zitrone, feingeriebene Vanille und je eine Prise Nelken, Zimmet und Kardamom, sein- gestoßen und gesiebt. Der Schnee von den zwanzig Eiern wird zuletzt daruntergezogen. Die Torte muß eine Stunde in mäßig heißem Ofen backen. Gezet. Für die Bienenfreunde Schnelle Entwicklung der Bienenvölker im Mai. Die Wcttcrlaunen des April verlangten die möglichste Warmhaltung der Völker. Auch im Mai sind die Nächte noch kühl, und die Brutwnben verkühlen leicht. Die durch die Kälte abgestorbenen Bienenmaden werden dann der Boden, auf dem sich Bienenkrankheiten und Seuchen entwickeln können. Sind die Völker recht warm gehalten, so können bald Kunstwaben zugehängt werden, nicht mitten ins Brutnest, sondern hinten an dasselbe. Wer die Waben drahtet, kann, statt unten zwischen Wabe und Rühmchenholz eine Lücke zur Aus dehnung zu lassen, diesen Raum oben schaffen. Eine tadellose, bis auf das Holz ausgebaute Wabe wird Lurch diesen Kunstgriff gewonnen. Das Zuhängen der Waben erfolgt nach Bedarf. Bei gutem Wetter kann es schon nach einem oder zwei Tagen nötig sein. Sind acht bis neun Ganzwaben hinten schwarz belagert, müssen die Honigräume geöffnet werden. Eine Freigabe zu großer Räume würde das Volk aber zu sehr abkühlen und den Bienen schädlich sein. Bei Völkern mit Ober überwinterung muß die Hälfte der Waben nach unten gehängt werden, wenn oben alles dicht belagert ist. Die Mutter kommt mit nach unten und erhält Kunstwabcn genug, um das Brutgeschäft nicht einzuschränkeu. Bei Wohnungen mit Oberbehandlung kann die Sache umgekehrt werden. Wabe» mit be- deckeltcr Brut ohne Königin kommen nach oben, und unten bekommt die Stockmutter auf auszubauenden Waben neue Arbeit. Natürlich muß immer ein Absperrgitter Brut und Honig raum trennen. Der Honigraum ist warm ein- zuhiillen, wenn er sehr dünnwandig ist. Diese schnelle Entwicklung ist aber nur möglich, wenn Lie Königin gesund und jung ist. Fetzt ist Zeit, das beste oder die besten Völker zur Königinzucht auszuwählen. Mit der Zucht soll sich ein späterer Aussatz beschäftige». Sollten bei einzelnen Völkern größere Mengen flugunfähiger Biene» umherkriechen, andere in krampfartigen! Sterben liegen, so besteht der Verdacht der Nosemaseuche. Schnell ei» Schächtelchen solcher Bienen an die nächste Anstalt der Landwirt- schastskammern geschickt. Ist die Seuche wirk lich da, das Volk schon schwach, so wird es abgcschweselt und samt Waben tief vergraben, Beute und Rähmchen ausgekratzt, mit Soda gescheuert und ausgebrannt. Schm. MB»