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Anschlag auf Dollfaß schon länger geMni ,L>. T Das Verhör des Attentäters. ,^A«s Lem Verhör des Attentäters Dertil, de: den Anschlag auf Bundeskanzler Dollfuß verübte, ergib! sich, daß der Anschlag von langer Hand vor, bereitet gewesen ist. Schon in den letzten Tagen halb Dertil mehrfach versucht, den Bundeskanzler zu erreichen doch vergeblich. Er lauerte dem Bundeskanzler bei dessen Wohnung auf, traf ihn aber nicht an. Nock jein zweites Mal erschien er vor dem Wohnhause, ebenfalls ohne Erfolg. Dann begab er sich zum Bundeskanzler amte am Ballhausplatz, um dort unter dem Vorgeben dei Überreichung eines Gesuches zum Bundeskanzler vorzu dringen. Er erhielt die Mitteilung, daß sich der Bundes kanzler nicht im Amte, sondern im Parlament be finde. Er ging daher zum Parlament uni wartete dort so lange, bis der Bundeskanzler der Sitzungssaal des Christlich-Sozialen Klubs verließ. Dei Attentäter war als 18jährigcr beim Zentralverbani der Hausbesitzer, der den Christlich-Sozialen nahesteht als Laufbursche angestellt und arbeitete dort zwei Jahre Die Auskünfte über ihn sind günstig. Dann trai er in das Bundesheer ein, und zwar in das Infanterie- regiment Nr. 3. Vor etwa neun Monaten suchte er de« Vorsitzenden des Zentralverbandes, Moisl, auf und er- zählte ihm, es gefalle ihm beim Bundesheer nicht mehr Er wolle sich eine Zivilanstellung suchen und Schneide, werden. Kurz darauf erschien er wieder bei Moisl und sagt, ihm, der Schneiderberuf eigne sich doch nicht für eine« ehemaligen Heeresangehörigen. Moisl meint, Dertil habe schon damals einen etwas verwirrten Eindruck gemacht. * Deutschland beglückwünscht Dollfuß« Zum Mißlingen des Attentats. Reichsautzenminister von Neurath hat dem österreichischen Bundeskanzler anläßlich des auf ihn verübten verbrecherischen Anschlags seine aufrich tigen Wünsche für die glückliche Errettung aus Lebensgefahr ausgesprochen. Ferner Hai der deutsche Ge schäftsträger in Wien, Prinz zu Erbach, sofort nach Bo ranntwerdcn des Anschlages bei Herrn Dollfuß seine Karb Mit den Wünschen für seine Wiedergenesung abgegeben Oie Glückwünsche des Auslandes. InEngland hat der Anschlag gegen Dollfus größtes Aufsehen erregt. Macdonald hat Dollfuß zuni Mißlingen des Attentats beglückwünscht. Ebenso sink Telegramme vom Präsidenten der Völkerbundver« sammlung und dem Generalsekretär eingegangen In verschiedenen französischen Blättern wird das Attentat zu wüsten Ausfällen gegen Deutschland benutzt «- Jn Wien fand unter dem Vorsitz des Vizekanzlers Fey ein außerordentlicher Mini st errat statt in dem Fey über den Anschlag und die damit zusammen hängenden Fragen berichtete. Am Abend sprach de, Bundeskanzler von dem Arbeitszimmer feine, Wohnung aus durch Rundfunk einige Worte zuni österreichischen Volke. Der „Völkische Beobachter" zum Anschlag auf Dollfuß. München, 3. Oktober. Der „Völkische Beobachter" schreibt zu dem Anschlag auf Bundeskanzler Dr. Dollfuß u. „Wir halten den Revolver nicht als das geeignete Mittel, um politische Kämpfe auszufechten und verurteilen grundsätz lich politische Attentate. Wir freuen uns deshalb, daß die Ku gel des Attentäters ihr Ziel verfehlte. Dieses Attentat be leuchtet aber die verhängnisvolle Situation Oesterreichs, in die das Land durch eine Politik gebracht wurde, die zwangsläufig zu Verzweiflungstaten jener Individuen führen muß, die an den Regierungsmethoden der derzeitigen Machthaber irre ge worden sind. Die Verfolgungsmethoden der Dollfuß-Regie rung sind ebenfalls nicht geeignet, um die Ordnung in Oester reich wieder herzustellen. Nicht die Zufriedenheit gewisser aus ländischer Faktoren, die ein besonderes Interesse daran haben. Oesterreich arm und schwach zu erhalten, darf das Primäre in der österreichischen Politik sein, sondern die Zufriedenheit des Volkes. Diese aber ist nur dann erreichbar, wenn die Regie rung mit dem Volke und nicht gegen das Volk regiert. Die glücklich verfehlte Kugel wird vielleicht die österreichische Re gierung zur Besinnung bringen, daß der innegehaltene Weg unrichtig ist. Das Lager der Verzweifelten ist in Oesterreich riesengroß. Das hat man dem Auslande gegenüber wissentlich verschwiegen. Das Attentat hat den Schleier gelüftet. Viel leicht werden die Freunde Oesterreichs Herrn Dollfuß nun den Rat erteilen: Keinen Schritt weiter gegen das Volk, das Frei heit und Gerechtigkeit fordert. AhWß des deutschen Zmiflsntages. Reden des Führers und Dr. Franks. Der Deutsche Juristentag in Leipzig ist mit einer groß artigen und glanzvollen Kundgebung geschlossen worden, kn der zuerst der Führer der deutschen Rechtsfront, Reichs- justizkommissar Dr. Frank, und nach ihm Reichskanzler Adolf Hitler sprach. In der Halle 7 auf dem Gelände der Technischen Messe hatten sich nahezu 35 000 Menschen eingefunden, darunter (12 000 juristische Amtswalter aus allen Gauen des deut schen Reiches. Die Tribünen und ein Teil der großen Zuhörerschar waren durch Scheinwerfer hell erleuchtet. Als Ler Führer kam, wurde er mit nicht endenwollenden Heil- >rufen begrüßt. Auch bei seiner Abfahrt wurde er Gegen stand einer Kundgebung von ungewöhnlichen Ausmaßen. Irr Führer re» MW« IWeit« Leipzig, 3. Oktober. In seiner Ansprache auf dem Deutschen IuristeMag erläuterte der Führer die weltanschau liche Grundlage des Rechts und zeigte den Wandel auf, dem in der Entwicklung der Völker auch die Rechtsauffassungen unterworfen sind. Er sprach insbesondere über die rassische Be dingtheit des Rechtsbegriffes, die zu Erkenntnissen führe, die für die Zukunft von entscheidender Bedeutung auch im inter nationalen Rechtsleben werden würden. Ein Staat, der seine rassische Mission begriffen habe, kenne leine Unterdrückung fremder Völker. Nur auf dem Boden dieser geistig ebenso um wälzenden wie politisch verpflichtenden Erkenntnisse könne eins wirklich organische Völkergemeinschaft als mögliche Weff- ordnung entstehen. Aus dieser Einheit zwichen Volk und Staat ergebe sich klar und eindeutig die Aufgabe der Staatsführung. Volkserhalt, Rassenschutz und Nasfenpslege, Alle anderen Auf gaben seien dadurch in natürlicher Bedingtheit gegeben. Die Nechtsauffassung des liberalen Staates ende im Zerfall eines Volkes, das an Staat und Justiz allmählich irre werde. Der totale Staat werde keinen Unterschied bilden zwischen Recht und Moral. Nur im Rahmen seiner gegebenen Weltan schauung könne und müsse eine Justiz unabhängig sein. Der Führer schloß seine eindrucksvollen Ausführungen mit einem Appell an die deutsche Justiz, sich im Sinne der Einheit von Staatsauffasfung und Rechtsauffaffung den Verpflichtungen gegenüber dem Volke bewußt zu sein. * Aus dem Arbeiinehmerstand in den Ehestand. Staatssekretär Reinhardt über die arbeitsmarktpolitische« Maßnahmen. Auf der Juristentagung sprach u. a. Staais« sekretär Reinhardt vom Reichsfinanzministerium, der in einem grotzangelegten Referat auf die Maßnahmen hinwies, die die Reichsregierung zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit ergriffen habe. Unter den arbeitsmarktpoliiischeu Maß nahmen sei die wichtigste das Gesetz zur Überführung weib licher Arbeitskräfte in die Hauswirtschaft und das Gesetz zu Förderung der Eheschließungen. Allein diese Umschichtung, durch die im Laufe der Jahre fast alle weiblichen Arbeitskräfte in die Hauswirtschaften und di« Ehe übergeführt werden, würde genügen, um allmählich die Arbeitslosigkeit zu beseitigen. Von den Ehestandsdarlehen seien bis zum 26. September 28 358 bewilligt worden. El sei damit zu rechnen, daß ab Oktober mindestens 20 000 be willigt werden, d. h., daß jährlich etwa 200 00t weibliche Arbeitskräfte aus dem Arbeitnehmer stand in die Ebe übergeführt würden. Infolge der mst den Eheschließungen verbundenen Beschaffungen sei damit zu rechnen, daß durch dieses Gesetz eine Entlastung des Arbeitsmarktes um 400 000 Personen zustande gebracht werde. Das Gesetz zur Überführung weiblicher Arbeitskräfte in die Hauswirtschaft Aus Msrer Keßmut. Wilsdruff, am 4. Oktober 1933. Merkblatt für den 5. Oktober. Sonnenaufgang 6°' I Mondaufgang 17^ Sonnenuntergang 17-° I Monduntergang 1799: Vinzenz Prießnitz, Förderer der Wasserheilmethode, in Gräfenberg geboren. 1813: Eleonore Prochaska, Heldin des Befreiungskriges, in Dannenberg gestorben- Landmanns Arbeitskalender im Okio-er. Das Erntedankfest, diesmal als Nationalfeiertag der gesamten Volksgemeinschaft in noch nie erlebter Groß artigkeit begangen, liegt hinter uns, aber die Erntearbeit beansprucht uns noch in höchstem Maße. Kartoffeln, Zucker-, Futter- und Kohlrüben, dazu das Kraut, da müssen alle Kräfte heran, und wenn es das Wetter nicht gut meint, können sich einzelne dieser Arbeiten bis nach Ende dieses Monats hinziehen. Denn inzwischen ist noch die Roggen au ssaat möglichst schnell zu beenden, die Weizenaussaat beansprucht ihre Zeit, wobei das Beizen nicht unterlassen werden darf, und wir versuchen unsere Futtervorräte noch nach Möglich keit zu ergänzen. .Dazu bietet uns das Ensilieren von Serradella, von Mais und Rübenblättern manche Ge legenheit, und wir gewinnen einen Überblick, wie wir mit unseren Wintervorräten durchkommen werden. Die H eu er n t e ist viesach ungenügend ausgefallen, namentlich hat auch der Futterwert gelitten. Wo sich geeignete Angebote zeigen, wird man vielfach Kraftfuttermittel deutscher Her kunft mit genügendem Eiweißgehalt, also besonders Leguminosen und deren Stroh zukaufen. Das Weidevieh zieht wieder in die Ställe, und wir beachten einige Vorsicht bei dem Übergang zur Trockenfütterung, der keine zu starke Veränderung der Milchbeschaffenheit verursachen darf. Vorläufig bieten uns die frischen Rübenblätter und das beim Dreschen ab fallende Kaff die jahreszeitgemäßen Futtermittel. Auch beim Austrieb derSchafe ist Vorsicht geboten, wenn die Gräser bereift oder betaut sind und starker Nebel niederschlägt. Auf den Wiesen und Weiden beginnt die Berieselung und das Grabenreinigen, soweit zu letzterem schon Kräfte zur Verfügung stehen. Auch ist es Zeit zum Nachsehen und etwaigen Ausbessern der Drainagen. Für die Ziegen ist Deckzeit. Die Gänsemast nimmt ihren Anfang. Im Hühnerho f achten wir dar auf, daß keine unnützen Fresser in den Winter kommen, sondern dahin, wo sie hingehören, in den Kochtopf. Großer Erntebetrieb ist im Garten im Gange: Rote Rüben, Möhren, Zwiebeln, Kürbisse, das letzte Obst. Es ist Zeit zur Anlage neuer Spargelbeete, die Erdbeeren werden mit kurzem Dung belegt, die Fang gürtel werden an den Stämmen erneuert, deren Kalkung auch beginnt. Dazu kommt das Ausholzen von Dürrholz vor und der Schnitt nach dem Laubfall. Die Spaliere werden bedeckt, und neue Bäume werden gepflanzt. Die Baumscheiben wollen umgegraben sein, und hervorragend bewährt sich ihre Bedeckung mit gehackter Teichstreu. Auch im Walde sind die Saaten und Pflanzungen in vollem Gange. Vaumsaaten werden gesammelt, und gegen Ende des Monats beginnt der Holzabirieb. Am Bienenstände je nach Eintritt der Kälte bereits Einwinterung und Fütterung. Abwehr der Mäuse, die sich einzustellen beginnen. Die Listen für das Eintopfgericht werden am Donnerstag abend abgeschlossen. Wir werden gebeten, nochmals darauf hinzuweisen, daß in den bekannten Annahmestellen (Stadt bank, Wilsdruffer Bank, Landwirtschaftsbank Wilsdruff, Wilsdruffer Nachrichten und Wilsdruffer Tageblatt) Listen ausliegen, in die die am Sonntag durch das Eintopfgericht ersparten Beträge einzuzeichncn sind Während anderwärts diese Beträge durch besondere Sammler abgeholt worden sind, wollte der hiesige NS-Wohlfahrtsausschuß unserer Einwoh nerschaft die Sammlung am Erntedankfesttage ersparen Er Halls weltek z. B. nach Ler KrankenkassenstaUflik SazA M führt, daß die Zahl der beschäftigten männlichen Arbeits kräfte im Juli um 140 000 zugenommen, diejenige del weiblichen aber um rund 12 000 abgenommen habe. Reinhardt wandte sich hierauf gegen die Versuche, daß Ausmaß des Rückganges der Arbeitslosigkeit in Zweifel zu ziehen. Demgegenüber sei festzustellen, daß nicht nut die Zahl der Arbeitsstunden und demzufolge die Menge der geleisteten Arbeit gestiegen sei. Es sei zu hoffen, daß in diesem Winter wir von denj jahreszeitüblichen Ansteigen der Arbeitslosenziffer ver schont bleiben. Das Aufkommen aus der freiwilligen Spende zuck Förderung der nationalen Arbeit, das zui Zeit 60 Millionen Mark erreicht habe, schätze er bis zur« 3ü März auf 150 Millionen- Sonderte von Toten und Verwundeten auf Kuba. Durch den erneuten Ausbruch des Bürge r-« k r i e g e s. In der Hauptstadt Kubas, Havanna, toben feit zwei Tagen wieder erbitterte Straßenkkmpfe, die bisher 130 Tote und 250 Verwundete gefordert haben. Das Schicksal der nach Fort Cabana gebrachten NO Offiziere ist völlig ungewiß. Man hörte von dem Fort Gewehrsalven, so daß man befürchtete, daß die unter dem Befehl des „Armeeführers", des Sergeanten Batista, stehenden revolutionären Truppen alle 350 Offiziere erschossen haben. Die im „Nationalhotel" seit Wochen eingeschloffe-- nen insgesamt 500 Offiziere hatten durch die Kämpfe der letzten beiden Tage, besonders durch das Artilleriefeuer, 20 Tote und 100 Verwundete verloren. Nach der Über gabe wurde: dann beim Abtransport der Gefangenen noch eine Anzahl durch Soldaten Batistas nieder- gemacht. . . Bet den Straßenkämpfen wurden zwei Weiter- Amerikaner verwundet. Das nordamerikanifche Schlachtschiff „New-Mexiko" wurde auf Grund der letzten Nachrichten über die ernste Lags auf Kuba nach Havanna beordert. tat das in der bestimmten Erwartung, daß die dafür in Be tracht Kommenden ihren Beitrag freiwillig in diesen Tagen einer der Annahmestellen übergeben. Wie bisher festgestellt werden muhte, ist man aber der Ausforderung bisher nicht in dem erwarteten Umfange nachgekommen. Deshalb ergeht noch ein letzter Appell hierzu mit dem Hinweise, daß morgen Don nerstag abend die Listen betr. Einlopsgericht abgeschlossen und einer Nachprüfung unterzogen werden. — Daß der Ausschuß eine ganz gewaltige Arbeit zu leisten hat, und dazu der frei willigen Mithilfe aller bedarf, geht allein aus der Tatsache hervor, daß in den zum Ortsgruppenbereich Wilsdruff gehö renden Gemeinden Wilsdruff, Sora, Lampersdorf, Lotzen, Klipphausen, Sachsdorf, Kaufbach, Unkersdorf, Steinbach und Roitzsch nach einer vorläufigen Zusammenstellung 512 felo- ständige Haushaltungen als hilfsbedürftig bezeichnet werden und mit Lebensmitteln und Feuerungsmaterial zu versorgen sind. Ankunst von Saarkindern auch in Wilsdrusf. Am Sonn abend den 7. Oktober 1933 werden auch in Wilsdruff Kinder aus dem Saargebiet zur vierwöchentlichen Erholung in Sachsen eintreffen. Es handelt sich um Kinder aus dem er sten Saarkindertransport, welcher vom Kinderhilfswerk Sach fen des Sozialen Amtes der Hitlerjugend in die Wege ge leitet wurde Der erste Sonderzug mit Saarkindern trifft mit 493 Kindern früh gegen 6 Uhr in Riesa ein, wo eine kurze Verpflegung durcbgefü-hrt wird, und fährt gegen 7 Uhr nach Dresden weiter. Äon Riesa ab seht die Verteilung der Kinder ein, und zwar werden u. a. auf der Fahrt nach Dresden unterwegs umsteigen: in Riesa 68 Kinder nach Richtung Nos sen-Freital; in Coswig 42 Kinder nach Richtung Meihcn und Nossen, 15 Kinder nach Meihen und Lommatzsch; in Dresden-Hauptbahnhof 19 Kinder nach Richtung Cossebaude, 7 Kinder nach Richtung Niederwartha usw. Der Abtransport erfolgt von den einzelnen Umsteigestationen mit dem nächsten Anschlußzuge nach der betreffenden Bestimmungsstation; dem Haupttransport sind 34 Begleiter, darunter 1 Transportführer, 1 Arzt und 2 Sanitätspersonen zugeteilt. Im übrigen trifft bereits am 13. Oktober 1933 auch der zweite Sonderzug mit 493 Saarkindern in Sachsen ein, worüber noch berichtet werden wird. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um Kin der aus dem Saargebiet; also Kinder, die durch die Schuld eines zerschlagenen Systems gewaltsam vom Mutterlande ge trennt, schwersten Anfeindungen und brutalster Willkür ausge setzt, und dadurch im höchsten Grade seelisch und körperlich ge fährdet sind Wie im Jahre 1965 die Abstimmung im Saar gebiet ausfallen wird, hängt einzig usd allein davon ab, wel che Eindrücke die Saarkinder aus dem Mutterlands in ihre Heimatstädte mitnehmen werden. Hierin liegt die überragende politische Bedeutung für den vorliegenden Fall. Der Erho lungsaufenthalt soll ihnen körperlich und seelische Kraft geben, um in schwerer, entscheidender Stunde stolz und stark für unser neues Deutschland eintreten zu können. Rassenpflege und homöopathische Heilweise. Nach der üb lichen Sommerpause nahm der Homöopathische Verein gestern seine Tätigkeit wieder auf. Der Vorsitzende Kurt Richter konnte eine grohe Anzahl Mitglieder und Gäste zur ersten Ver sammlung in der „Tonhalle" begrüßen. Dabei wies er noch be sonders auf den Inhalt des letzten Rundschreibens hin und empfahl, die nunmehr zur Ausgabe gelangenden Beitrags marken für das Sterbegeld ja sofort einzukleben und aufzu heben, da eine Ersatzlieferung nicht stattfinden kann, die Mar ken aber vollständig bei der Auszahlung des Sterbegeldes vor zulegen sind. Auch müssen die Sterbegeldbeiträge pünktlich be zahlt werden, wenn man vor Schaden bewahrt sein will. Dann hielt Heilkundiger Friese-Dresden einen hochinteressanten Dortrag über „Raffenpflege und homöoppthische Heilwei-e" und führte dabei u. a. aus, daß die homöopathische Heilweise schon bisher den Menschen nach Raffe und Veranlagung sehr scharf unterschieden habe und so von jeher Raffenpflege trieb. Sie sei eine starke Notwendigkeit auch hinsichtlich der Erbkranken. Doch dürfe es dabei nicht sein Bewenden haben, vielmehr heiße Raffenpslege treiben, den deutschen Menschen die Merkmale der einzelnen arischen Raffen begreiflich zu machen und ihnen in Bezug auf Ehe zu sagen, die oder jene Raffe paßt am be sten zusammen. Schon Hahnemann machte bei der Behand lung Unterschiede zwischen schwarzen und blonden Menschen/