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-gestellt. Auf dem 69. Deutschen Genvsienschaststag in Berlin hatte Anwalt Korthaus unter dem Beifall der versammelten Eenossenschaftsvertreter von dieser Spende Mitteilung gemacht. -letzt stellen sich die gewerblichen Genossenschaften wieder bereitwilligst in den Dienst des großen Winterhilsswerkes der Reichsregierung, und auch hier kann mit einer Summe von un gefähr 300 000 RM. gerechnet werden, da die Mitgliedsgenos senschaften von der Leitung des Deutschen Genossenschaftsver bandes attsgefordert wurden, den gleichen Betrag zur Verfügung zu stellen, der für die Adolf-Hitler-Spende der Wirtschaft von ihnen gegeben wurde. Sie wirtschaftliche Lage der Sandwerks. Im Juli, August, September. Bei Beurteilung der Lage des Handwerks nach der Poli tischen Neuordnung mutz davon ansgegangcn werden, datz die seelische Bereitschaft des Handwerks sich grundlegend ge ändert hat. Die Schicksalswende unseres Volkes hat zweifellos die unternehmerischen Kräfte im Handwerk angeregt. Im ganzen Handwerk sind die Hoffnungen auf die Arbeitsbeschaf- fungsmatznahmen der Relchsregierung gerichtet, denen wohl kein Berufsstand im Interesse der Allgemeinheit und im eigensten Interesse größeren und nachhaltigeren Erfolg wünscht "ls d"? Handwerk. Das deutsche Handwerk hat um so mehr allen Grund» der Neichsregicrung sein volles Vertrauen zuzuwcnden. als ein wichtiger Teil ihrer Matznahmen, ins- besondere die Reichszuschnsse für Jnstandsetzungsarbeitcn und Umbauarbeiten an Wohnungen und Wohngebäuden unmittel bar günstig auf die Wirtschaftsentwiülung des Handwerks ge wirkt haben. Das Hochbaugewerbe, das kn völligen Stillstand zu geraten drohte, hat von den Maß nahmen der Reichsregierung am meisten Nutzen gehabt, und zwar insbesondere die Baunebengewerbe wie Dachdecker-, Maler-, Klempner- und Jnstallateurhandwerk. Die Jnstand- setzungsarbeiten und Umbauten sind nicht auf die Städte wie bisher beschränkt geblieben, sondern die Ausdehnung der Reichszuschüsse auch auf die Instandsetzung und Verbesserung landwirtschaftlicher Betriebsgebäude hat gleichfalls auf dem Lande eine Belebung des Bauhandwerks hervor- gerufen. Im übrigen ist der Auftragsbestand gegenüber dem zweiten Vierteljahr dieses Jahres zum größten Teil gleichgeblieben. Die Nahrungsmittelgewerbe sowie die Holz-, Papier-, Bekleidungs- und metallverarbeitende Hand werke, in denen teilweise eine saisonmäßige Belebung ein getreten ist, werden erst dann eine fühlbare Aufwärtsbewegung zu verzeichnen haben, wenn dieKaufkraftderBevölke» rung in Auswirkung der nun beginnenden konjunkturellen Belebung der Wirtschaft im ganzen entscheidend gehoben wird. Dabet darf aber nicht übersehen werden, datz eine allgemeine Konjunkturbelebung sich im Handwerk in der Regel zuletzt aus zuwirken Pflegt. Die Tetlbelebung des Handwerks hat im allgemeinen, ab gesehen von Ostpreußen, noch nicht zu einer ins Gewicht fallenden Einstellung von Hilfskräften geführt, weil es sich nach der völligen Stille in vielen Betrieben zunächst därum handelt, den Meistern, den Lehrlingen und den mithelfenden Familienangehörigen Arbeit zu beschaffen. Es wird aber sicher dann geschehen, wenn die steigende Kaufkraft erhöhte Anforderung an die Handwerkswirtschaft stellt. Das Handwerk begrüßt cs außerordentlich, datz die Be kämpfung der Arbeitslosigkeit seilens der amtlichen Stellen auch zu einem Vorgehen gegen die Schwarzarbeit geführt hat. Die tatkräftige Unterstützung durch behördliche Maßnahmen und durch die NSDAP, hat das Handwerk auf diesem Gebiets ein großes Stück weilergebracht. Dabei darf jedoch nicht übersehen werden, daß die Schwarzarbeit nach wie vor ungeheuer groß ist. Die Ausmerzung berufsfremder und unzuverlässiger Elemente aus dem Handwerk ist Voraussetzung für eine umfassende Besserung der Lebensbedingungen des ge samten Berufsstandes. In einer sehr bedenklichen Lage be findet sich zur Zeit die Preisbildung des Handwerks. Während auf der einen Seite mehrfach starke Rohstosfpreissteigerungen eingetretsn sind, steht andererseits die Preispolitik des Handwerks nach wie vor unter einem starken Druck. Eine Angleichung der Preise für handwerkliche Erzeug nisse an die steigenden Rohstoffpreise ist im Augenblick nicht möglich. Der Gedanke der Selbsthilfe ist seit jeher im Hand werk sehr stark gewesen. Deshalb hat es auch im Vertrauen auf die starke Staatsführung unseres Bolkskanzlers Adolf Hitler die Vorbereitung für eine große Werbeveranstal- tung des deutschen Handwerks getroffen, die unter dem Leit- wort: „Segen der Arbeitsbeschaffung im kleinen — gerade aus den einzelnen kommt es an" vom. 15. bj.8 21. Oktober 1933 in ganz Deutschland statt. Moen wtro. Mit dieser großen Gemcinschäftswerbüng wU das Handwerk dem großen Ziele des Führer dienen, die noch un Handwerk bestehende Arbeitslosigkeit, von der schätzungs weise rund eine Million Gesellen betroffen sind, zu beseitigen Schluß mit der Schwarzarbeit Es gilt einen Krebsschaden zu beseitigen: die Schwarz arbeit. Der Umfang, in dem Schwarzarbeit geleistet oder ver langt worden ist, war noch vor kurzem geradezu jkandalös. Ur sache der Schwarzarbeit ist in säst allen Fällen ausgesprochener Eigennutz. Der, der Schwarzarbeit vergab, wurde aus dem Willen, eine möglichst billige Arbeitskraft zu haben, zum Lohn drücker dem ehrlichen Arbeitnehmer gegenüber. Er betrog zudem den Staat um Steuern, verging sich also in doppelter Weise am Gemeinwohl. Der, der Schwarzarbeit annahm und leistete, stahl in eigennütziger Absicht, sich einen Gewinn auf Kosten ehr licher Arbeiter zu verschaffen, die Arbeit des anderen, er betrog zudem in fast allen Fällen den Staat, da er fast durchweg auch noch besten soziale Unterstützungs- und Versicherungseinrichtun gen in Anspruch nahm. Ganze Berufe sind durch die Schwarz arbeit regelrecht verseucht, die Angehörigen dieser Berufe schwer geschädigt worden. Kellner und Musiker, Friseure und Friseu sen, Kraftfahrer und Verkäufer, Transportarbeiter und Heim arbeiter konnten keine Arbeit bekommen, weil unsoziale Schwarzarbeiter ihnen ehrliche Arbeitsstätten zerstörten. Die Schwarzarbeit trägt das Kainszeichen egoistischer, insamer Ge winnsucht, der wirtschaftlichen Sabotage, des niederträchtig-un ehrlichen Wettbewerbs, der Sabotage der Arbeitsbeschaffung, der Lohndrückerei, des steuerlichen und sozialen Betruges. Wer Schwarzarbeit vergibt oder leistet, sabotiert das Aufbauwerk des neuen Deutschland. Gegen solche unsozialen Elemente mutz mit den allerschärfsten Mitteln und mit eiserner Faust vvrge- gangen werden. Niemand ist daran mehr interessiert, als gerade der deutsche Arbeitnehmer. Schwarzarbeiter versündigen sich am Arbeitertum, wer das tut, muh sofort angezeigt werden! Wer Schwarzarbeit vergibt oder annimmt, mutz gezwungen werden, die betrügerisch erworbenen steuerlichen Gewinne und Leistun gen der Sozialversicherungen nicht nur zurückzuzahlen — er muß auch auf das Empfindlichste wegen Betruges und wegen Beihilfe zu Betrug bestraft werden Mag er hinter eisernen Git tern darüber nachdenken, welche Sünden er der Allgemeinheit gegenüber begangen hat. Mit der Schwarzarbeit mutz endlich und zwar gründlich Schluß gemacht werden, Im neuen Deutsch land ist für Betrüger kein Raum! LMEN-"'MS ysyLLüürsüuüsfemSllcke MMtMTSL lM k?re SaaLÄMmmE ÄLLLükM 0ÜLL ÜlL GLMLirbLraMMLL Zeesüsv. G KaihoMn und neuer GFaal. v. Papen über Vie Arbeitsgemeinschaft Katholischer Deutsche» Vizekanzler v. Papen äußert sich über die Ziel« und Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Deutscher: Die Vereinigung ent« spricht dem festen Willen des Führers, dafür Sorge zu tragen, daß auch weiterhin und in alle Zukunft das nun klar fest gelegte Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und dem neuen Staai nicht mehr verschoben oder gestört werde. Aus diesem Grunde hat er auch die Gründung dieser Arbeitsgemein schaft begrüßt. Ihre Aufgabe wird es fein, allen In stanzen der Kirche, des Staates und der Partei für Auskünfte und Ratschläge in Fragen des katholischen Volksteiles zur Verfügung z« stehen, Der katholische Volksteil soll immer mehr zu einer un erschütterlich festen Basis in dem Gesamtfundament des Dritten Reiches werden. Der Führer hat darauf hin-, gewiesen, daß der nationalsozialistische „Kampf gegen eine materialistische Weltanschauung, für eine wirkliche Volks gemeinschaft dem Wohle unseres christlichen Glaubens dient". Dafür, daß Kirche und Staat diesen ihren un erhört wichtigen Funktionen in geregelter Zusammen arbeit dienen können, soll die Arbeitsgemeinschaft Katho lischer Deutscher alle Kräfte einsetzen. Huldigungssahri -er deutschen Gemeinden. Zum Tag der deutschen Kunst in München. Der Deutsche Gemeindetag teilt mit: Die Gemeinden und Gemeindeverbände fühlen sich am Tag derdeutschenKunst ihrer Schwesterstadt München, die die Ehre hat, das ganze Reich an diesem Tag würdig zu vertreten, besonders stark verbunden. Zum Zeichen dieser Verbundenheit hat der Deutsche Gemeindetag die deutschen Städte und Provinzen aufgerufen, am Tage der deutschen Kunst Vertreter nach München zu entsenden, um der Stadt München den huldigenden Gruß der deutschen Städte und Provinzen zu überbringen. W irischastseinhett Mecklenburg-Lübeck. In einer Sitzung bei dem Reichsstatthalter vo, Mecklenburg-Schwerin, Hildebrandt, an der Ministerprä sident Engell, der Regierende Bürgermeister von Lübech Dr. Drechsler, Staatsrat Helm, Landesbauernführer See mann, die Landwirtschaftskammerpräsidenten Graf GrotSj Millikens sowie Geschäftssührer Dr. Eichler teilnahmen, wurde beschlossen, die Landeskammern für Mecklenburg und Lübeck zu vereinigen. De, Sitz der gemeinsamen Landwirtschaftskammer ist Rost och In Lübeck verbleibt eine Nebenstelle. In einer anschließen den Besprechung einigten sich die mecklenburg-schwerinsche Staatsregierung und der Senat der Freien Reichs- und Hansestadt Lübeck unter Zustimmung des Reichsstatthalters dahingehend, daß auch die Handels-, Hand- werks-und Gewerbekammern beider Staaten züsammengelegt werden. Nie österreichische Zugspitzvehn geschlossen. Wegen Mangels an Fahrgästen. Die österreichische Zugspitzbahn AG. hat zum 1. November dem gesamten Personal ge kündigt. Die Bahn wird von diesem Tage an den Be trieb bis auf weiteres einstellen. Gleichzeitig wird das Personal der beiden Hotelsentlassen, da auch der Pächter den Betrieb zu schließen gezwungen ist. Der Verkehr in diesem Sommer war auf der öster reichischen Zugspitzbahn außerordentlich flau im Gegen satz zur bayerischen Bahn, die meist mit vollen Zügen ver kehrte. Weitere Deutschenverhastungen in Sstoderschlesien Im Zusammenhang mit den Vorfällen beim Alfred- Schacht, bei denen es bekanntlich nach einer Versammlung der Deutschen Partei und der Jungdeutschen Partei zu einem Zusammenstoß zwischen Versammlungsteilnehmern und der Polizei kam, wurden acht weitere Verhaftungen von jungen Deutschen in Simianowitz vorgenommen. LV. Fortsetzung Nachdruck verboten Aber Frau Eysoldts Gesicht zeigte mit einemmale einen ernsten Ausdruck, und während auch sie in die Flammen schaute, die knisternd die neuen Buchenscheite erfaßten, sagte sie: „Einmal kommt im Leben für jeden die Stunde, da er zu träumen beginnt... Du hast dir nur bisher keine Zeit dazu vergönnt..." „Vielleicht, Mutter, wollte ich erst auch ein großes Ziel erreichen.. „Ja, mein Junge... Aber nun verlangt auch der an dere Mensch in dir... der Träumer und Schwärmer sein Recht... und der bist du eben doch geblieben, trotzdem du mitten in einem unerbittlichen Konkurrenzkampf steht..." Jetzt aber war es Walter Eysoldt, der auflachte und rief: „Mutter, Mutter, wohin verirren sich denn unsere Ge danken. Ich habe doch keine Zeit zu träumen..." > „Wirklich nicht?" k „Nein, nein, ich muß zur Generalversammlung derErco- gesellschaft, an der ich doch beteiligt bin. Da heißt es nur an Zahlen denken. Nur die Sorge um meinen Findling trieb mich noch einmal zu dir. Es geht ihr also besser? Du hast mit ihr gesprochen?" Frau Lena nickte und berichtete ave Einrelheiten, die sie von Elga erfahren hatte. Sofort war Walter Eysoldt bereit, Elgas Wunsch zu er füllen und Frau Maria Holger zu verständigen. Er verabschiedete sich von seiner Mutter, die ihm noch lange nachschaute, als er schon längst den Parkweg entlang gegangen war und das Auto bestiegen hatte. Aber während Dr. Eysoldt am Steuer seines Wagens saß und nach der Stadt fuhr, waren alle seine Gedanken nur damit beschäftigt, was er über seinen Schützling wohl erfahren würde. Und heimlich gestand er sich ein, daß er wirklich in die sen Tagen zum Träumer geworden war. Immer und immer dachte er nur an dieses süße, bleiche Mädchengesicht, an die schlanke, gazellenhafte Gestalt, die wie ein Schneeflocke in seinen Armen gelegen hatte, als er sie von der Straße aufhob und nach seinem Auto trug. Wie das Unglück geschehen war, vermochte er selbst nicht mehr zu erklären. Er wußte nur noch, daß er plötzlich dicht vor seinem Wagen ein süßes, erschrecktes Mädchengestcht ge sehen hatte, das jäh verschwunden war. Er ahnte ein Un glück, .so daß er die Bremsen scharf «nzog und den Wagen zum Stehen brachte. Sofort war er von einer erregten Menge umringt ge wesen, aber er hatte sich um die Beschimpfung dieser frem den Menschen nicht gekümmert, sondern die Bewußtlose auf seine Arme genommen, sie in das Auto gehoben, dort behut sam in die Polster gebettet und nach seiner Villa gefahren, wo er sie der Obhut seiner Mutter und den Händen eines Arztes anvertraute. Da ein hohes Fieber das Bewußtsein der Kranken ge trübt hatte, so daß weder ihr Name noch ihre Wohnung zu erfahren gewesen war, befand sich Walter Eysoldt in diesen Tagen in ständiger Sorge. Doch jetzt, da er wußte, daß Genesung zu erwarten war, fühlte er ein heimliches Bangen, diesen Gast seines Hau ses wieder zu verlieren. Aber als er von Maria Holger Einzelheiten über Elgas Schicksal erfuhr, bekamen seine Augen wieder den verträumten Glanz und verrieten deut lich, daß er lockende Bilder der Zukunft vor sich sah. Er achtete aber trotz allem auf Frau Marias Worte, dis lebhaft und erregt über deren Lippen kamen: „Ich bin ja so froh, daß ich die kleine Elga geborgen weiß... Ich habe kein Auge zugetan, so sehr war ich in Sorge um sie. Dabei habe ich in den letzten Tagen unend lich viel zu tun gehabt, denn mein Mann hat mir die An weisung für eine Passage nach Südamerika geschickt. Bereits in vierzehn Tagen geht mein Dampfer. Es kommt alles so rasch und unerwartet. Nun kann ich die kleine Elga nicht einmal mit hinübernehmen, wie ich es ihr versprochen hatte, weil sie keine Heimat mehr besitzt. Nun muß ich sie hier allein zurücklassen, denn die wenigen Ersparnisse, dis ich machen konnte, brauche ich zur Beschaffung von Reisegegen- stündcn..." Doch hastig erklärte Walter Eysoldt. „Sie dürfen Fräulein von Waltershausen beruhigt zc-- rücklassen, Frau Holger, denn ich fühle mich verpflichtet, da für Sorge zu tragen, daß sie keine Not mehr leiden soll." Und als Walter Eysoldt dann später zwischen den Ak tionären der Ercogesellschaft saß, geschah es zum erstenmal, daß er zerstreut war und nicht auf den Vortrag des Di rektors hörte. Seine Hände spielten mit dem Bleistift und begannen schließlich mit feinen Strichen ein liebreizendes Mädchen antlitz auf den Notizblock zu zeichnen, der eigentlich nur für nüchterne, trockene Zahlen bestimmt war. Und in seinen Ohren klang eine wundersame, schwer mütige Melodie, die er nicht vergessen konnte, seitdem er sie aus dem Krankenzimmer vernommen hatte, als er dort vor der Türe auf und ab ging und auf das Ergebnis her ärztlichen Untersuchung wartete. Erst die wiederholten Fragen der übrigen Teilnehmer an der Generalversammlung riefen ihn in die Wirklichkeit zurück und erinnerten ihn an die große Verantwortung, von der seine Entscheidungen abhingen. (Fortsetzung folgt.)