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kamen, viele nur ein paar Tage an die frische Lust gewöhnt waren Viele ängstliche Gemüter hätten ihren Tieren am lieb sten ein Halstüchel und paar Filzpantoffeln mitgegeben. Der Eesamtauftrieb ist 270 Rinder und 35 Fohlen und Pferde. Noch kurz vor dem Auftrieb angemeldete Tiere mußten zurück gewiesen bez. an andere Weiden, wo Tiere noch fehlen, ge wiesen werden, da Birkenhain mit 109 500 Kilogramm Auf- triebsgewicht voll besetzt ist. Abholen der Waren nach Ladenschluß unzulässig! In der Oeffcntlichkeit ist die Meinung verbreitet, daß das Abholcn ge kaufter Waren nach Ladenschluß zulässig sei. Diese Auffassung trifft nach Mitteilung der Leipziger Gewerbekammer jedoch nicht zu. Nach der Spruchpraxis der Gerichte ist vielmehr an der Rechtsauffassung festzuhalten, wonach eine solche Abholung nicht gestattet ist, weil darin eine Fortsetzung der Verkaufs- tätigkeit liegt. Die Aushändigung aufbewahrter Waren ist nach den vorliegenden Entscheidung den Belangen des Ge werbebetriebes gleichzustellen, weil Kauf und Abholung der Waren ein einheitliches Geschäft bilden, das nicht in zwei Teile gegliedert werden kann. Soweit ein Austragen gekaufter Wa ren nach Ladenschluß durch Arbeitnehmer erfolgt, sind die ge setzlichen Arbeitszeitbestimmungcn zu beachten. Bei unzuläs sigen Arbeitszeitüberschreitungen kann das Austragen gekaufter Waren nach Ladenschluß durch Arbeitnehmer Anlaß zur Be strafung bieten. Nochmals: Keine nachträglichen Verleihungen von Kriegs auszeichnungen. In den letzten Wochen werden das Reichs archiv und seine Zweigstellen seitens ehemaliger Heeresangehö riger wieder mit Anträgen auf Verleihung von Kriegsauszeich nungen und höheren Dienstgraden überschwemmt. Die Antrag steller gehen von der Voraussetzung aus, daß das Reichsgesetz vom 7. 4. 33 über Titel, Orden und Ehrenzeichen den Weg für solche nachträglichen Verleihungen wieder freigemacht habe. Das ist nicht der Fall. Wie das Reichswehrministerium mit teilt, werden die im Jahre 1924 endgültig eingestellten Ver leihungen von Kriegsorden nicht wieder ausgenommen. Der artige Anträge werden unbearbeitet zurückgegeben. Kesselsdorf. Dem Tag der nationalen Arbeit hatte man auch in Kesfelsdorf ein würdiges Gewand verliehen. Fast alle Häuser waren mit frischem Grün geschmückt, und überall wehten schwarz-weiß-rote, grün-weiße oder Hakenkreuzfahnen. Nachmittags 0«1 Ahr wurde am Kappelberg zum Festzug ge stellt. Voran die SA.-Schar Kesselsdorf, dann kamen die oberen Klaffen der Volksschule mit ihren Lehrern. Anschließend folgten der Militär- und der Turnverein DT. mit ihren Fah nen. Auch vier Bergleute in ihren prächtigen Paradeuniformen waren im Zug vertreten. Den Schluß bildeten die Zivilpartei- gcnoffen der NSDAP, und die übrigen berufstätigen Ortsein wohner. Die Beteiligung war sehr gut, nur machte sich der Mangel einer Musikkapelle ungemein bemerkbar, da aus diesem Grunde kein ausgeglichenes Marschtempo zustande kam und der Zug zu ruhig wirkte. In Grumbach vereinigten sich der Keffels- dorfer Festzug mit demjenigen von Grumbach, und die nunmehr ca. 750 Teilnehmer marschierten geschloffen nach Wilsdruff, um sich dort in die einzelnen Berufsgruppen des Wilsdruffer Festzuges einzugliedern und an den übrigen Feierlichkeiten teil- zunebmen.. Weistropp. Am Sonntag fand unter starker Beteiligung des ganzen Kirchspieles die Pflanzung einer Hitler-Linde statt. Nach gemeinsamem Kirchgang marschierten Vereine, SA. und ES. geschloffen durch das festlich geschmückte Dorf nach dem Weiheort. Nach der erfolgten Aufstellung der Verbände sang die „Liedertafel" „Das treue deutsche Herz". Nach Verklingen dieses Liedes ergriff Dr. Kunze das Wort zu einer packen den Weiherede. Mit zündenden Morten sprach er über die nationale Wiedergeburt unseres Vaterlandes, die nur durch das Bündnis Hindenburgs mit Hitler, dem Volkskanzler, mög lich war. Das ganze Volk müsse vom Gemeinschaftsgedanken erfaßt sein. Nur der Nationalsozialismus und die Treue zu unserem Führer könnten uns vorwärts und aufwärts bringen. So wie die Wurzeln des neugepflanzten Baumes das Erd reich, so müsse die Idee unseres Führers das ganze Volk durch dringen. Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf Führer und Volk schloß die Rede. Gemeinsam wurde nun das Horst- Wesiel-Lied gesungen. Dr. Kunze beendete dann die Pflan zung der Linde und taufte sie „Hitler-Linde". Bürgermeister Barth übernahm sie im Namen der Gemeinde und versprach sie zu schützen und zu pflegen. Die „Liedertafel" sang nun: „Wo dir v Mensch " Mit dem gemeinsam gesungenen Deutschland-Lied klang die Feier aus. Durch Opfersinn und Hilfsbereitschaft ist damit ein neuer Schmuckplatz für unseren Ort geschaffen worden. Niederwartha. Der 1. Mai, der Tag der Arbeit, wurde auch in unserer Gemeinde festlich begangen. Tannen- und Maiengrün sowie nationale Fahnen und Wimpel aller Art schmückten die meisten Häuser. Ueber die vom Festzuge durchgangenen Straßen waren Nadelbaumgewinde mit Will kommengrüßen und Hitlerbildern gezogen. Morgens 1<8 Uhr stellte die Ortsgruppe der NSDAP, einschließlich der Zellen Gauernitz, Hühndorf, Kleinschönberg, Weistropp und Wild berg mit Fahnen am Bahnschlößchen Niederwartha. Unter Vorantritt einer Musikkapelle marschierte der stattliche Zug zunächst nach den Kraftspeicherwerken, um dort dem Hissen Ler Fahnen beizuwohnen. Dann zog man weiter durch die Friedrich-August-Straße nach dem künftigen Platze der Hit lereiche, woselbst nach einer Ansprache Les Pg. v. Campe die Aebergabe des Platzes an die Gemeindeverwaltung erfolgte. Nachmittags )^2 Uhr setzte sich ein aus zahlreichen Parteige nossen und Ortseinwohnern zusammengesetzter Festzug mit ge schmückten Festwagen unter Voraniritt der Fahne vom Bahn schlößchen aus in Bewegung nach Naundorf, Kötitz und zurück Wer Coswig. Die Rückkunft erfolgte, wie vorgesehen, 0,7 Uhr obends. Im Verlaufe des Tagesprogramms war auch Gelegen heit geboten, die Rundfunkübertragungen Ler bedeutsamen Reden bei der Berliner Festveranstaltung im Bahnschlößchen «nzuhören. Abends fand hierselbst geselliges Beisammensein statt. Verelnskalender. Kleinrentner. 4. Mai ^4 Uhr Versammlung. Militärverein Grumbach. 6. Mai Versammlung (Gasthofs. Verein für Natur- u. Heimatkunde. 7. Mai 6 Uhr Park schänke Vogelstimmenbeobachtung. Ortsausschuß des Handwerks, Innungsausschuß und Kampsbund des Mittelstandes. Montag, den 8. Mai 5 Uhr kn „Adler" gemeinsame Tagung. Wetterbericht. Vorhersage der Sächsischen Landeswetkerwarte für den 5. Mai: Vorwiegend auffrischende Winde aus Süd bis Ost. Meist geringe Bewölkung. Temperaturverhältniffe nicht wesent lich geändert. Gewitterneigung, sonst höchstens leichte Nieder schläge. Sachsen und Nachbarschaft. Aeue sächsische Verordnungen. Kündigung von Neubauwohnungen. Das sächsische Arbcits- und Wohlfahrtsministerium erläßt folgende Verordnung: Die 4. Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zum Schutze des inneren Friedens vom 8. Dezember 1931 hat in ihrem zweiten Teil, Kap. 4, Art. 2 mit Wirkung ab 1. April 1932 Neubauten oder durch Um- oder Einbauten neugeschaffene Räume von den Beschränkungen des Mieterschutzgesetzes auch insoweit ausgenommen, als sie mit Zuschüssen aus öffentlichen Mitteln erstellt sind. Durch diese nunmehr auf alle Neu bauten Anwendung findende Lockerung der Wohnungs- zwcmgswirtschaft bleiben zwar an sich privatrechtliche Be stimmungen in Darlehensverträgen unberührt, wonach Mietverhältnisse über die mit öffentlichen Mitteln erstell ten Wohnungen nur mit Zustimmung des Darlehens gebers bzw. der Gemeindebehörde gekündigt werden dürfen, dem Sinne der Lockerungsvorschrift entspricht es aber, daß künftig bei allen mit öffentlichen Mitteln er stellten Neubauten die vertraglich ausbedungene Geneh migung der öffentlichen Hand lediglich dann versagt wird, wenn die Kündigung für den Mieter mit Rücksicht auf die örtliche Wohnungsmarktlage eine unbillige Härte be deuten würde. Den Darlehensgebern bzw. Gemeinde behörden wird empfohlen, in Zukunft entsprechend zu Verfahren. Bekämpfung von Schmutz und Schund. Der Beauftragte für das Justizministerium, Dr. Thierack, hat an den Generalstaatsanwalt folgende Ver ordnung erlassen: „Die Bekämpfung des Schmutzes in Wort und Bild liegt dringend im Interesse der sittlichen Erneuerung des deutschen Volkes. Die nach 1918 ein- setzende sittliche Verwilderung hat eine Überschwemmung des Volkes mit unsittlichen Büchern und Bildern mit sich gebracht, welcher bisher bei der unter marxistischem Ein fluß stehenden Sittlichkeitsauffassung nicht mit dem ge botenen Nachdruck und Ernst entgegengetreten werden konnte. Es wird Aufgabe der Strafverfolgungsbehörden sein, auch zu ihrem Teil durch nachdrückliches Einschreiten gegen den Schmutz in Wort und Bild an der Ertüchtigung unseres Volkes mitzuarbeiten. Die Erfahrung zeigt, daß diejenigen, die ans der Spekulation auf die Unsittlichkeit ein Geschäft machen, nur durch unnachsichtige Verfolgung und strenge Bestrafung abgeschreckt werden können. Die Strafverfolgungsbehörden werden es sich deshalb ange legen lassen sein müssen, diesen Gesichtspunkten bei ihrem Vorgehen Rechnung zu tragen." Aufnahme neuer Mitglieder in nationale Turn-, Spiel- und Sportvereine. Das sächsische Arbeits- und Wohlfahrtsministerium hat folgende Verordnung erlassen: In Ausführung der Verordnung vom 31. März 1933 wird folgendes ver ordnet: 1. Geschlossene Abteilungen, die bisher marxi stischen Vereinen angehört haben, ist der übertritt oder der Anschluß zu versagen; 2. Einzelmitgliedern, die bis her marxistischen Vereinen angehört haben, ist bis zum 1. Juli 1933 die Aufnahme zu versagen; 3. Auch im üb rigen sind Neuaufnahmen nur in Äusnahmefällen und nur dann, wenn zwei Bürgen, die der nationalen Front mindestens ein Jahr angehören, die Aufnahme befür worten, vorzunehmen. Zum Verbot des Arbciter-Turn- und Sportbundes. Zum Verbot des Arbeiter-Turn- und Sportbundes teilt die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei mit: Das Arbeits- und Wohlfahrtsministerium wird dafür Sorge tragen, daß den Mitgliedern der aufgelösten Vereine die Fortsetzung der sportlichen Betätigung ermöglicht wird. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wird bis zu der Neubildung des Landesausschusses für Leibesübungen der Sportkommissar beauftragt, der demnächst Näheres verlautbaren wird. Bis dahin muß es bei dem Verbot jeglichen Spielbetriebes der aufgelösten Vereine bleiben. Die säHfifche Regierung zur Gleichschaltung -er GelverWasien. Die Nachrichtenstelle in der Staatskanzlei teilt mit: Die sächsische Regierung begrüßt die vom Reiche zur Gleichschaltung der Gewerkschaften durchgeführten Maß nahmen und darf für sich das Verdienst in Anspruch nehmen, für die polizeilichen Maßnahmen, die sie wegen Wiederaufnahme der Arbeit in den Gewerkschaftshäusern getroffen hat, im Sinne der Aktion der Reichsregierung weitestgehende Vorarbeit geleistet zu haben. Sie glaubt, daß sich nunmehr im Interesse der Angestellten und Arbeiter die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften positiver gestalten wird als bisher. Nachdem die Gleich schaltung durch das Reich vollzogen ist, werden Beschwer den, die sich auf die gegen die Gewerkschaften getroffenen Maßnahmen beziehen, nicht mehr von der sächsischen Regierung und den eingesetzten Kommissaren behandelt werden, bis die zu erwartende reichsgesetzliche Regelung vorlicgt. Das neue sächsische Stu-entenrechl verkündet. Auf Grund des Reichsgesetzes über die Bildung von Studentenschaften an den wissenschaftlichen Hochschulen vom 22. April 1933 (RGBl. S. 215) hat nunmehr auch Las sächsische Ministerium für Volksbildung eine Studentenrechtsverordnung erlassen, die der Studenten schaft bei den Feiern Ler Hochschulen am 1. Mai von den Rektoren übergeben worden ist. Wissenschaftliche Hochschulen im Sinne dieser Studcn- tenrechtsverordnung sind die Universität Leipzig, die Technische Hochschule in Dresden, die Bergakademie in Freiberg und die Handelshochschule in Leipzig. Mitglieder der Studentenschaft können nur Studenten deutscher Abstammung und Muttersprache sein, jedoch unbeschadet ihrer Staatsangehörigkeit. Die auslandsdeutschen und die österreichischen Studenten sind demnach vollwertige Glieder der nach dem großdeutschen Grundsatz aufgebauten Studentenschaft. Bei der Ausnahme in die Hochschule hat jeder Student eine nach bestem Wissen und Gewissen verfaßte ehrenwörtliche Erklärung abzugeben, daß auch seine Eltern und Großeltern deutscher Abstammung sind. Der Führer der deutschen Studentenschaft entscheidet ans Grund dieser Erklärung über die Zugehörigkeit zur Studentenschaft. LMssWde Md nicht eWerO«. Dresden. Im Einvernehmen mit dem ev.-luth. Lan- deskonsistorium und in Uebereinstimmung mit dem ständigen Synodalausschuß hat der Präsident der ev.-luth. Landes synode davon abgesehen, die Synode einzuberufen. Es war ur sprünglich vorgesehen, daß sie am 15. Mai zusammentrelen würde. Ser Deutsche LaMMlMO in Sachsen. Chemnitz. Am Mittwoch sand in Chemnitz die Grün dung des Gaues Sachsen im Deutschen Landhandelsbund e. V. statt. Der Deutsche Landhandelsbund ist die nunmehrige Stan- desorganisation des deutschen Landesprodultenhandels. Seine Gründung erfolgte im engen Anschluß u. unter Förderung durch das agrarpolitijche Amt der Reichslritung der NSDAP. Nach einem Vortrag des Fachreserenten Dr. Netschert über Ziel und Wesen des Bundes berichtete Dr. Bauer-Zwönitz über die bis herige Tätigkeit des Deutschen Landhandeisbunbes in Sachsen, woraus die Gründung des E-aues Sachsen im Deutschen Land handelsbund erfolgte. Dem Vorstand gehören elf Herren an. Erster Vorsitzender wurde Dr. Bauer-Zwönitz, zweiter Vor sitzender Friedrich Seidel-Wilsdruff. Fachgrup- penleiter sind: Böttger-Dresden (Großhandel); Kurth-Dresden (Agenten); Jung-Dresden (Mehl); Iawranek-Olbernhau (Müh len); Seidel-Wilsdruff (Düngemittel); Treppte- Leipzig (Kartoffeln); Borngräber-Leipzig (Rauhfutter, Obst u, Gemüse); Seifert-Leipzig (Getreide); Wvlf-Starbach (Futter mittel); Gompper-Hainichen (Saaten). Sä-Me Vevölkernngs-Silanz. Wiege, Altar, Grab im Jahre 1932. Die im Statistischen Landesamt vorgenommene staM stische Bearbeitung der Bewegung der sächsischen Bevölke^ rung im Jahre 1932 hat zu folgenden Feststellungen geführt: Im Jahre 1932 wurden in Sachsen 38 533 Ehe schließungen gezählt gegen 38153 im Jahre 193lj 45112 im Jahre 1930 und 50 425 im Jahre 1929. Die Eheschließungszahl hat somit von 1931 zu 1932 eine schwache Aufwärtsbcwcgnng erfahren. Der Grund hierfür liegt sicher in der Velebnng des Wirtschaftslebens, die sich in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres zeigte. 1932 betrug die Zahl der lebendgeborenen Kinder 59 559 gegen 65 770 im Jahre 1931, 75 924 im Jahre 1930 und 80 579 im Jahre 1929. Die Lebend- geborenenzahl weist somit seit 1925 einen beständi- gen Rückgang auf. Mit Ausnahme der Kriegsjahre 1916 bis 1918 waren in Sachsen in den letzten hundert Jahren die Geburtenzahlen stets höher als im vergangenen Jahr. Zur Zeit des höchsten Geburtenstandes um di« Jahrhundertwende betrug die Lebendgeborenenzahl runi 158 000 und 1913 rund 123 000. Der Geburtenrückganj war von 1931 zu 1932 bei den unehelich geborenen Kinder, etwas größer als bei den ehelich geborenen. 1932 entfiele» auf hundert Geborene 21,90 unehelich Geborene gegen 22,10 im Vorjahre. In der Reihe der deutschen Länder wies Sachsen in den letzten Jahren die höchste Un« ehelichenquote auf. Die Totgeborenenquote erfühl einen schwachen Rückgang. Die Zahl der Sterbefälle stellte sich 1932 ar^ 52 714 gegen 53 859 im Vorjahre. Es ergibt sich also ein« Abnahme um 1145. Im ersten Lebensjahre wurden 1932 4121 Sterbefälle gegen 4613 im Vorjahre gezählt. Bezieht man die Zahl der Sterbefälle im ersten Lebensjahr ach hundert Lebendgeborene, so ergibt sich 1932 eine Sterbe ziffer von 6,75 gegen 6,72 im Vorjahre. Diese Ziffer liegt beträchtlich niedriger als zur Zeit des Geburtenhöchst standes um die Jahrhundertwende, denn 1900 starbev von hundert Geborenen noch 27,88 im ersten Lebensjahre Von 1900 bis 1932 ist es somit gelungen, die Säuglings sterblichkeit auf den vierten Teil herabzudrücken. Infolge des Rückganges der Geburtenzahl erfuhr der Überschuß der Lebendgeborenen über di. Gestorbenen von 1931 zn 1932 eine beträchtlich, Verminderung, und zwar von 11911 auf 6845 also um 42,5 Prozent. Zum Vergleich sei bemerkt, daß 190i der Geburtenüberschuß 63 879 betrug. Es ist damit zu rechnen, daß in nicht allzu ferner Ze? die Gesamtzahl der Stcrbefälle infolge des Hinaufrückcnk der gegenwärtig stark besetzten mittleren Altersklassen i« die höheren zunehmcn wird. Verbleibt die Geburtenhäufig leit aus dem gegenwärtig niedrigen Stande oder geht si! noch weiter zurück, so wird sich der Geburtenüberschuß ft einen Stcrbcfallüberschuß umkchrcn. Im Jahre 1932 lag bereits in den Städten Bautzen Erimmitschau, Dresden, Freiberg, Freital, Leipzig Meerane, Mittweida, Pirna, Planen, Werdau, Wurzei und Zittau sowie in den Amtshauptmannschaftel Dresden, Löbau und Llsnitz ein Sterbefallüberschuß vor Siebenlehn. Stadtverordnetensitzung. Am Dienstag fand nach dem nationalen Umschwung wieder dis erste StadtverorLnetensitzung statt, die mit begrüßenden Mor ten seitens des Herrn Bürgermeisters Wunderlich eröffnet wurde. Nach der neuen Regelung gehören nunmehr dem Kol legium statt 13 nur noch 11 Abgeordnete an, die sämtlich der NSDAP, angehören und im Braunhemd erschienen waren. Gewählt wurden zum Vorsteher der bisherige Pg. Hammer, als 1. Stellvertreter Pg. Hamann, als 2. Stellvertreter Pg. P. Pärsch, zum Schriftführer, wie bisher, Stadtobersekretär Kirchhübel. Auch ein Akt der Ehrung und des Dankes wurde vollzogen insofern, als der Reichspräsident v. Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler zu Ehrenbürgern der Stadt er nannt wurden. Eine weitere offensichtliche Ehrenbezeugung der beiden großen Führer Deutschlands erfolgte in der Namens benennung zweier Straßen. So wird künftig die FreibergerStr« Hindenburgstraße und die Nossener Straße Adolf-Hitler-Str. heißen. Zur Orientierung des Verkehrs wird in kleiner Schrift unter der Umbenennung auf ersterer Freiberer Staatsstraße, auf letzterer Nossener Staatsstraße angebracht. Hierauf wurde der erste Vers des Horst-Weffel-Liedes gesungen. Dresden. Diebcsbeute im Steinbruch Wie berichtet, war in der Wormser Straße ein Einsteige diebstahl ausgeführt worden. Der Täter erlangte 3000 ML vereinnahmte Miete. Die Polizei überführte einen jüngeren Schuhmacher der Täterschaft. Das Geld hatte er mit einem Komplicen nach Goppeln geschafft und dort in einem Steinbruch versteckt. Es wurde fast restlos herbeigeschafft