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I Montag, den 2. Oktober 1933 Nr. 23V — 92. Jahrgang Postscheck: Dresden 2640 Jes deWen Völker EMM r h st st n r- et Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschafi Meißen, des Stadtrats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Das Symbol des Festes. Eine riesige Erntekrone war als Symbol des Festes in Hameln aufgestellt. Feiertag in Stadl und Laad. Ganz Deutschland feierte den Erntedanktag und folgte der Opferparole des Führers. „Ehre dem d c u t s ch c n B a u e r" war das Kenn wort des 1. Oktober, des Erntedanktages. Bei strahlend blauem Himmel, an einem ungewöhnlich warmen und heiteren Oktobertage, wurde der Erntcdanktag in ganz Deutschland unter e in er Massenbeteiligung der Bevölkerung gefeiert. In Stadt und Land hatte fast jedermann geflaggt und überall sah man froh- bewegte Menschen. Jeder Ort beging sein eigenes Erntedankfest, überall veranstalteten die örtlichen Organi sationen der NSDAP, ihre Feiern, in denen auf die Bedeutung des Tages hingewiesen wurde. Schon früh zeitig sammelten sich daher die Ortsgruppen und Kreise an den Sammclstätten, um gemeinsam, wie cs sich für eine echte Bolksgemcin schäft gehört, das Erntcdnnk- scst zu feiern und später im Rundfunk die Reden des Führers und des Landwirtschaftsministers Darre zu hören. In den Vororten der großen Städte sah man zum erstenmal in großen Massen die zahllosen Kleingarten- vcrcinc mit Fcstwagen und Blumenschmuck ausmarschiercn, die ein so lebendiges Symbol der Liebe des deutschen Stadtbewohners zum Land sind. I n Plakaten und Transparenten kam dabei deut lich zum Ausdruck, wie tiefe Wurzeln derSiedlungs- gcdanke im Volke geschlagen hat und wie groß auch beim Bewohner der städtischen Stcinwüstcn die Sehn- s u ch.t nach der eigenen Schollc ist. für Bürgertum, Beamte, Angestellte u. Arbeiter Anzeigenpreis: die «gespaltene Raumzeile 20 Rpfg., die 4gespaltene Zeile der amtlichen Bekanntmachungen 40 Reichs- psennige, die »gespaltene Reklamezcilc im textlichen Teile 4 RM. Nachweifungsgebühr 20 Reichspfennige. Borge» schriedenc Eischeinungs. tag-und Platzvorschrist-ck werden nach Möglichkeit Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6 berücksichtig,. Anzeigen. -nnahmebisvorm.lOUHr. --- > —' - Für die Richtigkeit der durch Fernruf übermittelten Anzeigen übern, wir keine Garantie. Jeder Rabattanspruch erlischt, wenn der Betrag durch, Klage eingezogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Im Mittelpunkt des Deutschen Erntedankfestes stand die Stadt Hameln, aus der wir hier ein Bild wieder- geben: Reichswehr zieht durch die festlich geschmückten Straßen der Stadt, Tclegr.-Adr.: „Amtsblatt" Wilsdruff-Dresden „Sie größte Jauernbesreimg unserer Geschichte." Reichsminister Dr. Goebbels zum Ernte danktag. Zur Einleitung des ersten Deutschen Erntcdanktages hielt Reichsminister Dr. Gocbbelsam Sonntagmorgen über alle deutschen Sender eine eindrucksvolle Rede, in der er u. a. attsführte: Zum erstenmal in unserer Geschichte feiert das ganzedeutscheVolk den Erntcdanktag. Die Parole von Blut und Boden hat im ganzen Lande die tiefen Zu sammenhänge zwischen Stadt und Dorf neu aufgedeckt und damit eine andere Haltung zum Bauerntum im deut schen Bolle hervorgebracht. Nunmehr gilt es, die Voraussetzungen für die künftige Gesunderhaltung des deutschen Bauerntums zu schaffen. Bauernpolitik ist die Grundlage einer gesunden Volkspolitik. Es gibt keine Erhaltung des deutschen Bauerntums ohne Überwindung des Kapitalismus und ohne Schaffung eines deut schen Vauernrechtes. Die Negierung der national sozialistischen Revolution hat hier bereits mit den ersten einschneidenden Maßnahmen begonnen. An entscheidenden Schritten zur Errettung des deutschen Bauernstandes sind getan: 1. Das Erbhofrecht ist als Grundlage zur Schaffung eines deutschen Bauernrechtes festgelegt. 2. Das Nährstandsgesetz wurde Wirklichkeit als Vorwerk und weitere Etappe zur lebenskräftigen Er haltung des deutschen Bauerntums. 3. Das Reichserbhosgesetz in Verbindung mit dem Umschuldungsgesetz wurde als ein untrenn bares Ganzes proklamiert, mit dessen Abschluß das eherne Fundament des Dritten Reiches gebildet ist. Nicht vergessen werden darf dabei die Senkung der landwirtschaftlichen Grundsteuer, die mit einer Erhöhung der Rentabilität und Senkung der Kosten verbunden ist und sich wiederum günstig auf die Preisgestaltung für landwirtschaftliche Erzeugnisse auswirkt. Neue Methoden in der Fett Wirtschaft, Änderung von Handels verträgen, drei Millionen Mark für neue Rahmstationcn, das große nationale Aufholzungswerk der Regierung, das den Holzbedarf aus eigener Produktion für die Zukunft sichern soll, zeigen den Weg an, den die Reichsregierung fernerhin zu beschreiten entschlossen ist. Die neuerdings erfolgte Senkung der Schlacht- und Viehhofs gebühren um rund zwei Millionen Mark in Berlin be weisen das starke Verständnis der Stadt für die Situation des deutschen Bauernstandes. Die durch diese Maßnahmen getroffene Vorsorge für den deutschen Bauernstand muß nun tatkräftig. durch das Volk selbst unterstützt Werden. Es muß gefordert werden, daß besonders im Stadtvolk die Maßnahmen der Negierung, die dem Bauernstand helfen sollen, Unterstützung finden. Der Bauer muß vor allem vom ganzen Volk verlangen können, daß der Hader und Haß endgültig beseitigt wird, den Juden und Schieber in Kriegs- und Inflations zeit gesät haben, als sie die Schuld au der mangelhaften Lebensmittelversorgung lediglich dem Lande zuschoben. Nur wenn alle erkennen, daß der Bauer der Blutsquell des deutschen Volkes und der Garant seiner Ernährung ist. wird es möglich sein. Stadt und Land endgültig zu Versöhnern Es gibt keine Sicherung für unsere nationale Existenz ohne die Erhaltung unserer Rasse. Die Erhaltung deutscher Art aber hängt von der Erhaltung des deut schen M e nschen ab. Und nicht zuletzt sollte gerade die Stadtbevölkerung sich ständig darüber klar sein, daß nur durch die Stützung, der deutschen Bauernwirtschaft und nur durch den Verbrauch heimischer Erzeugnisse der Landwirtschaft die Ziele der Reichsrcgierung erreicht werden können. Was aber kann das deutsche Volk dafür vom Bauern verlangen? Von ihm wird erwartet, daß er nach seinen besten Kräften, ja über seine besten Kräfte hinaus, zu dem gewaltigen und imponierenden Wintcrhilfswerk des deutschen Volkes beisteuert. Die Besitzenden spenden Geld, die Wirtschaft sichert die Kohlcnversorgung, der Bauer muß aus den Er trägnissen dieses Sommers opfern, um die Ernährung aller Notleidenden sicherzustellcn. Vertrauen ist die einzige Grundlage, auf der die Regierung auch mit dem Bauern verhandeln kann. In sagen und Nein tun ist auch in diesem Falle ein schimpf liches Vergehen am Volkswohl. Kleinlicher Hader, Dünkel und Überheblichkeit haben in unserer Volksgemeinschaft keinen Platz mehr. Wir fordern Gemeinsinn und Gemeinnutz der Tat und nicht des Mundes. Dazu gehört es auch, daß schon jetzt die Vorbereitungen dafür getroffen werden, um die notleidende Stadtbevölkerung im Sommer auf dem Lande unterzubringen. Damit ist dem Landstand und jedem einzelnen Bauern in der Durchführung der Negierungsmaßnahmen eine große Verpflichtung auferlegt. Der Bauer kann heute wieder stolz darauf sein, Bauer zu heißen. Der Bauernstand ist kein Beruf mehr, den man heute er lernt und morgen wieder wechselt. Man muß in ihn hin eingewachsen sein. Er ist zu einem Amt und zu einer nationalen Verpflichtung geworden. Wenn heute das ganze deutsche Volk i» Einigkeit und geschlossenem Lebenswillen zum erstenmal gemeinsam den deutschen Erntcdanktag beginnt, dann bedenke der deutsche Bauer, daß die größte Bauernbefreiung unserer Geschichte, die jetzt angcbahut ist, nur dann ganz vollendet werden kann, wenn er selbst seine Arbeit und seinen Berus als Amt auffaßt. Diese Verpflichtung nehme er vom heu tigen Tage ab mit in das neue Jahr des Wirkens. Denn von nu» an ist das, was er schafft, nicht nur seine, sonder» seines V o lkes Ernte. * Berlin Meli den Baveraföhrern zu. De» Auftakt für die amtlichen Feiern bildete der Empfang der Bauernführer in Berlin. In sieben Flugzeugen trafen gegen 100 Bauern- Rationale Tageszeitung für die Landwirtschaft, Das .Wilsdruffer Tageblatt- erscheint an allen Werktagen nachmittags S Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1,80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post boten, unsere Austräger u. .. ... .. .. . 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