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Die mexikanische Hafenstadt Tampico, Lie von einem Erdbeben zerstört wurde, vom Flugzeug aus gesehen. Probefahrt öes ersten großen yanöelsschiffeS lm nationalen Veutschlanü. Am LI. September beendete der neue Großtanker „D. L. Harper" (17 800 to), der durch die Reederei der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft in Auftrag gegeben worden ist, glücklich seine Probefahrt. Das Motor-Tankschiff wurde von der Deutschen Werft gebaut. Unser Bild zeigt den Großtanker bei seiner eisten Ausfahrt aus dem Hamburger Hasen. 'eierte, A«r der Speisekammer «nserer Ahnen. „Spargelersatz" bei den alten Germanen. — Wildgemüse spielten eine große Rolle. — Suppenbrei statt Brot. Von Dietrich Rasmussen. / Als vor kurzem die „Gesellschaft zur Förderung der deut schen Pflanzenzucht" zu Berlin ihr 25jähriges Bestehen feierte, Konnte man höchst interessante Einblicke in die Fortschritte gewinnen, die der Pflanzenbau, vor allem insoweit er der Ernährung unseres Volkes dient, in der letzten Zeit gemacht hat. Sowohl was die Ertragssteigerung als auch was die Neuzüchtung angeht, ist man bereits heute zu Zielen gelangt, ün die man früher kaum zu denken geivagt hat. Die Zucker rübe weist den mehrfachen Zuckergehalt auf gegenüber der Zeit ihrer Einführung, von Kartoffeln wird heute das Drei fache je Hektar geerntet als vor nur vier Jahrzehnten. Frost- peständige Kartoffel- und Weizenarten, süße, zu Fütterungs zwecken geeignete Lupinen, gegen Meltau unempfindliche Weinreben bilden nur einige wenige Beispiele aus der langen Reihe der neu- oder höhergezüchteten Vertreter unserer Nutzpflanzen. ! Unwillkürlich schweift angesichts dieser Erfolge der Blick Zurück in eine ferne Vorzeit, in die Zeit unserer Ahnen, die doch auch auf pflanzliche Kost angewiesen waren, da der Mensch ja nun einmal kein reiner Fleischesser ist. Unser Ge treide, Gemüse und Obst standen ihm nicht zur Verfügung, stellen sie doch insgesamt die Ergebnisse einer jahrhunderte langen Kultur dar, bei der eine stets weiter durchgeführte Zuchtwahl dafür sorgte, daß nur das Tauglichste erhalten blieb, sich fortpflanzte und vielfach durch die Kreuzung mit aus fernen Ländern eingeführten Arten verbessert wurde. Manche unserer wichtigsten Nahrungspflanzen stammen über haupt aus dem Auslande, wie die Kartoffel, die Tomate aus der Neuen Welt, Spinat und Rübe von den Gestaden des Mittelmeers, der Kohl aus den Küstenländern des Atlanti schen Ozeans, fast alle Getreidesorten aus Kleinasien oder Aegypten. Und es versteht sich von selbst, daß ein Volk schon auf einer beträchtlichen Hulturhöhe stehen muß, ehe es sich lln den Anbau fremder, unbekannter Pflanzen wagt, ganz abgesehen davon, daß eine solche Einfuhr verhältnismäßig enge Handelsbeziehungen mit dem Auslande voraussetzt. Einen noch größeren Fortschritt als die Einführung dieser Neukulturen bildete indessen die viel weiter zurückliegende Erkenntnis von der Möglichkeit, daß man durch die Aussaat des Samens eine neue Ernte bestimmter Gewächse erzielen konnte. Damit erst war ein geregelter Ackerbau überhaupt ermöglicht. Aber wir wollen noch weiter zurückgehen und untersuchen, wie sich der Mensch, der noch keinen Ackerbau kannte, die nötige pflanzliche Nahrung beschaffte. Betrachten wir einmal die Lebensweise der bis auf unsere Zeit erhaltenen primitiven Völker, so finden wir auf unterster Stufe diejenigen, die keine feste Bodenbestellung kennen, sondern aus der um gebenden freien Natur solche pflanzlichen Teile sammeln, die ihnen, roh oder nach geeigneter Zubereitung zur Nahrung S7. Fortsetzung Nachdruck verboten Aber als er dann nach der Versammlung aufgefordert wurde, den Abend in einem der neuesten Tanzpaläste zu beschließen, lehnte er seine Teilnahme ab und fuhr nach Hause. „Zu ihr... zu ihr..jauchzte sein Herz. Doch als er sich seiner Villa näherte und alle Fenster im Dunkeln liegen sah, spottete er über sich selbst und mur melte: „Was fällt mir nur plötzlich ein? Ich kenne dieses Mäd chen kaum... Weiß von ihr nichts weiter, als daß sie eine Emigrantin ist, die in Not lebt. Ich will ihr helfen... ja, ja, weil sie mir der Zufall in den Weg führte... Aber ich werde doch nicht auf den ersten Blick mein Herz an sie ver loren haben? Ich bin doch kein schwärmerischer Jüngling mehr... Soll ich mich dem Gespött meiner Freunde aus setzen? Lächerlich! Schäme dich, alter Junge, daß du plötz lich sentimental wirst..." Und kurz vor seiner Villa wendete er den Wagen und fuhr wieder nach der Stadt zurück. Tanzen wollte er, lachen und ausgelassen lustig sein, aber nicht wie ein schmachtender Troubadour vor der Türe eines blonden Mädmens sitzen und auf dessen Atemzüge lauschen. 16. Kapitel. Das letzte Konzert der Donkosaken war vor Wieder war es ein ganz großer Erfolg gemein, von dem die Sänger mit leuchtenden Augen sprachen. tauglich scheinen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß'auch" die ältesten Bewohner unseres Vaterlandes einst nicht anders gehandelt haben. Vieles davon hat sich sogar noch bis in unsere Tage erhalten, denn noch heute sammelt man bei uns Brombeeren, Bickbeeren und andere Früchte des Waldes, dazu Pilze und Heilkräuter. In den Tropen mit ihrer bedeutend vieseitigeren Pflanzenwelt gilt dies in noch viel stärkerem Maße. Die Zahl der Wildpflanzen, die von der Bevölkerung beispielsweise der hinterindischen Inselwelt regelmäßig der Ernährung nutzbar gemacht werden, läßt sich einfach nicht schätzen. Unsere ältesten Ahnen kannten den so nahrhaften Spinat, wie gesagt, noch nicht, aber sie wußten sich in zahlreichen anderen Pflanzen, die nach der Art des genannten Gemüses zubereitet wurden, ausreichenden Ersatz zu schaffen. Dahin gehören der wilde Gänsefuß, junge Brennesseln und Sauer ampfer, Bärenklau und manche Kreuzblüter. Erst um die Wende des 13. zum 14. Jahrhundert kam der echte Spinat «ach Mitteleuropa; weite Gebiete im Osten unseres Erdteils kennen ihn aber auch heute noch nicht und behelfen sich mit den genannten Ersatzpflanzen. Auch der Spargel kam aus der Fremde zu uns. Er ver langt eine besonders aufmerksame Behandlung; ehe man es aber so weit gebracht hatte, half man sich auf andere Weise. Man ah die jungen, zarten Sprossen etwa des Hopfens, der Vogelmilch und anderer lilienartigen Gewächse, wie es die Japaner noch heute vielfach tun. Gleich allen anderen Naturvölkern sammelten auch di^ alten Germanen und die noch vor ihnen m deutschen Landen ansässigen Völkerschaften Wurzeln und Knollen aller Art, um ihren Bedarf an Stärkemehl zu decken. An Stelle der Kar toffel und der echten Zwiebel traten die verdickten Wurzeln mehrerer Kampanula-Arten, des Bocksbarts, der Zuckerwurzel, des Selleries und der wilden Möhre. Auch Blumenknospen konnten als Gemüse dienen, sowie die noch nicht erschlossenen Blüten der Wege- und Silberdistel, der Kornblume und anderer. — Ehe inan das Getreide kennen lernte, nutzte man die Früchte einheimischer wildwachsender Grasartcn. Zubereitct wurde die Pflanzenkost meist als Suvpe oder Brei. Vornehmlich die grünen Pflanzenteile verwandte man zur Suppenbereitung, unterwarf sie auch wohl allerlei Gärungsprozessen. Ans diese Weise entstand u. a. der noch heute weitverbreitete Sauerkohl. Das Brot mußte eine jahrhundertelange Entwicklung durchmachen, bevor es die heute bei ihm geschätzten Eigen schaften erhielt. Es kam zu größerer Bedeutung eigentlich erst, als die Bevölkerung sich in größeren Mengen in Städten imsiedelte. Auf dem platten Lande hat eS eigentlich erst im letzten halben Jahrhundert sich durchsetzen können, aber auch heute wird dort noch vielfach, besonders im Osten, der alt gewohnte Brei bevorzugt. Um zu erfahren, wie und wovon die Urbevölkerung unseres Vaterlandes sowie unseres Erdteils im allgemeinen ich genährt hat, kann man verschiedene Verfahren anwenden. Entweder studiert man die Sitten und Gebräuche fremder, auf der niedrigsten Kulturstufe stehender Völker und zieht aus den Ergebnissen durch Analogie entsprechende Schlüsse. Oder aber man halt sich an Speise--und Pstanzenreste, die man Nur einer war'traurig... nur einer ging apatisch in ihrer Mitte und achtete kaum auf die Worte, die um ihn her gesprochen wurden. Boris Petrowitsch Rohden... Wieder war er um eine Hoffnung ärmer... » Er hatte vergebens Abend um Abend die Reihen der Zuhörer mit seinen suchenden Blicken überflogen. Nirgends fand er die heimlich Geliebte, nirgends sah er deren süßes Gesichtchen... Ach, er ahnte nichts davon, daß sie ihm so nahe gewe sen war . . . daß auch ihre Sehnsucht ihn gesucht hatte. Er wußte nichts davon, daß sie bettelarm geworden war und in Not und Elend lebte... Er wußte nichts davon, daß sie oben auf der Galerie hinter einem Pfeiler gesessen hatte und glücklich gewesen wäre, in seine Arme eilen zu können. Des Schicksals unerforschliche Wege führte ihre sehnen den Herzen nicht zusammen. Irgendwo saß eine der grauen Nornen, die des Schicksals Fäden spinnen, und freute sich über den Knoten, der neue Verwirrung, neues Leid und neue Trennung über die beiden armen, schwergeprüften Menschenkinder gebracht hatte. Am liebsten Hütte sich Boris Petrowitsch von seinen Ka meraden getrennt und sich auf sein einsames Hotelzimmer zurückgezogen. Doch der russische Klub veranstaltete zu Ehren seiner Landsleute ein Abschiedsessen und es war jedem Sänger zur Pflicht gemacht worden, dabei nicht zu fehlen. Wie überall, so konnte man auch bei diesem Fest die Beobachtung machen, daß es einzelne Russen verstanden hatten, in der Fremde festen Fuß zu fassen und zu Reich tum zu kommen, während die meisten Schiffbruch erlitten hatten. Teilnahmslos saß Boris Petrowitsch an der Tafel und beantwortete nur schwerfällig die Fragen seiner Tischnach barin, der Frau eines russischen Malers, der bereits vor dem Krieg in Deutschland gelebt hatte, und so in Mode ge kommen war, daß er sich nicht nach seiner Heimat zurück sehnte, wo er bittere Not gelitten hatte. 'm'den Ueberbleibseln vorgeschichtlicher Siedlungen gesundes hat, wie etwa in den bekannten Pfahldörfern im Bodensee, diö äußerst aufschlußreiche Einblicke in das Leben der Vorzeit! zu tun gestatten. Kurze politische Nachrichten. Nach dem Ausweis der Reichsbank vorn 30. September 1933 hat sich in der Ultimowoche die ge samte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 496,1 Millionen auf 3844,8 Millionen Mark erhöht. An Reichsbanknoten und Nentenbankscheinen zusammen sind 327,7 Millionen Mark in den Verkehr abgeflossen. Der Umlauf an Scheide münzen nahm um 133,2 Millionen auf 1541,1 Millionen Mark zu. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 5,3 Millionen Mark auf 407,3 Mil lionen Mark erhöht. Die Deckung der Noten be trug am Ultimo 11,2 Prozent gegen 12,2 Prozent am 23. September d. I. » Rudolf Heß, der Stellvertreter des Führers der NSDAP., gibt die Schaffung einer Arbeitsgemein schaft katholischer Deutscher bekannt. Die oberste Leitung hat Vizekanzler von Papen über nommen, zum Geschäftsführer wurde Dr. Graf Thun, Berlin, bestellt. * Der Chef des Kraftfahrwesens der SA. und des NSKK. hat eine vorläufige Mitglieder sperre verfügt, die ab sofort in Kraft tritt. Die Sperre wird zum strafferen Aufbau des NSKK. und zur Erledi gung der bisher gestellten Anträge benutzt werden. Aeuer Schnellialeiisrelord der -Bremen^ in OWestrichlung. Der Schnelldampfer „Bremen" des Norddeutschen Lloyd ist in Newhork eingetroffen und hat während der Reise auf der international festgelegten Strecke Cherbourg —Newyork (Ostwestrichtung) seinen eigenen Schnelligkeits- rekord verbessert. Die Strecke wurde in vier Tagen 15 Stun den und 48 Minuten zurückgelegt, das ist eine Durch- schnittsgeschwiudigkeit von 27,55 Seemeilen in der Stunde. Sohn riMal den Vater Im Streit. Der Täter stellt sich der Polizei. In Stuttgart wurde der 42 Jahre alte Uhren vertreter Jauch von seinem 20 Jahre alten Sohn nach voraufgegangenem Streit durch zahlreiche Messer stiche und Beilhiebe so schwer verletzt, daß der Tod eintrat. Zwischen Vater und Sohn bestanden schon seit einiger Zeit Zerwürfnisse. Der Vater bedrohte angeblich nach vorangegangenem Wortwechsel den Sohn, worauf dieser mit einem Messer auf ihn einstach. Der Täter stellte sich selbst der Polizei. Nur als der Name Nikita Abramitsch Osinski fiel, horchte Boris auf und wurde lebhafter. Er schaute die kleine, interessante Italienerin, die ihm erzählt hatte, daß ihr Mann sie auf einer Studienreise ken nengelernt habe, aufmerksam an und fragte: „Osinski? ... Nikita Aramitsch Osinski hat sich von Ihrem Gatten malen lassen?" Troß seiner Gleichgültigkeit, mit der er bisher dem Ge spräch gefolgt war, hatte er doch den Bericht über diese Tat sache vernommen und behalten. Die kleine Frau nickte lebhaft und bestätigte: „Das Bild ist erst vor wenigen Tagen fertig gewor den .. „Dann ist Osinski noch in Berlin?" „Nein... er hat sich vor einer Woche nach London be geben." Boris Petrowitsch atmete schwer, denn seine Gedan ken wirbelten plötzlich in einem tollen Kreis durcheinander. Lange, lange war es her, daß er diesen Namen nicht mehr gehört hatte. Damals, als er Elga vor diesen rohen, brutalen Men schen schützte und in Sicherheit brachte, waren sie erbitterte Feinde geworden. Doch ihre Wege hatten sich nicht wieder gekreuzt, ckrotz- dem Osinskis Name überall dort genannt wurde, wo es zu Aufruhr, Ueberfällen und Mordbrennereien kam. Aber konnte jener, Ler sich von diesem berühmten, rus- ischen Maler porträtieren ließ, wirklich der Rebell Osinski ein, von dem man sich später erzählt hatte, daß er von einen Kameraden in Acht und Vann getan worden sei, weil er keinen ehrlichen Kampf geführt habe? Während Boris Petrowitsch diesen Grübeleien nachhing, vernahm er wieder die Stimme seiner Tischnachbarin, die ihm zuflüsterte: „Mein Mann hat diesen Auftrag nicht gern ausgeführt, aber Osinski macht einen so unheimlichen Eindruck, daß man cs nicht wagt, ihm etwas abzuschlagen. Außerdem hat er auch noch die Tänzerin Sonja Jegorowna malen lassen..," (Fortsetzung folgt.)