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Ausführungen dar, warum die deutschnationale Front eine solche Organisation ins Leben gerufen habe. Wie nach außen müsse auch nach innen die Gleichberechtigung aller nati onalen Deutschen platzgreifen. -In diesem Sinne gelte es auch mir den Kameraden des Reitvereins Oberwartha eine gemein same Basis dafür zu finden, daß die Kameraden wie bisher so auch weiter kameradschaftlich Bügel an Bügel reiten, wenn sie auch verschiedene Uniformen trügen, daß mit der braunen auch eine graue und grüne Reiterstaffel zusammen vorwärts reite. Ortsgruppenführer Mann vom Stahlhelm bestätigte die Absicht der Gründung einer grauen Reiterstaffel und be tonte besonders, daß alle Reiterkameraden, ob in brauner, schwarzer, grüner oder grauer Uniform, als Kameraden ver eint für Deutschland reiten müßten. Reitlehrer Zienert bedauerte, daß durch eine ev. Gleichschaltung die politisch voll ständig neutralen aber unbedingt vaterländisch eingestellten Reitvereine zerschlagen würden. Sie müßten die Grundlage sein für die reiterliche Ausbildung aller Gruppen, gleich ob braun, grau oder grün. In der weiteren Aussprache kam zum Ausdruck, daß bei dem Reitverein die Parteipolitik vollkom men ausgeschaltet und der Verein als zivile Ausbildungsstätte bestehen bleiben müsse. Dem Vorsitzenden wurden für die ent scheidende Sitzung des Landesverbandes dementsprechende Richtlinien gegeben. Tierseuchen im Bezirk der Amtshauptmannschaft Meißen. Nach dem amtlichen Bericht des Landesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 15. Mai d. I- war in der Amtshauptmannschaft Meißen in einer Gemeinde und einem Gehöft Milzbrand zu verzeichnen. MMWrmrsgmlW-erMilM- oereinsbilnde;-VeMs Meißen fand am Sonntag nachmittag in Scharfenberg statt. Unter den zahlreichen Mitgliedern und Ehrenmitgliedern konnte der Be zirksvorsteher, Kamerad Studienrat Wolf, verschiedene Ehren gäste begrüßen. Bürgermeister Rother hieß die Gaste namens des Militärvereins Scharfenberg und der politischen Gemeinde willkommen. Die eigentlichen Verhandlunen fanden zunächst ihre Fortsetzung in prägnanten Ausführungen des Vorsitzenden über die politischen Vorgänge in der längsten Zeit. Dann richtete der Vorsteher Dankesworte an die Vereine, deren unermüdliche Tätigkeit er durch den Besuch von 15V Hauptversammlungen in den letzten zehn Jahren sowie durch den Besuch zahlreicher anderer Veranstaltungen kennengelernt hat. Als neue Vorsteher wurden darauf verpflichtet die Kame raden Kantor Kortz (Taubenheim) und Verwaltungsinspektvr Keller (Kampfgenossen, Meißen). Den Jahresbericht erstattete in gewohnt vorzüglicher Weise der erste Schriftführer Kam. Gappsich. Er enthielt auch diesmal neben der Bezirks- ein gut Teil Reichsgeschichte, in Worten voll heißer Vaterlandsliebe die in den letzten Monaten einge- tretene Wandlung finsterer Nacht zum lichten Tage hervor hebend. Worte der Erinnerung galten den im Verlaufe des Jahres verstorbenen 115 Kameraden, den Gefallenen des Welt krieges und der späteren Kämpfe, eingeschlossen die Kämpfer der nationalen Revolution. Ungeachtet der schweren Zeit hat sich die Mitgliederzahl des Bezirks mit 5656 in 43 Vereinen auf der Höhe gehalten. Darunter sind 3707 Teilnehmer am Welt kriege. 14 Kolonialkampfer und 44 Veteranen von 1870, welch letztere wohl mit besonderer Freude nach der marxistischen die nationale Revolution erlebten. Das Kleinkaliberschießen wird in 11 Gruppen (4 mehr) von 200 Kameraden oepflegt, vier Iugendgruppen zählen 40, sieben Frauengruppen 750 Mitglie der. 11700 Mark konnten die Vereine an Unterstützungen aus zahlen, außerdem 1200 Mark aus Dezirksmitteln, neben Spen den an Lebensmitteln, Heizung und Kleidung und Beihilfen zu Freistellen in den Erholungsheimen. Herzlicher Dank den Spendern in- und außerhalb des Mitgliederkreises, besonderer Dank dem Bezirksvorsteher und seiner Gattin (Beifall), den Vorständen, dem Landgerichtsdirektor Dr. Koch, der Ortspresse. Der Bericht begrüßte es zum Schluß nochmals, daß die Tätig keit der Militärvereine nunmehr von beengenden Parteifesseln befreit ist, und klingt aus in einem Dank an den Volksführer Hitler und in einem „Heil!" auf Deutschland. Der Obmann der Kb. und Kh., Kam. Wittich, berichtet über die zahlreichen Anträge, die infolge der noch immer be stehenden Notverordnungen zu erledigen waren. In etwa 45 Fällen gelang es, die Bezüge um insgesamt fast 10000 Mark zu erhöhen. Der Bezirksschützenwart, Kamerad Ranft-Blankenstein nennt die vier neugegründeten Abteilungen (Meißen, Zehren, Röhrsdorf, Siebenlehn). Reinsberg werde voraussichtlich bald folgen. Das vergangene Jahr brachte das erste Bezirksschießen (in Weinböhla). Die Schießabteilungen würden nun leichteres Arbeiten haben; eine lebhafte Propaganda für ihre Verbreitung ist daher zu empfehlen. An Stelle des anderweit dienstlich in Anspruch genomme nen Luftschutz-Obmanns Kamerad Branddirektor Fromhold- Meißen berichtete Kamerad Baumeister Rühle. Er betont die Notwendigkeit, nicht ängstlich, aber doch mit dem durch die Verhältnisse gebotenen Ernst die Frage des Luftschutzes zu be handeln, wozu die alten Soldaten in erster Linie berufen seien. Post-Amtmann Schöfer berichtet über die Kriegsgräber fürsorge. Eine Hausfammlung in Meißen hat zweihundert Mark ergeben, die für den Patenfriedhof Meißens (Rethel) Verwendung finden soll. Den Kassenbericht erstattet Kam. Köhler. Die Summe der Einnahmen und Ausgaben (beiderseits nahe an 15 000 Mk.) läßt den Ämfang der geleisteten Arbeit erkennen. Die Ersatzwahlen für die ausscheidenden Vorstandsmitglie der erbringen nach der mit einer herzlichen Vertrauens- und Dankeskundgebung verbundenen Wiederwahl des Bezirksvor stehers, Kam. Wolf, auch die einstimmige Wiederwahl der an deren Mitglieder (stellv. Schriftführer Wagenzink, Ausschuß mitglieder Hensel-Nossen, Hensel-Piskowitz, Dr. Koch, Dr. Krause). An Stelle des Kam. Umlauft-Grumbach, der krank heitshalber ausscheidet, wird Kam. Rose-Wilsdruff ge wählt. Dann folgen noch mehrere Auszeichnungen. Es werden zu Bezirksehrenmitgliedern ernannt auf Antrag des Vereins Röhrsdorf die Kameraden Angermann und Ditt rich, ersterer 44 Jahre Vorstandsmitglied, seit 1926 Ehren mitglied, wie auch Kamerad Dittrich, der langjährige Fahnen träger des Vereins. Weitere Mitteilungen betrafen dann noch u. a. die Bun deshauptversammlung in Dresden im Juli. Mit Dankesworjen an den Verein Scharfenberg und seine Helfer schloß gegen 5 Uhr die Versammlung, deren Nachfolgerin in Leippen- Ziegenhain stattfinden wird. Motorrad-Erkennungszeichen verloren. Am Sonntag in den Abendstunden hat ein hiesiger Motorradfahrer auf der Straße von Miltitz-Roitzschen über Weitschen, Seeligstadt, Birkenhain sein Kennzeichen II — 88742 verloren. Der Fin der wird gebeten, das Kennzeichen bei der nächsten Gendar meriestation oder Bürgermeisteramt bezw. beim Gendarmerie posten Wilsdruff abzugeben. Der nationale christliche Orden nicht zugelassen. Die große Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln" hatte bekanntlich un längst den Beschluß gefaßt, sich aufzulösen und ihre Mitglie der in einem „nationalen christlichen Orden Friedrich der Gr." zusammenzufassen. Die Reichsleitung der NSDAP, hat dazu erklärt, daß die Wahrung der nationalen und ethischen Güter des deutschen Volkes in keinen besseren Händen ruhen könne als in denen des Führers. Sie lehne deshalb ^ine Zusammen fassung deutscher Menschen in kleineren Gruppen zum gleichen Zweck ab, da sie sie als Hemmnis der vom Führer angestreb ten wirklichen Volksgemeinschaft ansehen müsse. * Vereinskalcndcr ..Sängerkram" Am Hnnmelsahrlstage Herrenvarlie Turnverein D.T. Zur Himmelfahrt. Stellen ^9 Uhr zur Gützwanderung. Homöopathischer Verein. 30. Mai 8 Uhr Tonhalle Ver sammlung und Diskussionsabend. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetterwarle für ven 24. Mai: Meist schwache Winde hauptsächlich aus nördlicher Richtung. Nur vorübergehend etwas stärkere Bewölkung. Nach kühler Nacht am Tage warm. Keine oder nur unerhebliche Niederschläge. Kirchennachrichten für das Himmelfahrtsfest. Text: Marc. 16, V. 14—20. Wilsdruff. Vorm. 8 Uhr Heiliges Abendmahl. Vorm. ^9 Uhr Predigtgottesdienst. — Kollekte für die Heidenmissivn. Nachm. 2 Uhr Taüfgottesdienst. Grumbach. Vorm. 1L9 Uhr Predigtgottesdienst, darnach Abendmahlsfeier. Kesselsdorf. Vorm. 149 Uhr Beichte (Pf. Heber). Vorm. 9 Uhr Festgottesdienst (Pf. Seltmann). Nachm. I Uhr Taufen. Unkersdorf. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst. Weistropp. Borm. 1^10 Uhr Predigtottesdienst, anschl. Feier des heiligen Abendmahls. — Freitag: 8 Uhr abends Iungmännerverein. Sora. Vorm. 8 Uhr Predigtgottesdienst (Pfarrer i. R. Polster-Meißen. Röhrsdorf. Vorm. 10 Uhr Predigtgottesdienst; anschl. Beichte und heiliges Abendmahl (Pf. i. R. Polster-Meißen). Blankenstein. Borm. 8 Uhr Predigtgottesdienst (Super intendent Böhme-Meißen). Tanneberg. Borm. 10 Uhr Predigtgottesdienst (Super intendent Böhme-Meißen). Herzogswalde. Borm. Z48 Uhr Beichte u. heiliges Abend mahl. Vorm. 8 Uhr Festgvttesdienst. Mohorn. 24. Mai nachm. 3 Uhr Abendmahlsfeier in der Schule zu Grund. — Himmelfahrt: Borm. 10 Uhr Festgottes dienst mit anschl. Abendmahlsfeier. Dittmannsdorf. Borm. 10 Uhr Gottesdienst. Neukirchen. Vorm. 8 Uhr Gottesdienst. Deutschenbora - Rvthschrnberg. Vorm. 148 Uhr in Roth schönberg Beichte und Abendmahl, um 8 Uhr Festgottesdienst, um 10 Uhr in Deutschenbora Festgottesdienst mit anschließen der Abendmahlsfeier. Sachfen und Nachbarschaft. Wendsschbora. Weihe einer Hit le reiche. Wen dischbora weihte am Sonntag, dem 21. Mai, in würdiger Feier eine Hitlereiche. Kantor Göthe faßte in eindrucksvoller Rede die geschichtlichen Verdienste unseres Volkskanzlers zu sammen, erinnerte an die großen Ereignisse der letzten Wochen und ermahnte jeden einzelnen, sich vom Geiste der nationalen Erhebung durchdringen zu lassen, ihn zu halten und zu wah ren. Den Weiheakt vollzog Pfarrer Polster-Raußlitz in wür devoller Form. Bürgermeister Arnhold übernahm die Eiche in den Schutz der Gemeinde. Umrahmt waren die Ansprachen von Gesängen des Kirchenchores und gemeinsamen Gesängen. Meißen. Die neue Boselspitze. Die alte Boselspitze mit ihren romantischen Klippen mußte bekanntlich dem Abbruch ver fallen, nachdem von sachverständiger Seite festgestellt war, daß der Abbau in den Steinbrüchen unterhalb der Boselspitze soweit gediehen war, daß eine volle Sicherheit für die Besucher des prächtigen und allgemein bekannten Ausflugsplatzes nicht mehr gegeben war. Der Abbruch ist allgemein bedauert worden. Die Firma Dumlingsche Steinbrüche hatte sich nun in dankenswer tem Entgegenkommen bereit erklärt, für einen vollwertigen Ersatz zu sorgen. Der Heimatschutz schuf einen Plan, und so erstand im letzten Jahre ein aus Bruchstein gefügtes prächtiges Rondell, von dem man einen herrlichen Blick in die Ebene nach Dresden bis hinauf zur Sächsischen Schweiz genießt. Der Verschönerungsverein Meißen sorgte für die Bepflanzung und für Sitzgelegenheit, so daß hier auch vom gärtnerischen Stand punkt gesehen ein wirklich vollwertiger Ersatz geschaffen ist, dessen Wirkung noch erhöht sein wird, wenn die noch vorge lagerte Strecke des Bruches abgebaut sein wird. Meißen. Einweihung einer neuen Jugendherberge. Die Ortsgruppe Meißen im Reichsverband Deutscher Jugendher bergen weihte am Sonntag in Gegenwart zahlreicher Vertreter der Kreise, die der Eziehung und Ertüchtigung der nationalen deutschen Jugend ihre Förderung angedeihen lassen oder dazu berufen sind und unter Teilnahme der Vertreter staatlicher und städtischer Behörden die neue Jugendherberge im ehemaligen Marienstift an der Iudenbergstraße. Langedrück. Brandstiftung. Ein Schadenfeuer vernichtete nachts im Gehöft des Landwirts May das von vier Familien bewohnte Haus. Es konnten nur wenige Einrichtungsgegenstände gerettet werden. Drei Kühe kamen in den Flammen um. Man vermutet Brand stiftung. Leisnig. Reit-, Fahr- und Springtur nier. Unsere Lanoes-Neit- und Fahrschule hat wieder einmal bewiesen, daß ihre Leistungen aus pferdesportlichem und erzieherischem Gebiete sehr bedeutend sind. Aus dem 12. Reit-, Fahr- und Springtnrnier wurde ein glänzend gerittenes Pferdematerial, ob es nun aus der Schule selbst oder von der Reichswehr, der Polizei oder privaten Stal lungen stammte, gezeigt. Geringswalde. Eine Richtigstellung. Zu der s vor einigen Tagen veröffentlichten Notiz, nach der in Alt- ! Geringswalde im Gemeindeparlament die Mitglieder des Kampfbundes Schwarz-Weiß-Rot gemeinsam mit den Vertretern der SPD. alle Ausschüsse besetzt und damit die NSDAP, ausgeschaltet hätten, wird uns mitgeteilt, daß diese Nachricht nicht zutrifft. Vielmehr ist die NSDAP, in sämtlichen Ausschüssen vertreten, hat beide Vertreter posten des Bürgermeisters besetzt, und der Schulausschub ist rein nationalsozialistisch. Die Kampffront Schwarz- Weiß-Rot ist in zwei Ausschüssen vertreten. Öderan. „Klein-Erzgebirge". Hier fand die Einweihung der Ausstellung „Klein-Erzgebirge" statt. Es handelt sich um eine von Mitgliedern des Vereins für heimatliche Volkskunst und des Bürgervereins Öderan errichtete naturgetreue Erzgebirgslandschaft im Stadt wald. Alle aufgesührten Bauwerke sind ungefähr in einem Zwanzigstel der natürlichen Größe angelegt. Die Anlage enthält Modelle von Talsperren, alten Wassermühlen, Bergwerken, Burgruinen, Wehrkirchen, alten überdachten Holzbrücken und Gebirgshäuschen Chemnitz. Totgefahren. Ein Schuhmacher aus Hilbersdorf, der sich auf einem Lastzug zwischen Zug maschine und Anhänger auf das Gestänge gesetzt hatte, stürzte unterwegs zu Boden und wurde totgefahren. Haynewald bei Oschatz. Ein Greis unter dem eigenen Geschirr. Als der 72jährige Gutsauszügler Lange mit einer Kohlenfuhre vom Bahnhof kam, löste sich plötzlich der vordere Wagenschieber, auf dem Lange Platz genommen hatte. Die Pferde rasten, durch die herabfallen den Kohlen unruhig geworden, davon. Lange wurde unter den Wagen geschlendert, der ihm über den -<5als fuhr. Er war sofort toi. Plauen. Waffenfund im Walde. Im Reu- saer Walde wurden zehn Pistolen verschiedener Art und etwa 260 Schuß Munition tief vergraben gefunden. Penig. Unfall im Berus. Beim Schwenken eines eisernen Formkastens in einer Eisengießerei riß die Kette. Der Kasten stürzte herab und streifte den Former Eidam an Beinen und Füßen. Eidam erlitt schwere Ver letzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Leipzig. Jahresansstellung für Hunde aller Rassen. Die 11. Jahresausstellung für Hunde aller Nassen im Deutschen Kartell für Hundewesen ist im Rahmen einer kleinen Feier mit einer Ansprache des Bürgermeisters Dr. Loeser (Leipzig) eröffnet worden. Im Auftrage des Reichswehrministeriums überbrachte Major Abt einen Ehrenpreis für Zuchtrassen und übermittelte die Grüße des Reichswehrministeriums. „BmliMe" LaMWM. der SPS. Bekanntlich fehlte die gesamte sozialdemokratische Land tagsfraktion bei der feierlichen Eröffnung des Landtags und dem damit verbundenen Staatsakt. Wie wir hören, hatte sich eine Abordnung der SPD.-Fraktion an den Landtagspräsiden ten Dönicke gewandt, um nach seinen Wünschen zu fragen. Präsident Dönicke erklärte, daß es wohl zweckmäßiger sei, wenn die Herren der Sitzung fern blieben. Daraufhin bat die Abordnung, davon Kenntnis zu nehmen, daß die SPD.- Fraktion keinesfalls den Eindruck erwecken wollte, als würde sie bewußt gegen die Regierung eine unfreundliche Haltung einnehmen. Jämmerlicher hat sich wohl selten eine Fraktion be nommen; denn es ging der roten Bonzokratie wohl lediglich darum, sich die Diäten zu sichern, die sonst bei einem unentschuldigten Fernbleiben verloren gegangen wären. Präsi dent Dönicke fand dann hierfür die einzig richtige Antwort, indem er die SPD.-Fraktion geschlossen für diesen Tag be urlaubte. * Wie der NS.-Pressedienst erfährt, wandte sich die SPD.- Fraktion an die sächsische Regierung, mit der Bitte, die in Schutzhaft befindlichen Abgeordneten zum Zwecke der Teil nahme an den Landtagsarbeiten freizulassen. Es sind die Ab geordneten Liebmann, Sander, Ebert, Dittrich, Müller-Pla nitz, Güttler, Herrmann, Kuhn, Siegnoth und Tempel. Außer dem ist inzwischen auch noch der Abgeordnete Kautzsch in Schutzhaft genommen worden. Es kann selbstverständlich keine Rede davon sein, daß diese roten Bonzengrößen aus der Schutzhaft entlassen wer den. Die Voraussetzungen für die Schutzhaft treffen nach wie vor zu. Es werden sich also von den 22 SPD.-Abgeordneten zunächst nur 11 im Landtag einfinden, während die andere Hälfte zunächst aus „technischen Gründen" am Erscheinen ver hindert ist. Es wird vom Wohlwollen des Präsidenten ab hängen, ob er die Schutzhäftlinge als „im Urlaub befindlich" betrachtet. Notfront-Plaketten aus der Staatliche« Porzellan-Manufaktur Meißen. Ein geradezu klassisches Beispiel für die amtliche Förde rung sogar der kommunistischen Partei wurde jetzt, wie der NS.-Pressedienst Gau Sachsen erfährt, festgestellt. Die Staatliche Porzellan-Manufaktur in Meißen stellte für den sogenannten „Roten Tag" in Meißen am 9. Novem ber 1930 eine Porzellan-Plakette, selbstverständlich mit rotem Band versehen, her, das auf der einen Seite den Sowjetstern mit Hammer und Sichel in der Mitte und in den beiden unte ren Ecken zeigt mit der Inschrift „Roter Tag Meißen 9. No vember 1930". Auf der Rückseite befindet sich der Meißner Dom und rechts und links davon das Fabrikativnszeichen der Staatlichen Porzellan-Manufaktur. Man faßt sich ob dieser Ungeheuerlichkeit an den Kopf und sieht allein an diesem Beispiel, wie berechtigt die schon vor Jahren durch die Abgeordneten der nationalsozialistischen Land tagsabgeordneten erhobenen Vorwürfe gegen die Staatliche Porzellan-Manufaktur gewesen sind. Erkannte man den Kommunismus als staatsfeindlich und volkszerstörend, doch wollte man aus gewissen Hemmungen her aus ihn als Partei nicht ausschalten, so lag noch lange kein Grund vor, durch die Staatliche Porzellan-Manufaktur eine Plakette zu einem „Roten Tag" Herstellen zu lassen. Diese Din ge waren nur möglich, weil es an der Spitze des Staates an Politikern mit einer ausgesprochen kämpferischen Idee gefehlt hat. Es ist müßig, heute noch die Verantwortlichen hierfür zur Rechenschaft ziehen zu wollen, die Tatsache ihres völligen Ver sagens wurde so eindeutig gegeben, und die Möglichkeit, es anders zu machen, also den Kommunismus mit Stumpf und Stiel auszuwtten, ist bereits durch die Taten der national sozialistischen Regierung schlagend unter Beweis gestellt ' worden.